Eins + eins = drei - Lutz Flörke - E-Book

Eins + eins = drei E-Book

Lutz Flörke

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Beschreibung

Das Dichter-Duo Flörke & Rosenbusch spaziert literarisch, performt Literatur und schreibt: ernsthaft, unterhaltsam, unbeirrt und stets mit frischen Fragen für die Gegenwart. Die beiden scheiben einzeln und kollektiv = zwei AutorInnen mit (mindestens) drei Schreibweisen. Mehr: www.hamburgerliteraturreisen.de.

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Damals war die ganze Gestalt jedes Menschen rund, indem Rücken und Seiten im Kreise herumliefen, und ein jeder hatte vier Hände und ebenso viele Füße und zwei einander durchaus ähnliche Gesichter auf einem rings herumgehenden Nacken, zu den beiden nach der entgegengesetzten Seite von einander stehenden Gesichtern aber einen gemeinschaftlichen Kopf, ferner vier Ohren und zwei Schamteile …(Platon: Das Gastmahl)

Inhalt

Die Buchen sterben ja nicht aus Kollektivtext

Urban Gardening Lutz Flörke

Rosennamen Vera Rosenbusch

Der Eismann Lutz Flörke

Blühzeugs und Grünkram Kollektivtext

Griechischer Mond Vera Rosenbusch

Abend mit Waldbrand Lutz Flörke

Hansi! Hansi! Hansi! Kollektivtext

Die Puppe. Eine Skizze. Vera Rosenbusch

Japanischer Lieblingsgarten Vera Rosenbusch

St. James`s Park Kollektivtext

Rosen für Jan Fedder Vera Rosenbusch

Äpfel und Sprichwörter Kollektivtext

Berlin – Ich suche 1 Hauptstadt Lutz Flörke

Zwei am Pool Vera Rosenbusch

Roseneibisch - Kriechwacholder - Sadebaum Vera Rosenbusch

Weihnachten unterm Bett Lutz Flörke

Der Rentierschlitten Vera Rosenbusch

Weihnachten im Tropenhaus Kollektivtext

Winterhuder Wartezimmer Vera Rosenbusch

28. Januar Vera Rosenbusch

Schneeschmelze Lutz Flörke

Dichterin im violetten Bademantel Vera Rosenbusch

Kaffeehauskrimi Vera Rosenbusch

Gartencenter-Blues Kollektivtext

Das Dichter-Duo Flörke & Rosenbusch

Die Texte sind den Monaten eines Jahres zugeordnet. Weitere Jahrbücher folgen.

Danke

Für die freundliche Hilfe möchten wir uns bedanken bei Anna Maria Schlemmer, Birgit Rabisch und Peter Dorsch, die kritische Blicke auf das Layout geworfen haben, bei Nicola Janocha fürs sorgfältige Korrekturlesen und bei Horst Dralle, der das Cover für den Druck aufbereitet hat.

Kollektivtext*Die Buchen sterben ja nicht aus, nur die Bücher April

Guten Morgen liebe Sonne, guten Morgen wissenswerte Wiesen, Buchenwälder, Bücherwände … Unter dem Feigenbaum, lese ich, könnte man wieder anfangen zu leben, zu schreiben, wobei natürlich nicht eigentlich das Schreiben gemeint ist, das eine Qual ist, sondern das rechte Hinschauen, Hinhorchen, -riechen und -schmecken, das auf ein Wiedergeben zielt.

Ich sitze im Stadtpark und denke: schöner Satz.

Wirklich schön. Andererseits steht hier kein Feigenbaum, nicht mal ein mutloser Mutterstrauch oder eine frühreife Fasanenbirke. Aber wenigstens die eine oder andere Buche.

Die Buchen sterben ja nicht aus, nur die Bücher.

Gerade als ich damals, vor ewigen Zeiten mit dem literarischen Schreiben beginnen wollte, erreichte mich die Nachricht, das Gutenbergzeitalter sei vorbei. Von dieser Nachricht habe ich mich bis heute nicht erholt.

Ich sitze im Stadtpark, starre ins Gestrüpp der Selbstvermarktung. Nein, Metapher wird gestrichen.

Wiese ohne Wisent. Das Schöne an der Wiese ist der weite Blick, sind die alten Einzelbäume, die malerisch ihre Kronen ausbreiten.

Natur. Alles, was mich vom Schreiben ablenkt, ist willkommen.

Nanu … Da wird gegrillt!

Leute! Grillt nicht, kauft, lest, hört mir zu!

Bei mir wachsen die unfertigen Geschichten, vermehren sich wie Butterblumen. Und interessieren niemanden.

Griller kaufen, hören, schauen, lesen alles Mögliche, meine Geschichten nicht. Dabei ist das Top-Literatur und Spitzen-Unterhaltung!

Sie grillen.

Lass sie doch grillen!

Gutenberg würde heute Werbung auf Wurstteller drucken statt Bücher.

Ich dagegen folge meinen Grillen und träume vom Neuanfang. Computer abgestürzt, irreparabler Totalverlust, alles, was ich je geschrieben habe verschwunden im grenzenlosen Löschvorgang.

Katastrophe, aber auch Erlösung. Wiedergeburt. Alles auf Reset.

Blödsinn! Gerade habe ich ein Bankfach gemietet und dort meine Sicherheitskopien deponiert.

Es kommt nicht zum Totalverlust.

Das Schicksal schlägt nicht zu, weil man sich`s vornimmt. Man kann das Schicksal nicht planen. Ein geplanter Schicksalsschlag ist keiner.

Wenn ich mich entscheiden könnte, hätte ich mich längst entschieden. Endlich aufhören mit den sinnlosen Versuchen, Literatur zu schreiben für ein Publikum, das grillt.

Man träumt ganz gern davon, aber falls wirklich sämtliche Daten sämtlicher Texte plötzlich verschwänden, würde ich mich ärgern. Ich häng ja dran.

Ich bin ein Kleinbürger, der sein kleinbürgerliches Publikum verloren hat. Das hat nichts mit Gutenberg zu tun, sondern mit Soziologie. Den Luxus des literarischen Lesens will und kann sich kaum noch jemand leisten, denn gut Ding will lange Weile haben.

Langeweile können sich nur Langschläfer leisten.

Stichwort Proust.

Ich hör auf.

(*Kollektivtext von Lutz Flörke und Vera Rosenbusch)

Lutz FlörkeUrban Gardening April

Tschüss Dachgarten, tschüss du Zen-Landschaft in der alten Zinkwanne, Relikt aus Kinderzeiten. Tschüss auch ihr Erdbeer-Zwiebeln, mach’s gut du Bohnenkraut, und du kaputter, müder Blumentopf, den ich nicht mehr ersetzen werde … Tränen müssten mir in die Augen steigen.

Aber Julian steigt nur auf die Begrenzungsmauer.

Als er sie zuerst sah, blätterte sie in einem Buch: Ich liebe nichts, als was in diesem Garten / Mein Drangsalstrost vnd KranckheitArtzt kan seyn, / Du Blumen Zier …

Ein welkes Tulpenblatt löst sich vom saftigen Stängel, weht über das Geländer und taumelt in die Tiefe.

Ihm schwindelt.

Ein Dachgartenaktivist am Abgrund. Nur, weil Simona gesagt hat …

− Spring doch! ruft die Stimme in seinem Kopf.

Wenn sie Recht hätte … Hat er sich wirklich so geirrt? Propagiert er gesunde Ernährung nur, weil er sich die leisten kann? Und Nichtrauchen, weil er selbst nicht raucht? Predigt er Kleinbürgerideale als universelle Prinzipien? Ist grüne Guerilla bloß ein Mittelschichtsding?

Julian wird oft beneidet. 350 qm Wohnfläche plus 180 qm Terrasse. Aber Neid genügt ihm nicht.

Er betrachtet die frisch gesäten Radieschen im aufgeschnittenen Tetrapack.

Klein, rot, scharf.

Vor zwei Wochen haben sie sich in der Ottenser Bücherstube kennengelernt. Sie blätterte in dem Buch, er schaute ihr über die Schulter: Wer hat so schön die Gärtnerin polirt? – Erotische Garten-Dichtung des Barock.

Jetzt fällt ihm der Rest der ersten Strophe wieder ein:

− Ihr grünen Bäume, / Du Blumen Zier, / Ihr Hauß der Reyme, / Ihr zwinget mir / Dieß Lied herfür.

Hauß der Reyme? Naja, ein bisschen schwerfällig fand er das Gedicht schon. Und Wer hat so schön die Gärtnerin polirt? Naja … Simona jedoch erklärte, das sei eben barock, und bevor er weiter darüber nörgele, sollten sie vielleicht bei einem Kaffee darüber reden.

Am Abend besucht sie ihn in seiner Ottenser Endetage. Lauschige Nächte im Dachgarten, Sex unter freiem Himmel. Alles gut. Das zarte Schleierkraut der Mohrrüben zittert fröstelnd im Frühwind …

− Der Sex-Appeal des Urban Underground! erklärt er. Und denkt: Sie bewundert mich!

− Wieso Underground?, würgt sie ihn ab. Im 7. Stock?

− Metaphorisch! Grüne Guerilla!

− Ich bewundere dein Engagement, aber mal ehrlich … Ein Guerillero ist einer, der gegen die politischen Verhältnisse kämpft und nicht gegen Blattläuse, doziert Simona. Urban Gardening ist medial gepushte Freizeitgestaltung für Aufsteiger, die mit Bildung und Kultur nichts anfangen können.

Gerede, denkt er, verkopft und von gestern. Nach dem Sprung von der Terrasse würde er direkt vor dem Café aufschlagen. Zur Frühstückszeit. Café Kirsch, Originalschriftzug aus den 20ern draußen an der Wand. Innen natürlich modern.

− Ihr kauft Euch im angesagten Ottensen eine Eigentumswohnung und nörgelt über Gentrifizierung.

Dabei seid Ihr die Vorreiter.

− Ich hab doch gar nicht behauptet …

Unten auf der Straße parkt ein karamellbrauner Lieferwagen mit der Aufschrift Die Holzprofis rückwärts ein. Plötzlich ein Ruck – er bremst scharf.

Ist da so ein kleiner schwarzer Smart knapp hinter ihm in die Lücke gehuscht. Der Holzprofi steckt den Kopf aus dem Fenster. Schimpft. Was, kann Julian von hier oben nicht verstehen. Eine Frau im Business-Kostüm mit rotem Halstuch schlägt die Tür des Smart zu, winkt, geht ins Kirsch. Dann passiert erstmal nichts.

− Du träumst von einer Volksgemeinschaft über soziale Grenzen hinweg, in der alle deinen Idealen folgen, gib’s doch zu! Wohl fühlst du dich erst, wenn du anderen zeigen kannst, wo’s langgeht, hat sie ihm an den Kopf geworfen.

Jetzt schläft sie in seinem Bett aus Mecklenburger Edelkirsche mit dunkelroten Glasapplikationen; er ist die ganze Nacht nicht zur Ruhe gekommen.

Der Lieferwagen versperrt noch immer die Straße.

Schon hupt ein Möbeltransporter, der vorbei möchte.

Die beiden Fahrer öffnen umständlich die Türen, klettern heraus, gestikulieren.

− Urban Gardening verkörpert die ethische Basis der eigenen Existenz …

− Du musst dich nicht verteidigen.

Der Pflaumenbaum lässt die Blätter hängen, zu Tode betrübt, dachte Julian.

− Pflaumenbaum?, hat Simona gespottet. Das ist doch Sexismus pur.

Nie weiß er, wann sie etwas ernst meint.

− Man ist nicht nur IT-Berater, sondern immer noch ein bisschen Rebell!, hat er erklärt. Die Hände in die Erde stecken, Leben auf der Zunge spüren … Die Leute aus der Nachbarschaft kennenlernen, Wissen austauschen, praktische Beiträge zum Thema Local Food leisten …

Unten hält ein Laster von Getränke-Harry mit zwei Kerlen wie normannische Kleiderschränke.

− Die einen bepflanzen einen Bahndamm, die andere ihre Penthouse-Terrasse.

Er mag ihr Lächeln; gestern Abend verzog sie ironisch die Mundwinkel, als er erklärte:

− Urban Gardening ist kein lumpiger Vorgarten in Poppenbüttel, sondern Aneignung von Brachflächen, egal ob auf dem Mittelstreifen einer Stadtautobahn oder dem Dach eines Hochhauses. Mittelschicht, Migranten oder Hartz 4 – egal!

− Verstehe, Kapital, Bürgertum und Unterschicht Hand in Hand.

Was ist denn da unten los? Jetzt sind schon sechs Männer am Diskutieren und es werden immer mehr.

Einer der Möbelpacker verteilt etwas … Handschuhe?

− Millionenstädte sind künstliche Ökosysteme, sind die am höchsten entwickelten Lebensräume der mobilsten, erfinderischsten und verspieltesten Spezies, die dieser Planet hervorgebracht hat: Homo sapiens sapiens.

Nun ist der sapiens sapiens manchmal auch schöpferisch, etwa wenn er Gärten anlegt in den Megacitys aller Erdteile. Wenn er das Schöne mit dem Nützlichen verbindet, den Anblick lippenroten Rhabarbers mit der Gewissheit, ihn zu Kompott zu verarbeiten.

Simona sapiens erwidert:

− Nur im Überflüssigen zeigt sich Freiheit.

Julian kämpft seit Jahrzehnten dagegen an, sich überflüssig zu fühlen.

− Urban Gardening ist gepflegter Protest gegen Raubtier-Kapitalismus. Bitte ernährt euch von uns, aber nicht zu brutal!

Vor dem Café Kirsch treten vier Männer an den Smart, fassen an, ein Hupp … Durch Muskelkraft versetzt, findet sich der Wagen in der zweiten Reihe wieder.

Die Fahrerin stürzt aus der Ladentür zu ihrem Auto, umkreist es, sucht Schäden, findet keine.

Der Holzprofi parkt ein; der Smart zuckelt davon; der Handwerker betritt das Haus.

− Weißt du, was dein Problem ist?, ereifert sich Simona, die Werte, mit denen du angetreten bist, passen nicht mehr zu deinem Einkommen. Deshalb gibst du ihnen neue Namen. Statt von Ordnung, Disziplin und Sauberkeit sprichst du von Bewahren, Optimieren, Entschleunigen und Nichtraucherschutz.

Arrogante Kultur-Schnepfe!

Schließlich sagt sie:

− Naja, lass uns morgen weiterreden.

Küsst ihn, dreht sich um und schläft.

Jetzt steht er am Abgrund. Ein weiteres rotes Tulpenblatt macht sich auf den Weg nach unten. Tulpen schütteln ihre Blütenblätter geradezu ab. Wenn sie genug geblüht haben, ist ratz fatz Schluss.

Soll er eine Botschaft hinterlassen? Julian stellt sich vor: Sie kommt auf die Terrasse, erblickt sein entschlossen-trauriges, nein, sein entschiedenverzweifeltes Gesicht … Schade, dass er keinen Spiegel hat. Und erkennt, sie ist schuld. Nur sie. Sie ganz allein! Weiß endlich einmal nicht, was sie sagen soll, sagt etwas wie … − Bitte nicht! − Mit halber Stimme. Bereut jetzt alles, was sie ihm angetan hat.

Zu spät. Er weigert sich, einen Schritt auf sie zu zu tun. Das ist kein Spiel. Er ist verletzt, jetzt soll sie leiden! Sie fleht, verspricht, alles wieder gut zu machen, er jedoch, mit steinerner Miene …

Aber aufgepasst! Nicht zu weit gehen! Damit er nicht tatsächlich den Abgang machen muss, um am Ende Recht zu behalten.

Im Inneren der Wohnung wird eine Tür geöffnet. Sie.

Sie ist aufgewacht. Nicht zu ihr hinsehen. So tun, als ob er nichts bemerkt.

Jetzt müsste er etwas sagen. Was? Bei uns Garten-Guerilleros regiert nicht die Effizienz, sondern die Freude am Tun und die Neugier auf das, was entsteht.

Das sind keine guten letzten Worte.

Das leicht schmatzende Geräusch der Tür; jetzt tritt sie aus dem Schlafzimmer aufs Dach, öffnet die Augen, entdeckt ihn sprungbereit auf der Mauer, ruft … Weshalb ruft sie denn nichts? Vielleicht Panik? Sehr gut. Warum braucht sie so lange? Klar, sie will ihn nicht erschrecken. Schön. Aber das dauert ja ewig.

Sein rechtes Bein verkrampft sich. Er gibt auf und dreht sich zu ihr um.

Ein Holzprofi im karamellbraunen Overall. Das Firmenlogo ist auf den Latz gestickt. Julian zuckt zusammen.

− Entschuldigung, die Tür war offen.

Heute schon gehobelt? steht auf dem Werkzeugkasten.

− Schöner Garten. Haben Sie ’nen Grill?

Wieso Grill?

− Mein Bruder hat auch einen Kleingarten. Am Goldbekufer. Im Sommer grillen wir da öfters. Für ihn ist Unkrautzupfen Meditation, sagt er. Also mir wär das zu viel Arbeit.

Wir Stadtgrünaktivisten wollen möglichst viele Menschen einbeziehen, sicherlich, aber einen Griller?

− Er hält sogar Bienen.

Der Mann verwechselt dieses Biotop mit einem konventionellen Kleingarten …

− Diese Dachterrasse entspringt dem Bewusstsein, urbane Avantgarde und Trendsetter zu sein, sagte er.

Unsere Vorstellungen von Teilhabe und Gemeinschaft folgen einer Rationalität, die nicht an Wachstum, sondern an Erhalt, nicht an effizienter Nutzung von Zeit, sondern an Kooperation mit den Zyklen der Natur orientiert ist.

Entgegnet sie:

− Gärten ohne Wachstum? Ist das nicht ein bisschen merkwürdig?

− Ich komme im Auftrag der Hausverwaltung, unterbricht der Holzprofi, soll die Fenster nachstellen.

Haben Sie die Nachricht nicht bekommen?

Julian kann sich nicht erinnern.

− Das passt gerade sehr schlecht.

− Verstehe, aber ich bin sehr eng getaktet … Es dauert auch bloß eine halbe Stunde. Wir wollen doch alle Energie sparen … Für die Umwelt.

Was redet der? Der redet, als ob nichts wäre.

Der Holzprofi öffnet ein Fenster, prokelt an der Dichtung, schickt Julian Seitenblicke.

− Ohoho! Wann haben Sie das denn zuletzt überprüfen lassen? Das Gummi ist ja total verrottet.

Was’n das?

− Känguru-Bohnen! − Julian starrt in die Tiefe.

− Aus Australien?

− Trotz des Namens ein einheimisches Gewächs, ökologisch unbedenklich.