Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Für Feinschmecker ist das Ahrtal ein kleines Paradies. In kaum einem anderen Landstrich sind derart viele herausragende Restaurants und ausgezeichnete Weingüter zu finden. Aus der Flutkatastrophe 2021 sind die Gastronomen, Landwirte und Erzeuger der Region gestärkt hervorgegangen und haben wieder ihre Tore geöffnet! Blicken Sie mit ihnen nach vorne und hinter die Kulissen ungewöhnlicher Plätze, entdecken Sie das schöne Ahrtal von Neuem und kommen Sie so manchem Geheimnis vor Ort auf die Spur.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 94
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Lieblingsplätze für Geniesser - Ahrtal
VOLKER JOST | SVEN WESTBROCK
Aus Gründen der Lesbarkeit und Sprachästhetik wird in diesem Buch das generische Maskulinum verwendet. Mit der grammatischen Form sind ausdrücklich weibliche sowie alle anderen Geschlechtsidentitäten berücksichtigt, insofern dies durch den Kontext geboten ist.
Alle Informationen wurden geprüft. Gleichwohl verändern sich Gegebenheiten, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Über Ihr Feedback zum Buch freuen sich Autor und Verlag: [email protected].
Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Volker Jost und Sven Westbrock: Dominik Ketz 8, 22, 52, 62, 136, 140; Miriam Krengel 36; Marco Rothbrust 84; Max Harrus 106
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
Besuchen Sie uns im Internet:
www.gmeiner-verlag.de
1. Auflage 2024
© 2024 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Ricarda Dück
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz
unter Verwendung der Illustrationen von © SylwiaNowik – stock.adobe.com, Fiedels, VRD, natbasil, SimpLine, nicknik93759375, paullouis, DesignStudio RM -.stock.adobe.com; © OpenClipart-Vectors pixabay.com; © Susanne Lutz
Kartendesign: © www.printmaps.net
Druck: AZ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten
Printed in Germany
ISBN 978-3-8392-7944-1
Impressum
Liebe auf den ersten Blick
Vorwort: Warum das Ahrtal meine Heimat wurde – und mehr denn je ist
Oberes Ahrtal
1 Abkühlung unweit der Ahrquelle
Blankenheim: Freilinger See-Bar
2 Lachs auf Eifeler Art
Müsch: Sion’s Eifeler Räucherkammer »von SER«
3 Burger und Benzingespräche
Adenau: Restaurant Blaue Ecke
4 Im Herzen der Eifel
Insul: Landgasthof Ewerts
Mittleres Ahrtal
5 Urige Atmosphäre mit Aussicht
Kesseling: Steinerberghaus
6 Regionale Zutaten kommen groß raus
Altenahr: Restaurant Thüres
7 Nonchalante Gediegenheit
Altenahr: Hotel-Restaurant Ruland
8 Kreativ und inspirierend
Altenahr: Gasthaus Assenmacher
9 Im Dialog mit den Weinbergen
Mayschoß: Weingut Deutzerhof
10 Höhepunkt der Weinkultur
Mayschoß: Winzergenossenschaft Mayschoß-Altenahr
11 Wildspezialitäten für Zuhause
Rech: Jagdhaus Rech
12 Zwischen Gabionen und Barriquefass
Rech: Rotweingut Jean Stodden
13 Burgunder in allen Variationen
Rech: Weingut O. Schell
14 Winzer mit Außenposten am Rhein
Dernau: Weingut Erwin Riske
15 Kulinarische Oase mit Schiebedach
Dernau: Hofgarten Dernau
16 Wo einst Ritter und Nonnen lebten
Marienthal: Weingut Kloster Marienthal
17 Hochprozentig und preisgekrönt
Grafschaft-Esch: Edelobstbrennerei Kießling
18 Der Bauernhof als Lernort
Grafschaft-Esch: Schopphof
19 Äpfel selbst pflücken
Grafschaft-Gelsdorf: Obsthof Sonntag
20 Der Goldbär ist der Star
Grafschaft-Ringen: Haribo-Werksverkauf
21 Das Geheimnis um die 42 Kräuter
Grafschaft-Lantershofen: Eifel-Destillerie P. J. Schütz
Unteres Ahrtal
22 Genuss mitten in der Natur
Walporzheim: Wiesenwirtschaft des Weinguts Paul Schumacher
23 Chalet an markanter Felsnase
Walporzheim: Weinhaus Bunte Kuh
24 Im Stil Gaudís und Manriques
Walporzheim: Försters Weinterrassen
25 Idylle unter Lindenbäumen
Walporzheim: Ausflugslokal Altenwegshof
26 Von gediegener Gelassenheit
Walporzheim: Brogsitters Gasthaus Sanct Peter
27 Picknick im Olivenhain
Walporzheim: Weingut Peter Kriechel
28 Atemberaubende Aussicht
Walporzheim: Hotel-Restaurant Hohenzollern
29 Pionier bei biologischem Weinbau
Ahrweiler: Maibachfarm
30 Die Aromen stehen im Mittelpunkt
Ahrweiler: Hotel-Restaurant Rodderhof
31 Prickelndes aus historischem Haus
Ahrweiler: Winzerhof Körtgen
32 Feudalen Ansprüchen genügend
Ahrweiler: Restaurant Sternchen im Hotel Zum Stern
33 Schönes für Gaumen und Augen
Ahrweiler: Stil-Blüte-Café
34 Hier lockt die schöne Winzerin
Ahrweiler: Restaurant Eifelstube
35 Vom Abt bestätigt
Ahrweiler: Restaurant Prümer Gang
36 Kräftiger Käse aus der Schweiz
Ahrweiler: Toggenburger Churfirstin
37 Ausstellung im Gastraum
Ahrweiler: Bells Genusshof & Marktplatz
38 Nachhaltiger Genuss
Ahrweiler: Eisweiler
39 Kulttropfen aus der Gärkammer
Ahrweiler: Weingut J. J. Adeneuer
40 Die größte Winzergenossenschaft
Bad Neuenahr: Dagernova Weinmanufaktur
41 Kurzurlaub direkt an der Ahr
Bad Neuenahr: Wein-Lounge im Kurpark
42 Viermal Bier von hier
Bad Neuenahr: Neuenahrer Brauhaus
43 Jugendstilvilla am Rotweinwanderweg
Bad Neuenahr: Weingut Sonnenberg
44 Süße Verlockungen
Bad Neuenahr: Konditorei Irmgartz
45 Genuss in all seinen Facetten
Bad Neuenahr: Ahrweinshop Danko
46 Das Aroma der Region auf dem Teller
Heppingen: Steinheuers Restaurant Zur Alten Post
47 Mamas Küche auf Weltniveau
Heppingen: Steinheuers Landgasthof Poststuben
48 Winzertradition seit 1479
Heimersheim: Weingut Nelles
49 Genuss mit Blick aufs Grün
Lohrsdorf: Schönherr’s Restaurant am Köhlerhof
50 Ein Genuss für alle
Sinzig: Restaurant Feinschliff
Serviceteil
Karte
Im Teufenbach bei Ahrweiler
Liebe Leserin, lieber Leser,
kennen Sie das Gefühl, sich auf den ersten Blick zu verlieben? Es kann trügerisch sein, muss zu überhaupt nichts führen, und ob es für immer hält, weiß man erst, wenn »für immer« sein glückliches Ende findet. Aber wenn es da ist, ist es eines der schönsten Gefühle des Lebens.
Eine solche Liebe erfasste mich, als ich 1999 meine berufliche Heimat fand und auf Wohnungssuche ging. Das Internet war noch jung (Gott, ich auch!), ich sah mir also die Umgebung persönlich an. Und fand das Ahrtal. Es war Herbst.
Allein die Nennung der Jahreszeit malt Ahrtalern ein wissendes Lächeln ins Gesicht, jedes weitere Wort überflüssig. Allen anderen sei gesagt: Der Anblick ist überwältigend. Man ist schockverliebt. In die prächtigen Farben der Weinberge, die malerische Stadtmauer Ahrweilers mit ihren beeindruckenden Toren, die pittoreske Innenstadt und die freundlichen Menschen darin. Und je weiter man die Ahr hinauffährt, desto stärker wirkt die Anziehungskraft dieses Tals und seiner Besonderheit: Dass, wo immer man sich aufhält, um einen herum Weinberge bis in den Himmel zu ragen scheinen. Was natürlich auch bedeutet, dass man an jeder Ecke die weltbesten Weine bekommt, aber das sollte ich erst später in anfangs gnadenloser Deutlichkeit erfahren …
Im Jahr 2000 zog ich in eine Dachgeschosswohnung in Ahrweiler. Und erfuhr, was es heißt, sich eine neue Heimat zu wählen. Ich lebte auch eine Zeit lang in Bonn, Berlin, München, Münster, Wiesbaden. Seien Sie versichert, man muss kein Dorfkind sein, um das Ahrtal in jedem dieser Vergleiche als Heimat vorzuziehen. Als wir uns 2018 also dafür entschieden, mit unserer kleinen Familie »für immer« hier anzukommen, hätten wir nicht im Traum damit gerechnet, auf welche Probe dieses liebliche Tal uns bald stellen würde.
Den Rest der Geschichte kennen Sie. Die Katastrophe, die unser aller Leben am 14.07.2021 erschüttert hat, ging mit schrecklichen Bildern und oft noch schrecklicheren Geschichten um die Welt. Und sie wird unvergessen bleiben.
Doch, um es mit dem Satz auszudrücken, der einem örtlichen Sparkassendirektor zugeschrieben wird: »Die Frontscheibe ist größer als der Rückspiegel!« Während die meisten Bilder im Rückspiegel nach und nach verblassen, gewinnen die schönen, die wir durch die Frontscheibe sehen, an Kraft.
»Mensch, ist das schön geworden!« Wie oft hört man diesen Satz? Geschäfte, Restaurants, Hotels, Weingüter, Häuser, Gärten – vieles von dem, was wieder errichtet wurde, wurde besser gemacht. Aus dem Wiederaufbau wurde – wo Menschen und Umstände es ermöglichten – ein Neuaufbau. Ein Neuaufbau mit Bedacht, der den Charakter des Tals nicht verändert, es aber, ganz vorsichtig, moderner, lebendiger, »cooler« macht. Concept Stores entstanden, Wellnessbereiche wurden erweitert, neue Vinotheken gebaut, Restaurantdesigns angepasst, Veranstaltungsformate aus dem Boden gestampft. Junge, kreative Köpfe übernahmen wie selbstverständlich das Erbe ihrer Vorgängergeneration und investierten mehr Kraft und Herzblut, als man außerhalb einer solchen Ausnahmesituation jemals aufbringen könnte. Und schafften es, gemeinsam, den »Spirit« im ganzen Tal zu beleben und deutlich zu machen: Wir haben nicht nur eine Zukunft – sie kann sogar noch besser werden.
Dieser Neuaufbau ist nicht abgeschlossen. Wir werden noch Jahre brauchen, bis das Tal in Gänze in neuem Glanz erstrahlt. Doch auf dem Weg dorthin tauchen im Wochentakt neue Lichtblicke auf, die Mut und Freude machen. Viele von ihnen finden Sie in diesem Buch, sehr viele weitere stehen bereits oder werden entstehen. Ich freue mich darauf. Und wir uns alle auf Sie!
»Besuchen Sie das Ahrtal,
weil alles wieder geht.«
Andy Neumann
Einige der schönsten Plätze im Ahrtal sind von kurzer Dauer: Von Frühjahr bis Herbst öffnen viele Winzer ihre Locations in den Weinbergen. Wandern lohnt also, nirgends trinkt es sich authentischer!
Blick auf die Nürburg
Die offizielle Bezeichnung ist etwas sperrig. Da passt es gut, dass die 1976 erbaute Stauanlage Weilerbach als Freilinger See bekannt ist, benannt nach dem Blankenheimer Ortsteil, in dem sie liegt, im Süden von Nordrhein-Westfalen an der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Gespeist wird das Gewässer vom Weilerbach, einem Zufluss der in der Nähe entspringenden Ahr. Diese ist in Blankenheim noch mehr Bach als Fluss – und wird dort entsprechend Junge Ahr genannt.
Cetin Erdogan nennt das Idyll am Freilinger See »Klein Kanada«. Er betreibt die Freilinger See-Bar direkt am Ufer. Seine Getränkekarte umfasst ein breites Angebot mit Kaffee, Limonaden in vielen Variationen, Weinen, Bieren, Longdrinks und Cocktails. Zum Essen stehen beliebte Imbisse wie Pizza, Salate, Bratwürste und Pommes zur Auswahl. Das alles lässt sich in Strandstühlen mit Blick auf das Wasser genießen.
Das Publikum ist bunt gemischt. Eine große Bandbreite verschiedenster Gruppen – von Familien mit kleinen Kindern bis zu Motorradclubs – besuchen den malerischen Freilinger See, um sich eine Auszeit zu gönnen. Besonders während der warmen Jahreszeit können sie das sportliche Treiben auf dem und am Wasser beobachten – oder gleich selbst ein Teil davon werden. Schwimmen ist möglich – auf eigene Gefahr –, und Tretboote können ausgeliehen werden. Um den See herum führt ein Nordic-Walking-Pfad. Für Kinder steht auf dem Spielplatz neben der Bar ein Piratenschiff bereit. Hunde können sich auf einer eigenen Wiese ungestört austoben. Wer über Nacht bleiben will, findet auf dem Campingplatz am See ein beschauliches Plätzchen – entweder im eigenen Wohnmobil oder in einer der dortigen Hütten und Lodges.
Etwa acht Kilometer von der Freilinger See-Bar entfernt liegt der Ortskern von Blankenheim. Die Ahr-Quelle entspringt dort im Keller eines Gästehauses, eines Fachwerkbaus von 1726.
Freilinger See-Bar
(Frühling bis Herbst)
Am Freilinger See 2
53945 Blankenheim
02697 390
Ahrquelle
An der Ahrquelle 3
53945 Blankenheim
Eine Lachsräucherei würde man in der Eifel nicht unbedingt vermuten. Doch die Familie Sion stellt seit über 30 Jahren im kleinen Dörfchen Müsch an der Ahr unter Beweis: Mit Leidenschaft, Handwerkskunst und Liebe zum Detail kann eine weithin bekannte Spezialitätenmanufaktur entstehen.
Zum Kundenstamm zählen nicht nur Fischfachgeschäfte und Premium-Supermärkte, sondern auch die Spitzengastronomie in aller Welt. Im gut besuchten Frischfisch-Shop finden Fischliebhaber die ganze Vielfalt der selbst entwickelten Räucherkreationen. Traditionell kalt geräucherter Eifel-Rauchlachs und klassisch gebeizter Graved Lachs stehen zur Auswahl; Abenteuerlustige greifen zu den Varianten mit fruchtig-frischem Caipirinha, feurigen Gewürzen oder exotischem Wasabi-Sesam. Die frisch gefangenen Fische kommen mehrmals wöchentlich aus den kalten Fjorden Norwegens von ausgesuchten und zertifizierten Züchtern. Pasteten, hausgemachte Fischsalate, Soßen und Dips runden das Sortiment ab. Außerhalb der Öffnungszeiten kann man sich am gut bestückten »Lachsomat« selbst bedienen.
Im Restaurant S-Ecke setzt Sohn Stefan Sion erfolgreich ein pfiffiges Gastrokonzept neben der Manufaktur um. An diesem Platz dreht sich alles um leckere Fischgerichte höchster Qualität. Saisonale sowie regionale Produkte sind für den gelernten Koch selbstverständlich. Alle zwei Wochen wechselt die Speisekarte mit einem Drei-Gänge-Menü, etwa mit Cocktail von Ahrkrebsen, confiertem Kabeljaurücken sowie geeistem und gebackenem Ziegenkäse vom Vulkanhof. À la carte locken Medaillons von der Fjordforelle oder ein Rochenflügel an Champagnerkraut und Andengold. Die S-Ecke wurde sogar für das beste Fisch-Gastro-Konzept Deutschlands ausgezeichnet.
Die Burg Aremberg aus dem 12. Jahrhundert wurde 1682 von französischen Truppen zerstört. Heute erhebt sich nur noch der um 1854 erbaute Aussichtsturm aus den umliegenden Trümmern.
Von SER – Sion’s Eifeler Räucherkammer
Restaurant S-Ecke
Ahrstraße 17
53533 Müsch
02693 930033
Burg Aremberg
Burgstraße 23
53533 Aremberg