Moorfeuer - Nicole Neubauer - E-Book
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Moorfeuer E-Book

Nicole Neubauer

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Beschreibung

Wenn die Osterfeuer brennen, ist es zu spät …

In der Einsamkeit eines alten Moors verbrennt eine Frau wie auf einem Scheiterhaufen, um den Hals trägt sie ein mysteriöses Amulett. Hauptkommissar Waechter und sein Team von der Münchner Mordkommission werden zu dem Fall hinzugezogen und müssen feststellen, dass die bisherigen Indizien mehr als dürftig sind: Eine Brandstelle. Eine Leiche. Hinweise auf Fremdverschulden. Die einzige Spur führt sie schließlich zu einem verfallenen Bauernhaus, aus dem die Tote tags zuvor verschwunden war, und in dem der Geist eines kleinen Mädchens spuken soll. Wer hasste die Frau so sehr, um sie derart grausam zu töten?

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Seitenzahl: 527

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NICOLE NEUBAUER

MOORFEUER

Kriminalroman

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1. AuflageOriginalausgabe Februar 2016bei Blanvalet Verlag, einem Unternehmen derVerlagsgruppe Random House GmbH, MünchenCopyright © by Verlagsgruppe Random House GmbH, MünchenDieses Werk wurde vermittelt durch die LiterarischeAgentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen.Redaktion: Angela TroniLH · Herstellung: samSatz: DTP Service Apel, HannoverISBN: 978-3-641-16593-2V001www.blanvalet.de

»It’s a God eat God world.«

David Bowie, »I Pray, Olé«

»Mama, in meinem Zimmer ist ein totes Mädchen!«

Der Ruf kam aus dem Kinderzimmer. Schlaftrunken schwang Maret die Beine über die Bettkante. Ein kalter Luftzug strich über den Boden. Blinzelnd versuchte sie, die Schatten des Schlafes zu vertreiben. Es war so dunkel, dass sie erst nicht wusste, ob sie die Augen offen oder geschlossen hatte. Nachbilder ihres Traums flimmerten hinter ihren Lidern. Sie hatte ein Heulen gehört. Ein Wimmern. Sie war nicht sicher, ob sie es nur geträumt hatte.

»Mama!«

Die Tür flog auf, Kinderfüße tappten über die Dielen, und Sophie warf sich Maret in den Schoß. Schluchzend drückte sie ihr Gesicht in den Stoff von Marets Nachthemd. Etwas Warmes drang durch die Decke und die Kleider. Sophies Schlafanzughose war patschnass, der scharfe Geruch von Urin breitete sich im Raum aus.

»Ganz ruhig.« Maret strich Sophie übers Haar. »Du hast schlecht geträumt. Du kannst bei uns bleiben. Ich hol dir einen neuen Pyjama.«

Sie legte der Kleinen den Finger auf den Mund, setzte sie herunter. Ihre nackten Füße berührten den Boden, er vibrierte. Ein tiefes Wummern schwang in der Luft, tiefer als das, was ein menschliches Ohr noch hören kann. Als würde unter dem Haus ein Maschinenraum pumpen. Sie hatte die Ursache für die Vibrationen noch nicht gefunden, vielleicht kam es vom nahen Flughafen. Wenn sie nachts im Dunkeln darauf lauschte, fühlte sich das Brummen näher an. Als atme es ihr in den Nacken. Sebastian schlief weiter, wie immer, sie konnte nur seinen blonden Haarschopf unter der Decke sehen, die sich rhythmisch hob und senkte. Das Haus könnte abbrennen, und er würde weiterschlafen.

»Zieh die nassen Sachen aus«, sagte sie. »Der Papa passt auf.«

Barfuß ging Maret in den Flur und blieb vor Sophies Zimmer stehen. Kälte zog aus der offenen Tür um ihre Füße wie etwas Lebendiges. Sie konnte den Arm nicht in die dunkle Türöffnung stecken und nach dem Lichtschalter tasten. Was würde sie darin finden?

An der Wand hing das Telefon, eine winzige Diode leuchtete, sie folgte dem Licht wie magisch angezogen. Es war technisch und real, ein Teil von dieser Welt. Die Nummer kannte sie auswendig.

Nur der Anrufbeantworter.

Endlich kam der Signalton, und sie hörte ihre eigene Stimme, viel zu laut im Flur, so laut, dass alle Schatten sich zu ihr drehten.

»Sie ist wieder da.«

Freitag

Unser lieber Herr Jesus Christ ging über Land, da sah er brennen einen Brand, da lag St. Lorenz auf einem Rost, unser lieber Herr Jesus Christ kam ihm zu Hülf und Trost, er hub auf seine göttliche Hand und segnete ihm den Brand, er hub, daß er nimmer tiefer grub und weiter um sich fraß, so sei der Brand gesegnet im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Romanus-Büchlein

Schon wieder Straße ohne Namen.

Das Display des Navis zeigte eine leere Fläche, keine Straße, keine Adresse. Hannes versuchte, mit hundertfünfzig Sachen den BMW auf der Mittelspur zu halten, während er mit der anderen Hand die Route löschte und die GPS-Koordinaten neu eingab. Ein Kleinlaster schnitt seinen Dienstwagen und hupte durchdringend.

Route wird berechnet, zeigte das Display an. Wieder nichts.

»Das kann nicht stimmen«, sagte er zu Waechter übers Headset. »Mit deinen GPS-Daten lande ich auf der Wiese.«

»Könnte daran liegen, dass da Wiese ist«, sagte Waechters Stimme in sein Ohr, zerhackt von Funklöchern. »Fahr einfach dem Navi nach. Ich bin schon draußen, die Erdinger Kollegen auch, unser Ansprechpartner ist Lanz.«

Oh nein. Nicht Lanz. »Was haben wir überhaupt da draußen zu su…«

Die Verbindung war weg.

Der Hüter des Schweigens, der Hannes’ Kampf mit der Technik stumm beobachtet hatte, pflückte das Navi von der Scheibe und fummelte daran herum. Hannes konzentrierte sich wieder auf den Verkehr.

Waechter hatte ihm nur das Nötigste hingeworfen. Eine Brandstelle. Eine Leiche. Hinweise auf Fremdverschulden. Und einen Satz GPS-Koordinaten, die sie aufs freie Feld führten. Normalerweise fanden seine Einsätze in engen Wohnungen statt, in Hinterzimmern von Gaststätten, Straßenschluchten und Lagerräumen. An Orten.

Der Hüter des Schweigens nickte Hannes zu und klickte das Navi zurück an den Saugnapf. Für eine Sekunde wand sich die neue Route wie eine Schlange übers Display, mit dem Kopf im Nichts, dann wechselte das Bild, und die Autobahn streckte sich vor ihnen aus, ihr Dienstwagen ein blauer Pfeil. Hannes wusste vage, wo das Freisinger Moos sein musste, die Autobahn führte auf dem Weg zum Flughafen daran vorbei. Nie wäre er auf die Idee gekommen, hier runterzufahren. Hier draußen hatte die Mordkommission München nichts zu suchen, das Gebiet gehörte zum Landkreis, war nicht mehr ihr Revier.

Die Autokolonnen wurden dichter, aber kein bisschen langsamer. Der Reiseverkehr für die Osterferien hatte schon an diesem Freitagvormittag begonnen. Ab morgen würden alle Dienststellen wie leergefegt sein. Ihm konnte das egal sein, er würde Ostern auf jeden Fall weg sein.

Er gab dem offenen CD-Laufwerk einen Schubs, die CD glitt hinein, und der Innenraum füllte sich mit Gitarrengewitter. Ravenryde. Der Hüter des Schweigens runzelte die Stirn, seine Vorliebe waren eher Zither und Hackbrett, aber Hannes interessierte das nicht. Wer fuhr, suchte die Musik aus.

»See the writings on the wall

can you hear that distant call …«

Es war lange her, seit er den Song gehört hatte. Sein Unterbewusstsein übernahm die Führung, ließ Erinnerungsfetzen vorbeiziehen, er bewegte sich wie unter Wasser. Fremdheit stieg in ihm hoch wie eine Welle, das Gefühl, sich an einen vergessenen Traum zu erinnern.

»Watch the footsteps on the floor

walking through the open door …«

So schnell, wie er woanders gewesen war, war er wieder wach. Er raste immer noch mit hundertsechzig auf der linken Spur an einer Betonmauer entlang, mit der Schnauze an den Rücklichtern eines Vans. Reflexartig trat er auf die Bremse und löste ein Hupgewitter aus.

»Message from the other side …«

In seinem kaputten Ohr rauschte es, und das Gefühl der Fremdheit blieb in seinen Gliedmaßen hängen wie ein Muskelkater. Er brauchte den Urlaub dringend, sonst würden sie ihn irgendwann von der Leitplanke kratzen.

Fast hätte er die Ausfahrt verpasst. Sie verließen die Autobahn und fuhren an der steilen Hangkante entlang, die die Eiszeitgletscher aufgetürmt hatten. Unter ihnen breitete sich freies Feld aus, nichts mehr, woran sein Auge sich festhalten konnte. Hier irgendwo musste die Brandstelle sein. Er ließ das Fenster herunter. Kein Haus war mehr zu sehen. Auf einer schnurgeraden Straße rollten sie zwischen Äckern und Wiesen entlang, Feldwege und Kanäle zerschnitten die schwarze Erde in ein Schachbrett.

»Hier?«, fragte Hannes, aber er bekam keine Antwort, nicht vom Hüter des Schweigens und auch nicht vom Navi, das sich auf Route neu berechnen gestellt hatte.

Er warf einen Blick auf sein Handy, ob Waechter sich noch einmal gemeldet hatte. Netzsuche. Am Ende eines Feldwegs schimmerten Fahrzeuge durch die Bäume, und durch die Lüftung drang Brandgeruch, noch durch keinen Wind verjagt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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