Sehr gut vegetarisch kochen - Christian Wrenkh - E-Book

Sehr gut vegetarisch kochen E-Book

Christian Wrenkh

5,0

Beschreibung

Vegetarische Küche für anspruchsvolle Gemüsefans! Die Kreationen des Wiener Kochs Christian Wrenkh, vom Gault Millau ausgezeichnet, sind köstlich, kreativ und vielseitig, dennoch geradlinig und einfach zuzubereiten. Freuen Sie sich auf 100 raffinierte saisonale Rezepte und zahlreiche Tipps, wie sich durch klugen Einkauf und gute Vorbereitung Zeit sparen lässt. Basisrezepte für Salatsaucen, Chutneys, Pasten, Körner und andere Begleiter lassen im Baukastenprinzip aus wenigen Zutaten und mit geringem Aufwand Menüs für Genießer entstehen.

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Seitenzahl: 150

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Sehr gut vegetarisch kochen

Christian Wrenkhs Gourmet-Rezepte

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir wünschen uns, dass Ihnen dieses Buch viele interessante Anregungen gibt. Die Rezepte sollen Ihre Kreativität beflügeln und nicht einschränken, sie sollen Ihnen neue Ideen geben. Experimentieren Sie in der Küche! Kochen ist einfacher als man denkt, wenn man sich aus den Schablonen mancher Profiköche und Standardrezepte löst. Außerdem: Kochen ist eine sinn­liche Erfahrung, man kommt nur auf den Geschmack, wenn man probiert. Und gerade die vegetarische Küche ist unendlich reich an Abwechslung und Alternativen, an Farben und Aromen.

Es gibt viele Gründe, warum man lieber vegetarisch isst. Wir sehen das hier vor allem unter dem kulinarischen Aspekt. Viele Rezepte sind für ganze Mahlzeiten konzipiert, mal sind es aber auch Bausteine, die man miteinander kombinieren kann. Und das dann gerne auch mit Fleisch und Fisch, damit Vegetarier und Nicht-Vegetarier gemeinsam mit Freude zusammen am Tisch sitzen und essen.

Das Buch ist hoffentlich auch eine Einladung, mehr gemeinsam zu kochen. Das ist die perfekte Gelegenheit, um Freude und Genuss zu teilen. Das Ziel jeder Küche ist erreicht, wenn alle glücklich und zufrieden am Tisch sitzen, wenn die Speisen lecker und die Menschen locker sind, wenn die Stimmung gelöst ist.

Inhaltsverzeichnis

Frühling

Sommer

Herbst

Winter

Vegetarisch, praktisch, gut

Kreativ kochen ist kein Hexenwerk.

Dies ist ein Buch für Gemüsefans und alle, die gerne Neues probieren. Wenn Gemüse und Hülsenfrüchte nicht nur Beilage sind, sondern eine Hauptrolle spielen, ergeben sich oft ganz neue, ungewohnte Kombinationen. Dafür sorgen Kräuter und Gewürze, ebenso der Blick über die Grenzen in die Küchen anderer Völker und Erdteile. Möhren mit Ingwer und Kokos oder Bohnen mit Schoko und Chili bringen Schwung in den Küchentrott. Es lohnt aber auch der Blick zurück auf Lebensmittel, die schon fast vergessen sind. Sie werden überrascht sein, wie gut sich karamellisierter Dinkelreis zum Dessert macht, wie erfrischend ein Salat mit Topinambur und Granatapfel ist, wie aromatisch Mairübchen aus dem Ofen schmecken.

Je bunter, desto besser

Dieses Buch zeigt eine Küche, die geschmacklich und ernährungsphysiologisch auf eigenen Beinen steht. Es sind einfache Rezepte für schnelle Gerichte, die auch ohne Fisch und Fleisch als ganze Mahlzeit taugen. Nichts spricht aber dagegen, eines von beiden als Ergänzung für diejenigen auf den Tisch zu bringen, die Appetit darauf haben. Meist empfiehlt sich dafür kurz Gebratenes oder Gegartes – es geht ja auch ums praktische Kochen für jeden Tag.

Immer mehr Menschen ernähren sich aus verschiedenen Gründen vegetarisch. Gesundheitlich ist der Verzicht auf Fisch und Fleisch mindestens bedenkenlos. Höchstwahrscheinlich leben Vegetarier sogar gesünder. Allerdings nur, wenn sie sich nicht einseitig ernähren – einfach nur auf Fleisch zu verzichten, ist keine Lösung. Auch fürs körperliche Wohl gilt: Je mehr Abwechslung in der Küche herrscht, desto besser. Wer reichlich Obst und Gemüse auf dem Speiseplan hat, dazu Hülsenfrüchte und Körner, Käse und Milch, isst auf jeden Fall richtig.

Experimentieren

Gemüse, Körner und Hülsenfrüchte verhalten sich nicht immer gleich, garen unterschiedlich schnell, nehmen mal mehr, mal weniger Wasser auf. Was vom Feld oder Baum geerntet wird, ist ja nicht standardisiert, sondern immer ein wenig anders – je nach Wetter und Anbau. Kochzeiten und Mengen der Zutaten sind daher keine ehernen Gesetze, sondern Angaben zu Ihrer Orientierung. Die Rezepte klappen auch, wenn es in der Praxis etwas anders läuft, wenn die Garzeiten länger sind oder wenn Sie von einer Zutat etwas mehr oder weniger verwenden als angegeben.

Abschmecken

Hauptsache, es wird mit Liebe abgeschmeckt. Feste Regeln gibt es da nicht. Jeder Geschmack ist etwas anders, manche mögen es salziger, andere scharf oder vielleicht eher säuerlich. Deshalb wollen wir nur eine Idee geben, wie es schmecken könnte. Experimentieren Sie ruhig weiter, vertrauen Sie Ihrem Empfinden. Und nehmen Sie die Mengenangaben für alles, was würzt, nur als Richtwert.

Vorrat macht fix

Es gibt Rezepte für ganze Mahlzeiten und solche für den Vorrat, für Bausteine zum Kombinieren. Diese Basics sind praktisch und zeitsparend. Mit einem Kernöl- oder Tofudressing aus dem Kühlschrank, schon vor ein paar Tagen geputztem Salat und vorgekochter Quinoa bringen Sie im Handumdrehen eine leichte Mahlzeit auf den Tisch. Fertige Polenta lässt sich schnell als Beilage zum Pilzgulasch aufbraten, passt aber auch gut zu gegrilltem Kopfsalat. Basisrezepte gibt es beispielsweise für Salatsaucen und Chutneys, für alle Körner und Beilagen wie Polenta oder Basmatireis. Das alles hält sich gekühlt länger, als mancher meint. Fazit: Ein großer Kühlschrank spart Zeit.

Vor- und zubereiten

Die Rezepte haben wir in zwei Arbeitsgänge unterteilt, wie es Profi­köche mit der „mise en place“ praktizieren: Erst kommt die Vorbereitung (wie Zwiebeln hacken, Spargel schälen), dann die Zubereitung (wie Zwiebeln anbraten, Spargel kochen). Das macht das Kochen auch für Anfänger entspannt und übersichtlich. Auf beide Arbeitsgänge beziehen sich auch die Angaben zu der Zeit, die Sie für ein Rezept brauchen. Die Zubereitung für Bausteine aus dem Vorrat ist aber nicht darin enthalten. Prüfen Sie die Rezepte also auch daraufhin, ob nötige Basiszutaten schon fertig bereitstehen. Polenta zum Beispiel lässt sich am besten knusprig braten, wenn sie vom Vortag stammt.

Eine Liste gegen den Einkaufsstress

Mit diesen Vorräten sind Sie immer gut vorbereitet.

So mancher Vorratsschrank wird zum Zwischenlager, in dem diverse Zutaten die Zeit zwischen Impulskauf und Mülltonne verbringen. Denn bei der Riesenauswahl im Supermarkt greifen wir oft zu Dingen, die wir nicht aktuell, sondern vielleicht irgendwann mal brauchen.

Da hilft eine Liste mit Lebensmitteln, die im Vorrat wirklich wichtig sind. Wenn man die Trockenzutaten der Liste – wie Linsen, Reis, Bohnen – mit den fünf unentbehrlichen Lagergemüsen – Möhren, Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Ingwer – kombiniert, hat man bereits die Basis für eine ganze Reihe von Rezepten. Sehr viel mehr Varianten werden es mit zwei oder drei frisch gekauften Zutaten, die gerade Saison haben.

Merke: Das Kochen im Alltag wird stressfreier, wenn man die Zutaten für ein Rezept nicht extra zusammenkaufen muss, sondern wenn sich die Zutaten ein Rezept suchen. Denn es ist viel einfacher zu sagen, dieses und jenes habe ich vorrätig und daraus kann ich beispielsweise drei verschiedene Gerichte komponieren, als umgekehrt.

Die in Klammern angegebenen Zahlen sind die Untergrenze für den Vorrat. Damit lässt sich schon gut kochen. Wenn Sie die gesamte Liste vorrätig haben, sind Sie fast perfekt ausgestattet.

Öle und Fette

(mindestens 5 davon)

1. Raffiniertes Rapsöl zum Braten ist gesund und preiswert.

2. Nicht zu fruchtiges Olivenöl für Salat und zum Würzen

3. Kaltgepresstes Rapsöl für Salate. Es hat einen ausgeprägteren Eigengeschmack als raffiniertes Rapsöl und ist teurer. Probieren lohnt sich. Wer es nicht mag, kann auch raffiniertes Rapsöl für die Salate verwenden.

4. Sesamöl hell (ist mild im Aroma) für die asiatisch inspirierte Küche

5. Sesamöl dunkel geröstet (ist kräftig im Aroma) für die asiatisch inspirierte Küche

6. Kürbiskernöl für Salate oder zum Abschmecken von Suppen

7. Butter oder ungehärtete Margarine

8. Kokosmilch

9. H-Sahne

Salziges

1. Salz

2. Eventuell Meersalz

Süßes

(mindestens 2 davon)

1. Honig (zum Süßen von Gerichten sollte es flüssiger Honig sein)

2. Ahornsirup

3. Zucker, weiß und/oder dunkel

4. Puderzucker

Fruchtiges bis Saures

(mindestens 3 davon)

1. Zitronensaft (gibt es auch in kleinen Flaschen abgefüllt)

2. Balsamessig hell und dunkel

3. Apfelessig

4. Reisessig für die asiatische Küche

Fruchtiges süß bis herb

(mindestens 3 davon)

1. Tomatenkonserven, geschält

2. Dunkle Schokolade, ab etwa 70 % Kakaoanteil

3. Mangopulpe (gibt es im Asialaden)

4. Rote-Bete-Saft (gibt es im Reformhaus)

5. Reiswein (Mirin) für asiatisch inspirierte Küche (gibt es im Asialaden)

6. Weiß- und Rotwein für säuerlich herbes Aroma und Portwein für süßliches Aroma

Würziges bis Scharfes

(mindestens 4 davon)

1. Schwarzer Pfeffer

2. Dijonsenf

3. Cayennepfeffer

4. Senfsaat

5. Sojasauce

6. Norialgen (aus dem Asialaden)

Körner & Pasta

(mindestens 5 davon)

1. Quinoa

2. Buchweizen

3. Hirse

4. Reis

5. Hülsenfrüchte wie Rote Linsen, Dosenbohnen

6. Nudeln

7. Semmelbrösel

8. Mehl

Wurzeln, Zwiebeln & Knollen

(mindestens 4 davon)

1. Zwiebeln

2. Knoblauch

3. Möhren

4. Ingwer

5. Kartoffeln

Gewürze

Es reicht, die Gewürze zu bevorraten, die Sie tatsächlich oft verwenden. Häufig werden sie doch nicht gebraucht, weil frische Kräuter besser schmecken. Dann verlieren sie im Vorratsschrank ihr Aroma. Hier die wichtigsten:

Würzig & exotisch (kann, muss nicht)

1. Kurkuma

2. Sternanis

3. Koriander

4. Kreuzkümmel

Würzig & vertraut (kann, muss nicht)

1. Thymian

2. Majoran

3. Kümmel

4. Paprika

5. Lorbeer

6. Muskatnuss

Nützliche Zutaten, die nicht jeder kennt

Ó Hefeflocken zum Binden von pikanten Speisen, Saucen und Salatdressings. Sie haben viele B-Vitamine, enthalten reichlich Folsäure und sind daher nicht nur praktisch, sondern auch sehr gesund.

Ó 2 Sorten Miso (japanische Würzpaste aus dem Asialaden)

Ó Gemahlene Bourbonvanille schmeckt sehr viel besser als Vanillezucker, erst recht als der Zucker mit synthetischem Vanillin (Sie bekommen sie zum Beispiel im Bioladen oder über das Internet).

Wenn es schnell gehen soll

Auch manche Konserven sind hilfreich fürs kreative Kochen. Die meisten Hülsenfrüchte zum Beispiel müsste man sonst Stunden einweichen und garen. Und empfindliche Vitamine schwinden beim Erhitzen immer, egal ob zu Hause oder in den Töpfen der Industrie. Die meisten Mineral- und Ballaststoffe dagegen überstehen Hitze unbeschadet.

Beispiele in diesem Buch sind Hülsenfrüchte wie verschiedene Bohnensorten, dazu Gemüse wie Grünkohl oder Mais. Fast unschlagbar sind Dosentomaten. Sie schmecken meist sogar besser als das, was man hierzulande im Sommer frisch im Laden bekommt. Und sie bieten mehr wichtige gesunde Pflanzenstoffe als frische Tomaten.

Weiter praktisch: Konserven beanspruchen nicht den ohnehin knappen Platz im Kühlschrank – und sie sind jahrelang haltbar.

Tipps für den Vorratsschrank

Wie Sie Ihren Einkauf am besten unterbringen und wie lange er sich hält.

Je weniger Feuchtigkeit, desto schlechter können Verderbniskeime sich vermehren. Das gilt auch für Lebensmittel und Gewürze. Zucker und Salz sind daher praktisch unbegrenzt haltbar, auch wenn sie – wie fast alle verpackten Lebensmittel – ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) tragen. Ideal für Ihren Vorrat sind Mehl, Nudeln oder Reis. Zwar haben auch sie ein MHD. Das können Sie aber großzügig überschreiten, solange der Geschmack weiterhin in Ordnung ist.

Kühl und trocken

Die Devise gilt für die Lagerung der meisten länger haltbaren Lebensmittel. Denn auch Wärme fördert den Verderb. Ideal wären kühlere Vorratskammern oder gar ein Keller. Der ganz normale Küchenschrank von heute tut es als Vorratsschrank aber auch, die Temperatur dort gilt für den durchschnittlichen Trockenvorrat und Konserven als kühl genug. Man sollte nur nichts neben der Heizung oder in der Sonne lagern und auch nicht in hellem Licht, denn auch Helligkeit fördert den Verderb. Das Gewürz­regal über dem Herd ist daher keine gute Idee: Dort ist es weder kühl noch trocken und außerdem hell.

Was bedeutet Mindesthaltbarkeit?

Nehmen Sie das MHD ruhig wortwörtlich. „Mindestens haltbar bis ...“ heißt: Das Produkt soll auf jeden Fall bis zu diesem Datum (MHD) in Ordnung sein. Doch danach verdirbt es ja nicht schlagartig. Es sollte also noch einige Zeit darüber hinaus genießbar sein, wenn auch möglicherweise mit Qualitätsverlusten. In anderen Ländern liest man Hinweise wie „best before ...“. Das sagt klarer: Diese Produkte kann man ruhig auch länger verwenden, nur sind sie eben irgendwann nicht mehr „best“.

Was kann passieren? Vielleicht verändern sich nach dem MHD Aussehen und Farbe, leiden Vitamine und Geschmack. Die Gesundheit gefährdet das aber nicht, solange kein Schimmel auftritt und Dosen sich nicht wölben. Selbst Milchprodukte wie Joghurt oder Speisequark aus dem Kühlschrank oder wie H-Sahne sind nach dem MHD meist lange in Ordnung, vorausgesetzt sie schmecken noch und sind nicht verschimmelt.

Die Fristen stammen von der Industrie

Ohnehin sind MHD-Fristen viel weniger strikt, als mancher meint. Denn die Hersteller legen sie selbst fest, bestimmen also, wie lange ein Lebensmittel von der Herstellung an ohne Abstriche genießbar sein sollte. Und diese Frist kann bei derselben Produktgruppe von einem Hersteller zum anderen sehr unterschiedlich sein.

Wer allerdings auch Fleisch, Wurst oder Fisch aus dem Kühlregal kaufen will, sollte die Frist ernst nehmen, vor allem, wenn Verbrauchsfristen anstelle des MHD angegeben sind. „Zu verbrauchen bis …” bedeutet letztlich, das Lebensmittel könnte danach die Gesundheit gefährden.

Mindesthaltbarkeitsfristen können je nach Produkt bis zu zwei Jahren und länger gelten. Tatsächlich sind solche Produkte oft noch länger in Ordnung. Auch Konserven zum Beispiel sind theoretisch fast unbegrenzt haltbar, seien sie nun vegetarisch oder nicht.

Anders ist das bei allem aus und mit Vollkorn wie Reis, Nudeln und Mehl. Das kann nach schon etwa sechs bis zwölf Monaten ranzig werden. Denn im vollen Korn steckt ja noch der Keimling mit natürlichem Fett, das nach einigen Monaten verderben kann. Achten Sie hier also genauer auf das MHD.

Solange Vollkornprodukte aber noch schmecken, spricht nichts dagegen, sie auch zu verzehren. Und selbst wenn sie ranzig geworden sind, schmeckt das zwar nicht mehr. Aber gesundheitsgefährdend sind solche Lebensmittel deshalb nicht.

Fazit: Exakte Fristen und feste Regeln für den Umgang mit Produkten jenseits des MHD gibt es nicht. Letztlich muss man selbst probieren und das Ergebnis auch verantworten. Es gilt: Schauen, schnuppern, schmecken – und in den Müll damit, wenn etwas verdorben erscheint.

Luftdichte Behältnisse

Nicht gefährlich, aber unappetitlich sind Lebensmittelmotten, die sich besonders gerne in fett- und kohlenhydratreichen Produkten einnisten. Nur luftdichte Behältnisse – Kunststoffdosen, Schraubgläser – halten sie und ihre Maden zuverlässig fern.

Kühlen verdreifacht die Haltbarkeit

Die meisten Gemüsesorten halten sich kalt oder kühl am besten.

Ein Salatkopf strotzt nur so vor gesunder, grüner Frische. Die verderbnisfördernden Bakterien sieht man nicht. Ideale Bedingungen zum Vermehren finden sie zwischen 15 und 40 °C, also in jeder Küche. Da kann sich die Zahl der winzigen Spielverderber alle 20 Minuten verdoppeln. Bei niedrigen Temperaturen vermehren sie sich langsam bis gar nicht.

Kälte hemmt die Keime – und die Enzyme in Obst und Gemüse, die ebenfalls für Verderb sorgen. Auch lichtgeschützte Lagerung verlangsamt die Abbauprozesse. Kurzum: Ohne Kühlschrank geht es nicht.

Frisches kaufen

Je frischer das Gemüse ins Haus kommt, desto länger hält es. Aber schon der Kauf hat seine Tücken. Abgepackte Lebensmittel sollen ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) tragen. Im Supermarkt zeigt sich: Das gilt nicht immer. Zwar haben küchenfertige Salatmischungen ein MHD. Doch bei Chicorée und anderem sucht man den Hinweis auf Haltbarkeit vergebens, selbst bei Sensibelchen wie Rucola oder Feldsalat. Eine Argumentation: Durch die Folie ist der Zustand der Waren erkennbar.

Wobei man nicht immer sehen kann, ob Tomaten und Champignons nicht schon ihr halbes Leben als Sonderangebot verbracht haben. Aber das ist auf dem Markt nicht anders. Also: Hinsehen, dem Augenschein trauen, Angegammeltes liegen lassen. Für lange Frische umso wichtiger ist die richtige Lagerung zu Hause.

Eine Woche für Salat

Gerade Empfindliches verliert schnell an Geschmack und Gesundheitswert. Spinat hat schon nach einem Tag bei Zimmertemperatur etwa 50 Prozent Vitamin C eingebüßt, im Kühlschrank ist es nur halb so viel. Dort können es frischer Spinat oder Salat durchaus auf eine Woche und mehr bringen, auch sensibler Feldsalat.

Überhaupt: Gut gelagert hält sich vieles länger, als man glaubt. Langlebige Lagergemüse sind alle Kohlsorten, aber auch Möhren. Sie können auch nach drei Monaten und mehr noch schmecken, Rote Bete, Kartoffeln oder Zwiebeln sogar nach sechs. Das gilt meist aber nur unter Idealbedingungen wie in den Lagern der Hersteller: mit je nach Sorte abgestimmter Luftfeuchtigkeit und Temperatur.

Vorratskammern sind für vieles ideal

Für den Haushalt gilt die Regel, das meiste einfach so kühl wie möglich zu lagern. Denn bei 0 °C kann sich – siehe Tabelle – die Haltbarkeit im Vergleich zu 5 °C verdreifachen.

So lange kann Gemüse lagern

Kühllagerung konventionell bei 5 °C (in Tagen)

unter Idealbedingungen bei 0 °C (in Tagen)

Brokkoli

5 – 7

14

Möhren

10 – 20

80 – 120

Kohl

14 – 20

90

Kräuter

7 – 10

28

Pilze

1 – 3

5 – 7

Salat

2 – 5

7 – 20

Spinat

3 – 5

10 – 14

Kein Platz mehr im Kühlschrank? Vorratskammern oder -keller mit Temperaturen von etwa 5 bis 15 °C wären für viele Obst- und Gemüsesorten ideal, es gibt sie aber selten. Meist muss man sich mit Vorratsschränken abfinden, und dort herrscht nun mal Zimmertemperatur. Kartoffeln zum Beispiel leiden oft: Im Kühlschrank ist es ihnen zu kalt, im Vorratsschrank zu warm. Dort keimen sie schnell aus und verschrumpeln.

Tomaten hassen Kälte

Kälte tut oft, aber nicht immer gut. Tomaten entwickeln im Kühlschrank unangenehme Geschmacksstoffe. Auch Zitrusfrüchte oder Bananen machen sich ungekühlt besser, vor allem wenn sie noch nachreifen. Empfindlichen Sorten wie Himbeeren oder Erdbeeren darf es kalt, aber nicht zu kalt werden. Dann leidet ihre Konsistenz, sie matschen. Salatblättern passiert das auch, bei nur etwas unter 0 °C fallen sie leicht zusammen.

Im Voraus kochen macht kreativ

Kontrolliert Kühlen: Wie Sie Zubereitetes im Kühlschrank lagern.

Je kürzer Sie in der Küche stehen, desto mehr Zeit bleibt, um mit Genuss zu speisen. Das Baukastenprinzip mit der Kombination verschiedener Zutaten ist dafür ideal. Allerdings: Spontanes Kombinieren klappt nur mit Köpfchen, Kochen im Zeitraffer nicht ohne vorbereitete Basiszutaten.

So sollten Sie planen

Überlegen Sie, welche Zutaten und Gerichte in der Jahreszeit interessant sein könnten. Kochen Sie Basiszutaten und solche, die Sie besonders mögen, einige Tage im Voraus. Zum Beispiel: Haferkerne fürs Frühstück, Quinoa für zwei bis drei Mahlzeiten, ebenso Nudeln oder Kartoffeln, Linsen, Buchweizen. Damit kommen Sie schon fast durch die Woche, können immer wieder anders kombinieren.

Vorarbeit schafft Platz

Bewahren Sie Salat am besten verzehrfertig auf: gewaschen, trockengeschleudert und untergebracht in luftdichten Behältern wie Klarsichttüten oder Dosen. Verzehrfertige Salatblätter nehmen im Gemüsefach auch weniger Platz weg als ein ganzer Salatkopf.

Klare Verpackungen geben Übersicht

Körner, Reis, Linsen und Bohnen lassen sich in Klarsichttüten (wie im Foto rechts) praktisch stapeln. Chutneys oder Saucen gehören in wiederverschließbare Gläser mit Deckel, ebenso Mus oder Apfelbutter. Am besten alles beschriften. Für Salatdressings sind Gläser oder Flaschen geeignet, die sich schütteln lassen, falls sich Öl und andere Zutaten trennen.

Befreites Gemüse

Befreien Sie Gemüse wie Möhren, Blumenkohl, Kohlrabi oder auch Radieschen von dem größten Teil ihres Grüns und bewahren es getrennt zur späteren Verwendung auf. Das hält Wurzelgemüse länger frisch, weil das Grün nicht weiter Wasser aus den Knollen zieht. Es spart auch Platz und vermeidet im Gemüsefach welkende Radieschenblätter neben knackfrischen Möhren oder Zucchini. Wurzelgemüse sollten Sie auch von grobem Dreck befreien, bevor es im Gemüsefach landet, allerdings nicht im Voraus schälen oder zerkleinern.

Frische Kräuter in Folie