Adolf Kraßnigg
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Seit frühster Kindheit interessiere ich mich für Hunde. Ob der kleine Mischling "Prinz" daran Schuld hat, kann ich nicht wirklich sagen. Zu früh hauchte er sein Leben unter den Rädern eines Lastwagens aus, als dass mir aus meinen ersten Kinderjahren mehr als das flüchtige Bild eines schwarzen Wuschels mit Dackelaugen in Erinnerung geblieben ist. So orientierte sich in den folgenden 40 Jahren meine Vorstellung vom Hund am Erscheinungsbild der Wölfe: Grauwolf, Kimberwolf, kanadischer Wolf! Wenn ich denn einst einen Hund besitzen würde, das war mir immer klar, müsste es also ein Schäferhund sein – zumindest galt das, bis man ihm diesen schrecklichen "Schrägrücken" angezüchtet hat. Dann fiel mein Blick auf die nordischen Typen wie Husky, später auch Dingo, weil ich Trumler kennen lernte. Und vielleicht war es ein Glück, wegen der Priorität von Beruf und Familie lange Jahre keinen Hauswolf zu holen. So konnte sich meine Vorstellung vom Hund öffnen für etliche andere Typen: Die großen Hütehunde wie dem Border Collie z.B., aber auch Golden Retriever oder Labrador. Von Tibetischen Hunden war mir nicht einmal ihre Existenz bekannt. Dass es ausgerechnet der Dackel Toby war, der mich zu meinen Tibetern geführt hat, gehört zu der Kette von Zufällen, die mein heutiges Leben bestimmt hat und mich immer noch den Kopf vor Erstaunen schütteln lässt. Der Langhaardackel Toby gehörte meinen Schwiegereltern, doch meine Tochter wuchs mit ihm auf. Von dem Moment an, als meine noch auf den Knien krabbelnde Kleine ihr Wurstbrötchen mit Toby teilte, waren beide dicke Freunde. Und die 11-jährige ließ sich beim Tode ihres Lieblings nur mit einem neuen Hund trösten, meinem ersten eigenen überhaupt. Ausgewählt nach dem spontanen Hundebild meiner Frau kam also die Tibet Terrier Hündin Annie zu uns – ein rotzfrecher Wirbelwind, den ich bald Turbo nannte -, eine dickköpfige, weiße Primadonna auf struppigen, staksigen Beinen. Aber ziemlich weit weg vom Bild eines Wolfs! Doch bei der ersten Ausstellung mit Annie in Kerpen-Türnich in der Jüngstenklasse entschied sich endgültig mein Schicksal als Liebhaber der Tibet Terrier. Danach sah es zunächst gar nicht aus. Als blutiger -Anfänger taumelte ich im Ausstellungsring von einem Lampenfieber zum anderen. In der Masse der wuselnden Tibeter verschwammen mir die Einzelheiten vor den Augen. Mit Annie im Ring schlug ich mich trotz größter Nervosität leidlich durch, indem ich abschaute, was die anderen machten. Mit dem Urteil " vielversprechend" für meine Weiße konnte ich mich dann ein wenig entspannter mit dem Geschehen im Ring befassen.