Avan Anson
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  • Avan Anson 
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Für Anson trifft wohl am meisten zu, dass er sich gedanklich "zwischen den Welten" bewegt: Er will verbinden und polarisiert. Er will Verständnis wecken und überzeichnet in seiner Darstellung. Er verfasst Expertisen bzw. Novellen und lässt sich auf einen Diskurs ein. Er schreibt Belletristik und vermittelt in seinen Texten, die deutliche Züge von Essays tragen, Faktisches sowie Denk- und Glaubensstrukturen gleichermaßen. Am ehesten kann man das aus seiner Feder Stammende als Bildungsliteratur begreifen. Die wahrscheinlichste aller Erklärungen für seine Themen und seinen Stil kann wohl darin gefunden werden, dass Anson in seinem Hauptberuf Wissenschaftler ist, der sich mit Störungen der Seele beschäftigt, also mit gesellschaftlichen Tabus und ihrem individuellem Leiden daran. Darüber schreibt er. Das beschreibt er. Seine Art, die Themen anzugehen, die Analytik ihrer Bearbeitung und die Zwangsläufigkeit der Konsequenzen sind von einer solchen Schärfe, dass der Leser gelegentlich zurück blättert und den Text nochmals nachliest. Er möchte in diese Auseinandersetzung zwischen Schuld und Milde eingreifen. Der Autor aber führt den Leser gleichsam wie ein Regisseur seine Akteure und macht ihn - in Abhängigkeit von der jeweils eingenommenen Perspektive - mal zum Ankläger, dann zum Richter und nicht nur einmal zum Sachverständigen. Das unterscheidet den 1941 geborenen Anson von anderen Autoren: Keine reißerischen Übergriffe, die Neugier oder Bedürfnis zur Imitation wecken; kein Klagen und kein Glorifizieren der Akteure, Außenseiter zu sein; keine einseitigen Hirten- oder Richterattituden! Der Autor greift Themen auf wie Suche nach einem Sinn, Glaube und Religion auf der einen Seite und gleichgeschlechtliche Zuneigung, Abwehr und Verachtung auf der anderen Seite. Lösungen zu suchen und zu finden überlässt der Autor seinen Lesern. Ihm obliegt es, ein Psychogramm auf verschiedenen Ebenen zu entwerfen.