Broken Souls-Trilogie: Interview mit Alina A.E. Maurer
17.08.2023
Der Roman »Forget Me Not« ist der erste Teil der Broken Souls-Trilogie von Alina A.E. Maurer, die Freundschaft, Zusammenhalt und natürlich auch die Liebe thematisiert. »Love Me Not« und »Save Me Not« machen die Reihe komplett und greifen jeweils eine andere Geschichte der Freundesgruppe im Buch auf.
Da der erste Band vor genau einem Jahr erschienen ist (Happy Book Birthday!), hat uns Alina A.E. Maurer einige Fragen zu der Trilogie sowie zu ihrer Arbeit als Autorin beantwortet. Wer noch mehr über die Autorin erfahren möchte, sollte unbedingt auf ihrer Website sowie ihrem Instagramkanal @alina.a.e.maurer vorbeischauen. Dort gibt es weitere Einblicke und Infos zu ihren Projekten.
Interview mit Alina A.E. Maurer
Worum geht es in der Broken Souls-Reihe?
Es geht um eine Freundesgruppe in London bzw. Cornwall. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und behandelt ein anderes Pärchen.
Der erste Band erzählt die Geschichte von Tim und Blaze, die früher befreundet waren, und dann aber durch einen Autounfall den Kontakt verloren haben. Tim will sich beweisen, dass ihm seine Vergangenheit nicht mehr wichtig ist, und reist noch einmal nach Cornwall zu Blaze. Der zweite Band handelt von Rose und Jez. Rose ist Blazes kleine Schwester und zieht nach London, um dort zu studieren. Direkt am ersten Tag gerät sie mit ihrem Mitbewohner Jez aneinander, den sie daraufhin als arrogant abstempelt. Doch als sie länger mit ihm zusammenwohnt, muss sie feststellen, dass deutlich mehr in ihm steckt. Im dritten Band geht es um eine Freundin von Tim, Maddie, die an Silvester eine Nacht mit Theo verbringt und danach nicht mehr aufhören kann, an ihn zu denken. Sie beschließt, etwas Lockeres mit ihm anzufangen – merkt dann aber, dass da vielleicht mehr zwischen ihnen ist als nur körperliche Anziehungskraft.
Was will ich eigentlich im Leben? Wie gehe ich mit Traumata um? Was erwarte ich von einer Beziehung? Darum geht es in dieser Reihe.
Was hat dich motiviert, die Bücher zu schreiben und genau diese Geschichten zu erzählen? Gab es bestimmte Inspirationsquellen?
Das Thema Inspiration ist immer schwierig, weil ich nicht die eine Inspirationsquelle habe – vor allem nicht bei dieser Reihe. Tim und Blaze ist eine Geschichte, die ich schon vor zehn Jahren schreiben wollte, und die dann zu dem Zeitpunkt, als ich endlich angefangen habe, zu mehr geworden ist. Für jedes Buch, das ich schreibe, überlege ich, was mir gerade im Leben wichtig ist. Was beschäftigt mich aktuell, worüber möchte ich schreiben?
Welche Rolle spielt dein eigenes Leben beim Schreiben?
Es sind immer Themen, die mir persönlich wichtig sind, und deshalb hat auch jeder Charakter etwas von mir. Roses Thema war mir ein Anliegen, weil ich selbst eine toxische Beziehung erlebt habe. Natürlich nicht genau so wie sie, aber ähnlich. Und dann ist da auch immer die Frage, wie würde ich gerne sein. Maddie ist so wie ich gerne sein würde: super tough, selbstbewusst und weiß, was sie will.
Wenn man schreibt, bringt man immer etwas von sich selbst ein. Man reflektiert die eigenen Erfahrungen und Werte, das geht gar nicht anders. Man beschreibt natürlich nie eine Kopie von sich oder von jemandem, den man kennt, aber wenn man Dinge erzählt, die man selbst erlebt hat, wird es authentischer.
Die Serie spielt in London und Cornwall. Wie sah die Recherche zu den Büchern aus?
Sehr viele Trips, sehr viel Rosamunde Pilcher (lacht). Das erste Mal war ich 2019 in Cornwall, als ich ernsthaft an dem Buch zu Tim und Blaze gearbeitet habe. Nur durch diese Reise wohnt Blaze dort, wo sie wohnt. Alles, was die beiden sich im Buch angucken, habe ich mir selbst auch angeschaut. Im Rocky Valley habe ich Holiday Cottages entdeckt – in denen ich seitdem zweimal Urlaub gemacht habe – und genau dort habe ich Blazes Haus hingesetzt.
Bei London war es ähnlich. Es ist meine Lieblingsstadt und ich war schon oft dort. Ich kann, wenn ich die Brick Lane entlanglaufe, genau auf das Gebäude zeigen, in dem ich im Buch das »Blue Monkey« (Pub, Anm. d. Red.) angesiedelt habe. Es ist einfach schön, dort langzulaufen und die eigenen Figuren in der Stadt zu sehen.
Dem New Adult- und/oder Romance-Genre wird immer mal wieder unterstellt, dass die Geschichten oft Stereotype bedienen, toxische Beziehungen romantisieren würden und es wenig Individualität gäbe – das trifft auf deine Broken Souls-Serie nicht zu. Wie gehst du beim Schreiben damit um und was stellst du dem entgegen?
Genau das nicht zu machen, weil es mich am Genre so nervt. Ich denke nicht, dass ich aktiv darauf achte, weil ich sowieso das schreibe, was ich selbst gerne lesen würde.
Toxische Männlichkeit, gendernormative Sprache, patriarchale Ideen und Strukturen – all das nervt mich beim Lesen. New Adult wird traditionell von einem weiblich identifizierenden Publikum gelesen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass diesem Publikum oft ein Männerbild vermittelt wird, das unrealistisch ist. Man muss sich bewusst darüber sein, dass wir als Autor*innen Verantwortung haben und Werte vermitteln, die eventuell junge Menschen in ihrem Weltbild beeinflussen können. Vielleicht macht es Spaß, eine toxische Romance zu schreiben, aber es transportiert eine falsche Vorstellung von Liebe – und nicht jede Altersgruppe kann differenzieren und weiß, dass es fiktiv ist.
Stand für dich von Anfang an fest, dass du New Adult/Romance schreiben möchtest oder hast du auch mit ganz anderen Genres geliebäugelt?
Als ich mit der Geschichte von Tim und Blaze angefangen habe, wusste ich nicht einmal, dass ich gerade New Adult schreibe (lacht). Als Teenager habe ich viel Fantasy geschrieben, ab und zu Romance. Mich haben Tim und Blaze aber nicht losgelassen, und so habe ich mit ihrer Geschichte angefangen. Seit 2020 lese ich wirklich viel New Adult und habe damals entdeckt, dass es dort häufig Trilogien gibt. Erst danach habe ich Roses und Maddies Geschichte dazu genommen; am Anfang hatte ich nur Tim und Blaze.
Ich möchte erst einmal im New Adult-Bereich bleiben, würde aber auch sehr gerne irgendwann mal wieder Fantasy schreiben.
Was möchtest du Selfpublish-Autor*innen mit auf den Weg geben? Was gilt es zu beachten bei der ersten Veröffentlichung?
Jede Website sagt dir, dass du für alles Geld ausgeben musst, weil sonst niemand dein Buch kaufen wird. Ich finde, das ist Quatsch! Wenn du dir über Social Media ein Netzwerk aufbaust, das dir helfen kann und dir ehrliches Feedback gibt, dann kann man auch ohne viel Geld das eigene Buch veröffentlichen. Es ist der erste Roman, und es geht doch erst einmal darum, die eigene Geschichte überhaupt herauszubringen.
Ein weiterer Tipp: Man sollte nicht zu sehr auf Zahlen achten. Es ist egal, wie oft sich das Buch verkauft, die Verkaufszahlen sagen nichts über den literarischen Wert aus. Keines meiner Bücher stand auf irgendeiner Bestsellerliste, aber ich bin trotzdem super happy. Ich habe zu jedem Band mindestens eine positive Nachricht bekommen, und weiß, dass ich Menschen erreicht habe. Ich möchte einfach nur Menschen erreichen mit dem, was ich schreibe.
Wir bedanken uns herzlich bei Alina A.E. Maurer für dieses Interview!
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