1000 Places To See Before You Die Schweiz - Gunnar Habitz - E-Book

1000 Places To See Before You Die Schweiz E-Book

Gunnar Habitz

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Beschreibung

Willkommen in der Schweiz Grüezi mitenand! Willkommen im Schmuckstück Westeuropas. Das wohl abwechslungsreichste Land des Kontinents bietet einen attraktiven Mix von schneebedeckten Alpen, Gletschern, tiefblauen Seen, sanften Landschaften und historischen Städten. Die Confoederatio Helvetica besteht sprachlich aus der größeren Deutschschweiz, der Französisch sprechenden Romandie im Westen, dem italienischen Tessin im Süden sowie den Berggebieten in Graubünden, in denen sich die Bündner teilweise auf Rätoromanisch verständigen. So unterschiedlich die Sprachen, so verschieden auch die Mentalitäten in dem neutralen Land, das in 26 Voll- und Halbkantone unterteilt ist und in dem die Bürger etwa viermal im Jahr in direkter Abstimmung über ihre Geschicke selbst entscheiden. Das Angebot für Aktivurlauber reicht quer durch die Jahreszeiten von Bergwandern bis Wintersport, von Radfahren bis Reiten und von Angeln bis Rodeln. Die häufig naturbelassene Landschaft ist bei Ferien auf dem Bauernhof oder der Alm besonders unmittelbar zu erleben. Dieses Buch ist, unabhängig von den Schweizer Kantonen, in zwölf touristisch erlebbare Regionen eingeteilt und pickt die wichtigsten Orte, Passstraßen sowie Sehenswürdigkeiten heraus. Das Wallis und Graubünden stehen für die Bergkantone, das Tessin gilt als Sonnenstube der Schweiz, während die Zentralschweiz die Wiege der Urkantone ist. Die Region um den Genfersee, das zweisprachige Freiburg sowie Neuenburg und Jura stellen die Romandie dar, den attraktiven französischsprachigen Teil der Schweiz. Die Vorstube der Alpen kann am besten im Berner Oberland bewundert werden, während die Bundesstadt Bern zum Schweizer Mittelland gehört. Bleiben noch die nördlichen Regionen um Basel, Zürich und die Ostschweiz mit dem Fürstentum Liechtenstein. Zürich als Wirtschaftsmetropole und heimliche Hauptstadt ist den Regionen vorangestellt. Erobern Sie ein wunderschönes Land, das in seiner Vielfalt in wenigen Tagen oder auch Wochen gar nicht vollständig bereist werden kann, also kommen Sie doch einfach mal wieder!

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Schweiz
Der Autor
Gunnar Habitz arbeitete lange Jahre in Zürich als interna tio naler Manager in der IT-Branche. Der Schweizer Autor mit Bremer Wurzeln studierte in Zürich Wirtschaftsingenieurwesen und veröffentlichte zahlreiche Reiseführer über die Schweiz, den Bodensee und Tschechien sowie Reiseberichte aus aller Welt. Von ihm stammt auch ein Hotelführer zu Graubünden (www.habitz.ch).

Schweiz

Willkommen in der Schweiz

Top 10

Tipps in der Schweiz

Stadttour Zürich

Ein Rundgang durch die helvetische Wirtschaftsmetropole

Service-Informationen Zürich

Vista Points

Genferseegebiet/Waadtland

Freiburg

Neuenburg/Jura/Berner Jura

Schweizer Mittelland mit Bern

Berner Oberland

Wallis

Zentralschweiz

Region Basel

Region Zürich

Ostschweiz/ Liechtenstein

Graubünden

Tessin

Daten zur Landesgeschichte

Service von A bis Z

Impressum, Karte

Willkommen in der Schweiz
Grüezi mitenand! Willkommen im Schmuckstück Westeuropas. Das wohl abwechslungsreichste Land des Kontinents bietet einen attraktiven Mix von schneebedeckten Alpen, Gletschern, tiefblauen Seen, sanften Landschaften und historischen Städten.
Die Confoederatio Helvetica besteht sprachlich aus der größeren Deutschschweiz, der Französisch sprechenden Romandie im Westen, dem italienischen Tessin im Süden sowie den Berggebieten in Graubünden, in denen sich die Bündner teilweise auf Rätoromanisch verständigen. So unterschiedlich die Sprachen, so verschieden auch die Mentalitäten in dem neutralen Land, das in 26 Voll- und Halbkantone unterteilt ist und in dem die Bürger etwa viermal im Jahr in direkter Abstimmung über ihre Geschicke selbst entscheiden.
Das Angebot für Aktivurlauber reicht quer durch die Jahreszeiten von Bergwandern bis Wintersport, von Radfahren bis Reiten und von Angeln bis Rodeln. Die häufig naturbelassene Landschaft ist bei Ferien auf dem Bauernhof oder der Alm besonders unmittelbar zu erleben.
Dieses Buch ist, unabhängig von den Schweizer Kantonen, in zwölf touristisch erlebbare Regionen eingeteilt und pickt die wichtigsten Orte, Passstraßen sowie Sehens würdigkeiten heraus. Das Wallis und Graubünden stehen für die Bergkantone, das Tessin gilt als Sonnenstube der Schweiz, während die Zentralschweiz die Wiege der Urkantone ist. Die Region um den Genfersee, das zweisprachige Freiburg sowie Neuen burg und Jura stellen die Romandie dar, den attraktiven französischsprachigen Teil der Schweiz. Die Vorstube der Alpen kann am besten im Berner Oberland bewundert werden, während die Bundesstadt Bern zum Schweizer Mittelland gehört. Bleiben noch die nördlichen Regionen um Basel, Zürich und die Ostschweiz mit dem Fürstentum Liechtenstein. Zürich als Wirtschaftsmetropole und heimliche Hauptstadt ist den Regionen vorangestellt.
Erobern Sie ein wunderschönes Land, das in seiner Vielfalt in wenigen Tagen oder auch Wochen gar nicht vollständig bereist werden kann, also kommen Sie doch einfach mal wieder!
Schweizer Bergidylle: Walliser Holz-Chalet mit Blick auf das Matterhorn bei Zermatt
Top 10
A Schloss Chillon
G4
Das berühmteste Schloss der Schweiz nahe Montreux gehörte den Grafen von Savoyen, die auf einer Felseninsel am Genfersee eine sichere Festung mit einem Herrschersitz kombinierten.
B Bern
E5
Die Altstadt der Schweizer Bundesstadt mit ihren Laubengängen und dem mittelalter lichen Stadtbild inmitten einer eigenwilligen Schleife der Aare steht unter dem Schutz der UNESCO.
C Solothurn
D6
Bis heute präsentiert sich die Altstadt architektonisch als geschlossenes Ensemble einer spätmittelalterlichen Barockstadt mit vielen Zunfthäusern und Brunnen.
D Jungfrau Region
F7
Die drei berühmten Schweizer Berge Eiger, Mönch und Jungfrau bilden eine faszinierende Einheit und sind das nicht ungefährliche Ziel vieler Bergsteiger. Heute bringen die Jungfraubahnen Reisende bequem zum Aussichtspunkt »Top of Europe«, dem höchsten Bahnhof Europas.
EGroßer Aletschgletscher
F/G7
Der aus 10 Milliarden Tonnen Eis bestehende größte Gletscher der Alpen ist 20 Kilo meter lang und reicht von der Jungfrauregion bis hinunter ins Rhônetal.
FVierwaldstättersee
D/E8
Kennzeichen des beliebten Schweizer Sees sind die verzweigte Form und die Berglandschaft mit Pilatus und Rigi. Seine Schönheit ist am besten von Bord eines Schiffes aus zu bestaunen.
G Rheinfall
B9
Vier Kilometer von Schaffhausen entfernt donnert der Rheinfall auf einer Breite von 150 Metern die 20 Meter lange Flanke aus Kalkstein herunter.
Rheinfall Schaffhausen
H Stiftsbibliothek im Stiftsbezirk St.Gallen
C11
Die nach dem Wandermönch Gallus benannte Abtei entstand bereits im 8. Jahrhundert und zählt zum UNESCO-Welt kulturerbe. Die Stiftsbibliothek mit ihrer herausragenden Sammlung an Handschriften und dem einzigartigen Barocksaal ist weltberühmt.
Stiftsbibliothek St. Gallen
I St. Moritz
F12
Der einstige Heilkurort auf 1856 Metern Höhe hat sich längst zu einem mondänen Ferienort entwickelt. Seine traumhafte Lage am St. Moritzersee sowie das Sportangebot im Sommer und Winter ziehen nicht nur den Jetset an.
J Locarno
H9
Am nördlichen Zipfel des Lago Maggiore befindet sich das eher rustikale als elegante Locarno, das vor allem durch das jedes Jahr im August an der Piazza Grande stattfindende Open-Air-Filmfestival bekannt geworden ist.
Die Piazza Grande vor dem Festival
Tipps in der Schweiz
Vom Käse bis zur Schoki: die kulinarischen Highlights
La Maison du Gruyère, Pringy-Gruyères
Der allseits beliebte Halbhartkäse mit dem kräftig- fruchtigen Geschmack verdankt sein pikantes Aroma der langen Reifezeit.
Maison Cailler, Broc
Die führende Schokoladenmarke neben Lindt-Sprüngli kreierte anno 1929 das Format der Tafelschokolade.
Emmentaler Schaukäserei, Affoltern im Emmental
Wer kennt sie nicht, die Löcher im Schwei zer Käse?! Der überwiegend milde Käse bekommt die Löcher während der Säure gärung im Keller.
Appenzeller Schaukäserei, Stein
Der weltberühmte Käse mit dem Ge heimrezept kennt viele Varianten von mild bis würzig, eine cremige Version eignet sich hervorragend für Raclette.
Xocolatl, Basel
Das gut sortierte Geschäft ist ein Schla raffenland für Liebhaber von Schokolade und Kakao-Produkten. Diese kommen aus 40 überwiegend kleinen Manufakturen.
So wurde früher Käse hergestellt: die Emmentaler Schau­käserei in Affoltern
Im Land der Eisenbahnen
Brienzer Rothorn, Brienz
Vom Schnitzerdorf Brienz aus fährt die rote Dampfeisenbahn von 1891 auf das Brienzer Rothorn mit Blick über das Berner Oberland.
Furka-Bergstrecke, Realp
Die historische Dampfbahn fährt während der Sommer saison auf einer 17 Kilometer lan gen Strecke mit Panoramasicht auf den Rhône-Gletscher.
Gotthard-Basistunnel, Altdorf
Der mit 57 Kilometern längste Eisen bahn tunnel der Welt bahnt einen raschen Weg in den Süden und verbindet die Kan tone Uri und Tessin miteinander.
Bahnmuseum Albula, Bergün
Eisenbahnliebhaber jeden Alters können hier die Geschichte der Rätischen Bahn erleben.
Bernina Express, Chur
Der mit Panoramawagen versehene Zug fährt von Chur aus über die Albulastrecke ins Engadin und durch Poschiavo weiter nach Italien.
2016: Eröffnung des längsten Eisenbahntunnels der Welt, des Gotthard-Basistunnels
Der beste Überblick
Grandhotel Giessbach, Brienz
Mit der Seilbahn geht es zur Hotelterrasse mit überwältigender Aussicht auf den Brienzersee und dem Getöse der Giess bachfälle im Rücken.
Jungfraujoch, Interlaken
Die steile Jungfraubahn fährt zum höchst gelegenen Bahnhof Europas. Hier schweift der Blick über die Gipfel von Mönch und Jungfrau sowie den Aletschgletcher.
Brissago-Inseln
Vom schönen Botanischen Garten auf der grö ßeren der beiden Inseln eröffnet sich ein mediterraner Ausblick auf den Lago Maggiore.
Alpentherme, Leukerbad
Der größte Thermalbadeort der Alpen, in dem Wellness ganz großgeschrieben wird, begeistert mit der Aussicht auf die Walliser Bergwelt.
Säntis, Appenzellerland
Der höchste Berg im Alpsteinmassiv er möglicht einen Blick auf die gesamte Boden seeregion im Vier-Länder-Eck.
Auf den Spuren berühmter Künstler
Espace Jean Tinguely Niki de Saint Phalle, Fribourg
Werden quietschende Metallteile als mah nende Skulpturen in Szene gesetzt, dann war der Freiburger Ausnahmekünstler Jean Tinguely am Werk.
Maison Blanche, La Chaux-de-Fonds
Le Corbusier prägte das 20. Jahrhundert mit seiner Architekturbewegung als Auf takt zur Moderne.
Centre Dürrenmatt, Neuchâtel
Das einstige Wohnhaus des Dramatikers zeigt, dass er nicht nur bedeutende Thea ter stücke schrieb, sondern auch leiden schaftlich malte.
Zentrum Paul Klee, Bern
Das wellenförmige Museum zeugt als moderne Skulptur von der Bedeutung des wichtigsten Berner Künstlers.
Foundation Beyeler, Basel
Das bedeutende Museum der klassischen Moderne vereint Cézanne, van Gogh, Monet und Picasso in einem flachen Glas bau von Stararchitekt Renzo Piano.
Das Zentrum Paul Klee zeigt die weltweit größte Sammlung des Berner Künstlers
Stadttour Zürich
Ein Rundgang durch die helvetische Wirtschaftsmetropole
»Little Big City« – der einstige Slogan trifft für die heimliche Hauptstadt der Schweiz immer noch zu. Zürich zählt nur 428 000 Einwohner und verfügt mit knapp 92 Quadratkilometern über eine im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen geringe Fläche.
An den hiesigen Großbanken und mehr als hundert ausländischen Bankhäusern sowie den Versicherungen wird jedoch etwa ein Viertel des weltweiten Vermögensverwaltungsgeschäfts abgewickelt. Zürich ist also ein internationaler Finanzplatz und zählt so gesehen zu den Weltstädten.
Zieht man den Ballungsraum rund um Zürich und den Zürichsee hinzu, leben in dem gesamten Wirtschaftsraum über eine Million Menschen. »Züri« gilt als multikulturell, der Ausländeranteil beträgt 30 Prozent, die größten Gruppen stellen darunter Deutsche und Italiener.
Die meisten Firmen haben in und um Zürich ihren Hauptsitz, die Medien welt von der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) bis zum Schweizer Fernsehen ist ebenfalls an der Limmat verwurzelt. Entsprechend kommt Zürich mit seinem dichten Bahnnetz und dem internationalen Flughafen Zürich-Kloten als Verkehrsknotenpunkt eine überregionale Bedeutung zu.
Die beiden markanten Türme des Grossmünsters prägen die Zürcher Stadt­silhouette
Die auf 408 Metern Meereshöhe gelegene Stadt mit Blick auf die Alpen wird von ihren Bewohnern allerdings nicht unbedingt als Wirtschaftsmetropole wahrgenommen, sondern vor allem als ein Ort, in dem es sich sehr angenehm leben lässt. Häufig landet Zürich bei weltweiten Umfragen bezüglich der Zufriedenheit seiner Einwohner noch vor dem lässigen Vancouver an Kanadas Westküste oder dem sonnigen Melbourne in Australien auf dem ersten Platz. Das überschaubare Zentrum erstreckt sich vom Hauptbahnhof bis zum Zürichsee auf beiden Seiten der Limmat, im Westen durch die Sihl und im Osten durch den Seilergraben begrenzt.
Wir
Der »Blaue ­Engel« von Niki de Saint Phalle in der Zürcher Bahnhofshalle
beginnen unseren Rundgang am Hauptbahnhof eA2, für viele Reisende die erste Begegnung mit dem Zentrum. Der monumentale Bau aus dem Jahr 1871 im Stil des Neoklassizismus wird von der Figur »Helvetia« gekrönt. Längst fahren die Züge nicht mehr in die Haupt halle hinein, die stattdessen als überdachter Platz für den Weihnachtsmarkt mit großem Baum, für Sommerkino und andere Veranstaltungen dient. Unterhalb des Bahnhofs lockt das Shop-Ville auch spät am Abend und am Wochenende mit einer Vielzahl von Geschäften, während in der Haupthalle Brasserien und Restaurants zum Verweilen ein laden. Vor dem Hauptbahnhof thront die Statue von Alfred Escher, dem Gründer der Schweizerischen Kreditanstalt (der heutigen Credit Suisse), der auch als Staatsmann und Gründer der Gotthardbahn in die Geschichte einging.
Prominent mitten in der City: die Arkaden an der Bahnhof-/Börsenstrasse in Zürich
Entlang Eschers visionärem Blick führt die Bahnhofstrasse eA3-eD3 einen guten Kilometer bis zum Zürichsee. Sie gilt noch immer als eine der nobleren Einkaufsmeilen Europas, auch wenn inzwischen besonders im vorderen Teil vermehrt Geschäfte der Mittelklasse Einzug gehalten haben. Weitgehend autofrei erlaubt der Boulevard einen ausgedehnten Bummel. Zur Sauberkeit der Stadt wird gern der irische Schriftsteller James Joyce zitiert: »Zürich ist so sauber, dass man eine auf der Bahnhofstrasse ausgeschüttete Minestra ohne Löffel wieder aufessen könnte.«
Von der Shoppingmeile verzweigt hinter dem Rennweg nach links die
Die bunt bemalten Erker in der Augustinergasse in Zürich
pittoreskeAugustinergasse eB3 mit ihren charakteristischen Erkerhäusern. Ab 1445 wohnten in den bunten Häuschen Handwerker, die Erker wurden erst später von den zugezogenen Fabrikanten hinzugefügt. Die blauen Denkmalschutztafeln an den Häusern geben Auskunft über ihre lange Vergangenheit. Die Gasse steigt langsam an bis zum Münzplatz, danach führt die Widdergasse rund um das Nobelhotel Widder herum, das aus acht einzelnen Stadthäusern besteht und eine beliebte Jazzbar beherbergt.
Die Pfalzgasse führt mit einigen Stufen hoch
Die Brunnenfigur am Lindenhof erinnert an die Verteidigung der Stadt unter Hedwig ab Burghalden
zumLindenhof eB3, dem wohl ältesten Platz in Zürich. Die Römer errichteten hier 15 v. Chr. eine Zollstation und später ein Kastell. Aus dem einstigen Namen Turicum wurde über die Jahrhunderte Zürich abgeleitet. Die deutschen Kaiser pflegten hier auf der Durchreise Station zu machen. Der Lindenhof diente häufig als Versammlungsort, unter anderem wurde hier im August 1798 die helvetische Verfassung beschworen. Ein Jahr zuvor hatte bereits Johann Wolfgang von Goethe die sich von hier aus bietende Aussicht über die Stadt gelobt. Dem Reisenden von heute präsentieren sich aller dings hauptsächlich die gegenüberliegende Seite mit dem Niederdorf sowie die mächtige Kuppel der Eidgenössischen Technischen Hochschule eA4. Gottfried Semper baute die ETH nach der Fertigstellung der nach ihm benannten Oper in Dresden.
Der Abstieg vom Lindenhof führt zur winzigen Gasse Schipfe eB3, die sich zwischen der Rudolf-Brun- Brücke und der Rathausbrücke an der Limmat entlangzieht und als Uferbebauung bereits 1295 angelegt wurde. Die direkt am Wasser stehenden Häuser aus dem 16. Jahrhundert wurden aus Raumnot an der Limmat errichtet. Kaum vorstellbar, dass dieses Kleinod einst als Umschlagplatz für die Schiffe vom See auf dem Weg in die Limmat diente.
Entlang kleiner Geschäfte in Häusern mit niedrigen Decken geht es über die Schlüsselgasse zur St. Peterhofstatt, einem ruhigen Plätzchen mit der ältesten Pfarrkirche der Stadt, St. Peter eC3. Markant ist besonders ihr Turm aus dem 13. Jahrhundert. Dessen Ziffern blatt übertrifft mit 8,7 Metern Durchmesser sogar das des Big Ben in London und gilt als größtes in Europa. Der einst zur Bewachung dienende Turm kann auch bestiegen werden, 157 Treppenstufen werden durch eine schöne Aussicht belohnt.
Durch die Schlüsselgasse geht es abwärts zum Münsterhof, im 18. Jahrhundert der wichtigste Marktplatz der Stadt – heute sieht er eher wie eine freie Parkplatzfläche aus. An den Platz grenzt das Fraumünster eC3, das vor allem wegen der drei elf Meter hohen Fenster auf der Ostseite bekannt ist, die der russische
Der Fensterzyklus von Marc Chagall im Chor des Frau­münsters
Künstler Marc Chagall 1970 schuf. Die Rosette ergänzte der berühmte Maler acht Jahre später. Die häufig umgebaute Kirche mit dem ehemaligen Kloster wurde einst von den Karolingern gegründet, die erste Erwähnung stammt aus dem Jahr 853.
Vom Fraumünster führt die Poststrasse geradewegs auf den Parade platz eC3, dessen Name auf die einstigen
Der Paradeplatz ist als Heimat vieler Banken bekannt
Militärparaden zurückgeht, die an diesem ehemaligen Schweinemarkt abgehalten wurden. Der zentrale Platz inmitten der Bahnhofstrasse wird von prächtigen Bankgebäuden, von Versicherungen und noblen Hotels, wie dem 1838 gegründeten Savoy Baur en Ville, gesäumt. Die Confiserie Sprüngli ist bereits seit 1859 an diesem Platz ansässig. Hier werden die höchsten Mieten der Stadt gezahlt.
Im weiteren Verlauf der Bahnhofstrasse werden die Geschäfte erlesener als in der ersten Hälfte – so gibt es nicht viele Städte in Europa, die einen eigenen Laden der Edelmarke Tiffany vorweisen können. Die Nobelmeile endet am
Bei schönem Wetter ist der Zürichsee das Ziel vieler ­Spaziergänger
Zürichsee mit Aussicht auf die Ausflugsschiffe. Links, wo der See in die Limmat fließt und manche Zürcher ihr Boot vertäut haben, befindet sich der Bürkliplatz eD3. Im Sommer findet hier regelmäßig samstags ein Flohmarkt statt. Der Name des Platzes geht auf den Architekten Arnold Bürkli zurück, der einige Parkanlagen in der Stadt schuf, indem er Teile des Sees aufschütten ließ. Hinter dem Bürkliplatz an der Limmat liegt das nostalgische Flussbad Stadthausquai, in dem sich Frauen auch heute noch bzw. wieder sichtgeschützt in der Limmat erholen können.
Über die Quaibrücke geht es auf die östliche Limmatseite und zuerst zum Bellevueplatz, an den sich der SechseläutenplatzeD4 anschließt. Sein Name geht auf das 1902 gegründete gleich na mige Stadtfest zurück, bei dem jedes Jahr am Montag Mitte April ein »Böögg« genannter künstlicher Schneemann als Abschied vom Winter verbrannt wird. Gleichzeitig findet der Aufmarsch der 25 Zürcher Zünfte statt. Hinter dem auch als Weihnachtsdorf dienenden Sechseläutenplatz steht das renommierte Zürcher Opernhaus eD4, das im Jahr 1891 von Fellner und Helmer erbaut wurde. In dem abgebrannten Vorgängerbau dirigierte einst Richard Wagner.
Beim Opernhaus beginnt eine einladende Promenade entlang dem Zürichsee bis zum Zürichhorn südl. eE4. Linienboote verkehren von hier über den Zürichsee als normale öffentliche Verkehrsmittel. Die Parkanlage wird von einigen Kunstwerken gesäumt. Im Sommer werden Kinofilme auf einer Leinwand direkt am See vorgeführt. Bemerkenswert ist
Ein Geschenk der Stadt Kunming: der Chinagarten in Zürich-Seefeld
derChinagarten, den Zürich 1993 als Geschenk von der chinesischen Stadt Kunming erhielt. Nicht weit davon entfernt fällt das bunte Heidi- Weber-Haus ins Auge, das im Volksmund auch Le-Corbusier-Haus genannt wird. Der bekannte Schweizer Architekt (1887–1965) baute dieses Gebäude aus Glas und Beton ursprünglich als Wohnhaus. Heute sind dort Ausstellungen zu sehen, übrigens auch über den modernen Künstler selbst. Parallel zur Parkanlage hat sich stadtseitig der Ortsteil Seefeld als ein trendiges Wohn- und Ausgehviertel etabliert.
Vom Bellevueplatz in entgegengesetzter Richtung erstreckt sich zwischen der Limmat und der Rämistrasse bzw. dem Seilergraben das »Dörfli« eB/eC3/4, wie die Zürcher gern das Gewimmel von kleinen Gassen rund um Oberdorf- und Niederdorfstrasse nennen. Das Oberdorf reicht bis zu dem am häufigsten abgebildeten Wahrzeichen Zürichs,
Im Volksmund gern »Pfeffer und Salz« ­genannt: das Zürcher Grossmünster
demGrossmünster eC3 mit seinen beiden abgerundeten Türmen, die Einheimische als »Pfeffer und Salz« bezeichnen. In dieser Kirche predigte von 1519 bis 1531 der Reformator Huldrych Zwingli, der aus dem Inneren der einst katholischen Kirche sämtlichen Schmuck bis zur vollkommenen Schlichtheit entfernen ließ. Seine Reformvorschläge führten auch zu gesellschaftlichen Veränderungen, etwa zu einem fortschrittlichen Sozialwesen am Ende des Mittelalters. Die Kirche hat eine lange Bau- und Architekturgeschichte hinter sich, die mit einer Legende beginnt: Karl der Große soll angeblich einen Hirsch von Aachen bis nach Zürich gejagt und an dem Ort, an dem sein Pferd niedersank, das Chorherrenstift am Grossmünster gestiftet haben. Das Kirchenschiff ist unten romanisch, darüber spätgotisch, während die Türme erst 1787 in jetziger Form entstanden.
Das sich anschließende Niederdorf eB3/4 gilt zweifelsohne als quirligstes Viertel im Zentrum, einst sogar als Sündenpfuhl, doch diese Zeiten sind vorbei. Entlang der Niederdorfstrasse reihen sich kleine Läden, Imbissbuden, Restaurants, Bars und andere Eta blisse ments aneinander. Die hübschen Nebengassen laden dazu ein, sich treiben zu lassen, sind jedoch auch wichtige geschichtliche Zeugen. In der nach rechts führenden Spiegelgasse eB3/4 wurde die Dada-Bewegung im einstigen
Museale Ausstellung im Cabaret Voltaire
Cabaret Voltaire gegründet. Heute werden hier avantgardistische Kunstausstellungen in einer Jazz- und Café-Bar gezeigt. In Nr. 14 schrieb Lenin 1916/17 an seinen Manifesten, bevor er zur Oktober revolution aufbrach. Viele mittelalterliche Gebäude stehen noch am NeumarkteB4 bzw. am verlängerten Rindermarkt. Am Neumarkt 27 lebte der Stadtschreiber Gottfried Keller. Sein Stammlokal war die noch existierende »Öpfelchammer« am Rindermarkt 12. Niedlich ist der Rosenhof, ein kleiner Platz inmitten der Gasse, der besonders im Sommer mit seinen langen Bänken zum Trinken unter dem Sternenhimmel einlädt. Samstags wird tagsüber ein alternativer Markt abgehalten.
Am Zähringerplatz eB4 befindet sich die Zentralbibliothek, wo Lenin einen großen Teil seines Zürcher Aufenthalts verbrachte. Die Niederdorfgasse mündet in die »Central« genannte Kreiselkreuzung, von wo die Polybahn zur Eidgenössischen Technischen Hochschule und der benachbarten Universität fährt. Über die Bahnhofbrücke gelangt man zum Ausgangspunkt des Rundgangs am Hauptbahnhof zurück.
Service-Informationen Zürich
Service-Informationen Zürich
5 Zürich Tourismus eA3
Hauptbahnhof
8001 Zürich
044 215 40 00
www.zuerich.com
83hFIFA World Football Museum eD2
Seestr. 27, Zürich
043 388 25 00
www.fifamuseum.com
Nun hat auch Zürich sein Sportmuseum: Direkt am See eröffnete 2016 ein faszinierendes Erlebnismuseum rund um den Fußball mit mehr als 1000 Exponaten auf drei Etagen.
8Kunsthaus Zürich eC4
Heimplatz 1, Zürich
044 253 84 84
www.kunsthaus.ch
Das Zürcher
Europaweit bekannt für seine Gemäldesammlung: das Kunsthaus Zürich
Kunsthaus ist für seine hochkarätige Sammlung interna tionaler und einheimischer Kunst sowie für seine Wechselausstellungen weithin bekannt. Seit 2021 sind vor allem moderne Kunst und die Sammlung Emil Bührle in dem von David Chipperfield neu gestalteten Erweiterungsbau zu sehen, der mit seiner puristisch-eleganten Form neue Maßstäbe in der Kunst vermittlung setzt.
8Landesmuseum Zürich  eA3
Museumstr. 2, Zürich
044 218 65 11
www.landesmuseum.ch
Hinter dem Hauptbahnhof befindet sich das neogotische Landesmuseum, das an ein Schloss erinnert und die größte kulturgeschicht liche Sammlung der Schweiz von der Antike bis ins letzte Jahrhundert beherbergt.
8 Museum Rietberg eE1
Gablerstr. 15, Zürich
044 415 31 31
www.rietberg.ch
Das Museum für Völkerkunde siedelt in der altehrwürdigen Villa Wesendonck inmitten eines schönen Parks mit Blick auf den Zürichsee. Hier komponierte einst Richard Wagner Teile seiner Oper »Tristan und Isolde«.
9t Opernhaus eD4
Falkenstr. 1, Zürich
044 268 66 66
www.opernhaus.ch
Das Zürcher
Das Opernhaus Zürich am Sechseläutenplatz: Jährlich wird eine Oper live auf eine Leinwand auf dem Platz vor dem Haus übertragen, um noch mehr Menschen für die klassische Musik zu begeistern
Opernhaus genießt dank seiner hochkarätigen Besetzungen Weltruf – sowohl in der Oper als auch im Ballett. Das 1891 eröffnete Gebäude entwarfen die berühmten Wiener Architekten Fellner & Helmer im Stil der Neorenaissance.
t Schauspielhaus eC4
Zeltweg 5, Zürich
044 258 77 77
www.schauspielhaus.ch
Das 1938 gegründete Zürcher
Das Schauspielhaus bietet auch Stücke für Jugendliche an
Schauspielhaus gilt als bedeutend stes Sprechtheater der Schweiz. Hier wurden in den 1950er Jahren damals unbe kannte Dramatiker gespielt, darunter Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt. Eine zweite Bühne befindet sich beim Escher-Wyss-Platz im Schiffbaugebäude.
Q Tonhalle eD2/3
Claridenstr. 7, Zürich
044 206 34 34
www.tonhalle.ch
Das älteste Schweizer Sinfonie orchester spielt in der Tonhalle neben dem Kongresshaus in der Nähe des Zürichsees vorwiegend klassische Werke vom 18. bis ins frühe 20. Jh. Aufgrund der exzellenten Akustik werden hier auch viele CDs eingespielt.
uh Zoo Zürich nordöstl. eA5
Zürichbergstr. 221, Zürich
044 254 25 00
www.zoo.ch
Der Zürcher
Roter Vari im Masoala ­Regenwald des Zoos Zürich
Zoo im Nordosten der Stadt gehört mit ca. 6000 Tieren aus 350 Arten zu den größten in Europa. Beeindruckend ist die separat gelegene Masoala-Halle, die den Regenwald von Madagaskar präsentiert.
7 Didi’s Frieden eA3
Stampfenbachstr. 32, Zürich
044 253 18 10
www.didisfrieden.ch
Dem Gastronom Didi Bruna gelingt der Spagat zwischen leichter und bodenständiger Kost, serviert mit ausgesuchten Weinen und übertrumpft von süßen Nachspeisen. Das
Kreation im Restaurant des ­Dolder Grand in der Kurhausstrasse in Zürich
Restaurant am Central ist ziemlich angesagt, man sollte also besser reservieren. €€–€€€
71 Igniv eB3
Marktgasse 17, Zürich
044 266 10 10
www.marktgassehotel.ch
Das 2020 vom Bündner Spitzenkoch Andreas Caminada und Daniel Zeindlhofer eröffnete Restaurant wurde bereits mit zwei Michelin- Sternen ausgezeichnet, die das
Stilvoll speisen im Igniv
Fine Dining mit einem Feuerwerk an Aromen loben. Mit hauseigener Cocktailbar, die ebenfalls Preise, so den Barkeeper des Jahres 2022, einheimsen konnte. €€€
7 Lumière eB3
Widdergasse 5, Zürich
044 211 56 65
www.restaurant-lumiere.ch
Das Lokal mit Pariser Flair ist besonders für sein Entre côte »Café de Paris« berühmt, dessen Fleisch aus der argentinischen Rinderzucht von Dieter Meier, dem berühmten Kopf der Avantgarde-Musikgruppe Yello, stammt. €€€
7q Razzia eE4
Seefeldstr. 28, Zürich
044 296 70 70,
www.razzia-zuerich.ch
Aus einem heruntergekommenen Kino aus den frühen Glanzzeiten des Films im Quartier Seefeld wurde ein schmuckes Restaurant, in dem ausgezeichnete interna tionale Gerichte unter einer herrlich geschmückten Stuckdecke serviert werden. €€–€€€
7 Seerose südl. eE2
Seestr. 493, Zürich
044 481 63 83,
www.dinning.ch
Mediterrane Ferienatmosphäre auf der Terrasse und in der Bar direkt am Zürichsee mit eigenem Anlegeplatz für Jachten sowie saisonaler Küche. €€–€€€
7, Zeughauskeller eC3
Bahnhofstr. 28 A, Zürich
044 220 15 15,
www.zeughauskeller.ch
Die riesige Bierhalle direkt am Paradeplatz serviert Deftiges, darunter gute Wurstgerichte und Schnipo (Schnitzel mit Pommes Frites). Trotz 240 Sitzplätzen besonders mittags gut gefüllt. €
q Café Odeon eC4
Limmatquai 2, Zürich
044 251 16 50
www.odeon.ch
Das einzige wirkliche
Das Odeon war Anfang des 20. Jahrhunderts Treffpunkt für Andersdenkende
Traditionscafé in Zürich – von 1911 – wurde zwar vor geraumer Zeit um die Hälfte verkleinert, doch noch immer kann man nachvollziehen, wie einst Thomas Mann, James Joyce und Albert Einstein hier mit ihren Freunden debattierten.
Q17 Kaufleuten eB2
Pelikanstr. 18, Zürich
044 225 33 22
www.kaufleuten.com
Der bekannteste Club von Zürich ist am Wochenende immer proppenvoll. Promis wie Madonna oder Prince waren schon im Kaufleuten. Etwas ruhiger ist die Pelikanbar gleich nebenan. Im ebenfalls zum Kaufleuten gehörenden Restaurant (€€) ist zudem für das leibliche Wohl gesorgt.
gt Moods C8
Schiffbaustr. 6, Zürich
044 276 80 00
www.moods.ch
Aktueller und moderner Jazz wird im Moods gespielt, das sich wie die zweite Bühne des Schauspielhauses im Schiffbau befindet. Außerdem werden regelmäßig Lite raturprojekte veranstaltet.
2q Confiserie Sprüngli eC3
Bahnhofstr. 21, Zürich
044 224 47 27
www.spruengli.ch
Die bekannteste
Die zarten Luxemburgerli kann man sich in der Confiserie Sprüngli auch stilvoll in Schachteln einpacken lassen
Confiserie der Stadt produziert zwar nicht mehr an der Bahnhofstrasse, aber noch immer können die leckeren Luxemburgerli hier frisch verzehrt werden. Außerdem dient sie tagsüber als Café und bietet wechselnde Mittagsgerichte (€€) an.
2q Schwarzenbach Kolonialwaren eB3
Münstergasse 19, Zürich
044 261 13 15
www.schwarzenbach.ch
Schwarzenbach führt in die Zeit der Kolonialwaren läden zurück. Hinter der großen Theke ruhen feine Waren wie anno dazumal in großen Schubladen, z.B. Spezialitäten und Nischenprodukte bei Kaffee, Tee, Gewürzen und Schokolade. Die hauseigene Schokoladen- und Espresso-Bar ergänzt das unwiderstehliche Angebot.
2 Travel Book Shop eB3/4
Rindermarkt 20, Zürich
044 252 38 83
www.travelbookshop.ch
In diesem Fachgeschäft gibt es einfach für alle noch so entfernt gelegenen Reiseziele die pas sende Literatur. Vorsicht: Bei längerem Stöbern in dem niedlichen Laden stellt sich unweigerlich Fernweh ein. Mit Online- Shop.
Die Bahnhofstrasse ist ein international renommiertes Shopping­paradies
Vom Wurzelbunker zum Gourmettempel
Haus Hiltl
Zürich, Kanton Zürich
Das Hiltl ist das erste vegetarische Restaurant der Welt und wird bereits in vierter Generation von der Gründerfamilie betrieben. Deutlich erweitert und in minimalistischem Design gestaltet, bleibt das Restaurant seiner indisch angehauchten Küche treu. Die Geschichte des Hauses beginnt 1898 mit einer Krankheit: Der Schneidergeselle Ambrosius Hiltl war an Gelenkrheumatismus erkrankt, stellte seine Ernährung auf fleischlose Kost um – und wurde wieder gesund. Er heiratete die Köchin vom »Vegetarierheim und Abstinenz-Café« und kaufte daraufhin das Restaurant an der Sihlstrasse 28, das seinerzeit noch vor den Toren der Stadt lag.
Seine Schwiegertochter Margrith Hiltl nahm 1951 als Schweizer Delegierte am Welt-Vegetarier-Kongress in Delhi teil und ließ sich dort von der indischen Küche inspirieren. Der »Wurzelbunker«, wie das Haus zur Zeit seiner Gründung spöttisch genannt wurde, mauserte sich zu einem echten Gourmettempel. Der heutige Eigentümer Rolf Hiltl sorgte mit der Neugestaltung des Speiseraums, der Eröffnung der ersten vegetarischen Metzgerei der Schweiz sowie weiteren Ablegern in der Stadt für einen wahren Hiltl-Boom.
Heute präsentiert sich das Haus Hiltl, das Flagship des Unternehmens, als ein durchgestyltes und doch anheimelndes Restaurant auf zwei Etagen mit einer Bar, dem beliebten Selbstbedienungs-Buffet und einer Lounge-Ecke. Von fast überall kann man durch Glaswände in die saubere Küche im Untergeschoss blicken. Das acht Meter lange Buffet bietet über 100 vegetarische und vegane, kalte und heiße Köstlichkeiten.
Die Speise- und Buffetkarten deklarieren penibel die einzelnen Zutaten, damit auch Veganer und Allergiker das Richtige auswählen können. Das Angebot reicht von Klassikern wie Riz Casimir über leckere Curry-Gerichte und Salatvariationen bis hin zu Cordon bleu und Züri-Geschnetzeltem, natürlich in fleischloser Ausführung.
Wer die vegetarische Kochkunst erlernen möchte, ist zu Kursen der hauseigenen Kochschule herzlich eingeladen. Und auf jeden Fall sollte, wer im Hiltl speisen möchte, immer vorher reservieren.
Info: In der Innenstadt von Zürich gelegen. Info Haus Hiltl: Sihlstr. 28, 8001 Zürich, Tel. (044) 227 70 00, www.hiltl.ch.
Das Stammhaus Hiltl in der Sihlstrasse
Schrille Schweiz
Street Parade
Zürich, Kanton Zürich
Die langlebigste aller Technoparaden findet in der Regel am zweiten Samstag im August in Zürich statt. Rund eine Million Teilnehmer lassen sich treiben zum Sound der sogenannten Love Mobiles, dekorierten und zu fahrenden Tanzflächen umgebauten Lkws, die im Schritttempo durch die Altstadt fahren. Berühmte DJs legen auf den bis zu 30 Meter langen Wagen – übrigens kostenlos – auf, die schrill gekleideten Feiernden nutzen diese als Schautanz fläche. Die Musikstile variieren zwischen House, Techno und Trance.
Der zweieinhalb Kilometer lange Paradeweg beginnt am Utoquai und verläuft am Seeufer entlang, am Opernhaus vorbei bis zum Hafen Enge. Auf fünf Tanzflächen kann dann bis Mitternacht weitergefeiert werden. Bei allem Trubel ist die Street Parade ein ausgesprochen friedliches und optimistisches Fest, das für Liebe, Freiheit und Toleranz steht. Im Jahr 2024 lautet das Motto »I wish«.
Nach Mitternacht geht die Sause in mehr als hundert Clubs der Stadt bis in die Morgenstunden weiter, denn Zürich hat sich zu einer der angesagtesten und schnelllebigsten Partymetropolen entwickelt. Nirgendwo sonst in der Schweiz öffnen und schließen die Clubs so schnell wie in der Stadt an der Limmat.
Einige haben sich jedoch zu echten Institutionen entwickelt wie z. B. das »Kaufleuten«. Hier in Zürichs wohl bekanntester Diskothek haben schon Berühmtheiten wie Madonna Sta tion gemacht.
Die erste Street Parade fand am 5. September 1992 statt, inspiriert durch die legendäre Berliner Love Parade und initiiert durch den Zürcher Studenten Marek Krynski. Zählte man im Gründungsjahr »nur« 1000 Feiernde, schnellte die Anzahl bereits ein Jahr später auf 10  000 Raver. 2015 kamen schon eine Million Menschen, das ist zweieinhalb Mal Zürichs Einwohnerzahl.
Info Street Parade: Verein Street Parade Zürich, Sihlhallenstr. 19, 8003 Zürich, www.streetparade.com. Info Kaufleuten: Pelikanplatz 18, 8001 Zürich, Tel. (044) 225 33 33, www.kaufleuten.ch.
Jedes Jahr lockt die Street Parade rund eine Million Feiernde an
Vista Points
Genferseegebiet/Waadtland
Das Gebiet rund um den Genfersee ist eine der schönsten Landschaften der Schweiz. Der See reicht bis nach Frankreich, dessen Örtchen Evian sich durch sein Wasser einen Namen in der Welt machen konnte. Entlang der schweizerischen Seite liegen die beiden Kantone Genf und Waadtland (Vaud) mit dessen Hauptstadt Lau sanne.
Bei der Anreise mit dem Zug sind kurz vor Lausanne die Weinterrassen von Lavaux sichtbar, die 2007 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurden. Der nordöstliche Zipfel des Genfersees bei Montreux wird gelegentlich auch als waadtländische Riviera bezeichnet.
Avenches E4
Das einstige Aventicum wurde etwa 15 v. Chr. zum Haupt ort der Helvetier und wuchs zu einer Stadt mit 20 000 Einwohnern und eigenem Bischofssitz heran. Nach dem Niedergang im 6. Jahrhundert wurde auf den Ruinen das heutige Städtchen Avenches (4700 Einw.) gegründet. Der pittoreske Ort zwischen Murten und Lausanne bietet seinen Besuchern eine ganze Reihe römischer Ruinen, ein Renaissanceschloss und einen intakten mittelalterlichen Stadtkern in der Größe von 200 mal 300 Metern mit gemütlichen Cafés und Restaurants. Das bereits 1838 gegründete Römische Museum zeigt eine Vielfalt an Ausgrabungsfunden. Größter Anziehungspunkt ist das alljährlich im Juli stattfindende Opernfestival im Amphitheater.
5 Avenches Tourisme E4
Place de l’Eglise 3
1580 Avenches
026 676 99 22
www.avenches.ch
Das antike Amphitheater von Avenches wird heute noch für das jährliche Opernfestival genutzt
Château-d’Œx G4
Der 3600 Einwohner zählende Ort wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Tourismus entdeckt, als die Montreux-Oberland-Bahn für eine direkte Verbindung bis nach Montreux sorgte. Das Ortsbild ist vor allem von Hotels und Chalets geprägt. Eine Luftseilbahn führt auf den Berg Rocher du Midi. Das Skigebiet reicht bis nach Les Mosses, im Sommer eignet sich die Umgebung für Wanderungen.
5 Château-d’Œx Tourisme G4
Place du Vilage 6, 1660 Château-d’Œx
026 924 25 25
www.chateau-doex.ch
98t Espace Ballon G4
Chemin des Ballons 2, Château-d’Œx
077 459 33 37
www.espace-ballon.ch
Bekannt ist der Ort vor allem durch die seit 1979 stattfindenden internationalen Heißluftballonwochen. Von hier aus trat Bertrand Piccard im Jahr 1999 mit einem Ballon eine Nonstopfahrt rund um die Erde an. Im Museum erfährt man alles Wissenswerte rund um die Ballonfahrerei.
Heißluftballonflug über Château-d’Œx
Genève (Genf) G/H1/2
Der Springbrunnen Jet d‘eau im Genfersee ist das Wahrzeichen von Genf
Die kleinste Metropole der Welt ist mit 204 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Schweiz, doch international eine bedeutende Stadt mit multikulturellem Flair. Wegen des Sitzes der Vereinten Nationen und des Museums des Roten Kreuzes wird Genf auch die »Stadt des Friedens« genannt.
Am südlichen Ausläufer des Genfersees, wo die Rhône aus dem See in Richtung Frankreich austritt, liegt das Zentrum der Stadt. Die leicht hügelige Altstadt erstreckt sich auf der linken Seite der Rhône mit der weithin sichtbaren Kathedrale St-Pierre cD3. Am lebendigen Place du Bourg-de-FourcD3 und in den verwinkelten Gassen laden kleine Restaurants und gemütliche Bars zum Eintauchen ins Nachtleben ein. In der Altstadt befinden sich viele Geschäfte entlang der Rue du Marché cC2 und der Grand-Rue sowie das sehenswerte Hôtel de Ville cD2 (Rathaus) aus dem 15. Jahrhundert, in dem nicht die Stadtbehörde, sondern die Kantonsregierung untergebracht ist.
Das Wahrzeichen Genfs ist die am südlichen Seeufer gelegene, 140 Meter hohe Wasserfontäne Jet d’eau cB4. Die gegenüberliegende Seeseite wird von Luxus hotels gesäumt, dahinter befindet sich das Geschäftsviertel entlang der Rue du Mont-Blanc cB2, die auf der einen Seite bis zum Bahnhof Cornavin reicht und auf der anderen entlang dem Pont du Mont-Blanc über die Rhône zur Altstadt führt. Im Norden der Stadt erstrecken sich Parkanlagen; viele internationale Organisationen haben dort ihren Sitz.
Jeden März findet der Genfer Autosalon statt. Genf ist auch Sitz der Europäischen Organisation für Kernforschung (CERN), wo 1993 das World Wide Web als Grundlage für die Verbreitung des Internets erfunden wurde. Teile der Anlage sind zu besichtigen.
5 Genève Tourisme cB3
Quai du Mont-Blanc 2, 1201 Genève
022 909 70 00
www.geneve.com
8Maison Tavel cD2
Rue du Puits-St-Pierre 6, Genève
022 418 37 00, www.mah-geneve.ch
Das auf mehrere Standorte verteilte Museum für Kunst und Geschichte betreibt im historischen Maison Tavel ein schmuckes Stadtmuseum. In diesem ältesten Gebäude Genfs mit einem bezaubernden Innenhof wird eine multimedial aufbereitete Darstellung der Genfer Geschichte gezeigt.
8Musée d’Art et d’HistoirecD3
Rue Charles-Galland 2, Genève
022 418 26 00, www.mah-geneve.ch
Das
Das Hauptgebäude des ­Museums für Kunst und ­Geschichte liegt im Zentrum von Genf
Hauptgebäude des Museums für Kunst und Geschichte präsentiert kunst- und kulturhistorische Sammlungen, mittelalterliche Sakralkunst und Gemälde sowie prähistorische Funde der Region.
8 Musée International de la Croix-Rouge & Croissant-Rouge nördl. cA1
Avenue de la Paix 17, Genève
022 748 95 11, www.redcrossmuseum.ch
Das internationale Rotkreuz- und Rothalbmond museum berichtet über die Geschichte der 1863 von Henri Du nant begründeten ersten humanitären Organisation der Welt mit Fotos, Dokumentarfilmen und Exponaten. Die Genfer Konvention wurde allerdings im Rathaus unterzeichnet.
8 Patek Philippe Museum cD1
Rue des Vieux-Grenadiers 7, Genève
022 707 30 10
www.patekmuseum.com
Auf vier Etagen wird die Geschichte der Uhrenherstellung im Allgemeinen und jene der 1839 gegründeten Marke Patek Phi lippe im Besonderen gezeigt.
9Vereinte Nationen Genf nördl. cA1
Avenue de la Paix 14, Genève
022 917 12 34
www.ungeneva.org
Besichtigung nur mit Führung
Die Holzskulptur »Broken Chair« vor dem Palais des Nations
DasPalais des Nations entstand 1937 als Sitz des Völkerbunds und dient heute den Vereinten Nationen als europäisches Zentrum.
t Grand Théâtrec C/cD1
Boulevard du Théâtre 11, Genève
022 322 50 50
www.gtg.ch
Im über die Grenzen der Westschweiz hinaus bekannten Genfer
Grand Théâtre de Genève am Place Neuve
Theater am Place Neuve werden Opern- und Schauspielvorführungen gegeben.
7 Au Carnivore cD3
Place du Bourg-de-Four 30, Genève
022 311 87 58
www.restaurantcarnivore.ch
Gelungene Mischung aus bodenständiger Genfer Küche und mediterranem Einschlag. Spezialität sind die Tartar-Variationen, beliebt sind auch Fondue und Fleischgerichte. Im Sommer lockt die hübsche Altstadtterrasse vor dem Haus. €€
7 Café de Paris cB2