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Die erste Ausgabe des Reiseführers "101 Safaris" wurde 2008 anlässlich des 25-jährigen Verlagsjubiläums veröffentlicht. Fünf Jahre später erscheint bereits die dritte Auflage des Ratgebers, der eine Auswahl der schönsten Reisen und Lodges im südlichen und östlichen Afrika vorstellt. Der Band gibt viele Reisetipps zu den klassischen Safari-Destinationen wie Südafrika, Namibia, Botswana, Kenia, Tansania und Sambia. Neu hinzugekommen ist Simbabwe, wo der Tourismus, trotz aller politischen Schwierigkeiten wieder im Aufschwung ist. Aber auch weniger bekannte Safariziele wie Mosambik und Äthiopien sind vertreten. Hauptsächlich für Gorilla-und Schimpansentrekking bekannt sind die "Perle" und die "Schweiz" Afrikas Uganda und Ruanda. Der Ratgeber ist mit mehr als 250 beeindruckenden Farbfotos durchgehend farbig illustriert. In den Innenklappen sind alle 101 Spots in Übersichtskarten markiert. Ein Tierbeobachtungskalender bietet einen Überblick über beste Reisezeiten. Ein Safariberater listet auf, wo man was erleben kann und berät, ob man lieber organisiert oder auf eigene Faust verreisen sollte. Auch das Thema "Mit Kindern auf Safari" wird erörtert. Tipps zum Fotografieren, zur Tierbeobachtung und zur Sicherheit im Gelände runden den Band ab. Reisezeit: Ganzjährig, je nach Reiseland • 101 Safaris und Lodges an den schönsten Plätzen Afrikas • Mit brillanten Farbfotos, Safari-Berater, Tierbeobachtungskalender, Reisetipps • Infos zu Südafrika, Namibia, Botswana, Kenia, Tansania, Sambia, Mosambik, Ruanda, Uganda, Äthiopien, Simbabwe
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101 Safaris - Geheimtipps und Top-Ziele3. Auflage 2014
© Reisebuchverlag Iwanowski GmbHSalm-Reifferscheidt-Allee 37 • 41540 DormagenTelefon 0 21 33/26 03 11 • Fax 0 21 33/26 03 [email protected]
Titelfoto: Ker & Downey, Camp Okuti (Botswana)Alle anderen Farbabbildungen: siehe Bildnachweis Seite 270Redaktionelles Copyright, Konzeption und deren ständige Überarbeitung:Michael IwanowskiLayout: Ulrike Jans, KrummhörnLänderkarten: Palsa Graphik, LohmarUmschlagkarten: Astrid Fischer-Leitl, MünchenTitelgestaltung: Point of Media, www.pom-online.de
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ISBN Epub: 978-3-86457-006-3ISBN Mobipocket: 978-3-86457-007-0
Einleitung
Vorwort
Safari und die richtige Ausrüstung
Südafrika – Land am Kap der Guten Hoffnung
1 Rund um die Kaphalbinsel – sagenhafte Aussichten
2 Klassische 4-Pässe-Fahrt – die schönsten Weinanbaugebiete am Kap
3 Franschhoek – kulinarisches Topziel Südafrikas
4 Rovos Rail – nostalgischen Luxus genießen
5 Wale und Haie in der Walker Bay – von Kap Agulhas nach De Kelders
6 Durch die Halbwüste Karoo – Strauße, Höhlen und Pässe
7 Entlang der Garden Route I – Wilderness Section und Knysna Section
8 Entlang der Garden Route II – Tsitsikamma Section
9 Addo Elephant National Park – Schutzgebiet der „grauen Eminenzen“
10 Königreich Lesotho – Rundtour und Pony-Trekking
11 Kimberley – Big Hole und Mokala National Park
12 Augrabies Falls National Park – Wasserfälle und Sukkulenten
13 |Ai-|Ais/Richtersveld Transfrontier Park – Kanusafari auf dem Oranje
14 iSimangaliso Wetland Park und Riesenschildkröten an der Rocktail Bay
15 Königreich Swasiland – durch die Rolling Hills
16 North West Province – Pilanesberg und Madikwe Game Reserve
17 Drakensberge – Tour über den Sani-Pass
18 Kruger National Park – der Safari-Klassiker
19 Panorama-Route – entlang des spektakulären Blyde River Canyon
20 Limpopo Province – Waterberg und Marekele National Park
21 Kgalagadi Transfrontier Park – grenzenloses Afrika-Abenteuer
Namibia – Afrikas herbes Paradies
22 Fish River Canyon – Wandern in der Schlucht zwischen Wüsten
23 Namibias „Wilder Westen“ – Kolmanskuppe und das Geheimnis der Wildpferde von Aus
24 Keetmanshoop – von missionarischen Ambitionen und den Möglichkeiten der Wasserspeicherung
25 Urige Gästefarmen in den Tirasbergen – authentisches Farmleben
26 NamibRand Nature Reserve – gerettetes Wüstenparadies
27 Das Naukluft-Gebirge – Tipp für Wanderer
28 Sossusvlei – faszinierende Wüste
29 Die Namib und der Kuiseb Canyon – „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“
30 Swakopmund und die Wunder-Welwitschia
31 Cape Cross – Heimat der Seebären
32 Wandern im Erongo-Gebirge – Felsenzeichnungen und „Bull’s Party“
33 Das Brandbergmassiv – geheimnisvoller schwarzer Fels
34 Twyfelfontein – Namibias erstes Welterbe
35 Waterberg Plateau Park – Naturwunder mit historischer Bedeutung
36 Palmwag und Umgebung – auf den Spuren der Spitzmaulnashörner
37 Etosha National Park – Namibias Tierparadies
38 Die Skelettküste – urtümlich und spektakulär
39 Kaokoveld – durch den wilden Norden
40 Der Caprivi-Streifen – Namibias langer Finger
Botswana – Die unendliche Weite der Kalahari
41 Tuli Block – „Land of the Giants“
42 Die Kalahari – außergewöhnliche Wüste
43 Central Kalahari Game Reserve – unendliche Weite
44 Die Nationalparks Nxai Pan und Makgadikgadi Pans – Safari in den Salzpfannen
45 Drotsky’s Caves und Aha Hills – unerforschte Tropfsteinhöhlen
46 Die Tsodilo Hills bei Shakawe – der „Louvre der Wüste“
47 Das Okavango-Delta – einzigartige Naturlandschaft
48 Moremi Game Reserve – „Herzstück“ des Okavango-Deltas
49 Chobe National Park I – zu Besuch bei den grauen Riesen
50 Chobe National Park II – durch die Flussgebiete von Savute und Linyanti
Kenia – Afrika im Kleinformat
51 Lamu – Zentrum der Suaheli-Kultur
52 Amboseli National Park – am Fuße des Kilimanjaro
53 Lake Magadi und Lake Natron – die Sodaseen
54 Masai Mara National Reserve – der Ruf des Schreiseeadlers
55 Die Ngong Hills – Jenseits von Afrika
56 Lake Victoria – größter Binnensee und kleiner Ruma National Park
57 Lake Naivasha – ein Vogelparadies
58 Lake Nakuru National Park – Brutstätte der Flamingos
59 Die Nationalparks Aberdare und Mount Kenya – rund um den Berg des Schöpfers
60 Meru National Park – einsame Savannenlandschaft
61 Von Isiolo nach Norden in die Samburu-, Buffalo-Springs- und Shaba National Reserves
62 Lake Baringo und Lake Bogoria National Reserve
63 Das Laikipia-Plateau – unvergleichliche Freiheit
Tansania – Land der Superlative
64 Selous Game Reserve – eines der größten Tierschutzgebiete Afrikas
65 Ruaha National Park – unbekanntes Juwel im Herzen Tansanias
66 Lake Tanganyika mit Lupita Island – zweitgrößter See Afrikas
67 Katavi National Park – Tiere und Geister
68 Sansibar – geheimnisvolle Gewürzinseln
69 Mafia und Pemba Island – Inselwelten des Sansibar-Archipels
70 Tarangire National Park – im Zeichen der Migration
71 Arusha National Park – Wildnis um den Mount Meru
72 Kilimanjaro – höchster Berg Afrikas
73 Serengeti National Park – Millionen von Gnus
74 Ngorongoro Conservation Area – im Krater
75 Lukuba Island – Vogelparadies im Lake Victoria
Sambia – Afrikas bestgehütetes Geheimnis
76 Kafue National Park – unberührte Wildnis
77 Liuwa Plains National Park – Expedition in die „Serengeti Sambias“
78 South Luangwa National Park – Sambias tierreichstes Reservat
79 Der Malawi-See – unbekanntes Paradies im Südosten Afrikas
Simbabwe – Ungezügelte Naturgewalten und alte Kulturen
80 Die Victoriafälle – „Donnernder Rauch“
81 Hwange National Park – von grauen Riesen und bunten Hunden
82 Kariba-See und Mana Pools National Park – Wasserlandschaften im Norden
83 Great Zimbabwe und Matobo National Park – auf den Spuren alter Kulturen
Ruanda und Uganda – Das Land der tausend Hügel und die „Perle Afrikas“
84 Nyungwe Forest National Park – immergrüner Regenwald (Ruanda)
85 Parc National des Volcans – Gorillas im Nebel (Ruanda)
86 Akagera National Park – zwischen Hügeln und Seen (Ruanda)
87 Bwindi Impenetrable National Park – Berggorillas im „Sumpf der Dunkelheit“ (Uganda)
88 Queen Elizabeth National Park – im Geheimdienst Ihrer Majestät (Uganda)
89 Ngamba Island – Paradies für Schimpansen (Uganda)
90 Semliki Wildlife Reserve – rehabilitiertes Jagdgebiet (Uganda)
91 Ruwenzori Mountains – schneebedeckte „Regenmacher“ (Uganda)
92 Murchison Falls National Park – Phönix aus der Asche (Uganda)
Äthiopien – Wiege der Menschheit
93 Äthiopiens Süden zwischen Mago und Awash – Nationalparks und Naturvölker
94 Die Awash-Region – auf den Spuren der ersten Menschen
95 Von Lalibela nach Harar – heilige Stätten von Christen und Muslimen
96 Bahar Dar und Umgebung – ein Palast des Kaisers und die Quelle des Blauen Nil
97 Gondar – das Camelot Äthiopiens
98 Axum – sagenumwobene Heilige Stadt und Krönungsort
Mosambik – Wilde Ursprünglichkeit und paradiesische Strände
99 Der Bazaruto-Archipel – tropisches Inselparadies
100 Pemba und der Quirimbas-Archipel
101 Niassa National Reserve – Miombowald und Tausende Tiere
Anhang
Safariberater: Was kann man wo erleben?
Auf Safari: Organisiert oder auf eigene Faust?
Mit Kindern auf Safari
Beste Reisezeit für Tierbeobachtungen
Tipps zum Fotografieren
Tipps zur Tierbeobachtung und Sicherheit im Gelände
Entspannt nach Hause – besondere Wellness- und Spa-Hotels
Heia Safari – wer will dan i c h tmit? Safari – das klingt nach Weite, Abenteuer, unwegsamen Landschaften, Wildnis. Aus dem Kisuaheli stammend, ist „Safari“ ein Synonym für „Reise“. Ursprünglich bezog sich das Wort nur auf Ostafrika, dort, wo die Großwild-Jagd begann: Damals ging man auf Safari, um sich Fleisch zu verschaffen. Heute zieht man auf Safari, um Wild zu beobachten, und man schießt nur mit dem Fotoapparat. Dem Rufe eines Bernhard Grzimek folgen viele naturbegeisterte Reisende.
Ich habe für Sie Safaris in besonders tollen Gebieten zusammengestellt, Safaris im weiten Sinne von Reisen. Also geht’s ab in die unbeschreiblich schönen afrikanischen Savannen, um Tiere zu beobachten. „101 Safaris“ will Appetit machen, Neugierde und Sehnsüchte wecken, damit Sie auf die Reise gehen. Kein klassischer Reiseführer – sondern „Ver-Führer“ für besondere Erlebnisse.
Südafrika, das Land am Kap der Guten Hoffnung, lockt durch seine Vielfalt. Hier geht es zu den „Big Five“ im Kruger National Park, oder aber auf eine Kanu-Safari auf dem legendären Oranje. Gourmets werden in die Weingegend am Kap entführt, Eisenbahn-Liebhaber genießen Afrika vom Rovos Rail aus, dem einmaligen Luxuszug. Landschafts-Fans können sich an Bildern von Wüste und Bergen vollsaugen.
In Namibia, Afrikas herbem Paradies, können Sie auf Ihrer Safari neben der grandiosen Tierwelt im Etosha National Park die urtümlichsten Wüstenlandschaften Afrikas entdecken – ohne auf Komfort zu verzichten. Folgen Sie den Spuren längst vergangener Kulturen und stehen Sie sprachlos vor beeindruckenden Felsgravuren – Bilderbücher längst vergangener Zeiten.
In Botswana, dem Land mit dem größten Binnendelta der Welt, können Sie erleben, wie ein Fluss – der Okavango – in die Kalahari-Wüste mündet und langsam versickert. Ein wahres Eldorado für die Tierwelt und damit auch für den Safari-Fan, der in einer einmaligen Landschaft Natur und Einsamkeit pur genießen kann.
Kenia, Tansania und Sambia sind seit jeher die Keimzellen des klassischen Safari-Tourismus, und es fällt schwer zu entscheiden, wo man lieber auf die Pirsch gehen möchte. Simbabwe gilt unter Kennern als das schönste Land Afrikas und verfügt über erstklassige Wildreservate. In Ruanda und Uganda bietet sich die einzigartige Möglichkeit, Berggorillas hautnah zu erleben. Äthiopien akzentuiert neben Natur vor allem „bunte“ kulturelle Erlebnisse. Und wer einfach dem Müßiggang nachgehen möchte, kann sich auf den herrlichen Archipelen von Mosambik erholen. Oder vor dem Abflug aus Afrika in Wellness- und Spa-Oasen in Südafrika, Namibia, Botswana und Tansania entspannen, ein Sonderkapitel im Anhang widmet sich diesem Thema.
Lust auf mehr? Blättern Sie von Seite zu Seite, zu spannenden und immer neuen Traumzielen. Lassen Sie sich gefangen nehmen von einer anderen Welt, die tatsächlich noch existiert. Was liegt dann näher, als nun selbst auf Safari zu Ihrem ganz persönlichen Lieblingsziel aufzubrechen? Alle 101 Safari-Vorschläge lassen sich relativ leicht verwirklichen…
IhrMichael IwanowskiSafari-Experte aus Passion
Eine Safari in Afrika ist etwas anderes als ein Pauschalbadeurlaub, bei dem man nur das entsprechende Strandoutfit dabei haben muss. Die richtige Ausrüstung ist hier unter anderem mitentscheidend für ein gelungenes Naturerlebnis. Wer bei der Vorbereitung ein paar grundsätzliche Dinge beachtet, kann aber getrost ins Abenteuer aufbrechen:
Fernglas: Unentbehrlich auf jeder Safari! Die besten Tier-Beobachtungen macht man in den frühen Morgen- und Abendstunden bei teilweise schwierigen Lichtverhältnissen. Ein gutes Fernglas sollte – neben einer guten Lichtstärke/Dämmerungszahl – über eine hochwertige Optik verfügen. In der Regel gilt dafür die Faustformel: möglichst großer Objektivdurchmesser bei eher geringer Vergrößerung.
Kamera-Koffer: Teure Kameras und Objektive gilt es auf Buckelpisten und Wasserdurchfahrten gut zu schützen. Gut eignen sich Transportkoffer aus verstärktem Kunststoff. Sie schließen staub- und wasserdicht ab, sind schwimmfähig und können zur Not auch mal als Sitzgelegenheit dienen.
Moskitonetz: Hier gilt es, lieber immer etwas größer zu wählen, dann ist das Klima darunter besser und man hat genug Abstand zum Netz, wenn man sich im Schlaf bewegt. Auf Fahrten durch den Busch eignen sich Netze mit nur einem Aufhängepunkt (Baldachin-Form) besonders gut. Man kann sie leicht am Geländewagen oder unter Bäumen abspannen. Durch grüne oder schwarze Netze kann man besser sehen als durch weiße.
Kopflampe: So hat man Licht zum Kochen oder Lesen, aber beide Hände frei! LED-Kopflampen sind sehr sparsam im Batterie-Verbrauch und fallen nicht groß ins Gepäck. Möglichst Modelle wählen, die mit AA- oder AAA-Batterien betrieben werden, denn die bekommt man überall auf der Welt.
Klappspaten: Ein Klappspaten ist nicht nur auf dem Weg zur Toilette sehr hilfreich, auch Zeltheringe lassen sich mit ihm prima in den Boden schlagen. Ist der Lack vom Schaufelblatt erstmal ab, eignet er sich auch ideal für ein „Schaufelfrühstück“. Einfach das Blatt morgens in die Glut legen, etwas Öl, Eier und Speck dazu, fertig ist das Frühstück!
Bekleidung: Baumwolle oder Baumwollmischgewebe ist die erste Wahl. Es gibt stichsichere Stoffe, die gleichzeitig auch einen hohen UV-Schutz bieten. Als Schutz vor großer Hitze ist ein Hut oder eine Schirmmütze empfehlenswert. Bei großer Hitze einfach den Hut mit Wasser anfeuchten, der Kühleffekt tritt sofort ein. Knöchelhohe Schuhe aus Leder eignen sich ideal in dornigem Buschland und auf sandigem Wüstenboden. Die Sohle sollte dick, aber flexibel sein.
Messer: Ein kleines Schweizer Offiziersmesser reicht völlig aus. Bei den Funktionen sollte man ein Modell mit Dosenöffner, Schere und Säge wählen. Wer mit dem eigenen Auto unterwegs ist, sollte eher ein gutes Multitool bevorzugen, weil man so – neben den verschiedenen Schraubendreher-Funktionen – auch über eine Zange verfügt.
Wasserfilter: Wasser kauft man entweder in Flaschen, kocht es ab oder filtert es vor Ort. Handbetriebene Wasserfilter sind die sicherste, schnellste und wirtschaftlichste Art, Wasser zu entkeimen. Zudem werden auch organische & anorganische Trübstoffe gefiltert. Besonders trübes Wasser sollte vorher durch ein T-Shirt vorgefiltert werden. Zur Konservierung von Wasser in Tanks/Kanistern können Micropur-Tabletten verwendet werden.
Schlafsack: Je nach Jahreszeit kann es nachts in Afrika empfindlich kalt werden. Kunstfaser-Schlafsäcke sind leicht und isolieren gut. In Verbindung mit einem Schlafsack-Inlay aus Baumwolle schläft es sich noch besser. Ist es nachts wärmer, schläft man nur im Baumwoll-Inlay.
Geldkatze/Gürtel: Die breiten Modelle nehmen selbst Flugtickets und Reisepass mit auf. Sie werden auf Höhe des Hosenbunds getragen, und sind – im Gegensatz zu Brustbeuteln – unter T-Shirts nicht zu sehen.
Nico Thomas ist Ausrüstungsexperte bei Globetrotter Ausrüstung in Hamburg und seit den 90er-Jahren leidenschaftlicher Afrika-Fahrer. Er arbeitete als Safari-Guide und verbrachte mehrere Monate mit einer wissenschaftlichen Expedition im Okavango-Delta.
Zwischen den warmen Fluten des Indischen Ozeans und den kalten des Südatlantiks liegt Südafrika. Besonders landschaftlich bietet das Land am Kap der Guten Hoffnung großartige Kontraste und Szenerien. Wer je in Südafrika war, wird vom Flair kosmopolitisch geprägter Städte wie Kapstadt und Durban begeistert sein, sich gern an die so überwältigende afrikanische Tierwelt des Kruger National Parks zurückerinnern, wird an die weiten, einsamen Strände des Indischen Ozeans denken und das gemütliche Kapland mit seinen Bergen, fruchtbaren Tälern und der Architektur der alten Siedler vor Augen haben. Er hat vielleicht die einsamen Ebenen im Westen durchquert, die herrlichen Farbenspiele der roten Dünen und des Kumulushimmels in der Kalahari beobachtet, die grandiosen Berggiganten der Drakensberge oder die atemberaubende Tiefe des Blyde River Canyon auf sich wirken lassen. Er wird sich an die romantisch-wilde Küste der ehemaligen Transkei (heute Provinz Eastern Cape) zurücksehnen und die Vielfalt der verschiedenen Stämme mit ihren Sitten und Gebräuchen im Gedächtnis behalten.
Auch zwanzig Jahre nach dem Ende der Apartheid sind noch viele gesellschaftliche Probleme zu bewältigen. Trotz mancher Schwierigkeiten ist der Wille der Bevölkerung, von einem Nebeneinander zu einer toleranten und friedlichen Koexistenz zu gelangen, weiterhin unübersehbar.
Steckbrief Südafrika
Lage: an der Südspitze Afrikas, zwischen Atlantik und Indischem Ozean
Fläche: ca. 1,22 Mio. km2
Einwohnerzahl: 50,59 Mio.
Hauptstädte: Tshwane/Pretoria (Exekutive), Kapstadt (Legislative), Bloemfontein (Judikative)
Staatsform: Parlamentarische Demokratie seit 1961 (noch als Teil des Commonwealth), Verfassung von 1997
Sprachen: 11 Amtssprachen, darunter Englisch, Afrikaans und viele Stammessprachen
Währung: Südafrikanischer Rand, ein Rand entspricht 100 Cent
Exportgüter: Perlen/Edelsteine/ Münzen, Erze, Eisen/Stahl, Mineralprodukte, Obst/Gemüse u.v.m.
Bevölkerung: 79,5 % Schwarze, 9 % Menschen gemischter Herkunft („Coloured“), 9 % Weiße, 2,5 % Asiaten
Religion: 75,5 % Christen, andere Religionsgemeinschaften jeweils < 5 %
Klima: subtropisch bis mediterran
Beste Reisezeit: für Wildbeobachtung Juni bis August (Trockenzeit), im Kapland nimmt in dieser Zeit dagegen die Regenhäufigkeit zu
Impfungen: Gelbfieber (bei Einreise aus einem Risikogebiet), Tetanus, Diphtherie, Polio, Typhus, Masern (empfohlen bei längerem Aufenthalt speziell in Gauteng) und Hepatitis A und B (empfohlen bei längerem Aufenthalt) sowie Tollwut für Jagd- und Trekkingreisen; Malariaprophylaxe, besonders in und um den Kruger National Park (hohes Risiko von Oktober bis Mai)
1 Rundfahrt um die Kaphalbinsel – sagenhafte Aussichten
2 Klassische 4-Pässe-Fahrt – die schönsten Weinanbaugebiete am Kap
3 Franschhoek – kulinarisches Topziel Südafrikas
4 Rovos Rail – nostalgischen Luxus genießen
5 Wale und Haie in der Walker Bay – von Kap Agulhas nach De Kelders
6 Durch die Halbwüste Karoo – Strauße, Höhlen und Pässe
7 Entlang der Garden Route I – Wilderness Section und Knysna Section
8 Entlang der Garden Route II – Tsitsikamma Section
9 Addo Elephant National Park – Schutzgebiet der „grauen Eminenzen“
10 Königreich Lesotho – Rundtour und Pony-Trekking
11 Kimberley – Big Hole und Mokala National Park
12 Augrabies Falls National Park – Wasserfälle und Sukkulenten
13 |Ai-|Ais/Richtersveld Transfrontier Park – Kanusafari auf dem Oranje
14 iSimangaliso Wetland Park und Riesenschildkröten an der Rocktail Bay
15 Königreich Swasiland – durch die Rolling Hills
16 North West Province – Pilanesberg und Madikwe Game Reserve
17 Drakensberge – Tour über den Sani-Pass
18 Kruger National Park – der Safari-Klassiker
19 Panorama-Route – entlang des spektakulären Blyde River Canyon
20 Limpopo Province – Waterberg und Marakele National Park
21 Kgalagadi Transfrontier Park – grenzenloses Afrika-Abenteuer
Niemand besucht Kapstadt, ohne einen Ausflug zum Kap der Guten Hoffnung zu unternehmen. Wenn das Kap auch nicht das südlichste Afrikas ist, spinnen sich doch viele Geschichten und Legenden um dieses natürliche Wahrzeichen. Vor dem Kap treffen sich auch der warme Agulhas- und der kalte Benguela-Strom (die genaue Stelle ist unklar). Doch nicht nur die bemerkenswerte Lage, auch die Fahrt an sich – besonders entlang des weltberühmten Chapman’s Peak Drive – belohnen für die 170 km lange Route um die Kaphalbinsel:
An der Westküste zum Kap liegt der kleine Fischerei- und Touristenort Hout Bay malerisch an der gleichnamigen Bucht. Schon früh wurde die strategisch wichtige Lage des Ortes von den Europäern erkannt. Jan van Riebeeck nannte die waldreiche Bucht Houtbaaitjen (= Holzbucht) und veranlasste 1662 den Bau einer kleinen Straße. Nur wenige Jahre später wurden hier die ersten Farmländereien Südafrikas zugelassen. Mittlerweile ist Hout Bay ein beliebtes Wochenendziel, besonders Bootstouren vom Hafen nach Duiker Island können begeistern, z. B. beim Besuch der Seehundkolonie und der Vogelwelt.
Auf dem Weg von Kapstadt nach Hout Bay liegt der Clifton Beach mit seinen 12 Aposteln
Nach Süden geht es Richtung Fish Hoek über den Chapman’s Peak Drive. Diese 150 m über dem Meer liegende und 10 km lange Strecke mit sagenhaften Aussichten gehört zu den schönsten Küstenstraßen der Welt. Nach der letzten scharfen Kurve zur Küste hin zeigt sich der ca. 6 km lange weiße Sandstrand von Noordhoek, an dem man reiten oder einen Spaziergang machen kann.
Weiter geht es zur Cape of Good Hope Section, die zum Table Mountain National Park gehört. Die ersten Menschen am Kap waren fischende Khoi, die hier wegen des rauen Klimas aber nur bedingt permanente Siedlungen unterhielten. Seit Bartolomeu Dias 1488 auf der Suche nach einem Seeweg nach Asien das Kap als erster Europäer entdeckte, spinnen sich Wahrheiten, Geschichten, Tragödien und Sagen um diesen geografisch auffälligen Punkt. Dass nicht das Kap der „südlichste Punkt Afrikas“ ist, sondern das ca. 150 km südöstlich gelegene Kap Agulhas (s. S. 22), interessiert kaum jemanden. Schon die ersten Seefahrer haben das Kap als Wendepunkt bezeichnet. Sobald das felsige, oft im Nebel verhüllte und sturmanfällige Cape of Good Hope umrundet war, hatten sie es geschafft. In der Section gilt der Besuch des Kaps selbst als Muss, wobei die einzigartige Vegetation, die Spaziergänge zu den Wracks, Picknickmöglichkeiten am Strand und zwischen Juli und Oktober das Beobachten der Wale besonders lohnen.
Vom Kap nach Muizenberg geht es über The Boulders. Dieses kleine Naturareal weist eine besondere Attraktion auf: Eine Kolonie von Brillenpinguinen. 1983 fand man unter den windgeschützten Büschen oberhalb des Strandes ein einsames Pinguin-Pärchen. Mittlerweile haben die beiden sich vermehrt und andere Familien angezogen, so dass sich jetzt über 3.000 der sogenannten Afrikanischen Pinguine am kleinen Strandabschnitt Boulders Beach tummeln.
Der Cape Point markiert die Südspitze der Kaphalbinsel
Vorbei an Fish Hoek sollte man sich einen Besuch im Hafen von Kalk Bay nicht entgehen lassen. Wenn die bunten Fischerboote in den Hafen einlaufen, kann man den Fischern beim Anpreisen ihres Fangs zuschauen. Da fliegen Fische ans Ufer und Geldscheine tun selbiges in Gegenrichtung. Hier gibt es zudem den weithin bekannten Fish & Chips-Imbiss „Kalky’s“. An der Main Street reihen sich viele kleine Antiquitätengeschäfte aneinander, in denen das Stöbern richtig Spaß macht. Von Porzellan und Silber, über Bücher und Möbel bis hin zu alten Rasenmähern findet man hier alles. Das nahe Muizenberg ist vor allem bekannt für seinen schönen weißen Sandstrand mit in knalligen Farben angestrichenen Holz-Badehäuschen.
Von Muizenberg zurück in die Innenstadt Kapstadts geht es durch das Weinanbaugebiet Constantia Valley. Hier gibt es eine ganze Reihe von Weingütern, z.B. das Steenberg Wine Estate, Nationalmonument und ältestes Weingut Südafrikas. Die Cape-Dutch-Gebäude stammen aus dem Jahr 1682. Die erste Besitzerin kam 1662 aus Lübeck hierher. Angeschlossen sind u.a. ein erstklassiges Restaurant und eine wunderschöne 18-Loch-Golfanlage, die sich allerdings nur Hotelgäste, eingetragene Gäste und Clubmitglieder teilen. Eines der schönsten, aber auch am stärksten vermarkteten Beispiele des kapholländischen Baustils stellt das Herrenhaus des Weingutes Groot Constantia von 1699 dar. Inmitten einer anmutigen Landschaft gelegen, umgeben von Weingärten und schattigen Bäumen, kann man leicht nachempfinden, weshalb viele Europäer gerne im Kapland geblieben sind.
Kaphalbinsel
Länge der Route: 170 km
Lage: im Südwesten Südafrikas
Besonderheiten: Chapman’s Peak Drive, Cape of Good Hope Section, Naturareal The Boulders, Steenberg Wine Estate
Reisezeit: Mitte Sept. bis April, in dieser Zeit ist mit wenig Regen zu rechnen
Information:www.chapmanspeakdrive.co.za, www.sanparks.org/parks/table_mountain, www.steenberg-vineyards.co.za
Die beliebte Vier-Pässe-Fahrt gehört mit Sicherheit zu einem Besuch des Kaplandes dazu. Nehmen Sie sich Picknick-Ausstattung mit, es gibt zahlreiche Stopps mit wunderschönen Aussichten.
Erste Station nach Kapstadt ist Stellenbosch, die zweitälteste Stadt Südafrikas, die berühmt ist für ihren Reichtum an historischer Bausubstanz. Auf einer Inspektionsreise ins Landesinnere kam der neu ernannte Gouverneur Simon van der Stel 1769 in das Gebiet des heutigen Stellenbosch und wurde von der Schönheit des Landes eingenommen. Stellenbosch ist Zentrum eines der besten Weinanbaugebiete Südafrikas. Hier, in den fruchtbaren Tälern des Berg-, Eerste- und Bree-Flusses, gedeihen Weinreben besonders gut. Die Winzereien, deren gepflegte Gebäude oft im kapholländischen Stil erbaut sind, liegen idyllisch zwischen den weiten Weinfeldern. Neben der Möglichkeit, die Weine zu verkosten, kann man im winzereieigenen Restaurant auch hervorragend essen.
Von Stellenbosch geht es gen Südosten. Sie passieren dabei unter anderem das historische, 1830 gegründete Weingut Lanzerac, ein neoklassizistisches Herrenhaus, das heute einen hervorragenden Ruf als Hotel und Restaurant besitzt. Der Spitzenwein des Hauses ist der Cabernet Sauvignon, den man auch in der Cocktailbar in den ehemaligen Ställen kosten kann. Dann geht es über den Hellshoogte Pass. Dieser Pass, nur wenige Kilometer östlich von Stellenbosch, ist mit 336 m wenig spektakulär und macht seinem Namen „Höllenhöhe“ keine Ehre. Dieser bezog sich einst darauf, dass Ochsenkarren die Strecke nur mühsam bewältigen konnten.
Weingut bei Paarl
Vorbei am alten Weingut Boschendal geht es zum beschaulicheren Franschhoek (s. S. 18) und über den wunderschönen Franschhoek Pass mit seinen bezaubernden Aussichtspunkten hinunter in das Franschhoek-Tal. Ehemals hieß der Pass „Olifants Pass“, da Elefanten diesen Weg breitgetreten hatten. 1819 wurde der Weg über die 701 m hohe Passhöhe ausgebaut.
Über den Viljoen Pass (525 m), dessen Namensgeber Sir Anthony Viljoen war, einer der führenden Köpfe der Farmer der Gegend und politisch sehr engagiert, geht es Richtung Süden bis zum Obstanbaugebiet um Elgin und Grabouw. Ab hier verläuft die Straße über den Sir Lowry’s Pass nach Somerset West. Wie etliche Passstrecken wurde auch dieser Pass ehemals von vielen Tieren als Pfad ausgetreten. Er verspricht eine wunderschöne Aussicht auf die False Bay und die Kaphalbinsel. Um Somerset besticht vor allem das oberhalb der Stadt gelegene, historische Vergelegen Wine Estate. Es ist ein Juwel unter den Weingütern. Gegründet wurde das Gut von Adriaan van der Stel, der 1699 seinen Vater Simon als Gouverneur abgelöst hatte.
Wer noch nicht genug hat von Pässen und Weingütern, kann Paarl einen Besuch abstatten und über den Bain’s Kloof-Pass nach Worcester fahren: Wörtlich übersetzt bedeutet Paarl „Perle“, weil die Berge um die Stadt bei einem bestimmten Tageslicht eine perlenähnliche Farbe annehmen. Hier wurde 1876 die erste Afrikaans-sprachige Zeitung gedruckt und damit Afrikaans zur Schriftsprache erhoben. 1925 wurde Afrikaans neben Englisch als Amtssprache in Südafrika akzeptiert. Auch Paarl hat seine Weinroute, welche historische Weingüter berührt. Hinter dem Ort führen mehrere Wanderwege ab vom Bain’s Kloof Pass, und auch die Aussichten von der Straße selbst lohnen die mühsame Kurverei.
Worcester rühmt sich der ersten offiziellen „Brandy Route“ zwischen Stellenbosch und Worcester. Die größere Destillerie, nach eigenen Angaben die größte der Welt, ist der „KWV Brandy Cellar“. Der südafrikanische Brandy, der bereits seit 1672 destilliert wird, galt seit jeher als ein hervorragender Tropfen, der es allemal mit anderen aufnehmen konnte. Literaturinteressierte seien darauf hingewiesen, dass der Literaturnobelpreisträger von 2003, J.M. Coetzee, in Worcester aufgewachsen ist. Sein Roman „Der Junge“ spiegelt teilweise seine Jugenderlebnisse in dieser Stadt wider.
4-Pässe-Fahrt
Strecke: ca. 124 km (Stellenbosch – 4-Pässe-Fahrt – Stellenbosch; ohne Paarl, Bain’s Kloof Pass und Worcester)
Besonderheiten: Stellenbosch als zweitälteste Stadt Südafrikas, viel historische Bausubstanz, beste Weinanbaugebiete des Landes, spannende Passstraßen mit wunderschönen Aussichten
Information:www.wineroute.co.za, www.stellenbosch.org.za, www.lanzerac.co.za, www.vergelegen.co.za, www.paarlonline.com, www.worcestertourism.com
Franschhoek ist ein eher beschauliches Ziel der Weinroute. Die von französischen Hugenotten gegründete Ortschaft verfügt über gute Weinkellereien, ein Hugenotten-Museum, Herbergen und hervorragende Gastronomiebetriebe – darunter die besten Restaurants des Landes.
Schon Jan van Riebeeck, der erste Gouverneur am Kap, begann vor gut 350 Jahren mit dem Weinanbau. Bereits 1656 – nur sieben Jahre nach seiner Ankunft – erntete er den ersten Wein. Einen Qualitätsschub erhielt der südafrikanische Weinanbau, als Hugenotten-Familien aus Frankreich Zuflucht in den Tälern des Kaplandes suchten. Die Holländisch-Ostindische Handelskompanie suchte Siedler und fand die Hugenotten, die durch die Aufhebung des Edikts von Nantes ihre Glaubensfreiheit verloren, sich aber weigerten, ihren protestantischen Glauben aufzugeben und daher ihre Heimat verlassen mussten. So kam eine kleine Gruppe im April 1688 an Bord der „Oosterland“ an. Franschhoek, 1688 gegründet von ca. 200 französischen Hugenotten, ist mit seinen ca. 15.000 Einwohnern deutlich kleiner als Stellenbosch und Paarl. Der Name bedeutet übersetzt „Französisches Eck“, womit die Lage am Ostende des Drakenstein Valley andeutungsweise umschrieben ist. Ursprünglich hieß die Region aufgrund der hier herumstreunenden Elefanten „Oliphants Hoek“.
Die Hugenotten brachten die Erfahrungen des Weinanbaus und Kellereikenntnisse aus Bordeaux, Burgund und der Provence mit. Damit waren nun auch vom Know-how her optimale Möglichkeiten gegeben, Südafrika zu einem der besten Weinanbaugebiete der Welt zu machen. Immer mehr Kapweine erlangten Berühmtheit, nicht zuletzt wegen der weltumspannenden Verflechtungen der Holländisch-Ostindischen Handelsgesellschaft, die Länder zwischen Europa und Batavia (heutiges Jakarta/Indonesien) versorgte. Viele Namen von Wein- und Obstgütern in der Umgebung weisen heute noch auf die französische Herkunft der Siedler hin, so z.B. Bien Donné, Cabrière und La Motte.
Franschhoek ist seit langem bekannt für seine erstklassigen Weine, die denen aus den größeren Orten in nichts nachstehen. Der Charakter des kleinen Ortes ist dabei aber weitgehend erhalten geblieben, und es ist noch gar nicht so lange her, dass nur die wenigsten Weingüter Besuchstouren angeboten haben. Boutiquen, Straßencafés, gemütliche Herbergen, eine erstklassige Gastronomieszene und vieles mehr locken inzwischen jedoch immer mehr Besucher an. Unter der Woche geht es aber noch sehr beschaulich zu. In Franschhoek gibt es dennoch einiges zu erkunden: Am Ostende der Main Road/Huguenot Street sticht das Hugenotten-Denkmal (Huguenot Monument) unweigerlich ins Auge. In seiner (burisch angehauchten) Gestaltung oft umstritten, erinnert es an die Vertreibung der Hugenotten aus der europäischen Heimat. Gleich daneben befindet sich das Huguenot Memorial Museum. Es widmet sich der Geschichte der Hugenotten, die überwiegend französische Calvinisten waren, von der Zeit der religiösen Verfolgung in Europa und ihrer Aufsplitterung, über die erste Phase am Kap, als sie den Siedlern aufzeigten, wie guter Wein produziert wird, bis hin zur heutigen Zeit. Im angeschlossenen genealogischen Institut wird auf den Spuren der ersten Hugenotten geforscht.
Französische Gründung: das Weingut Dieu Donné
Um Franschhoek herum liegen wunderschöne Weingüter, die zu einer Weinprobe einladen. Boschendal ist über 300 Jahre alt, wurde von den Hugenotten gegründet und ist bis heute eines der größten und edelsten Estates des Landes. Aber auch kleinere Weingüter wie Cabrière Estate, bekannt für seine unkonventionelle Art, die guten Schaumweine nach Richtlinien der Champagner-Branche herzustellen, oder die idyllisch gelegenen Dieu Donné Vineyards lohnen einen Besuch.
Im Drakenstein-Tal, zwischen Franschhoek und Paarl, liegtBabylonstoren. Die Farm wurde 1690 gegründet und wird heute noch bewirtschaftet (Birnen, Pflaumen, Zitronen, Wein). Das Gästehaus bietet Ein- und Zwei-Schlafzimmer-Chalets mit Fußbodenheizung (einige mit eigenem Kamin) und einem privaten Außenbereich mit Blick auf den unfassbar üppigen Garten. Haupthaus mit Lounge und Leseecke, zudem Spa und Fitnessraum. Das Restaurant Babel kreiert aus den selbst angebauten, biologischen Produkten eine frische Farmküche, die ihresgleichen sucht. Das Green House mit seinem Teegarten bietet tagsüber zusätzlich leichte Mahlzeiten an. Insgesamt ist das Gut ein Ort, der mit seiner minimalistischen Eleganz und seinem Luxus alle Sinne weckt (www.babylonstoren.com).
Franschhoek
Lage: etwa 80 km östlich der Innenstadt Kapstadts, am Ostende des Drakenstein Valley
Einwohnerzahl: ca. 15.000
Geschichte: Franschhoek („französisches Eck“) wurde 1688 von Hugenotten gegründet, deren Weinanbau- und Kellereikenntnisse der Qualität der südafrikanischen Weine sehr zugute kamen
Information:www.franschhoek.org.za, www.boschendal.com, www.cabriere.co.za, www.dieudonnevineyards.com
„Der Stolz Afrikas“ – so bezeichnet Rovos Rail sein exklusives Zugerlebnis, das die Eleganz vergangener Tage wieder auferstehen lässt. Die gemächliche Fahrt durch wunderschöne Landschaften lässt das Herz eines jeden Eisenbahn-Freundes höher schlagen. Mit einer Original-Dampflok wird der Zug nur noch auf kurzen Strecken betrieben, das gebietet heute der Umweltschutz.
Seit über 20 Jahren reist der Gründer und Ideengeber von Rovos Rail, Rohan Vos, durch die Lande, um alte stillgelegte Loks und Waggons für seinen Zug zu kaufen und zu restaurieren. Jede der derzeit sieben Loks hat ihre eigene Geschichte und trägt den Namen eines seiner Familienmitglieder.
Diese einzigartigen Safari-Reisen durch das Herz Afrikas kombinieren einige der schönsten Landschaften mit dem Glanz und Abenteuer des Zugreisens der Goldenen Ära. Die mit Liebe restaurierten, holzvertäfelten Waggons aus den 1930er-Jahren bieten Unterkünfte von höchstem modernem Standard. Der Inbegriff von Luxus ist die Royal Suite, mit 16 m2 eine der größten Suiten in einem Zug weltweit. Sie ist mit edlem Mahagoni vertäfelt, mit edwardianischem Dekor ausgestattet und verfügt über eine private Lounge sowie ein viktorianisches Bad inklusive Wanne und Dusche.
Der Zug schlängelt sich durch das ganze Land
Der vollverglaste „Observation“-Waggon mit offenem Balkon am Ende des Zuges ermöglicht einen besonders guten Rundblick. Im wunderschön restaurierten und klimatisierten Restaurantwagen genießt man in nostalgischer Atmosphäre hervorragende Speisen und köstliche Weine. Aufmerksames Personal verwöhnt die Gäste königlich, während am Fenster die unvergleichliche Landschaft Südafrikas vorbeizieht.
Tafeln wie zu viktorianischen Zeiten…
In den insgesamt sieben Personenwaggons findet eine überschaubare Zahl von Gästen Platz. Auf der ca. 1.600 Kilometer langen Strecke von Tshwane (Pretoria) nach Kapstadt folgt der Luxuszug einem alten Pionierweg durch das afrikanische „Bushveld“ und fährt durch wunderschöne Weinanbaugebiete. Höhepunkte der Reise sind der Besuch der Diamantenstadt Kimberley (s. S. 34) sowie des historischen Matjiesfontein in der ariden Karoo. Ferner fährt Rovos Rail von Pretoria zu den Victoriafällen (3 Tage), von Pretoria nach Durban (3 Tage) und bietet neben Golf-Safaris auch eine Zugfahrt durch die namibische Wüste nach Swakopmund (9 Tage) an.
Weiterhin wird eine 14-tägige Reise bis Dar es Salaam in Tansania von Kapstadt über Botswana, Simbabwe und Sambia angeboten. Vorbei an der Diamantenstadt Kimberley und der Hauptstadt Pretoria wird ein zweitägiger Stopp im Madikwe Game Reserve (s. S. 44) eingelegt, bevor es weitergeht zu dem faszinierenden Naturschauspiel der Victoriafälle. Über den Sambesi und hinein nach Sambia klettert der Zug bis an die tansanische Grenze, um dann durch spektakuläre Landschaften hinunter ins Rift Valley zu fahren. Vorbei am größten Wildpark Afrikas, dem Selous Game Reserve, findet das bequeme Leben an Bord des Luxuszuges in Dar es Salaam sein Ende.
Rovos Rail
Strecken: Die beliebte Strecke von Pretoria nach Kapstadt ist etwa 1.600 Kilometer lang. Auf der Reise von Kapstadt nach Daressalam werden rund 5.750 Kilometer zurückgelegt.
Besonderheiten: die einzigartige Landschaft des südlichen Afrika in alten Eisenbahnen und liebevoll restaurierten Waggons erleben
Information:www.rovos.com. Die Fahrt Tshwane (Pretoria)–Kapstadt dauert 3 Tage. Alle Reisen haben festgelegte Termine, Sonderfahrten wie die nach Dar es Salaam und Swakopmund finden teilweise nur einmal im Jahr statt. Der Rovos Rail ist auch über deutsche Reiseveranstalter buchbar, z.B. unter www.afrika.de.
Kap Agulhas ist geografisch der südlichste Punkt Afrikas und offiziell die Trennlinie zwischen Indischem Ozean und Atlantik. Der 1848 hier errichtete Leuchtturm, heute Museum und Restaurant, konnte nicht das Auflaufen von über 100 Schiffen verhindern, die an diesem Küstenabschnitt untergingen.
Der Agulhas National Park liegt 170 km östlich von Kapstadt und beheimatet über 2.000 Pflanzenarten. Fynbos-Vegetation durchzieht den Park, wobei die meisten Blumen zwischen Mai und September blühen. Auf Naturpfaden kann man in diese Wunderwelt eintauchen.
Nachdem die Möglichkeit besteht, einen Abstecher über Elim zu machen – einem kleinen, denkmalgeschützten Ort, der 1824 von deutschen Ordensbrüdern eines Missionsordens gegründet wurde –, führt die Straße bei Pearly Beach an die Küste. Das Gewässer zwischen den vorgelagerten Inseln Dyer und Geyser Island wird auch „Hai-Gasse“ genannt. Dyer Island ist zudem von Pinguinen bevölkert.
Danger Point, die Landspitze ein kleines Stückchen weiter westlich, schrieb 1852 Geschichte: Ein britisches Schiff lief hier auf Grund und begann zu sinken. Der Kapitän gab den bis dato üblichen Befehl „Rette sich wer kann!“ („Every man for himself!“). Doch die Soldaten an Bord reihten sich an Deck auf und ließen Frauen und Kinder zuerst von Bord, in dem Wissen, dass es nicht genug Rettungsboote gab und verhinderten so eine aufkommende Panik. 442 Menschen starben trotzdem, ohne zu wissen, dass es von da an hieß: „Frauen und Kinder zuerst!“.
Kurz hinter Danger Point liegt Gans Bay (Gansbaai), das sich zwischen den umliegenden Touristenorten noch den Charme eines authentischen Fischereiortes erhalten hat. Ein Duft von Fish & Chips hängt in der Luft, und die große Fischfabrik sowie die Trawler im Hafen tun ein Übriges… Der Ort ist bekannt für das ökologisch umstrittene Shark Cage Diving: Wer schon immer mal einen weißen Hai unter Wasser und aus nächster Nähe beobachten wollte, hat hier in einem Käfig die Gelegenheit dazu. Weniger Abenteuerlustigen sei eine Bootsfahrt empfohlen.
Morgenstimmung bei Hermanus
Besonders schön zur Walbeobachtung ist der oberhalb der Klippen gelegene, kleine und beschauliche Küstenort De Kelders (Afrikaans für „die Höhlen“). Entlang des Küstenabschnitts haben sich zahlreiche Höhlen in das Gestein gegraben, die Klipgate Cave ist eine der berühmtesten. Sie liegt direkt außerhalb von De Kelders im Walker Bay Nature Reserve. Hier wurden jahrtausendealte Überreste der ersten Menschen gefunden, außerdem Werkzeuge aus Stein und Knochen, die mindestens 50.000 Jahre alt sein sollen. Der sieben Kilometer lange Klipgat Trail führt an dieser und anderen Höhlen vorbei und durch die einzigartige Fynbos-Küstenvegetation.
Faszinierend: Wale vor der Küste
Auf der anderen Seite der Walker Bay liegt Hermanus, ein beliebter Badeort mit vielen Unterkünften, der im Gegensatz zu De Kelders überlaufen ist. Auch hier lassen sich von Ende August bis November Wale beobachten, im Oktober findet das Whale Festival statt.
In De Kelders liegt dieWhalesong Lodgeauf den Klippen mit Blick über die Bucht. Hier werden regelmäßig Meeressäuger von der Terrasse aus gesichtet. ImFrancolin Hof(www.francolinhof.co.za) in Hermanus hat man hinter sich majestätische Berge, vorn den Blick auf das Meer und direkten Zugang zum Fernkloof Nature Reserve, wo man wandern und klettern kann (www.whalesonglodge.co.za).
Nicht weit von De Kelders liegt dasGrootbos Private Nature Reserve, eine wahre Traumlandschaft für Liebhaber der Kap-Vegetation, des Fynbos. Das Reservat ist über 25 km2 groß und liegt über den Dünenausläufern der Walker Bay mit einem Panoramablick bis zum Kap der Guten Hoffnung. Die exklusiven Unterkünfte liegen verteilt, Trittpfade laden zum Erkunden der Umgebung ein. Gemüse und Salate kommen aus eigenem Anbau, dazu werden oft kulinarische Spezialitäten wie Langusten und lokale Fische gereicht. Ein Badestrand befindet sich in der Nähe. Die deutschen Gastgeber, Familie Lutzeyer, kümmern sich bestens um ihre Gäste (www.grootbos.com).
Kap Agulhas / Walker Bay
Lage/Strecke: das Kap Agulhas ist der südlichste Punkt Afrikas, nach De Kelders an der Walker Bay sind es auf o.g. Strecke (ohne Abstecher nach Elim) ca. 95 km
Besonderheit: historisch interessantes Kap in der Seefahrtgeschichte, Walker Bay Nature Reserve, ausgedehnte Gebiete mit der landestypischen Vegetation Fynbos, Wal- und Haibeobachtung
Information:www.sanparks.org/parks/agulhas, www.gansbaai.com, www.gansbaaiinfo.com, www.hermanustourism.info, www.whalefestival.co.za
Diese Tour verspricht atemberaubende Ausblicke und einen Einblick in die Einsamkeit der Karoo. Sie startet in Oudtshoorn, der mit ca. 85.000 Einwohnern bei Weitem größten Stadt in der Little Karoo. Sie liegt, von den umliegenden Bergen geschützt, in einem sanften Tal. Einst verband man die Stadt vor allem mit dem Afrikanischen Strauß, dem größten Laufvogel der Welt. Auf den Feldern um Oudtshoorn tummelten sich in den Boomjahren der Straußenfeder-Produktion über 100.000 Tiere. Nach dem 1. Weltkrieg ging es langsam bergab mit dem Federschmuck, aber in den 1970er-Jahren begann man sich seiner eigenwilligen Geschichte wieder bewusst zu werden. Heute boomt der Tourismus, einige neue Straußenfarmen sowie die für die Touristentouren eingerichteten Showfarmen sorgen seither für eine deutliche Belebung.
Nördlich von Oudtshoorn liegen die Cango Caves. Diese gehören zu den größten und ausgedehntesten Tropfsteinhöhlen-Systemen der Welt. Es herrschen hier 18 °C, 416 Stufen müssen auf der Standard-Tour bewältigt werden. Der Eingang zu den Cango Caves wurde schon zu Urzeiten von Buschmännern, die die Wände bemalten, als Behausung genutzt. Jedoch konnten die Bewohner der Vorzeit (ohne tragbares Licht) nicht weit in die Höhle eindringen. Nur Fledermäuse verirrten sich in der Tiefe und ihre Skelette wurden vom durchsichtigen Kalzit versteinert.
Weiter geht die Fahrt in die Berge. Der südliche Anstieg von Oudtshoorn ist nahezu durchweg vom Tal aus zu erkennen und schmiegt sich dicht an den Abhang der Swartberge. Der atemberaubende wie grandiose 1.586 m hohe Swartbergpass wurde 1881–86 unter Leitung von Thomas Bain erbaut. Für den Bau wurden ihm 240 Sträflinge zugeteilt, die fast ausschließlich per Hand gruben und hackten. Gesprengt wurde mit Schießpulver bzw. mit einer ganz eigenwilligen Methode: Man erhitzte die Felsen mit Feuer und schüttete dann kaltes Wasser darüber. Die Passstrecke ist nicht asphaltiert, schmal und oft sehr steil. Wer nicht schwindelfrei ist, sollte die Strecke nicht befahren.
Nichts für schwache Nerven: der Swartbergpass
Typisch Oudtshoorn: Tausende von Straußen
Wem das noch nicht genug Nervenkitzel ist: Nördlich der Swartberg-Passhöhe biegt eine knapp 50 km lange Schotterpiste ab zum Gamkaskloof. Die erst 1962 erbaute Trasse ist aber nur bei gutem Wetter und umsichtiger Fahrweise zu bewältigen. Richtig schön wird es auf den letzten, sehr steilen Kilometern, wenn die Piste in ein grünes Tal abfällt. Zurück geht es dann nur wieder über dieselbe Piste. Beide Strecken sind beliebt bei Mountainbikern. Zum Gamkaskloof führt sogar ein bekanntes Rennen: „To Hell and Back“.
Weiter Richtung Prince Albert erlebt man die Great Karoo, wie sie wirklich ist: einsam. Prince Albert ist ein verschlafenes Nest, so wie man sich das inmitten der Karoo vorstellt. Die Produkte aus dieser Region (Mohair-Schafe, Oliven, Aprikosen, Feigen) werden im ganzen Land geschätzt. Und auch die kapholländische und viktorianische Bausubstanz (19 Gebäude stehen unter Denkmalschutz), kann sich sehen lassen. Der Ort ist wohl der beste Ausgangspunkt für Ausflüge und Wanderungen in die Swartberge oder zum 60 km entfernten Meiringspoort. Diese über 14 km lange, atemberaubende Schluchtdurchfahrt durch die Swartberg-Kette verbindet die Little und die Great (oder Central) Karoo miteinander.
Am besten lernt man etwas über die Great Karoo, wenn man im NationalmonumentSwartberg Hotelin Prince Albert übernachtet. In dem hervorragend restaurierten Haus mit Landrestaurant hängen alte Fotos und die bis zu 70 Jahre alten Gästebücher in der Lounge machen ebenfalls deutlich, welche Bedeutung dem Ort einst durch den Swartbergpass zugekommen ist (www.swartberg.co.za).
In der Little Karoo, an der Strecke zwischen Ladismith und Montagu, hat man die Möglichkeit, das Kennenlernen dieser speziellen Landschaft mit einer Safari zu verbinden. ImSanbona Wildlife Reservesteht neben einem Luxus-Zeltcamp eine Familienlodge zur Verfügung. Für Kinder gibt es extra ein Safariprogramm, Erwachsene können Vögel beobachten, bei Game Drives mitfahren oder an einer zweitägigen Wanderung zum Explorer Camp teilnehmen (www.sanbona.com).
Halbwüste Karoo
Lage: im nordöstlichen Teil der Provinz Western Cape, die Great Karoo liegt oberhalb der Kette der Swartberge, die Little Karoo unterhalb
Größe: insgesamt ca. 500.000 km2, dies entspricht einem Drittel der Landfläche Südafrikas
Name: „Karoo“ bedeutet in der Khoi-Sprache „Land des Durstes“
Information:www.oudtshoorn.com, www.cango-caves.co.za, www.patourism.co.za
Der kleine Ort Wilderness, der an sich keine Sehenswürdigkeiten bietet, hat sich wegen seiner Umgebung zu einem Feriendomizil mit vielen Unterkünften entwickelt. Bevor man ihn erreicht, sollte man auf der N2 einige Kilometer hinter George am Parkplatz auf der Anhöhe anhalten. Von hier aus bietet sich ein fantastischer Blick auf den fast 8 km langen Sandstrand, an dem die weißen Schaumkronen des Ozeans auslaufen. Parallel zum Meer verläuft – von einer alten Dünenkette getrennt – eine Seenkette, die umgangssprachlich als The Lakes bezeichnet wird.
Der ehem. Wilderness National Park ist seit März 2009 Teil des Garden Route National Park. Die oben beschriebene Landschaft um die Seenkette zwischen der Mündung des Touw River am Strand von Wilderness und der Mündung der Swartvlei Lagune bei Sedgefield bildet heute die Wilderness Section. Wie Perlen reihen sich von Westen her Island Lake, Langvlei, Rondevlei und Swartvlei, der größte Salzwassersee Südafrikas, aneinander. Erstere fließen über Touws- und Serpentine River ab, der Swartvlei dagegen über seine Lagune ins Meer. Ruigtevlei und Groenvlei gehören nur bedingt dazu. „Vlei“ bedeutet auf Afrikaans so viel wie „Sumpfsee“.
Der Salzgehalt der Seen nimmt zum Meer hin zu. Das Nebeneinander von Salz-, Brack- und Süßwasser sorgt für eine vielfältige Flora und Fauna. Deshalb zählt diese Gegend zu den artenreichsten Wasservogelgebieten Südafrikas (u.a. Flamingos, Löffler).
Es gibt eine Reihe von Aktivitäten zu tun, z.B. Wandern im Park (verschiedene Wanderwege, Dauer 1–5 Std.) mit wunderschönen Aussichten entlang des geschwungenen Serpentine-Flusses, durch die Dünen oder um die einzelnen Seen herum. Da die Flüsse wenig Strömung aufweisen und die Seen zu klein sind für große Wellen, gehören auch Kanutouren zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten.
Der Strand von Wilderness
Ca. 25 km westlich von Sedgefield liegt die Holz- und Austernstadt Knysna. Der Name dieses Ortes (sprich „Neiss-Na“) stammt aus der Sprache der Khoikhoi und bedeutet wahrscheinlich „Ort des Holzes“. Malerisch liegt er an der gleichnamigen, 20 km2 großen Lagune, die von den beiden Sandsteinklippen Knysna Heads zum Indischen Ozean hin abgegrenzt wird.
Das Naturschutzgebiet Knysna National Lake Area ist seit 2009 ebenfalls Teil des Garden Route National Park. In diesem einzigartigen Ökosystem – ebenfalls ein ausgewiesenes Wasservogelgebiet – findet u.a. eine bedrohte Seepferdchenart eine Heimat. Viele Vogelarten, Antilopen, ja sogar vereinzelt Elefanten sind hier heimisch. Die Naturschutzbestrebungen werden großgeschrieben und die Wassersportaktivitäten stehen mit dem Ökosystem im Einklang.
Im Knysna Forest liegt die Diepwalle Forest Station, wo der Elephant Walk beginnt, der insgesamt 18,2 km lang ist und ca. 6½ Stunden Wanderzeit in Anspruch nimmt. Unterwegs kann man mehrere Riesen-Yellowwoodbäume sehen und, wenn man Glück hat, vielleicht sogar Elefanten. Denn nachdem in diesem Gebiet jahrelang wilde Elefanten gelebt hatten, diese aber vor den immer weiter vordringenden Menschen über den Elephant Walk flüchteten, siedelte man 1994 drei Elefanten aus dem Kruger National Park an. Von ihnen lebt nur noch Sally, die „Big Mama“ der in den letzten Jahren aufgebauten Herde im Knysna Elephant Park. Aber auch außerhalb dieses Schutzgebietes sollen Wanderer immer wieder auf scheue Wildelefanten treffen …
In Wilderness nächtigt man gut imHaus am Strand, wo sieben hübsche Ferienwohnungen mit Meerblick zur Verfügung stehen. Der Garten geht direkt in den Strand des Indischen Ozeans über (www.hausamstrand.com).
In der Wilderness Section stehen Hütten (auch für Familien), Rondavels und Campingplätze zur Verfügung (buchbar über SANParks).
Bezaubernd und ruhig gelegen, abseits des Rummels von Knysna, liegt dieFish Eagle Lodge. Ein Haus mit 9 angenehmen Zimmern, Pool und Weitblick auf die Berge und die Lagune (www.fisheaglelodge.co.za).
Im Bereich des Knysna Forest kann man campen sowie in Treetop Forest Chalets im Harkerville Forest übernachten (buchbar über SANParks).
Wilderness Section / Knysna Section im Garden Route National Park
Lage: zwischen den Mündung des Touw River am Strand von Wilderness und der Swartvlei Lagune bei Sedgefield / 10 km westlich von Knysna
Größe: ca. 26 km2 / ca. 106 km2
Besonderheiten: beide Sektionen sind artenreiche Wasservogelgebiete und bieten ausgiebige Möglichkeiten zum Wandern und für Wassersportaktivitäten
Information:www.sanparks.org/parks/garden_route, www.knysnaelephantpark.co.za, www.tourismwilderness.co.za, www.tourismknysna.co.za
Der ehemalige Tsitsikamma Coastal National Park ist seit März 2009 Teil des Garden Route National Park