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Dieser Band enthält folgende Romane: Sandy Palmer: Liebesstunden unter heißer Sonne Sidney Gardner: In Paris geküsst und unsterblich verliebt Sidney Gardner: Die Liebe begann in Athen Sandy Palmer: Lektion für einen Casanova Madleen saß in der kleinen, gemütlichen Wohnung, die sie sich mit Bücherregalen und Pflanzen vollgestopft hatte, und starrte auf das graue Wetter draußen. Es war beinahe ein Jahr her, dass ihr Herz in tausend Stücke zerbrochen war, als sie Jamal beim Küssen mit einer anderen Frau erwischt hatte. Für die paar Monate der Trauer-und-Bewältigung-Pizza, unzählige romantische Komödien und weniger Gespräche mit ihrem besten Freund Theo, hatte sie jetzt genug. Als sie das Angebot für eine Reise nach Paris bekam, dachte sie sofort: Warum nicht? Es war an der Zeit, ihre Komfortzone zu sprengen – auch wenn ihre einzige Vorstellung von der Stadt der Lichter bis jetzt durch Postkarten und alten Songs geprägt war.
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Seitenzahl: 213
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4 Wunderbare Liebesromane im Bundle November 2024
Copyright
Liebesstunden unter heißer Sonne: Love Story
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In Paris geküsst und unsterblich verliebt
Die Liebe begann in Athen: Roman
Lektion für einen Casanova
Dieser Band enthält folgende Romane:
Sandy Palmer: Liebesstunden unter heißer Sonne
Sidney Gardner: In Paris geküsst und unsterblich verliebt
Sidney Gardner: Die Liebe begann in Athen
Sandy Palmer: Lektion für einen Casanova
Madleen saß in der kleinen, gemütlichen Wohnung, die sie sich mit Bücherregalen und Pflanzen vollgestopft hatte, und starrte auf das graue Wetter draußen. Es war beinahe ein Jahr her, dass ihr Herz in tausend Stücke zerbrochen war, als sie Jamal beim Küssen mit einer anderen Frau erwischt hatte. Für die paar Monate der Trauer-und-Bewältigung-Pizza, unzählige romantische Komödien und weniger Gespräche mit ihrem besten Freund Theo, hatte sie jetzt genug.
Als sie das Angebot für eine Reise nach Paris bekam, dachte sie sofort: Warum nicht? Es war an der Zeit, ihre Komfortzone zu sprengen – auch wenn ihre einzige Vorstellung von der Stadt der Lichter bis jetzt durch Postkarten und alten Songs geprägt war.
Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
Alfred Bekker
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Alles rund um Belletristik!
von Sandy Palmer
Als Stewardess war Bettina schon viel in der Welt herumgekommen, doch ihr Kurztrip nach Dubai war unvergesslich, denn dort lernte sie Andreas kennen. Einen Mann, mit dem sie die heißesten Liebesstunden verbrachte…
„Ich hab dich schon vor einem Jahr vor Klaus gewarnt. Er ist genau der Typ, der jede vernascht, die ihm mehr als einen langen Blick schenkt.“ Jessica legte tröstend den Arm um Bettina.
„Unsinn. Er ist einfach ein attraktiver Mann. Und zudem noch Pilot.“ Tief seufzte die zierliche Blondine auf. „Sag jetzt nichts mehr, ich weiß ja, dass er und ich alle Klischees erfüllt haben.“
„Genau. Und deshalb hab ich dir gleich gesagt, dass du die Finger von ihm lassen sollst.“
„Hattest ja recht. Ich geb’s ja auch zu.“ Bettina wischte sich mit einer sowohl entschlossenen als auch trotzigen Handbewegung die Tränen fort. „Und jetzt?“ Mit verschleiertem Blick sah sie die Freundin an. „Ich hab drei Wochen Urlaub. Den ich mit Klaus auf den Malediven verbringen wollte.“ Wieder schluchzte sie auf. „Ich konnte ja nicht ahnen, dass er verheiratet ist und die Reise mit seiner Frau macht.“
Jessica stieß heftig die Luft aus. „Das hat er uns allen verheimlicht.“ Sie stand auf und ging zum Sideboard, nahm die dort stehende Weinflasche und goss nach. „Ich hab ein bisschen recherchiert. Und herausgefunden, dass seine Frau Erbin einer Elektronikfirma ist. Den Goldfisch wird sich der schöne Klaus auf keinen Fall zur Feindin machen wollen.“
Bettina nahm einen tiefen Schluck vom guten Rotwein aus Südafrika. „Und jetzt?“
„Jetzt fliegen wir beide eben in Urlaub.“ Jessica setzte sich wieder neben die Freundin. „Und ich weiß auch schon wohin.“
„Nämlich?“
„Nach Dubai. Eine Woche, wenn du willst. So lange kann ich mich frei machen.“
„Dubai…“ Bettina zögerte. „Da wollten Klaus und ich auch mal hin.“
„Seid ihr aber nicht hingekommen. Und deshalb fliegen wir beide in drei Tagen los.“ Jessica trank ihr Glas leer. „Keine Widerrede mehr. Sonst kündige ich dir die Freundschaft.“
„Also gut. Das darf ich auf keinen Fall riskieren.“ Ein erstes kleines Lächeln erschien auf Bettinas Gesicht. „Dann muss ich mir aber noch ein paar Dinge kaufen.“
„So gefällst du mir.“ Jessica lachte leise auf. „Aber das lass mal lieber sein. In Dubai lässt es sich so gut shoppen wie nirgendwo auf der Welt.“
Das Hotel war ein einziger Traum. Es lag nur wenige hundert Meter vom berühmten Burj Al Arab entfernt und bot jeden nur erdenklichen Luxus.
Den ersten Tag verbrachten die Freundinnen damit, sich am Strand ein wenig zu erholen und dann abends shoppen zu gehen. Alle Geschäfte, sowohl die mit Luxuslabels als auch die kleinen Läden in den Malls waren eine richtige Fundgrube.
Bettina kaufte sich zwei Bikinis und drei wunderschöne leichte Sommerkleider, deren Pastellfarben gut zu ihren hellen Haaren passten.
„Die Bikinis sollten wir aber nur am Hotelstrand tragen“, mahnte Jessica. „So aufgeschlossen die Menschen hier Touristen gegenüber auch sind – halbnackte Frauen werden nicht gern gesehen, wie du weißt. Ausnahmen machen nur die hoteleigenen Strandabschnitte.“
„Dann haben wir morgen einen Strandtag.“
„Du schon, ich bin verabredet“, gestand Jessica. „Hier lebt ein alter Schulfreund von mir. Er leitet eine Privatklinik und wäre sauer, wenn ich ihn nicht aufsuchen würde. Wir haben vor zwei Stunden noch miteinander telefoniert, und Jochen freut sich sehr auf ein Wiedersehen.“
„Kein Problem. Ich wünsche viel Vergnügen.“ Bettina zwinkerte der Freundin zu. „Und solltest du nicht rechtzeitig zum Abendessen zurück sein… ich bin ein großes Mädchen und kann allein essen gehen.“
„Er ist ein alter Freund aus Studientagen, mehr nicht.“
Bettina grinste. „Merkwürdig, du hast nie von ihm erzählt.“
„Da gab es auch nichts zu erzählen.“ Dass Jessica bei diesen Worten rot wurde, bewies Bettina, dass sie mit ihrer Vermutung recht hatte, dass zwischen diesem Jochen und Jessica doch etwas mehr gewesen war als Freundschaft. Doch sie schwieg und zog Jessica hinüber zu einem kleinen Laden, in dem bunte Kaschmirtücher verkauft wurden.
„Echtes Kaschmir ist das aber nicht.“
„Ich weiß. Aber schau dir die Farben an… wunderbar. Und wenn so ein Tuch nur eine Saison hält – ich möchte mir eins kaufen.“
„Dann lass dich nicht aufhalten.“
Am nächsten Morgen stieg Jessica gleich nach dem Frühstück in ein Taxi, und Bettina ging, ein langes dünnes Strandkleid über dem Bikini, hinunter zum Strand.
Dick gepolsterte Liegen standen im Schatten von Palmen oder unter hellgelben Sonnensegeln.
Bettina suchte sich einen Platz unter einer kleinen Palmengruppe. Hier standen nur sechs Liegen, von denen jetzt, am frühen Morgen, noch keine belegt war.
Das Meer rauschte leise, und das erste Bad in dem angenehm warmen Wasser schien den Schmerz über Klaus‘ Verrat wegzuspülen. Jedenfalls fühlte sich Bettina so gut wie lange nicht mehr, als sie sich nach einer halben Stunde im Wasser auf ihrer Liege ausstreckte.
„Sie sollten aufpassen, dass Sie sich keinen Sonnenbrand holen.“ Eine dunkle Männerstimme riss sie aus dem leichten Halbschlaf, in den sie unverhofft gefallen war.
Sekundenlang zuckte sie zusammen, dann richtete sie sich halb auf. Neben ihr, nur etwa zwei Meter entfernt, hockte ein Mann im weichen Sand. Das erste, was ihr auffiel, waren die winzig kleinen Falten um seine dunklen Augen.
„Danke…“ Sie räusperte sich. „Ich bin wohl ein wenig eingenickt.“ Unter gerunzelten Brauen sah sie ihn an. „Sind Sie schon länger da?“
„Nein, nein, keine Sorge. Ich hab Ihren Schlaf nicht bewacht – höchstens in den letzten drei Minuten“, fügte er augenzwinkernd hinzu. „Aber jetzt sollten Sie sich eincremen.“ Er richtete sich auf, und Bettina stellte fest, dass er einen perfekt gebauten Körper besaß. Er war gebräunt, die hellgrünen Badeshorts unterstrichen noch den Goldton seiner Haut.
„Ich glaube, ich gehe erst noch mal ins Wasser. Es ist so herrlich warm.“ Bettina schwang die langen Beine von der Liege.
„Darf ich mitkommen?“ Sein Lächeln war einfach unwiderstehlich, und Bettina konnte nicht anders als zustimmend zu nicken.
„Dann los.“ Er streckte ihr die Hand entgegen, und während der etwa dreißig Meter bis zum Wasser ließ er ihre Finger auch nicht mehr los. Es war ein angenehmes Gefühl, und Bettina spürte so etwas wie leichte Enttäuschung in sich aufsteigen, als der Fremde ihre Hand losließ, kaum dass die ersten Wellen ihre Füße umspülten.
„Möchtest du mit mir bis drüben zur Badeinsel schwimmen?“ Der Mann, dessen Namen sie immer noch nicht kannte, wies auf eine künstlich angelegte Insel aus hellbraunen Holzplanken. Zwei Kübel mit sicherlich ebenfalls künstlichen Palmen standen darauf. „Davor ist noch eine Sandbank – falls dich die Kondition verlässt“, fügte er hinzu.
„Ich schwimme ganz ordentlich“, sagte Bettina und stürzte sich gleich kopfüber in eine hohe Welle.
Es dauerte gut zehn Minuten bis sie die Insel erreichten, die tatsächlich nur aus ein paar Bohlen bestand. Eine Leiter machte es leicht, den Ruheplatz zu erreichen.
„Alle Achtung, du bist schnell. Und dein Schwimmstil ist erstklassig.“
„Danke.“
„Ich bin übrigens Andreas.“ Er streckte Bettina die Hand hin. „Sorry, dass sich mich jetzt erst vorstelle. Und dich so einfach duze. Aber das ist hier am Strand so üblich. Kommt wohl daher, dass Englisch die Umgangssprache bei den Touristen ist.“
„Ich bin Bettina.“ Er hielt ihre Hand länger als nötig fest. „Und das mit dem Duzen ist schon o.k..“
„Danke.“ Ehe sie wusste, wie ihr geschah, beugte er sich vor und küsste sie. Es war nur ein kurzer Kuss, doch er war voller Intensität.
Bettina hatte das Gefühl, vom Blitz getroffen worden zu sein. Heiß strömte ihr das Blut zum Herzen, und ihr Puls raste.
War es erst nur ein fast freundschaftlicher Kuss gewesen, den Andreas ihr gab, so war der zweite, der gleich darauf folgte, voller Leidenschaft. Seine Hände umklammerten ihre Schultern, sanft, doch entschlossen zog er sie so fest an sich, dass sie seinen Herzschlag dicht an ihrer Brust spüren konnte.
Und dann, ganz abrupt, ließ Andreas sie wieder los.
„Das… das ist mir noch nie passiert“, stieß er atemlos hervor. „Ich… ich entschuldige mich.“
Ehe Bettina antworten konnte, sprang er kopfüber ins Wasser.
Sie zögerte. Sollte sie ihm folgen? Nein, besser nicht. Sie musste erst einmal ihre aufgewühlten Gedanken ordnen. Ein Mann wie Andreas war ihr noch nie begegnet. Er hatte, zumindest in ihren Augen, etwas Charismatisches.
Es war nicht so, dass Bettina bisher ein höchst solides Leben geführt hätte. Bevor sie Klaus kennenlernte, hatte sie schon ein paar mehr oder weniger flüchtige Beziehungen gehabt. Erst seit sie mit Klaus zusammen war, seit er immer wieder von einer gemeinsamen Zukunft träumte, war sie treu und freute sich auf ein Leben an seiner Seite.
Vorbei. Ausgeträumt. Er hatte mit ihr gespielt – die Erkenntnis tat weh, doch Bettina war Realistin genug um zu erkennen, dass diese Beziehung keine Zukunft haben würde.
Und jetzt war da jetzt plötzlich Andreas. Ein Mann, von dem sie außer dem Namen nichts wusste – und der doch etwas Besonderes zu sein schien.
„Pass auf dich auf, Bettina“, sagte sie zu sich selbst. „Der Typ könnte dir gefährlich werden.“
Sie sah sich immer wieder unauffällig nach ihm um, doch Andreas kam nicht zur Plattform zurück.
Und so blieb sie noch fast eine halbe Stunde lang auf den nackten Holzplanken liegen. Die zwei künstlichen Palmen spendeten kaum Schatten, und als Bettina endlich registrierte, dass sie ohne Sonnenschutz war, glitt sie ins Wasser und schwamm zurück an Land.
Auch dort sah sie sich immer wieder nach Andreas um. Aber vergeblich, er schien sich nicht mehr am Strand aufzuhalten.
Bedauerlich.
Zum Abendessen wählte Bettina einen hellen Hosenanzug. Darunter trug sie ein orangefarbenes Top. Eine schmale Clutch in Orange und gleichfarbige Sandaletten komplettierten das Outfit.
Jessica meldete sich auf dem Handy, gerade als Bettina sich die langen blonden Haare hochsteckte.
„Ich hab schon auf dich gewartet“, sagte Bettina. „Wo bleibst du denn? Das Abendbuffet beginnt gleich.“
„Sorry, Tinchen, aber ich bleibe die Nacht über bei Jochen. Bist nicht böse, oder?“
„Nein, natürlich nicht. Hab Spaß – mit dem alten Freund, mit dem dich ja so gar nichts verbindet“, fügte sie lachend hinzu.
„Er ist… er ist so ganz anders als früher. Reizvoller. Interessanter. Erotischer.“ Jessica lachte leise. „Ehrlich, ich bin total geflasht von ihm.“
„Dann genieß die Zeit. Ich komme schon klar.“
Dennoch war Bettina ein bisschen enttäuscht, dass die Freundin sie gleich zu Beginn des Urlaubs allein ließ.
„Egal“, murmelte sie, ehe sie sich ein leichtes Parfüm aufstäubte. „Ich bin schon in der ganzen Welt unterwegs gewesen, und es ist nicht das erste Mal, dass ich allein in ein Restaurant gehe.“
Mit dem Aufzug, dessen Spiegel in goldfarbenen Rahmen hingen, fuhr sie zum elften Stockwerk hoch, wo sich das Restaurant befand, dessen Fenster einen herrlichen Blick auf den Strand und zum Teil auf die Skyline von Dubai erlaubten.
Der Restaurantleiter, ein schlanker, grauhaariger Mann im perfekt geschneiderten dunklen Anzug, empfing sie mit berufsmäßig-freundlichem Lächeln. „Sie sind allein, Madame?“
„Ja. Meine Begleitung ist – verhindert.“
„Dann darf ich Ihnen einen besonders schönen Tisch zuweisen. Bitte folgen Sie mir.“
Er führte Bettina durch den großen Speisesaal, in dem sich europäischer Luxus mit orientalischer Pracht mischten. Die meisten der Tische waren schon besetzt, und Bettina fiel auf, dass viele der anwesenden Damen zwar Kopftücher trugen, doch diese waren hauchzart und häufig mit Goldfäden durchzogen. Wirklich verschleiert waren nur drei Damen, die in der Mitte des Raums in Begleitung eines grauhaarigen Mannes waren, dessen ernste Miene beinahe furchteinflößend auf Bettina wirkte.
Den Eindruck vergaß sie aber rasch wieder, denn der Restaurantleiter führte sie zu einem Zweiertisch direkt am Fenster, rückte ihr den Sessel zurecht und verbeugte sich leicht. „In wenigen Minuten wird jemand kommen und sich um Ihre Wünsche kümmern“, sagte er, ehe er sich zurückzog.
„Danke.“ Bettina sah sich diskret in dem großen Raum um. Überall gab es Raumteiler, darauf standen Vasen oder vergoldete Kübel, in denen zwischen Pfauenfedern weiße Orchideen steckten. Von der Decke hingen ein paar Kronleuchter. Abertausend Swarovskisteine verströmten warmes Licht.
Bettina war schon ein vielen Luxushotels abgestiegen, doch die Pracht, die hier herrschte, war überwältigend. Immer wieder ging ihr Blick zu den außergewöhnlichen Blumenarrangements hin.
„Darf ich?“ Die Männerstimme ließ sie für einen Moment zusammenzucken. Als sie hochschaute, stand Andreas dicht neben ihr. Er trug eine helle Leinenhose, dazu ein nachtblaues Sakko über einem weißen Hemd.
„Natürlich. Gern.“ Sie hatte Mühe, ihre Stimme unter Kontrolle zu bringen.
„Es tut mir leid, dass ich dir heute nicht länger Gesellschaft leisten konnte. Aber ich hatte etwas Geschäftliches zu erledigen. Es war wichtig – und das hätte ich in deiner Nähe beinahe vergessen.“ Er setzte sich, griff wie selbstverständlich nach ihrer Hand und zog sie an die Lippen. „Du hast mich verhext, weißt du das?“ Während er das sagte, spielte er mit ihren Fingern. Dabei sah er ihr tief in die Augen.
„Schlimm?“ Bettina lächelte ihn kokett an. Der Flirt – oder war es schon mehr? – gefiel ihr.
„Gar nicht. Als Konsequenz habe ich dafür gesorgt, dass ich heute Abend und in den kommenden drei Tagen keine Termine habe.“
„Das konntest du so einfach arrangieren?“ Ungläubig sah sie ihn an.
„Konnte ich.“ Noch einmal drückte er ihre Hand, dann winkte er den Kellner näher, der sich bisher diskret ein paar Schritte im Hintergrund gehalten hatte. Ohne Bettina zu fragen orderte er zwei Gläser Champagner, dann bestellte er trockenen Weißwein.
„Ich hoffe, ich habe deinen Geschmack getroffen.“
„Ich bin nicht gerade das, was man einen Weinkenner nennt“, gestand Bettina. „Ich kann nur sagen, ob er mir schmeckt oder nicht.“
„Wenn er dir nicht zusagt, nehmen wir eine andere Flasche.“
Doch der Wein war, so wie das gesamte Menü, sehr, sehr gut. Es ließ nicht die geringsten Wünsche offen.
Während sie aßen, erzählte Andreas ein wenig von sich.
„Ich arbeite in der Hotelbranche“, sagte er unter anderem. „Deshalb bin ich oft unterwegs.“
„Interessant. Dann bist du also ein weitgereister Mann.“ Sie schaute zu dem Kellner hin, der sich ein paar Meter entfernt diskret im Hintergrund hielt. „Man scheint dich hier zu kennen.“
„Mag sein.“ Er griff nach seinem Glas, trank einen Schluck, dann griff er über den Tisch hinweg wieder nach ihrer Hand. „Und was machst du beruflich?“
„Ich bin Stewardess. Auch viel unterwegs.“ Bettina lachte leise. „Das haben wir also gemeinsam.“
„Ich bin sicher, dass uns noch viel mehr verbindet.“ Seine Stimme bekam einen dunklen Unterton. „Ich würde es gern herausfinden. Heute noch.“
Bettina sah ihn an, sie sah das brennende Verlangen in seinen dunklen Augen, die viel mehr verrieten, als es Worte hätten sagen können.
„Was… was hast du dir vorgestellt?“ Ihre Stimme zitterte ein wenig, und sie hoffte, dass er nicht merkte, wie hoch ihr das Herz im Hals klopfte. Was machte dieser Mann nur mit ihr?
„Jetzt trinken wir in Ruhe aus, dann würde ich dich gern an die Strandbar entführen. Da spielt heute eine besonders gute Combo.“
„Das klingt verlockend.“ Bettina griff nach ihrem Glas, das der aufmerksame Kellner noch einmal vollgeschenkt hatte, und trank Andreas zu. „Auf einen schönen Abend.“
„Auf einen unvergesslichen Abend.“
Mitternacht war lange vorüber, die Musiker hatten ihre Instrumente eingepackt und hatten den Strandbereich verlassen. Auch die drei Servicekräfte, die die Gäste bis Mitternacht mit Getränken versorgt hatten, waren gegangen.
Außer Bettina und Andreas saßen nur noch drei Paare an der Strandbar. Es waren junge Leute, die sich einen kleinen Vorrat an Drinks zurechtgestellt hatten und sich amüsierten.
„Die sechs gehen sicher noch nicht in ihre Zimmer“, meinte Andreas. „Dabei wäre ich jetzt gern mit dir allein. Was hältst du von einem Spaziergang am Wasser entlang?“
Ohne zu zögern stimmte Bettina zu.
„Dann komm.“ Er reichte ihr die Hand und zog sie von dem bequemen Sessel hoch. „Zieh hier schon die Schuhe aus“, riet er. „Wir können sie hinter der Bar deponieren.“
„Gute Idee.“ Bettina bückte sich und löste die kleinen Spangen ihrer Sandaletten.
Es waren nur wenige Schritte, dann umspülte der Ozean ihre nackten Füße.
„Herrlich ist das!“ Bettina sah zu Andreas auf, der immer noch ihre Hand hielt. „Das Wasser ist so warm… man könnte glattweg jetzt noch schwimmen gehen.“
„Nichts spricht dagegen.“
Bettina zögerte. „Nein, lieber nicht“, wehrte sie ab. „Ich möchte nicht, dass man uns beobachtet.“
„Das will ich auch nicht.“ Andreas‘ Stimme klang ein wenig heiser, dann zog er Bettina in die Arme. „Ich lasse mir nicht bei Küssen zuschauen“, murmelte er dicht an ihren Lippen.
Seine Hände vergruben sich in ihrem Haar, er bog ihren Kopf ein wenig zurück, sah ihr tief in die Augen, dann begann er sanft ihre Lippen mit seiner Zunge zu streicheln.
Es waren aufregende, erregende Sekunden, und Bettina spürte ihr Herz einen Trommelwirbel schlagen. Was machte dieser Mann nur mit ihr?
Unbewusst drängte sie sich fester an ihn, und endlich, endlich küsste sie Andreas voller Leidenschaft.
Bettina schloss die Augen, gab sich ganz seinen Zärtlichkeiten hin. Während seine Zunge ihre Mundhöhle eroberte, streichelte er unentwegt ihre Schultern und ihren Nacken.
Ein tiefer Seufzer kam aus seinem Mund, als er endlich seine Lippen von ihren löste.
„Du bist eine Hexe“, murmelte er und streichelte sanft ihre Wange.
„Bin ich das?“, lachte Bettina und bog sich in seinen Armen zurück.
„Auf jeden Fall. „Du hast mich verhext. Ich kenne mich nicht wieder.“
„Und woran merkst du, dass du verhext bist?“ Sie spitzte die Lippen und hauchte ihm einen Luftkuss zu.
„Vor allem daran, dass ich seit unserer ersten Begegnung nichts anderes mehr denken kann als daran, dich in meinen Armen zu halten.“
Ehe Bettina etwas sagen konnte, küsste er sie erneut. Sie spürte seine Erregung, die mindestens so stark war sie die Leidenschaft, die auch sie empfand.
„Ich habe mir noch nie drei Tage außer der Reihe frei genommen“, murmelte er dicht an ihren Lippen.
„Meinetwegen hast du das gemacht?“ Bettina hob die Arme und schlang sie um seinen Nacken. „Was machst du eigentlich ganz genau?“
„Das erzähle ich dir später. Dafür ist jetzt keine Zeit.“ Ehe sie ihn hindern konnte, hob er sie auf die Arme und lief mit ihr am Wasser entlang, bis sie zu einem alten Boot kamen, das nur lose vertäut am Ufer lag.
„Komm mit schwimmen“, bat Andreas und zog sich schon das Hemd aus. Sein Oberkörper war gebräunt, nur ein kleiner Flaum dunkler Haare bedeckte die Mulde in der Mitte seiner Brust.
Bettina sah sich um. Doch hier war niemand mehr zu sehen. Nur noch zwei, drei Sekunden lang zögerte sie, dann streifte auch sie ihre Sachen ab und legte sie ins Boot.
Nackt standen sie dann voreinander, und Andreas‘ Blicke waren wie ein Streicheln auf ihrer Haut.
„Du bist wunderschön“, sagte er, und der heisere Klang seiner Stimme verriet die Erregung, die ihn erfasst hatte.
Bettina biss sich auf die Lippen. Sie bemerkte seine Erektion, und so etwas wie Panik kam in ihr auf. Sie kannte Andreas doch gar nicht! Sie wusste nichts von ihm, nur, dass er göttlich gut küssen konnte.
Was, wenn er… nein, daran wollte sie jetzt gar nicht denken.
„Komm ins Wasser“, rief sie – und rannte auch schon los.
Noch ehe sie dazu kam, ein paar Züge zu schwimmen, war der Mann schon neben ihr. „Biest“, lachte er und versuchte sie an sich zu ziehen, doch Bettina entzog sich ihm, indem sie einfach abtauchte.
Zwei, drei Sekunden nur – dann war er neben ihr und zog sie zurück zur Oberfläche, wo er sie erneut küsste.
Eine süße Ewigkeit lang liebkosten seine Lippen ihren Mund, dann glitten sie tiefer, und Bettina stieß einen kleinen Schrei aus, als er ihre Brustwarzen zwischen die Zähne nahm und behutsam daran zu knabbern begann.
Es waren erregende Minuten, und Bettina war froh, dass sie auf einmal weichen Boden unter den Füßen spürte. Langsam, von ihr unbemerkt, waren sie zu einer Sandbank geglitten. Bis zu den Hüften umspielte sie das Wasser auf einmal nur.
„Ich hab gar nicht bemerkt, dass wir abgetrieben sind“, gestand sie.
Andreas lachte leise. „Ich bin hier leicht im Vorteil, weil ich mich auskenne.“
„Dann warst du wohl schon häufig an dieser Sandbank.“
„Klar doch.“ Er küsste sie auf die Nasenspitze. „Aber immer allein. Das wolltest du doch wissen, oder?“
Bettina zog es vor, nicht zu antworten. Stattdessen versuchte sie sich hinzusetzen, was auch gelang. Das Wasser umspielte ihre Brüste, sie streckte ihre Beine und schaute zum Nachthimmel auf, an dem unzählige Sterne blinkten.
„Der Himmel ist hier viel schöner als bei uns daheim in Frankfurt“, sagte sie leise.
„Der Himmel ist derselbe. Aber hier kann man die Sterne besser sehen. Vor allem dann, wenn man ein wenig fernab der erleuchteten Hotels ist.“ Andreas streckte die Hände aus. „Komm mit mir zurück zum Strand“, bat er.
Bettina nickte nur, und so schwammen sie dicht nebeneinander zurück in Richtung des Hotelbereichs, zu dem der weiße Sandstrand gehörte.
Doch nach etwa fünfzig Metern änderte Andreas die Richtung.
„Komm mit nach dort drüben.“ Er hob eine Hand und wies nach Westen. „Da gibt es eine kleine, sehr verschwiegene Bucht.“
Bettina lächelte nur und folgte ihm. Sie wollte nicht hinterfragen, woher er die Bucht kannte und ob er schon mit etlichen Touristinnen dorthin geschwommen war. Im Moment zählte nur, dass er mit ihr dorthin schwamm.
Die kleine Bucht, ringsum von halbhohen Felsen eingerahmt, wirkte im blassen Mondlicht wie ein verzauberter Ort. Die Felsen, die zum Teil vom Meerwasser umspült wurden, wenn eine kräftige Welle an Land schwappte, sahen im Mondlicht aus wie ein mit Silber überzogen.
Als sie das Ufer erreichten, streckte Andreas die Hand aus und half Bettina die letzten Schritte zum Strand. Der Sand war auch jetzt noch warm, und obwohl sie nichts anhatte, fror Bettina nicht.
Schwer atmend ließen sie sich in den Sand sinken und erholten sich ein paar Minuten vom Schwimmen.
Bettina schloss die Augen und genoss die Stille, die sie umgab. Nur das leise Plätschern der Wellen war zu hören.
„Du bist wunderschön“, sagte Andreas dicht neben ihr. Zärtlich begann er mit einem Finger ihren Arm zu streicheln. Es war eine kleine, sanfte, kaum zu spürende Berührung, und doch elektrisierte sie Bettina.
„Du bist meine Meerjungfrau“, raunte er, während er sich über sie beugte und dann voller Leidenschaft küsste.
Bettinas Herz schlug einen Trommelwirbel. Nur für einen flüchtigen Moment kamen Bedenken in ihr hoch, doch sie verflogen sofort wieder, denn Andreas Lippen begannen jeden Tropfen von ihrer Haut zu küssen.
Unterdrückt stöhnte sie auf, als er wieder ihren Mund eroberte, während sich seine Finger gekonnt ihren Weg bahnten und sie dort streichelten, wo es ihre Leidenschaft noch mehr anfachte.
Als sie glaubte, es nicht mehr aushalten zu können, bog sie sich ihm auffordernd entgegen, und nach einem nicht enden wollenden Kuss kam er endlich ganz zu ihr.
Zunächst bewegte er sich ganz langsam in ihr, dann immer schneller und schneller. Zwischendurch küsste er sie, sah ihr in die Augen, in denen leidenschaftliches Verlangen brannte.
Bettina versuchte sich seinem Rhythmus anzupassen, und als sie spürte, dass er sich dem Orgasmus näherte, war es auch bei ihr soweit.
Ermattet, aber glücklich, lagen sie dann eine geraume Weile eng umschlungen im Sand.
„Du hast mich verzaubert, Bettina“, murmelte Andreas irgendwann. „Ich darf gar nicht daran denken, dass du irgendwann wieder abreisen musst.“
„Dann denk nicht dran.“ Bettina richtete sich auf und legte den Kopf an seine Brust. „Wir genießen das Jetzt. Und das ist wunderschön.“
Drei Tage verbrachten sie fast ununterbrochen zusammen. Nur einmal telefonierte Bettina mit Jessica, die nicht im geringsten enttäuscht darüber war, dass die Freundin eigene Wege gehen wollte.
„Jochen will mir ein bisschen mehr vom Land zeigen“, sagte sie. „Das wird sicher spannend. Und wir wollen nach Abu Dhabi, wo es das berühmte Falkenkrankenhaus gibt. Den Trip hab ich mir gewünscht.“
„Dann viel Spaß“, wünschte Bettina.
„Den werde ich haben – und du wahrscheinlich auch.“ Jessica kicherte. „Ich hab doch gleich gewusst, dass unsere Reise etwas Besonderes sein wird.“
Dem konnte Bettina nur zustimmen. Sie verschwendete keinen Gedanken mehr an Klaus. Ihr ganzes Sinnen war auf Andreas konzentriert, der sie mit seinen Zärtlichkeiten einhüllte wie in einen weichen Mantel.
„Ich habe mir noch ein wenig mehr freie Zeit genommen“, sagte er am Ende des dritten Tages. Sie lagen, eng aneinandergeschmiegt, in Bettinas Hotelbett. „Aber morgen früh muss ich ein wenig arbeiten. Ganz schleifen lassen kann ich den Job nicht für sechs Tage.“
„Dann gehe ich allein zum Strand. Oder ein bisschen shoppen. Mach dir keinen Kopf. Ich wollte sowieso mal in den Goldsouk gehen.“
„Kauf da aber nichts. Die Verkäufer dort erwarten knallhartes Handeln… und das können die meisten Touristen nicht.“
„Keine Sorge, da werde ich nicht schwach werden“, lachte ich. „Aber noch ein, zwei Kaschmirtücher muss ich haben.“
„Dann viel Vergnügen bei dem Einkaufsbummel. Ich beeile mich und rufe dich an, wenn ich wieder im Hotel bin.“
„Mach das.“ Sie schmiegte sich noch enger an ihn, spürte seinen Herzschlag – und wenige Sekunden später die Erregung, die ihn ebenso wieder einmal ergriffen hatte wie sie selbst.
Die Tage und Stunden vergingen wie in einem Rausch aus Zärtlichkeit und Leidenschaft. Der letzte Abend kam – und Bettina konnte die Melancholie, die sie erfasst hatte, kaum vor Andreas verbergen.
An einem geschützten Platz auf der Hotelterrasse aßen sie zu Abend, doch so delikat das Menü auch war – beide hatten keinen rechten Appetit.
„Komm, wir gehen zum Strand. Da liegt ein kleines Boot bereit, das uns noch einmal zu unserer Bucht bringt.“ Andreas winkte dem Kellner, der ihm unaufgefordert eine Flasche Champagner und zwei Gläser reichte.
Schweigend, doch eng umschlungen, gingen sie die wenigen Meter zum Wasser, bestiegen das kleine Boot, das Andreas geschickt zur Bucht ruderte.
Die Flasche Champagner fiel achtlos in den Sand, ebenso die Gläser. Denn kaum dass sie den weichen Sand unter den Füßen spürten und wussten, dass sie hier allein und unbeobachtet waren, überkam sie wieder dieses leidenschaftliche Verlangen, das für beide neu war.
„Ich darf gar nicht daran denken, dass ich dich übermorgen nicht mehr sehen, dich nicht mehr spüren werde“, flüsterte Bettina, nachdem sie sich leidenschaftlich geliebt hatten.
„Mir geht es genauso.“ Andreas‘ Finger umfassten sacht ihre Brust, massierten sie sanft. „Am liebsten würde ich für immer hier mit dir an diesem Fleckchen Erde bleiben.“
Bettina erwiderte nichts, doch genau so empfand sie auch.