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In 52 wunderbare Wochenenden macht Sabine Bohlmann kreative Vorschläge, wie man gemeinsam mit der Familie das Wochenende gestalten kann. Sie zeigt, wie man am 'Repariertag' das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden kann, indem man sich mit vereinten Kräften all der liegengebliebenen Haushalts- und Spielzeugreparaturen annimmt, wie man sich mithilfe von Bastelsachen und Schauspielkunst einen Zirkus in die Wohnung holt – und wie man am besten gemeinsam faulenzt. Jedes der 52 Wochenenden hat ein eigenes Kapitel und ist einem bestimmten Thema zugeordnet. Ergänzend dazu gibt es allgemeine Anregungen, wie man die Erinnerungen an die kostbare Familienzeit konservieren kann, etwa anhand eines gemeinsam geführten Tagebuches. Mit ihrem Einfallsreichtum bringt Sabine Bohlmann Farbe in jedes noch so graue Wochenende.
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Seitenzahl: 220
Sabine Bohlmann
Wochenend, Sonnenschein, brauchst du mehr, um glücklich zu sein?
CHARLES AMBERG
Kennt ihr das? Es ist endlich Wochenende! Oft setzt man große Erwartungen in diese zwei Tage, möchte alles Mögliche unternehmen, weiß gar nicht, wo man anfangen soll, und dann ist es schon wieder vorbei und irgendwie hat man gar nichts Richtiges »geschafft«. Dabei ist es doch ganz schön lang – ein ganzer Samstag und ein ganzer Sonntag!
Wie lange dauert ein Wochenende denn jetzt genau? Lassen wir es am Freitagabend um Punkt 17 Uhr beginnen und am Sonntagabend um 20 Uhr enden, dann dauert ein Wochenende genau: 51 Stunden. Das sind 3. 060 Minuten und das sind wiederum 183. 600 Sekunden. Klingt ganz schön viel! Und was nun? Dieses Buch soll euch helfen, als Familie wunderbare Wochenenden zu verbringen.
Ich nenne sie bewusst »wunderbar« und nicht »perfekt«, denn was ist schon perfekt? »Perfekt« hängt die Erwartungshaltung noch eine ganze Sprosse höher. Und ist perfekt nicht auch irgendwie langweilig? Ich liebe das Wort »wunderbar«, denn wunderbar kann etwas auch sein, wenn es nicht ganz rund läuft. Vielleicht gerade dann, vor allem wenn alle zusammen helfen und etwas, das schiefläuft, wieder geradebiegen. Ja, ich wünsche euch wunderbare Wochenenden. 52 verschiedene. 52 Gebrauchsanweisungen für eine lustige, turbulente, schöne, mal etwas andere, alberne, sinnlose und sinnvolle Wochenendgestaltung.
Doch lasst euch bitte nicht einschüchtern. Die »Gebrauchsanweisungen« müssen nicht von vorn bis hinten befolgt werden. Anders als bei einem Ikearegal hält der Schrank auch, wenn man schon nach dem ersten Regalboden aufhört. Was ich damit sagen will: Meine Wochenendideen sind nur als Anregungen zu verstehen. Vielleicht beginnt ihr das Weltraumwochenende mit dem Bau einer Papprakete und diese finden die Kinder so toll, dass sie bereits jetzt rundum zufrieden sind und den Rest des Tages einfach damit weiterspielen. Am Sonntagabend landen die Kinder mit ihrer Rakete wieder im Kinderzimmer und es hat völlig ausgereicht, dass Papa- oder Mama-Alien ab und zu den Kopf ins Zimmer gesteckt und die Astronauten mit Sternenkeksen versorgt haben.
Bei all meinen 52 Tipps gilt auf jeden Fall die Devise: Weniger ist mehr. Lieber eine Sache genießen, als von einem zum anderen zu hetzen!!! Alles ist erlaubt. Und was ganz besonders erlaubt und empfohlen wird, ist immer wieder: NICHTS TUN! Einfach nichts tun! Die Beine baumeln, fünfe grade sein lassen, abhängen, relaxen, runterkommen vom Alltagsstress, jeden seiner Wege gehen lassen, sehen, wo einen der Tag hinführt, genießen, es sich gemütlich machen, kuscheln und sich auch mal langweilen. Aber zwischen all diesen ruhigen Wochenenden, wenn ihr mal Nägel mit Köpfen (ich sage ja immer gern: Nägel mit Knöpfen) machen wollt, wenn ihr Lust auf einen Ausflug, ein Abenteuer oder etwas ganz Verrücktes habt, dann könnt ihr euch am Freitagabend dieses Buch nehmen und eines dieser wundervollen Wochenenden auswählen. 52 wunderbare Wochenenden. So könnten sie aussehen. Vielleicht aber auch ganz anders. Lasst euch inspirieren und überraschen.
Aber egal wie ihr eure Wochenenden gestaltet: Ich wünsche euch ganz viel Spaß mit eurer Familie und viele unvergessliche Stunden.
Eure Sabine Bohlmann
Dieses Buch ist für Familien. Vater, Mutter, Kind; alleinerziehende Mama mit Kindern; Wochenendväter; Großeltern oder auch Tanten und Onkel.
Manche meiner Wochenendtipps sind vielleicht mehr für kleine Kinder, andere für etwas ältere; manche eher für Mädchen, andere für Jungs – trotzdem mag ich keine Altersangaben oder Einteilungen wie »für Mädchen/für Jungs« in meinen Büchern, da ich einfach hoffe, ihr Eltern könnt selbst beurteilen, ob eure Kinder zu groß beziehungsweise zu klein für eine bestimmte Idee sind oder ob sie statt eines Harry-Potter- lieber ein Bibi-Blocksberg-zauberhaftes-Wochenende haben wollen.
Die Wochenenden sollen echte Familienwochenenden sein; niemand soll ausgeschlossen werden oder nicht mitmachen können. Es gibt immer einen Weg, ein Kleinkind an einer Aktion zu beteiligen, die eigentlich für ein zehnjähriges Kind gedacht ist. Oder etwas Interessantes für ein älteres Kind zu finden, auch wenn es um ein Kleinkindthema geht.
Ich erinnere mich noch gut an ein Gartenzwergefest. Es war für Kindergartenkinder gedacht, am meisten Spaß hatten aber plötzlich die Großen – irgendwann liefen sie mit den Gartenzwergemützen durch die Beete und spielten begeistert die Spiele der Kleinen und die Kleinen amüsierten sich königlich.
Bevor ihr mit den wunderbaren Wochenenden beginnen könnt, hier noch ein paar Tipps:
Ja, das Wochenende ist in erster Linie zum Erholen da. Aber geht es euch auch manchmal so, wenn man dann bis in den späten Vormittag schläft (an alle, die Babys haben: Ja, so eine Zeit kommt wieder, in der man ausschlafen kann oder in der die Kinder sogar länger schlafen als man selbst, sodass man sie w-e-c-k-e-n muss!!!), ist der halbe Tag bereits vorbei, bevor er überhaupt angefangen hat, und alles, was man eigentlich machen wollte, passt gar nicht mehr hinein? Das macht einen dann oft eher unzufrieden als zufrieden.
Mein Tipp für Langschläfer: an einem Tag ausschlafen und am anderen wecken lassen, um den Tag voll und ganz vor sich zu haben.
Meist gibt es ja auch am Wochenende ein paar Dinge, die erledigt werden müssen: einkaufen, Auto waschen, Friseur … Vielleicht schafft ihr diese Dinge aber auch schon Freitag am Spätnachmittag, damit das Wochenende wirklich frei bleibt – oder am Samstag ganz in der Früh? Oder ihr erledigt alle »Must-dos« – (also alle Müssen-gemacht-werden-Dinge) am Samstagvormittag, dann habt ihr immerhin noch den Nachmittag und den Sonntag als wirkliches Wochenende. Vielleicht könnt ihr euch auch aufteilen: Einer erledigt die liegen gebliebene Hausarbeit, während der andere schon mal einkaufen geht. Oder können vielleicht die Kinder schon einen Teil der Hausarbeiten erledigen? Bad putzen, Staub saugen, Wäsche zusammenlegen?
Der Sonntagabend bietet sich auch an, über die kommende Woche nachzudenken. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Plan, von Montag bis Sonntag, in den jeder sein Lieblingsessen eintragen kann? Das erleichtert auch das Einkaufen. Einmal einkaufen für die ganze Woche und man muss sich an keinem Tag dieser Woche fragen: Was koche ich heute?
Man kann sich auch zusammensetzen und eine kleine Liste schreiben mit den Dingen, die man die kommende Woche schaffen will: drei Dinge, die wir schaffen wollen; fünf Dinge, die wir schaffen müssen.
Vielleicht habt ihr Lust, euch ein Wochenendtagebuch anzulegen. Kauft euch ein schönes Buch oder gestaltet es selbst. Beklebt es mit Familienbildern oder einem schönen Stoff. Am Sonntagabend können alle Familienmitglieder in das Buch schreiben, malen oder etwas einkleben. Ein Foto vom Wochenende, eine Eintrittskarte, eine Fahrkarte, und so weiter. Schreibt in das Buch, was ihr gemacht habt, ob es schön war und auch was es zu essen gab. Wie das Wetter war, wie ihr euch gefühlt habt und was sonst noch so los war an eurem ganz eigenen Wochenende.
Dieses Buch ist nicht an Jahreszeiten und auch nicht an Orte gebunden. Ihr könnt sogar ein Sommerwochenende im Winter veranstalten – dann werden eben zu Hause Liegestühle aufgestellt, die Heizungen volle Kanne aufgedreht, Limbotanz-CDs in den Player gelegt, Sonnenbrillen aufgesetzt, Cocktails geshakt und alles ist wundervoll! Ihr könnt alles, was für drinnen geplant ist, auch draußen machen und umgekehrt – na ja, fast alles. Natürlich wird das mit dem Pfützenspringen ohne Pfützen schwierig. Aber sonst … Seid einfach flexibel und erfinderisch und vor allem: fantasievoll!!!
Hängt doch ein Plakat in den Flur, da darf dann jedes Familienmitglied draufschreiben, was es mal wieder am Wochenende machen möchte. Zoo, Spiele, Oma besuchen, im Wald spielen oder eines der wunderbaren Wochenenden aus dem Wochenendbuch?
Jeden Freitag darf einer aus der Familie dieses Buch an irgendeiner Stelle wahllos aufklappen. Das Wochenende, das auf der Seite steht, die aufgeschlagen wird, wird dann gemacht. Juhu!
Nichts ist so wertvoll wie die Zeit, die ihr euren Kinder schenkt. Aber ihr verschenkt nicht nur eine wundervolle Zeit, ihr erhaltet gleichzeitig auch eine. Die Kindheit eurer Kinder geht so schnell vorbei. Und ehe man es sich versieht, haben die Kinder keine Lust mehr, mit den Eltern das Wochenende zu verbringen. Also nutzt die Zeit und genießt die gemeinsamen Stunden mit euren Kindern!
Eine Qualitätszeit. Es ist ein neues Wort für berufstätige Eltern, die wenig Zeit für ihre Kinder haben. Lieber Quality time als gar keine Time. Aber sind meine Kinder auch immer bereit, mit mir Quality time zu verbringen, wenn ich nur jetzt in diesen zwei Stunden Quality time habe? Vielleicht wollen sie gerade in diesem Moment lieber mit einem Freund oder allein spielen. Und hat nicht jede Zeit ihre Qualität? Auch die Zeit, wenn wir nebeneinandersitzen und jeder ein eigenes Buch liest. Die Zeit, in der ich koche und das Kind im Kinderzimmer laut singt? Auch die Hausaufgabenbetreuung hat Qualität und sogar ein Streit hat Qualität, denn je mehr ich mit meinen Kindern Zeit verbringe, desto besser kenne ich sie.
Verpasst nicht die wundervollen Dinge in der Kindheit eurer Kinder. Verbringt so viel Zeit mit ihnen wie möglich. Und vergesst nicht zu genießen. Auch wenn es manchmal nicht so einfach ist, ja, es kann nicht immer alles gut laufen. Wer hat behauptet, Kindererziehung wäre einfach?
Auch wenn die Kinder mal schlecht gelaunt sind, seltsame Phasen haben, die man so gar nicht versteht, wenn wir uns manchmal streiten, brüllen, Dinge sagen, die man nicht sagen wollte, auch wenn man seine Kinder zwischendurch mal an die Wand klatschen könnte – all das ist Familienzeit und gehört dazu. Also macht aus jeder Zeit eine Qualitätszeit!
WOCHENENDE NUMMER 1
Das Leben ist kein Wunschkonzert«, heißt es doch immer. Aber vielleicht doch! Wie wäre ein Wochenende, an dem man einfach mal drauflos wünschen darf? Stellt euch vor, am Samstagmorgen erscheint eine Fee. Sie ist wie alle Feen klein und zart und rosa und lockig. Sie schenkt jedem von euch drei Wünsche, die nur an diesem Wochenende gelten und die nur an diesen beiden Tagen in Erfüllung gehen.
•Der erste Wunsch soll etwas sein, was man mit der Familie machen möchte (in den Zoo gehen, Fußball spielen, einen Film ansehen, ein Puppenhaus basteln, mit Barbies spielen, im Sandkasten eine Burg bauen … ).
•Der zweite ein Essen, das an diesem Wochenende gekocht werden soll (Hamburger, Pizza, Sushi, Waffeln, Kuchen, Eis …).
•Der dritte etwas Besonderes, etwas Verrücktes, etwas Lustiges (die Mama durchkitzeln, von den anderen Familienmitgliedern das Zimmer aufräumen lassen, ein Gedicht geschenkt bekommen, die Kleidung eines anderen Familienmitglieds anziehen).
»Nun überleget und wählet gut«, sagt die kleine Fee mit ihrem glockenklaren Stimmchen und wedelt ungeduldig mit ihrem Lockenstab (ich bin überzeugt davon, dass Feen keine Zauberstäbe, sondern Lockenstäbe haben, weil sie doch alle so lockige Haare haben).
Die Eltern wählen ihre Wünsche zum Schluss, denn dann können sie je nach Aufwand der Kinderwünsche ein bisschen ausgleichen: etwas Ruhigeres, etwas, was nicht so weit weg ist, oder auf dem Weg zu einem anderen Wunsch liegt.
Das Tolle an solchen Wunschwochenenden ist: Es gibt keine Diskussionen darüber, was man macht, denn jeder Wunsch wird ja erfüllt und die Bedingung der kleinen Fee ist natürlich, dass alle ohne zu murren auch die Wünsche der anderen erfüllen. Also ist jeder ein Stückchen Fee für den anderen.
Wenn ihr eine Feenallergie habt oder gerade keine Fee in der Nähe ist, könnt ihr die Wünsche auch mit Heliumluftballons am Samstagmorgen in den Himmel steigen lassen. Ihr könnt auch einen Wunschzettel schreiben und diesen ans Christkind schicken (vielleicht hat es unterm Jahr gerade Zeit und Lust, eure Wünsche zu erfüllen).
Oder ihr hängt einen kleinen Briefkasten in der Wohnung auf, in den jeder jederzeit kleine Wunschzettel werfen kann. Am nächsten Wunschtag wird der Kasten geleert und die Wünsche werden erfüllt (hierfür gibt es natürlich einige Regeln, zum Beispiel dass man nur Wünsche hineinwerfen darf, die nichts kosten und erfüllbar sind).
Wusstet ihr übrigens, dass man auf viele verschiedene Arten wünschen kann?
Manche Menschen …
•werfen eine Münze in einen Brunnen.
•wünschen sich etwas, wenn sie eine Sternschnuppe sehen.
•haben einen Wunsch frei, wenn sie eine Wimper wegpusten.
•wünschen sich was beim Geburtstagskerzenauspusten.
•reiben an einer Flasche und warten, dass ein Geist herauskommt, der Wünsche erfüllen kann.
•rufen beim Radio an und dürfen sich ein Lied wünschen.
Und als mich mal ein Kind gefragt hat, ob mein Muttermal ein Nutellafleck sei, habe ich ihm geantwortet: Nein, ich bin das Sams und das ist mein letzter Wunschpunkt!
Und wenn ihr vom Wünschen noch nicht genug habt, wie wäre es mit einem Wunschkonzertspiel?
Das geht so:
1.Zuerst müsst ihr Spielkarten basteln. Dafür braucht ihr ein paar Karteikarten in zwei verschiedenen Farben – zum Beispiel blaue und rote. Auf die einen schreibt ihr die Begriffe »Gedicht«, »Lied«, »Bild«, »Knete«, »Pantomime«; auf die anderen schreibt ihr: »Tier«, »Pflanze«, »Mensch«, »Hobby«, »Essen«. Dann legt ihr Zettel und Stift sowie Knetmasse auf den Tisch.
2.Nun darf sich reihum jeder etwas wünschen. Dafür zieht man erst eine blaue Karte, dann eine rote. Jetzt hat man verschiedene Kombinationen, zum Beispiel »Gedicht« und »Mensch«. Während der Wünscher zieht, rufen alle anderen: »WWWWWWWunschkonzert!« Der Wünscher sagt nun: »Ich wünsche mir ein Gedicht, in dem es um Oma geht. «
3.Jetzt müssen sich die anderen schnell Gedichte über die Oma ausdenken und sie vortragen. Der Wünscher darf entscheiden, wer das beste Gedicht hatte, und derjenige bekommt einen Punkt.
4.So geht es nun im Uhrzeigersinn weiter. Jeder zieht und wünscht. Und dann wird gedichtet, gesungen, gemalt, geknetet oder pantomimisch dargestellt – immer zu dem jeweils gezogenen Begriff. Natürlich ist das nur der Oberbegriff, zum Beispiel »Tier«; der Wünscher darf dann bestimmen, um welches Tier es genau gehen soll.
Und ich würde mir wünschen, dass Spielbeschreibungen nicht immer so kompliziert klingen würden für Spiele, die eigentlich ganz einfach sind.
Und was wünscht ihr euch fürs Leben, für die Zukunft? Schreibt es auf und schickt es mit einer Rakete ins Universum oder mit einem Luftballon in den Himmel – oder notiert es im Wochenendtagebuch!
WOCHENENDE NUMMER 2
Trarira, der Frühling ist da! Man kann es bereits riechen und überall kann man Knospen sehen und so grüne Wiesen wie zu keiner anderen Jahreszeit. Und deshalb steht dieses Wochenende alles unter dem Motto: Frühling.
Zieht euch grün an! Dann könnt ihr nämlich schon mal Grün, grün, grün, sind alle meine Kleider singen:
Grün, grün, grün sind alle meine Kleider,
grün, grün, grün ist alles, was ich hab,
darum lieb ich alles, was so grün ist,
weil mein Schatz ein Gärtner ist.
Vielleicht ist er auch Jäger, aber Gärtner passt zu unserem Tag besser. Denn ob im Garten, auf dem Balkon oder im Blumentopf – heute wird gepflanzt!
Der erste Weg führt uns an diesem Samstag in eine Gärtnerei oder ein Gartencenter (ich mag das Wort »Gartencenter« nicht, »Pflanzfachhandel« ist auch nicht besser, also sagen wir doch einfach »Blumenparadies« oder »Gartenladen«). Hier kauft ihr Samen, Blumenzwiebeln, einfache Tontöpfe, Erde und vielleicht auch Schnittblumen, das ganze Zimmer soll schließlich nach Frühling duften.
Zuhause könnt ihr die Tontöpfe bemalen – am besten kunterbunt. Pflanzt schöne Blumen hinein oder sät Samen.
Jedes Familienmitglied bekommt einen eigenen Topf zum Anmalen und Bepflanzen. Welcher Samen wächst am schnellsten? Oder ihr pflanzt Tulpenzwiebeln in euren Topf. Welche Farbe wird die Blüte haben? Schreibt eure Vermutungen auf einen Zettel; wer gewinnt die Wette?
Ihr könnt auch ein kleines Kräuterbeet in der Küche anlegen.
Oder ihr samt viele verschiedene Blumen an, die ihr später irgendwo in der Stadt in einem Beet aussetzt. Guerillagärtnern nennt man das.
Oder ihr pflanzt in jeden Blumentopf einen anderen Kern: Avocado, Papaya, Kürbis oder Bohnen und Erbsen, die wachsen schön schnell! Malt kleine Schilder, auf denen zu erkennen ist, welche Pflanze in welchem Topf wächst.
Ihr könnt auch jeden Tag ein Foto von einer schnell wachsenden Pflanze machen; ist die Pflanze groß, hat man so viele Bilder, dass man ein Daumenkino daraus basteln kann.
Ihr könnt auch andere Gefäße als Töpfe bepflanzen, zum Beispiel Blechdosen. Nur nicht vergessen, diese unten mit Steinchen zu füllen und dann erst mit Erde. Damit sich das Wasser nicht sammeln kann und die Erde nicht anfängt zu schimmeln. Nun kann die Gartensaison fast beginnen.
Frühling heißt aber auch aufräumen, und zwar nicht nur im Haus, sondern auch im Garten. Stellt alle Dinge, die vielleicht über den Winter kaputtgegangen sind, zusammen: Stühle, Holzliegen, Tische … Vielleicht habt ihr Lust, sie zu restaurieren. Abschleifen, morsche Hölzer erneuern, einlassen und schließlich mit neuer Farbe anstreichen. Die ganze Familie kann mithelfen.
Wie wäre es mit einem »Ramadama«-(Räumen tun wir)-Tag? Ladet ein paar Freunde ein und kümmert euch um die Beete, die Wiese und die Bäume. Zum Dank gibt es für alle Helfer Kaffee und Kuchen.
Macht was Neues aus eurem Garten: Wie wäre es, ein paar Kunstobjekte in das Beet zu stellen (nein, ich meine keine Gartenzwerge)? Umstrickt einen Baum oder ein Vogelhäuschen, hängt lustig angemalte Vogelhäuschen in die Bäume, näht eine große bunte Fahne aus verschiedenen Stoffen, malt einen Zaun mit leuchtenden Farben an, pflanzt ein Herz aus Blumen auf die Wiese oder eine Spirale, bemalt Steine und legt damit eine Beetumrandung oder bastelt eine Skulptur aus Hölzern. Baut ein großes lustiges Windrad oder hängt bunte Stofffetzen an einen abgestorbenen Baum.
Könnt ihr ein kleines Hexenhäuschen für die Kinder im Garten bauen? Aus alten Brettern und alten Fenstern? Dann los! Jeder sollte schließlich in seinem Leben ein Haus gebaut haben. Vielleicht findet sich auch ein schöner Baum für ein Baumhaus. Ist das nicht sowieso der Traum eines jeden Papas, mal mit seiner Familie ein Baumhaus zu bauen?
•Schreibt ein Gedicht über den Frühling
•Legt euch auf die Wiese und versucht, das Gras wachsen zu hören
•Esst Frühlingsrollen
•Singt ein Frühlingslied
•Malt ein Blumenbild
•Guckt in den Himmel, vielleicht könnt ihr Zugvögel sehen, die aus dem Süden zurückkommen
•Erzählt euch die besten Aprilscherze, die ihr erlebt oder von denen ihr gehört habt
•Baut einen Nistkasten und hängt ihn im Garten auf
•Gebt für Freunde einen Frühlingsbrunch
•Malt Ostereier an
•Verschickt Frühlingskarten an Freunde oder Briefe mit Samen
•Feiert ein Kirschblütenfest unter einem blühenden Kirschbaum
•Spürt den Frühling auf: Unternehmt einen Spaziergang und entdeckt dabei erste Blumen und Blüten; in der Stadt sind oft wunderschöne Tulpenwiesen gepflanzt, auf dem Land spitzen überall kleine Krokusse heraus
Ja, lasst den Frühling herein. Öffnet die Fenster weit und atmet ihn ein – ist der Frühling nicht herrlich?
Presst Frühlingsblumen in einem dicken Buch und klebt sie dann in euer Wochenendtagebuch.
WOCHENENDE NUMMER 3
Dieses Wochenende gehen wir auf Weltreise. Wie? Ihr müsst Sonntagabend aber wieder zu Hause sein? Kein Problem – wir schaffen eine Weltreise in zwei Tagen, wetten?
Hängt eine große Weltkarte an die Wand und malt mit einem dicken Stift die Reiseroute darauf. Bastelt für jeden einen kleinen Reisepass und legt Stempel zurecht, die der Reisende in jedem Land bekommt. Vorab könnt ihr auch noch für jedes Land ein passendes Musikstück heraussuchen. Das bringt euch dann gleich in die richtige Stimmung. Besorgt euch Bücher über verschiedene Länder in der Bibliothek oder informiert euch im Internet.
Und dann werden Koffer gepackt. Wenn ihr kleine Kinder habt, ist es sicher süß, wenn sie ihre Lieblingsstofftiere mitnehmen können oder eine Puppe mit Puppenkleidung. Überhaupt ist Kofferpacken spannend und macht Spaß.
Da fällt mir ein, wenn ihr keine richtigen Koffer packen wollt, dann beginnt die Weltreise doch mit dem Spiel »Ich packe meinen Koffer«: Einer fängt an und sagt: »Ich packe meinen Koffer und nehme mit …« – jetzt denkt er sich etwas aus – »… meinen Teddy. « Der Nächste kommt an die Reihe und sagt: »Ich packe meinen Koffer und nehme mit: Meinen Teddy und …« – jetzt fügt er seine eigene Idee hinzu – »… meine Zahnbürste. « Und so geht es immer weiter. Jeder wiederholt reihum alles, was die anderen schon gesagt haben, und fügt eine neue Sache hinzu.
Was braucht man auf Weltreise noch? Einen Fotoapparat? Gebastelt oder echt? Ganz nach Belieben. Wenn ihr echte Fotos eurer Reise knipst, versucht sie doch auch so echt wie möglich aussehen zu lassen. Wo in eurer Gegend gibt es Hintergründe, die zum Land passen könnten?
Aus Stühlen wird nun ein kleines Flugzeug gebaut und schon geht die Reise los. Einer ist der Pilot, ein anderer die Stewardess. Die Stewardess begrüßt die Passagiere:
»Guten Morgen meine Damen und Herren, herzlich willkommen an Bord der Boeing 737 auf dem Flug von München nach London. Ihr Kapitän heißt Papa Mustermann, mein Name ist Mama Müller und ich bin Ihre Flugbegleiterin. Die Flugzeit wird voraussichtlich zwei Minuten betragen. Das Wetter in London ist verregnet, aber das macht nichts. Die Sicherheitshinweise entnehmen Sie bitte dem Flugblatt vor Ihnen im Sitz. Während des Fluges werden wir Ihnen Erfrischungsgetränke reichen. Wir möchten Sie nun bitten, die Sicherheitsgurte anzulegen und die Sitzlehnen aufrecht zu stellen. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Flug. «
Und dann fliegt ihr von einem Land ins nächste. Ihr könnt nun überall etwas über das Land lernen. Auch über die Sprache. Es gibt eine tolle App: Man spricht einen Satz ein und dieser wird einem sofort in irgendeine andere Sprache, die man selbst auswählt, übersetzt und vorgesprochen. Vielleicht habt ihr euch aber auch vor eurer »Reise« schon schlaugemacht und wisst bereits, was Bitte, Danke, Guten Tag und Auf Wiedersehen in den jeweiligen Ländern heißt.
Was wird hier gegessen? Angebaut? Hergestellt? Was sind die Rituale in diesem Land und wie sehen die Menschen hier aus? Gibt es vielleicht besondere Trachten? Tragen die Kinder Schuluniformen?
Wie heißt die Hauptstadt und wie sieht die Flagge aus?
Vielleicht beherrscht einer aus der Familie die Sprache des betreffenden Landes oder kann den Akzent nachmachen. Oder einer von euch ist ein guter Schauspieler und spricht eine Fantasiesprache, die es so gar nicht wirklich gibt.
Ihr startet in England (How do you do?):
English Breakfast mit Tee, Rühreiern, Speck und Toast; danach kurzer Besuch bei der Wachablösung der British Grenadier Guards: Spielt die Wachablösung nach und übt marschieren. Außerdem darf ja die englische Königsgarde während ihres Dienstes nicht lachen – wie wäre es, wenn einer von euch einen der Guards spielt und die anderen versuchen, ihn zum Lachen zu bringen?
Singt die Englische Nationalhymne: God save our gracious Queen, Long live our noble Queen, God save the Queen! Und am Ende müssen alle noch winken, winken, winken – wie die Queen.
Weiter geht es mit dem Schiff nach Holland (Goedendag):
Wenn das Wetter gut ist, fahrt mit dem Fahrrad zu einem Blumenladen und kauft einen großen Strauß Tulpen. Außerdem könnt ihr zu Hause eine kleine Windmühle basteln.
Dafür braucht ihr:
•ein quadratisches Papier – circa 20x20 cm
•einen Korken
•eine Stecknadel oder Reißzwecke
•eine leere ausgespülte Milchtüte
Und so geht es:
1.Eine Diagonale in das Papier falten, aufklappen und eine weitere Diagonale falten, wieder aufklappen.
2.Jetzt mit einer Schere den gefalteten Linien entlang das Papier von allen vier Ecken bis zur Hälfte einschneiden.
3.Die entstandenen Spitzen in die Mitte legen und mit etwas Kleber dort festkleben. Fertig ist das Windrad.
4.Nun die Stecknadel durch die Mitte des Windrades an die Milchtüte stecken, von innen den Korken dagegenstecken (dazu muss die Milchtüte oben vorsichtig geöffnet werden).
5.Dann die Milchtüte oben wieder wie ein kleines Dach zusammenkleben. Die Windmühle kann jetzt noch bemalt oder beklebt werden.
Und schon fliegt ihr weiter nach Italien (Ciao):
Hier könnt ihr: Nudelbilder kleben, Nudelketten fädeln, Venezianische Masken aus Gips formen oder fein Mittag essen, es gibt natürlich Spaghetti!
Im Nachtzug (Sofa) geht es nach Spanien (Hola):
Während der Fahrt könnt ihr euch ein bisschen ausruhen und wenn ihr ankommt, erwartet euch ein kleiner Stierkampf – vielleicht ist Papa der Stier? ¡Olé! Ihr könnt auch Flamenco tanzen oder Tango und euch eine rote Blume ins Haar stecken, einen Fächer aus Papier falten oder eine Gitarre aus Pappe basteln oder auf einer echten Gitarre spanische Stücke spielen. Oder ihr erzählt die Geschichte von Don Quichotte, der gegen Windmühlen kämpfte (ach, da wären wir ja wieder bei den Windmühlen). Aber keine Zeit für große Windmühlenkämpfe, denn …
… nun geht es weiter nach Hawaii (Aloha):
Hier könnt ihr unter einem Besenstil hindurch Limbo tanzen oder einen Hula-Hoop-Weltrekord brechen. Wusstet ihr, dass der Weltrekord im Hula-Hoop-Reifenschwingen bei über 70 Stunden liegt? Und eine Chinesin hat es geschafft, mit 265 Reifen gleichzeitig Hula-Hoop zu machen.
Bastelt doch aus Seidenpapier schöne Blumenketten und tanzt damit geschmückt einen Hulatanz, oder bindet euch Bastbänder an eine Schnur, so habt ihr einen schönen Bastrock. Die Herren ziehen natürlich ein Blumenhemd an oder eine coole Surferbadehose. Surft auf einem zusammengeklappten Bügelbrett, das ihr auf ein paar wackelige Kissen legt.
Zum Abend gibt es Toast Hawaii. Und wenn es das Wetter zulässt, könnt ihr draußen im Garten in einer Hängematte unter den Sternen einschlafen. Oder habt ihr die Möglichkeit, eine Hängematte im Zimmer aufzuhängen?
Wenn ihr am nächsten Morgen noch nicht genug vom Weltreisen habt, kann es noch weitergehen, zum Beispiel nach …
… Afrika (Jambo):
Hier wird zur Ankunft erst mal getrommelt, dann können sich die Mädels der Familie kleine Zöpfe flechten, und ab geht es in den Dschungel (vielleicht in einen Wald?). Singt doch das Lied von dem Affen, der die Kokosnuss geklaut hat! Und wenn ihr bei euren Vorbereitungen für dieses Wochenende zufällig an eine Kokosnuss gedacht habt, dann könnt ihr damit jetzt Flaschen umkegeln, die Kokosmilch schlürfen und das Fruchtfleisch naschen.
Es folgt ein langer Flug nach Japan (Konnichiwa — dazu Verbeugen nicht vergessen!):
Versucht doch mal, mit Stäbchen Erbsen von einem Teller zum anderen zu transportieren. Wer ist der Schnellste? Oder vielleicht werdet ihr Sumoringer: Ihr stellt euch einander gegenüber auf einen kleinen Teppich und wer es schafft, den anderen vom Teppich zu schieben, hat gewonnen – auch hier Verbeugen nicht vergessen! Malt ein paar Mangas oder faltet Origamifiguren.
Und irgendwann ist die Reise vorbei und alle freuen sich auf zu Hause. Ihr könnt natürlich auch mal mit einem Auto, mal auf einem Esel, im Bus, auf einem fliegenden Teppich, einem Kamel oder mit einem Hubschrauber reisen. Natürlich alles imaginär, falls da je ein Zweifel bestand!
Ist euch die ganze Welt zu viel, könnt ihr euch auch nur ein einziges Land fürs Wochenende vornehmen und zum Beispiel Freunde besuchen, die aus diesem Land kommen. Und nächstes Wochenende »fliegt« ihr dann in ein anderes Land.