53 wirklich verdammt wichtige Tipps! für alle Lebenslagen - Max Vorderhoefen - E-Book

53 wirklich verdammt wichtige Tipps! für alle Lebenslagen E-Book

Max Vorderhoefen

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Beschreibung

Mit einem Testimonial von Michael Ziegelwagner (TITANIC - Humorkritik) Max Vorderhoefen gelingt es auf seine ganz entnormte Art Zusammenhänge in alltäglichen Situationen herzustellen, auf die selbst der Leibhaftige nicht kommen würde. Nicht einmal in den dunkelsten Stunden seiner unbändigsten Perfidität. Vorderhoefens Tipps! sind so erschaudernd innovativ wie amüsant. Allen, die in Erwägung ziehen, sie zu befolgen, sei unsere demütigste Hochachtung ausgesprochen. Und die innige Bitte um ein Feedback, wie´s denn so gelaufen ist...

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Max Vorderhoefen

Autor, Comedian, Sänger, gelernter Schauspieler sowie diplomierter Jazz-Arrangeur. Bekannt wurde er 1998 als Didi von den Superboys mit dem Chart Hit Ich wünscht´ Du wärst´ bei mir. Mit diesem Titel gewann er den 1. Platz in der ZDF Hitparade und moderierte mehrfach als Gast- VJ das MTV Format Select. Danach lebte er über fünf Jahre im schönen Barcelona, kehrte in die Heimat zurück und beschloss, die Welt an seinem Fundus gesammelter Erfahrungen teilhaben zu lassen. So entstand sein literarisches Debüt »53 wirklich verdammt wichtige Tipps! für alle Lebenslagen«, weil er sich »mal dringend was von der Seele schreiben« musste.

2013 erhielt er den Förderpreis der Hörspielinsel mit der Realsatire »Herbert und Herr Winfried«, produziert zur Zeit sein erstes Solo-Album und arbeitet verdammt intensiv am Nachfolgeband dieses Buches.

Inhalt

Vorwort

Der Fluch der Perfektion

Fälle

Besser gefürchtet als belästigt

Schräglagen

Der Nocebo Effekt

Trash Poem ©

ER

Gesunde Hündigkeit

Das Moor des Todes

Trash Poem ©

Glücksfall Depression

Pofalte und Co.

Novize oder Experte

Die Mär vom altersbedingten Haarausfall

Trash Poem ©

Erweiterung des Zwänge-Repertoires

Gewöhnungsprozesse

Heilsame Flora

Vorfreude – Nachfreude

Trash Poem ©

Fußball WM 2018

Die Unterbewusstsein

Gilf Therapie

Trash Poem ©

Der mit dem Rauch tanzt

Fuchtel

Der Sinn des Lebens

Sprechen

Annäherungsschablonen

Trash Poem ©

Nichtpläne

Polyphrenie

Achtsamkeit

Schluss mit den Skrupeln!

Trash Poem ©

It´s a woman´s world

Der Payback Segen

Intraspezifische Aggression

Sturmgewehr G36

Ignoranz ist Beachtung

Impulskontrolle

Trash Poem ©

Es funktioniert!

Nachwort

Anhang

Vorwort

Dieses Buch soll Ihnen eine Hilfe in nur allen erdenklichen Lebenslagen sein. Sollte Ihnen der eine oder andere Tipp! zu krass erscheinen, dann liegt das nur daran, dass den extremen Ansprüchen unserer modernen Welt genüge getan werden muss. Omas heilende Kräuterteemischung reicht da oft einfach nicht mehr aus. Wenn Sie Ihr Herz aber öffnen und bereit für Veränderungen sind, werden sich viele Ihrer kleinen Problemchen schon bald verabschiedet haben. Und nach und nach werden Sie die unbeschwerte Leichtigkeit des Seins, die Sie nur bei den Anderen zu sehen glauben, Ihr Eigen nennen können (und/oder manch´ guten Freund verlieren). Auf diesem Wege wünsche ich Ihnen von größtem Herzen allergrößten Erfolg!

Der Fluch der Perfektion

Gehören Sie auch dazu?

Den fast krankhaften Perfektionisten? Ganz ehrlich. Sie brauchen sich nicht zu schämen. Sie halten ein Buch in der Hand, werden also nicht getrackt, gefilmt, abgehört, keine Likes, keine Gesichtserkennung, nichts. Also? Ja, wa!? Gut. Der erste Schritt ist getan. Dieses Kapitel ist für Sie persönlich von ganz besonderer Wichtigkeit.

Situation: Mittagskino. Der Saal ist fast leer. Freude über einen guten Platz kommt auf. Also nehmen Sie gleich die Mitte, sowohl die Kino- als auch die Sitzplatzreihenmitte. Aber ganz exakt die Mitte ist es nicht. Sie spüren das. Für Ihre hypersensible Wesenhaftigkeit ist es ein Leichtes, das zu erkennen (was Normalbürgerchen im Gegensatz zu Ihnen nicht mal ansatzweise bemerken würde). Ein erstes unangenehmes Kribbeln setzt ein. Jedoch ist Ihnen aufgefallen, dass die Reihen zwecks freier Sicht versetzt sind. Vielleicht ist ein Platz in einer anderen Reihe zentrierter? Sie versuchen es mit der Reihe davor. Aber auch hier heult sogleich Ihr Frühwarnsystem mit einer Intensität auf, die andere nur beim Anblick eines auf sie zurasenden, grauenerregend fauchenden Tigers empfinden würden: Der ersehnte mittlere Sitz ist wieder nicht ganz mittig zur Leinwand, wohl aber etwas mittiger als der vorherige. Es misshagt Ihnen zwar immer noch, doch selbst Sie könnten sich auf diesen Kompromiss einlassen. Wäre da nicht der jetzt dramatisch verkürzte Abstand zur Leinwand, der Sie fuchst (Differenz zum vorherigen Platz: 92cm). Geht auch nicht. Aber Sie geben nicht auf. Nochmal zwei Reihen hinter. Wieder etwas unmittig, OK (grummel), aber die Leinwand wirkt auf einmal so klein. Mmmh... Oder vielleicht doch wieder weiter vor? Unruhe kommt auf. Einige der Kinobesucher sind inzwischen auf Ihre Odyssee aufmerksam geworden und verfolgen vergnügt die Gratisvorstellung. Was Sie natürlich noch mehr verunsichert. Und dann die Angst, dass eins von diesen miesen Ärschen Sie am Kinoausgang abpassen und Sie wissend grinsend zu einer Inhaltsangabe des Filmes nötigen könnte, die Sie ja mit absehbarer Wahrscheinlichkeit nicht werden liefern können. Der Film beginnt bereits, Sie aber sind in einem ganz anderen. Nüscht mit gediegener Unterhaltung. Sie können die Anspannung schon körperlich spüren. Es lässt Sie einfach nicht los.

Tipp!

Setzen Sie sich an den äußersten Rand. Suchen Sie den vermeintlich schlechtesten Platz im Kinosaal. Erledigt! Anders kann jemand wie Sie keine Ruhe empfinden und einen Film entspannt genießen. Dieser Platz ist der Perfekte, den Sie so verzweifelt gesucht haben.

Anderes Beispiel: Sie haben renoviert. Der neue helle Teppich erfüllt Ihr Herz in gleichem Maße wie er die Panik schürt, es könnte ein Fleck sich darauf verirren. »Schuhe aus!«, «Vorsicht bitte mit dem neuen Teppich!», »Nicht das Glas auf den Teppich stellen!«, «Verdammt! Könntest du bitte die Chips über dem Tisch mampfen? Wie dir eventuell aufgefallen sein dürfte, befindet sich unter deinen hoffentlich sauberen Socken ein nagelneuer, heller und außerdem unverschämt teurer Designerteppich» usw. Das Timbre Ihrer Stimme klingt dabei nicht präzise philantropisch. Da fühlt sich keiner mehr wohl. Und Sie am allerwenigsten. Seit Sie das verfluchte Ding gelegt haben geht das so. Schon ein paar Wochen. Und dabei haben Sie sich so auf die renovierte Wohnung gefreut.

Tipp!

Zünden Sie sich eine Zigarette an, inhalieren Sie mit Genuss (Nichtraucher nehmen Räucherstäbchen, bitte ohne zu inhalieren) und führen nun ganz bewusst die Glut Richtung Teppich, auf dem Sie sie genüsslich ausdrücken, bis ein deutlich zu erkennendes, tiefschwarzes Brandloch entstanden ist. Ganz wichtig: Empfinden Sie Größe dabei! Das ist schließlich kein Pappenstiel, was Sie da veranstalten. Dazu gehört was. Machen Sie´s! Sonst haben Sie keine ruhige Minute mehr, und der Stress wird Ihre Telomere im Tempo eines abbrennenden Streichholzes verkürzen. Sie werden altern. Und zwar viel rasanter, als es Ihrem kapitalistisch sozialisierten Ego lieb sein könnte (das ist durchaus warmherzig gemeint, es geht in unserer Welt nicht ohne den Vergleich mit den Cleanfood-Ultrafitten-Beauty-Biestern überall, da zählt jedes Fältchen).

Trinken Sie sich wenn nötig Mut an. Dafür ist der Alkohol schließlich da. Das dadurch rötlich aufgeschwemmte Alk-Schwabbel-Gesicht holen Sie durch gewonnenen Stressabbau, der die Telomerverkürzung hemmt und Sie somit länger jünger aussehen lässt, doppelt wieder rein. Endlich vollbracht, werden Sie anfangs so etwas wie eine infinite Befreiung spüren. Die möglicherweise auftretenden hintergründigen hysterischen Stimmen – »Was hast du da bloß gemacht?!«, »Sach ma hast du se noch alle!?«, »Scheiß Alkohol!« – beachten Sie einfach gar nicht. Glauben Sie mir, Sie haben sich einen riesigen Gefallen getan. Denn diese visuelle Störung zu toppen, wird schwer möglich sein. Die ursprüngliche Angst vor Flecken – wie weggeglüht. Alle anderen möglichen Verunreinigungen kommen Ihnen bei diesem fetten Brandloch nur noch lächerlich vor. Und Sie haben es selbst getan. Sie verlieren also keinen Freund, dem ein Missgeschick hätte passieren, und den die Entladung Ihres angestauten Hasses für immer hätte vergraulen können.

Betrachten Sie jetzt die untenstehende Abbildung:

Na? Klingelt´s? Richtig! Das ist mit dem dunklen Punkt auf dem indischen Yin und Yang Symbol gemeint: Es ist der für innere Ruhe sorgende schwarzverbrannte Fleck auf Ihrem hellen Designerteppich! Ein Dasein im Einklang mit dem Universum ist nur mit dieser Symbiose polarer Gegensätze zu erreichen.

Transferieren Sie diesen Trick nun auf anderer Bereiche. Kommen Sie dem Leben zuvor. Befreien Sie sich! Zum Beispiel: Schlüssel zücken, und den eigenen schönen Autolack zerkratzen (nicht feige das Heck, die Fahrertür natürlich). Taggen Sie Ihr Einfamilienhaus. Verpassen Sie Ihrem Hund ein Halsband mit witzigem Spruch, usw.

Aber bitte: Tätowieren Sie sich kein Hakenkreuz auf Ihre Stirn. Das ginge zu weit. Sie sind ja (hoffentlich) nicht wie Charles Manson unterwegs...

Fälle

Vor- oder Nachteil? Ist das gut oder schlecht für mich?

Das erschließt sich bei komplexen Sachverhalten nicht immer gleich auf den ersten Blick. Ob ich von etwas profitiere oder Schaden nehme, muss im Zweifelsfall gründlichen Abwägungen unterzogen werden. Ganz besonders bei Dilemma-Entscheidungen, wo es ja kein richtig oder falsch gibt. Entscheidungshilfen wie z. B. »Was wäre, wenn...?« oder »Buridans Esel« scheinen da hilfreich. Durch ihre Komplexität jedoch sorgen sie oft nur für zusätzliche Verwirrung.

Tipp!

Graphische Simplifizierung

ist die ultimative Hilfe zur Entscheidungsfindung. Bitte finden Sie stellvertretend anbei ein Tutorial zum beispielhaften Thema »Fälle – Segen oder Fluch?«

In der Bildmitte sieht man das Ich einer Person, sein Ego. Ein Einfall ist, wenn von außen etwas auf mich einfällt. Das kann Geld sein, eine Idee, oder auch etwas Schweres. Im Regelfall ein Gewinn, den man aber mit sich herumtragen muss.

Ein Ausfall ist, wenn ich das ganze wieder verliere. Überwiegend nachteiligen Charakters, kann er aber auch von Vorteil sein. Um das herauszufinden, ersetzen Sie bitte das €-Zeichen und die Glühbirne durch den Gegenstand Ihres Anliegens. Jetzt erkennen Sie auf einen Blick, welchen Wert er außerhalb Ihres Ichs hätte (ein Zahn z. B. wäre nicht so gut, der eitrige Inhalt eines nach vielen schmerzhaften Tagen endlich ausdrückbaren fetten Pickels aber schon eher).

Zufall ist wie der Einfall, nur noch seltener.

Beifall. Das ist, wenn ganz ganz viel von außen auf einen einwirkt, worauf man sich dann geil fühlt. Oder verfolgt.

Hier schmiert das komplette System ab und geht kaputt. Deswegen riecht Müll auch so unangenehm. Weil alles kaputt gegangen ist. Abfall eben. Nehmen wir eine Tendenz zum Abfall an uns selber wahr, versuchen wir ganz automatisch durch intensives Duschen dem sich ankündigenden Abstieg entgegenzuwirken. Seltsamerweise erscheint uns hingegen die Verschmutzung unserer Mitmenschen, in dem wir abfällig über sie herziehen, als eine durchaus sinnvoll anzustimmende Melodie.

Ist, wenn´s eigentlich schon vorbei gewesen ist, man aber wieder zurück ins nackte Leben gerufen wurde. Durch Reanimation. Und dann als halber Zombie durchs Leben wandelt. Auch hier entscheiden individuelle Gegebenheiten über Segen oder Fluch. War das Leben bislang grausam und furchtbar spöttisch zu Ihnen, fühlt sich dieses »Geschenk Gottes« möglicherweise wie ein free refill straight from hell an.

Besser gefürchtet als belästigt

Liebe Musiker, Hard-Core Gamer, Sex-Addicts