555 Obstsorten für den Permakulturgarten und -balkon - Siegfried Tatschl - E-Book

555 Obstsorten für den Permakulturgarten und -balkon E-Book

Siegfried Tatschl

4,5

Beschreibung

NACHHALTIG ANBAUEN, STAUNEN UND GENIESSEN: Permakulturpionier Siegfried Tatschl zeigt in 555 SORTENPORTRÄTS, wie abwechslungsreich und kulinarisch interessant das Angebot an Obst und Nüssen in unseren Gärten sein kann - von A wie Alpenjohannisbeere über S wie Schneeglöckchenbaum bis Z wie Zimthimbeere, VON ALTEN HEIMISCHEN SORTEN BIS ZU ANPASSUNGSFÄHIGEN EXOTEN. IM WOHNZIMMER, AUF DER TERRASSE, AM BALKON ODER IM EIGENEN BIOGARTEN - nahezu überall und ganzjährig lassen sich köstliche Früchte anbauen und ernten. SORTENVIELFALT ERHALTEN UND FÜR DAS LEBEN SORGEN Der Naturgärtner beschäftigt sich seit Jahren mit PERMAKULTUR und der Idee von "ESSBAREN LEBENSRÄUMEN". Egal ob auf Brachflächen oder im eigenen kleinen Hinterhof - es gibt zahlreiche Orte um uns herum, um kleine Paradiese zu schaffen. Kurz gesagt: um zu säen, zu pflegen und zu ernten. RICHTIGES PLANEN UND GESTALTEN und der SORGSAME UMGANG MIT DER NATUR stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie der ERHALT DER ERSTAUNLICHEN VIELFALT. Siegfried Tatschl ist Träumer und Visionär zugleich: Seinen Wunsch, möglichst alle in unserem Klimabereich wachsenden Obst- und Nussarten anzupflanzen, konnte er bei der Gestaltung im "Alchemistenpark" in Kirchberg am Wagram mit derzeit ca. 150 Sorten umsetzen. Dieses umfassende Praxishandbuch fasst seinen reichen Erfahrungsschatz zusammen und macht Lust auf das Entdecken und Experimentieren im eigenen Garten. - die besten Sorten für drinnen und draußen, für Topf und Freiland - zahlreiche Raritäten, mediterrane und exotische Früchte - Informationen zu Standort, Pflege und erfolgreicher Vermehrung - leicht verständliche Einführung in die Grundlagen der Permakultur - ausführlich recherchierte Bezugsquellen für Pflanzen und Samen - Verarbeitungstipps und Rezepte - zusätzlich: Exkurse zu Gewürzen, Gemüse, Pilzen, Bambus - das Praxisbuch für AnfängerInnen, Fortgeschrittene und Profis - mit über 500 Farbfotos und Zeichnungen

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Siegfried Tatschl

555 Obstsorten

für den Permakulturgarten und -balkon

© 2015 by Löwenzahn in der Studienverlag Ges.m.b.H., Erlerstraße 10, A–6020 InnsbruckE-Mail: [email protected]: www.loewenzahn.at

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder in einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.

978–3–7066–2780–1

Umschlag- und Buchgestaltung sowie grafische Umsetzung: Judith Eberharter, Eine Augenweide, www.eine-augenweide.com

Fotos: Siegfried Tatschl, wenn nicht anders angemerkt; mit zahlreichen Fotografien von Johannes HlochCoverfoto: Johannes HlochZeichnungen: Stefan Emmelmann

Dieses Buch erhalten Sie auch in gedruckter Form mit hochwertiger Ausstattung in Ihrer Buchhandlung oder direkt unter www.loewenzahn.at.

Siegfried Tatschl

555 Obstsorten

für den Permakulturgarten und -balkon

Planen • Auswählen • Ernten • Genießen

Inhalt

Über dieses Buch

Vorwort des Autors

Zum Inhalt des Buches

Einleitung

Permakultur – warum eigentlich?

Alles essbar!

Nützliche Werkzeuge

Obstbäume und -sträucher kaufen

Einige Pflanzgrundsätze

Einige Pflanzgrundsätze

Einige Grundregeln zum Obstbaumschnitt

Die Befruchter – Bienen und Co.

Wandbegrünung/Wandspalier/Pergola

Gründach

Obstbäume für die Kübelkultur auf Balkon und Terrasse

Obstbäume auch im kleinsten Garten

Pflanzenporträts – der Reichtum unserer Welt

Die Vielfalt erhalten – das Sortenarchiv im öffentlichen Raum

Indoorpflanzen

Kübelpflanzen für Terrassen und Höfe

Obst im Freiland

Samen und Nüsse

Gewürze

Gemüse

Saft von Bäumen

Essbare Blüten

Pilze

Wirtschaftspflanzen

Bambus

Pflanzen vermehren

Rezepte

Invasive Pflanzen

Invasive Fruchtpflanzen

Weitere invasive Pflanzen

Anhang

Glossar

Vielfaltslisten für spezielle Bepflanzungen

Winterhärtezonen in Europa

Bezugsquellen für Pflanzen

Bezugsquellen für Samen

Literaturempfehlungen

Permakultur-Adressen

Websites

Foto: Johannes Hloch

Über dieses Buch

Die wissenschaftliche Bezeichnung der Pflanzen orientiert sich an Mansfeld’s World Database of Agricultural and Horticultural Crops.

Die Angaben zur Frosthärte und zu den Standortbedingungen der Pflanzen orientieren sich an den Angaben in der Datenbank von Plants for a Future (PFAF).

Die verschiedenen Obstarten habe ich entlang der Reifezeit ihrer Früchte im Jahresverlauf präsentiert. Es beginnt im Frühjahr mit der Maibeere und endet im Herbst mit den Kakis. Bei einigen Arten gibt es sowohl Früh- als auch Spätsorten. Dort, wo es sinnvoll schien, habe ich die Arten gemeinsam präsentiert. Sie finden zum Beispiel die verschiedensten Brombeerarten als einen Block, obwohl auch hier die Reifezeit variiert. Überall dort, wo ich keinen geläufigen deutschen Namen für eine Obstart finden konnte, habe ich den botanischen Namen belassen. Ich halte nichts davon, Phantasienamen einzuführen, wie es zum Teil aus Marketinggründen geschieht. Dies trägt nur zur Verwirrung bei. Das Anliegen dieses Buches ist es, einen sowohl botanisch als auch praktisch stimmigen Überblick über die essbaren Früchte zu bieten. Als Permakulturpraktiker führe ich auch einige Pflanzen an, die keine Früchte bilden, allerdings wertvolle Nahrungsquellen sind und im Permakulturgarten dazugehören. Zudem werden Sie ein Kapitel über essbare Blüten finden oder zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten von Obstbäumen wie die Baumsaftgewinnung bei Nussbäumen.

Bei Obstarten mit vielen verschiedenen Sorten habe ich versucht, Raritäten auszuwählen oder Sorten mit besonderen Eigenschaften zu nennen, um einen Einblick in die Vielfalt zu geben. Zudem findet sich bei jeder Art eine Bezugsquelle für Pflanzen oder Samen. Auch hier habe ich mich um Vielfalt bemüht. Im Anhang finden Sie verschiedenste Baumschulen und Gärtnereien – von Italien bis Irland und von Polen bis Frankreich. Sie alle zeichnen sich durch ein besonders vielfältiges oder spezialisiertes, qualitativ gutes Angebot aus. Auf weitere Anbieter, die ich bei meinen Recherchen nicht gefunden habe, machen ja Sie mich als Leserin oder Leser vielleicht aufmerksam.

Kürbisse ranken auf der Ligusterhecke.

Vorwort des Autors

Das Vorwort erinnert mich an das Vorsprachliche, im wahrsten Sinn des Wortes an das vor dem Wort Seiende. Bilder, Eindrücke, Laute, sinnliche Empfindungen sind das wohl – die „Vorworte“. Und die passen ja gut zum Thema Natur, Umwelt und Soziales. Mich führen sie zu meinen ersten Erinnerungen, zu der Stille, die in der Küche herrschte am Abend, dieser Schimmer von den beiden Petroleumlampen mit den runden Metallschirmen, die das manchmal flackernde Licht verteilten. Und dann das Klirren, wenn der Glaszylinder, wunderschön geschwungen, zerbrach ob der zu großen Hitze der Flamme, weil der Docht zu hoch gedreht war. Dieses Klirren ließ mich aufschrecken, mich, am Boden liegend mit meinen Spielsachen. Der Geruch von Petroleum ist mir angenehm erinnerlich. Später, als Erwachsener, suchte ich am Flohmarkt zwei solche Lampen, suchte mir ein Stück meiner verlorenen Kindheit. Als dann der elektrische Strom zu uns kam, beunruhigte mich dieses große Loch oben in der Mauer, das die Arbeiter durchbrachen, und ich äußerte meine Sorge darüber sofort dem heimkommenden Vater. Als sie die Holzmasten für die Überlandleitung in Gruben setzten, war ein heißer sonniger Tag. Der schwarze Geruch der Masten war brennend, ich durfte nicht in ihre Nähe gehen. Damals war noch keine Rede von der Giftigkeit des Dioxins in der Imprägnierung, doch das Giftige konnte ich riechen. Mit dem Strom kamen das elektrische Licht, und dann später eine Waschmaschine und eine Schleuder für die nasse Wäsche ins Haus. Die Kühltruhe war schon Luxus und veränderte schlagartig das Nahrungsangebot. Der blaue batteriebetriebene Kofferradio wurde abgelöst von einem großen Apparat, der auf der Kredenz stand und vor dem ich auf einem Schemel stehend viele Stunden verbrachte. Diese Lust am Radiohören, in die Welt hinaus hören, ist mir bis heute geblieben. Und eine Idee von der Weite der Welt erhielt ich, als mir mein Vater den Sputnik am nächtlichen Himmel zeigte, der damals noch einsam und allein seine Bahn zwischen den Sternen zog.

Foto: Johannes Hloch

Das Wasser ist eine der anderen frühen Erinnerungen. Der alte steinerne Trog, in den das Wasser aus der Quelle lief, war wohl hundert Meter weg vom Haus und stand unter einer mächtigen Linde. Rundum der Sumpf war im Frühling voll von meinen geliebten Dotterblumen, von denen ich dicke Sträuße pflückte. Jeder Kübel Wasser musste von dieser Quelle geholt werden. Die „Lacke“ neben dem Haus war kein Trinkwasser, sie war als Feuerlöschteich gedacht, wie ich heute weiß. In ihm wohnte der Wassermann, vor dem mich Mutter und Großmutter immer wieder warnten. Den Fortschritt brachte dann mein Vater. Er hub in der nachbarlichen Wiese im Sumpf eine Grube aus, betonierte sie und sie füllte sich im Nu mit köstlichem Wasser, das alle BesucherInnen lobten. Das Eingraben des Schlauchs quer über die Wiese war Schwerarbeit. Schlussendlich hatten wir dann fließendes Wasser vor dem Haus. Im Winter bildeten sich auf dem Tropfhahn, der dafür sorgte, dass in der Kälte das Wasser nicht einfror, mächtige Eiszapfen. Der Wunsch der Mutter wäre es gewesen, Wasser auch im Haus zu haben, so wie sie es in den Haushalten in der großen Stadt in Zürich erlebt hatte. Diesem Wunsch versuchte ich eines Tages nachzukommen und arbeitete stundenlang daran, in die Steinmauer ein Loch zu schlagen. Als die Eltern das bemerkten, hielt sich ihre Begeisterung über mein innovatives Vorhaben in Grenzen.

Das Holzspänemachen mit dem großen Messer lernte ich schon bald von meiner Großmutter. Wenn der Herd dann in der morgendlichen Kälte warm zu strahlen begann, war das herrlich, und ich und meine Schwester, wir suchten möglichst nahe hin zu rücken. Einmal jährlich kam ein Lastwagen die Schotterstraße hochgefahren und Männer mit rußigen Gesichtern luden Säcke voll mit Steinkohle für unseren zweiten kleinen Ofen ab, der im Schlafzimmer stand. Mein Vater misstraute ihnen immer und bevor sie abfuhren, zählte er die leeren Säcke ganz genau ab.

Eine ganz andere Wärme, an die ich heute noch mit Sehnsucht denke, empfand ich im Stall. Anfangs stand neben den beiden Ziegen noch eine Kuh. Dafür war aber das Futter zu knapp und so wurde sie verkauft. Viele Stunden verbrachte ich mit meiner Großmutter in dieser Wärme, fütterte das Schwein, das manchmal Ausbruchsversuche unternahm, die Hühner oder meine Hasen. Im Heuschober hatte ich meine Höhle und durch einen Spalt in der Stadelwand konnte ich die Erwachsenen beobachten.

Mit meiner Großmutter lernte ich die Welt kennen beim Brombeerblätter- oder Lindenblütenpflücken für Tees, beim Gang mit der Geiß zum Bock im Herbst oder beim wöchentlichen Kauf der Butter bei einem und des Schlagrahms bei einem anderen Bauern. Die Kuhmilch holten wir wieder von einem anderen. Netzwerkpflege würde man das heute nennen. Die war für Kleinhäusler und Arbeiter, wie wir sie waren, in dieser unsicheren Welt inmitten der Großbauern lebensnotwendig.

Foto: Johannes Hloch

Der Fortschritt und die neue Zeit kamen dann in Form von Fremden, die uns aufsuchten, unser altes Kohlenbügeleisen kaufen wollten und dafür moderne Plastikkübel und Plastikschaffel brachten. Der große Einbruch war aber der Caterpillar, der alles plan machte, der die Ruinen des benachbarten alten Bauernhauses niederwalzte, in denen ich immer süße Erdbeeren gefunden hatte. Die große Linde und die Eschen, viele der Bäume, wurden umgeschnitten. Weg waren die kleinen Hügel und vieles, was mir lieb war. Anfangs faszinierten uns Kinder der gelbe Caterpillar und sein Fahrer, dem scheinbar nichts widerstehen konnte. Als er dann abgezogen war, blieb eine seltsame Leere zurück und eine Trauer, die bis heute anhält.

Die bunten Blumenwiesen mit den Glockenblumen und dem Knabenkraut verschwanden scheinbar über Nacht und gleichförmiges Grün breitete sich aus. Ganz genau weiß ich noch, wo die letzten Narzissen standen: Narcissus poeticus, die Dichternarzisse, weiß mit diesem verführerischen roten Mund und einem durchdringenden süßen Duft. Die fünf Blüten im Jungwald wirkten einsam und verloren. Am längsten hielt sich die kleine Gruppe beim großen Birnbaum, in den später die Hornissen einzogen. Heute käme niemand auf die Idee, dass hier einst Narzissen gewachsen sind.

Obstteller mit Pawpaw, Blauschotenstrauch, Azarole, Weintraube ‚Isabella‘ und Minikiwi

Als Kind fragte ich mich oft, wie das sein mag, reich zu sein, und worin dieser Reichtum bestehen würde. Es würde jedenfalls eine besondere, eine gute Welt sein und ich stellte sie mir sicher als harmonisch und friedlich vor. Ein Stück dieses Fortschrittsglaubens fand ich als junger Sozialarbeiter in der Aufbruchsstimmung während meiner Studienzeit und danach wieder, in der eine nachhaltige Verbesserung, ja eine Revolution, in den Institutionen möglich schien. Tatsächlich war Ende der 1970er Jahre und in der ersten Hälfte der 1980er Jahre vieles an innovativen Projekten möglich und das Angebot an Sozialarbeiterstellen nahm ständig zu.

Heute weiß ich, dass die Umweltzerstörung, die ich als Kind erfuhr, ein Geschehen ist, das global und vielfach noch drastischer abläuft. All die Güter, die seither durch den technischen Fortschritt in die Welt gekommen sind, sie sind nicht der gedachte Reichtum meiner Kindheit, im Gegenteil, sie sind vielmehr die zukünftige Armut der kommenden Generationen. Und die heftigen sozialen Konflikte, die ich als Kind noch erfuhr, sind vielleicht bloß durch die vielen Güter abgemildert. Wenn es, wie mittlerweile deutlich ist, in Zukunft weniger zu verteilen gibt, werden die alten Gräben rasch wieder aufbrechen. Außer wir stellen uns den alten Fragen nach gerechter Verteilung, nach Augenmaß im Umgang miteinander, nach politischer Teilhabe. Und dies ist nicht mehr, wie lange gedacht wurde, nur eine Sache zwischen den Menschen, sondern eine Sache des Lebens. Das betrifft die Umwelt und die Natur so sehr wie das Soziale.

Beide Erfahrungen, die frühe Umwelterfahrung und die frühe Erfahrung mit sozialen Konflikten, waren prägend für meine Interessen und meine beruflichen Wege. Auf einer Bahnfahrt von Bozen nach Innsbruck mit SupervisionskollegInnen aus verschiedenen Ländern diskutierten wir die Frage, was denn Sozialarbeit, Psychotherapie, Supervision und Gärtnerei miteinander zu tun haben. Bernhard Münning1 meinte plötzlich „Die sorgen alle für das Leben“. Alle diese vier Tätigkeiten übe ich mit Freude und Leidenschaft aus, sie inspirieren sich gegenseitig und die Erfahrungen daraus haben mich auch zu meinem Diplomarbeitsthema „Ökologie als Handlungsfeld der Sozialarbeit“ geführt. Unabhängig von meinen persönlichen Interessen sehe ich die Verbindung von ökologischen und sozialen Fragestellungen als ein großes, wichtiges und notwendiges Thema für die Zukunft.

Foto: Johannes Hloch

1 Ehemaliger Präsident der ANSE (Assoziation nationaler Verbände für Supervision in Europa), Deutschland

Zum Inhalt des Buches

Am Beginn des Buches steht eine kurze Einführung in die Permakultur. Für viele Menschen ist sie eine Philosophie, die meist mit einem sorgsamen Umgang mit unserer Umwelt und vor allem mit Garten und Gartenbau verbunden wird. Allgemein gesagt geht es bei Permakultur darum, nachhaltige und zukunftsfähige Lebens- und Wirtschaftsweisen zu entwickeln. Permakultur ist dabei keine eigene Technik, sondern integriert bewährte Verfahren und kombiniert sie oft auf eine innovative Weise.

Einen wichtigen Aspekt für eine zukunftsfähige Lebensweise und einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen stellt die Ernährung dar. Wie und wovon wir uns tagtäglich ernähren, hat einen große Einfluss auf die Gestaltung unserer Umwelt und auf den Ressourcenverbrauch. Dabei nehmen Früchte einen besonderen Stellenwert in der Geschichte der Ernährung von Primaten und Menschen ein. Sie bringen die begehrte Süße und springen wegen der oft intensiven Färbung im reifen Zustand sprichwörtlich „ins Auge“. Geht man in die Obstabteilungen heutiger Supermärkte, bekommt man nur einen kleinen Eindruck von der Schönheit und der Vielfalt der essbaren Früchte. Diese Vielfalt, bezogen auf die Anbaumöglichkeiten im mitteleuropäischen Raum, ist der Schwerpunkt dieses Permakultur-Obstbuches.

Eine Vision, die mich seit Jahren leitet, ist die Idee der „Essbaren Lebensräume“. Damit meine ich, sein unmittelbares Lebensumfeld für den Anbau essbarer Pflanzen zu nutzen, um, wie es Bill Mollison, einer der beiden Entwickler der Permakultur, benennt, kleine Paradiese zu schaffen. Die Permakulturpraxis dazu stelle ich Ihnen beispielhaft anhand meiner Erfahrungen vor. Sie können sich davon nehmen, was Sie für Ihr kleines Paradies als sinnvoll und hilfreich erachten.

Bezüglich der Pflege von Obstbäumen und -sträuchern finden Sie in diesem Buch nur die wesentlichen Grundlagen. Für die Vertiefung nenne ich gute Praxishandbücher.

Zur Toxizität von Pflanzen und Früchten

Wichtig ist mir, einleitend darauf hinzuweisen, dass es bei den Sortenbeschreibungen einiger Obstarten Hinweise auf Ungenießbarkeit oder auch Giftigkeit von einzelnen Pflanzenteilen gibt. Dies gilt besonders für Blausäure, die sich in vielen Steinobstkernen – z.B. von Marillen oder Kirschen – befindet. Die Technische Universität Wien hat hierzu geforscht und herausgefunden, dass in den Kernen der Wachauer Marille nur wenig Blausäure enthalten ist. Die Marillenkerne dieser Sorte werden mittlerweile als Lebensmittel verkauft. Näheres dazu finden Sie unter: http://www.tuwien.ac.ataktuelles/news_detail/article/7170/. In diesem Artikel beschreibt die Forscherin, dass ein zweimaliges jeweils mehrstündiges Einweichen von stark belasteten Kernen die Blausäure erheblich reduziert. Rösten hingegen ist sinnlos. Das Gleiche gilt auch für Bittermandeln. Sie enthalten viel Blausäure und sind unbehandelt nicht für den Verzehr geeignet.

Obsthecke

Einleitung

„Ohne begeisterte Gefährten ist auch der Paradiesgarten ein einsamer Ort.“

Mein Weg zur Permakultur und zu den Essbaren Lebensräumen – die Vorgeschichte zum Buch

Seit ich mich erinnern kann, haben Pflanzen in meinem Leben eine große Bedeutung gehabt. Diese Erinnerungen sind immer verbunden mit Menschen, mit Beziehungen und gemeinsamen Aktivitäten. Eine der ersten Geschichten, die immer wieder über mich erzählt wurde, ist folgende: Als ich klein war, gab es bei und in unserem Haus noch kein Fließwasser. Das Wasser holten wir in Eimern von einer Quelle, die einen Steintrog füllte und von dort in einen kleinen Sumpf überfloss. Darüber breitete sich eine große Linde aus und eine umgestürzte Weide war zu neuem Leben erwacht und lag quer über den kleinen Wasserlauf, der sich unterhalb des Sumpfes bildete. Dies war einer meiner Lieblingsplätze. Als man mich wieder einmal suchte, fand mich meine Mutter dort verzückt im Sumpf sitzend und ihr begeistert entgegenrufend: „Dotterblumen, Dotterblumen!“

Diese Leidenschaft zeigte sich später in unzähligen Wiesen- und Waldblumensträußen, die ich nach Hause brachte und verschenkte. Später begann ich kleine Holzkisten zusammenzunageln und pflanzte darin Zyklamenstöcke, die ich im Wald ausgegraben hatte.

Den Obstbau „lernte“ ich von meiner Großmutter, die mir zeigte, die Wassertriebe an den Apfelbäumen zu schneiden. Besonders eindrücklich sind die Erinnerungen an das Ausgraben von Zwetschkenbäumen auf dem Nachbarsgrundstück – das mühsame Abhacken der Wurzeln und endlich das Umreißen mit einem straff gespannten Seil, an dem wir beide zogen. Sie dienten zum Heizen im Winter. Mein Vater kletterte mit einem großen Sack auf die Hochstammbäume und pflückte die Äpfel, die im Erdkeller eingelagert wurden. Im Gras sammelten wir die Nüsse, die vom hohen Walnussbaum fielen, und einmal mussten sie mich vom Kirschbaum herunterholen, da ich zwar hinauf-, aber nicht mehr herunterkonnte. Im zeitigen Frühjahr arbeiteten meine Eltern am Hag (Hecke), der unser Grundstück begrenzte, und schnitten Haselnussstämme und andere Heckenpflanzen heraus, um Feuerholz für den nächsten Winter zu bereiten. Ich liebte es, von einem Haselnuss-strauch zum nächsten zu balancieren und zu klettern. Im Schatten der Hecke gab es feines Moos und Gras. Im Sommer war dies ein weiterer Platz, auf dem ich mich gerne hinlegte und ausruhte. Den Duft von Erde, Moos und Gras habe ich heute noch „in der Nase“.

Permakulturgarten im Frühling

Neben all meinen schulischen und beruflichen Entwicklungen blieb die Leidenschaft für die Pflanzen und entfaltete sich über viele Jahre in einer Kakteensammlung und bald auch im Umsetzen und Neupflanzen von Obstbäumen im Garten unserer Familie. Nach dem Studium lebte ich viele Jahre in der Stadt, in Wien. Auch dort gab es Gärten, in diesem Fall die von Freunden, und so begann ich meine ersten Projekte umzusetzen. In der Wohnung keimte ich die Samen, im kalten Stiegenhaus am Fenster härtete ich sie ab und verteilte sie anschließend auf die verschiedenen Gärten. Nebenbei „studierte“ ich mit dem Bestimmungsbuch in der Hand Wildpflanzenkunde und versuchte alle möglichen Pflanzen zu verarbeiten und zu verwenden.

Die Beete sind gemulcht und frisch bepflanzt.

Auf der Suche nach einer beruflichen Neuorientierung, wo ich diese Interessen einbringen könnte, stieß ich auf das Konzept der Permakultur und machte in Hermannsdorf bei München einen ersten Entwurfskurs. Von dort aus wurden auch die Permakulturinteressenten und -interessentinnen aus Österreich betreut. Ich übernahm die Adressdatei mit dem Ziel, einen österreichischen Verein für Permakultur zu gründen. Die ersten erfolgreichen Schritte in der Vernetzung waren die Begegnung mit Georg Parlow, der Permakultur in Australien gelernt hatte, und die Verbindung zu Marlies Ortner, die in der Steiermark seit Jahren zahlreiche Aktivitäten im Bereich der Permakultur organisiert hatte. In dieser Zeit entstand auch eine Initiative an der Universität für Bodenkultur in Wien rund um Werner Kvarda, der Bill Mollison, einen der beiden Gründer der Permakultur (neben David Holmgren), nach Wien eingeladen hatte. Aus der erfolgreichen Vernetzung der beiden Initiativen entstand der Verein Permakultur Austria.

Mit der Geburt meiner Tochter 1995 zog ich mit meiner Familie in ein Dorf 60 km von Wien entfernt und fand hier einen wunderschönen Platz zum Leben, eine alte Schmiede, und die Möglichkeit meine eigenen Konzeptionen von Permakultur zu entwickeln. Hier ergab sich dann die Möglichkeit unter dem Titel „Arbeitskreis Landschaft“ im Rahmen der Regionalentwicklung und im Austausch mit „begeisterten Gefährtinnen und Gefährten“ Ideen für mehr Obstvielfalt in der Region weiterzuentwickeln. Damals begann ich meine Vision einer Sammlung aller Obstgehölze, die in unserem Klima gedeihen können, in Form von Sortenporträts unter dem Titel „Lust auf Obst“ in der neu entstandenen Regionalzeitung und auch im Magazin von Permakultur Austria zu veröffentlichen. Wieder waren es „begeisterte Gefährtinnen und Gefährten“, die dieser Vision zur Realisierung verhalfen. Im Zuge der Planungen zur Landesgartenschau in Tulln in Niederösterreich wurden die Gemeinden im Umfeld eingeladen, Projektideen zu verwirklichen. Ernst Vogel, ein Pionier der Dorferneuerung in Kirchberg am Wagram, lud mich zu einem Treffen mit dem zuständigen Vizebürgermeister Hubert Fiegl ein, um meine Vorschläge zur Pflanzung einer Hecke zwecks Gestaltung einer schönen Grünfläche im Ort vorzustellen. Aus diesem Treffen ging eine äußerst frucht-bare Zusammenarbeit hervor, sie mündete in der Gestaltung des als „Essbare Landschaft“ konzipierten Alchemistenparks, einer Sammlung alter und seltener Obstbäume und -sträucher. Die Idee des „Alles essbar“ hat sich auf diesem fruchtbaren Boden weiterentwickelt: Vom „Essbaren Schulhof“ bis zur „Essbaren Gemeinde“.

Vom „Kratzen an der Oberfläche“

Mit der Entwicklung des Internet ergaben sich völlig neue Möglichkeiten der Pflanzenrecherche, der Vernetzung und des Austauschs von Samen und Pflanzen. Die Vision, die ich in der Beschreibung des Alchemistenparks noch so formuliert hatte, „möglichst alle hier möglichen Obstarten“ anzupflanzen, wurde mit einer Realität konfrontiert, die Franz Praskac, ein leidenschaftlicher und äußerst versierter Obstkenner und Baumschulbesitzer, so formulierte: „Kratzen an der Oberfläche“. Er meint damit die Tatsache, dass wir – die Obstliebhaber hier – eine große Vielfalt an Obstgehölzen zusammengetragen haben, dass es aber in anderen Ländern eine Fülle von Varietäten und Arten gibt, die uns hier im deutschsprachigen Raum noch nicht bekannt ist. Dies ist der wahre Reichtum unserer Welt.

Frühjahrsarbeit

Bei den Führungen im Alchemistenpark, wo ich Verkostungen einzelner Früchte anbiete und Hintergründe zu den einzelnen Pflanzen erzähle, kam immer wieder die Frage: „Gibt es diese Informationen auch als Buch?“

Mit dem Löwenzahn Verlag und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern habe ich weitere „begeisterte Gefährtinnen und Gefährten“ gefunden, die das Buchprojekt ermöglichen. Ein Danke an Petra Möderle für ihre anregende Betreuung. Und was mich besonders freut, ist im gleichen „Hafen“ vor Anker zu liegen wie die Arche Noah, mit der ich schon viele Jahre verbunden bin. Andrea Heistinger möchte ich für ihre anregende und beratende Unterstützung danken und es ist mir eine Freude, im gleichen Verlag wie sie veröffentlichen zu können.

Besonders danken, möchte ich Wolf Stockinger vom Zaubergarten aus Neusiedl am See. Er hat mir seinen reichen Erfahrungsschatz und sein enormes botanisches Wissen im Anbau verschiedenster seltener Obstarten zur Verfügung gestellt und mir neue Kontakte ermöglicht. Christoph Kruchem aus Waake in Deutschland danke ich für seine Praxistipps und die Pflanzenraritäten, auf die er mich aufmerksam gemacht hat. Johannes Rabensteiner aus Graz zeigt auf seiner Website Frutticetum: https://www.flickr.com/photos/frutticetum/, Fotos von Obstraritäten. Auch ihm danke ich für seinen großen Erfahrungsschatz, den er mit mir geteilt hat. Alle drei sind Netzwerker und äußerst bewanderte Botaniker. Sie halfen mir, tiefer in die Welt der Früchte einzutauchen.

In dem vorliegenden Werk kann ich mein Wissen und meine Erfahrungen mit Ihnen als Leserin und Leser teilen, entsprechend dem Motto, das ich auf der offenen Obstsortendatenbank http://www.obstgarten.biz gefunden habe: „Unser Wissen ist ein Schatz, der sich vermehrt, wenn wir ihn miteinander teilen.“

Seien Sie bitte nachsichtig bei inhaltlichen Fehlern, die trotz sorgfältiger Recherche entstehen können. Lassen Sie mir bitte Ihre Korrekturvorschläge, Ergänzungen oder Anregungen zukommen.

Kastenbeet mit Tröpfchenbewässerung

Mein Garten

Das Vorbild oder das Muster (Pattern) für meinen Garten ist die aus dem Urwald herausgeschlagene Lichtung. Der Übergang von der Kulturfläche zur „Wildnis“ ist unmittelbar. In meinem Fall besteht dieser aus Hecken mit Hollerbüschen, Schlehen, Liguster, Hainbuchen, Eschen oder Eichen. Die Kürbisse überqueren die freie Fläche zwischen den Kastenbeeten und dem Rand der Lichtung und schlängeln sich an den Heckenpflanzen hoch. Ein schönes Bild, wenn im Herbst die reifen Kürbisse aus dem Haselstrauch leuchten und die cremefarbene ‚Herbergstrompete‘ über die Böschungsmauer herunterbaumelt. Praktisch ist dies zudem: Ich spare auf diese Weise wertvollen Platz. Die Kürbiswurzeln sitzen im mit Pferdemist gedüngten Kastenbeet und ein großer Teil der Pflanze hängt luftig in den Sträuchern und Bäumen. Nasse Blätter trocknen rasch ab und Mehltau hat dadurch weniger Chancen für einen Befall. Es gibt auch einen praktischen Nebeneffekt: die Nacktschnecken machen sich nicht die Mühe hinaufzuklettern – die Kürbisse sind gut geschützt.

Die Lichtung selbst wirkt als Sonnenfalle. Durch bauliche Anordnungen oder durch Hecken einerseits einen Windschutz zu schaffen und andererseits einen Wärmestau zu erzeugen, ist eine alte Technik. Zudem geben Nischen ein Gefühl von Geborgenheit. Was ich über die Jahre feststellen konnte, ist das Wechselspiel zwischen Pflanzen und Menschen. Unmerklich wachsen Lichtungen zu, breitet sich die Hecke aus und, ohne es zu merken, sucht man lieb gewordene Plätze nicht mehr auf. Das ist dann die Zeit einzugreifen, zu roden und zurückzuschneiden – ein Gefühl von Erleichterung und Weite macht sich dann breit. Durch meinen „Kahlschlag“ bekommen plötzlich die im Schatten der Großen stehende kleinen Pflänzchen Licht und Sonne und ihre Chance auf Entfaltung. Ich denke, das ist die uralte Symbiose zwischen Pflanzen und Menschen und die Grundlage artenreicher Kulturlandschaften mit einem dynamischen Zusammenspiel der beiden Lebensformen. Aus diesen Erfahrungen heraus wuchs bei mir die Idee des Essbaren Lebensraumes. Nur in einem vielfältig bepflanzten Garten kann sich diese Dynamik entfalten und das pure Leben seine Chance bekommen.

Das alles macht Arbeit und fördert die Kreativität. Wie kann die Arbeit minimiert und sinnvoll in den Alltag integriert werden? Für mich sind es zwei Schlüsseltechniken, die mir das Gartenleben einfacher machen: Kastenbeete und Mulchwirtschaft.

Die Kastenbeete lernte ich bei meinem Schwiegervater kennen. Auf seiner Wiese stehen einfache Holzrahmen aus Brettern. Sie sind etwa 30 cm hoch, je nachdem welche Bretter verfügbar sind, und mit Erde gefüllt. Da sie nicht oder kaum begangen wird, ist sie nicht verdichtet und wird durch Kompostzugaben mit den Jahren immer feinkrümeliger und humoser. Aus diesen Kastenbeeten sprießen die verschiedensten Gemüse und Blumen. Manche Pflanzen wie die Kürbisse senden von dort aus ihre langen Triebe über die Wiese. Das Kastenbeet ist rückenschonend. Ich muss mich weniger bücken und ungewünschte Pflanzen lassen sich aus der lockeren Erde leicht entfernen. Das lästige Grasausstechen, das ich von den Gartenbeeten meiner Kindheit kenne, fällt fast ganz weg. Mit dem Rasenmäher kann bis zur Bretterkante gemäht werden. Die Technik selbst ist alt. Schon in Klostergärten wurde sie angewendet. Oft finden sie sich auf alten Gartengemälden. Falls das Kastenbeet einmal stört, ist der Holzrahmen schnell weggeräumt und die Erde flach gerecht – dem Rasenanbau steht dann nichts mehr im Wege.

Flächenkompostierung

Der große „Durchbruch“ kam für mich mit der Kombination von Kastenbeeten und Mulchwirtschaft. Auf den Kastenbeeten selbst verwende ich am liebsten Rasenschnitt. Er schaut schön aus, dichtet gut ab und verrottet zu feinem Humus. Rund um die Kastenbeete und in die Gänge dazwischen, kommt alles mögliche Grün, das bei mir anfällt. Mittlerweile lagere ich Heu, Laub und Heckenschnitt ab. Auf dem dicken Teppich, der das Jahr über da liegt, geht es sich gut und alle zwei Jahre räume ich ihn zur Seite und schaufle den feinen Kompost, der die Jahre über entsteht, auf die Kastenbeete. Somit habe ich durch die Kombination von Flächenkompostierung und Kastenbeeten einen geschlossenen Kreislauf geschaffen. Die vielen Samen, die sich im Kompost befinden, sind für mich kein Problem, da sie durch den Mulch am Keimen gehindert werden. Die Samenvielfalt in den Kastenbeeten beschert mir sogar jedes Jahr verschiedenste Pflänzchen wie Basilikum, Erdkirschen oder Tomatillos, die ich, falls sie für mich passen, einfach wachsen lasse. Ich greife nur pflegend ein und werde durch eine reiche Ernte belohnt.

Terrassengarten

Permakulturgarten – Mitbewohner Zauneidechsen-Männchen

Permakulturgarten – Mitbewohner Rotschwänzchen

Eine große Arbeitserleichterung für mich war das Verlegen einer Tröpfchenbewässerung auf den Kastenbeeten. Dabei verwende ich das einfachste System der Firma Gardena. Eine einfache batteriebetriebene Steuerung, auf der ich den Beginn, Häufigkeit und Dauer der Bewässerung einstellen kann, stellt einen sparsamen und effizienten Wasserverbrauch sicher. Seither gedeiht der Garten auch in trockenen Zeiten. In Regenperioden stelle ich die Bewässerung einfach ab. Bei den Heckenpflanzungen im Alchemistenpark hat sich die Tröpfchenbewässerung nur in der Anwachsphase bewährt. Zu starke Bewässerung im Jugendstadium verleitet Pflanzen dazu, hauptsächlich oberflächennahe Wurzeln auszubilden. Generell geht es bei Sträuchern und Bäumen aber darum, dass die Pflanzen möglichst tief wurzeln und sich auch in trockeneren Zeiten selbst versorgen können.

Meine Permakulturanlage

Unweit meines Hauses konnte ich ein Ackergrundstück erwerben, das seit dreißig Jahren in Monokultur mit Feldfrüchten wie Mais, Raps oder Weizen bebaut worden war. Davor war die ganze Ebene eine Landschaft aus Gärten, Wiesen und kleinen Äckern. In den letzten 18 Jahren ist mein Ackergrundstück wieder zu einer vielfältigen Landschaft geworden. In der Hauptwindrichtung halten Hecken aus einheimischen Wildsträuchern den Wind ab. In der vom Wind geschützten Zone wachsen die verschiedensten Obststräucher und -bäume. Zwischen den Heckenteilen, die ich teilweise in S-Form gepflanzt habe, gibt es Durchgänge.

Im Zentrum gibt es eine Baumgruppe mit einer Lichtung, auf der dicke Holzstämme dahinmodern und zum Verweilen einladen. Auch in den Hecken habe ich dicke Äste oder Holzstämme aufgelegt. Dieses Totholz bietet vielen Insekten Nahrung und Brutmöglichkeiten. Indirekt fördere ich damit die Ausbreitung von Nützlingen und schaffe eine Nahrungsquelle für Vögel.

Mit Heckenschnitt schütze ich Jungpflanzen, indem ich ihn um sie herum aufschichte und nur die Spitze der Pflanzen herausschauen lasse. Dieses System der Benjeshecken hat für mich noch weitere Vorteile: Der Heckenschnitt wird platzsparend am eigenen Grund deponiert und über die Jahre wird er zu Kompost. Gleichzeitig strukturiere ich den Raum damit. Ein spezielles Element sind meine Hügel, die im Zentrum aus dicken Stämmen und Ästen bestehen. Auf diese schichte ich Zweige und Heu. Ein eigener Hügel ist nur für Zweige mit Dornen gedacht. Diese Hügel sind Gestaltungs- oder, wenn man so will, Gartenarchitekturelemente. Sie bieten Unterschlupf für seltene Zwergmäuse, Igel, Mauswiesel und andere Tiere. Diese Vielfalt an Lebewesen wirkt regulierend – Wühlmausplagen gehören somit der Vergangenheit an.

Neue Anlage

Eine bunte Blumenwiese erstreckt sich zwischen den Obst- und Nussbäumen. Im Sommer tummeln sich viele Insekten auf den Blüten. Bei der jährlichen Heumahd duftet es nach wildem Oregano und Labkraut. So habe ich mir ein Stück Erinnerung an meine Kindheit bewahrt. In die Planung sind Elemente der traditionellen Streuobstwiesen und des Waldgartenkonzepts eingeflossen. Beim Waldgarten werden die unterschiedlichen Höhenstufen eines natürlichen Waldes im Kleinen simuliert. Die Gestaltung mit Nischen, Plätzen und Durchgängen schafft ein heimeliges Gefühl. Ich denke, das entspricht dem Bedürfnis der Menschen nach Überschaubarkeit und Sichtschutz -ein Bedürfnis, das wohl aus der Zeit stammt, als unsere Vorfahren vom Wald in die Savanne zogen. Das ganze Jahr über gibt es verschiedenste Früchte zu ernten. Im Vorjahr habe ich ein angrenzendes Ackergrundstück erworben. Von der Grundkonzeption her habe ich es ähnlich gestaltet. Ich habe wieder Hecken in S-Form gepflanzt und verschiedene Räume damit geschaffen. Diesmal habe ich allerdings den Erwerbs- und Bewirtschaftungsaspekt mitbegedacht und Elemente der Monokultur integriert. Die Chinesischen Datteln und einige andere Obstbäume bilden eigene Hecken und lassen sich so gezielter beernten. Statt einer Wiese habe ich Weißklee eingesät. Dieser gehört zur Familie der Schmetterlingsblütler. Durch die Symbiose der Wurzeln mit Knöllchenbakterien, den sogenannten Rhizobien, können diese Pflanzen Luftstickstoff fixieren und als Nahrung nutzen. Durch die Aussaat von Klee verhindere ich Nahrungskonkurrenz durch Gräser und dünge gleichzeitig den Boden für die Obstproduktion. Auch das sehe ich als ein wesentliches Prinzip in der Permakultur: Sinnvolle traditionelle Bewirtschaftungsformen aufgreifen und sie mit praktischen neuen Wirtschaftsweisen verbinden.

Totholz wie in einem Wald (Foto: Johannes Hloch)

Hügel aus Strauchwerk als Gestaltungselement (Foto: Johannes Hloch)

Eine Gartenlandschaft inmitten der Felder

Permakultur – warum eigentlich?

Permakultur bedeutet wörtlich permanente, also andauernde Kultur. Man möchte meinen, es sei selbstverständlich, dass die menschliche Kultur andauernd und ohne sichtbares Ende ist. Warum sollte es auch anders sein? Schließlich gibt es unsere Menschenart ja schon seit etwa 170.000 Jahren und die ersten dauerhaften Siedlungen sind über 9.000 Jahre alt. Vor rund 10.000 Jahren hat der Mensch die ersten Kulturpflanzen domestiziert. Die daraus entstandene Vielfalt an Nutzpflanzen, ist eine Grundlagen unserer Kultur, von der wir heute leben und die wir genießen. Untrennbar damit verbunden ist der Verlust all dessen, was wir nicht mehr bestaunen oder genießen können. Blicken Sie aus dem Fenster – wo sind die Herden von Mammuts, Riesenhirschen, Wisenten und Wildpferden, die einst Europa über Millionen von Jahren zu einer halboffenen Weidelandschaft machten? Vor 4.000 Jahren starben die letzten Mammuts auf der Halbinsel Wrangel, als VertreterInnen unserer Menschenart erstmals dorthin kamen. Wer war es wohl, der das letzte Mammut erlegt hat, und wie hat die Mahlzeit geschmeckt? Das können wir nicht mehr aufklären. Was mittlerweile aber gesichert ist, ist das, was Chateaubriand so formulierte: „Die Wälder gehen den Völkern voran, die Wüsten folgen ihnen.“ Auf allen Kontinenten außer Afrika sind alle anderen Tiere, die größer als der Mensch waren, bis auf wenige Ausnahmen verschwunden. Mit ihnen gingen auch unzählige Pflanzenarten und ganze Lebensgemeinschaften. Eine Spur der Verwüstung begleitet untrennbar unsere Menschenart, die vor 70.000 Jahren ihren Aufstieg zum Herrscher des Planeten begann und, wie es Yuval Noah Harari formuliert, zum Schrecken des Ökosystems wurde. All den schönen Dingen, die Menschen geschaffen haben, stehen unzählige andere gegenüber, die sie zerstört haben. In vielen neu besiedelten Regionen der Welt haben unsere Vorfahren dadurch in kurzer Zeit viele der möglichen Lebensgrundlagen zerstört und mussten ihr Überleben am Mangel, der daraus erwuchs, orientieren. Manche Wissenschaftler hegen ernsthaft die Hoffnung in den dichten Urwäldern Indonesiens vielleicht doch noch Überlebende einer kleingewachsenen anderen Menschenart zu finden. Ob man diesen die Begegnung allerdings wünschen soll, kann man nur verneinen. Von all den anderen Menschenarten, sind nur Spuren in unserem Genom enthalten. Eine Chance auf eine Koexistenz hatten wir wohl nie. So sind wir in gewisser Weise alleine und damit auch einsam als Menschenwesen auf dieser Welt.

Mit diesem Erbe müssen wir und unsere Nachkommen leben. Die Ressourcenvernichtung ist aus dieser Perspektive der Dreh- und Angelpunkt der zukünftigen Entwicklung. Der Klimawandel wirkt dabei wie ein Brandbeschleuniger. Menschliche Kulturen mit dem Ressourcenverbrauch der Industriestaaten haben keine Zukunft. Aktuelle Ergebnisse von Forschern weisen dies ganz klar nach: Ohne eine gravierende Reduzierung des Ressourcenverbrauchs ist eine nachhaltige Welt, in der Menschen gut leben können, nicht möglich. Der gesellschaftliche Umbau, der für eine nachhaltige, lebenswerte Welt notwendig ist, ist die Herausforderung für uns heute und für die folgenden Generationen. Positive Beispiele können zum Mitmachen anregen. Harald Welzer hat mit Futur II Stiftung Zukunftsfähigkeit dafür eine faszinierende Plattform geschaffen: http://www.futurzwei.org.

Weiterführende Literatur

• Harari, Yuval Noah 2013: Eine kurze Geschichte der Menschheit, Deutsche Verlagsanstalt, München – prägnant, gut lesbar und fachlich fundiert.

• Winiwarter, Verena und Bork, Hans-Rudolf 2014: Geschichte unserer Umwelt. Sechzig Reisen durch die Zeit, Primus Verlag, Darmstadt. Eine der „Reisen“ in diesem lesenswerten Buch führt auf die Osterinsel, wo ein ausgeklügeltes Anbausystem, bei dem mit großen Steinen gemulcht wurde, Landwirtschaft auch in einer kargen Umgebung ermöglichte.

Durchgänge gestalten den Raum.

Permakultur – die Vision von einer lebenswerten Zukunft!

Die Permakultur beschäftigte sich in ihren Ursprüngen mit dem, was in Europa mit dem Begriff nachhaltige Landwirtschaft gemeint war. Permakultur heute ist aus meiner Sicht nicht weniger als die Vision von einer lebenswerten Zukunft für die folgenden Generationen. Dies beinhaltet einen sorgsamen Umgang der Menschen mit den verbliebenen Ressourcen, mit ihren Mitgeschöpfen und Mitmenschen. Das heißt, die einstige Vielfalt, die in den Gärten des fruchtbaren Halbmonds ihren Ursprung nahm, zu pflegen und zu bewahren. Gleichzeitig soll auch die Vielfalt der Kulturen und Völker erhalten bleiben, die Siedlungen und Gärten heute beleben. Ganz praktisch gesehen, zerstören derzeit Menschen all das – ganz so wie Menschen dies in den letzten 15.000 Jahren immer wieder getan haben. Gleichzeitig gibt es immer wieder Menschen und Gruppen, die sich im Gegenzug dazu für Leben und Vielfalt einsetzen – das ist auch das Anliegen dieses Buches.

Permakultur – ein sozioökologischer Ansatz

Wissenschaftlich gesehen ist Permakultur ein sozioökologischer Ansatz zur Gestaltung nachhaltiger menschlicher Kulturen im Einklang mit der Mitwelt. Kräuterspiralen oder Hügelbeete, die viele Menschen mit Permakultur verbinden, mögen dabei dienlich sein. Tatsächlich geht es um einen tiefgreifenden Kulturwandel. Dieser baut auf zwei Hauptgrundsätzen auf: der drastischen Reduktion des Ressourcenverbrauchs und der Kanalisierung der menschlichen Aggressionsfähigkeit. Vernetztes, interdisziplinäres Denken und Handeln sind notwendig, um Permakultur möglich zu machen. All unsere Aktionen und Interaktionen können dabei eine Rolle spielen – die Erhaltung der Vielfalt in ihren unterschiedlichen Ausformungen, das soziale Engagement für die Schaffung eines Essbaren Schulhofs oder aber kleine Beiträge, wie die Stubenveredelung von Walnussbäumen.

Lichtung mit Totholz

Geteilte Vielfalt

Die Begriffe Vielfalt und Teilen sind für mich Schlüsselbegriffe und -prinzipien der Permakultur. Vielfalt ist bei allem, was wir bisher wissen, ein Garant für stabile Ökosysteme. Und nur geteilte Vielfalt sichert die Zukunft für unsere Nachkommen.

Gut zusammengefasst hat das John Kitsteiner, auf dessen Website http://tcpermaculture.com Sie vieles Praktische zu Thema Permakultur finden. Er meint: „I finally realized what Permaculture was not. It was not a tree-hugger, hippy, pseudo-religious idea. It was not about a militant, eco-fanatic approach to conservation. It is not ‚way out there. However regrettable, you will find many who treat Permaculture in this way.“

Permaculture is truly a scientific approach to land, plant, and animal management that still treats the natural world with a sense of awe and respect. Permaculture is about practical sustainability on an individual as well as societal basis. The science of Permaculture has a lot of breadth and depth, but basically, I think it is how I expected God wanted us to treat the land back in the Garden of Eden.“

Einladung zum Mit-tun

Damit Vielfalt und Teilen möglich sind, braucht es Menschen, die kreativ praktische Umsetzungsmöglichkeiten für Permakultur entwickeln und diese ohne Gewinnabsicht zur Verfügung stellen. Gewinnen werden dabei alle. Der Preis ist eine lebenswerte Zukunft.

http://www.permaculture.at – Christian Mösen-bichler ist ein Praktiker der Permakultur und stellt seine Website mit den folgenden Worten vor: „Du hast eine gute Idee für einen Artikel und suchst eine Plattform, um ihn unkompliziert zu veröffentlichen? Kein Problem: permaculture.at ist offen für alle und alles im Zusammenhang mit Permakultur. Bitte benutze das folgende Formular, um aktiv zu werden! Stell dein Permakulturprojekt vor. Präsentiere lokale Projekte, Ethisches, Nachhaltigkeit usw. Du hast eine Internetseite zum Thema ...“ Schöner kann die Einladung zur Permakultur nicht formuliert sein. Machen Sie mit!

Alles essbar!

Die Nahrungsproduktion ist eine der Grundlagen jeder Gesellschaft. Weltweit gibt es eine Fülle von Initiativen für eine nachhaltige Form der Lebensmittelproduktion. Mit der Konzentration der Menschen in den Städten verstärkt sich weltweit das Bedürfnis, Elemente des Gartenbaus in die Stadt zu bringen. Diese Entwicklung findet ihren Ausdruck in dem schon länger bestehenden Konzept der Essbaren Landschaft und neuerdings der „Essbaren Stadt“. Dies hat mich zur Überschrift Alles essbar! angeregt. In London gibt es „Edible Busstops“ und so spricht nichts dagegen, Kindergärten, Schulhöfe und andere Bereiche des öffentlichen Lebens essbar zu gestalten.

Dahinter sehe ich das Bedürfnis der Menschen nach Unmittelbarkeit, Sinnlichkeit und danach, das eigne Lebensumfeld zu formen.

Essbare Landschaft

Die Essbare Landschaft ist vor allem ein Bild, das unsere innere Vorstellung anspricht und das auch anderen leicht zu vermitteln ist. In meinem Verständnis von Essbarer Landschaft geht es um eine Verknüpfung der Nutzung von Wildpflanzen und eingebrachten Kulturpflanzen. Es geht darum, unser unmittelbares Umfeld für den Anbau von Lebensmitteln intensiv zu nutzen.

Die Essbare Landschaft ist ein Kontrapunkt zur zunehmenden gleichförmigen Gestaltung unseres Lebensumfelds mit Rasenflächen, Sträuchern oder Bäumen, die wegen ihres Zierwertes angebaut werden. Kritisch betrachte ich auch die Versiegelung ertragsfähiger Flächen oder, wie neuerdings in Mode, die Anlage von Steingärten mit nur wenigen Gräsern. Die Bewohner argumentieren mit der vereinfachten Pflege und geringem Arbeitsaufwand. Diese Art von Gestaltung wird sozial und kulturell positiv honoriert. Im Siedlungsbereich entsteht dadurch ein unbewusster sozialer Anpassungsdruck zur ähnlichen Gestaltung.

Waldgarten und Streuobstwiese dienen bei der Gestaltung als Vorbild.

Mit dem Motto „Don’t mow your lawn, eat it!“ wird die Gegenbewegung zur monotonen Gestaltung gut beschrieben. Statt Rasenmähen gilt es, die vorhandenen Wildpflanzen zu pflegen und zu ernten und die vorhandene Vielfalt durch neue Wildpflanzen oder Kultursorten zu ergänzen. Das vorliegende Buch liefert dazu einen Beitrag.

Essbare Gemeinde – Essbare Stadt

Die Begriffe Essbare Gemeinde und Essbare Stadt sehe ich als Überbegriff für einen Wandel in Bezug auf das Bild von Gemeinden und Städten. Sie sind gleichsam wie Schirme, unter denen sich unterschiedliche Initiativen wie Urban Gardening, Nachbarschafts- und Gemeinschaftsgärten oder Obst in der Stadt wiederfinden. Für alle diese Initiativen bietet dieses Buch auch eine Darstellung möglicher Pflanzungen von Obstgehölzen.

Auf der Suche nach Himbeeren im Essbaren Kindergarten (Foto: Johannes Hloch)

Warum die Essbare Stadt ein globaler Erfolg ist

Die Essbare Stadt vereint aus meiner Sicht die zwei Grundbedürfnisse der Menschen, nach Nahrung und Sicherheit.

Immer wieder werde ich gefragt, ob denn tatsächlich „Alles“ im Alchemistenpark gefahrlos essbar ist. Essen ist eine Vertrauenssache. Ich muss mich darauf verlassen können, dass die mir angebotene Frucht genießbar ist und mir nicht schadet. Orte, an denen wir gut gegessen haben, merken wir uns, denn es lohnt dort wieder hinzugehen. Genauso geht es uns mit Orten, an denen wir schlechte Nahrung fanden. Die werden wir in Zukunft meiden. Diese Grundorientierung begleitet die Menschheit seit Anbeginn. Die Stadt selbst steht für das Bedürfnis nach einem sicheren Ort, nach einer Heimstatt. Auch hier spielt Vertrauen eine zentrale Rolle.

Essbare Städte gleichen, je nachdem wie viele und welche Flächen dafür zur Verfügung stehen, eher Gärten und Parks. Die Farben- und Formenvielfalt der vielen Obst- und Gemüsearten vermitteln Sinnlichkeit und fordern dazu auf, mit diesen Flächen sorgsam umzugehen. Dieser Effekt breitet sich auch auf das Umfeld aus. Positive ökologische Entwicklungen ziehen so positive soziale Effekte nach sich. Der umgekehrte Effekt zeigt sich allerdings ebenso. Ein verwahrlostes Umfeld und vermüllte Gärten wirken sich auch im sozialen Bereich und auf das Sicherheitsgefühl aus. Anonyme Siedlungen sind für die Entstehung gesellschaftlicher Probleme anfälliger als Lebensräume, die durch ihre Bepflanzung Identität stiften.

Japanischer Zierapfel ‚Mandarin‘ (Foto: Johannes Hloch)

Die Möglichkeit, sich im öffentlichen Raum zu betätigen, etwas zu gestalten oder zu nutzen, fördert den sozialen Austausch. Obstbäume sind dafür ein ideales Mittel. Vom Apfelbaum möchten viele ernten und müssen sich dabei miteinander arrangieren. Einer von hunderten anonymen Ziersträuchern hingegen berührt uns nicht, wird deshalb oft auch nur lieblos betrachtet und notdürftig gepflegt.

Kirchberg am Wagram -die 1. Essbare Gemeinde Niederösterreichs – ein Modell

Meine Erfahrungen beziehen sich auf die Gemeinde, in der ich wohne. Begonnen hat alles mit der essbaren Gestaltung des Kindergartens. Die Minikiwis ranken sich im Zaun, die Kinder spielen unter dem Hängemaulbeerbaum, verstecken oder klettern auf die kleinen Apfelbäume. Die Nachfrage nach den Felsenbirnen und Himbeeren ist stark gestiegen. Im Herbst kocht man zusammen Quittenmarmelade ein und verkostet die ersten Indianerbananen. Mit der Anlage des Alchemistenparks – einer öffentlich zugänglichen Obstsammlung in unmittelbarer Nähe zum Kindergarten – entstand ein weiteres Zentrum für Vielfalt. Engagierte Menschen der vis-a-vis gelegenen Volksschule organisierten dann auch die essbare Bepflanzung des Schulhofs. Der letzte Schritt hin zu einer Essbaren Gemeinde war die Entscheidung, in den neuen Siedlungsbereichen auf öffentlichem Grund nicht mehr Zierpflanzen zu setzen, sondern Obst-und Nussgehölze. In den bestehenden Siedlungsbereichen findet ein langsamer Austausch nach diesem Prinzip statt.

Essbarer Schulhof in Kirchberg am Wagram. Plan DI Georg Schuhmacher, Pflanzenauswahl Mag. (FH) Siegfried Tatschl

Der Gärtner bei der Pflanzung (Foto: Sandra Eichinger)

Die Entscheidung des Gemeinderats im Jahr 2013 für die Selbstbenennung als erste „Essbare Gemeinde Niederösterreichs“ zu stimmen, war der Schlusspunkt einer zwölf Jahre dauernden Entwicklung. Wie es weitergeht und man mit Bedenken („Da kommen dann Fremde in meine Gasse ernten. Da will ich lieber einen Ahorn gepflanzt haben.“) umgeht, wird die Zukunft weisen.

Kastenbeete im Alchemistenpark (Foto: Johannes Hloch)

Der Schlüssel für den Erfolg solcher Initiativen ist die gelungene Zusammenarbeit von engagierten Einzelpersonen, Gruppen wie einem Dorferneuerungsverein und den politisch Verantwortlichen. In jedem der drei Bereiche braucht es zumindest eine Person, die sich für das Anliegen engagiert, bereit ist mit allen zu reden und viel Geduld bei Rückschlägen aufbringt. Bei derartigen Entwicklungen können Ängste und Neid entstehen – auch mit Gegenspielern muss man rechnen. Meine Erfahrungen zeigen, dass man einen langen Atem für derartige Projekte braucht. Die praktischen Beteiligung möglichst vieler Menschen sowie die Anerkennung und Wertschätzung ihres Beitrages führen schlussendlich aber zum Ziel.

Essbarer Kindergarten – Essbare Schule – Essbare Stadt: Worauf es ankommt

Zwei Momente entscheiden über den Erfolg der Projekte: erstens die oben beschriebene Einbeziehung entscheidender politisch Verantwortlicher und der Betroffenen in der Planungsphase und zweitens die Sicherung der nachhaltigen Nutzung der Pflanzen. Fragen wie „Wer räumt das Fallobst weg?“ und „Wer soll das Ganze pflegen, ich habe keine Zeit dafür“ müssen ernst genommen werden. Überall, wo engagierte und verlässliche Gruppen aktiv sind, finden sich Lösungen. Aus meiner Sicht spielt die kommunale Verwaltung eine entscheidende Rolle. Sie soll hier für Initiativen unterstützend tätig sein, bei Konflikten moderieren und die Verantwortung übernehmen.

Foto: Johannes Hloch

Wenn sich Menschen engagieren können, schafft dies eine Verbundenheit mit dem Projekt. Die Volksschüler schauen noch Jahre später, ob es „ihren“ Bäumen gut geht.

Für die Entfernung des Fallobsts, die Pflege der Pflanzen, die laufende Information von Anrainern oder das Aufnehmen von Anregungen und Beschwerden habe ich das Modell der „Fruit-Streetworker“ entwickelt. Im sozialen Bereich hat es sich als wirksam gezeigt, dass speziell geschulte SozialarbeiterInnen direkt dorthin gehen, wo es gesellschaftliche Konflikte gibt, um mit den Menschen vor Ort zu reden und Konflikte kanalisieren zu können. Bei der Kommune angestellte oder von ihr bezahlte „Fruit-Streetworker“ stelle ich mir ganz praktisch so vor: Sie entfernen das Fallobst, geben Rezepte für die Obstverwertung weiter, heben ein kleines Kind hoch, damit es an die Beeren kommt, oder holen einer betagten Person einen Apfel vom Baum. Viele Ängste und Befürchtungen lassen sich praktisch lösen, wenn man auf die Menschen zugeht und mit ihnen spricht.

Der Alchemistenpark in Kirchberg am Wagram – eine Essbare Landschaft

Die Permakulturanlage Alchemistenpark in Kirchberg am Wagram, wurde von mir geplant und ab 2007 angelegt. Sie ist als Essbare Landschaft konzipiert, in der viele der in diesem Buch vorgestellten Pflanzen wachsen. Integriert ist ein naturnah gestalteter Kinderspielplatz. Der Alchemistenpark ist ganzjährig frei zugänglich.

Mittlerweile ist der Alchemistenpark zu einem generationsübergreifenden Treffpunkt geworden. Wer mag, kann vom Frühjahr an bis zum Frost Früchte und Nüsse kosten, sich Veredelungsreiser schneiden oder sich Anregungen für den eigenen Garten holen.

Die Anlage ist eine Kooperation von Permakultur Austria, der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram und der Aktion „Natur im Garten“ des Bundeslandes Niederösterreich, die Vielfalt in den Gärten fördert. Den dazugehörigen Folder finden Sie auf der Website von Permakultur Austria: http://www.permakultur.net/?mdoc_id=1000784, weitere Information auf der Website von „Natur im Garten“: http://www.naturimgarten.at/schaugaerten/noe-mitte/alchemistenpark und auf der Website der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram: kirchberg-wagram.at.

Nützliche Werkzeuge

Vielleicht kennen Sie das auch: Sie sind eingeladen einen Baum oder Strauch zu pflanzen oder bei der Gartenarbeit zu helfen. Auf Nachfrage wird dann das Werkzeug aus dem Schuppen geholt und Sie stehen da mit einem kurzstieligen stumpfen Spaten, der eigentlich ins Museum gehört, einem Heimwerkerhammer zum Einschlagen der Pflöcke und einer Kinderschaufel. Jedes Mal wieder schwöre ich mir, beim nächsten Mal mein eigenes Werkzeug mitzubringen. Mittlerweile gehört es fix zu meinen Beratungen beim Neuanlegen von Obstgärten, mit meinen Kunden auch ins Fachgeschäft zu gehen und passendes Werkzeug zu kaufen. Dies trägt wesentlich zur Freude an der Gartenarbeit bei.

Wer billig kauft, kauft teuer. Dieser Spruch bewahrheitet sich auch bei Gartenwerkzeugen. Solide Qualitätsprodukte kosten etwas mehr, allerdings begleiten sie einen oft auch ein Gärtnerleben lang. Qualitätsbetriebe im Bereich der Werkzeugherstellung liefern auch nach vielen Jahren noch Ersatzteile. Unter einem permakulturellen Aspekt macht das auch Sinn: Die Ressourcen sollen möglichst sinnvoll und sparsam eingesetzt werden. Gut schneidende Scheren oder gut gefedertes Werkzeug liefern saubere Schnitte und schonen die Gelenke der Arbeitenden. Mit gutem Werkzeug zu arbeiten macht auch schlicht mehr Spaß.

Mit den Produkten der folgenden Firmen habe ich die letzten 30 Jahre beste Erfahrungen gemacht: http://www.original-loewe.de, http://www.bahco-werkzeuge.de, http://www.felco.at.

Zu einer Grundausstattung für einen Garten gehören folgende Werkzeuge: Spaten, kleine und große Schaufel, Schlägel, Eisenstange, Krampen, Rechen, Grabgabel, Kompostsieb. Mein Universalwerkzeug im Garten ist die Zinkenhacke. Mit ihrem kurzen Stiel eignet sie sich besonders gut für die Arbeit mit Kastenbeeten oder Hochbeeten. Erhältlich ist sie bei Dictum: http://www.mehr-als-werkzeug.de. Beim gleichen Händler erhalten Sie auch die Ziehkralle und die Hakenkralle, die sich für das Entfernen von Wurzelwerk oder von Gräsern oder anderen Pflanzen in Mauerritzen eignen.

Staudensichel/Schweizer Gertel von www.stihl.at für Äste und Stämme (Foto: Johannes Hloch)

Sichel für Gras und Sichel für Strauchwerk (Foto: Johannes Hloch)

Gartenschere mit Halfter (Foto: Johannes Hloch)

Japanische Heckenschere (Foto: Johannes Hloch)

Hakenkralle (Foto: Johannes Hloch)

Baumsäge (Foto: Johannes Hloch)

Zinkenhacke (Foto: Johannes Hloch)

Astschere (Foto: Johannes Hloch)

Schlägel (Foto: Johannes Hloch)

Kokosschnur (Foto: Johannes Hloch)

Spaten (Foto: Johannes Hloch)

Holzrechen (Foto: Johannes Hloch)

Haue/Heindl (Foto: Johannes Hloch)

Hippe (Foto: Johannes Hloch)

Krampen (Foto: Johannes Hloch)

Kompostbehälter: Mein Motto ist: Nichts Grünes verlässt den Garten. Damit meine ich die Verarbeitung möglichst aller anfallenden organischen Stoffe auf dem eigenen Grund. Die Ausnahme sind kranke Pflanzenteile. Holzstämme, die ich nicht zum Heizen verwende, lagere ich in der Hecke ab oder platziere sie als Skulptur, die über die Jahre verrottet. Dabei entfaltet sich eine eigene Schönheit, wenn Pilze das Holz überziehen, Ameisen Hügel darauf errichten und verschiedenste Insekten Nahrung und Unterschlupf darin finden. Ausgediente Wollteppiche lösen sich auf den Gartenwegen auf und düngen gleichzeitig.

Neben der Flächenkompostierung habe ich zwei Arten von Kompostbehältern erprobt. Im elterlichen Garten habe ich aus Latten und Holzpflöcken Kompostbehälter gebaut. In meinem jetzigen Garten würden die Amseln und Raben die Kompostreste im Garten verstreuen. Darum verwende ich Kompostbehälter aus Recyclingkunststoff. Diese sind robust, praktisch zusammensetzbar und lassen sich auch optisch in einen kleinen Garten gut integrieren. Einmal im Jahr, meist im Herbst, werfe ich den Kompost durch ein Sieb. Den reifen Kompost lasse ich den Winter über in einem eigenen Kasten nachreifen und verwende ihn im Frühling. Der Rest kommt wieder in den Kompostbehälter. Mit den Kompostbehältern der Firma Juwel habe ich gute Erfahrungen gemacht: http://juwel.com.

Häcksler für Strauch- und Baumschnitt: Alle Zweige vom Strauchschnitt, die ich nicht gleich der Flächenkompostierung zuführe, und Äste bis zu einem Durchmesser von 3–4 cm gebe ich in einen elektrisch betriebenen Leisehäcksler. Leise-häcksler haben keine Messer, welche die Zweige und Äste zerkleinern, sondern eine Zahnradwalze, die das Häckselmaterial zerquetscht. Die Bedienung ist einfach und ungefährlicher als die lauten Messerhäcksler. Es können keine Holzstücke herausgeschleudert werden. Dadurch sind weder Schutzbrillen noch Ohrenschützer notwendig, bloß Arbeitshandschuhe. Der beste und sicherste Leisehäcksler (Marke GE 35 L) laut Konsumententest und auch aus meiner Erfahrung, stammt von der Tiroler Firma Viking: http://www.viking.at.

Auf den Boden des Kompostbehälters kommen Strauchschnitt und grobes Material.

Kompostecke im Garten

Der halbreife Kompost wird ausgeräumt.

Kompostsieb und Grabgabel

Der halbreife Kompost wird durch ein Sieb geworfen.

Diese Maden entwickeln sich zu prächtigen Goldkäfern, geben Sie sie besser wieder in den Kompost zurück.

Der fertige Kompost ist feinkrümelig und riecht angenehm nach Walderde.

Häcksler für Zweige und Äste

Aluplaketten (Foto: Johannes Hloch)

Kompostplatz im Garten (Foto: Johannes Hloch)

Zu einer Grundausstattung für Obstbaumpflanzungen und -schnitt gehören: Pflöcke (am besten sind Pflöcke aus Akazien- und Kastanien- oder Lärchenholz. Sie halten jahrelang und stabilisieren einen frisch gesetzten Baum, bis er genügend Halt gefunden hat. Pflöcke aus Fichtenholz morschen rasch ab. Die Folge sind die schief gewachsenen Bäume, die man häufig entlang von Straßen oder auch in Obstgärten sieht.); Kokosschnur zum Anbinden der Bäume und Hanfschnur, um Zweige zu befestigen; Gartenschere; Astschere; Baumsäge (Sägen mit einem ziehenden Schnitt sind zu bevorzugen. Mit ihnen lässt sich viel eleganter und vor allem kraftschonender arbeiten.); Hippe oder ein anderes gut schneidendes Klappmesser.

Dazu gehören noch sinnvolles Zubehör und Pflegemittel: Halfter für die Gartenschere, Pflegeöle für Werkzeuge und ein Schleifstein.

Etiketten für Pflanzen- und Sortennamen: Die Etikettierung von Pflanzen war lange ein Problem. Die Plastiketiketten werden spröde und brechen ab, Stecketiketten aus Holz mit wasserfestem Stift beschrieben bleichen aus. Die dauerhafte und auch optisch sehr schöne Lösung sind doppelschichtige Aluplaketten, die mit einem stumpfen Bleistift oder Kugelschreiber beschrieben werden. Die Schrift drückt sich dauerhaft in das Aluminium. Die Plaketten gibt es in zwei Größen. Sie werden mit einem nichtrostenden Draht an der Pflanze befestigt. Wichtig sind die jährliche Kontrolle und das lose Umhängen der Etiketten, um das Einwachsen zu vermeiden. (Erhältlich sind diese Aluplaketten bei: http://www.printikett.com.)

Nordhäuser Forellenbirne (Foto: Johannes Hloch)

Obstbäume und -sträucher kaufen

Wenn Sie Obstbäume kaufen, stehen Sie vor der Frage: Buschbaum – Halbstamm – Hochstamm? Von dieser Entscheidung hängt ab, wie hoch der ausgewachsene Baum wird. Lassen Sie sich in der Baumschule beraten. Einen Baum, der auf einer starkwüchsigen Unterlage steht, können Sie durch Schnittmaßnahmen nicht wirklich klein halten. Gerade bei Walnuss- oder Kirschbäumen, die als Hausbäume sehr beliebt sind, wird die Größe in kleinen Gärten nach Jahren zum Problem. Zum Glück gibt es mittlerweile bei vielen Obstarten klein bleibende Wuchsformen.

Eine weitere wichtige Entscheidung ist, ob Sie Bäume wurzelnackt oder im Container kaufen. Wurzelnackte Bäume werden nur in der Vegetationsruhe im Herbst oder im Frühjahr verkauft. Der Vorteil ist, dass sie gut anwachsen. Schneiden Sie vor dem Setzen die starken Wurzeln leicht zurück. Dies fördert die Bildung von Faserwurzeln. Containerpflanzen können Sie setzen, solange der Boden nicht gefroren ist. Damit sie gut anwachsen, ist es wichtig, den Wurzelballen rundum aufzulockern und einen Pflanzschnitt vorzunehmen. Dies sind für den Baum wichtige Wachstumsimpulse nach der langen Zeit, die er im Topf verbracht hat und in der die Wurzeln oft im Kreis gewachsen sind.

Baum pflanzen

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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