Abenteuer auf Burg Ravenstein - Thomas Meinen - E-Book

Abenteuer auf Burg Ravenstein E-Book

Thomas Meinen

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Beschreibung

Eine Geschichte über die Abenteuer des Knappen Konrad, der dem schwarzen Ritter bei einem Turnier auf Burg Ravenstein begegnet. Dabei erfahren die jungen Leserinnen und Leser, wie die Ritter des Mittelalters wirklich gelebt haben.

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Seitenzahl: 37

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Thomas Meinen

Abenteuer auf Burg Ravenstein

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Abenteuer auf Burg Ravenstein

Teil 1: Knappe Konrad

Teil 2: Das Turnier

Impressum

Abenteuer auf Burg Ravenstein

Teil 1: Knappe Konrad

Es war zu einer Zeit, als die Menschen glaubten, dass Gott einem Kaiser, König, Fürsten oder Herzog allein die Herrschaft über ein Land und auch über die Menschen, die dort lebten, gegeben hatte. Sie waren sozusagen Herrscher von Gottes Gnaden. Es war außerdem eine Zeit, in der die Menschen Angst vor Tod, Krieg, Pest, Hungersnöten und den Qualen in der Hölle hatten. Es war die Zeit, die wir heute Mittelalter nennen.

Die meisten Menschen im Mittelalter waren arme Leute. Bauern, die als Leibeigene auf den Feldern ihres adeligen Herrn arbeiteten. Sie lebten auf dem Land in Hütten, in denen die ganze Familie, die Tiere und das Saatgut in einem Raum untergebracht waren. Sie ernährten sich überwiegend von Brot, Getreidebrei und ein wenig Gemüse. Fleisch gab es für sie kaum. Rechte hatten diese armen Menschen so gut wie keine. Sie waren der Besitz eines Adeligen.

Der lebte auf einer Burg. Davon gab es Tausende im Mittelalter. Auf manchen Burgen lebten bis zu 100 Menschen, darunter Pagen, Knappen, Diener, Köche, Soldaten, Stallknechte und Mägde. Es konnte ziemlich langweilig sein auf einer Burg. Gefeiert wurde selten. Und Festbankette wurden nur zu besonderen Anlässen auf der Burg ausgerichtet. Denn das war eine ziemlich teure Angelegenheit. Trotzdem ging es den Adeligen im Vergleich zu den Bauern recht gut. Wenn sie nicht gerade im Krieg waren, dann herrschten sie über ihr Land und nahmen als Ritter an Kreuzzügen und Turnieren teil.

Auf einer dieser vielen Burgen lebten Graf Gisbert von Ravenstein und seine Familie. Gisbert war ein großer und kräftiger Mann. Aber in seiner Rüstung, mit dem Federschmuck auf seinem Helm sah er noch mal größer und beeindruckender aus und ziemlich Ehrfurcht einflössend. Aber das täuschte, denn eigentlich war er ein friedliebender Mann und Turniere mochte er nicht besonders, vor allem, weil man sich dabei ordentlich verletzen konnte. Zwar trug der Ritter zu seinem Schutz Rüstung, Helm und einen Schild, aber wenn der Gegner ihn beim Gestech in vollem Galopp mit der Lanze vom Pferd gestoßen hatte, dann tat das manchmal ganz schön weh. Außerdem war es üblich, dass derjenige, der aus dem Sattel gehoben wurde, nicht nur einfach besiegt, sondern nach den strengen Turnierbestimmungen samt Pferd, Rüstung und Wagen eine Beute des Siegers war. Und der konnte dann bestimmen, für welche Summe der Verlierer alles zurück kaufen konnte. Mancher Ritter war dann nicht nur am Körper und in seiner Ehre verletzt, sondern unter Umständen auch noch ziemlich pleite.

Heute war ein besonderer Tag auf Burg Ravenstein. Gisbert hatte seine Ritter-Kollegen zum Turnier eingeladen und viele waren seiner Einladung gefolgt. Weil das Turnier aber immer eine sehr aufwändige Sache war, kamen die Gäste immer schon mindestens einen Tag früher angereist. Für heute war ein Festmahl vorgesehen, während die Dienerschaft alles für das morgige Turnier vorbereitete. Dann konnten die Ritter wieder einmal ihre Kräfte messen und, was noch viel wichtiger war, das Kämpfen üben, Mann gegen Mann. Das mussten sie auch, denn von Zeit zu Zeit zogen die Ritter für ihren Herrn in den Krieg. Wenn der zum Beispiel wieder mal auf das Land seiner Nachbarn scharf war, oder sich gegen andere verteidigen musste, weil die in sein Land eingedrungen waren, dann musste der Ritter die Sache für seinen Herrn in Ordnung bringen. Das war so üblich, denn der Ritter stand im Dienst eines Fürsten oder Königs. Und dafür, das er von ihm beschützt wurde, musste der Ritter seinem Lehnsherrn allerdings auch was geben. Und so leistete der Ritter im Gegenzug eben militärischen Dienst. Turniere waren für die Ritter also so eine Art Trainingslager. Auf jeden Fall war das immer eine aufregende Sache. Aber heute sollte erst einmal ausgiebig gefeiert werden.