ABENTEUER GRUNDLOS GLÜCKLICH - Katja Bode - E-Book

ABENTEUER GRUNDLOS GLÜCKLICH E-Book

Katja Bode

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Beschreibung

Gründe zum Glücklich-Sein gibt es viele, aber selten passt alles dafür, oder? So geht die unglückliche Jagd nach dem Glück endlos weiter. Erst der Ausstieg daraus führt zu grundlosem Glück. Aber wie geht das? Schritt für Schritt wird die Grundlage dargelegt, die auf dem spirituellen Bestseller "Ein Kurs in Wundern"® beruht. Dabei wird der Leser gebeten, Bereitschaft und Abenteuerlust für etwas völlig Neues beizusteuern. Denn es geht um ein komplettes Umdenken. Damit die Umsetzung gut nachvollziehbar ist, liefert die Autorin über 200 Seiten Alltagsbeispiele mit. Das Prinzip ist einfach: Wir haben stets die Wahl, wie wir auf das weltliche Geschehen reagieren und in der Welt agieren wollen – in Angst oder in Liebe. So können wir lernen, unsere Freiheit der Wahl bewusst für die wahre Liebe einzusetzen. Jedoch verhindert dies unser gewohntes angstvolles Denken immer wieder. Diesen Widerstand in uns müssen wir anschauen und auflösen. Dann erfasst uns wie von selbst grundloses Glück und bedingungslose Liebe. Zugegeben, das ist nicht immer leicht, aber absolut machbar und lohnenswert. Denn wir erfahren einen erstaunlich befreienden und heilsamen Umgang mit dem eigenen Körper, jeder Art von Beziehung und allen Krisen. Güte, Frieden und Freude erfüllen uns. Folgen Sie der Anwendung des "Kurses" in enger Verknüpfung von Theorie und Praxis. Lernen Sie die wichtigsten Elemente für die Praxis kennen: den "Beobachter", den "Spiegel" und die "Führung wahrer Liebe". Ganz konkret zeigt sich das Vorgehen in Bezug auf Gesundheit und Beziehungen, Leben und Beruf, Schul- und Alternativmedizin sowie psychologische und spirituelle Sichtweisen auf Gott und die Welt. Lebensnah und glaubwürdig werden die Prozesse der befreienden inneren Veränderung hin zu grundlosem Glück geschildert. Der Leser lernt nach und nach, beständig friedvoll auf die Welt zu schauen. Daraus ergibt sich schließlich das Erwachen im wahren Sein der Liebe – jenseits der Individualität und körperlicher Begrenztheit.

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Seitenzahl: 950

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FÜR DICH UND MICH

Katja Bode

ABENTEUER

GRUNDLOS GLCKLICH

Erstaunlich andere Erfahrungen machen

© tao.de in J. Kamphausen Mediengruppe GmbH, Bielefeld

1. Auflage 2016

Autorin: Katja Bode

Umschlaggestaltung, Illustration: Wilfried Klei, Katja Bode

Lektorat: Ina Kleinod

Korrektorat: Katja Wetzel

Verlag: tao.de in J. Kamphausen Mediengruppe GmbH, Bielefeld,

www.tao.de, E-Mail: [email protected]

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN Hardcover:

978-3-96051-062-8

ISBN Paperback:

978-3-96051-061-1

ISBN E-Book:

978-3-96051-063-5

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige

Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und sonstige Veröffentlichungen.

In der deutschen Übersetzung wurden Zitate und sinngemäße Wiedergaben

entnommen aus dem Werk Ein Kurs in Wundern®, © 1994, 2008

Foundation for Inner Peace, Mill Valley, USA, deutsche Ausgabe Greuthof Verlag

Nähere Informationen: www.greuthof.de

Ein Kurs in Wundern®, EKIW® und A Course in Miracles®

sind als eingetragene Markenzeichen international geschützt.

Die in diesem Buch vorgestellten Gedanken stellen die persönliche Meinung und Interpretation

sowie das persönliche Verständnis der Autorin dar und nicht die der Rechteinhaber von

Ein Kurs in Wundern®.

INHALT

EINE NEUE SICHT

Einleitung: DIE SEHNSUCHT SUCHT

Unser aller Ausgangssituation ist dieselbe

Worum geht es genau?

Grundlos glücklich mit einer neuen Sicht

Ändere deine Sicht und alles ist gut

Alles sortiert sich neu

Wie gehen wir vor?

PS:

DIE THEORIE

Kapitel 1: EIN KURS IN WUNDERN

Achtung: Knotengefahr!

Nicht abschrecken lassen

Der Kurs aus meiner Sicht

Ein erster Einblick

Wer steckt hinter dem Kurs?

Worum geht es genau?

Der Kurs sagt: Gott ist

Liebe hat kein Gegenteil

Die Welt ist nur ein Traum

Das Ich und Du des Kurses

Zweifel und Ängste

Trennung ist nicht möglich

Gespaltener Geist

Bleistift, Radiergummi und weißes Papier

Im falschen Film

Wir sind das Licht

Die Wirklichkeit Gottes

Strahlende Sonne

Wie Gott, aber nicht Gott

Die Ego-Fallen

Erlösung ist garantiert

Kurs-Theorie in Etappen

Schaubilder

Ein Überblick

Alle Trennungsschritte in einem

Ego-Kreislauf und Ausweg

Schuld ist schneller, als du denkst

Und wozu das alles?

Eine neue Sicht

Ist die Welt wirklich so furchtbar?

Von der abstrakten Theorie zur Alltagspraxis

Noch eines vorab

DIE PRAXIS

Kapitel 2: DER BEOBACHTER

Wozu beobachten?

Klingt wunderbar einfach

Wie funktioniert der Beobachter?

Geduldig dranbleiben

Weitere Wege zur Aktivierung des Beobachters

Akuter Einsatz

Ein Beispiel für Aggressionen

Bin ich in Liebe oder Angst?

Nicht verdrängen – nicht verleugnen

Trocken-Training

Wir sind der blaue Himmel

Wir denken den ganzen Tag

Den Gedankensumpf beobachten

Müdigkeit und Stress

Über nächtliche Träume stolpern

Wir kennen den Beobachter

Das Schöne und Gute in uns beobachten

Wer und wo ist der Beobachter?

Alles ist ein Prozess

Ein Extrembeispiel des Beobachtens

Kapitel 3: DER SPIEGEL

Von einem Kleiderhaufen lernen

Vom Einzelnen zum Allgemeinen

Nur der Glaube ans Ego steht uns im Weg

Vom Allgemeinen zum Hintergrund

Vom Konkreten zum Abstrakten und zurück

Erst innen, dann außen

Nicht die Welt verändern, sondern mein Denken über die Welt

Konsequenz ist angesagt

Missverständnisse sind lehrreich

Ausflug in die Psychologie

Wiederholung prägt sich ein

Mit dem Spiegel zur Vergebung

Das berühmte Messer-Beispiel

Die Kreuzigung Jesus anders gesehen

Soll ich mich auch kreuzigen lassen?

Liebe erinnert an Liebe

Anders als erwartet

Spiegel spiegeln gnadenlos

Alle mit ins Boot nehmen

Wunder über Wunder

Ein Märchen wird wahr

Jetzt fehlt nur noch eins

Kapitel 4: DIE FÜHRUNG

Heilige Geist – wer oder was?

„Wozu dient es?“

Leichtigkeit und Schwere

Der Weg zum Heiligen Geist

Die Antwort ist immer Frieden

Die Reaktion ist ausschlaggebend

Die Bereitwilligkeit ist entscheidend

Freu’ dich, wenn sich das Ego wehrt

Probleme und die wahre Ursache

Trennung in Liebe und Verbundenheit

Führung in Liebe, Frieden und Verbundenheit

Schein-heilige Führung

Entscheidungen aus dem inneren Frieden treffen

Wir entscheiden uns pausenlos

Ich weiß nichts – und das ist mein Glück

Befreiung vom Urteil

Das Mittel heißt: Vergebung

Die Unterschiede von Positivem Denken, Wünschen und dem Kurs

Alles zum Besten nutzen

Liebe geht niemals verloren

Sisyphus lässt grüßen?

Wir sind nur von Gott abhängig – zum Glück

Es gibt immer einen Weg zum inneren Frieden

Der Heilige Geist ist immer für alle und alles da

Small Talk leicht gemacht

Die Führung ist in uns

Das Drehbuch ist bereits in allen Varianten geschrieben

Vergebung reicht in alle Zeitdimensionen

Nur Erfahrungen überzeugen

IN ANDEREM LICHT

Kapitel 5: DER KÖRPER

Der Körper als Projektion des Ego

Das Ego-Körper-Dilemma

Heilung durch Hingabe an den Heiligen Geist

Körperliche „Krankheit“ ohne Schmerzen und Leiden

Schmerzen ohne Leiden

Der Stein im Joggingschuh

Heilung – neu definiert

Das Ziel ist innerer Frieden

Der Körper ist außen

Von der Flugangst

Der Körper ist neutral

Das Ego dient dem Vergessen von Gott

„Krankheit“ und Tod des Körpers sind Selbst-Bestrafung

„Krankheit“ als Ruf nach Liebe verstehen

Alle Ego-Maßnahmen sind nur Magie

Sichtweisen verändern sich

Der Kurs und der ganzheitliche Ansatz

Magie und Angstfreiheit

Magie als Lernschritt

Wenn ich Therapeut und Kurs-Schüler bin

Ungeheilter und geheilter Heiler

Den Körper nicht leugnen

Liefern Körperempfindungen Hinweise?

Bin ich nach dem körperlichen Tod bei Gott?

Der Heilige Geist gibt keine Tipps für den Körper und das Welten-Leben

Was ist mit Lichtnahrung?

Auf den Punkt gebracht

Von Irrungen, Wirrungen und Erkenntnissen

Kapitel 6: DIE BEZIEHUNGEN

Durch den Beziehungs-Dschungel

Liebe ist nicht gleich Liebe

Schöne Worte sind schnell gesagt

Sagt die wahre Liebe zu allem „Ja“ und „Amen“?

Besondere Beziehungen

Ehrlich bis zum letzten Punkt

Heilige Beziehungen

Was Einbrecher wirklich suchen

Nicht mit dem Ego auf das Ego des anderen reagieren

Wir sind alle gleich und jeder ist uns ein Lehrer

Beziehungsarbeit à la Kurs

Niemand außer mir muss die Kurs-Arbeit machen

„Ein Bruder ist alle Brüder“

Drei Monate Egotrip-Reise

Die wahre Liebe vermag schier Unmögliches

DIE ERGEBNISSE

Kapitel 7: AUF DER SPUR DES INNEREN FRIEDENS

Auf Kurs in der Illusion

Eine Phase nach der anderen

Einfach aufmerksam laufen lassen

Die Meditation mischt sich ein

Zufälle gibt es nicht

Innenschau und Entscheidungskraft

Das Helfersyndrom verpufft

Unerwartete Einflüsse

Der Fokus ändert sich

Von der Lust, Brötchen zu verkaufen

Kapitel 8: EINE LIVE-KURS-GESCHICHTE

Hilft der Kurs wirklich immer?

Die Vorgeschichte

Tagebuch

Kapitel 9: AUF DEM WEG VOM HASS ZUR LIEBE

Prozessnotizen

Schlussbetrachtungen: DER KURS KURZ, KNAPP UND KNACKIG

Der Ausgang ist gewiss

Fassen wir zusammen

ANHANG

Erklärungen zu den Zitat- und Textstellenverweisen

Danke

EINE NEUE SICHT

Einleitung

DIE SEHNSUCHT SUCHT

Ich goss gerade Tee auf. Es war ein ganz normaler Arbeitstag, an dem ich mir wie so oft zwischen zwei Terminen eine dampfende Tasse gönnte. Es war nichts Besonderes passiert, alles war wie immer. Und dennoch wurde ich plötzlich gewahr, dass ein ganz erstaunliches Gefühl in mir aufstieg. Es war unendlich angenehm und erfüllte mich vollkommen. Ich konnte es zunächst nicht benennen, doch dann wurde mir bewusst, dass ich überglücklich war. Das wunderte mich sehr. Warum war ich plötzlich so glücklich? Was war der Grund dafür? So sehr ich auch suchte, ich fand keinen. Aber aus einer Stille in mir stieg eine Wortkombination auf, die ich noch nicht kannte – und die es vollends traf: grundlos glücklich. Ja, ich war tatsächlich grundlos glücklich! Ich konnte mir überhaupt nicht erklären, wie es entstanden war, woher es kam und was es bedeutete. Dieses Erlebnis war so anders, dass es mir als etwas ganz Außergewöhnliches in Erinnerung blieb. Ebenso erging es mir mit zwei weiteren Erfahrungen. Einmal ruhte ich mitten in einer gewaltsamen Situation in totalem inneren Frieden. Ich war vollkommen frei von Angst, was mir absurd erschien. Ein anderes Mal erfasste mich für einen Moment die Präsenz einer Liebe, die einen Menschen – den ich kaum kannte und mit dem ich Schwierigkeiten hatte – zutiefst annehmend und ohne jegliche Bedingung umfing. Es berührte mich zutiefst, wenn es mir auch völlig unverständlich war. Erst Jahre später fand ich heraus, wie ich diese inneren Zustände auch bewusst erreichen kann und was sie wirklich bergen.

Fragst du dich nun: „Grundlos glücklich – au ja – aber wie funktioniert das bitteschön?“ Lass mich dir davon erzählen, dann kannst du es selbst ausprobieren. Und stell dir vor, es ist auch für mich immer noch ein tägliches Abenteuer, denn es geht um ein totales Umdenken: zum Glück!

Zugegeben, dieser Weg ist nicht immer leicht, aber absolut machbar und lohnenswert. Denn es geht so sehr „ans Eingemachte“, dass wir einen unglaublich befreienden und heilsamen Umgang mit allen Lebensbereichen erfahren – und noch viel Erstaunlicheres! Aber dazu später mehr, denn ich möchte Schritt für Schritt mit dir gehen. Starten wir also mit der Ausgangssituation.

Unser aller Ausgangssituation ist dieselbe

Wir tun einiges dafür, um uns in unserem Leben bestmöglich einzurichten, nicht wahr? Wir gehen Beziehungen ein, in denen wir uns wohl fühlen, suchen uns Beschäftigungen, die uns Freude machen, sorgen für unseren Lebensunterhalt und Körper, damit es uns gut geht. Wären da nicht all die Zwänge und Pflichten, die uns belasten. Gäbe es bloß nicht ständig aufs Neue Probleme, auf der Arbeit, in der Familie und in dieser Welt ganz allgemein, die unsere Zufriedenheit trüben. Uns manchmal sogar das Leben so richtig zur Hölle machen. Würden uns nur nicht all die Ängste und Sorgen immer wieder einnehmen: um unsere Körper, unsere Liebsten und unser Auskommen. Dann wäre doch alles super! Aber das Leben scheint anders gestrickt zu sein. Und selbst, wenn wir dies erkennen, hält uns trotzdem nichts davon ab, immer wieder und weiter nach dem perfekten Leben zu streben, auf dass dieses anhalten möge.

Fakt ist also: Wir alle sind auf der Suche. Und zwar tagtäglich, auch wenn es uns nicht immer bewusst ist.

Und halten wir fest: Um tatsächlich finden zu können, müssen wir uns zuerst darüber klar werden, was wir eigentlich wirklich wirklich suchen – oder?

Worum geht es genau?

Geht es bei der Suche tatsächlich um Haus und Auto, Arbeit, Urlaub und Rente, Erfolg und Geld, Freunde, Partnerschaft, Familie und Gesundheit? Es ist vollkommen okay, danach zu streben. Aber schauen wir jetzt noch tiefer, was liegt dann unter diesen Zielen verborgen? Worum geht es dabei wirklich? Was ist sozusagen die Essenz dieser Wünsche? Was ist es, wonach wir uns am allermeisten sehnen? Welches Gefühl, welchen Zustand in uns selbst wollen wir letztlich erreichen? Könnte es sein, dass sich unter der Sehnsucht nach materiellen Gütern, Erfolg, Familie und Gesundheit eigentlich

die Sehnsucht nach

Geborgenheit und Glückseligkeit,

Frieden und Freude,

Ruhe und Erfüllung,

also nach Heil-Sein und Liebe

verbirgt? Ich jedenfalls entdecke immer wieder, dass es letztlich jederzeit um diese ganz grundlegenden immateriellen Bedürfnisse und Sehnsüchte geht. Überall auf der Welt. Ganz gleich unter welchen Umständen.

Wir stecken alle in der gleichen Ausgangssituation,

der Suche und Sehnsucht

nach dem einen gleichen Ziel hinter allem,

das auf den Punkt gebracht Liebe ist!

Oft stöhne ich in Momenten von Stress und Schmerz unvermittelt auf: „Ich möchte doch nur meine Ruhe und meinen Frieden haben!!!“ Ich möchte in Liebe sein, denn in ihr ist kein Stress und Schmerz, sondern Geborgenheit und Glück.

Also, wenn das doch eigentlich mein Ziel ist, was hindert mich dann verdammt noch mal immer und immer wieder daran, es zu erreichen? Nun, auch wenn ich herausgefunden habe, dass es doch eigentlich um einen inneren Zustand geht, mache ich diesen flugs wieder an allen möglichen äußeren Umständen fest, denn ich antworte: „Das Leben ganz allgemein, mein Partner, die anderen Menschen, das fehlende Geld, meine Krankheiten …“

Ich drehe mich also im Kreis.

Gründe für mein Unglücklichsein gibt es genug!

Ich fabuliere: „Wenn mein Partner anders wäre, dann könnte ich mit ihm glücklich sein. Wenn ich mehr Geld hätte, wäre ich sorglos, könnte ich mir mehr leisten und wäre zufriedener. Wenn mein Körper gesund wäre, ginge es mir viel, viel besser.“ Ich will mir also Umstände und somit Gründe schaffen, um glücklich zu sein. Hmm, das klingt auch erst mal logisch. Doch meiner Erfahrung nach ist es dann doch nicht so: Wenn mein Partner tatsächlich liebevoller wird, nervt mich garantiert etwas anderes an ihm. Wenn ich mehr Geld habe, habe ich zwar weniger finanzielle Sorgen, aber glücklich bin ich deshalb auch nicht unbedingt. Oder ich habe Angst, dass es wieder weniger wird. Wenn mein Körper einigermaßen gesund ist, mag ich aber dieses oder jenes Fettpölsterchen nicht und mich stört die Form meiner Nase. Habe ich gerade die Probleme in meinem Beruf gelöst, rege ich mich nun plötzlich über meinen Nachbarn oder den Autofahrer vor mir auf der Straße auf. Wenn mich jemand endlich über alles liebt, kann ich diese Liebe gar nicht annehmen oder denjenigen selbst nicht lieben.

So oder ähnlich: Irgendetwas ist immer. Irgendetwas fehlt immer zum Glück, von kurzen Phasen mal abgesehen. Ständig bin ich am Manipulieren. Nie ist es perfekt. Dennoch sehne und strebe ich danach, immer wieder.

Geht es dir auch so? Ist es diese Sehnsucht, die uns vorantreibt? Und – würde sie uns überhaupt vorantreiben, wenn sicher wäre, dass ihre Erfüllung unerreichbar ist? Für mich ist diese Sehnsucht der Motor aller Entwicklung, und weil ich nicht aufgab, schoss mir eines Tages etwas ein, ohne dass ich zunächst so recht begriff, was das bedeutete:

Wir können uns nicht nach etwas sehnen,

was wir nicht doch schon von irgendwoher kennen.

Grundlos glücklich mit einer neuen Sicht

Anhaltendes Glück und beständige Liebe müssen erreichbar sein, sagte ich mir immer wieder. Ich kann mich schließlich nicht danach sehnen, wenn ich nicht irgendwo in mir wüsste, dass es möglich ist. Wenn es nicht irgendwo in mir eine Erinnerung an diesen Zustand gäbe, würde ich doch nicht so sehr danach streben. Ich muss es irgendwie schon kennen – warum, seit wann und woher auch immer. Nur: Wie komme ich da wieder hin?

Eines wurde mir immer klarer, die Erfüllung dieser Sehnsucht musste von allen Begebenheiten unabhängig sein. Ich konnte ihre Erfüllung nicht in irgendwelchen Umständen finden, die sich zudem ständig änderten. Ich musste sie in mir selbst finden. Es ging also um eine vollkommen andere Art von Ziel:

Glück, Frieden, Freude und Liebe quellen aus mir hervor,

bedingungslos und egal, was um mich her und mit mir geschieht.

Egal, was um mich her und mit mir geschieht? Das klang für mich schier unmöglich, war aber dennoch die letzte Variante, die ich noch nicht ausprobiert hatte. Nun, ich wusste also nicht, wie das gehen sollte.

Ich wollte grundlos glücklich werden.

Und das auch noch anhaltend. Und während ich weiter auf der Suche war, begegnete mir ein Buch, welches mir genau das tatsächlich versprach: „Ein Kurs in Wundern“. Dieses Buch veränderte meine Sicht grundlegend und auf abenteuerliche Weise. So erkannte ich,

wir suchen die Erfüllung unserer Sehnsucht im Außen

und ahnen nicht,

dass sie – unabhängig von allem – schon immer

in unserem Inneren weilt.

Wir müssen nur dorthin zurückkehren.

Mit einer neuen Sicht.

Ändere deine Sicht und alles ist gut

Aha, dachte ich, das klingt ja einfach und weltbewegend: meine Sicht verändern. Ist es ja auch. Im Prinzip und im Nachhinein, wenn ich es geschafft habe. Aber zunächst scheint es ein wahrer Kraftakt zu sein, meine Sicht zu ändern. Wirklich zutiefst zu ändern. Erst mal ist nämlich der Gedanke zuzulassen, dass es vielleicht tatsächlich noch eine andere Sicht der Dinge gibt als meine oder die, welche in der Welt üblich ist. Ich bin dermaßen eingefahren in meinen Denkmustern, so tief geprägt von meinen Erfahrungen, meinen Eltern, Mitmenschen und den gesellschaftlichen Ansichten, dass es mir kaum vorstellbar ist, wirklich anders zu denken. Und dann, wenn ich mich zumindest der Möglichkeit einer anderen Sicht geöffnet habe, könnte Angst aufkommen. Schließlich fühlt es sich so an, als „schwimmen mir alle meine Felle davon“. Ich muss mich auf etwas für mich vollkommen Neues einlassen. Da werden mein Denken und meine Gefühle so ein ums andere Mal Amok laufen und sich dagegenstemmen.

Genau so war es mir auch ergangen – und das nicht nur einmal. Mehrfach habe ich in meinem Leben meine Sicht verändert – und es war nie einfach – doch so radikal wie „Ein Kurs in Wundern“ war zuvor absolut nichts gewesen. Durch den Kurs bin ich nun nicht mehr auf der Suche, sondern bei einer inneren Umsetzung angekommen, die mich tatsächlich erfahren lässt, was ich wirklich suchte. Und so möchte ich in diesem Buch meine Erlebnisse und Erfahrungen mit dir teilen, um den Weg mit dem Kurs ganz konkret und authentisch nachvollziehbar zu machen. Meine Person ist dabei nicht wichtig, denn es geht unabhängig von meiner Person um unser aller Sehnsucht und Ziel: durch all das Leid und den Schmerz hindurch, die wir immer wieder erfahren, in beständiger Liebe, allumfassenden Frieden und grundlosem Glück anzukommen. Nur das ist unser Fokus.

Alles sortiert sich neu

Ich war privat und beruflich durch tief gelebte Beschäftigung mit den Themen Lebenssinn, Beziehungen und Gesundheit geprägt. Ich näherte mich ihnen über die Ereignisse in meinem Leben, Begegnungen mit anderen Menschen, massenweise Bücher, Seminare, viele Ausbildungen und jahrelange Psychotherapie. Auch Psychologie, Meditation, Spiritualität, Schul- und Alternativmedizin, Pädagogik-, Heilpraktiker- und Heilerausbildung gehörten zu meinem Weg. Doch mit dem Kurs musste ich meine gesamte bisherige Weltsicht und alle Herangehensweisen über Bord werfen oder anders einordnen, was nicht so einfach war. Einige Werkzeuge aus dem Sammelsurium meiner bisherigen Praxis konnte ich allerdings auch leicht abgewandelt übernehmen.

Von all dem werde ich dir erzählen. Aber sei gewiss: mit dem Kurs sortiert sich dennoch von Grund auf alles – aber wirklich komplett alles – weiter und weiter zu einer konsequent neuen inneren Ausrichtung – absolut in sich stimmig.

Diese völlig neue Sicht und der total andere innere Umgang mit dem Alltag erfüllen mich nun immer öfter mit wahrem Frieden und grundlosem Glück. Das bot mir kein Weg und keine Methode zuvor! Es ist wirklich erstaunlich. Und auch anhaltendes grundloses Glück wird kommen. Doch das braucht Zeit. Warum? Nun, der Weg mit dem Kurs ist rein theoretisch zwar einfach, aber der gelebte Alltag ist mit etlichen Fallgruben und großen Widerständen gespickt – was man doch eigentlich bei einem Weg zum grundlosen Glück nicht vermuten würde. Und das ist so, weil sich verrückterweise ein Teil in uns vehement sträubt, zur Liebe, zum Glück und zum Frieden in uns selbst zurückzukehren, so sehr wir uns auch danach sehnen. Überlege einmal, so muss es tatsächlich sein, denn sonst wären wir doch längst alle restlos überglücklich!?

Warum wir genau das aber nicht sind, und wie dieser Konflikt zu lösen ist, davon handeln der Kurs und dieses Buch. Es ist bis zur Vollendung ein abenteuerlicher Prozess, der trotz vieler Schwierigkeiten von Anfang an in der Anwendung absolut überzeugende, friedvolle und motivierende Erfahrungen bringt. Es gilt dann nur, konsequent dranzubleiben und immer, immer weiterzugehen, um ganz gewiss irgendwann Beständigkeit zu erlangen.

Wie gehen wir vor?

Fassen wir zusammen: Es geht hier also um ein Glück, das von allem unabhängig ist. In diesem Sinne ist es grundlos. Es hat seinen andauernden Grund in uns selbst. Logisch, dass wir dafür eine vollkommen andere Herangehensweise brauchen als bisher. Daher widmen wir uns zunächst der Theorie von „Ein Kurs in Wundern“1. Es kann sein, dass du dich durch diese ab und an beherzt hindurchkämpfen musst, denn sie ist „nicht ganz ohne“. Doch ohne Theorie verstehen wir nicht, was wir wie und warum in der so befreienden Praxis tun sollen.

In der Praxis betrachten wir intensiv drei Werkzeuge für eine erfolgreiche Umsetzung: Beobachter, Spiegel und Führung. Diese Elemente ebnen uns den Weg zum dauerhaften inneren Frieden und zum grundlosen Glück. Es folgen die Themen Körper und Beziehungen, denn alles in unserem Leben dreht sich um Körper und jegliche Arten von Beziehungen. Diese erscheinen uns aber mit dem Kurs in einem ganz anderen Licht, als wir es in der Regel gewohnt sind. Die Praxis erläutere ich an vielen selbst erlebten Beispielen aus meinem ganz normalen Alltag.

Wenn du dann alle Puzzleteile beisammen hast, erzähle ich dir drei längere wahre Geschichten. Sie zeigen wunderbar den Prozess und die Erfahrungen mit dem Kurs, welche Schwierigkeiten auftauchen können und welche Befreiung und Bereicherung wir erfahren.

Zu guter Letzt wünsche ich mir, von deinen Erfahrungen zu hören. Gern biete ich dir nach Möglichkeit auch meine weitere Unterstützung und einen Austausch zu allem an, auf dass wir uns weiterhin bereichern können.

PS:

Wundere dich nicht über so manche Wiederholungen in diesem Buch, sie zeugen nicht von meiner Vergesslichkeit. Sie unterstützen vielmehr uns beide darin, die teils sehr schwer anzunehmende neue Sicht verstehen zu lernen und sich die wichtigsten Aussagen einzuprägen. „Ein Kurs in Wundern“ – als Original – wiederholt sich inhaltlich in fast jedem Satz seiner etwa 1250 Seiten. Dennoch wird es nicht langweilig, ihn tief zu studieren. Dabei führt uns jeder weitere Satz – selbst noch nach Jahren – in eine immer deutlicher werdende Klarheit. Und setzen wir ihn um, erfahren wir seine befreiende Wahrheit.

Also los! Auf ins Abenteuer „GRUNDLOS GLÜCKLICH“!

Rechteinhaber von „Ein Kurs in Wundern®“.

1      Greuthof Verlag. Die in diesem Buch vorgestellten Gedanken stellen die persönliche Meinung und Interpretation sowie das persönliche Verständnis von Katja Bode dar und nicht die der

DIE THEORIE

Kapitel 1

EIN KURS IN WUNDERN

Achtung: Knotengefahr!

Schon mal von „Ein Kurs in Wundern“ gehört? Klingt gut, oder? Was stellst du dir darunter vor? Ich dachte, als ich zum ersten Mal davon hörte, es könnte sich dahinter eine Anleitung zum Vollbringen von Wundern verbergen, wer wollte das nicht gern? Oder vielleicht ging es auch darum, abgestumpften Erwachsenen wieder beizubringen, die Welt aus neugierigen Kinderaugen zu sehen? Kinderaugen, die sich über so vieles noch wundern können und alles neu entdecken. Auch nicht schlecht. Als ich dann nachforschte, fand ich heraus, dass es sich um den Titel eines sehr dicken, blauen Buches mit sehr dünnen und eng beschriebenen Seiten handelte. Hmmm …, und als ich es wissbegierig aufschlug, verstand ich kein Wort! Und das, obwohl es eindeutig in meiner Muttersprache geschrieben vor mir lag! Ich hatte zuvor sogar ein kleines Taschenbüchlein mit dem Titel „Einführung in EIN KURS IN WUNDERN“1 gelesen! So legte ich es zunächst zur Seite.

Doch bald fiel mir ein weiteres Buch in den Schoß, welches mir das Grundgerüst dieses Kurses auf eine Weise erklärte, sodass etwas in mir ganz aufgeregt wurde und mehr wissen wollte: „Die Illusion des Universums“2. Allerdings musste ich dieses Buch zweimal lesen, bis es durchsickerte, denn zunächst bildeten sich gehörige Knoten in meinem Geist. So ist das halt, wenn uns etwas völlig Neues begegnet, es ist wirklich abenteuerlich. Tatsächlich begann ich beim ersten Durchgang erst auf den letzten Seiten allmählich die Grundaussagen zu erahnen. Da begriff ich, dass ich also die Hunderte Seiten zuvor noch nicht wirklich verstanden hatte. Also schlug ich es sofort wieder vorne auf und las es ein zweites Mal, nun mit wachsender und staunender Begeisterung. Es elektrisierte mich geradezu. Anschließend stürzte ich mich wieder auf den Kurs. Jetzt hatte er mich gefunden, und seine völlig neue Sicht begann sich in mir zu entwickeln.

Nicht abschrecken lassen

Ich habe nicht vor, ein kompliziertes Buch zu schreiben, doch so ganz einfach wird es auch nicht sein – das ist bei einem Abenteuer nun mal so. Genau deshalb gehe ich langsam vor und benutze Wiederholungen zur Vertiefung. Aber das Irre ist, dass es eigentlich ganz einfach ist. Nur ein Teil in uns – die Angst, genauer das Ego, von dem später ausführlich die Rede sein wird – macht es kompliziert, schwierig oder auch schmerzhaft. Daher kann ich als Leser den Kurs eben nicht einfach so wegschlucken, sondern ich muss mich wirklich tief mit jedem Satz und dem Stoff auseinandersetzen. Doch dann wird es verrückterweise immer einfacher, weil ich allmählich die Denkweise des Kurses verstehen lerne. Klingt das paradox für dich? Na super, dann hast du ja auch schon deinen ersten Knoten im Geist. Das ist doch ein gutes Zeichen, denn du lässt dich darauf ein und liest nicht darüber hinweg. Du willst verstehen.

Mein Buch kann dir in ähnlicher Weise den Einstieg in den Kurs erleichtern. Dennoch lässt du dich auch mit meinem Buch auf einen Prozess ein, der einiges an innerer Arbeit an dir selbst beinhaltet. Also, es wird garantiert nicht „schwups“ machen und alles gut sein, wenn du mein Buch gelesen haben wirst. Nein, nein, dann geht es ja erst richtig los. Das sagt auch der Kurs: Er sei „ein Beginn, kein Ende“3. Doch die Mühe lohnt sich garantiert, wenn du aus alten Kreisläufen aussteigen und wirklich wirklich deine wirkliche Sehnsucht erfüllt haben willst.

Der Kurs aus meiner Sicht

Vielleicht kennst du den Kurs ja schon, dann umso besser. Ich habe jedoch beobachtet, dass der Kurs sehr unterschiedlich ausgelegt wird. Daher möchte ich betonen, dass ich die Theorie und Praxis des Kurses hier in meinen Worten darlege, damit du weißt, worauf ich alles Weitere in diesem Buch aufbaue. Es spiegelt mein eigenes Verständnis wider, welches ich aus dem Studium des Kurses, aus meinen bisherigen Erfahrungen damit, aus Seminaren zum Kurs und der Lektüre verschiedener weiterer Bücher, die über den Kurs geschrieben wurden, gewonnen habe. Natürlich ist dies auch in mir ein fortlaufender Prozess, und was du hier liest, ist mein momentaner Stand. Dass es aber immer weiter geht, genau das macht die Arbeit mit dem Kurs so unglaublich spannend und bereichernd. Es wird wirklich niemals langweilig, obwohl es sich die ganze Zeit immer um das Gleiche dreht. Doch dessen wahres Ausmaß zu erfassen, vollzieht sich erst nach und nach und nach, sowohl theoretisch als auch und vor allem auf der praktischen Erfahrungsebene. Du und ich – wir sind also mittendrin in diesem Vorgang.

Anfangs verstand ich die biblisch-altertümliche Sprache des Kurses, seinen komplizierten Satzbau und die Zusammenhänge überhaupt nicht. Ich wusste auch nicht, dass viele Schlüsselworte darin ganz anders definiert werden als in unserem üblichen Sprachgebrauch.4 Ich erarbeitete mir zunächst das Gerüst des Kurses über andere, leichter und verständlicher formulierte Bücher, denn die Sicht auf die Welt, unser Leben und Gott wird im Kurs so vollkommen anders dargestellt, als ich es bis dahin jemals gehört hatte. Daher gab es eben anfangs bloß Knoten in meinen Gedankengängen, und dieses Gedankenexperiment war einfach zu viel, zu unfassbar für mich. Erst allmählich konnte ich mich etwas umstellen, und es begann sich langsam ein neues Bild in mir zu entwickeln. Dadurch durfte ich neue und andersartige, und vor allem auch beglückende Erfahrungen machen.

Das ist das Ziel des Kurses:

Frieden, Liebe und Glück in uns.5

Wenn du Interesse an dem Weg mit „Ein Kurs in Wundern“ hast und tiefer einsteigen willst, möchte ich dir empfehlen, ihn in jedem Falle selbst zu lesen und die darin angeleiteten Übungen zu machen. Der Text ist wunderschön und tief berührend. Und die Art seiner Ausdrucksweise – das, was zwischen den Zeilen wirkt – macht bereits etwas mit dir. Dies ist durch nichts, durch gar nichts zu ersetzen.

Ein erster Einblick

Landläufig machen wir unser inneres, geistiges Erleben ja vom Welt-Außen abhängig. Je nachdem, wie das Außen sich gestaltet, so geht es uns dann. Auf diese Weise sind wir einfach nur hilflos ausgelieferte Opfer der Welt, auf die wir reagieren. Der Kurs lehrt hingegen, dass es darauf ankommt, mit welcher geistigen Überzeugung wir auf die Umstände schauen, woran wir glauben, was wir erwarten, wie wir selbst eingestellt sind. So werden wir das Außen interpretieren, erfahren und darauf reagieren. Somit sind wir also keineswegs Opfer, sondern haben gar ganz allein die Verantwortung und geistige Macht darüber, wie es uns innerlich geht. Wir können nämlich wählen zwischen zwei Arten, wie wir auf unser körperliches Leben und diese Welt schauen wollen: aus der Sicht der Angst oder aus der Sicht der Liebe.6

Angst oder Liebe.

Unter Angst kannst du alle unangenehmen Gefühle und Gedanken zusammenfassen, die du kennst. Also alle Zustände, in denen du dich schlecht oder nicht mit allen Menschen im Geist verbunden fühlst, oder in denen äußere Umstände dich belasten. Nimmst du dies wahr, weißt du, dass du durch die Brille der Angst schaust und von Angst bestimmt wirst – dementsprechend fühlst du dich. In wahrer, bedingungsloser Liebe aber geht es dir wunderbar. Du hegst gegen nicht einen einzigen Menschen Groll. Du knüpfst keine Bedingungen und Erwartungen an deine aus dir fließenden Liebe. Und äußere Umstände, welcher Art auch immer, können dich nicht aus deinem Geistes-Frieden bringen. Freilich ist uns dieser Zustand nicht wirklich vertraut. Er überkommt uns äußerst selten und ist dann meist in wenigen Minuten schon wieder vorüber. Vielleicht kommt er uns nicht mal voll zu Bewusstsein, bevor er schon wieder weg ist. Doch ist er uns bewusst, spüren wir, wie wunderbar er ist, frei von allen Sorgen und in vollkommener Geborgenheit. Dieser geistige Zustand ist unsere wahre Natur. Wir sind bedingungslose Liebe.

Doch wir haben dies aus Gründen, die ich dir ausführlich darlegen werde, verdrängt und mit dem Geistes-Zustand der Angst überdeckt. Mit der Angst sind wir jetzt identifiziert. Daher gilt es, diese Angst im Geist still zu betrachten und sich von ihr nicht mehr einnehmen zu lassen. Das gelingt uns natürlich nur, wenn wir dabei innerlich wieder Kontakt zur Liebe bekommen und darin sicher und liebevoll gehalten werden, wozu uns der Kurs anleitet. Auf diese Weise durchdringen wir die Angst nach und nach in all ihren Facetten. Dies ist ein äußerst befreiender, aber oftmals auch schwieriger Prozess, denn dabei kommt auch mancher Schmerz zutage, der so nie für möglich gehalten wurde und tief vergraben lag. Doch nur, weil dieser Schmerz und diese Angst endlich wieder in unserem Bewusstsein auftauchen, haben wir auch die Möglichkeit, sie aufheben zu lassen. So löst die Angst sich auf und wir finden uns dadurch automatisch in dem wieder, was sie überdeckt hatte:

bedingungslose Liebe,

grundloses Glück

und unerschütterlicher Frieden

unsere wahre geistige Natur.

Doch bisher ist in aller Regel unser innerer, unser geistiger Berater die Angst, mit welch unterschiedlichen Begriffen wir unseren unangenehmen Zustand auch beschreiben. Auf dem Grund von Trauer, Schmerz, Leid, Ärger, Neid, Hass und Wut liegt immer Angst. Die Angst, beispielsweise nicht gut genug zu sein, nicht genug zu haben oder wieder etwas zu verlieren, und die Angst, verletzt, verlassen und nicht geliebt zu werden. Schauen wir durch diese Angstbrille nach außen, finden wir dort ständig Bestätigungen für unsere innere Angst, denn wir interpretieren das Außen aus der Sicht der Angst. Wählen wir aber die Liebe als unseren inneren geistigen Berater, als inneren Ausgangspunkt, dann schauen wir durch die Brille der Liebe und erfahren diese Liebe in unserem Inneren, weil wir das Außen jetzt völlig anders deuten.

Wenn ich mich innerlich für die Angst entscheide,

werde ich Angst im Inneren erfahren.

Entscheide ich mich innerlich aber für die Liebe,

werde ich Liebe im Inneren erfahren,

und zwar ganz gleich, was im Außen abläuft.

Ist dir das zu simpel? Zu einfach, um wahr zu sein? Zu banal, als dass du es ernst nehmen und einfach mal ausprobieren würdest? Aber was hast du zu verlieren? Im schlimmsten Fall funktioniert es nicht. Du bleibst einfach an dem Ort, von dem du ausgegangen bist und den du sowieso gut kennst. Im besten Fall funktioniert es und du erfährst in deinem Geist immer öfter Frieden, Freude und Glück, unabhängig von äußeren Begebenheiten. Es gibt also überhaupt keine unangenehmen Nebenwirkungen.

Du musst demnach für dein inneres Wohlergehen nichts im Außen tun, sondern bloß immer und immer wieder die Angst, den Ärger, die Trauer in deinem Geist aufdecken und dich dann für die Liebe, den Frieden und das Glück öffnen. Sage dir selbst, wenn du dir deiner unangenehmen Gefühle und Gedanken bewusst geworden bist: „Ich wähle, hier in dieser Situation, Frieden, Liebe und Freude in mir zu erfahren.“ Und dann lässt du es in dir geschehen und es geschieht in dir. Nicht du veränderst etwas, sondern es verändert sich etwas in dir.

Beobachte einfach in deinem weltlichen Alltag, in welchem inneren Zustand du dich jeweils befindest. Nimm ganz bewusst wahr, welcher Geistes-Zustand gerade in dir vorherrscht, ohne diesen zu unterdrücken und zu verdrängen. Und dann entscheide dich für den Zustand, in dem du sein willst! Angst oder Liebe! Mehr ist auf dem Kurs-Weg nicht zu tun. Mit der Wahl der Liebe, frei von deinen Vorstellungen, was Liebe ist, wird eine Instanz und eine Weisheit in dir eingeladen zu wirken. Diese übersteigt alles, was du dir hier auf Erden überhaupt vorstellen kannst. Vertraue darauf.

Ich bin mir absolut sicher, dass du auf diese Weise erstaunliche und beglückende innere Erfahrungen machen wirst. Vor allem, je konsequenter du mit deiner inneren Wahl bist. Denn du wirst dich dann plötzlich in weltlichen Situationen wiederfinden, in denen du dich sonst immer geärgert hast oder voller Angst warst – und nun friedvoll bleibst. Du nimmst auf diese Weise die Situation vollkommen anders wahr. So wird sie für dich – und oft auch für alle anderen Beteiligten – viel angenehmer und lösender erfahren. Dafür musst du tatsächlich einzig und allein in dir nur diesen einen Schritt der inneren Entscheidung tun. Die Angst bewusst anzuschauen und dich vertrauensvoll zu öffnen, sodass jetzt in dir und durch dich der Frieden und die Liebe wirken, ohne dass du vorher weißt, wie das gehen soll – das ist dieser eine Schritt! Lass dabei das Wie einfach offen, es wird von sich aus geschehen, wenn du die innere Ausrichtung auf die Liebe vorgibst.

Dass dies wirklich augenblicklich und ohne besondere Fähigkeiten und Vorkenntnisse funktioniert, habe ich an mir selbst und bei einigen Menschen in meiner persönlichen Umgebung immer wieder bestätigt gefunden. Trotzdem wählen wir scheinbar auch mit dem besseren Wissen und meist sehr unbewusst immer wieder die Angst. Außerdem gibt es jede Menge Fallstricke sowie auch sehr unangenehme Erfahrungen auf diesem Weg. Deshalb ist die weitere Theorie unersetzlich, um zu begreifen, was in uns dabei genau passiert, damit wir bei unserer Entscheidung bleiben und sicher durch alle Situationen auf diesem Weg hindurchgehen können.

Eine entscheidende Erkenntnis des Kurses liegt also darin: Du hast in deinem Geist immer die innere Wahl zwischen Angst und Liebe7, was auch immer dich umgibt und sonst noch auf dich einwirkt. Also wähle bewusst – in deiner Alltagspraxis! Eine Minute, gar weniger, reicht für den inneren Wechsel von Angst und Ärger zu Liebe und Frieden.8 Diesen Gedanken „Ich will Frieden in mir“ kannst du jederzeit und in allen Situationen in dir haben. Manchmal ist er im Minutentakt nötig, wenn die Angst deinen Geist gleich wieder erfasst. Doch bleibst du bewusst und konsequent dran, verändert sich alles, wirklich alles! Nicht unbedingt und nötigerweise im Außen, aber hundertprozentig im Inneren durch das Erleben der vollkommen befriedigenden Liebe. Und aus dieser Liebe entsteht automatisch ein befreiender Umgang mit dem, was dich im Außen umgibt, was immer es auch ist.

Ich kann mir vorstellen, dass sich in dir vehement etwas dagegen sträubt, das zu glauben, denn wie können wir denn angesichts von Mord und Totschlag, Krankheit und Hunger in dieser Welt geistig gelassen bleiben? Wir benötigen anschauliche Beispiele, die mitten aus dem Leben kommen, in denen es Menschen möglich war, diese Entscheidung zu treffen, um diese Gelassenheit wirklich wirklich zu verstehen. Daher beschreibe ich viele Dinge anhand solcher lebensnahen Beispiele. Denn: Wenn es auch nur einem einzigen Menschen möglich war, dann ist es jedem von uns möglich, weil wir alle aus demselben geistigen „Stoff“ sind.

Vielleicht hast du auch das Gefühl, es sei kaltherzig oder erbarmungslos, wenn du beim Anblick von Leid gelassen bleibst? Jedoch gibt es nichts Heilsameres, als in einer schmerzhaft erlebten Situation jemanden an der Seite zu haben, der in sich ruht und bedingungslos alle Liebe schenken kann, die gerade am dringendsten gebraucht wird. Meinst du nicht auch?

Doch zunächst brauchen wir dafür einen ausführlichen Einblick in die Theorie des Kurses, in der wir uns intensiv mit der Entstehung, den Mechanismen und den Folgen der Angst auseinandersetzen. Nur die Angst hält uns von der Liebe fern. Somit müssen wir auch nur die Angst betrachten, um sie zu durchschauen und aufgeben zu können. Denn dahinter wartet die Liebe auf uns, die uns zugleich durch diesen Prozess hindurch hilft.

Wer steckt hinter dem Kurs?

Schon allein, wie „Ein Kurs in Wundern“ auf die Welt kam, ist ziemlich abenteuerlich. Er wurde nämlich Helen Schucman, einer amerikanischen Psychologin, die am Columbia Presbyterian Medical Center in New York arbeitete, zwischen 1965 und 1972 durch eine Stimme, die sie innerlich vernahm, diktiert. Ihr machte dies zunächst große Angst, weil sie glaubte, verrückt zu werden. Ihrem Arbeitskollegen William Thetford ist es zu verdanken, dass der Kurs überhaupt zu Papier gebracht wurde, denn er bestärkte Helen Schucman immer wieder darin. Er war es auch, der zu ihr sagte, es müsse einen besseren Weg geben, mit sich selbst und mit anderen Menschen umzugehen. Einen liebevolleren, als es zumeist üblich sei und zwischen ihnen beiden auch der Fall war. Helen Schucman stimmte ihm zu und wollte ihn dabei unterstützen, diesen Weg zu finden, ohne dass sie beide so recht wussten, wie dieser aussehen sollte. Doch es war der Auslöser dafür, dass Helen Schucman sich dieser inneren Stimme gewahr wurde – der Stimme der Liebe, anstelle der Angst. Aus dieser Stimme entstand der Kurs als „der andere Weg“.

Helen erlebte diese Stimme als die Stimme Jesus, die in der Ich-Form zu ihr sprach. Es ist jedoch nicht der Jesus, der in der Bibel dargestellt wird, das wirst du im Laufe dieses Buches sicherlich merken. Und der Kurs ist keine Religion, Kirche oder Sekte, sondern er ist ein Selbststudium, das durch die eigenständige Lektüre und Umsetzung im Alltag der Umschulung des eigenen Geistes dient, um dadurch zu einer neuen Sicht zu gelangen – der Sicht der Liebe. Viele christlich-biblische Begriffe werden im Kurs dafür mit einer vollkommen anderen Bedeutung verwendet.9 Das hilft uns, alte und festgefahrene Denkmuster der Angst zu durchbrechen, die unser anhaltendes und grundloses Glück verhindern. Jedoch sagt Jesus im Kurs selbst, dass es nicht entscheidend ist, ob wir glauben, dass er da zu uns spricht, obwohl uns dies noch mehr helfen würde, sondern entscheidend ist, dass wir das Gesagte anwenden und somit unsere eigenen Erfahrungen damit machen.10

Ich kann sagen, dass das Studium und die Anwendung des Kurses mir unglaublich helfen, um in meinem Leben zurechtzukommen, um friedvoller und glücklicher zu werden, um Konflikte zu lösen und um mit Krankheiten heilsam umzugehen. Es ist ein solches Geschenk – sobald ich es annehmen kann!

Worum geht es genau?

Bist du jetzt gespannt auf die weitere Theorie? Okay, wenn sie dir an mancher Stelle zunächst noch unverständlich oder gar zu abstrus vorkommt, mach dir nichts daraus. Nimm einfach das, was du im Moment gerade verstehst und setze es um. Auf jede Umsetzung erfolgt eine Erweiterung deines Verständnisses, was wiederum zu den nächsten theoretischen Erkenntnissen und praktischen Schritten führt und so weiter und so fort. Du musst einfach bloß losgehen. Das ist meine tiefste Erfahrung, und so habe ich es selbst immer gehalten.

Öffne dich und lasse die folgenden Ausführungen einfach erst einmal wirken. Lasse dich ein, auch wenn du nicht alles sofort intellektuell verstehst und bejahen kannst, und sei offen für eine vollkommen andere Sicht auf die Welt. Stelle sie nicht gleich in Bezug zu deiner bisherigen Weltsicht, versuche nicht, sie da irgendwo einzusortieren, und lehne sie nicht gleich ab, wenn sie nicht hineinpasst. Sei einfach neugierig auf das Abenteuer „Grundlos Glücklich“! Du musst all dies weder gleich noch überhaupt annehmen und zu deinem Weg erklären. Es ist und bleibt deine Entscheidung und diese kannst du am besten treffen, wenn du das ganze Buch gelesen hast. Also brauchst du lediglich deine Offenheit und deine Experimentierfreude, denn ich habe erfahren, dass es sich wirklich lohnt. Aber du behältst für dich selbst die Fäden in der Hand. Also – auf in die Theorie des Kurses!

Der Kurs sagt: Gott ist

Da das Wort „Gott“ sehr vielschichtig belegt ist, ist als Erstes klarzustellen, was der Kurs darunter versteht: Gott ist weder ein Er noch eine Sie noch ein Es.

Gott ist

kein Individuum, kein Wesen, keine Gestalt, kein Körper, sondern

reiner, abstrakter, formloser Geist.

Gott ist einfach nur vollkommene Liebe und vollkommener Friede. Gott ist unendliche Freude, Fülle und Glückseligkeit. Gott ist Eins-Sein, ewig, unendlich, unveränderlich und grenzenlos. Kurzum: Gott ist Vollkommenheit.11 Und wo Liebe, Frieden, Freude, Fülle und Glückseligkeit sind, wo es keine Grenzen gibt, da kann es logischerweise kein Gegenteil davon geben. Gott ist einfach eine ständige Ausdehnung dieser Komponenten. So ist und kennt Gott Hass und Ärger, Angst und Sorgen, Leiden und Schmerzen nicht. Sie sind nicht in Gott, von Gott oder durch Gott erschaffen.

Na? Knotet es schon? Oder geht es noch glatt? Warte mal ab, denn diese Aussage geht sogar noch einen Schritt weiter. Wenn wir die Eigenschaften Gottes aufzählen, dann grenzen sie sich ja von etwas ab, was anders ist. Wenn wir „Weiß“ sagen, ist klar, dass es auch „Schwarz“ geben muss, oder? Daher sagt der Kurs in letzter Konsequenz nur:

„Gott ist“12

Nichts weiter, kein Punkt, keine Beschreibungen, keine weiteren Beurteilungen, denn das würde wieder eine Grenze ziehen, etwas von etwas anderem abtrennen. Und dann wäre es schon nicht mehr Gott, der ja unendliche Ausdehnung und Einheit ist.

Es ist einfach die Krux unserer dualen Sprache und dualen Welt. Alles ist in Gegensätzen gefasst und somit abgrenzend. Zusätzlich legen wir noch unsere Bewertungen hinein: Dies ist gut, das ist schlecht, dort ist oben und hier ist unten. Auf diese Weise ist aber Gottes nonduales Sein nicht zu beschreiben. Gott ist daher eigentlich aus dualer Sicht weder zu verstehen noch zu beschreiben. Gott ist nur erfahrbar. Dennoch müssen wir Gott im Rahmen dieser dualen Welt irgendwie in Worte fassen, um uns über „ihn“ verständigen zu können. Dabei sollten wir die erläuternden Worte zu Gott jedoch nicht wortwörtlich verstehen, sondern sie als Symbole und Metaphern erkennen, die uns über sich hinaus zu überzeugender, innerer Erfahrung führen, wenn wir den Kurs praktizieren.13

Doch in unserer dualen Sprache auf den Punkt gebracht, ist Gott ein Geistes-Zustand allumfassender, grenzenloser, bedingungsloser, erfüllter Liebe. Falls du mit dem Begriff „Gott“ ein Problem haben solltest, dann ersetze ihn einfach durch den Begriff „Liebe“. Auf deinem weiteren Weg mit dem Kurs wird sich dieses Problem irgendwann in Luft auflösen, aber du musst gar nichts überstürzen. Bleibe dir einfach treu und tue die Schritte, die jetzt gerade möglich und stimmig für dich sind.

Was machen die Knoten? Lass sie ruhig da sein. Vielleicht reicht es schon für heute, bis hierher zu lesen und es sacken zu lassen. Wenn du hier das erste Mal mit dem Kurs konfrontiert wirst, kannst du gar nicht alles sofort aufnehmen, geschweige denn perfekt umsetzen. Könntest du es, bräuchtest du diesen Weg gar nicht mehr und wärst schon erleuchtet. Das wäre auch okay und wirklich schön, aber bis dahin kann es sein, dass du das Buch an verschiedenen Stellen wütend und ablehnend weglegst. Ich hoffe jedoch, dass etwas in dir es trotzdem immer wieder zur Hand nimmt. Vielleicht liest du es bloß stückchenweise oder einzelne Passagen mehrmals, um dich an die Aussagen zu gewöhnen. Habe Geduld mit dir, es lohnt sich wirklich, und dein Verständnis und überzeugende Erfahrungen werden sich einstellen.

Liebe hat kein Gegenteil

Gut, Gott ist also im Grunde unbeschreiblich, und das liegt vor allem daran, dass er mit unserer Welt hier und mit uns als Körper nichts, aber auch rein gar nichts zu tun hat. Hilfe, das wird jetzt aber ein Riesenknoten, oder? Wie war das, er hat nichts mit dieser Welt zu tun? Moment mal, ja, auch ich bin immer davon ausgegangen, als ich anfing, mich mit Gott zu beschäftigen, dass er sehr wohl mit dieser Welt zu tun hat. Schließlich sagt auch alle Welt, dass er sie erschaffen hat!

Doch wenn ich im Sinne des Kurses weiterdenke, dann kann er sie natürlich nicht erschaffen haben, denn dann müsste er sein eigenes Gegenteil erschaffen haben.14 Wie soll das denn bitte möglich sein? Wenn Gott unendliche Liebe in ewiger Ausdehnung ist, wie könnte er dann Hass erschaffen? Und Hass sehen wir ja nun leider jede Menge auf dieser Erde, in unserem eigenen Leben, in uns selbst. Wenn Gott Freude ist, wie könnte er dann Leid erschaffen? Wenn Gott Ewigkeit ist, wie könnte er dann den Tod erschaffen? Wenn Gott Unveränderlichkeit und Beständigkeit ist, wie könnte er dann etwas mit dieser Welt zu tun haben, in der sich alles, aber auch wirklich alles verändert, vergeht und nichts für immer bleibt, wie es gerade ist? Wenn Gott Einheit ist, wie könnte er dann die Welt in so unendlich vielen kleinen Teilungen und Abgrenzungen erschaffen? Schauen wir in diese Welt, sehen wir jedoch überall Grenzen und Abtrennungen, zwischen meinem und deinem Körper, zwischen verschiedenen Gefühlen, die gleichzeitig nicht sein können. Wir sehen Hauswände, durch die wir mit unserem Körper nicht gehen können, und, und, und. Wenn Gott ein Zustand, ein Gewahrsein von Liebe, Frieden, Freude und Fülle, wenn er reiner Geist ist und nicht Individuum, Gegenstand und Form, wie könnte er dann eine Welt des Mangels, der Materie sowie der Formen und Individuen erschaffen?

Hmmmm, wenn ich es mir so recht überlege, kann ich das tatsächlich an mir selbst nachvollziehen. Denn wenn ich wirklich in Liebe bin, kann ich nicht zugleich in Wut, Ärger oder Hass sein. Wenn ich mich zutiefst freue, leide ich nicht. Und wenn ich in Frieden und Vertrauen bin, dann habe ich keine Angst.15 Der jeweils eine Zustand schließt den anderen vollkommen aus. Kannst du das für dich auch bestätigen? Ja klar, im Nu können wir wieder aus dem Zustand der Liebe herausfallen. Da muss lediglich ein unangebrachtes Wort oder eine unangemessene Geste von jemand anderem kommen, oder ein gehässiger Gedanke aus uns selbst, und schon ist sie passé, die Glückseligkeit der Liebe. Schon stecken wir wieder in Wut, Ärger, Hass, Trauer, Abwehr oder Angriffshaltung – also in Angst. Und zwar nach unserem Empfinden meistens vollkommen berechtigt. Von Liebe ist dann weit und breit keine Spur mehr. Wir scheinen also immer wieder aus der Liebe herauszufallen, und das ist der feine, aber derzeit noch extrem entscheidende Unterschied zu Gott.

Gott fällt niemals aus der Liebe – niemals!

Denn Gott ist Liebe

und bleibt immer, was er ist!

Auch, wenn wir gerade in Angst sind, ist das so. Und genau an dem Punkt ist das „Kind in den Brunnen gefallen“.

Die Welt ist nur ein Traum

Jetzt wird es wirklich abenteuerlich. Im Kurs heißt es nämlich weiter, dass die Erde, sogar das gesamte Universum mit allem Drum und Dran bloß ein Traum ist.16 Alles ist lediglich ein geistiges Gedankengebilde und keine Realität. Es ist eine Illusion, mit der Gott nichts zu tun hat.17 Sie existiert in Wahrheit gar nicht. Denn wenn Gott keine Gegensätze von sich erschaffen kann und selbst unendliche Ausdehnung ist, wie kann dann irgendwo etwas anderes sein, etwas wie unsere Welt und die Menschen, die sich so fundamental von ihm unterscheiden?

Ich weiß, das gibt jetzt wahrscheinlich einen Riesenmegaknoten, jedenfalls kenne ich den von mir sehr gut. Denn als Körper kann ich diese Welt und mich als Menschen doch anfassen, sehen, hören und riechen, wie kann da jemand behaupten, dass es das alles gar nicht gibt, dass alles nur ein Traum oder ein Film sei, der in einem Geist abläuft? Gut, klingt verrückt, aber lassen wir uns einfach einmal weiter darauf ein.

Der Kurs sagt also, der Traum läuft bloß in einem schlafenden Geist ab18 und erscheint mir als Traum-Menschen in dieser Traum-Welt dennoch total real. Mir hilft es, dies nachzuvollziehen, indem ich daran denke, wie ich meine nächtlichen Träume erlebe. Ich bin dann mitten im Traum und erlebe dort auch alles als völlig real, einschließlich meines Traum-Figur-Körpers. Ich habe Gefühle und zweifle nicht an dem Geschehen. Tja, und spannend ist natürlich, dass ich alles, was in meinen nächtlichen Träumen geschieht, in meinem Geist selbst produziere, dabei Bilder und verschiedene Personen kreiere oder sogar einfach nur von außen auf die Ereignisse schaue. Wenn ich schließlich aufwache, liege ich aber noch immer in meinem Bett und nichts von meinem nächtlichen Traum ist wirklich geschehen. So ähnlich kann ich mir also vorstellen, dass auch diese Welt vielleicht lediglich der Traum eines Geistes sein könnte, aus dem dieser einmal erwachen wird. Jetzt jedoch halte ich mich noch für die Traum-Figur Katja und nicht für den Geist, der den Traum mit ihr und allem Drum und Dran träumt.

Das Ich und Du des Kurses

An dieser Stelle müssen wir uns jetzt sehr bewusst machen, dass im Kurs mit Ich und Du immer der Geist des Träumers gemeint ist und nicht der Körper oder das, was wir als Mensch, als psycho-physisches Selbst bezeichnen und zu sein glauben. Daran müssen wir uns beim Lesen und Praktizieren des Kurses immer wieder erinnern, sonst kommt es zu großen Missverständnissen. Der Kurs sagt, wir sind Geist, nicht aber Körper. Und alles, diese ganze Welt und eben auch der Prozess des Kurses, vollzieht sich daher nur im Geist. Nur dieser träumt das alles und kann dabei glücklich oder unglücklich, in Liebe oder Angst sein. Diese Zustände verursacht nicht der Traum-Körper oder die Traum-Welt, und sie haben nichts mit ihnen zu tun, auch wenn wir das alle immer wieder glauben und so empfinden. Der jeweilige Geistes-Zustand ist in Wirklichkeit tatsächlich unabhängig vom Körper und dem weltlichen Geschehen. Er ist eine eigene Geistes-Entscheidung. Aus dieser heraus nutzt der träumende Geist den Traum-Körper nur dazu, sich in der Traum-Welt auszudrücken. Entsprechend seiner geistigen Ausrichtung, der Liebe oder der Angst, lässt er den Körper nun lachen oder weinen, streicheln oder zuschlagen. Daher wendet sich der Kurs in der Ansprache von Du lediglich an den Geist, der den Traum-Körper träumt.

Noch genauer gesagt, spricht er mit dem Du den Teil des träumenden Geistes an, der zwischen der Angst und der Liebe in sich selbst wählen kann. Dieser träumende Geist befindet sich außerhalb des Welten-Traumes, und dort wird sein Wandel angestrebt. Das Ich des Kurses – Jesus Geist, die wahre Liebe in unserem Geist – unterstützt diesen Wandel. Dafür erklärt Jesus unserem träumenden Geist den Weg zurück zum Erwachen in Gottes Einheit. Er erinnert uns in Liebe an die Liebe in uns, die wir alle gemeinsam in Gott jenseits des Welten-Traums und all den Körpern sind.

Mit dem Erwachen erkennt unser Geist – der träumte, getrennt von allem ein psycho-physisches Wesen zu sein – unsere Einheit mit Gottes Geist wieder.

Diese Einheit war schon immer da und wird immer sein.

Sie wurde vom Traum nicht berührt oder verändert. Nichts ist geschehen.19 Es gibt keine Angst. Es gab und gibt keinen anderen Zustand, außer den der ewigen Einheit, Liebe, Freude und Fülle des einen Geistes.20 Das ist Gott und das sind wir in ihm – nur dass es dann eben kein menschliches Wir und keine Welt mehr gibt, weil wir ein einziges formloses, geistiges Eins sind. Und da wären wir dann am Ziel unserer aller Sehnsucht. Dauerhafte Glückseligkeit.21 Yippie!

Zweifel und Ängste

Das klingt zwar sehr schön, aber für mich war es zunächst nicht nur abenteuerlich, sondern zutiefst erschütternd, den Gedanken zuzulassen, dass ich als psycho-physisches Wesen nur ein Traum mitten in einem Welten-Traum sein soll. Denn ich bin, wie die meisten von uns, sehr mit meinem Körper und meiner Persönlichkeit und meinem weltlichen Leben identifiziert. Ich scheine schließlich in all dem mittendrin zu stecken und muss mich tagtäglich damit auseinandersetzen. Wenn das Ganze lediglich eine Illusion ist, ja, was soll das dann alles? Wozu kämpfe ich um so vieles hier, was hat es noch für einen Sinn und Zweck für mich? Dann kann ich ja alles komplett sein lassen und den Kopf gleich in den Sand stecken! Ich war anfangs ganz schön deprimiert und stellte oft alles total infrage, mal den Kurs und dann wieder mein ganzes bisheriges körperbezogenes Leben und Denken. Doch diese für mich neuartige Theorie ließ mich aus irgendwelchen Gründen nicht mehr los.

Es ist vollkommen normal, mit dem Kurs Schwierigkeiten zu haben, sowohl in der Theorie, als auch in der Praxis. Denn er rüttelt enorm an unserer bisherigen Denk- und Lebensweise, die wir nicht so ohne Weiteres, das heißt ohne Widerstände und Ängste, aufgeben. Es ist sogar so, dass wenn wir nie Schwierigkeiten mit dem Kurs bekommen, ihn nicht wirklich an uns herangelassen haben. Ich versuchte also, mich immer weiter einzulassen. Ich sah es einerseits als ein Gedankenexperiment an, zum anderen zog mich auch irgendetwas unglaublich an. Ich beschloss, einfach mal so zu denken wie der Kurs, denn ich konnte mich ja jederzeit auch wieder anders entscheiden.

Trennung ist nicht möglich

Also tauchte in mir die Frage auf, wie wir als der Geist scheinbar aus dieser Einheit Gottes gefallen sind. Wieso träumen wir diese Welt und dass wir Menschen sind? Wieso sind wir scheinbar getrennt von Gottes Geist? Das nachzuvollziehen, fand ich am schwierigsten.

Hierzu heißt es im Kurs, dass in der Einheit von Gott scheinbar ein Gedanke auftauchte, der sich fragte, wie es wäre, von Gott getrennt zu sein, sozusagen „sein eigenes Ding“ zu machen. Aus dieser Fragestellung, da sie ernst genommen wurde, entspann sich plitz, platz diese Welt als ein Gedankengebilde. So wäre das also, wie diese Welt eben, die Hass und Trennung, Vergänglichkeit, Leiden und Körper beinhalten muss, wenn sie sich von Gott unterscheiden will. Sie ist aber quasi nur ein geistiger Traum, eine Einbildung, eine Fantasiegeschichte und pure Illusion. „Eine winzig kleine Wahnidee“,22 sagt der Kurs dazu.

Um das irgendwie nachzuvollziehen, brauchen wir auch jetzt nur unsere Gedanken zu beobachten. Dann staunen wir nicht schlecht, was wir uns so manches Mal zusammenspinnen und uns dabei in irgendwelchen völlig irrealen Welten und Fantasien verlieren. Nicht wahr? Also – warum nicht? Ist doch durchaus möglich, dass wir uns auch dieses ganze Universum ausgedacht haben. Nicht als Menschen, sondern als der eine Gedanke hinter all den Traum-Figuren – der schlafende, träumende Geist.

Laut Kurs ist das in einem winzigen Augenblick geschehen, in dem der schlafende Geist sich aber noch immer befindet und das Gefühl von Zeit hat und über Jahrtausende Weltgeschichte zu schauen meint. Doch in Wirklichkeit ist gar keine Zeit vergangen.23 Gott hat auf diese Wahnidee symbolisch sofort mit einem Lächeln geantwortet, dass eine Trennung in der Einheit unmöglich ist.24 Er hat den Geist sozusagen sofort liebevoll aus seinem Traum geweckt. Wie eine Mutter, die ihr Kind aus einem nächtlichen Albtraum weckt und tröstend sagt, dass alles bloß ein böser Traum gewesen und in Wirklichkeit nichts geschehen sei, und ihm versichert, dass es vollkommen geborgen ist.

Doch wir haben als Geist zu all dem im Moment noch keinen Zugang, weil wir uns in dem Schlafstadium befinden und vergessen haben, wie wir als scheinbare Traum-Figuren in diesen Welten-Traum gerieten und wer wir außerhalb dieses Träumens wirklich sind. Wir verstehen uns nicht als der träumende Geist, sondern als die Figuren in dessen Traum, den wir für vollkommen real und für unsere Wirklichkeit halten. Daher kommt die Theorie des Kurses den meisten Menschen – vor allem am Anfang – ziemlich merkwürdig, wenn nicht sogar total durchgeknallt vor. Die Erfahrung aber, wie gut die Praxis tut, führt zu mehr Vertrauen in die Theorie und wir erforschen sie dann wahrscheinlich viel neugieriger.

Gespaltener Geist

Hmmm, da tut sich aber dennoch schon wieder ein Knoten in mir auf. Ein Geist denkt sich das also alles aus?! So weit, so gut, aber ich erlebe mich ja hier auf der Erde als ein Geist, der nur einem einzelnen Menschen angehört und der vielen Milliarden Menschen gegenübersteht, die ebenfalls über einen eigenen Geist zu verfügen scheinen. Es sind doch also viele Geister und nicht nur einer!? Und diese sehen auch all das, was ich sehe. Und dann sehen sie aber auch Dinge, die ich noch nie gesehen habe. Wie ist das nun zu verstehen? Außerdem haben schon vor mir Milliarden Menschen gelebt, und es werden nach mir noch viele geboren werden!

Wie du dir denken kannst, hat der Kurs darauf natürlich eine Antwort. Es verhält sich folgendermaßen: Dieser eine Geist-Gedanke im Geist Gottes, der sich fragte, wie es wäre, eigenständig und getrennt von Gott zu sein, glaubte tatsächlich, sich von Gott abgespalten zu haben. Daraufhin kam in diesem vermeintlich abgespaltenen Geist ein immenses Schuldgefühl auf, sich damit gegen Gott gewandt und ihm etwas Wesentliches entrissen zu haben. Schuldgefühlen folgt auf dem Fuß immer eine riesige Angst vor Bestrafung – in diesem Falle vor der Strafe durch Gott.

Um dieser Schuld, Angst und Strafe zu entgehen, spaltete sich dieser eine Gesamt-Geist, dessen Inhalt Abspaltung ist, in der Konsequenz weiter in unzählige geistige Fragmente auf. Diese projizierte er nach außen, und zwar als die unzähligen Körper und Formen der Welt – jedenfalls in der Fantasie.25 Über die Gesamtheit dieser Teile nun hat der eine Geist in seiner Traum-Welt zum einen eine gewisse gemeinsame Sicht und zum anderen über jedes einzelne Teil eine ganz individuelle Sicht durch scheinbar viele einzelne Geister. Dennoch geht alles auf einen abgespaltenen Gesamt-Geist zurück, der mit diese Erde nur seine Trennung verbildlicht – und sich darüber lediglich aus all den Milliarden Perspektiven selbst sieht.

Aha, das klingt natürlich sehr verwunderlich. Mein herkömmliches Denken macht ziemliche Verrenkungen, um das noch irgendwie fassen zu können. Wenn ich diese Aussagen jedoch als scheinbarer Mensch ganz konkret auf den Alltag herunterbreche, erlebe ich mich als Einzelwesen mit einem eigenen Geist und treffe ich tatsächlich überall auf die Erfahrung von Schuldgefühlen und Angst vor Strafe – nicht unbedingt immer von Gott, aber doch durch äußere Umstände oder andere Menschen. Beobachte einmal, wenn du dich schlecht fühlst, inwiefern Schuld und Angst dabei eine Rolle spielen. Das ist wirklich interessant. Wie oft geben wir dann anderen Menschen oder uns selbst Schuld für alles Mögliche oder fürchten, bestraft zu werden, durch Liebesentzug, Gesetze und Gewalt, wenn wir etwas falsch gemacht zu haben glauben. Oder wir fragen, wenn uns Krankheiten und Schicksalsschläge treffen: „Womit habe ich das verdient?“

In den ganz konkreten Lebenssituationen finden wir als Menschen den geistigen Prozess der Trennung, Schuld und Angst also überall widergespiegelt. Und da wir glauben, tatsächlich jeder ein einzelner Mensch in dieser Welt der Gefahr und des Mangels zu sein, nicht aber ein unantastbarer, unveränderlicher Geist Gottes, stimmen diese Erfahrungen auch, jedoch nur in Bezug auf unser scheinbares körperliches Leben. Entstanden ist das Ganze aber aus dem dahintersteckenden – in aller Regel unbewussten – Glauben, für etwas bestraft zu werden, was wir als der eine Geist getan haben und dessen wir uns schuldig fühlen. Wovon wir aber nichts mehr wissen! Wir haben jenen Ur-Umstand der scheinbaren Trennung von Gott, von der wahren Liebe, vergessen. Er erscheint uns deshalb hier in der Welt so abstrakt und unfassbar.

Das Aufheben oder die Umkehrung des Vergessens ist der Rückweg zu Gott, denn es bedeutet die Erinnerung an ihn. Dabei reicht es, wenn nur ein scheinbares Fragment des Ganzen sich im Geist vollkommen an sein ursprüngliches Sein in Gott erinnert – zum Beispiel einst durch den menschlichen Körper Jesus repräsentiert –, damit das Ganze sich erinnert.26 Denn es gab ja in Wirklichkeit nie eine Aufteilung, sodass das Teil quasi das Ganze ist. Doch aus der Sicht des Trennungs-Traumes der Welt muss jeder einzelne Mensch als geistiges Fragment des Ganzen seinen Teil dazu beitragen. Jedes scheinbar einzelne Fragment muss sich wieder an den einen Geist in Gott – der wir sind – erinnern, sonst ist es für das Teil nicht wahr, weil es an die Trennung glaubt und diese auch wahrnimmt. Erst, wenn es allen gelungen ist, sich zu erinnern, ist die Illusion der Trennung vollkommen aufgehoben. Paradoxerweise ist diese Illusion für den scheinbar Einzelnen, der sich erinnert, aber auch bereits vollkommen aufgehoben, denn er ist bereits aus der Trennung geistig herausgetreten.

Daher ist es also egal, ob ich hier in der „Ich“-, „Du“- oder „Wir“-Form sowie mit „mein“, „dein“ oder „unser Geist“ darüber schreibe, wie alles vonstattengeht, denn jeder von uns ist alles. In der Welt erleben wir uns als individuelle geistige Fragmente, die wir einzeln unseren Weg gehen. Dahinter steht letztlich aber nur ein träumender, scheinbar von Gott getrennter Geist – und in Gottes Geist selbst sind wir stets eins. Dies hat sich nie verändert.

Da wir uns in aller Regel aber als separat empfinden und genau an diesem Punkt die Rückreise beginnt, verwende ich in diesem Buch oft die „Ich“-Form und „mein Geist“ oder in der Ansprache die „Du“-Form und „dein Geist“, denn damit ist jeder für sich selbst identifiziert. Dadurch wird sehr klar, dass die Verantwortung und Macht für das eigene Empfinden in der Trennung immer nur bei einem selbst liegen – und niemals bei jemand oder etwas anderem. Die „Wir“-Form und „unser Geist“ zeigen dabei auf, dass wir letztlich gemeinsam der eine Geist sind und in der Trennung darin verbunden sind, dass wir hier alle die gleiche innere Aufgabe haben: zur Liebe zurückzukehren.

Ich weiß, dass das alles für dich sehr verwirrend klingen kann. Um die Ur-Trennung und die weitere Fragmentierung des abgespaltenen Geistes und seine Rückkehr zur Einheit in Gott für dich irgendwie greifbarer zu machen, biete ich dir nachfolgend Bilder an, die mir selbst weiterhalfen.

Bleistift, Radiergummi und weißes Papier