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Seitenzahl: 201
aktualisierte Neuausgabe
© eBook: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
© Printausgabe: 2022 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München
Markenlizenz der ADAC Medien und Reise GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.
Leserservice:
Autor: Robin Daniel Frommer
Redaktion: Gernot Schnedlitz
Lektorat: Beate Martin
Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona
Reihengestaltung: Eva Stadler, München; Independent Medien Design, Horst Moser, München
Kartografie: Huber Kartographie GmbH, www.kartographie.de
eBook-Herstellung: Amelie Scherzl
ISBN 978-3-98645-026-7
1. Auflage 2022
GuU 45-026 04_2022_02
Bildnachweis
Cover: AdobeStock: Boris Stroujko
Fotos: AdobeStock: Didier San Martin >; T. Lubar >; Savvapanf Photo >; P. Marlow >; tobago77 >; Aurlien >; familie-eisenlohr.de >; J.J. Cordier >; guitou60 >; P. Violet > – Alamy Stock Photo: J. Feuerer > – Bildagentur Huber: R. Schmid >; M. Mehlig >; S. Lubenow >– Cigoland Centre Alsace: > – Gettyimages: Ch. Dumoulin > – Glow Images: Streit Erwin > – INTERFOTO: D. Delimont/B. Jannsen > – laif: F. MAIGROT/REA >; B. Rieger/hemis.fr >; Goisque/Le Figaro Magazine >; M. Kirchgessner > – mauritius images: W. Dieterich/Alamy >; imageBROKER/NielsDK >; edpics/Alamy >; STOCKFOLIO®/Alamy >, >; domonabikeFrance/Alamy >, Loop Images/A. Wilson >; R. Stennull/Alamy >; Alamy >; Westend61/S. Schurr >; H. Alexandre/Alamy >; W. Weinhäupl >; R. Mattes >, >; STOCK4B-RF >; H. Schön >; age fotostock/Facto Foto > – Musees de la Ville de Strasbourg > – Seasons Agency: Jalag/A. Mutter >; Jalag/N. Kriwy >, >, >; Jalag/A. Mutter >, >, >, >, >; L. Andronov > – Shutterstock.com: Pierre Jean Durieu >; Sumruay Rattanataipob >; U. Eisenlohr >; midgardson >; Pack-Shot >, >, >; PHB.cz >; B. Stroujko >; Y. Davats >; Izabela23 >; S. Kelin >; roundstripe >; LianeM >; Imladris >; N. Zimneva >; tichr >; V. Rokhin >; canadastock >; J. Rashidi >; milosk50 >; E. Solodovnikova >; Oscity > – www.hotelduparc-mulhouse.com >;
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Das müssen Sie gesehen haben! Die zehn Top Tipps bringen Sie zu den absoluten Highlights.
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Diese zehn Highlights müssen Sie gesehen haben!
Übersichtskarte Elsass Nord | Übersichtskarte Elsass Süd
| Dom |
Die eindrucksvolle, im romanisch-gotischen Stil errichtete Kathedrale ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der von der UNESCO geschützten Altstadt Straßburgs. >
| Altstadtviertel |
Das ehemalige, von mehreren Armen der Ill malerisch durchflossene Gerberviertel ist der zweitwichtigste Publikumsmagnet Straßburgs. >
| Wallfahrtskloster |
Der »Heilige Berg« des Elsass ist zugleich wichtiger Identifikationsort, Konvent der tief verehrten Schutzpatronin der Region sowie Pilgerstätte von Gläubigen und Touristen aus aller Welt. >
| Burg |
Die weithin sichtbare Hohkönigsburg mutet wie eine Ritterburg aus dem Mittelalter an – und ist, in ihrer heutigen Form, doch eine sehr viel jüngere Rekonstruktion samt Windmühle, ganz nach dem Geschmack des deutschen Kaisers Wilhelm II. >
| Bibliothek |
Die älteste elsässische Bibliothek – »Schaufenster des oberrheinischen Humanismus« – beherbergt eine Sammlung von Weltgeltung: mehr als 500 Jahre alte Handschriften, Drucke und alte Bücher ab dem 8. Jh. >
| Museum |
Die bedeutendste Kunstsammlung des Elsass, untergebracht in einem neu gestalteten Museumsareal, zeigt herausragende Exponate aus mehr als 500 Jahren – ihr Zugpferd ist der berühmte Isenheimer Altar. >
| Altstadtviertel |
Die romantische Flaniermeile im Krutenau-Viertel »Klein-Venedig« umrahmt den Lauf der Lauch, der auch mit elektrogetriebenen Nachen befahren werden kann. >
| Panoramastraße |
Das französische Militär veranlasste einst den Bau dieser Gebirgsstraße, heute eine der schönsten Panoramastraßen Europas, die immer wieder die Fernsicht zum Schwarzwald und zu den Schweizer Alpen freigibt. >
| Museum |
Die spektakulärste und größte Oldtimer-Sammlung der Welt mit prächtig restaurierten Sammlerstücken: Das französische Nationalmuseum Cité de l’Automobile darf bei keinem Mülhausen-Besuch fehlen. >
| Museum |
Eine Zeitreise durch alle Epochen der Bahn: Originallokomotiven, historische Waggons sowie der Nachbau eines Bahnhofs machen das Eisenbahnmuseum zum lohnenden Ziel. >
Unterwegs gut beraten: Hier lohnt sich ein Besuch.
Übersichtskarte Elsass Nord | Übersichtskarte Elsass Süd
| Mundart-Bühne | >
| Museum | >
| Restaurant | >
| Glasmuseum | >
| Varieté-Show | >
| Festungsruine | >
| Schiffshebewerk | >
| Stiftskirche | >
| Marktplatz | >
| Natur- und Tierpark | >
| Winzerort | >
| Winzerort | >
| Wallfahrtskirche | >
| Hotel | >
| Kirche | >
| Kirche | >
| Fischrestaurant | >
| Festungsstadt | >
| Historische Eisenbahn | >
| Klosterkirche | >
| Gedenkstätte | >
| Hotel | >
| Museum | >
| Museumsdorf | >
| Restaurant | >
Keine Frage: Auch im Elsass verleihen warme Croissants und Café au lait dem Frühstück französischen Pfiff. In Straßburg sowieso. Wer für seinen Streifzug jedoch nur einen Tag Zeit mitbringt, ist gut beraten, die kulinarischen Momente auf später zu verschieben und den Tag früh, etwa mit einer Bootstour auf der Ill (>), zu beginnen. Denn so lässt sich der Radius der Besichtigungstour mühelos erweitern. Die Ablegestelle befindet sich hinter dem Palais Rohan . Die Fahrt auf der Ill führt zum Viertel La Petite France (>), wo vor der Place Benjamin Zix eine erste Schleuse und die betagte Drehbrücke Pont du Faisin passiert wird. Die Ausflugsboote steuern anschließend die Ponts Couverts und das Stauwehr Barrage Vauban an. In weitem Bogen führt der Törn an der Altstadt und dem Wilhelminischen Viertel vorbei zur Église réformée St-Paul . Zuletzt belohnt die Fahrt mit einem hervorragenden Blick auf das Europaviertel (>), ehe es zurück zur Altstadt geht.
© Shutterstock.com: Izabela23
An Restaurants mit guter Küche und schönen Terrassen herrscht ebensowenig Mangel wie an verlockenden Shops und Boutiquen. Rings um die Place du Marché-Gayot mischen sich Ausflügler und studentisches Publikum, der Besucherstrom ist nicht so groß wie in Petite France, und die Preise sind etwas günstiger. Nach dem Essen bietet sich ein Museumsbesuch an, etwa im Musée Tomi Ungerer , bevor man zur Altstadt zurückkehrt, um die Cathédrale Notre-Dame , das Straßburger Münster, mit der berühmten Astronomischen Uhr zu besuchen und den Tag mit einer Besichtigung im Innern der Kathedralezu krönen.
Straßburg bietet viele Möglichkeiten, den Abend zu gestalten. Nach einem Abendessen, etwa in der Winstub Zuem Strissel (>) mit typisch elsässischer Küche, kann man z.B. in die Bar Les Aviateurs (>) weiterziehen – diese genießt ebenso Kultstatus wie Roger Siffers oft ausgebuchtes Mundarttheater Choucroutrie (>).
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Das Naturschutzgebiet der Petite Camargue Alsacienne (>) im südlichen Elsass wird von einer ungewöhnlich reichen Tier- und Pflanzenwelt bevölkert. Hier tummeln sich Eisvögel, Rotkehlchen, Spechte, Dachse und Wildschweine. 16 Amphibien-, zwölf Fisch- und fünf Reptilienarten kommen hinzu, dazwischen grasen schottische Hochlandrinder. Berg-Aster, Sumpf-Gladiole und Orchideen sorgen für Farbtupfer. Das Auto am Sportplatz abstellen, und los geht die Entdeckertour!
■www.petitecamarguealsacienne.com/de
© Shutterstock.com: U. Eisenlohr
Nach der Leitidee des »Eurodistrikts Pamina« (>) soll der Rhein nie mehr trennen, sondern verbinden. Im Rahmen dieses deutsch-französischen Projekts sind zu beiden Seiten des Stroms Radwege entstanden, die den Pamina-Rheinauen-Kurs bilden: 260 km asphaltierte oder geschotterte Streckenabschnitte und acht Themenwege erschließen Uferdämme, sonnenzugewandte Baggerseen oder das zeitver gessene Delta der Sauer (siehe Bild) für Radler jeden Alters.
■www.pamina-rheinpark.org
© AdobeStock: Didier San Martin
Die Landstraße D466 windet sich durch das obere Doller-Tal. Auf der Fahrt zum Ballon d’Alsace, dem 1247 m hohen Elsässer Belchen, lohnt ein Stopp am Stausee Lac d‘Alfeld. Vom Parkplatz beim südlichen Ende der Staumauer führt ein 1,8 km langer Weg um den Bergsee. Im Sommer erfreut sich ein kleiner Badestrand am nördlichen Ufer regen Zuspruchs. Den Aufstieg zum Gipfel des Belchen markieren Wegweiser. Bei einer Rundwanderung (ca. 4,5 Std.) macht es Sinn, den See als Start und Ziel zu wählen – dann krönt ein erfrischendes Bad den Tag.
■www.fa-navigator.de/elsass-vogesen
Willkommen in einer gesegneten Landschaft, bei sympathischen Nachbarn mit Hang zu Genuss und Gelassenheit!
© Shutterstock.com: midgardson
Auf einem bewaldeten Bergrücken bei Orschwiller thront die Burg Haut-Kœnigsbourg
»Ich kann nicht vom Elsass reden, ohne es durch den Magen zu sehen. Die Esskunst ist bei uns ein Teil einer eingeprägten Kultur, eine humanistische Erfahrung.«
Tomi Ungerer (1931–2019)
Nirgendwo ist uns Frankreich näher als im Elsass. Rheinaufwärts, zwischen Rastatt und Basel, genügt ein Sprung über den begradigten Strom – und man fühlt sich sofort tief im Süden: Die Oberrheinebene schwelgt bereits im Frühling in mediterranen Temperaturen, denn zwischen Vogesen und Jura hält die Senke der Burgundischen Pforte (»Trouée de Belfort«) die Tür ganz weit auf: für warme Luft aus dem Rhône-Tal. Im Autoradio untermalen französische Songs das südliche Flair – sofern man auf einen der elsässischen Sender, Radio Liberté, France Bleu oder Radio Dreyeckland, wechselt. Beim regionalen Hörfunk rar geworden ist hingegen die alemannische Mundart: Beiträge auf »Elsasserditsch« werden wie die Musik meist nur noch im Webradio ausgestrahlt. Französisch ist links des Rheins allgegenwärtig – und im Navi bei allen Eingaben von Orts- und Straßennamen einzig und allein zielführend. Aber keine Angst, niemand im Elsass erwartet von Gästen aus dem Nachbarland, dass sie »Strasbourg« säuseln, statt »Straßburg« zu sagen. Übrigens: Reif fürs Museum ist das allzu oft totgesagte Elsässerdeutsch keineswegs. Dennoch sollte man sich nie blind darauf verlassen, dass jeder im Elsass anzutreffende Mensch eine alemannische Mundart oder gar Hochdeutsch tatsächlich sprechen kann und – vor allem – will.
© Seasons Agency: Jalag/A. Mutter, INTERFOTO: D. Delimont/B. Jannsen
Mit dem Fährmann durch Colmars Petite Venise – Grand’Rue in Ribeauvillé mit Blick auf die Burg St. Ulrich (rechts)
Mit zunehmendem Abstand zum Rhein sorgen draußen schon bald bunte Fachwerkhäuser mit Ziegeldächern und Geranien vor den Fenstern für ein Gefühl nostalgischer Vertrautheit. Brütende Störche auf den Firsten, sauber gekämmte Rebflächen und bis an Ritterburgen reichende Weinberge verstärken diesen Eindruck noch. Ein Reiz, dem offensichtlich auch Reisende aus ganz Frankreich scharenweise erliegen: Sie stellen heute die mit Abstand meisten Besucher des Elsass. Den Spitzenplatz bei den Übernachtungen ausländischer Gäste behaupten seit Jahren die Wochenend- und Kurzurlauber aus Deutschland, gefolgt von Belgiern und Schweizern.
Natürlich pflegt man im Elsass auch die »Art culinaire« (Kulinarik): Knapp 30 Spitzenköche bieten hier ihre Kreationen an – nur in Paris sind sie zahlreicher. Dessen ungeachtet sind die französischen Touristen die bedeutendste Gruppe von Sauerkrautkonsumenten im Elsass, obwohl oder gerade weil das »Choucroute« so gar nichts mit der gehobenen Kochkunst auf halbleeren Tellern verbindet. »Französische Qualität, deutsche Portionen«, kommentierte bissig-humorvoll der unvergessene Cartoonist Tomi Ungerer die Gastronomie seiner Heimat. Der Eindruck, dass sich mit dieser kulinarischen Schnittmenge trefflich leben und speisen lässt, verfestigt sich bei jedem Besuch einer elsässischen Weinstube sofort.
© Seasons Agency: Jalag/A. Mutter
Zwischen Straßburg und Colmar erstreckt sich das Naturschutzgebiet Le Grand Ried
Tradition und Moderne bestimmen den Takt in den Altstadtvierteln von Colmar oder Straßburg sowie in einigen der malerischen Dörfer an der Elsässischen Weinstraße. Neben Cafés, Restaurants und Eissalons locken Boutiquen, Antiquitäten-, Mode- und internationale Juweliergeschäfte – hier hat sich das Warenangebot ganz auf den Geschmack und die Ferienkasse der Touristen eingestellt. Oft liegen aber zwischen Trubel und dem eigentlichen Reiz der Region nur kleine Distanzen. Daher kann man den liebenswert unaufgeregten Alltagsrhythmus überall in der Region finden, samt seiner Mischung aus französischem Savoir-vivre und typisch elsässischer Lebensart.
Reich an nahezu unberührter Natur ist vor allem der Nordwesten des Elsass mit dem Parc régional des Vosges du Nord. In den Wäldern des Schutzgebiets hat man die Wander- und Radwege fast für sich alleine. Natürlich fehlen im nördlichen Elsass weder malerisch in die Landschaft gefügte Burgen und Schlösser noch idyllische Fachwerkhausdörfer oder Spitzengastronomie.
Auch die Almen- und Gebirgslandschaft der mittleren und südlichen Vogesen lädt zu Wander- und Radtouren, zu kulinarischen Stopps bei Bauerngasthöfen (»Fermes-auberges«) oder, in der kalten Jahreszeit, zum Wintersport ein. Mitten in diese herbe Region gelangt man ab Colmar auf der Landstraße (D 417) durch das reizvolle Munstertal und zum Pass Col de la Schlucht (1139 m). Die Vogesenkammstraße Route des Crêtes führt weiter nach Süden, vorbei am 1424 m hohen Großen Belchen (Grand Ballon) und durch den Parc naturel régional des Ballons des Vosges bis nach Cernay.
Schweiz, Deutschland und die französische Region Franche-Comté umschließen den südelsässischen Sundgau, ein landwirtschaftlich geprägtes, von tausend Teichen durchsetztes, eher selten von Touristen besuchtes Gebiet, Karpfenangler und Fisch-Gourmets wissen aber längst um den Reiz der Region.
Ob Naturliebhaber, Kunstinteressierte oder Kulturbegeisterte, Leckermäulchen oder Weinkenner – das Elsass hält für alle ein vielfältiges Angebot bereit. Herzlich willkommen!
© Glow Images: Streit Erwin
Hauptstadt Strasbourg (Straßburg)
Sprache Französisch, vor allem ältere Menschen sprechen außerdem Elsässisch und Deutsch.
Währung Euro (€)
Fläche 8280 km² (etwa halb so groß wie Thüringen)
Einwohner 1,89 Mio.
Verwaltung Seit einer Strukturreform 2016 ist das Elsass Teil des Grand Est (Großen Ostens), dem auch die Regionen Champagne-Ardenne und Lothringen angehören.
Religion 70 % Katholiken, 17 % Protestanten (meist Lutheraner), 5 % andere Religionen
Oft gehörtes Sprichwort »‘s Wassr loift nit d‘ Barri nuff« (meint: »Nur mit der Ruhe«)
Elsässischer Exportschlager Flammkuchen (»Tarte flambée«)
Darauf sind viele Elsässer besonders stolz Bugatti. Die von Bugatti gefertigten Fahrzeuge gehörten weltweit zu den erfolgreichsten Rennwagen.
Nationalheilige Hl. Odilia (Ste-Odile) ist der Legende nach auf der Hohenburg in der Gemeinde Obernai geboren; sie ist die Schutzpatronin des Elsass und als Heilige zuständig für das Augenlicht.
Fachwerk und Dorffeste, Berge und Burgen, rustikale Weinstuben hinter goldgelb leuchtenden Butzenscheiben: Mit heimeligen Winzerorten, mit hauchdünnen knusprigen Flammkuchen, »Coq au Riesling« oder frittiertem Karpfen (»Carpe frite«) trifft das Elsass in Herz, Bauch und Gedächtnis. Mit dem mächtigen Straßburger Münster und der riesigen Oldtimer-Sammlung in der Cité de l’Automobile von Mülhausen lässt es uns staunen. Oder schwärmen. Oder beides! Mit urigen Almen, dichten Wäldern und versteckten Badeseen hält es auch Orte bereit, an denen man schlicht die Seele baumeln lassen kann.
© laif: F. MAIGROT/REA
Französischer Pfiff und deutsche Portionen – ein richtiges Mittagessen im Restaurant ist im Elsass heilig. Entsprechend wichtig ist den Einheimischen auch die Mittagspause. Noch bis zum Jahresanfang 2016 waren in Straßburg deshalb öffentliche Parkplätze zwischen 12 und 14 Uhr gebührenfrei. Typische Vogesen-Gastlichkeit bieten die »Fermes-Auberges«, rustikale Bergbauernhöfe.
Flammkuchen, »Baeckeoffe« oder »Coq au Riesling«
Saisonale Spezialitäten und authentische Aromen
In Luttenbach stehen Bergbauern an den Kochtöpfen
© mauritius images: R. Mattes
Das Elsass ist wertkonservativ. Traditionelle Berufe wie beispielsweise das Handwerk des Stellmachers, der Räder, Wagen und landwirtschaftliche Geräte aus Holz herstellt, präsentiert das umtriebige Ecomusée bei Ungersheim. Die früh perfektionierte Kunst, Stoffe und Tapeten zu bedrucken, zeigen das Musée de l’Impression sur Étoffes in Mülhausen und das Musée du Papier Peint in Rixheim.
Sehenswertes Stoffdruckmuseum in Mulhouse
Kunstvoll bedruckte Tapeten aus allen Epochen
Familiengerechtes Freilichtmuseum
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Von der tief verwurzelten Religiosität des Elsass künden seine Kirchen, Kapellen und säkularisierten Klöster. Beispielsweise in Ebersmunster, in Thann und in Ottmarsheim. Ihre Spuren hinterließen Mönche, Reformation und Gegenreformation sowie die Französische Revolution.
Zeugnis des Vorarlberger Barockstils in Frankreich
Wallfahrtskirche mit reichem Figurenschmuck
Rares Juwel romanischer Baukunst
© mauritius images: W. Dieterich/Alamy
Möglichst weite Sicht war der ausschlaggebende Faktor für den Standort mittelalterlicher Ritterburgen. Die meisten dieser auf Felsen konstruierten »Adlerhorste« wurden im Lauf der Geschichte geschleift; doch auch von den Ruinen bei Fleckenstein, La Petite-Pierre und Haut-Barr ist der Blick atemberaubend.
Klug konzipierte Festung, einst herrschaftliche Burg
Gut erhalten: Burg von »Jerrihans« von Pfalz-Veldenz
Die Sicht beschreibt der Beiname »Auge des Elsass«
© laif: B. Rieger/hemis.fr