Alles Idioten! - Christoph-Maria Liegener - E-Book

Alles Idioten! E-Book

Christoph-Maria Liegener

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Beschreibung

Manchmal scheint es, als ob die Welt voller Idioten wäre. Man kann all die Idioten nicht ignorieren. Sie beherrschen die Welt bis in jede hinterste Ecke. Gerade die kleinen Ärgernisse des Alltags gehen einem auf den Keks, die, mit denen jeder einmal zu tun hat. Das Einzige, was einem übrig bleibt, ist, all den Idioten gedanklich eine lange Nase zu drehen. Was ich hiermit tue.

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Seitenzahl: 103

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Inhalt

Vorwort

Einleitung

Was ist ein Idiot?

Film und Fernsehen

Liebenswerte Idioten

Harmlose Idioten

Bemitleidenswerte Idioten

Der Umgang mit Sonderlingen

Die Hatz

Schleimer

Unmögliche Geschenke

Chefs und Kollegen

Klatschtanten

Angeber

Plagiatoren

Fernsehformate und soziale Medien

Einkaufen

Gesundheitswesen

Darf’s ein bisschen mehr sein?

Wohnraum

Stadtplanung

Radfahrer

Autofahrer

Parkplatzblockierer

Fahrscheinautomaten

Erreichbarkeit

Kaltakquise

Kriminelle Idioten

Auf dem Flohmarkt

Political Correctness

Hundebesitzer

Vandalen

Trophäenjäger

Ladendiebe

Schule

Berufsperspektiven

Warum immer alles geändert wird

Schattenseiten des Fortschritts

Geiz und Sparsamkeit

Falsche Beschuldigungen

Idioten überall

Hypes

Odyssee auf dem Parkplatz

Abgase

Die sinnlose Anhäufung von Vermögen

Der Sinn des Lebens

Ärztliche Überweisungen

Heime

Schluss

Vorwort

Die vorliegende Sammlung von Texten ist eine humoristische Auseinandersetzung mit einer grotesk überzeichneten Welt. Die Texte sind nicht so böse gemeint, wie sie sich lesen. Ich glaube, dass diese kleinen Lästereien von der Freiheit des Humoristen gedeckt sind.

Jegliche Ähnlichkeit der vorkommenden Personen mit tatsächlich lebenden Menschen wäre rein zufällig und unbeabsichtigt. Es soll alles nur Spaß sein. Sollte sich jemand verletzt fühlen, bitte ich aufrichtig um Entschuldigung und widerrufe das, was verletzend gewesen sein mag.

Mehr noch: Ich möchte die Leser warnen, dass eventuell unangenehme Wahrheiten ausgesprochen werden könnten, die sie nicht hören wollen. Lesen ist dann immer noch harmloser als hören. Trotzdem sei empfindsamen Gemütern von der Lektüre des Büchleins abgeraten.

Christoph-Maria Liegener

Einleitung

Geht es Ihnen auch so? Manchmal scheint es, als ob die Welt voller Idioten wäre. Daran ist natürlich nur die selektive Wahrnehmung schuld. Trotzdem ist der Eindruck sehr überzeugend. Das muss tiefer liegende Gründe haben. Die Evolution könnte bei der Schaffung des Menschen doch einige Fehler gemacht haben, die wir uns nur nicht eingestehen wollen. Warum auch? Die Evolution ist ja noch nicht abgeschlossen. Vielleicht wird es in Zukunft besser mit uns Menschen.

Vorerst müssen wir jedoch mit unserer Unvollkommenheit leben.

Um diese kleinen Unvollkommenheiten von uns Menschen soll es gehen, nicht um wirklich große Fehler, nicht um die große Politik. Manchmal geschehen kleine Dummheiten unbeabsichtigt, manchmal sind sie boshaft gemeint. Man sollte gar nicht erst versuchen, letztere zu verstehen, sonst begibt man sich in einen Sumpf.

Trotzdem kann man all die Idioten nicht ignorieren. Sie beherrschen die Welt bis in jede hinterste Ecke. Gerade die kleinen Ärgernisse des Alltags gehen einem auf den Wecker, die, mit denen jeder einmal in Kontakt kommt.

Das Einzige, was einem übrig bleibt, ist, all den Idioten gedanklich eine lange Nase zu drehen. Was ich hiermit tue.

Was ist ein Idiot?

Genaugenommen ist ein Idiot eigentlich jemand, der sich nicht um die Staatsgemeinschaft kümmert. Das käme jedenfalls der etymologischen Herkunft des Wortes „Idiot“ nahe, das auf das altgriechische Wort für Privatperson zurückgeht. Es bezeichnete Leute, die sich aus den öffentlichen Angelegenheiten heraushielten, kein öffentliches Amt bekleideten.

Heute geht die Mehrheitsmeinung, so wie ich sie wahrnehme, eher in die Richtung, solche „Privatpersonen“ als weise einzuschätzen. Man neigt dazu, sie für vernünftiger zu halten als die allgegenwärtigen Politiker. Als Idiot wird heute allgemein ein dummer Mensch bezeichnet. Daher gilt die Bezeichnung als Schimpfwort. Für mich persönlich ist damit jemand gemeint, der nicht nachdenkt und dadurch falsch handelt, jemand, der statt durch Vernunft und Güte durch niedere Instinkte geleitet wird: Faulheit, Geldgier, Missgunst usw. Das macht ihn für mich unsympathisch. Jemand, der nur äußerst dumm ist, kann womöglich nichts dafür. Er ist so geboren worden. Solche Menschen hätte man in der früheren Medizin als „Idioten“ bezeichnet. Ich würde ihn vielleicht, wenn es zuträfe, als geistig behindert einstufen, nicht als Idiot. Ein Idiot hingegen – so sehe ich es – ist einer, der bewusst zu Lasten anderer handelt, einen möglichen Schaden durch seine Handlungen billigend in Kauf nimmt, sich vor seiner Verantwortung drückt, sich gelegentlich sogar bösartig verhält. Vor allem fehlt ihm der Blick für seine Mitmenschen. Sein Verhalten gibt Anlass zu Missbilligung.

Die idiotische Handlungsweise mag auf mangelnde Kompetenz zurückzuführen sein. Dann kann der Betreffende möglicherweise nichts dafür, gehört aber nicht auf seine Position. In diesem Fall sind andere tadelnswert, die ihn dorthin gebracht haben. Es mag aber auch auf absichtliche Pflichtverletzungen zurückzuführen sein. Dann ist er selbst tadelnswert.

Der Idiot (geschlechtsneutral gemeint – es gibt sie auch in weiblicher Ausprägung) kann, bevor man ihn durchschaut, durchaus sympathisch erscheinen. Hinterher ist man schlauer.

Allgemein würde ich sagen: Idiotie ist eine Charaktereigenschaft. Sie kann mit mangelnder Intelligenz einhergehen, muss aber nicht.

Film und Fernsehen

Über das Fernsehen hat sich wohl jeder schon einmal geärgert. Es ist heute so allgegenwärtig, dass man es nicht einfach ignorieren kann. Umso schlimmer, dass ich mich immer wieder fragen muss, ob unter den Machern nicht jede Menge Idioten sind.

Es ist schon eine Unverschämtheit: Einen Dreiteiler zu senden und dabei den zweiten Teil einfach wegzulassen, weil aus sogenanntem „aktuellem Anlass“ irgendein Special dessen Platz einnehmen musste. Die Zuschauer werden dabei natürlich nicht gefragt. Die hätten sich für die angekündigte Folge entschieden. Aber die Programmgestalter machen ja, was sie wollen. Sie schreiben den Zuschauern vor, wofür diese sich zu interessieren haben. Leisten können sie sich das allerdings nur, wenn sie auf die Zuschauer nicht angewiesen sind. Man kann sich schon denken, welche Sender das sind.

Dann wird gesagt, die zweite Folge wegzulassen, wäre doch nicht so schlimm, als wenn die letzte fehlte und man nicht wüsste, wie es ausginge. Das ist zwar richtig, aber soll das eine Entschuldigung sein?! Das ist ja, als ob man sagen würde: „Danke, dass sie mir nur die Kniescheibe zertrümmert haben und mich nicht ganz umgebracht haben.“

Überhaupt haben Mehrteiler das Problem, dass man am Anfang einer Folge erst einmal wieder in die Story hineinkommen muss. Meist liegt die letzte Folge schon eine Woche zurück. In meiner Jugend war es in solchen Fällen üblich, am Anfang der Folge eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse zu geben – unter dem Titel: „Was bisher geschah …“. Das war ganz vernünftig.

Heute macht sich keiner mehr diese Mühe. Entweder geht es direkt weiter oder es werden am Anfang kommentarlos ein paar Schnipsel der vorhergehenden Sendung zusammengewürfelt. Ich halte das für Faulheit.

Eine andere Erklärungsmöglichkeit wäre, dass man den Zuschauer leicht überfordern will. Er soll sich nicht so recht auskennen und erst nach Recherchieren in den vorherigen Teilen wieder durchblicken. So erzeugt man den Nimbus einer schweren Verständlichkeit bei vorgetäuschtem Tiefgang.

Zu dieser Theorie passt auch der Umgang mit Untertiteln. Es kommt immer häufiger vor, dass in den Filmen fremdsprachige Texte vorkommen, die nicht synchronisiert, sondern untertitelt werden. Das wirkt realistisch, weil die Leute ja in dem Moment tatsächlich in einer Fremdsprache reden. Schlimm ist nur, dass die Untertitel kaum gelesen werden können. Zum einen erscheinen sie gern ohne Kontrast vor einem fast gleichfarbigen Hintergrund – z.B. weiß vor weißen Wolken –, zum anderen blitzen sie nur für den Bruchteil einer Sekunde auf. Wieder wird dem Zuschauer das Gefühl der Minderwertigkeit suggeriert, da offenbar die Macher jede Fremdsprache verstehen und nur die dummen Ignoranten überhaupt Untertitel brauchen.

Außerdem soll man denken, zu langsam mit dem Lesen zu sein, wenn man den Untertitel nicht fertiggelesen hat, wenn der nächste erscheint. Es ist ein Phänomen unserer Zeit, dass man öfter mal das Gefühl hat, zu langsam zu sein. Die Situation ähnelt der am Computer, wo man schwerer nachvollziehen kann, was geschieht, wenn man nicht selbst interagiert. Man bekommt so das Gefühl, dem anderen unterlegen zu sein.

Völlig zu Unrecht. Die Produzenten würden ihre eigenen Filme auch nicht besser verstehen können, wenn sie sie noch nicht kennen würden. Denjenigen, die uns so überfordern, kann man es nicht einmal übelnehmen. Sie genießen das Gefühl der Überlegenheit in diesem Augenblick. Im nächsten Augenblick sind sie selbst wieder die armen Würstchen.

Die Zuschauer sollten sich nicht gefallen lassen, für dumm verkauft zu werden. Selbstbewusstsein zeigen!

Es geht ja schon mit dem Anfang des Filmes los. Der Spielfilm beginn übergangslos. Da lief gerade noch ein Trailer für einen anderen Film und schon befindet man sich in der ersten Szene des erwarteten Films. Man merkt es erst gar nicht; denn im Gegensatz zu früheren Zeiten beginnen die Filme nicht mehr mit dem Vorspann. Das ist nicht nur schnodderig, sondern auch ärgerlich. Helfen würde eine Ansagerin oder ein Ansager, wie es früher einmal üblich war. Das wurde wohl aus Kostengründen abgeschafft. Aber man könnte doch wenigstens eine Tafel mit dem Hinweis einblenden, dass jetzt der Film begänne. Wenn es nicht zu viel verlangt wäre, könnte man sogar den Titel des Films erwähnen. Notfalls würde schon ein Countdown vor Filmbeginn genügen, wie er früher am Anfang der Filmrolle erschien. Einen Lichtblick gibt es: Wenn der Film eine eingeschränkte Altersfreigabe hat, muss vor Beginn ein entsprechender Hinweis erscheinen. Dann weiß man, dass es losgeht.

Die Filme selbst sind wieder eine andere Sache. Was gar nicht geht, ist der dramaturgische Kniff, den Zuschauer zur Abwechslung mehr wissen zu lassen als die beteiligten Personen des Films. Diese Unsitte führt zu Ärger und sie ist nicht neu. Schon bei den Lassie-Filmen der Schwarz-Weiß-Ära hätte man am liebsten den Akteuren zugerufen: „Jetzt hört doch endlich auf eure Hündin!“ Die wusste nämlich alles und mit ihr der Zuschauer. Was da entsteht, ist nicht Spannung, sondern Ungeduld. Bitte nicht verwechseln! Dieses Stilmittel kann getrost in der Versenkung verschwinden. Keiner braucht es. Schlimm genug, dass wir es sowieso täglich in der Wirklichkeit erleben: Man weiß, was schiefläuft, und die zuständigen Politiker scheinen es nicht mitzubekommen. So entsteht Geschichte.

Ein trauriges Kapitel sind ferner die Schauspieler. Sie scheinen die Rollen nach ihren Beziehungen zu bekommen. Was da für Backpfeifengesichter in den Filmen herumlaufen! O.K., nicht jeder muss eine Schönheit sein. Wer hat schon echtes Charisma? Das ist nicht jedem gegeben. Aber muss man dann unbedingt eine Hauptrolle bekommen? Aber so läuft das halt in dem Geschäft: Man will die Freunde nicht hängen lassen.

Ist das gerecht? Natürlich nicht! Es gibt ein Heer von arbeitslosen Schauspielern, die nur auf eine Chance warten. Warum nicht auch einmal an die denken?

Die Problematik der schlechten Ausstrahlung mancher Schauspieler scheint man mittlerweile oft zu erkennen, nicht zuletzt, weil die Einschaltquoten fallen. Nur reagiert man leider, wenn überhaupt, verkehrt.

Man wechselt nicht etwa die unsympathischen Schauspieler aus, sondern versucht, ihnen über das Drehbuch ein sympathisches Image zu verpassen. Das ist nicht der richtige Weg. Der Zuschauer merkt, dass er manipuliert werden soll, und reagiert verärgert.

Eine andere Möglichkeit wird auch gern gewählt. Man stellt dem unsympathischen Schauspieler einen sympathischen Kollegen zur Seite. Nur darf jener die eigentliche Hauptperson nicht an die Wand spielen. Also wählt man einen zwar sympathischen, aber farblosen Schauspieler. Auch diese Lösung ist im Endeffekt unbefriedigend.

Was waren das für Zeiten, als die großen Schauspieler noch Charakter, Charisma, Ausstrahlung und Klasse hatten! Man merkt, dass ich aus einer anderen Zeit komme. Vielleicht hat sich ja der Geschmack mit der Zeit gewandelt. Vielleicht mag man heute diese Allerweltstypen. Ich werde mich wohl umstellen müssen.

Ja, die alten Zeiten! Früher war doch alles besser. Nicht wirklich, aber anscheinend doch zumindest die Filme. Warum sonst werden heute unaufhörlich die alten Filme nachgemacht? Man nennt das auf neudeutsch „Remake“. Das Ergebnis kann sich mit dem Vorbild oft nicht im Entferntesten vergleichen. Warum dann der Zirkus? Wohl, weil einem nichts Neues mehr einfällt. Originelle neue Drehbücher muss man mit der Lupe suchen. Jedenfalls verfilmte. Es mag sein, dass unbekannte Autoren solche Werke verfassen, aber auch ihnen gibt man zu wenig Chancen.

Dafür gibt zu erfolgreichen Filmen sofort zahlreiche Sequels, Prequels und Spin-Offs. Dadurch wird die Welle am Laufen gehalten und wächst weiter an. Die auf diese Weise angehängten Filme werden immer erfolgreicher, während ihre Qualität immer weiter abnimmt. Gut für die Produzenten, schlecht für die Zuschauer. Die Idioten sind in diesem Fall wir, die Zuschauer. Wir laufen in Scharen dem Hype hinterher und werden für dumm verkauft.

Shows gehören zum Fernsehen und es gibt einige großartige Shows. Jede Show bekommt einen Moderator und es gibt legendäre Vertreter dieser Berufsgruppe. Allerdings gibt es auch Shows, die von allein laufen würden, wenn sie nicht durch das permanente blöde Hineinquatschen eines Moderators gestört würden. Solche Typen gibt es leider viel zu oft. Sie haben eigentlich keine Existenzberechtigung und versuchen, ihre Anstellung, die durchaus teuer ist, dadurch zu rechtfertigen, dass sie