Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Wikinger - Ingo Siegner - E-Book

Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Wikinger E-Book

Ingo Siegner

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Beschreibung

Kokosnuss, Oskar und Matilda bei den Wikingern

Wann haben die Wikinger gelebt? Wie wurden sie so hervorragende Schiffsbauer und Seeleute? Welche Länder und Ozeane haben sie bereist? Warum waren sie überall gefürchtet? Ab welchem Alter durften Kinder auf den Schiffen mitfahren? Um diese und andere spannende Fragen zu beantworten, beschließen Kokosnuss, Matilda und Oskar, dass es höchste Zeit ist, ihren alten Freund, den Wikinger Gudröd zu besuchen. Alles, was sie im Land der Wikinger erfahren, schreiben sie für neugierige und interessierte Kokosnuss-Fans auf.

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Seitenzahl: 55

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Ingo Siegner

erforscht die Wikinger

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© 2021 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 MünchenAlle Rechte vorbehalten„Der kleine Drache Kokosnuss“ ist eine Figur von Ingo Siegner.Texte: Anna Taube, Bad RodachLektorat: Hjördis FremgenArtwork & Design: Alfred Dieler, DarmstadtUmschlagkonzeption: Init GmbH, Bad Oeynhausenhf · Herstellung: AJSatz und Reproduktion: Lorenz & Zeller, Inning a.A.ISBN 978-3-641-28214-1V001

www.cbj-verlag.dewww.drache-kokosnuss.dewww.youtube.com/drachekokosnuss

Inhalt

Ein Drachenschiff voller Kokosnüsse

Willkommen bei den Wikingern

Im Wikingerdorf

Gudröds Familie

Guten Appetit!

Wie die Wikinger zu Wikingern wurden

Erik der Rote

Auf zum Thing!

Im Hafen

Wir sind echte Wikinger!

Eroberer und Siedler

Wie Rollo Franzose wurde

Wir stechen in See!

Götter und Dämonen

Haithabu – Ankunft in einer Weltstadt

Waffen und andere Kostbarkeiten

Um Gottes Willen

Starker Zauber

Christuskreuz und Thorshammer

Nach Hause!

Rettung in letzter Sekunde

Überall Wikinger!

Das Ende der Wikingerzeit

Land in Sicht!

Ein Drachenschiff voller Kokosnüsse

„Ahoi!“, ruft der Feuerdrache Kokosnuss. „Ahoi, und auf zu

neuen Abenteuern!“

Zusammen mit dem Stachelschwein Matilda und dem Fressdrachen Oskar lässt er sich die frische Seeluft um die Nase wehen. Die Freunde sind an Bord ihres Drachenschiffs, das sie vor einiger Zeit zusammen mit Gudröd dem Schmächtigen gebaut haben. Das gestreifte Segel bläht sich im Wind, und vorne am Bug ragt der hölzerne Drachenkopf hoch auf. Den hat Gudröd geschnitzt! Er ist ein geschickter Handwerker und außerdem ein echter Wikinger, groß und stark und immer zum Kampf bereit.1

Im Heck, hinten im Schiff, klappern in einer Holztruhe leise die Kokosnüsse, die die Freunde als Reiseproviant dabeihaben. Der kleine Feuerdrache betrachtet den geschnitzten Drachenkopf, der fast lebendig aussieht. Wikinger kennen sich mit Drachen gut aus, findet Kokosnuss.

„Was Gudröd wohl gerade macht?“, fragt er.

„Vielleicht ist er mit seinen Kumpanen auf Raubzug unterwegs“, grummelt Matilda.

„Glaub ich nicht“, antwortet Oskar. „Es macht ihm doch viel mehr Spaß, mit den Dorfbewohnern zu handeln als sie zu überfallen.“

„Komisch eigentlich“, sagt ­Kokosnuss. „Ich dachte immer, die Wikinger sind alle fiese Seeräuber. Aber als wir Gud­röd und die anderen kennengelernt haben, waren sie gar nicht so gefährlich.“

Mit einem Mal zieht eine ­dicke Wolke vor die Sonne und der Wind wird stärker.

„Jedenfalls sind die Wikinger sehr gute Schiffsbauer und Seefahrer“, sagt Matilda. „Wisst ihr noch, dass Gudröds Anführer, Erik der Rote, bis nach Amerika2 segeln wollte? Ich frage mich, wie die Wikinger bei schlechtem Wetter, wenn sie die Sonne nicht ­sahen, den Weg übers Meer gefunden haben.“

Die Wellen werden immer ­höher und krachen gegen den Bug des Drachenschiffs. Die Freunde können das Wasser gar nicht so schnell aus dem Boot schöpfen wie neues nachschwappt. Donner grollt und Blitze zucken über den Himmel.

„Ein Unwetter!“, ruft Kokosnuss. „Haltet euch am Mast fest, damit ihr nicht über Bord geht!“

Das Meerwasser spritzt den Freunden entgegen, bis sie vollkommen durchnässt sind. Der Sturm reißt am Segel, es flattert, reißt und fliegt davon. Und plötzlich hebt eine riesige Welle das Drachenschiff hoch … und nimmt es mit sich! Kokosnuss kneift die Augen zu und überlegt, ob er auch den Wikingergott Odin anrufen soll. An den hat sich Gudröd immer gewandt, wenn er in Schwierigkeiten war. Und jetzt sind sie auf ­einem Wikingerschiff … und brauchen dringend Hilfe!

1Die Freunde haben Gudröd geholfen, als ihm ein Diebstahl in die Schuhe geschoben werden sollte. Das wird in „Der kleine Drache Kokosnuss und die starken Wikinger“ erzählt.

2In Amerika siedelten bereits die amerikanischen Ureinwohner, die später als „Indianer“ bezeichnet wurden. Die Europäer hatten den neuen Kontinent zu diesem Zeitpunkt noch nicht entdeckt.

Willkommen bei den Wikingern

Als Kokosnuss die Augen aufmacht, ist es plötzlich ganz still. Der Sturm ist vorbei. Ihr Drachenboot liegt auf einem Sandstrand. Ringsherum ragen grüne Hügel auf. Erstaunt lassen Kokosnuss, Oskar und Matilda den Mast los.

„Puh, wir sind nicht unter­ge­gangen“, stellt Oskar erleichtert fest.

„Aber wo sind wir?“, fragt ­Matilda.

„Hallooo!“, ruft jemand, der am Strand entlangspaziert.

„Gudröd, bist du das?“, fragen die Freunde wie aus einem Mund.

„Ach, guck an, die Drachenfreunde und das Stachelschwein“, antwortet Gudröd überrascht.

„Matilda, Kokosnuss und ­Oskar, wenn ich bitten darf“, antwortet Matilda. „Wie gut, dass wir dich treffen, Gudröd. Wir sind in einen Sturm geraten und wissen gar nicht, wo wir sind.“

„Tja, das mit dem Sturm sieht man …“, sagt Gudröd und betrachtet das Schiff. „Da haben die Meerestrolle Margygjar und Hafgerdingar ein böses Spiel mit euch getrieben. Das Segel ist weg! Ihr hättet den Mast einklappen müssen!“

„Das wussten wir nicht“, sagt Kokosnuss.

„Und wo sind wir jetzt?“, fragt Matilda.

„An der Südwestküste Norwegens in meinem Dorf“, sagt Gudröd. „Willkommen bei den Wikingern!“

Im Wikingerdorf

Die Holztruhe mit den Sachen der Freunde ist zum Glück nicht über Bord gegangen! Kokosnuss, Matilda und Oskar hieven sie aus dem Schiff

und folgen Gudröd. Das Wikingerdorf liegt direkt hinter einer Düne. Eigentlich sind es mehrere Bauernhöfe, die sich zwischen Feldern und Weiden in die Landschaft ducken.

„Oben im Norden sind die Küsten steil und zerklüftet, aber hier im Südwesten können wir auf den weiten Flächen Getreide anbauen und unser Vieh grasen lassen“, ­erklärt Gudröd. „Freyr, der Gott der Fruchtbarkeit, segnet uns mit reichen Ernten …“

„Bist du Bauer geworden?“, fragt Matilda. „Ich dachte, du arbeitest als Seeräuber!“

„Oder Händler?“, sagt Oskar.

„Schiffsbauer und Steuermann?“, sagt Kokosnuss.

Gudröd lacht. „Das bin ich alles gleichzeitig. Gar nicht schlecht, was? Kommt und lernt meine Familie und meinen Hof kennen!“

Er führt die drei Freunde zu

einem Langhaus, das von einigen niedrigen Nebengebäuden umgeben ist. Die Wände sind aus Holz und verflochtenen Zweigen, die mit Lehm bestrichen wurden. Es gibt keine Fenster. Das Dach ist mit dicken Grassoden gedeckt, großen Grasstücken, die aus der Erde gestochen wurden. Aus einem Loch im Dachfirst kommt Rauch. Gudröd macht eine ausholende Hand­bewegung.

„Hier wohne ich mit meiner Familie, meinen Sklaven, Schafen, Hühnern und zwölf Kühen“, sagt er stolz.

„Du hast Sklaven?“, fragt ­Kokosnuss.

„Natürlich, sie helfen als Knechte bei der Feldarbeit, vor allem, wenn ich im Sommer unterwegs bin“, antwortet ­Gudröd.