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Äneas war ein trojanischer Fürstensohn, der aus dem brennenden Troja floh, nach Italien gelangte und schließlich zum mythischen Stammvater Roms und des iulischen Geschlechts von Caesar und Augustus wurde. Vom römischen Dichter Vergil wurde er in seinem Epos AENEIS zum unsterblichen Helden der Literatur gemacht, und schließlich von Gustav Schwab in seine SAGEN DES KLASSISCHEN ALTERTUMS aufgenommen. Der vorliegende Text ist im engen Anschluss an die Schwab'sche Vorlage entstanden, aber durch behutsame sprachliche Anpassungen von Dorothea von der Höh modernisiert und durch gelegentliche Erläuterungen bereichert worden.
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Seitenzahl: 252
GUSTAV SCHWAB
Aus den „Sagen des klassischen Altertums“
Mit einem Vorwort vonProf. Dr. Hartwin Brandt
Bearbeitet vonDorothea von der Höh
Ohne Homers Dichtungen über den Krieg vor Troja („Ilias“) und über die Irrfahrten des berühmtesten Rückkehrers aus diesem Krieg („Odyssee“) könnten wir heutzutage viele Anspielungen und Darstellungen auf antiken Vasen und in antiken Dichtungen nicht verstehen. Und ohne Homer könnten wir auch die Abenteuer des Äneas nicht begreifen, den der römische Dichter Vergil in seinem Epos „Aeneis“ zur Zeit des Kaisers Augustus zum unsterblichen Helden der Literatur gemacht hat. Denn der trojanische Fürstensohn Äneas ist auch ein Irrfahrer, der aus dem brennenden Troja flieht, nach Italien gelangt und schließlich zum mythischen Stammvater Roms und des julischen Geschlechts von Caesar und Augustus wird.
Gustav Schwab (1792–1850) hat in seinen „Sagen des klassischen Altertums“ diese Geschichten zusammengebracht und meisterhaft nacherzählt. Schwabs Sagen waren über viele Jahrzehnte ein Klassiker, heute würde man sagen: ein Bestseller, ähnlich wie Grimms Märchen. Schwab, der als Pfarrer und Lehrer wirkte, wollte aber nicht in erster Linie Geld verdienen, sondern er wollte laut eigener Aussage die antiken Stoffe einem jugendlichen und älteren Lesepublikum nahebringen, als „Vorschule für die höhere Bildung“.
Derartige didaktische Ziele sind heutzutage längst nicht mehr selbstverständlich und für viele auch gar nicht mehr erstrebenswert – aber dennoch lohnt es sich, den wichtigsten und wirkungsreichsten Sagenkreis der Antike, die Geschichten von Achill, Hektor, Paris, Agamemnon und Äneas zu kennen. Denn im Theater und im Opernhaus, in Museen auf antiken Kunstwerken und neuzeitlichen Gemälden, in Comics und im Film begegnen uns auch heute immer wieder Figuren und Motive der trojanischen Mythen, und ohne Kenntnis der von den antiken Dichtungen hergeleiteten Begebenheiten, Konflikte sowie Kriegs- und Liebesgeschichten lassen sich diese Produkte der künstlerischen Rezeption gar nicht recht verstehen.
Doch der Zugang zu dieser fernen (Gedanken-)Welt ist schwierig, und daher bietet es sich auch heute noch an, auf die trojanischen Sagen in der wunderbaren Version von Schwab zurückzugreifen. Die Lektüre soll Freude bereiten, die spannenden Geschichten sollen unterhalten und zum Weiterlesen anregen. Daher ist der vorliegende Text im engen Anschluss an die Schwab’sche Vorlage entstanden, aber durch behutsame sprachliche Anpassungen modernisiert und durch gelegentliche Erläuterungen in eckigen Klammern bereichert worden. Schwab wünschte sich, wie er seinerzeit schrieb, dem Altertum durch seine Nacherzählungen „zahlreiche Freunde bei den Jungen und manche auch bei den Alten [zu] erwerben“ – diesem Ziel möge auch diese Neuausgabe dienen.
Prof. Dr. Hartwin Brandt
ERSTER TEIL
Äneas verlässt die trojanische Küste
Den Flüchtlingen wird Italien versprochen
Sturm und Irrfahrten · Die Harpyien
Äneas an der Küste Italiens · Sizilien und der Zyklopenstrand · Tod des Anchises
Äneas wird nach Karthago verschlagen
Venus wird von Jupiter mit Rom getröstet · Sie erscheint ihrem Sohn
Äneas in Karthago
Dido und Äneas
Didos Liebe betört den Äneas
Äneas verlässt auf Jupiters Befehl Karthago
ZWEITER TEIL
Der Tod des Palinurus · Landung in Italien · Latinus · Lavinia
Lavinia wird Äneas versprochen
Juno entfacht einen Krieg · Amata · Turnus · Die Jagd der Trojaner
Ausbruch des Krieges · Äneas sucht Hilfe bei Euander
Der Schild des Äneas
Turnus beim Lager der Trojaner
Nisus und Euryalus
Sturm des Turnus abgeschlagen
Äneas kommt ins Lager zurück
Äneas und Turnus kämpfen · Turnus tötet Pallas
Turnus wird von Juno gerettet · Äneas erschlägt Lausus und Mezentius
DRITTER TEIL
Waffenstillstand
Volksversammlung der Latiner
Neue Schlacht · Kamilla fällt
Unterhandlung · Versuchter Zweikampf · Friedensbruch · Äneas wird hinterrücks verwundet
Äneas wird geheilt · Neue Schlacht · Sturm auf die Stadt
Turnus stellt sich zum Zweikampf und erliegt · Ende
NACHTRAG
Aktäon
Prokne und Philomela
Prokris und Kephalos
Äakos
Philemon und Baucis
Arachne
Midas
Hyakinthos
Atalante
Zethos und Amphion
Die Dioskuren
Melampus
Orpheus und Eurydike
Keyx und Halkyone