Anouk, die nachts auf Reisen geht - Hendrikje Balsmeyer - E-Book

Anouk, die nachts auf Reisen geht E-Book

Hendrikje Balsmeyer

0,0
12,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wundervolle Abenteuer zum Vorlesen und Träumen
Das erste Kinderbuch von Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay, illustriert von Joëlle Tourlonias. Die Geschichten vermitteln wichtige Werte und regen die Fantasie an. Sie sind ideal zum Vorlesen für Mädchen und Jungen ab etwa 5 Jahren. 

Sieben Gutenachtgeschichten für neugierige Kinder – und für alle, die nicht aufhören, an ihre Träume zu glauben.  
Anouk ist liebenswert und hilfsbereit. Nur eines mag sie gar nicht: Schlafengehen! Umso mehr wundern sich ihre Eltern, als Anouk plötzlich voller Vorfreude abends zu Bett geht. Denn was sie nicht wissen: Nacht für Nacht erlebt Anouk neuerdings aufregende Abenteuer. Sie hilft einem Jungen, seine Angst zu überwinden. Sie rettet einen kleinen Ritter aus einem dunklen Verlies. Sie unterstützt eine mutige Kämpferin beim Schlittenhunderennen. Ob im Zirkus, bei den Piraten, auf dem Bauernhof oder auf der großen Bühne – überall findet Anouk neue Freunde. Erzählt sie am nächsten Tag davon, sagen ihre Eltern stets: „Schatz, das hast du alles nur geträumt!“ Doch Anouk hat „Beweise“ dafür, dass das nicht so ist ...  

Die Entstehung des Buches
Anouk ist keine Fantasie-Figur … oder sagen wir: nur ein ganz kleines bisschen. Denn zum Zeitpunkt der Entstehung von „Anouk, die nachts auf Reisen geht“ ist die echte Anouk erst zwei Jahre alt. Sie ist die gemeinsame Tochter von Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay. Schon jetzt legt sie ähnliche Charaktereigenschaften an den Tag wie das Mädchen in den Geschichten. Für ihren Lebensweg wünschen ihre Eltern ihr und allen Kindern, die dieses Buch lesen, Offenheit, Fröhlichkeit, Mut, Verständnis für andere – und vor allem eins: das Herz am rechten Fleck.

  • In abgeschlossenen Kapiteln erzählt: Gutenachtgeschichtenbuch zum Vorlesen vor dem Einschlafen
  • Pädagogisch wertvoll: Vermittelt wichtige Werte, stärkt das Selbstvertrauen der Kinder, regt die Fantasie an
  • Liebevoll gestaltet: Stimmungsvolle, bunte Bilder, großes Vorleseformat
  • Zauberhaftes Geschenk für Mädchen und Jungen ab 5 Jahren
  • Extra-Motivation, für die Schule geeignet: Zu diesem Buch gibt es ein Quiz bei Antolin

Über das Buch 
Vorlesen zum Einschlafen ist ein wunderschönes Ritual für Eltern und Kinder, um zusammen den Tag ausklingen zu lassen. Das gemeinsame Lesen ist für Kinder oft die schönste Zeit des Tages. Dieses stimmungsvolle Vorlesebuch ist perfekt zum Lesen, Kuscheln und um zur Ruhe zu kommen. Die einzelnen Kapitel sind in sich abgeschlossen und haben eine ideale Länge als Gutenachtgeschichte.


Alle Bände dieser Reihe 
Band 1:  Anouk, die nachts auf Reisen geht
Band 2: Anouk, dein nächstes Abenteuer ruft!
Band 3: Anouk und das Geheimnis der Weihnachtszeit

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Für Anouk.
Hör immer auf Dein Herz
und sieh die Welt mit Deinen Augen.
(… und wenn das alles nichts bringt, frag Affi!)
Mami und Papi
Mit Bildern von
Vollständige eBook-Ausgabe der Hardcoverausgabe
München 2021
©
2021 arsEdition GmbH, Friedrichstraße 9,
D-80801 München
Alle Rechte vorbehalten
Text: Hendrikje Balsmeyer und Peter Maffay
Illustrationen: Joëlle Tourlonias
Covergestaltung: Grafisches Atelier arsEdition unter Verwendung
einer Illustration von Joëlle Tourlonias
ISBN eBook 978-3-8458-4640-8
ISBN Printausgabe 978-3-8458-4360-5
www.arsedition.de
Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung,
Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil-
oder strafrechtlich verfolgt werden.
Danke, Simone,
für deine kompetente Unterstützung zu jeder Tageszeit.
Wenn aus Schreiben Freundschaf wird.
Inhalt
Trau dich!
7
Die verschlüsselte Botschaft
22
Talent hat jeder!
38
Kleiner großer Held
55
Manchmal ist die Lösung so nah
71
Vertrau auf das, was du kannst!
88
Gleiches Recht für alle!
107

l

 

l

 

l

 

l

 

l

 

Trau dich!
„Schlafenszeit, mein Schatz“, ruft Mama, gerade als Anouk
ihren Affen füttern will. Er sieht sehr hungrig aus, wie er
da vor dem Teller sitzt. „Hast du schon deinen Schlafanzug an?“
Anouk rollt die Augen, während sie den Löffel aus der Schublade
holt. „Nein“, ruft sie widerwillig. „Ich bin doch noch gar nicht fertig.
Affi muss jetzt essen, sonst wird die Suppe kalt!“
Mama streckt den Kopf durch die Tür von Anouks Kinderzimmer.
„Na gut, noch fünf Minuten. Aber dann gehst du Zähne putzen.“
Immer müssen ihre Eltern sie mitten im Spiel unterbrechen! Und
warum muss sie überhaupt so früh ins Bett? Schließlich bleiben Mama
und Papa auch noch auf, obwohl sie morgen früher aufstehen müssen
als Anouk. Was machen die wohl abends immer so lange? Bestimmt es-
sen sie Süßigkeiten oder schauen Zeichentrickserien an. Oder beides!
„Total ungerecht!“, sagt sie zu Affi, der sie wie immer freund-
lich anschaut. Er lässt sich einfach durch nichts aus der Ruhe
bringen.
7
Gerade stellt Anouk den kleinen Teller in die Spüle ihrer Puppen-
küche, da hört sie schon wieder Mamas Stimme: „Los jetzt, Anouk. Ab
ins Bad mit dir!“
Eltern sind manchmal ganz schön anstrengend. Aber Anouk hat sie
trotzdem lieb. Und weil sie nicht mit Mama streiten will, zieht sie jetzt
lieber ihren Schlafanzug an.
Später, als Mama sie zudeckt, startet Anouk noch einen Versuch.
„Warum muss ich denn immer so früh schlafen? Ich bin noch gar nicht
müde und Affi auch nicht!“
Mama streichelt ihr über den Kopf. „Das habe ich dir doch schon oft
erklärt, mein Schatz. Kinder brauchen viel Schlaf, damit sie wachsen
können und wichtige Dinge lernen. Alles, was du tagsüber erlebst, prägt
sich im Schlaf in deinem Kopf ein.“
„Aber ich weiß doch schon so viel“, erwidert Anouk trotzig. „Und ich
bin wirklich kein bisschen müde!“
Mama gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du wirst schon sehen, kaum
ist das Licht aus, wirst du ganz schnell einschlafen. Gute Nacht, mein
Schatz!“
Auch Papa gibt Anouk einen Gutenachtkuss. Beim Hinausgehen sagt
er lachend: „Ich wünschte, ich könnte auch so früh ins Bett gehen.“
Das versteht Anouk jetzt überhaupt nicht. Und während sie noch da-
rüber nachdenkt, warum Papa nicht einfach auch gleich schlafen geht,
fallen ihr die Augen zu.
Kurze Zeit später wird Anouk wieder wach. Durch den Spalt unter ih-
rer Zimmertür scheint helles Licht. Sie wundert sich, denn eigentlich
machen ihre Eltern das Licht im Flur immer aus. Soll sie aufstehen
und nachsehen? Das Licht wirkt irgendwie anders als sonst … viel
8
heller und fast ein bisschen unheimlich. Anouk drückt Affi noch enger
an sich und zieht sich die Decke bis über die Ohren. Aber einfach wei-
terschlafen kann sie nicht, dafür ist sie viel zu neugierig. Wenn ihre
Eltern jetzt noch wach sind, muss der Film wohl besonders spannend
sein. Oder ist vielleicht Besuch gekommen? Oma und Opa? Sie muss
es wissen! Entschlossen nimmt sie Affi an die Hand und geht zur Tür.
Inzwischen ist sie hellwach. Sie legt sich flach auf den Bauch und prüft,
ob sie vielleicht unter der Tür durchschauen kann.
„Siehst du was?“, fragt sie leise.
Affi schweigt.
„Na gut, dann müssen wir wohl doch nachsehen!“
Mutig öffnet Anouk die Tür … Es ist taghell, und tatsächlich ist es
gar nicht der Flur, den sie betritt. Sie steht auf einer großen Wiese,
überall sind Zelte aus Stoff mit bunten Zeichen, die Anouk nicht deu-
ten kann. Dazwischen lauter Menschen mit Bemalungen im Gesicht,
manche mit Federn auf dem Kopf.
99
A
n
ou
k
i
s
t
b
e
i
d
e
n
I
n
d
i
a
n
e
r
n
.
W
o
i
s
t
A
n
o
u
k
w
o
h
l
?
H
a
s
t
d
u
e
i
n
e
I
d
e
e
?
R
ich ig
t
:
Anouk ist so begeistert, dass sie gar nicht erst überlegt, wie sie hier-
hergekommen ist. Stattdessen sieht sie sich überall um. An so einem
Ort war sie noch nie … ein normaler Campingplatz ist das jedenfalls
nicht, da sehen die Zelte ganz anders aus! Diese hier sind hoch und
spitz, fast wie umgedrehte Schultüten, nur größer natürlich. Nur we-
nige Schritte von ihr entfernt sitzt ein Junge auf einem Stein. Anouk
bemerkt, dass er sie anschaut, und lächelt ihn an. Der Junge schaut
schnell weg, rührt sich aber nicht von der Stelle. Anouk geht auf ihn zu.
„Du hast da was im Gesicht“, sagt sie anstelle einer Begrüßung.
Der Junge schaut sie fragend an. „Wieso? Was denn?“
„Rote Streifen. Hast du Tomatensoße gegessen?“
„Nein, die hab ich mir aufgemalt. Das ist unser Stammeszeichen.“
„Was ist ein Stammeszeichen?“
„Na, es zeigt, zu welchem Stamm man gehört“, erklärt der Junge und
fragt: „Zu welchem gehörst du denn?“
Anouk überlegt. „Ich weiß nicht … Meinst du die Stadt, aus der ich
komme?“
„Nein, deine Familie. Aber fürs Erste kannst du mir auch einfach nur
deinen Namen sagen.“
„Ich bin Anouk“, erwidert sie, „und du?“
„Mein Name ist Kenai.“
„Kenai? Den Namen habe ich noch nie gehört.“
„Übersetzt heißt das schwarzer Bär“, erklärt Kenai.
In der Ferne ertönt ein lauter Knall. Kenai zuckt zusammen.
„Ist der Bär heute etwas ängstlich?“, fragt Anouk lachend.
„Jetzt fängst du auch noch damit an!“ Kenai lässt die Schultern sinken.
„Was meinst du? Das war doch nur ein Spaß.“
„Die Kinder aus dem Dorf sagen, kleine Maus wäre der richtige
Name für mich. Sie lachen, weil ich keinen Mut habe und nicht so
bin wie sie.“
11
Anouk legt die Stirn in Falten.
„Meine Mama sagt, wer über andere lacht,
ist oft selber nur unsicher.“
Kenai gelingt ein kleines Lächeln.
„Jeder kann mutig sein“, fährt Anouk fort. „Man braucht nur einen
Freund, der an einen glaubt. In unserem Wohnzimmer zum Beispiel
hängt ein Bild. Es sieht aus, als wäre ein Eimer Farbe umgefallen,
aber alle kaufen diese Bilder. Bestimmt hatte der Künstler auch einen
Freund, der an ihn geglaubt hat, und jetzt ist er berühmt. Ich glaube
an dich, und deshalb suchen wir jetzt gemeinsam nach deinem Mut.“
Das lässt sich Kenai nicht zweimal sagen. Sichtlich erfreut nimmt er
Anouk an die Hand. „Komm mit, ich will dir etwas zeigen!“
Gemeinsam gehen die Kinder durchs Dorf.
„Da drüben ist unser Tipi“, sagt Kenai und zeigt auf eines der Zelte.
„Was ist ein Tipi?“, fragt Anouk.
Kenai schaut sie verwundert an. „Sag mal, von welchem Planeten
kommst du denn? Ein Tipi ist ein Indianerzelt. Es ist sehr gemütlich
und hat Platz für eine ganze Familie. Mein Papa hat es selbst gebaut
und gemeinsam mit Mama bemalt.“
Anouk ist beeindruckt. Am liebsten würde sie so ein Tipi mal von in-
nen sehen, aber dazu haben sie jetzt wohl keine Zeit, denn schon zieht
Kenai an ihrer Hand.
„Los, komm, wir müssen weiter!“, drängelt er.
Als Nächstes führt sie der Weg über den Fluss, genauer gesagt über
eine ziemlich wacklige Hängebrücke. Zwischen den Brettern sind klei-
ne Spalte, durch die das Licht fällt. Anouk wagt einen Blick nach un-
ten. Der reißende Fluss sieht von hier oben ganz schön winzig aus!
12
„Wie kann jemand, der nicht mutig ist,
über eine so hohe Brücke gehen?“, fragt sie Kenai
und drückt fest seine Hand.
Auf der anderen Seite geht es weiter durch eine Felslandschaft. Ein
Pfad ist längst nicht mehr zu erkennen, überall liegen Steine in un-
terschiedlichen Größen. Die Kinder suchen sich ihren eigenen Weg, in-
dem sie von einem Stein auf den nächsten springen. Immer wieder ist
Gestrüpp im Weg, es ist der reinste Slalomlauf.
„Autsch!“, ruft Anouk, als sie an einem dornigen Zweig hängen bleibt.
So ein Mist, jetzt hat auch noch ihr Lieblingsschlafanzug ein Loch! Das
wird Mama gar nicht toll finden. Anouk läuft weiter und konzentriert
sich jetzt noch besser auf den Boden unter ihren Füßen. So sehr, dass
sie gar nicht bemerkt, dass Kenai stehen geblieben ist. Ungebremst
rumpelt sie gegen seinen Rücken.
„Hoppla! Entschuldigung!“, sagt sie kichernd.
Kenai antwortet ihr gar nicht und verkündet stattdessen: „Wir sind
da!“
„Hier?“, fragt Anouk. „Aber hier ist doch gar nichts. Nur Steine und
ein paar Bäume.“
„Genau“, antwortet Kenai und bückt sich hinunter zu den Wurzeln ei-
nes riesigen Baumes. Er schiebt jede Menge Laub zur Seite und sucht
nach etwas, das er offenbar versteckt hat.
„Da ist es!“, ruft er und holt ein Ei hervor. So ein großes Ei hat Anouk
noch nie gesehen! Was muss das für ein Huhn sein, das solche Eier legt?
„Das ist ein Adlerei“, sagt Kenai. „Es ist vom Baum gefallen und zum
Glück nicht zerbrochen. Es muss unbedingt in seinen Horst zurück, da-
mit seine Mutter es ausbrüten kann.“
13