Antenne rein Antenne raus - Heinrich Johannes Koebel - E-Book

Antenne rein Antenne raus E-Book

Heinrich Johannes Koebel

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Beschreibung

Im Gemenge der Alltagsverstrickungen nimmt das horizontale Tun immer mehr an Bedeutung zu und die ursprünglich veranlagte vertikale Beziehung des Menschen verkümmert in der Bewegung zwischen Häusern und auf dem Wasser und ruft nach einer Aufrichte über unseren Körper hinaus, nach inneren Antennen, die uns die Sicherheit zurückgeben, mit dem Universum eine Sprache zu sprechen. Dann gehen sogar Selbstmordgedanken ins Leere. Diese Gedichte, mit ihrer nicht prosagebundenen geistigen Kraft, geben Dir an glücklichen, rätselhaften oder traurigen Tagen eine erste Hilfe an die Hand, Schritte in Deine großartige Weltverbundenheit zu tun. Lasse sie in Dir aufgehen. Und denke daran, falls Du einsam bist oder jemanden verloren hast: Wesen, die keinen physischen Körper haben, brauchen Deine vertikale Verbindung, um die irdische Welt durch Deine Sinne weiterhin lebendig miterleben zu können. W.D.

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Seitenzahl: 49

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Gedichte

Die Macher

2019

Abgründe kennenlernen

Alles für die Katz

Allgemeingültiges

Am Lavastrand

Auch ein himmelentkommener Flüchtling

Auch eine Vertikalität

Aufbruch zum eigenen Grundstein

Beachy Head

Beim Tanken

Besinnung auf die Erdennöte

Bienenpolitik

Chagallengel

Bruder Baum

Das Autobahnkreuz

Das Fluchtsyndrom

Das Herbstliche

Das ist ein Ding!

Das Zeittotschlagduo

Der blinde Augenarzt

Der Doppelsturm

Der Föhn im Apfelbaum

Der ewige Zuspätkommer

Der Mond in Palé

Der Nachtstadtleib

Der obere Rasen

Der Plan

Der Schuss am Flugplatz

Der Vollmond über dem blauen Atelier

Der Wind Liguria

Die Erde liebt mich

Der Zeitgeber

Die giftige Ortsgebundenheit

Die Haut

Die Heliopause

Die Klatschmohnblume im Kornfeld

Die neue Erscheinung

Die Schwebebahn

Die Tücke des Opferstocks

Die verliebte Cellistin

»Du kannst ein anderer Mensch werden.

« (1.Samuel 10:6,7)

Mittun ist alles

Du stehst neben mir

Eigenartig

Ein Alltagswunder

Ein Geschoss auf der Country Road

Ein Hund macht `wow`

Ein Teil der äußeren Natur

Ein Tisch aus Amelia

Eine Pfütze vor der Hecke

Einer, der nichts davon weiß

Ex deo nascimur

Emsiges Getue auf dem Odilienberg bei Nacht

Entstehungstumult

Es kommt an den Tag

Eurostar

Flopp

Francine

Für Salvador Dali

Florenz Florenz

Gespenster

Gestalt in der Winterallee

Grenzfoto

Hände lernen sehen

Herbstblätter am Boden

Höchste Zeit

Irkjes Tulpe

Jesuitensteig im Herbst

Klavierkonzert

Keine Antworten

Kidbrook Park or early morning in automn

Kosmisches

Kostbare Tage

Kreuzwege

Liebe im Schnee

Letztes Abendmahl Ghirlandaios (im Monastero Ogni Santi in Florenz)

Logisch gesehen

Love and happy end next day

Meditation trostlos

Nichts Neues

Missverständnisse hinter der Kirche von Sörup

Nie zu spät und nie zu früh

Nymphenburg

O Mensch erkenne dich selbst!

Palégespenster

Parsi

Party im Abendgrasschluchtkreis

Pechvogel

Piacenza

Richtgrößen

Piazza Santa Croce in Florenz

Ratlose Stadt im Herbst

Romanze

Römerbad

Rudolf Steiner ohne Handy auf Empfang

Rundschau auf dem Odilienberg

Schlecht beleuchtete Landschaften

Schiffe und Schnecken

So kann es gehen

Sprache der Zeit

Stadtgeflüster

Spuren

Stählerne Geduld

Taraxacus und der Wind

Unbekannte Gegenden

Unterirdisches Erwachen

Unbewusste Verwandtschaft mit der Natur

Verwandlung

Villa Borghese

Vorbeiflug eines Engels

Wachet auf, es kräht der Hahn

Vorfrühling

Wanderung mit Kindern

Was kann uns Angst machen?

Werte

Wenn es sich nicht im Weg steht

Wertvoller als Gold

Wieder eine ewige Wahrheit

Winter

Wissenschaft in Progress

Wo sind die Tage

Wunderfitzig

Zeitraum

Ziemlich heilig

Die Macher

Was wir jetzt machen

ist sofort Geschichte!

Auch die Gedichte!

Außer,

sie haben

dich berührt

und deinem Leben

mit ihrem Hauch

eine neue Bedeutung gegeben:

Liebe heißt

der Geschichte sprengende

lebendige Geist.

2019

Manche denken,

Der Mensch

Sei dabei

Und Gott

Sei es einerlei:

Den Himmel

Einzunehmen,

Um Gott

Persönlich zu begegnen.

Doch vorerst ist

Noch nicht einmal

Mit Sicherheit

Bestimmt,

Wo der Himmel

Eigentlich beginnt.

Wenn Menschen

Gelegentlich trotzdem im Himmel

Landen, müssen sie

Vor der Reise,

Auf irgendeine Weise,

Unwahrnehmbares

Wahrnehmen lernen.

Und auf dem Hinweg

Äußerlich und innerlich

Weltraumschrott entfernen.

Kurz:

Gott treffen wollen

Ist eine große Beschwer,

Ist auch vom

Wissenschaftlichen her,

Wegen der Einbeinigkeit

Der Idee,

Bis zur nächsten Zeitenwende,

Schnee.

Abgründe kennenlernen

Selbstvernichtung

Und Selbsterkenntnis

Begegnen sich geduckt

Im Dunkeln

Unterm Mühlbergautoviadukt.

Mir wird gleich klar:

Die wollen mich!

»O!«, schreit die Selbstvernichtung da,

»Ich seh‘ ihn schon

Rückwärts

Am Abgrund,

Hahaha.

Das ist der Hohn,

Der fällt hinein

Und weiß es nich!

Ich sage dir:

Echt widerlich!«

Die Selbsterkenntnis lächelt nur

Und regelt die Krawatte –

Die Zeit verstreicht, sie dreht den Kopf

Und sagt zu mir:

»Jetzt pass mal auf

Moderner Tropf.

Du bist recht weit gegangen.

Kehre um,

Du hast noch Zeit!

Wohl dem der’s kann,

Der nicht blind ist oder pennt,

Sondern die Abgründe am Viadukt

Der Selbstvernichtung – kennt

Und mutig weiterlebt.

Das ist die wahre Kunst!«,

Die Selbsterkenntnis zeigt auf mich:

»Mensch Mann,

Erkenne Dich!«

Alles für die Katz

Er geht zum Friseur

Und dann zur Manikür,

Zur Reinigung

Und um vier

Zum Schuhputzeck

Im Quartier.

Unter der Dusche

Fällt ihm ein:

Es muss doch

Ein andrer Anzug sein.

Er wühlt im Schrank,

Geht auf die Bank.

Dann rasiert er sich

Und putzt die Zähne.

Ein wenig Crème

Tut auch noch gut.

Schließlich greift er

Dann zum Hut.

Er freut sich,

Das ist klar,

Denn die Dame,

Die er erwartet,

Ist gar schön,

Wirklich wahr.

Eben als er gehen will,

(Er ahnt schon was)

Pfeift es schrill.

Er erschrickt:

Sie hat ein SMS

Geschickt:

»Ich liebe Dich,

Es ist zu spät,

Der Eurostar

Ist leider weg.«

Alles für die Katz,

Denkt er bei sich.

Er bleibt zuhaus

Und zieht sich wieder aus.

Er macht den Laden zu.

Ach ist es doch gemütlich hier!

Der Kuckuck aus der Kuckucksuhr ruft:

`Zehn`,

Höchste Zeit

Ins Bett zu gehn.

Er gähnt und macht es sich bequem

Und träumt von ihr.

Kurz drauf ein SMS:

»Ich steh vor Deiner Tür.«

Allgemeingültiges

Ein Tyrann namens Ich,

macht sich,

wie ein blütenloser,

blattloser, eigensinnig

gradstehender Krautstiel,

ohne weiteren Namen,

durch Blinklicht, Bomber,

Internetz, Outerweb

und gewissenlosem Geschwätz,

auf der Erde milliardenfach

bemerkbar als Geätz:

»Ich«,

sagt das Ich zu sich,

»bin das Gefäß

einer durchsichtigen Welt,

die das leere Innere erregend,

mit viel Tam-tam nach außen

wenig bewegend,

zusammenhält.

Ich,

der in die Nacht ragend,

Allgemeingültigkeiten

und Standpunkte

protestlos schluckt

und auf Andere meiner Sorte

herunterguckt,

ich

bin unüberbietbar,

das ist klar!«,

prahlt`s noch,