Asiatische Kurzgeschichten - Owen Jones - E-Book

Asiatische Kurzgeschichten E-Book

Owen Jones

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Beschreibung

Asiatische Kurzgeschichten entstand aufgrund einer Abfolge von Ereignissen an einem Wochenende im Mai 2015. Ein Freund von mir erzählte mir, dass er einige Kurzgeschichten mit asiatischen Hintergrund gesammelt hatte, dazu erklärte ich ihm, dass ich auch welche hatte, ein anderer Freund schrieb mir eine E-Mail, dass er eine Kurzgeschichte über Pattaya schreiben wollte und einer meiner thailändischen Cousinen schickte mir ihr jüngstes Foto, das auf dem Buchcover.
Es war, als ob mir jemand oder mehrere etwas sagen wollten.
Die neunzehn Geschichten von neun Autoren in dieser Anthologie wurden mir innerhalb eines Monats zugesendet, sie sind genauso vielfältig wie ihre Schriftsteller. Die Vorgabe war, dass Asien oder ein Asiat in der Geschichte vorrangig vertreten sein sollte. Wir haben Geschichten aus Kambodscha, China, Laos, Malaysia, Pakistan, Thailand, den USA und Vietnam, von asiatischen und nicht-asiatischen Autoren, die in Großbritannien, Malaysia, Thailand, den USA und Vietnam leben oder von da stammen.

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Seitenzahl: 169

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Inhaltsverzeichnis

ASIATISCHE KURZGESCHICHTEN

Copyright

Kontaktdaten

Die autoren

Über diese Anthologie

1. DAS FAHRRAD

2. DIE KUH-SOSSE

3. FANG EINEN STERN

4. ZITRONENSCHEISSE

5. ANKUNFT IN KALIFORNIEN

6. SOHN AUF DEM PAPIER

7. PEI QUAN

8. MOHNBLUMEN

9. HINTER DEM LÄCHELN

10. DIE ESSSTÄBCHEN

11. GIGS UND JAMMEN IN PATTAYA

12. MR. LEES NOTLAGE

13. EIN JAHR AUSZEIT

14. MANGOS

15. SCHWIMMEN BEI MITTERNACHT

16. TIGER LILY of BANGKOK

17. VERRÜCKTE MEDIZIN

18. VIERUNDZWANZIG STUNDEN

19. DAS RENNEN UM EIN VISUM NACH KAMBODSCHA

Rezension

Kontaktdetails

ASIATISCHE KURZGESCHICHTEN

Flüstern des Ostens aus asiatischen Ländern…

Eine Anthologie

zusammengestellt

von

Owen Jones

Copyright

Copyright © Owen Jones 2024

Alle Rechte vorbehalten

Kontaktdaten

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Die autoren

Trevor Aindow

Matt Carrell

Jennifer J. Chow

David Collier

Bernard Foong

Gay Ingram

Owen Jones

Mike Lord

Sarah Mallery

Über diese Anthologie

Asiatische Kurzgeschichten entstand aufgrund einer Abfolge von Ereignissen an einem Wochenende im Mai 2015. Ein Freund von mir erzählte mir, dass er einige Kurzgeschichten mit asiatischen Hintergrund gesammelt hatte, dazu erklärte ich ihm, dass ich auch welche hatte, ein anderer Freund schrieb mir eine E-Mail, dass er eine Kurzgeschichte über Pattaya schreiben wollte und einer meiner thailändischen Cousinen schickte mir ihr jüngstes Foto, das auf dem Buchcover.

Es war, als ob mir jemand oder mehrere etwas sagen wollten.

Die neunzehn Geschichten von neun Autoren in dieser Anthologie wurden mir innerhalb eines Monats zugesendet, sie sind genauso vielfältig wie ihre Schriftsteller. Die Vorgabe war, dass Asien oder ein Asiat in der Geschichte vorrangig vertreten sein sollte. Wir haben Geschichten aus Kambodscha, China, Laos, Malaysia, Pakistan, Thailand, den USA und Vietnam, von asiatischen und nicht-asiatischen Autoren, die in Großbritannien, Malaysia, Thailand, den USA und Vietnam leben oder von da stammen.

Manche der Schriftsteller sind bekannte Autoren, manche sind in anderen Bereichen bekannt, manche habe vorher schon viel geschrieben und auf dem traditionellen Weg veröffentlicht, andere wandern auf dem Indie-Publishing-Pfad und für wieder andere ist es das erste Mal, dass sie ihre Geschichten in gedruckter Form sehen werden.

Sie können mehr über die jeweiligen Autoren erfahren, wenn Sie die Webseiten, die sie nach ihren Geschichten zur Verfügung gestellt haben, besuchen. Ich empfehle Ihnen wärmstens, dies zu tun, denn was Sie über die Autoren herausfinden werden, wird Sie garantiert überraschen.

Zum Schluss möchte ich allen Autoren, die dieses Buch möglich gemacht haben, danken, wir hoffen, dass Sie sich daran erfreuen und jedem Autor über seine Geschichte ein Feedback geben oder mir als Herausgeber über das ganze Buch eine Rückmeldung schreiben.

Zu guter Letzt bitte ich Sie, eine Rezension über dieses Buch zu schreiben, wenn Sie es zu Ende gelesen haben. Ihre Meinung ist wichtig, sie hilft uns Autoren und anderen Lesern.

Die besten Wünsche,

Owen Jones

1. DAS FAHRRAD

von Mike Lord

„Me oi, me oi“, aus einem gewissen Grund wird dies immer zweimal ausgerufen. Die Familie war beim Abendessen und der einzige Weg, wie sich Ngoc Gehör verschaffen konnte, war zu schreien. Wenn du der Kleinste in der Familie bist, dann kann es das schwierig sein und Ngoc geriet oft in Schwierigkeiten, wenn er ein Gespräch unterbrach.

„Wann geht Huong zur Uni?“, wollte Ngoc daraufhin wissen.

„Warum willst du das wissen?“, fragte seine Mutter.

„Weil ich dann ihr Fahrrad haben kann“, Nogcs Logik war im Alter von 10 recht einfach.

Ngoc hatte seine Mutter schon seit Wochen wegen eines Fahrrades belästigt, seit das neue Schuljahr begonnen hatte. Er war im letzten Jahr der Grundschule und anscheinend waren andere Jungen zu diesem Zeitpunkt mit glänzenden neuen Fahrrädern zur Schule gekommen. Ngocs Mutter hatte sich eine mentale Notiz gemacht, um mit ihrer jüngeren Schwester zu sprechen und zu erfahren, ob sie ein Fahrrad für Ngoc ausleihen konnte, ein altes. Das Leben ist schwierig geworden, seit ihr Ehemann vor vier Jahren plötzlich gestorben war und die Kosten für ein neues Fahrrad waren nicht tragbar.

Zwei Tage später hatte man Ngoc ein anständiges Fahrrad präsentiert, dass einmal schwarz gewesen war. Es hatte vorne einen Korb, der in einem recht guten Zustand war und hinten einen kleinen Gepäckträger aus Metall. Am Tag zuvor wurde es mit einem öligen Fetzen sorgfältig gereinigt, um die rostigen Stellen zu bedecken. Ngoc konnte die Pedale nicht erreichen, wenn er auf dem Sattel saß, deshalb lernte er, das Fahrrad zu fahren, indem er in einer aufrechten Position in die Pedale trat. Wenn er vorsichtig genug war, dann schlug der Sattel nicht allzu oft an seinen Rücken. Er lernte schnell, dass ein Freund, der auf dem Gepäckträger saß, ihm dabei helfen konnte, die Pedale zu treten.

An einem Nachmittag gegen Ende Oktober wollten Ngoc und einer seiner Cousins, Quang, zum Fluss fahren, um nach einem Wels Ausschau zu halten. Der Fluss war hinter dem Markt, in der Nähe eines Hauses an der Straße zum Militärflugplatz. Vorsichtig setzten sich die beiden Jungen auf das Fahrrad und Quang fing an, von hinten in die Pedale zu treten. Die Straße wurde nicht sehr oft genutzt, außer von Militärfahrzeugen, aber am späten Nachmittag gab es dort überhaupt keinen Verkehr.

Sie wollten einen Wels finden, einen besonders großen. Der Fluss war ungefähr zwei Kilometer vom Markt entfernt, was für zwei kleine Jungs schon eine lange Strecke ist. Sie parkten das Fahrrad und hatten einige Probleme mit dem alten Metallständer, weil das Fahrrad immer wieder umkippte, aber schließlich schafften sie es, es zu stützen. Von der Brücke konnten sie den Fluss sehen und es fiel ihnen sofort auf, dass sich das Flussbett verbreitert hatte, obwohl das Wasser immer noch sehr langsam floss. Der Wels sonnte sich in der Herbstsonne und sie konnten sehen, wie sich ein besonders großes Exemplar im flachen Wasser herumkämpfte, sodass die zwei Jungen schreiend hinunterstürzten, um zu versuchen, ihn zu fangen.

Die Jungen hatten nicht bemerkt, dass der Fluss verbreitert war, um den Bau eines kleinen Staudamms auf der anderen Seite der Straße zu ermöglichen, und eine temporärer Wall errichtet worden war, um das Wasser zurückzuhalten, bis der Überlauf fertig war. Den Fisch zu fangen war kein Problem, aber ihn herauszuheben schon und als die zwei Jungs sich abmühten, lachend und knöcheltief im Wasser stehend, merken sie erst den Zinnober, der direkt über ihnen auf der Brücke stattfindet.

Als sie hinaufsahen, stand dort ein Fremder. Später erfuhren sie, dass dieser ein Ingenieur war, der die Konstruktion des neuen Staudammes und den Weg des Wasser-Systems überwachte. Ngoc konnte schon recht gut Englisch sprechen und als die beiden Jungen dem Fremden näherkamen, rief Ngoc:

„Hallo“, dann sah der Fremde vom Rand der Brücke, wo er kniete, hoch. Er hatte einen großen Schraubenschlüssel in der Hand und versuchte eine große Schraubenmutter zu drehen, aber sie wollte sich nicht bewegen. Unterhalb der Mutter befand sich eine lange Schraube mit Gewinde, die unter das Straßenniveau fiel.

„Hi“, sagte der Ingenieur, schwitzend und fluchend über seinem Problem, „das Flussniveau ist zu hoch und wird den Damm brechen, wenn wir nicht vorsichtig sind. Könnt ihr mir helfen, die Schleuse zu öffnen?“

Die zwei Jungs versuchten zu helfen, aber der Schlüssel war nicht groß genug. Jetzt realisierte der Ingenieur, dass Ngoc ihn verstehen konnte. Das war ungewöhnlich, da die meisten Kinder in Ngocs Alter nur ein paar Worte Englisch sprechen konnten, wenn überhaupt.

„Der Mann, der für dieses Tor verantwortlich ist, war heute krank, deswegen kam ich diesen Abend her, um den Wasserspiegel zu kontrollieren. Wir müssen es unbedingt schaffen, die Fluttore mit dem Rad zu öffnen“, erklärte der Ingenieur.

„Wo ist es?“, fragte Ngoc.

„Es ist in dem weißen Pick-up im Werkshof“, sagte der Ingenieur.

Ngoc wusste, wo das war und bot dem Ingenieur an, hinzufahren und es für ihn zu holen. Er setzte sich aufs Fahrrad und ließ Quang zurück, der dem Ingenieur dabei zusah, wie er sich weiter mit dem hartnäckigen Fluttor abmühte. Er erreichte den Pick-up nach etwa einem halben Kilometer und kletterte über die Heckklappe. Das Stahlrad lag auf dem Boden und war viel größer als Ngoc erwartet hatte. Er schaffte es, das Rad über den Rand der Heckklappe zu schieben und ließ es dann auf die Erde fallen. Dann hob er es in den vorderen Fahrradkorb und lehnte es an die Lenkstange. Als er versuchte, mit dem Fahrrad zu fahren, war es ein bisschen schwer, aber schließlich schaffte er es, nachdem er ein wenig gewackelt hatte, zurück zur Brücke zu fahren.

Er bremste das Fahrrad ab und der Ingenieur kam zu ihm herüber, um ihm dabei zu helfen, das Rad zum Fluttor zu tragen. Schon wieder wollte das Fahrrad nicht stehen bleiben, also ließ es Ngoc diesmal einfach auf die Erde fallen. Der Ingenieur befestigte das Rad und alle drei halfen mit, es zu drehen. Da waren noch zwei weitere Fluttore, die sie aufgekriegt haben.

Sie konnten hören, wie das Wasser unter ihren Füßen auf die Straße quoll, als die Stahltore hochgehoben wurden und es in den Fluss strömte, wo sie gefischt hatten. Der Wasserpegel am Rand der Straße fing an, langsam zu sinken und nach einer Weile dankte der Ingenieur den Jungs für ihre Hilfe.

Ngoc und Quang liefen zurück, wo sie das Fahrrad zurückgelassen hatten.

„Wo ist das Fahrrad?“, fragte Ngoc. Quang sah sich besorgt um.

„Es fiel ins Wasser“, erwiderte Quang, „indem du mit dem Fremden das Rad getragen hast.“

Beide Jungen spähten ins Wasser am Rande der Straße, das sich deutlich vertieft hatte, als das Wasser durch das Schleusentor kam und Ngoc hatte das ungute Gefühl, dass er sein neues Fahrrad zum letzten Mal gesehen hatte. Sie fanden ein Stück Bambus und fingen an, damit im Wasser herumzustochern, aber sie konnten nicht einmal den Grund erreichen. Als sie ihren langen Nachhauseweg antraten, winkte ihnen der Ingenieur zum Abschied und brach mit dem Rad in die andere Richtung auf.

Als sie zu Hause ankamen, schafften es beide ungesehen ins Haus zu gelangen, Ngocs Mutter war mit Kochen beschäftigt und rief die Jungs, dass sie zum Essen kommen sollten, wenn sie ihre Hände gewaschen hatten. An diesem Abend wurde kein Wort über das Fahrrad verloren und Ngoc entschied, dass es vielleicht besser war, nichts davon zu erzählen.

Als er am nächsten Tag von der Schule kam, war Ngoc überrascht, den weißen Pick-up des Ingenieurs vor ihrem Haus geparkt zu sehen und der Ingenieur und ein anderer Mann unterhielten sich drinnen mit seiner Mutter. Da waren auch ein paar Nachbarn, die gekommen waren, um zu sehen, was geschehen war. Sobald sie Ngoc sah, rief seine Mutter:

„Ngoc, wo ist dein Fahrrad?“

Ngoc wusste nicht was er sagen sollte und sah den Ingenieur hilfesuchend an.

„Er hatte gestern Abend einen kleinen Unfall, als er mir geholfen hat“, bot sich der Ingenieur auf Englisch an. „Die Dorfbewohner auf der anderen Seite des Flusses können froh sein, dass er mir geholfen hat, denn wenn der Damm gebrochen wäre, dann wäre alles überflutet worden und ihre Häuser weggeschwemmt“, fuhr der Ingenieur fort.

Der Ingenieur nahm Ngocs Hand und ging mit ihm nach draußen. Ngoc ging mit ihm mit, er wusste nicht, was er sonst tun sollte. Seine Mutter folgte ihnen und draußen schwadronierten die Nachbarn. Der Ingenieur reichte seine Hand hinten in den Pick-up und hob ein Fahrrad heraus, das er auf den Boden stellte und es dann Ngoc übergab.

Das war nicht sein altes Fahrrad, sondern ein glänzendes, brandneues Mountainbike. Es hatte einen bunten Rahmen, dicke, steife Räder und mehrere Gänge, die von einer Gangschaltung am Lenker gesteuert wurden. Der Lenker und die Kotflügel waren verchromt und glänzten. Es hatte keinen Korb auf der Vorderseite, aber einen Gepäckträger mit einem klappbaren Rahmen auf der Rückseite. Und es war klein genug, damit Ngoc die Pedale erreichen konnte, wenn er auf dem Sattel saß!

Ngoc sah zuerst seine Mutter an, danach den Ingenieur. Er wusste nichts zu sagen, deswegen starrte er wieder sein neues Fahrrad an.

„Vielen Dank, Ngoc“, sagte der fremde Ingenieur, der darauf in seinen Pick-up stieg und wegfuhr. Die Nachbarn redeten alle gleichzeitig und Ngocs Mutter strahlte übers ganze Gesicht. Ngoc erkannte mit Erleichterung, dass er dieses Mal nicht in Schwierigkeiten war.

2. DIE KUH-SOSSE

von Owen Jones

Manchmal muss ich nach Vientiane, zur Hauptstadt von Laos, um mein Visum für Thailand zu erneuern. Das passiert nur, wenn Lloyds TSB es versäumt, mir rechtzeitig genug Geld zu schicken, um mich für ein neues, folgendes Zwölf-Monats-Visum zu qualifizieren. Es war nicht so häufig, aber dies war mein achter Trip innerhalb vieler Jahre.

Laos ist nicht so weit von unserem zu Hause entfernt, aber ein Visum zu bekommen, ist eine beschwerliche Reise, die drei Tage dauert. Unser Dorf ist tatsächlich weniger als hundert Kilometer von der Laos Grenze entfernt, aber Ausländer (Nicht-Thailänder oder Lao Bürger) dürfen diese nicht überqueren. Wir müssen über die Freundschaftsbrücke bei Nong Khai gehen.

Um über die Freundschaftsbrücke zu kommen, muss ich jetzt fünfundsiebzig Kilometer in die entgegengesetzte Richtung nach Südwesten, um einen Bus zu bekommen, der uns dann dreihundertfünfzig Kilometer nach Nordosten bringt. Die meiste Zeit der Reise geht jedoch langsam durch die Berge, wenn man also einen schlechten Rücken hat, ist das Schwanken und Hüpfen des Busses ziemlich schmerzhaft.

Das letzte Mal, als meine Frau und ich fahren mussten, hatten wir noch ein paar Tage übrig, deshalb hielten wir in Udon Thani, um einige Freunde zu besuchen. Udon Thani ist nur eine Stunde von der Lao Grenze entfernt, deswegen ist es ein wunderbarer Ort, wo sich ein schmerzender Rücken erholen kann.

Unsere Bekannte Ayr kommt aus der Gegend von Nord-Isaan und ist sehr stolz auf die regionale Küche, die anderswo in Thailand als sehr scharf gilt und sollen wir es sagen, etwas „ungewöhnlich“.

Wir blieben ein paar Tage bei Ayr und jeden Tag kochte sie uns etwas anderes-nicht nur einmal, sondern drei oder vier Mal am Tag. Manchmal bestellte sie noch Essen.

Meine Frau lebte mit Ayr zusammen, bevor wir geheiratet haben und ich habe den Eindruck, dass sie, wenn sie nicht gearbeitet oder geschlafen haben, die ganze Zeit nur gegessen oder geredet haben müssen.

Manchmal ging ich ins Bett oder setzte mich mit meinem Laptop in den Garten und ließ die beiden alleine. Ich schaute meiner Frau und ihrer Freundin, die sie inzwischen seltener als einmal im Jahr sah, gerne dabei zu, wie sie in Erinnerungen schwelgten.

In unserem zu Hause aßen meine Frau und ich normalerweise dasselbe, aber ich sehe es ihr immer an, wenn sie sich zu etwas Besonderem quälen muss, wenn ich ein Tablett voll mit westlichem Essen bekomme mit zum Beispiel Steaks, Kebab und wirklich schönen Sandwiches. Ich liebe dieses Essen, meine Frau jedoch nicht.

Sobald sie alleine im Garten ist, dann sollte ich besser vorher fragen, was es ist, obwohl es wahrscheinlich nichts anderes als Bala (gemeiner Fisch), Som Tam (roter, scharfer Papaya Salat) oder Hühnerfüße sind. Sie weiß, dass dies nichts für mich ist und ich weiß, dass sie den Geruch von Rindfleisch nicht mag.

Am letzten Abend, bevor wir nach Vientiane mussten, ging ich früh zu Bett und ließ die Frauen damit zurück. Wie auch immer, ich konnte nicht schlafen, zog mich wieder an und gesellte mich wieder zu ihnen.

Sie saßen auf Thai-Art auf dem Boden, schauten Fernsehen, umgeben von sieben oder acht Schalen mit Essen, wie ich annahm, deswegen ging ich zum Kühlschrank, nahm mir ein Bier heraus und setzte mich zu ihnen.

Ayr holte mir ein Baguette, dass sie vorher gekauft hatten und meine Frau zeigte auf ein paar Schalen mit Essen und Soßen, von denen sie wusste, dass ich sie essen konnte. Normalerweise bot sie mir eine dieser Soßen an, von denen sie wusste, dass sie für meinen Geschmack zu scharf oder zu wenig westlich waren.

Als ich das eine Ende des Brotes in eine der Soßen, die am nächsten bei mir standen, dippte, sah mich Ayr an, dann meine Frau und lachte. Ich interpretierte das so, als ob dies bedeute, dass sie besonders scharf wäre, aber ich war entschlossen, weiter zu essen.

„Diese Soße schmeckt vortrefflich!“, erklärte ich, „was ist das?“

Meine Frau sah mich an: „Das ist Gras vom Hintern einer toten Kuh… Uh, Kuhkacke! Aber mach dir keine Sorgen, es ist nicht dreckig, es ist nie auf dem Boden gelandet.“

3. FANG EINEN STERN

von Bernard Foong

Methodistische Jungenschule

Während ich in der methodistischen Jungenschule war, schoss ich in die Höhe wie Jack und die Bohnenstange; ich war hauptsächlich eine Bohnenstange. Meine Eltern waren beide sehr groß, für malaysische Verhältnisse. Ich war schon 1,55 m und wuchs weiter.

Meine Stimme änderte sich, so wie alles andere auch. Ich wurde zu einem jungen Mann. Ich hasste die Methodistenschule, die ich besuchte, weil ich ständig dafür gehänselt und belästigt wurde, dass ich mich als Junge wie ein Weichei benahm. Von den älteren Jungs unerbittlich gemobbt zu werden war ein Elend, mein eigenes „Nightmare on Elm Street“. Ich betete, dass der Tag kommen möge, wo ich nach England abreisen konnte.

Ich liebte meine Mutter, Tanten und Cousins, aber ich sehnte mich danach, die weite Welt zu sehen. Jeden Tag schaute ich gen Himmel wie ein Frosch, der darauf wartete, aus dem kleinen Teich in Kuala Lumpur zu springen, um einen Blick auf den Panoramablick des weiten Ozeans (London, England) zu werfen. Ich wusste, es würde bald geschehen. Foong Senior war ein großer Befürworter, seine Söhne nach Übersee zur weiteren Ausbildung zu schicken und ich war als nächstes dran.

Die Tage an der Methodistenschule waren für mich eine Phase, die ich für eine kurze Zeitspanne erdulden musste. Gottseidank war die Schule nur eine Halbtagssache. Jeden Morgen vor Beginn des Unterrichts fand vor dem Hauptgebäude der Schule auf dem Fußballfeld eine halbstündige Schülerversammlung statt. Alle Schüler standen aufmerksam da, während die malaysische Nationalhymne über Lautsprecher gespielt wurde. Der Schulleiter würde auf dem Podium stehen und das übliche langweilige Schulprogramm und aktuelle Angelegenheiten vortragen.

Die Jungen würden zappeln oder sich schelmenhaft benehmen.

Die Vierer-Gang

Es gab eine Gang von vier Jungs aus derselben Klasse wie ich, die mich ständig hänselten, indem sie blöde Bemerkungen von sich gaben und mir wann immer sie die Möglichkeit dazu hatten, Mädchennamen hinterherriefen. Ich war ein zaghafter und schüchterner Junge, ganz sicher nicht einer, der sich rächen oder ihnen sagen könnte, dass sie sich selbst fertig machen sollen! Ich war im wahrsten Sinne des Wortes ein netter, höflicher, braver Junge.

Eines Tages warf KiWi, der Schönste in der Gruppe, während einer Versammlung einen kleinen Kieselstein auf meinen Rücken. Als ich mich umdrehte, um den Übeltäter auszumachen, fing er an blöde Mädchengesichter zu machen. Ich versuchte ihn und seine dummen Andeutungen zu ignorieren und an einen schnellen Fluchtweg zum Klassenzimmer gleich nach der Versammlung zu denken. Ich war zu ängstlich, um an die Folgen zu denken, wenn er mich in die Enge trieb.

Leider war ich nicht schnell genug. Er hat aufgeholt und mich beleidigt. Er war extrem widerwärtig und drohte mir, dass er und seine Bande von Schurken mich während unserer fünfzehnminütigen Pause am Morgen erwischen würden. Ich hasste ihn und seine Viererbande!

KiWi

Er hat sein Wort gehalten, als die Schulglocke läutete und alle Schüler aus dem Klassenzimmer strömten, trieben er und seine Gang mich in die Enge. Ich rannte so schnell meine Füße mich tragen konnten, um die große Fluch zu versuchen. Ich dachte, ich könnte mich in einer der Toiletten einsperren, bis die Glocke wieder zum Stundenbeginn läutete. Unglücklicherweise rannte ich nicht schnelle genug und fiel hin, als sie mich verfolgten.

Ich wurde außerhalb der Schulhalle geschnappt. Einer der Tyrannen, die mich nach unten gedrückt hatten, verschloss die Tür und drängte meine Hose auszuziehen, um herauszufinden, ob ich ein Mädchen oder Junge war. Sie neckten gnadenlos und sagten, wenn ich ein Junge wäre, würde ich eine Erektion bekommen, wenn sie mit meinem Hintern spielen würden.

Ich hasste diese Kerle und versuchte verzweifelt ihren schmerzhaften Händen zu entfliehen. Nachdem ich es nach einem langen Kampf geschafft hatte, frei zu kommen, rannte ich zur Tür, aber ich konnte sie nicht schnell genug aufschließen. Einer von ihnen warf mich wieder auf den Boden und zog mich hinter sich her, während die anderen drei an meiner Hose rissen.