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Wer kennt es nicht: trübes Wetter, Krankheiten oder andere unerfreuliche Ereignisse können sich schwer auf das Gemüt legen, ebenso wie Sonnenschein, glückliche Momente oder gar Verliebtheit eine unmittelbar positive und erhebende Wirkung auf die Seele haben. Diesen Seelenregungen und anderen Gedanken spürt Anna Binder-Neetz mit einem ausgeprägten Sinn für Sprache und Rhythmus in ihrem ersten Gedichtband nach und ermuntert als Therapeutin jeden, gleiches zu tun!
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Seitenzahl: 51
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Nun ist es soweit, ich veröffentliche eine kleine Gedichtsammlung, wohlwissend, dass weder an Gedichten, noch an anderem Gedruckten in irgendeiner Weise Mangel herrscht, und in einer gewissen Ratlosigkeit ob der Auswahl, die jeden Tag auch wieder etwas anders ausfallen könnte.
Warum ich dennoch diese Texte veröffentlichen möchte, hat einen eher therapeutischen Hintergrund: Ich habe gemerkt, dass das Schreiben z.B. von Gedichten kein Hexenwerk und grundsätzlich jeder und jedem möglich ist und dass es durchaus eine katalysatorische Wirkung haben kann.
Es gelingt mir nach wie vor nur dann, ein Gedicht zu verfassen, wenn die Seele in Bewegung ist, je mehr, desto besser, sei es aufgrund von persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen oder aufgrund von Natur- oder anderen Ereignissen, die sich gewissermaßen in der eigenen Seele ‚spiegeln‘. Denn nichts bereichert die eigene Biographie, aber auch das persönliche Umfeld so sehr, wie eine Seele, die in Bewegung ist, auch wenn das erst einmal nicht immer angenehm sein muss, weder für einen selbst, noch für das Umfeld.
Und das ist diesen Gedichten sicher anzumerken: Von innerer Not bis zu abgeklärtem Humor, von Weltverbesserungsgedanken bis zu therapeutischen An- und Einsichten, von Engeln bis zu eher profanen Belangen des Alltags - es ist eine bunte Mischung und ganz sicher nicht immer von höchstem literarischen Niveau. Aber darauf kommt es mir auch nicht an, ich möchte vielmehr dazu ermuntern, es selber einmal zu versuchen und die befreiende Wirkung dadurch zu erleben.
Für mich als Therapeutin ist es sogar denkbar, dass diese Art der Betätigung, gerade weil sie der eigenen Seele so nahekommt, eine Art Prophylaxe sein kann für heutige Zivilisationskrankheiten. Immerhin sind Reizüberflutung und Stress, denen wir im Alltag oft ausgeliefert sind, bekanntermaßen eine Hauptursache für mancherlei, auch körperlicher Beschwerden, was bereits in den siebziger Jahren wissenschaftlich erforscht wurde.
Kurzum, die vorliegende Sammlung mag, so unvollkommen und persönlich sie ist, dazu ermuntern, die Schwingungsamplitude der eigenen Seele wahrzunehmen, sie zu erkunden, womöglich zu erweitern und wertzuschätzen als eine Kraft, die uns gleichzeitig in tiefste Tiefen bannt und dann auch wieder fliegen lässt, übrigens ganz ohne Zuhilfenahme von Spaceshuttles, Achterbahnen, Horrorfilmen, Computerspielen oder was es sonst alles gibt, um sich lebendig zu fühlen.
In diesem Sinne lege ich sie in Ihre Hände und an Ihr Herz in der Hoffnung, dass sie heilsame Wirkung tut - und sei es vielleicht auch nur deshalb, weil daran abzulesen ist, dass kein Mensch vor den Untiefen des Lebens gefeit, aber gleichzeitig jeder zu fliegen in der Lage ist.
Viel Freude!
Vorneweg
Die Kunst zu reimen
Worte
Spielerei
Die Sprache
Ein Weiser
Der Konjunktiv
Weltschmerz
Selbstmitleid
Selbstoptimierung
Die Zeit
Entscheidungsfragen
Gewissensdinge
Der Sinn
Ein Dank
Spuren
Meine Wahrheit
Schicksal
Betrachtung
Ruhig
Götter
Es ist an der Zeit
Wer ich bin
Das Niemandsland
Heimat
Tiefe
Altes Leid
Allein.
Zwiegespräch
Der Beschützer
Der Weg
Der Regenbogen
Die Wirklichkeit
Die Kathedrale
Die Liebe
Liebe
Hoffnung
Der Moment
Ein Engel
Verliebt
Wie im Traum
Warten
Amsel, Schmetterling und Schwan
Erschütterung
Traum und Meerfrau
Trost
Die Sehnsucht
Die Ferne
Herbst
Ein alter Weidenbaum
Verwandlung
November
Novembertraurigkeit und Traum
Frühlingsahnung
Ahnung
Die Biene
Dreimal Frühling
Unruhe
Erinnerung
Morgen
Wandlung und Ewigkeit
Der Morgen
Fühl dich geliebt
Die alte Uhr
Das Verstehen
Emotion und Gleichgültigkeit
Im Vertrauen
Der Teil und das Ganze
Wissenschaft
Verantwortung
Klima- und andere Konferenzen
Neues aus Davos
Die Erde
Klima
Heute
Greta
Der Gärtner
Ein Mensch
Der Lehrer
An die Schwestern
Die Masseurin
Der Osteopath
Der Osteopoet
Erkennen
Die Berührung
Therapie
Der Schmetterling
Rhythmus
Die Sinne
Das Alter
Witwe Bolte und die Geduld
Zwei Hände
Menschheitsgeschichte ganz kurz
Gedanken zum Glück
Wer gerne liest moderne Zeilen,
die eher formlos vorwärts eilen,
und sich mit diesen Glück beschert,
der liegt mit meinem Buch verkehrt.
Seid ihr dagegen Brüder, Schwestern,
die, so wie ich, von vorvorgestern
sich freu‘n an Rhythmus, Vers und Wort,
wie andere am Fußballsport,
dann sei dies Büchlein euch empfohlen:
Eventuell lässt sich draus holen
in trüben Stunden Lebenssinn -
das wäre allemal Gewinn!
Da das Dichten mir beim Laufen
Hilft, tief ein und aus zu schnaufen,
und so ist, wie Wind fürs Segeln,
hier in Kürze ein paar Regeln:
Reimen sollte leicht geschehen,
ohne oft den Satz zu drehen,
und der Rhythmus, der muss passen,
denn sonst kann man es gleich lassen.
Freilich kann auch ohne Reim
das Gedicht vollendet sein,
doch auch diese Kunst braucht viel
Sinn für‘s Wort, Gefühl und Ziel.
Freudig, wie ein Lied zu singen,
dürfen Reime gerne klingen,
aber auch, was ernst im Leben,
oder sogar ganz daneben,
darf hier angesprochen werden,
denn das lindert die Beschwerden!
Kurz gesagt, befördert Dichten
Phantasie und heilt Geschichten.
Auch ist eins nicht zu vergessen:
Wem in Prosa zu vermessen
scheint, die Botschaft noch zu sein,
schnürt sie in ein Verslein ein.
Dann, mit Glück, verständnisvoll
reagiert, wer‘s lesen soll...
Bleibt nur, zu empfehlen sie,
diese Dichtkunsttherapie!
Ob es mir gleich ist, oder mir bewusst,
ob völlig grundlos, oder ich es wolle,
die Worte machen Frust mir oder Lust,
auf jeden Fall spielt Sprache eine Rolle!
Was treibt mich jeden Morgen in die Felder?
Warum bin liebend gern alleine ich?
Warum sind attraktiv für uns die Wälder?
Was sucht so mancher dort ganz sicherlich?
Es wird so viel geredet heut‘ zu Tage!
nur wenig hat davon Verstand und Sinn!
die Worte können Freunde sein und Plage,
weshalb ich gerne ganz alleine bin!
Ich würde gern genialer sein beim Dichten,
wie Rilke oder Goethe – wär‘ das schön!
Stattdessen immer wieder diese schlichten
Geschichten, die gereimt beim Geh‘n entsteh‘n.
Kein Mensch kann sie gebrauchen, diese Dinger,
sie sind ganz einfach dumme Spielerei.