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Die Welt wird von Krisen erschüttert, die Gesellschaften, Volkswirtschaften, Gesundheitssystemen, dem Verkehr und unseren Arbeitsplätzen ein neues Gesicht geben. Viele Bereiche unseres Lebens verändern sich. Mammutaufgaben wie Covid-19, Klimawandel, Armut und Gleichstellung lassen sich in diesem Jahrzehnt nur mit höheren Investitionen und mehr Partnerschaften stemmen. Keine Institution kann alleine den weltweiten Innovations- und Kooperationsbedarf decken. Der "Bericht der EIB Global: Die Story" schildert, warum wir unseren neuen Geschäftsbereich Entwicklung brauchen, um die weltweiten Herausforderungen bei Geschlechtergleichstellung, Innovation, Impfstoffen und grüner Energie zu meistern.
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Seitenzahl: 62
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EUROPÄISCHE INVESTITIONSBANK
2021/2022
BERICHT DER EIB GLOBAL
DIE STORY
Die Europäische Investitionsbank
Die Europäische Investitionsbank-Gruppe ist die Bank der EU und der größte multilaterale Kreditgeber der Welt. Wir finanzieren nachhaltige Investitionen in kleine und mittlere Unternehmen und in Innovation, Infrastruktur, Klima und Umwelt. Seit sechs Jahrzehnten fördern wir die Wirtschaft in Europa. In Krisen stehen wir mit der EU weit vorne, um zu helfen. Wir sind weltweit Vorreiter bei der Klimafinanzierung, und wir investierten in die Entwicklung des ersten Covid-19-Impfstoffs. Bis zum Ende des Jahrzehnts wollen wir Investitionen von einer Billion Euro für Klimaprojekte und ökologische Nachhaltigkeit anstoßen. Etwa zehn Prozent unserer Mittel fließen in Länder außerhalb der Europäischen Union: Mit unserem Geschäftsbereich EIB Global sind wir in den Nachbarländern Europas und weltweit aktiv.
VORWORT: EINE ANTWORT AUF DIE KRISEN
HOFFNUNG FÜR DIE UKRAINE
KREDITVERGABE WELTWEIT
KLIMASCHUTZ UND NACHHALTIGKEIT
KLIMAWANDEL UND GERECHTER ÜBERGANG
WO DIE LIMETTEN BLÜHEN
GEGEN DEN REGEN
ANTIKE DENKMÄLER, MODERNE U-BAHN
EINE HELFENDE HAND
KREDITE FÜR ALLE
DIE GENDERBOX AUFBRECHEN
JENSEITS AUSGETRETENER PFADE
ELEKTRISIERENDE CHANCEN FÜR DIE GESELLSCHAFT
EIN ECHTER FONDS FÜR FRAUEN
INNOVATION UND GRÜNER WIEDERAUFBAU
DIGITALE POWER FÜR AFRIKA
EINE GLOBALE IMPFSTOFFFABRIK
WELTWEIT VOR ORT
BILDUNG NACH DER PANDEMIE
DER WEG ZU EINER BESSEREN ENERGIE
NACHWORT: FRIEDEN UND WOHLSTAND
“Keine Institution kann den enormen Innovationsbedarf alleine stemmen.„
In einer Zeit der globalen Mehrfachkrisen hat die Europäische Investitionsbank neu überlegt, wie sie am besten außerhalb der EU agiert, um globale Herausforderungen künftig noch wirkungsvoller angehen zu können.
Dieser Bericht beschreibt das Fundament, auf dem unser neuer Geschäftsbereich – die EIB Global – steht. Er erzählt die Geschichte von Projekten, die Lösungen hervorbringen für die großen Aufgaben unserer Zeit: von Klimawandel über Entwicklung bis zu Innovationsleistungen, um die Menschen in eine resiliente Zukunft in Wohlstand zu begleiten. Auch Expertinnen und Experten der Bank kommen zu Wort. Ihre Beiträge geben erste Einblicke in die EIB Global, die auf unserer jahrzehntelangen Erfahrung außerhalb der EU aufbaut.
Die EIB Global setzt Europas Nachhaltigkeits-, Entwicklungs-, Klima- und Digitalisierungsziele in reale Projekte und Produkte um. Keine Institution kann den enormen Innovationsbedarf indes alleine stemmen oder alle Wissenslücken schließen, um Projekte zum Erfolg zu führen. Dazu brauchen wir Partnerschaften. Um die Gesellschaften in den Entwicklungsländern nachhaltig zu machen, sind jedes Jahr zusätzliche Investitionen von über zwei Billionen Euro notwendig. Das ist eine große Aufgabe. Deshalb müssen wir unsere Arbeitsweise anpassen, lernbereit und offen für Kooperationen sein.
Die EIB Global will mit ihren Investitionen mehr Wirkung erzielen. Wie, erklären unsere Volkswirtinnen und Volkswirte in einer begleitenden Publikation zu diesem Bericht. Die EIB Global ist aber auch ein unmissverständliches Signal, dass die Europäische Union in der globalen Entwicklung klar Position bezieht, vor allem in diesen turbulenten Zeiten, in die uns Russlands Angriff auf unser Nachbarland Ukraine gestürzt hat. Hinter jedem Projekt der EIB Global steht ein dringender wirtschaftlicher Bedarf – und sie alle fördern Werte wie Freiheit, Menschenwürde und Rechtsstaatlichkeit in einer Welt, die nicht so stabil ist, wie wir lange Zeit dachten. Auf diesen Bedarf wurde die Struktur der EIB Global zugeschnitten: Sie ist ausgerichtet auf gezielte, starke Partnerschaften innerhalb von Team Europa und über Team Europa, gemeinsam mit der Europäischen Kommission und allen EU-Ländern.
Die EIB Global hilft uns, in weitere Lösungen für unsere planetaren Probleme zu investieren. Sie wird Energie und Einfallsreichtum des Privatsektors mobilisieren, damit neue Technologien entwickelt und finanziert werden können. Rund um den Globus, in über 160 Ländern fördert die EIB Global Technologie und Know-how. In puncto Klimaschutz ermöglichen Innovationen beispielsweise, dass einige Länder die emissionsintensive Etappe der Industrialisierung komplett überspringen und direkt eine grüne Wirtschaft aufbauen. Und wie der Klimawandel nicht an Landesgrenzen halt macht, strahlt auch der Wohlstand in einer fernen Ecke der Welt über den globalen Handel zurück nach Europa. Im Kampf gegen unsere größten Herausforderungen ist nachhaltiges Wachstum, wo auch immer, ein Gewinn – für die ganze Welt.
In den vergangenen zehn Jahren investierte die Europäische Investitionsbank mehr als 70 Milliarden Euro außerhalb der Europäischen Union. 2021 förderte über die Hälfte unserer weltweiten Kredite Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Alle Projekte, die wir finanzierten, unterstützen die Entwicklung und UN-Nachhaltigkeitsziele. Die EIB Global steht für eine stärkere Präsenz vor Ort und die Zusammenarbeit mit EU-Delegationen sowie europäischen und lokalen Partnern. Dabei wird sie maßgeblich an großen europäischen Programmen mitwirken – etwa der Global-Gateway-Initiative der Europäischen Kommission für eine gute Vernetzung Europas mit der Welt.
Von Kolumbien bis Kambodscha, Indien, Malawi und Serbien zeigt dieser Bericht: Die EIB ist bereiter denn je, gemeinsam mit Partnern aus aller Welt anzupacken – für die Zukunft in Frieden und Wohlstand, für die Europa steht.
Werner Hoyer
Freundliche Menschen und florierende Unternehmen. Quirlige Bars und Restaurants. Gute Straßen. Saubere Schulen und Krankenhäuser. So habe ich die Ostukraine erlebt. Hier und da gab es zwar noch Probleme, aber die meisten Menschen schienen glücklich.
Das alles änderte sich schlagartig, als Russland 2014 die Krim annektierte und mit Donezk und Luhansk zwei wichtige Regionen der Ostukraine besetzte. 2015 war der Osten vielerorts schon rauer geworden. Als ich zum ersten Mal wieder hinfuhr, fand ich heruntergekommene Infrastruktur vor und Menschen, die all dem komplett ausgeliefert waren. Der Anblick traf mich ins Herz.
Niemand weiß, wie der Krieg in der Ukraine ausgeht. Aber wir müssen uns vorbereiten und schauen, was aus unseren bisherigen Projekten wird. Die europäische Hilfe der vergangenen fünf Jahre hat bei vielen in der Ukraine ein langfristiges Umdenken bewirkt. Heute werden die Europäische Investitionsbank und die Europäische Union als Partner geschätzt, die eine bessere Zukunft aufbauen wollen.
Nach der Besetzung des Ostens im Jahr 2014 flüchteten viele Menschen vor den Gefechten in die Westukraine. Für zahlreiche Städte war die Flüchtlingswelle eine enorme Herausforderung. In manchen verdoppelte sich die Einwohnerzahl. Deshalb mussten tausendfach soziale und städtische Einrichtungen instand gesetzt oder modernisiert werden.
“Heute werden EIB und EU als Partner geschätzt, die eine bessere Zukunft aufbauen wollen.„
Eine Schule in Wolnowacha im Südosten der Ukraine, die mit einem EIB-Kredit saniert wurde. Bei den jüngsten Kämpfen in Donezk wurde sie zerstört.
Die EIB genehmigte einen Kredit über 200 Millionen Euro, um Geflüchteten und aufnehmenden Städten zu helfen. Mit dem Geld konnte nahezu jedes öffentliche Projekt finanziert werden, das den Grundbedürfnissen des Alltags galt. Als ich mir im Dezember 2015 die Projekte im Osten des Landes ansah, war klar: Es steht enorm viel Arbeit an. In einem Krankenhaus operierten Ärzte in der Notaufnahme im dicken Wintermantel, weil die Heizung kaputt war. Durch die geborstenen Fensterscheiben fanden Wind und Schnee in den Operationssaal. Schimmel an den Wänden. Gerissene Fliesen. Minus 20 Grad. Die Bedingungen waren verheerend.