Black Orchid - Session One - Katie McLane - E-Book
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Black Orchid - Session One E-Book

Katie McLane

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Beschreibung

Der exklusivste Club von New York. Zutritt nur mit persönlicher Einladung. Traust du dich?

Dieser Sammelband beinhaltet Band 1 - "Black Orchid - Unlimited Sin" - und Band 3 - "Black Orchid - Dark Needs".

"Black Orchid - Unlimited Sin"
Als neuer Kanzleipartner darf Farell Undsworth sich über einen außergewöhnlichen Bonus freuen – ein Probemonat im „Black Orchid“. Der Club verspricht seinen ausgewählten Mitgliedern grenzenlose sinnliche Erfahrungen für Körper und Geist. Eigentlich perfekt, um seine Neigungen zu erforschen. Wäre da nicht diese unwiderstehliche Versuchung mit den talentierten Händen, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht.
Nie zuvor hat Vivica Brabston so heftig auf einen Mann reagiert und ihn erst beim zweiten Treffen berührt, auf beruflicher Ebene. Sich mit ihm einzulassen, könnte sie ihren Job kosten, es muss bei den Massagen bleiben. Oder gibt es einen anderen Weg, der wachsenden Begierde freien Lauf zu lassen?

"Black Orchid - Dark Needs"
Sie würde alles tun, um ihn für sich zu gewinnen. Sogar ihre Grenzen überschreiten.
Harper Donelly mag ihren neuen Nebenjob als Kellnerin im Red Rooster, besonders wegen dieses mysteriösen Typen, der in ihr Fantasien von Dominanz und Unterwerfung anfacht.
Doch so fremd diese Gefühle sind, sie kann dem heftigen Knistern zwischen ihnen kaum widerstehen. Auch nicht dem Abenteuer, das er ihr verspricht – lustvoll, klar geregelt und leider unverbindlich.
Dies ist eine Einladung zur exklusiven Silvesterparty im Black Orchid. Traust du dich?

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Seitenzahl: 332

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Black Orchid – Unlimited Sin
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Black Orchid – Dark Needs
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Danksagung
Meine Buchtipps
Never Really Me
Dancing With A Stranger
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Personal Protections – Blackmailed
Personal Protections – Stalked
Private Delights
Frostmagie – Unbreak My Heart
Rockstars `n` Kisses – Uncover Me
Rockstars `n` Kisses – Realize Me
Rockstars `n` Kisses – Want Me

 

 

 

Black Orchid - Session One

(Sammelband 1)

 

Von Katie McLane

 

 

 

Buchbeschreibung:

Der exklusivste Club von New York.

Zutritt nur mit persönlicher Einladung.

Traust du dich?

 

Dieser Sammelband beinhaltet Band 1 - "Black Orchid - Unlimited Sin" - und Band 3 - "Black Orchid - Dark Needs".

 

"Black Orchid - Unlimited Sin"

Als neuer Kanzleipartner darf Farell Undsworth sich über einen außergewöhnlichen Bonus freuen – ein Probemonat im „Black Orchid“. Der Club verspricht seinen ausgewählten Mitgliedern grenzenlose sinnliche Erfahrungen für Körper und Geist. Eigentlich perfekt, um seine Neigungen zu erforschen. Wäre da nicht diese unwiderstehliche Versuchung mit den talentierten Händen, die ihm nicht mehr aus dem Kopf geht.

 

Nie zuvor hat Vivica Brabston so heftig auf einen Mann reagiert und ihn erst beim zweiten Treffen berührt, auf beruflicher Ebene. Sich mit ihm einzulassen, könnte sie ihren Job kosten, es muss bei den Massagen bleiben. Oder gibt es einen anderen Weg, der wachsenden Begierde freien Lauf zu lassen?

 

 

"Black Orchid - Dark Needs"

Sie würde alles tun, um ihn für sich zu gewinnen. Sogar ihre Grenzen überschreiten.

 

Harper Donelly mag ihren neuen Nebenjob als Kellnerin im Red Rooster, besonders wegen dieses mysteriösen Typen, der in ihr Fantasien von Dominanz und Unterwerfung anfacht.

 

Doch so fremd diese Gefühle sind, sie kann dem heftigen Knistern zwischen ihnen kaum widerstehen. Auch nicht dem Abenteuer, das er ihr verspricht – lustvoll, klar geregelt und leider unverbindlich.

 

Dies ist eine Einladung zur exklusiven Silvesterparty im Black Orchid. Traust du dich?

 

 

 

 

 

 

 

Über den Autor:

Gestatten? Katie McLane.

Musik im Blut, Pfeffer im Hintern, Emotionen im Herzen, prickelnde Geschichten im Kopf.

 

Ich lebe mit Mann, Maus und Hund im Herzen NRWs und schreibe Romance für alle Sinne.

Fast alle meine Liebesromane spielen in New York, meiner absoluten Traumstadt.

Sie drehen sich um dominante Männer und starke Frauen.

Sind leidenschaftlich, sinnlich und erotisch.

Voll prickelnder Lust, überwältigendem Verlangen und absoluter Hingabe.

Und sie treffen mit all ihren Emotionen mittens ins Herz - bis zum Happy End.

 

Und falls du nichts mehr verpassen möchtest ... Hier geht es zu meinem Newsletter, als Dankeschön gibt es gratis die erste exklusive Kurzgeschichte und weitere exklusive Aktionen.

 

https : // www . Katie – McLane . de / Katies - Herzenspost

 

 

 

 

 

 

Black Orchid - Session One

 

(Sammelband 1)

 

Von Katie McLane

 

 

 

 

 

 

 

1. Auflage, 2021

© Cover & Logo: Dream Design – Cover and Art, Renee Rott

© Katie McLane – alle Rechte vorbehalten.

c/o easy-shop

K. Mothes

Schloßstr. 20

06869 Coswig (Anhalt)

 

[email protected]

www.katie-mclane.de

 

Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jegliche Vervielfältigung und Verwertung, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Zustimmung der Autorin zulässig.

Die unerlaubte Verbreitung des E-Books ist untersagt und Diebstahl geistigen Eigentums, also strafbar. Darüber hinaus drohen zivilrechtliche Konsequenzen wie Schadenersatzansprüche.

Personen und Handlungen sind frei erfunden, etwaige Ähnlichkeiten mit real existierenden Menschen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

 

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Willkommen im

 

 

 

 

Der exklusivste Club von New York.

Zutritt nur mit persönlicher Einladung.

Traust du dich?

 

 

 

Black Orchid – Unlimited Sin

(Black Orchid 1)

Von Katie McLane

1.

Farell Undsworth befolgte die Anweisungen Wort für Wort, indem er das Gebäude 4 World Trade Center von der Liberty Street aus betrat, durch die Tür ganz rechts, und sich dahinter scharf rechts hielt. Trotzdem sah er sich automatisch um.

Die fast fünfzehn Meter hohe Lobby des Bürogebäudes bestach durch ihre puristische Gestaltung – weißgrauer Granitboden und ein weißer Empfangstresen, der zwischen den hohen Durchgängen rechts und links vor einer anthrazitfarbenen Marmorwand thronte – und es herrschte ein stetiges Kommen und Gehen. Kein Wunder, schließlich war gerade Mittagszeit. Nur wenige nahmen ihn überhaupt wahr, doch er fragte sich unweigerlich, ob sie wussten, wohin er wollte.

Farell wandte den Blick ab und richtete ihn auf den Sicherheitsmitarbeiter, der dieses Entree beaufsichtigte. Hielt ihm wie angewiesen die silberne Magnetkarte mit der stilisierten schwarzen Orchidee hin, um die ein unten offener purpurfarbener Kreis lag.

»Hier, bitte, Sir!« Der dunkelhäutige Mann mit ergrautem Haar lächelte ihn höflich an und wies mit der Hand auf ein in die Vertäfelung eingelassenes schwarzes Kästchen, vermutlich ein Lesegerät.

Farells Blick wanderte unschlüssig über das Holz drumherum, wunderschön rotschimmerndes Holz mit markanter Maserung, und nach kurzem Zögern hielt er die Karte einfach vor das Kästchen. Ein kleines purpurnes Licht leuchtete auf und gleich daneben ertönte ein Klicken, mit dem ein Teil der Vertäfelung herausgedrückt wurde.

Eine Geheimtür!

Farell drehte sich nach dem Sicherheitsmitarbeiter um, doch der beachtete ihn nicht weiter. Stand nur breitbeinig da, die Hände auf dem Rücken verschränkt, den Blick in die Lobby gerichtet. Also atmete er tief durch, schob die Tür auf und trat hindurch. So wie er es vor jedem Gerichtssaal tat.

Dahinter befand sich ein eleganter Raum, der in seiner Größe ungefähr dem Besprechungsraum der Anwaltskanzlei entsprach, zu dessen Senior Partner er letzte Woche ernannt worden war. Eine Empfangsdame hob den Kopf hinter dem niedrigen, silbernen Empfangstresen und lächelte ihm entgegen. Das hübsche herzförmige Gesicht wurde von einem kurzen schwarzen Bob mit überlangem Pony und beerenfarbigen vollen Lippen betont. Er schätzte sie auf Ende dreißig, also in seinem Alter.

»Guten Tag, Sir! Wie kann ich Ihnen helfen?«

Die Tür schloss sich mit einem erneuten Klicken hinter ihm, jegliches Geräusch verstummte. Aus versteckten Lautsprechern floss weicher Jazz, fast schon sexy. Er erwiderte das Lächeln und trat an den Tresen.

»Guten Tag. Mein Name ist Farell Undsworth, ich habe eine Einladung bekommen.« Er legte Magnetkarte, Einladung und den geforderten AIDS-Test auf den Tresen.

»Vielen Dank!« Sie nahm alles an sich und wandte sich ihrem Computerbildschirm zu.

Farell nutzte die Zeit, um sich unauffällig umzusehen. Teppich und Wandgestaltung waren in dunklem Purpur gehalten, von teurer Qualität und edlem Design. Dem Tresen gegenüber gab es ein breites Fenster, das mit einer dunklen, durchsichtigen Folie versehen und vermutlich nach außen verspiegelt war. Daneben standen elegante Hydrokulturen, wie er sie aus der Kanzlei kannte, aber mit Orchideen in verschiedenen Nuancen von Purpur statt mit Grünpflanzen gefüllt. Er nickte anerkennend, geschmackvoll und mit klarer Linie.

Hinter ihm nahm die Angestellte den Telefonhörer auf. »Hey, hier ist Silvana. Schickt ihr mir jemanden für eine Führung? Danke!« Sie legte auf, er drehte sich zu ihr um.

»Darf ich fragen, ob man Sie bereits über den Umfang des Probemonats informiert hat?«

»Nein, hat man nicht. George Benson meinte, ich würde hier bestens eingewiesen werden.«

»Das werden Sie, Mr. Undsworth. Es kommt gleich eine Mitarbeiterin, die Ihnen alles zeigen und erläutern wird. Bis dahin habe ich noch die administrativen Details für Sie.«

Silvana legte ihm einen smarten silbernen Armreif aus hochwertigem Silikon hin. »Mit diesem Mitgliederarmband erhalten Sie Zugang zu allen gebuchten Bereichen. Für Sie wurde ein Probemonat der Stufe Premium erworben, das heißt, Sie haben vom Erdgeschoss bis zur dritten Etage freien Zugang zu allen Räumen und Dienstleistungen. Speisen und Getränke sind inklusive, Escorts kosten extra.« Daneben legte sie eine smartphonegroße Broschüre, purpurfarben, auf der nur das Logo mit Orchidee und offenem Kreis abgebildet war. »Dies hier ist ein Übersichtsplan unseres Clubs, am Ende finden Sie einen QR-Code, mit dem Sie zum Download unserer App gelangen. Über die können Sie auch Reservierungen vornehmen und Termine vereinbaren, die Anmeldung erfolgt über Ihre Mitgliedsnummer. Und hier noch die allgemeinen Geschäfts- und Nutzungsbedingungen inklusive Geheimhaltungsvereinbarung.«

Sie schob ihm zwei Versionen eines zweiseitigen Vertrags mit sehr klein gedrucktem Text und einen Kugelschreiber hin. »Sie können das gerne in Ruhe lesen und mir unser Exemplar geben, wenn Sie den Club später verlassen.«

Farell schmunzelte und griff nach dem Stift, setzte seine schwungvolle und unleserliche Signatur in das dafür vorgesehene Feld. George war hier bereits seit längerem Mitglied und hatte ihm versichert, dass er den Vertrag unterschreiben könne, er hatte ihn selbst zu Beginn seiner Mitgliedschaft geprüft. Und das glaubte er seinem Senior Partner aufs Wort!

Dann legte er den Armreif an, nahm die Broschüre und sah auf, als er eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnahm. Sein Herz zog beim Anblick der kühlen Schönheit das Tempo an, in seinem Bauch perlte Interesse auf. Sie war fast so groß wie er, höchstens dreißig und trug ihr langes hellblondes Haar in einem kunstvoll geflochtenen Zopf. Ihr Gesicht war natürlich schön, anscheinend kaum geschminkt, und unter dem gerade geschnittenen Pony blitzten ihn saphirblaue Augen neugierig an. Sie trug eine weite Hose und einen Wickelkasack mit kurzen Ärmeln, ebenfalls purpurfarben und auf der linken Brustseite mit der obligatorischen Orchidee versehen. Auf der anderen Seite trug sie ein Namensschild, doch auf die Entfernung konnte er es nicht erkennen. Also ließ er den Blick flüchtig über ihren verhüllten Körper gleiten, bevor er sich wieder der Empfangsdame zuwandte. Durch die unförmige Kleidung war leider nicht viel zu erkennen.

Silvana lächelte ihn an. »Das ist Vivica, sie wird Sie herumführen und Ihnen alles erklären. Bitte, scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen! Aber beachten Sie die Geheimhaltung, es ist wie in Vegas.«

Farell schmunzelte. »Natürlich.«

»Ich wünsche Ihnen einen wohltuenden Aufenthalt, Mr. Undsworth. Willkommen im Black Orchid!«

»Vielen Dank!« Er nickte ihr noch einmal zu und ging dann auf Vivica zu.

»Guten Tag, Mr. Undsworth! Bitte folgen Sie mir!« Die Mitarbeiterin des Clubs drehte sich zu der Tür um, ging hindurch und hielt sie ihm auf. »Hier finden Sie als Erstes unsere Garderobe, an der Sie auf jeden Fall sämtliche elektronischen Geräte und Wertsachen abgeben müssen. Das eine ist hinter der nächsten Tür nicht erlaubt, das andere brauchen Sie im Club nicht. Dafür haben Sie das Armband.«

»Sie erklären sehr effizient«, meinte Farell und legte Smartphone, Brieftasche und Schlüsselbund auf den Tresen. Dieser Bereich war gestaltet wie der Empfangsraum, mit dem Unterschied, dass sich hinter der Garderobiere ein weiterer Raum mit Kleiderständern und abschließbaren Fächern befand. Die nahm eine Kassette aus dem nächsten freien Fach und hielt sie ihm geöffnet hin.

»Bitte, Sir, wir dürfen Ihre privaten Dinge nicht anfassen.« Die junge Asiatin lächelte höflich. »Und ich benötige Ihren Armreif.«

»Natürlich.« Er legte alles hinein, reichte ihr den Armreif und sie schob die geschlossene Kassette ins Fach. Dann schloss sie die Tür, hielt seinen Armreif davor und das Fach verriegelte sich mit einem leisen Piepsen und einem grünen Lämpchen.

»Bitte sehr!« Sie reichte ihm das Armband zurück. »Wenn Sie zweimal auf den Doppelknopf drücken, wird ihnen die Schließfachnummer angezeigt.«

Wirklich gut durchdacht!

Er nickte und legte es wieder um sein linkes Handgelenk. »Danke!«

»Bitte, hier entlang!« Vivica deutete auf die Tür am anderen Ende des Raumes und führte ihn hindurch.

»Das ist unser Foyer«, erklärte die großgewachsene Blondine. Der Raum mit dunklem Parkett und purpurfarbenen Wänden verfügte über keinerlei Fenster, dafür über zwei lederne Sitzgruppen und eine Art Büro mit großem Fenster, von dem aus ihn zwei Herren in schwarzen Polohemden aufmerksam musterten.

»Ich nehme an, dort hinten sitzt die Security?«

»Ja, Sir. Hier können Sie sich absolut sicher fühlen.«

Farell zog einen Mundwinkel hoch und sah sie an. »Wieso? Gab es schon einmal Handgreiflichkeiten?«

»Nein.« Sie lächelte und ging weiter, auf zwei Fahrstühle zu. Rechts davon zeigte eine Tür zum Treppenhaus, dazwischen hing ein länglicher LED-Bildschirm, auf dem ein Wegweiser zu sehen war. »Von hier aus gelangen Sie zu allen Etagen, per Fahrstuhl oder Treppe. Unter dem Kellergeschoss gibt es einen exklusiven Zugang über die Tiefgarage, wo es ebenfalls eine Garderobe zur Aufbewahrung Ihrer Wertgegenstände gibt. Im Keller selbst finden Sie den klassischen Wellness-Bereich mit Saunen, Whirlpools, Massagen. In diesem Bereich sind keinerlei sexuelle Kontakte erlaubt.«

»Ihre Kleidung legt den Verdacht nahe, dass Sie dort arbeiten«, warf er ein.

»Das ist richtig, Mr. Undsworth. Ich bin eine der Physiotherapeuten, bei denen Sie kurative Massagen buchen können.«

Interessant!

»Das Erdgeschoss zeige ich Ihnen gleich«, fuhr sie fort und deutete dann auf das erste Obergeschoss. »Auf diesen Ebenen finden Sie verschiedene Annehmlichkeiten. Dort sind noch eine zweite Bar und eine kleinere Stripbühne angesiedelt, Räume für erotische Massagen, Workshops und Gruppenveranstaltungen.«

Farell hob eine Braue und musterte ihr neutral-höfliches Gesicht. Meinte sie etwa Orgien?

»Im zweiten und dritten Stock befinden sich diverse thematische Playrooms und weitere Gruppenräume. Bitte beachten Sie, dass man im Erdgeschoss voll bekleidet sein muss, ab der ersten Etage entfällt dies. Aus Rücksicht sollte jedoch wenigstens Unterwäsche getragen werden.«

»Steht das in den Hausregeln?«, fragte er in neckendem Ton. Ihre linke Augenbraue zuckte für eine Sekunde nach oben.

»Nein, das versteht sich von selbst. Darf ich Ihnen dann das Erdgeschoss zeigen?«

»Bitte, nach Ihnen!«

Vivica nickte und ging voran, zu einer Tür neben den Fahrstühlen, die ihm beinahe entgangen wäre. Dabei wehte ihm ihr Duft in die Nase, etwas dezent Blumiges mit sinnlicher Süße, und aktivierte seine Libido.

Zum Anbeißen!

Erneut versuchte er, unter der Kleidung ihre Kurven auszumachen, doch da es in dem Flur mit jedem Schritt schummriger wurde, hatte er keine Chance. Schon hatte sie eine weitere Tür erreicht, in die auf Kopfhöhe ein Sichtfenster eingelassen war, und führte ihn hindurch.

»Dies ist unser Hauptbar, sie trägt den Namen Saints«, erklärte die Angestellte und gab ihm Gelegenheit, sich umzuschauen.

Der Thekenbereich nahm die gesamte gegenüberliegende Wand ein, an der rechten Kopfseite befand sich eine Bühne, die aber aktuell in Dunkelheit getaucht war. Soweit Farell das im gedimmten Licht erkennen konnte, war auch hier alles in Purpur und Silber gehalten, ergänzt durch die schwarzlederne Möblierung. Kleine Tische mit gemütlichen Sesseln standen im gesamten Raum verteilt, ergänzt durch Nischen an der Wand neben ihnen. Auch hier lief diese sexy Jazzmusik, nur lauter.

»Was wird hier an Programm geboten?«

»Gesang und Striptease.«

»Interessante Mischung.«

»In der Reihenfolge. Je später der Abend, desto erotischer wird das Programm«, erwiderte Vivica. »Anfassen ist jedoch nicht erlaubt, das dürfen Sie dann im Sinners, das ist die kleinere Bar oben.«

»Bleiben noch die beiden Türen. Wohin führen die?«

Sie deutete auf die Tür genau gegenüber. »Dort gibt es ein paar Separees. Die andere Tür ist ausschließlich für das Personal bestimmt und führt in den separaten Gay-Bereich. Den erreichen die Kunden durch das Treppenhaus, vom Foyer aus.«

Er lachte leise. »Ich glaube, dieser Club ist tatsächlich auf alles vorbereitet.«

»Wir bemühen uns.« Er konnte den Stolz in ihrer Stimme hören.

»Wie lange arbeiten Sie schon hier?«

»Von Anfang an. Ein paar Jahre.«

»Und ... dürfen die Angestellten die Räumlichkeiten auch nutzen?«, wollte er wissen.

»Ja, ab und zu. Und unter entsprechenden Bedingungen.«

»Die da wären?«

»Tut mir leid, das sind Interna«, wehrte sie ihn mit fester Stimme ab.

»Verständlich.« Er schwieg einen Moment und lies den Blick durch den Raum schweifen, ein gutes Drittel der Tische war besetzt, mit Männern und Frauen.

»Würden Sie mir auch noch die andere Bar zeigen?«

»Sehr gerne, Mr. Undsworth.« Sie drehte sich um und führte ihn zurück zum Foyer und den Fahrstühlen. Sie traten in die nächste Kabine und sobald die Türen sich geschlossen hatten, beugte Farell sich zu ihrem Ohr.

»Und Sie? Nutzen Sie diesen ... Personalbonus ebenfalls?«, raunte er und sog unauffällig ihren Duft ein.

Sie zögerte kaum merklich, reckte das Kinn. »Verzeihen Sie, aber das geht Sie nichts an!«

Ihm entwich ein leises Lachen, doch der Ping, mit dem die Türen sich öffneten, kam seiner Antwort zuvor. Er folgte ihr in die intimere Bar, sie war tatsächlich ein Abbild der Räumlichkeit unten und auch hier schienen einige Geschäftsleute ihre Mittagspause auszunutzen.

»Willkommen im Sinners!«, meinte Vivica.

»Wie passend!« Er konnte sich das Lächeln nicht verkneifen.

»Kann ich Ihnen sonst noch behilflich sein? Haben Sie Fragen?«

»Nein, im Augenblick nicht.«

»Dann würde ich mich jetzt verabschieden und wünsche Ihnen viel Spaß im Black Orchid. Bei Bedarf wenden Sie sich jederzeit gerne an das Clubpersonal, wir können Ihnen sämtliche Fragen beantworten.«

»Sehr gut.« Er drehte sich zu ihr um, las ihren Namen am Schild ab und musterte ein letztes Mal ihr Gesicht. »Vielen Dank, Vivica!«

»Gerne, Sir!« Sie lächelte, nickte und ging zurück zum Fahrstuhl.

Ein Schmunzeln auf den Lippen, sah er ihr nach und murmelte: »Bis zum nächsten Mal!«

 

*

 

So schnell sie konnte, lief Vivica Brabston die Treppen zum Keller hinunter, blieb aber noch einen Moment neben der Tür stehen und atmete tief durch. Ihre Augen schlossen sich von ganz allein und ließen das Bild des neuen Kunden in ihren Kopf und ihren Körper sickern.

Himmel noch mal! Wann war sie das letzte Mal so schnell auf einen Mann abgefahren? Nein, sie hatte jetzt einen Termin und musste sich darauf konzentrieren!

Sie riss die Tür auf und eilte hindurch, den kurzen Gang entlang zum Spa-Empfang. Ihre Kollegin Despina, eine kurvige Griechin mit dunklen Augen und Locken, saß hinter dem Tresen und erledigte die Administration. Sie war Mitte vierzig und genauso lange im Club angestellt wie Vivica selbst, nur eben inzwischen als Leiterin des Spa-Bereichs.

»Ist mein Termin schon da?«, wollte Vivica wissen und desinfizierte sich die Hände.

»Gerade reingegangen«, bestätigte ihre Vorgesetzte. »Ich habe ihr gesagt, sie kann sich schon mal ausziehen und hinlegen.«

Vivica beugte sich zum Bildschirm hinunter und las den Namen der Kundin. »Ah, Miss Trenton! Bestimmt wieder ihr Rücken, sie arbeitet zu viel.«

Despina schnalzte mit der Zunge. »Manche lernen einfach nicht, auf ihren Körper zu hören.«

»Stimmt.« Vivica lachte leise. »Okay, dann bis später!« Sie nahm den Gang zur Rechten, klopfte an die dritte Tür auf der linken Seite und schlüpfte hinein.

»Guten Tag, Miss Trenton!«

»Ah, Vivica, Sie schickt der Himmel!«, kam es dumpf von der Liege. Die überarbeitete, geschiedene Leiterin einer Werbeagentur war Ende dreißig, kinderlos und gönnte sich seit fast zwei Jahren den gesamten Luxus des Black Orchid, mehrmals die Woche.

»Na, wohl eher meine geschickten Hände, oder?« Vivica breitete ein Handtuch über den Hintern ihrer Kundin und steckte es im Bund der schwarzen Businesshose fest, schob alles ein Stückchen tiefer. Dann gab sie warmes Öl auf ihren Rücken, verteilte es und griff beherzt in die verhärteten Trapezmuskeln. Schon wenige Sekunden später ließ Miss Trentons Anspannung nach, ihr entwich ein wohliges Stöhnen.

»Gott, Vivica! Wenn Sie ein Mann wären, würde ich Sie jetzt zum Dank vögeln!«

Sie lachte auf. »Dabei bin ich noch gar nicht fertig!«

»Wirklich, Ihre Hände sind eine Gottesgabe! Wie machen Sie das nur?«

»Das bleibt mein Geheimnis«, erwiderte sie und kümmerte sich darum, sämtliche Muskeln in Schultern und Rücken erst einmal auszustreichen und zu kneten. Eine Tätigkeit, die sie im Schlaf beherrschte, und somit die ideale Voraussetzung, ihren Gedanken freien Lauf zu lassen.

Worauf sie in diesem Moment jedoch gerne verzichtet hätte, denn er schlich sich vor ihr inneres Auge. Dieser neue Kunde, Mr. Undsworth. Er war groß und schmal, eher drahtig, wenn sie das nach dem Sitz seines Anzugs beurteilen konnte. Sein dunkelblondes Haar war klassisch elegant geschnitten, mit nach hinten gestyltem Deckhaar, nicht zu kurz. Eigentlich sogar genau richtig, um sich mit den Fingern hinein zu wühlen und daran festzuhalten, wenn er ...

Vivica blinzelte und verscheuchte diesen erregenden Gedanken. Stattdessen erinnerte sie sich an seine karamellbraunen Augen, die im ersten Augenblick kühl gewirkt hatten. Später jedoch ...

Ach was, das hast du dir in dem Schummerlicht nur eingebildet!

Trotzdem ließ der Gedanke an diesen aufregenden Mann sie bis zum Ende der Behandlung nicht los.

»So, Miss Trenton, das war’s für heute!« Sie strich ein letztes Mal mit den Händen bis zum Poansatz und entfernte dann das Handtuch.

»Dankeschön!« Die Kundin seufzte und setzte sich auf.

»Sie sollten sich mal wieder einrenken lassen«, meinte Vivica, warf das Handtuch in einen Korb und wusch sich die Hände. »Wann waren Sie zuletzt beim Chiropraktiker?«

Miss Trenton schnaubte, stand auf und angelte ihren BH von dem Herrendiener in der Ecke, auf dem sie ihre Kleidung aufgehangen hatte. »Das ist Ewigkeiten her!«

»Ich kann Ihnen nur empfehlen, ihn regelmäßig aufzusuchen, wenn Sie keine Zeit für Sport haben. Ihre Rückenmuskulatur braucht dringend einen Ausgleich für die Stunden am Schreibtisch, am besten mehr Bewegung.«

»Ich weiß, Vivica! Ich nehme es mir auch immer wieder vor, aber dann kommt ein besonders wichtiger Auftrag und ich muss mich voll reinhängen. Diese Stadt ist ein Haifischbecken.«

»Wem sagen Sie das!« Sie lächelte, trocknete sich die Hände ab. »Dann bis zum nächsten Mal, Miss Trenton. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Arbeitstag.«

»Danke, Ihnen auch! Ich glaube, ich werde mir noch ... eine Leckerei im Sinners genehmigen.« Die Kundin zwinkerte ihr zu, schloss die Häkchen am BH und warf sich die Bluse über.

Hitze flutete Vivicas Bauch. Was, wenn sie sich Mr. Undsworth aussuchte?

»Viel Spaß!« Sie zwang sich zu einem Lächeln, verließ den Raum und zog die Tür leise hinter sich zu. Es war besser, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren.

 

2.

»Guten Tag, Sir! Was darf ich Ihnen bringen?«

»Eine Cola Zero.«

»Gerne.« Der Barkeeper, auf dessen Schild »Robin« stand, wandte sich ab und ging zur Mitte des Tresens, um seine Bestellung zuzubereiten. Farell musterte ihn mit einem schnellen Blick, der Typ war höchstens Ende zwanzig und sah gut aus, das musste er neidlos zugeben. Robins Berufskleidung – Hemd, Hose und Bistroschürze in schwarz, purpurfarbene Krawatte – saß perfekt und die hochgekrempelten Ärmel entblößten starke, leicht behaarte Unterarme. Er trug das schwarze Haar an den Seiten rasiert, oben sehr kurz und hochgegelt. Der gepflegte Dreitagebart verdeckte den markanten Kiefer nur zum Teil und seine graugrünen Augen sprachen von mehr Lebenserfahrung, als jemand in seinem Alter haben sollte.

»Bitte, Sir!« Der Barkeeper lächelte höflich und servierte ihm das Glas auf einem Papieruntersetzer, in der Limonade klirrten einige Eiswürfel.

»Danke!« Farell griff danach und nahm ein paar große Schlucke. Seine Ex-Frau hatte ihn mit diesem Laster angesteckt, welch eine Ironie, dass ihm ausgerechnet das von ihr geblieben war. Selbst die Scheidung war bereits über zwei Jahr her, er sollte es sich abgewöhnen.

Er drehte sich auf dem Hocker ein Stück zur Seite und ließ den Blick über die anwesenden Gäste gleiten. Keiner saß allein da, man kannte sich offensichtlich. George hatte ihm erzählt, dass das Black Orchid nicht öffentlich bekannt war, bis auf Gerüchte natürlich, und nur ausgesuchte Mitglieder besaß, durch die persönlichen Einladungen. So blieben die erfolgreichen und finanzstarken Einwohner des Big Apple unter sich, die auch in ihren sexuellen Vorlieben ähnlich veranlagt waren. Doch ob er selbst ebenfalls dazugehörte, konnte er noch nicht definieren. Ja, er war erfolgreich, und durch die Beförderung zum Kanzleipartner würde sein Vermögen in nächster Zeit vermutlich rasanter steigen, als er sich je erhofft hatte. Aber was seine sexuellen Vorlieben anging ...

Der Sex mit Jen, seiner Ex-Frau, war konventionell gewesen, keine Experimente. Die holte er seitdem nach. Es mangelte nicht an Interessentinnen und er war kein Kostverächter. Das Einzige, worauf er seit seiner Ehe verzichten konnte, waren Bindungen. Und das hatte er bei den meisten Damen, mit denen er ins Bett gestiegen war, mehrfach unterstreichen müssen, bevor sie es kapiert und ihn in Ruhe gelassen hatten. Er hasste es, dass sie ihm nachrannten, weil Geld und gesellschaftliches Ansehen winkten.

Hier würde sich dieses Problem hoffentlich erst gar nicht ergeben, hier hatte vermutlich jedes Mitglied genug von beidem. Nun, er hatte einen Monat Zeit, den Club und seine Dienstleistungen auszukosten. Es gab sicherlich ein paar Spielarten, die er noch nicht kannte, und hier ging es um nichts anderes, als seine Lust auszuleben. Das würde für ihn eine vollkommen neue Erfahrung werden.

Farell trank von seiner Cola und bemerkte, dass sich drei Tische weiter eine Frau im Kostüm erhob und direkt auf ihn zu schlenderte. Das hellbraune Haar umrahmte in einem überlangen Bob ein ovales Gesicht, das professionell und unauffällig geschminkt war. Gleich vor ihm lehnte sie sich an die Theke und lächelte, musterte ihn von unten bis oben.

»Hallo! Du bist neu.«

»Ähm, ja.« Sie war attraktiv, elegant und selbstbewusst. Für seinen Geschmack etwas zu dünn, dafür besaß sie eine üppige Oberweite, die ein paar schmutzige Gedanken in ihm auslöste.

»Mmh, ich liebe Frischfleisch.« Sie schürzte die Lippen und hob eine Braue.

Er zog einen Mundwinkel hoch. »Geht mir genauso.«

»Du bist nicht zufällig Arzt?« Ihre Finger glitten über sein Revers hinab.

»Nein. Aber für dich kann ich gerne mal eine Ausnahme machen. Warum?«

»Nun ...« Sie berührte mit der Zungenspitze ihre Oberlippe, sah ihn herausfordernd an. »Im dritten Stock gibt es einen Playroom mit Gynäkologenstuhl. Ich wollte schon immer mal von einem Arzt ... besonders hart ... untersucht werden.«

Sein Schwanz reagierte mit einem begeisterten Zucken.

Sie ergriff seine Krawatte und zog leicht daran. »Na, wie sieht’s aus, Herr Doktor?«

»Ich bin dabei«, erwiderte er.

»Sehr gut!« Ein laszives Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Dann lass uns gehen!«

Die Brünette wandte sich ab und lief direkt in Richtung der Fahrstühle, sodass Farell noch nicht einmal seine Cola austrinken konnte. Erst kurz davor holte er sie ein, stieg mit ihr in eine Kabine und fuhr hinauf. Sie duftete nach einem teuren Parfüm, das ihn nicht sonderlich ansprach, doch wen kümmerte das schon? So schnell und direkt zum Sex zu kommen, war ungewohnt, aber heiß.

Oben angekommen folgte er ihr in den Gang links, an dessen Ende ein Schild auf die Waschräume und Toiletten hinwies. Neben allen sechs Türen, die zu beiden Seiten abgingen, hingen kleine Lesegeräte, und die Business-Lady hielt ihr goldenes Mitgliedsarmband an das neben der zweiten Tür auf der rechten Seite. Das grüne Lämpchen blinkte einmal, die Tür öffnete sich mit einem Klicken, dann schaltete es auf Rot. Sie lächelte ihm über die Schulter hinweg zu. »Herr Doktor, bitte in Behandlungsraum vier!«

Sie trat ein und Farell las im Vorbeigehen die Beschriftung auf der Tür, bevor er sie hinter sich schloss. Obedience 4.

Mit einem Blick erfasste er die Einrichtung in dem etwa zwanzig Quadratmeter großen Raum. Auch hier war der Boden in dunklem Holz gehalten, die Wände in Purpur. Auf der linken Seite stand tatsächlich ein Gynäkologenstuhl, rechts ein Multifunktionsgerät, dass einem Strafbock ähnlich sah, jedoch anscheinend noch mehr Möglichkeiten zu bieten hatte. Inklusive einer Fickmaschine.

Alle Achtung!

An den Wänden gab es Stumme Diener, um die Businesskleidung faltenfrei aufzuhängen, Vitrinenschränke mit diversem Zubehör und an zwei Wänden je eine Kommode. Deren Schubladen waren mit Spielzeug gefüllt, wenn man der Beschriftung glauben durfte, und obenauf gab es jeweils ein riesiges Displayregal mit Kondomen in sämtlichen Ausführungen.

Seine Begleiterin hatte sich bereits von Jacke und Bluse befreit, öffnete gerade den Reißverschluss ihres Rockes.

»Was ist? Willst du nur die Hose runterlassen? Glaub mir, das wird man bei dir im Büro riechen. Frauen haben eine Nase für so etwas.«

Farell lachte leise. Sie zwinkerte ihm zu, der Rock fiel raschelnd zu Boden und sie stand nur noch in Unterwäsche, halterlosen Strümpfen und High Heels vor ihm. Oh ja, ihre Titten waren tatsächlich größer als Grapefruits und hatten die gleiche stramme Form.

Gute Investition!

Er trat zu einem zweiten Kleiderständer, zog sich bis auf die Boxershorts aus und hängte alles halbwegs ordentlich auf. Kaum drehte er sich wieder zu ihr um, trat die Fremde auf ihn zu und fuhr mit gefächerten Fingern über seine Brust. Sie beugte den Kopf, spielte mit einem seiner Nippel und biss am Ende so fest hinein, dass er zischend die Luft einsog. Wenn schon, dann war das sein Part, allerdings gab sie ihm keine Gelegenheit, sich zu beschweren. Beinahe gleichzeitig schob sie eine Hand zu der Beule in seiner Shorts und griff beherzt zu. Er stöhnte auf.

»Schon bereit«, murmelte sie und ging auf die Knie, »das mag ich.«

Er sah ungläubig auf sie hinab und wusste nicht recht, was er von ihrer forschen Art halten sollte. Ihm fehlte ein wenig das vorangehende Geplänkel, das Herantasten. Oder auflodernde Leidenschaft. Das hier war eine Spur zu nüchtern.

Sein Schwanz hingegen hatte dazu eine eigene Meinung, der freute sich über die feuchtwarmen Liebkosungen und die Massage bis hin zu seinen beiden Begleitern. Als sie ihn sogar in den Mund nahm, ganz, musste Farell sich jedoch stark beherrschen, und er zog sanft an ihrem Haar, damit sie von ihm abließ und aufstand. Deutlich konnte er die Lust in ihren Augen sehen, in Erwartung seiner Anweisungen, und so schlüpfte er in die geforderte Rolle.

»Auf den Stuhl mit Ihnen, Miss!«, wies er an und ließ sie los. »Machen Sie sich oben und unten herum frei!«

Ein Lächeln zupfte an ihren Mundwinkeln, dann drehte sie sich um und stolzierte zu dem Untersuchungsstuhl. Dort streifte sie Höschen und BH ab, zog sich auf die Sitzfläche hoch und legte die Beine in die dafür vorgesehenen Halterungen. Die Arme streckte sie seitlich aus, so dass er ihre Handgelenke an den Schienen festschnallen konnte. Dann fixierte er ihre Fußgelenke und schob die Vorrichtungen auseinander, bis ihre glattrasierte Muschi in voller Pracht vor ihm lag und sie die Luft ausstieß.

Er schmunzelte nur und glitt mit den Fingern durch ihre glitschige Spalte, schob sie so tief wie möglich in ihre Pussy. Dann schnalzte er mit der Zunge. »Ich komme nicht tief genug rein, ich denke, ich brauche da ein ganz besonderes ... Spekulum.«

Sie erschauerte und wurde enger, er zog die Hand zurück.

Betont lässig schlenderte er zur Kommode, um sich ein Kondom auszusuchen, wobei seine pralle Härte munter auf und ab wippte. Farell entschied sich für ein Modell mit Noppen und Rippen, zog die oberste Schublade auf und fand direkt, was er suchte. Damit kehrte er zurück zum Stuhl, positionierte sich zwischen ihren gespreizten Beinen.

»Ich habe hier zwei kleine Helfer, die für unsere ... Untersuchung besonders wichtig sind«, informierte er sie und hielt eine der Nippelklemmen in die Höhe.

Die Business-Lady bis sich auf die Lippe und nickte, die Begierde in ihren Augen loderte höher. Als er ihr die Dinger anlegte, schloss sie die Augen und stöhnte voller Genuss auf.

Farell nutzte die Gelegenheit, um das Gummi überzustreifen und ohne Umschweife in sie einzudringen. Oooh jaaa!

Er packte ihre Schenkel, stellte sich breitbeinig hin und nahm sie in langen kräftigen Stößen.

»Mmh, ja, Herr Doktor!«, stöhnte die Brünette. »Tiefer! Sie müssen tiefer! Ja, genau da. Ooh!«

Langsam törnte ihn dieses Spiel echt an und er erhöhte Kraft und Tempo, bis sie vor Lust wimmerte. Er beobachtete, wie sie den Rücken durchstreckte und sich immer wieder auf die Lippe biss. Wie sein Schwanz in ihre heiße, geschwollene Muschi rammte. Die zog sich weiter um ihn zusammen und die Laute der Fremden verrieten ihm, dass sie bald soweit war, genauso wie er. Kurz davor gab er ihr den letzten Kick, zog ihre Schamlippen auseinander und setzte eine Nippelklemme an ihre Klit.

Sie schrie auf und kam, riss ihn mit sich. Mit geschlossenen Augen entlud er sich in ihr, stieß noch einige Male in ihre Pussy und wurde schließlich langsamer. Dann nahm er die drei Klemmen ab, zog sich aus ihr zurück und entledigte sich des Kondoms. Die Clips wanderten in einen dekorativen Behälter mit Deckel und der Beschriftung »Desinfektion« neben dem Kondomregal.

Nachdem er die Beinhalterungen in ihre ursprüngliche Position gebracht und sämtliche Fesseln gelöst hatte, warf er der Frau einen prüfenden Blick zu. Sie lächelte befriedigt und er erwiderte es.

Schweigend zogen sie ihre Unterwäsche an, dann legte er sich die anderen Kleidungsstücke über den Arm. Er wollte noch in den Waschraum gehen und sich frisch machen, bevor er ins Büro zurückkehrte.

»Das war heiß«, meinte die Business-Lady, als er sie unschlüssig ansah, und schloss lächelnd die Häkchen an ihrem BH. »Ich hätte nichts gegen einen weiteren Untersuchungstermin einzuwenden, wenn sich die Gelegenheit ergibt.«

Farell grinste. »Ich auch nicht. Also dann, man sieht sich?«

»Gut möglich«, erwiderte sie.

Er nickte nur, bückte sich nach seinen Schuhen und ging zur Tür. Nach einem letzten Blick schlüpfte er hinaus und marschierte den Gang hinunter.

Das Licht im Herrenwaschraum schaltete sich automatisch ein, als er die Tür aufstieß, und er wandte sich den Waschtischen auf der rechten Seite zu, vor denen man nicht sofort gesehen wurde. Er legte seine Kleidung auf die Seite, wusch sich und trocknete sich mit einem der bereitliegenden Handtücher ab. Das wanderte in einen gekennzeichneten Korb, er musterte die Auswahl an Deodorants und entschied sich für eines mit relativ neutralem Duft.

Fertig angezogen überprüfte er noch einmal sein Aussehen, fuhr sich durchs Haar und schaute sich in die Augen. Die Nummer gerade war geil gewesen und doch ... fehlte ihm etwas. Er konnte keinen Finger darauflegen, aber es verfolgte ihn bis zum Feierabend.

Als Letzter saß er an seinem Schreibtisch, nachdem sich auch seine Sekretärin verabschiedet hatte, und schaute in die Dämmerung hinaus. Vielleicht sollte er etwas anderes im Black Orchid ausprobieren.

Farell griff nach seinem Smartphone und dem Booklet, lud die App herunter und meldete sich an. Nachdenklich scrollte er durch das Angebot, entdeckte den Bereich Tempel-Massagen und erinnerte sich unerwartet an die hellblonde Schönheit, die ihn herumgeführt hatte. War sie nicht Physiotherapeutin?

Er klickte den Menüpunkt Wellness an, dann Massagen, und wählte ihren Namen aus der Liste aus, bevor er sich ihren Kalender anzeigen ließ. Morgen Abend um sechs hatte sie noch einen freien Termin und spontan trug er seine Buchung ein.

Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als ihm die Bestätigung angezeigt wurde, in seinem Bauch perlte erneut Neugier auf.

»Vivica«, murmelte er und fuhr sich mit den Fingern über die Lippen. Mal sehen, was sie zu bieten hatte.

 

*

 

»Hey, Vivica! Lust auf eine Tasse Kaffee?«

Sie blieb auf dem Weg zu den Personalwaschräumen stehen und drehte sich zu Brian um, der den Kopf aus der Kaffeeküche streckte. »Wie spät ist es denn?«

»Viertel vor sechs.«

»Okay, dann bin ich in zwei Minuten bei dir!«

Als sie die Küche betrat, verrieb sie noch das Desinfektionsmittel auf ihren Händen. Ihr Kollege erwartete sie bereits am Tisch und der verführerische Duft des Café Crema hatte sich in dem Raum ausgebreitet.

Seufzend ließ sie sich auf den Stuhl plumpsen. »Ah, den kann ich gut gebrauchen!«

»Anstrengende Nacht gehabt?« Brian zwinkerte ihr über den Rand seiner Cappuccinotasse hinweg zu.

»Nee, leider nicht!« Vivica grinste und hoffte, dass er ihr nicht ansah, wie heftig ihr Herz bei der Erinnerung klopfte. Es waren nur Gedanken und Hormone, die sie wachgehalten hatten, angestachelt von dem neuen Clubmitglied, das sie gestern herumgeführt hatte. Aber die waren in erotischen Fantasien gegipfelt, die ihr bis in den Schoß gefahren waren. Verwirrt von ihren heftigen Reaktionen auf einen Mann, den sie nicht kannte und nur wenige Minuten erlebt hatte, konnte sie sich auch heute nur mit Mühe auf ihre Arbeit konzentrieren. Wenigstens hatte sie nur noch einen Termin zu absolvieren und dann Feierabend. »Einfach nur schlecht geschlafen.«

Er legte den Finger unter sein rechtes Auge, sah ihr tief in die Augen und zog das Unterlid ein Stück nach unten. »Mh-hm, wer’s glaubt!«

Sie rollte mit den Augen. »Ich habe gestern einen scharfen Typen gesehen, okay?«

»Hier?«

Sie nickte. »Ich habe ihn herumgeführt, er ist neu.«

»Und?«

»Nichts und!«

»Hat er dich angegraben?«

»Ich glaube, schon.«

»Du glaubst?«

Vivica nickte erneut und trank ihren Kaffee.

»Und jetzt?«

»Nichts.«

»Wenn du auf ihn abfährst, triff ihn oben!«, schlug Brian vor.

»Das habe ich noch nie gemacht«, stieß sie hervor und fühlte Hitze in ihr Gesicht schießen.

»Echt nicht?« Er gluckste. »Warum nicht?«

»Weil ich bis vor zwei Monaten mit Jeff zusammen war?«

»Ach ja, der gute, eifersüchtige Jeff!« Seine Stimme troff vor Ironie. »Jetzt kannst du ja endlich das tun, was er dir unberechtigter Weise immer vorgeworfen hat.«

Mit Clubmitgliedern vögeln. Die Erinnerung an ihre Streitereien schmerzten noch immer.

»Ich weiß nicht, eigentlich bin ich gar nicht der Typ für unverbindlichen Sex.«

»Irgendwann ist immer das erste Mal.«

»Hast du dich schon mal unter die Kunden gemischt?« Sie sah ihren Kollegen neugierig an.

»Jepp, letztes Jahr habe ich alles mitgenommen, was ging. Bevor ich Celine getroffen habe.« Ein verliebtes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und Vivica erwiderte es. Er und seine Freundin waren aber auch süß zusammen!

»Sag mir nicht, dass du nicht schon einmal darüber nachgedacht hast, oben deinen Spaß zu haben!«

»Bis gestern nicht«, erwiderte sie, warf einen Blick auf die Uhr und trank ihren Kaffee aus.

»Wenn ihr euch wiederseht und es knistert, dann tu es einfach! Wenn du Lust darauf hast. Du bist frei und kannst dich ausleben. Glaub mir, es kann nicht schaden, sich auszuprobieren und die eigene Lust besser kennenzulernen.«

Sie erhoben sich, stellten die Tassen in die Spülmaschine und gingen zusammen zum Empfang. Despina rief ihnen nur die Raumnummern zu und scheuchte sie direkt zu ihren Terminen. »Die beiden sind neu, da dürft ihr überpünktlich sein, hopp hopp!«

»Falls wir uns nicht mehr sehen, schönen Feierabend!«, wünschte Brian und bog in den Gang links ein.

»Dir auch, danke!« Vivica lief geradeaus.

Vor Nummer 19 atmete sie kurz durch, klopfte an und schlüpfte hinein. »Guten Abend, ich bin Vivica!« Sie drückte die Tür hinter sich ins Schloss, hob den Kopf und erstarrte. War ihr gerade der Unterkiefer heruntergeklappt?

»Guten Abend!« Lächelnd hängte er sein Hemd über den Stummen Diener und wandte sich ihr zu. Seine tiefe, verlockende Stimme versetzte ihren Körper in Aufruhr und der Anblick seines nackten Oberkörpers ließ ihren Schoß aufglühen.

Im letzten Moment riss sie sich zusammen und den Blick von dem schmalen Haarstreifen los, der an seinem flachen Bauch im Bund der Anzughose verschwand.

»Hallo, Mr. Undsworth!« Sie räusperte sich und ging zu der edlen Waschtisch-Schrank-Kombination, um sich die Hände zu waschen. Eigentlich war das nicht nötig, schließlich hatte sie vor zehn Minuten Handdesinfektion verwendet, aber sie musste sich dringend ablenken. »So schnell sieht man sich wieder! Was kann ich für Sie tun?«

»Vieles.« Irrte sie sich oder klang seine Stimme gerade extra sinnlich? Es blieb auf jeden Fall nicht ohne Wirkung auf sie. »Aber heute hätte ich erst einmal gerne eine Schultermassage, ich bin in letzter Zeit so verspannt.«

»Sehr gerne!« Sie warf ihm ein Lächeln zu und trocknete sich die Hände ab. »Bitte setzen Sie sich auf den Massagestuhl, Gesicht in den Gesichtsausschnitt und die Arme locker auf die Ablage darunter!«

Vivica hörte, wie der Stuhl leise knarzte, als er sich setzte und die gewünschte Position einnahm, und ging zu dem Handtuchregal. Zupfte eines heraus, faltete es auf und drehte sich zum Stuhl um. Sie legte es um seine Hüften, klemmte einen Teil in den Hosenbund und zog alles ein klein wenig tiefer.

»Soll ich die Hose aufmachen?«, erklang es dumpf.

Sie schluckte und verdrängte das aufkommende Bild, indem sie die Augen kurz zusammenpresste. »Nein, nein, das geht schon, danke!«

Dann entnahm sie dem Pumpspender eine große Portion Massageöl, verrieb es zum Aufwärmen in ihren Händen und betätigte den Fußschalter, um den Stuhl ein Stück nach oben zu fahren. Sie glitt mit den Händen über seinen Rücken, hinab und hinauf, um das Öl zu verteilen, und begann wie immer mit den Trapezmuskeln. Da sie ihn und seine Muskeln noch nicht kannte, war ihr Griff sanft.

»Fester, bitte, ich bin nicht aus Glas!«

Also erhöhte sie auf dreiviertel ihrer Kraft und grub ihre Finger tief in die Muskelstränge. Seine Reaktion bestand aus einem kehligen Stöhnen. »Oh, ja! Das ist gut!«

Vivica biss sich auf die Lippe und presste die Schenkel aneinander. Ob er genauso reagieren würde, wenn sie ihn ritt?

Scheiße, jetzt reiß dich aber mal zusammen!

Eine Weile lang bearbeitete sie schweigend seine Oberarme und Schultern, deren Muskelproportionen ihr gefielen. Auch sein Rücken war gut trainiert und seine Haut unter ihren Fingern stellte irgendetwas mit ihr an, sie genoss die Berührung regelrecht. Fühlte sich zu ihm hingezogen. So etwas hatte sie bei einem Kunden noch nie erlebt und im Privaten auch nur ein- oder zweimal. Was war denn mit ihr los? Sie war doch gerade mal zwei Monate Single, sie konnte also nicht sexuell ausgehungert sein.

Aber was war es dann?

»Darf ich fragen, welchen Sport Sie betreiben?«, platzte es unvermittelt aus ihr heraus? Noch so etwas, für das sie sich verfluchte. Wenn der Kunde schwieg, sollten sie nicht unbedingt ein Gespräch beginnen.

»Ich schwimme dreimal die Woche.«

»Das merkt man. Aber ich kann kaum Verspannungen ausmachen, Mr. Undsworth.«

»Bitte, nennen Sie mich Farell.«

»Wie Sie wünschen.«

»Und nein«, gab er zu, »ich habe keine Verspannungen. Ich war nur neugierig, was mir hier geboten wird.«

»Oh, das Angebot reicht bis hin zu Hot Stone oder Lomi Lomi Nui, aber das nehmen eigentlich nur Damen in Anspruch. Und wir haben eine Kollegin, die eine traditionelle Thai-Massage anbietet, auch Thai-Yoga-Massage genannt.«

Ihr Kunde gluckste. »Eine Thai-Massage assoziiere ich eher mit erotischen Handgriffen.«

Vivica musste lächeln. »Das tun die meisten. Etwas in der Richtung können Sie oben für die Tempelräume buchen, das machen einige der Escorts. Außerdem bieten wir auch Tantramassagen an und Workshops zu dem Thema.«

»Und was genau ist eine Tantramassage?«

»Nun, die Tantramassage ist für alle Menschen, die die eigene Sinnlichkeit würdevoll und respektvoll erleben möchten«, erklärte sie und strich seine Rückenmuskeln kräftig aus, von der Wirbelsäule zu den Seiten hin. »Die Rollen sind dabei klar verteilt: Es gibt einen Gebenden und einen Nehmenden. Der Empfänger der Massage berührt den Gebenden nicht, sondern gibt sich vollkommen seinen eigenen Empfindungen hin. Es ist keine sexuelle Dienstleistung in dem Sinne, Wünsche sind nicht verhandelbar. Der Empfänger kann lediglich äußern, wo und wie er nicht angefasst werden möchte.«

»Und was ist der Sinn des Ganzen?«, fragte Farell und seufzte genießerisch auf, als sie mehr Kraft einsetzte.

»Ziel ist das Wohlbefinden im eigenen Körper. Im besten Fall wird auch ein Zugang zu dem süßen orgastischen Zustand geschaffen, der vollständig körperlich erlebt wird. Kommt es zum Orgasmus, was aber nicht forciert wird, wird er häufig wie ein Rausch empfunden. Am Ende sind alle Zellen belebt, voller Energie. Man ist total wach und entspannt.«

»Das heißt ... mein Schwanz wird nicht ausgespart?«, hakte er nach.

Sofort loderte es in ihrem Schoß auf und sie fragte sich unwillkürlich, wie sein bestes Stück wohl in aller Härte aussehen mochte.

Himmel noch eins!

»Nein. Es sei denn, Sie geben das vorher so an.«

»Sie kennen sich gut aus, gehört Tantra zu Ihrem Repertoire?«

»Ich habe einen Kurs besucht, ja.«

»Aber Sie haben es bisher nicht angewendet?«

»Nicht bei einem Kunden, nein.«

»Sondern?« Sie hörte die unverhohlene Neugier in seiner Stimme.

Ihr Finger versteiften sich und packten viel zu fest zu, das hörte und spürte sie, doch sie konnte es nicht verhindern. Auch nicht, dass sie ihm eine ehrliche Antwort gab.

»Bei meinem Freund« begann sie und stockte, verfluchte die Macht der Gewohnheit.

»Sie haben einen Freund?« Irrte sie sich oder klang er überrascht und enttäuscht? »Was sagt er ...«

»Ex-Freund!«, stieß Vivica mit Betonung der ersten Silbe hervor und verfluchte sich selbst dafür. Was, zum Teufel, brachte sie dazu, ihm davon zu erzählen?

»Oh, tut mir leid!«

»Mir nicht«, murmelte sie, presste die Lippen aufeinander und übertrug den Schmerz und die Wut auf seine Muskeln.

»Okay, das ist mir jetzt doch zu kräftig«, meinte Farell gepresst.

»Oh, Gott!« Schockiert riss sie die Hände fort und trat zwei Schritte zurück. »Verzeihen Sie, das lag nicht in meiner Absicht!« Das Herz hämmerte in ihrer Brust, würde er sich bei ihrem obersten Chef über sie beschweren? Philip Prince, der Inhaber, war in solchen Dingen eiskalt und entschieden, er duldete keinerlei Verfehlung, die das Wohlbefinden der Clubmitglieder gefährdete.

»Schon gut«, erwiderte er in besänftigendem Ton.

»Nein, das darf nicht passieren, es tut mir wirklich leid!« Sie hörte selbst, dass ihre Stimme zitterte.

Er hob den Kopf, richtete sich auf und musterte sie skeptisch. »Stimmt etwas nicht?«

Vivica ging nicht darauf ein. »Entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten und dass Sie sich unwohl gefühlt haben. Kann ich das mit irgendetwas wieder gutmachen?« Sie faltete die Hände vor ihrem Schoß und presste die Handflächen aneinander.

»Das ist nicht nötig, es war wirklich nicht ...«

Scheiße, was sollte sie tun? Sie musste ihn irgendwie besänftigen, sie konnte sich nicht leisten, rausgeschmissen zu werden. Die da oben kannten keine Gnade, auch wenn sie sich in all den Jahren niemals etwas zu Schulden hatte kommen lassen. Das hatte sie bereits bei ein paar anderen Angestellten mitbekommen, die am nächsten Tag nicht mehr Teil des Teams waren. Panik kroch in ihr hoch.

»Wovor haben Sie Angst?« Farell musterte sie aus leicht zusammengekniffenen Augen.

Sie öffnete den Mund, um das abzustreiten, doch er schüttelte den Kopf und erhob sich. »Sie müssen mich für überhaupt nichts entschädigen, das käme ja einer ... Strafmaßnahme gleich und wäre vollkommen unverhältnismäßig.«

Sie sah seine Verärgerung, als er auf sie zukam und dicht vor ihr stehenblieb. Er schaute auf sie herab und sie legte den Kopf in Nacken, um seinen Blick zu erwidern. Sein Körper war ihr überdeutlich bewusst, die Hitze und sein Duft, so männlich und ...

Halt, stop!

Vivica biss sich auf die Lippe, da beugte er sich zu ihrem Ohr und raunte mit tiefer, dunkler Stimme: »Ich zwinge nämlich niemanden zu etwas, schon gar keine Frau! Alles passiert freiwillig.«

Ihre Augen schlossen sich von ganz allein, Erleichterung breitete sich in ihr aus. Und ein erregendes Kribbeln, denn sie spürte deutlich die Dominanz, die von ihm ausging.

Und dass er um sie herum griff und sein Hemd vom Stummen Diener zog, es streifte ihren nackten Arm. Oder waren das seine Finger?

Da wurde ihr bewusst, dass er sich längst wieder aufgerichtet hatte, und ihre Augen flogen auf. Ein sexy Lächeln in den Mundwinkeln stand er vor ihr und knöpfte sich in aller Seelenruhe das Hemd zu.

Sie schluckte und atmete tief durch. »Vielen Dank!«

»Wofür?« Er stopfte sich das Hemd in die Hose und griff nach seinem Jackett.

»Ihr Verständnis?« Verdammt, ihre Stimme war viel zu hoch.

Statt einer Antwort lächelte er nur, schlüpfte in sein Jackett und streckte die Hand nach ihrem Gesicht aus. Er legte die Finger um ihr Kinn und fuhr mit dem Daumen über ihre Unterlippe, womit er einen wahren Stromstoß durch ihren Körper schickte. Was, zur Hölle ...?

»Bis zum nächsten Mal, Vivica!« Wie er ihren Namen aussprach, war so unglaublich verlockend, dass ihr die Knie weich wurden.

Und dann drehte er sich um, ging hinaus und ließ sie vollkommen aufgewühlt zurück.

 

 

3.

»Hey!«, rief David gedehnt und zog ihn in eine Männerumarmung. »Schön, dich zu sehen, Alter!«

»Finde ich auch, Mann!« Farell erwiderte das kräftige Klopfen auf den Rücken und schob seinen besten Freund danach von sich. »Bist du schon lange hier?«

»Vielleicht zehn Minuten, aber ich musste deinen Hocker mit meinem Leben verteidigen.«

Sie setzten sich und Farell bestellte sich ein Bier. Anschließend ließ er den Blick über die vielen Gäste und ein paar Fernseher schweifen, auf denen Spiele verschiedener Sportarten liefen. Weder er noch David interessierten sich sonderlich dafür, sie trafen sich nur immer in dieser Sportsbar, weil sie eine Männerdomäne war und kaum Frauen herkamen. Hier hatten sie ihre Ruhe, wenn sie es schafften, ihr zweiwöchentliches Treffen einzuhalten. Diesmal waren schon sechs Wochen ins Land gegangen, weil David geschäftlich in Asien unterwegs gewesen war.

»Erzähl, wie war es in Singapur?«, wollte Farell wissen und musterte seinen Studienfreund. Der fuhr sich mit der Hand durch das dichte braune Haar und lachte.

»Stressig, aufregend und erfolgreich, wir haben den Deal unter Dach und Fach.«

»Ich habe nichts anderes erwartet!«

»Und bei dir? Hat es geklappt?«

»Ja, Mann! Vor dir sitzt der neue Senior Partner von Benson, Fitch & Undsworth.« Farell bedankte sich beim Barkeeper mit einem Nicken für das Bier und sie stießen miteinander an.

»Du hast es mehr als verdient«, verkündete David, hob noch einmal das Glas und trank ein paar Schlucke.

»Genau.« Farell grinste. »Und es gab auch noch einen Willkommensbonus obendrauf.«

»Der da wäre?«

»Ein Probemonat in New York geheimstem und exklusivstem Club.«

Der Mann, mit dem ihn seit dem ersten Tag an der Universität eine enge Freundschaft verband, grinste. »Seit wann tanzt du?«

»Oh, nein, nicht so ein Club.«

»Sondern?«

Farell wackelte mit den Augenbrauen und David stutzte, riss Mund und Augen auf. »Nein!«

»Doch!«

»Das Black Orchid? Respekt!« David klopfte ihm voller Anerkennung auf die Schulter. »Ist es da so heiß, wie man hört?«

»Ich war erst zweimal dort, aber ich glaube, es ist noch viel heißer.«

»Manchmal beneide ich euch Singles«, meinte sein Freund und schüttelte lachend den Kopf.

»Wer’s glaubt!« Farell zwinkerte ihm zu, er wusste genau, dass David das nicht ernst meinte. Er und Lisa waren glücklich wie zu Beginn ihrer Beziehung, noch zu Studienzeiten, und daran hatten weder Hochzeit noch die beiden Kinder etwas geändert. Geschweige denn, dass sie beide voll im Berufsleben standen. Er in einem Konzern für medizinische Geräte, Lisa als Ärztin in einer kosmetischen Tagesklinik.

»Nein, nicht wirklich!« David lachte auf. »Und sonst so? Hast du was Scharfes am Start?«

»Ich weiß noch nicht genau.« Sie tranken ihr Bier aus und orderten eine neue Runde.

»Aha?«

»Im Club habe ich beim ersten Mal eine Führung bekommen, von einer der Physiotherapeuten.«

Sein Kumpel kicherte. »Ich wusste gar nicht, dass man für sowas ausgebildete Physiotherapeutin sein muss.«

Farell boxte ihn auf den Oberarm. »Hör doch mal zu, Mann! Sie haben auch einen Bereich für Wellness & Spa, da arbeitet sie.«

»Na dann, erzähl weiter!«

»Sie sieht aus wie eine nordische Göttin, umwerfend, sag ich dir. Und irgendwie ... zieht sie mich total an.«

»Na, dann schnapp sie dir!«

»Wie denn?«

»Mann, seit wann hast du Probleme, Frauen aufzureißen?«

»Ich könnte mir vorstellen, dass sie nichts mit Clubmitgliedern anfangen dürfen.«

»Das solltest du natürlich vorher in Erfahrung bringen.«

»Deshalb ist es ja auch so schwierig, sie anzugraben. Sie ist hoch professionell, was ja genau richtig ist. Ich glaube nämlich, dass der Besitzer, oder wer auch immer diesen Laden leitet, ein eiskaltes Arschloch ist.«

»Wie kommst du darauf?«, hakte David nach.

Farell erzählte ihm von dieser seltsamen Szene bei der Massage. »Ich denke schon, dass sie gerne dort arbeitet, so wie ich sie bei der Führung erlebt habe. Aber sie war so erschrocken, dass ich mich unwohl gefühlt haben könnte, wegen ihr ...« Er schüttelte den Kopf und trank von seinem Bier, den Blicks ins Leere gerichtet. »Und sie wollte es sofort wieder gutmachen. Mich würde nicht wundern, wenn das Personal sich nicht den kleinsten Fehler erlauben darf, über den die Clubmitglieder meckern könnten.«

»Haben sie Escorts?«

»Ja.«

»Stell dir vor, ein Clubmitglied käme nicht auf seine Kosten!« David fuhr sich mit dem Daumen quer über die Kehle und kicherte.

»Das ist nicht witzig, Mann!« Trotzdem musste er selbst lachen, wurde aber schnell wieder ernst. »Ich hasse Unternehmer, die ihren Angestellten dermaßen die Daumenschrauben anlegen.«

»Da bist du bestimmt nicht der Einzige, aber ändern kannst du daran nichts.«

»Ich weiß.« Farell seufzte.

»Aber mal zurück zu dem Wiedergutmachen«, erwiderte David. »Vielleicht kannst du sie auf dem Weg ja kriegen.«

»Was meinst du?«

»Na ja, über das Black Orchid kursieren so manche Gerüchte. Unter anderem, dass das Personal sich auch mal unters Volk mischen darf. Stimmt das?«

»Ich glaube, sie hat etwas in der Richtung erwähnt. Die Details kenne ich natürlich nicht.«

»Dann finde sie heraus! Vielleicht könnt ihr euch ja im Club verabreden und eine der Räumlichkeiten nutzen, wenn sie auf dich abfährt. Einfacher geht es nicht.«

Farell schürzte die Lippen, starrte in sein Bier. Vivica machte nicht den Eindruck auf ihn, als ob sie sich im Club vergnügte, aber vielleicht konnte er sie ja trotzdem dazu überreden, falls Kontakte außerhalb nicht erlaubt waren. Oder ... Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Oder er bat sie um diese Tantramassage. Ihre Ausführungen darüber reizten ihn, es klang nach einer interessanten Erfahrung. Und wenn es ihre Hände waren, die ihm diese Sinnesfreuden schenkten ...

Verdammt, schon die Vorstellung reichte, um ihn hart werden zu lassen!

Diese Frau wirkte mehr als verlockend auf ihn und er wurde das Gefühl nicht los, dass es ihr andersherum ähnlich erging.

 

*

 

Endlich Pause!

Vivica seufzte und lehnte den Kopf hintenüber an die Wand des Personalfahrstuhls, den Blick auf die Anzeige geheftet. Die Vier leuchtete auf, dann öffneten sich die Türen und sie betrat die Zentrale des Black Orchid. Hier oben liefen sämtliche Fäden zusammen, befanden sich die Verwaltung und Personalräume. Es gab zwei Aufenthaltsräume mit allen möglichen Spielereien wie Play Station, Flipper und Dartsautomat, und einen Pausenraum mit riesiger Küche. Der bot sogar einen stark eingeschränkten Blick auf den 9/11 Memorial South Pool, und sie liebte es, ihre Essenspause an einem der Fenster zu verbringen.

Sie nickte den wenigen Kollegen zu, die an diesem Nachmittag anwesend waren, holte sich Besteck sowie Serviette und ließ sich mit ihrer Frischhaltedose voller Salat an dem Fenstertisch ganz links nieder. Von dem aus hatte sie den besten Blick auf das Geschehen an der Südseite des Mahnmals. Wie immer wimmelte es dort von Touristen, die das Gelände besuchten, wo bis zu den Anschlägen des 11. September 2001 Nord- und Südturm des damaligen World Trade Center gestanden hatten. Bis dahin ein Wahrzeichen New Yorks und das Unikum in der Skyline Manhattans. Sie war damals noch keine elf Jahre alt gewesen und hatte am Anfang gar nicht verstanden, was da passierte. Im Gegenteil, als sie nach der Schule zu Hause den Fernseher eingeschaltet hatte, hatte sie das Ganze für einen abgefahrenen Actionfilm gehalten. Dann für eine Science-Fiction-Dokumentation.

Mit einem Blinzeln kehrte sie zurück in die Realität, stopfte sich die Ohrhörer in die Ohren, um ihrem aktuellen Hörbuch zu lauschen, und widmete sich dem Salat. Wie jeden Freitag war heute die Hölle los. Die Mitglieder nutzten am letzten Arbeitstag gerne noch einmal die Annehmlichkeiten des Clubs, um entspannt ins Wochenende zu starten. Im Gegensatz zum Clubbereich selbst war im Wellnessbereich am Samstag und Sonntag nicht viel los und es reichte, wenn die Hälfte des Personals anwesend war und im zweiwöchigen Rhythmus wechselte. Dementsprechend freute sie sich auf zwei freie Tage, die in all ihrer Pracht vor ihr lag.

Das Wetter sollte gut bleiben und sie hatte sich bis jetzt nur für Samstagabend mit ihren beiden besten Freundinnen verabredet. Abendessen, Bar, Club, das volle Programm. Seitdem sie nicht mehr mit Jeff zusammen war, gab es an jedem von Vivicas freien Wochenenden diesen Mädelsabend. Im Gegensatz zu Marinas Freund hatte Jeff sie nämlich nur für sich und zu Hause haben wollen. Und Sally war eh Single und tat, wozu sie Lust hatte. Außerdem brauchte sie den Beistand ihrer Freundinnen, sie musste ihnen dringend davon erzählen, was Mr. Undsworth – Farell – mit ihren Hormonen anstellte. Und sie hoffte, den einen oder anderen Tipp zu bekommen, wie sie das unterdrücken oder loswerden konnte. Diese Empfindungen verfolgten sie inzwischen Tag und Nacht, raubten ihr den letzten Nerv. Weil sie nicht gut schlief, fast nur an ihn dachte und von einer kribbelnden Unruhe beherrscht wurde.

Sie glaubte ihm zwar, dass er sie nicht der Geschäftsleitung melden würde, aber ein Rest Zweifel nagte dennoch an ihr. Nun, wenigstens hatte sie nur noch wenige Termine vor sich und konnte sich dann heute Abend mit einer Flasche Rotwein ablenken.

Am Ende der Pause packte Vivica ihr Zeug zusammen, fuhr in den Keller hinunter und verstaute alles in ihrem Spind. Kaum war sie zurück im Wellnessbereich, eilte Despina ihr entgegen.

»Beeil dich, bitte, ich musste dir noch einen Termin dazwischenquetschen! Nur eine schnelle Schulter-Nacken-Massage. Sorry.«

»Kein Problem!« Vivica seufzte innerlich und desinfizierte ihre Hände. »Welcher Raum?«

»Siebzehn.«

»Alles klar.« Sie eilte hinüber, drückte die Klinke mit dem Ellbogen hinunter und schubste die Tür mit dem Hintern hinter sich zu.

»Hallo, guten Tag!«, flötete sie und hob den Kopf, ihr Herz hämmerte los wie ein Wahnsinniger. »Mr. Undsworth!«, entfuhr es ihr.

»Bitte, wir hatten uns doch auf Farell geeinigt!« Er saß bereits mit nacktem Oberkörper auf dem Massagestuhl und lächelte ihr entgegen. »Tanzen Sie in Ihrer Freizeit? Sie haben einen tollen Hüftschwung.«

»Ich, äh ... nein.« Verlegen wandte sie sich ab und lief zum Regal, um ein Handtuch herauszunehmen. Wie beim letzten Mal legte sie es ihm um die Hüften und steckte es fest, fuhr den Stuhl ein wenig höher. »Haben Sie Last mit dem Nacken?« Sie ging zum Spender und pumpte sich eine Portion Massageöl in die Hand.

Farell wartete, bis sie ihn ansah, und verzog den Mund zu einem sexy selbstsicheren Lächeln. »Nein, aber ich mag, was Ihre Hände mit mir anstellen.«

In ihr explodierte Hitze, stieg ihr bis zu den Ohren, und sie senkte hastig den Kopf, damit er es nicht sah. Ohne weiter darauf einzugehen, trat sie hinter ihn und legte die Hände auf seine Schultern.

»Ist es in Ordnung, wenn ich aufrecht sitzenbleibe?«, erkundigte er sich und wandte den Kopf geringfügig in ihre Richtung.

»Ja, natürlich«, erwiderte Vivica und grub die Finger sanft in seine Muskeln.

»Mmh, ja!« Sein verhaltenes Stöhnen fuhr ihr direkt bis zwischen die Beine und ließ ihre empfindlichste Stelle pochen.

Atme, bleib locker! Er tut das nur, um dich zu verunsichern!

Aber es klang nicht so und kam beim zweiten Mal tief aus seiner Kehle. »Das ist so gut«, murmelte er.

Wie von selbst wurden ihre Hände sanfter, vor ihr saß kein Kunde mehr, sondern ein Mann, den sie begehrte. Es war sinnlos, das leugnen zu wollen. Deswegen verlor sie sich eine Weile in Betrachtung seiner Rückseite und genoss den Duft, der von ihm ausging. Irgendwie orientalisch, mit einer Ingwernote und etwas Frischem, Fesselndem.

Ob das seine eigene Note war? Zu gerne hätte sie an seiner nackten Haut geschnuppert. Und geleckt.

Die nächste Hitzewelle schwappte durch ihren Körper und ließ die Nervenenden vibrieren. Unvermittelt sehnte sie sich nach seiner Berührung, stellte ihn sich im Bett vor, über ihr. Leidenschaftlich, erfahren und auf ihre Lust bedacht.

»Vivica?«

Sie fuhr zusammen und blinzelte. »Ja?«

»Darf ich Sie etwas fragen?«

Verflucht noch eins, wie schaffte er es, bei dieser simplen Frage dermaßen verführerisch zu klingen? »Ähm, ja, natürlich.«

»Mir geht seit gestern nicht aus dem Kopf, was Sie über die Tantramassage erzählt haben.« Farells Stimme klang dunkel.

»Aha?«

»Ich würde das gerne ausprobieren.«

Ihr Magen zog sich zusammen. Vor was? Neid? Enttäuschung? Sie räusperte sich. »Meine Kollegin vorne am Empfang kann Ihnen gerne ...«

»Nein«, unterbrach er sie sanft aber bestimmt. »Ich möchte das mit Ihnen ausprobieren.«

Zum dritten Mal innerhalb weniger Minuten schaffte er es, dass sie beinahe vor Hitze verging und ihre Hormone ausflippten. Doch sie atmete tief durch und rief sich in Erinnerung, dass er nicht von einer Paarmassage geredet hatte.

»Nun, ich ... ich weiß nicht.«

»Ich kann mir keine andere Gebende vorstellen«, raunte er und fachte damit das süße Ziehen in ihrem Bauch an. »Und vielleicht ... können Sie mir auch zeigen, wie es andersherum funktioniert?«

In ihr stieg ein Zittern auf, das sie kaum beherrschen konnte. Hilfesuchend warf sie einen Blick auf die Uhr, nur noch fünf Minuten. Also hielt sie den Mund und ging in die letzte Phase der Massage über, vielleicht konnte sie es ja totschweigen. Weit gefehlt.

»Bitte, Vivica! Was muss ich tun, um Sie zu überzeugen?«

»Ich mache das normalerweise nicht, das habe ich doch schon gesagt.«

»Ja, ich weiß. Aber ich hatte gehofft, dass Sie trotzdem ja sagen. Sie können auch alles ausklammern, was Sie nicht massieren möchten.«

Sein Ernst? Er wollte sie damit bestechen, dass sie seinen Schwanz auslassen durfte? Sie stellte ihn sich nackt auf der Liege in einem Tempelraum vor, sexy und unwiderstehlich. Sein bestes Stück lag schwer und prall auf seinem Unterleib und bettelte förmlich um ihre Aufmerksamkeit. Nein, sie durfte jetzt nicht darüber nachdenken!

»So, fertig!«, meinte Vivica leise, strich noch einmal über seine Schultern bis zu den Oberarmen und trat zurück, um den Stuhl nach unten zu fahren. Dann flüchtete sie regelrecht zum Waschbecken.

Sie hörte, dass Farell sich anzog, und wusch sich extra lange die Hände. Sie musste den Raum noch wieder herrichten, traute sich aber nicht, das in seiner Anwesenheit zu tun. Himmel, war das peinlich!

Unerwartet spürte sie ihn dicht hinter sich und sie schaute überrascht auf, als er seine Visitenkarte auf den Waschtisch legte.

»Bitte!«, raunte er, viel zu dicht an ihrem Ohr. Und dann verblüffte er sie, biss gefühlvoll in ihren Nacken und leckte anschließend leicht darüber.