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LITERATURKLASSIKER PLUS: Franz Kafkas 'Brief an den Vater' (Originalfassung) + Wer war Franz Kafka? (Wissenswertes über den 'Brief') + Der heimliche Meister (Kafka-Biographie, spannend erzählt) + Kafka-FAQ (Wichtiges rund um Kafka, kurz und kompakt) Kafka entdecken: Erst wird der wohl berühmteste Brief der Weltliteratur vorgestellt: Franz Kafkas 'Brief an den Vater', der im handschriftlichen Original über hundert Seiten umfasst. Anschließend werden in 'Wer war Franz Kafka?' wissenswerte Schlaglichter auf diesen Brief geworfen. Obendrein vermittelt die berührende Kurzbiographie 'Der heimliche Meister' einen Eindruck von Kafkas bewegtem Leben. Und: Die Kafka-FAQ am Ende des Buches geben prägnant Antwort auf wichtige oder schlichtweg interessante Fragen rund um den tiefgründigen Herrn Kafka: Wieviel von Kafkas Leben steckt in seinem Werk? Was bedeutet 'kafkaesk'? Oder: Hatte Kafka einen unehelichen Sohn? LITERATURKLASSIKER PLUS: Die Buchreihe 'Literaturklassiker plus' präsentiert ausgewählte Werke der Weltliteratur mit einem Plus an Information: Begleittexte, die Wissenswertes rund um Werk und Autor vermitteln. Unterhaltsam und informativ. Literatur zum Genießen. Literaturklassiker im Ross & Reiter-Verlag entdecken: www.literaturklassiker.com
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Seitenzahl: 165
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Inhaltsverzeichnis
Start
Portrait von Franz Kafka
Kafka entdecken
BRIEF AN DEN VATER
Wer war Franz Kafka?
Der heimliche Meister
Kafka-FAQ
-Kurz und prägnant: Was muss man über Kafka wissen?
-Was macht Kafkas Werk so besonders?
-Wie wird Kafka als Autor eingeordnet?
-Was bedeutet »kafkaesk«?
-Wieviel von Kafkas Leben steckt in seinem Werk?
-Was war es für eine Zeit, in der Kafka lebte?
-Welche Stadt war Prag zur Zeit Kafkas?
-Welche Persönlichkeit hatte Kafka?
-Wie wichtig war Kafka das Schreiben?
-War Kafka schwul?
-Hatte Kafka einen unehelichen Sohn?
-Welche Farbe hatten Kafkas Augen?
-War Kafka schon zu Lebzeiten berühmt?
-Warum wollte Kafka, dass seine Werke nach seinem Tod vernichtet werden?
-Woran starb Kafka?
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Impressum
Franz Kafka
BRIEF AN DEN VATER
Mit Begleittexten von Andreas Dalberg
»Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.«
Franz Kafka
In diesem Band der Reihe Literaturklassiker plus lernt der Leser auf unterhaltsame wie informative Weise Kafka kennen. Erst wird der wohl berühmteste Brief der Weltliteratur vorgestellt: Franz Kafkas Brief an den Vater, der im handschriftlichen Original über hundert Seiten umfasst. Anschließend werden in Wer war Franz Kafka? wissenswerte Schlaglichter auf diesen Brief geworfen, in dem Kafka sein Innerstes ausbreitet: sein Denken, Empfinden, Erleben. Dadurch wird Kafka als Persönlichkeit sichtbar.
Einen Einblick in sein bewegtes Leben, seine schwierige Vaterbeziehung und seine ungewöhnliche Liebe zu Felice Bauer, vermittelt zudem die berührende Kurzbiographie Der heimliche Meister. Und: Die Kafka-FAQ am Ende des Buches geben prägnant Antwort auf wichtige oder schlichtweg interessante Fragen rund um den tiefgründigen Herrn Kafka: Wieviel von Kafkas Leben steckt in seinem Werk? Was bedeutet kafkaesk? Oder: Hatte Kafka einen unehelichen Sohn?
Es lohnt sich, Kafkas Brief an den Vater zu entdecken. Zum einen, weil Kafka im Zenit seiner intellektuellen und sprachlichen Fähigkeiten stand, als er den Brief schrieb. Mehr aber noch, weil in diesem Brief die unverwechselbare Stimme eines Menschen hörbar wird, der einer der faszinierendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts war.
Liebster Vater,
Du hast mich letzthin einmal gefragt, warum ich behaupte, ich hätte Furcht vor Dir. Ich wußte Dir, wie gewöhnlich, nichts zu antworten, zum Teil eben aus der Furcht, die ich vor Dir habe, zum Teil deshalb, weil zur Begründung dieser Furcht zu viele Einzelheiten gehören, als daß ich sie im Reden halbwegs zusammenhalten könnte. Und wenn ich hier versuche, Dir schriftlich zu antworten, so wird es doch nur sehr unvollständig sein, weil auch im Schreiben die Furcht und ihre Folgen mich Dir gegenüber behindern und weil die Größe des Stoffs über mein Gedächtnis und meinen Verstand weit hinausgeht.
Dir hat sich die Sache immer sehr einfach dargestellt, wenigstens soweit Du vor mir und, ohne Auswahl, vor vielen andern davon gesprochen hast. Es schien Dir etwa so zu sein: Du hast Dein ganzes Leben lang schwer gearbeitet, alles für Deine Kinder, vor allem für mich geopfert, ich habe infolgedessen »in Saus und Braus« gelebt, habe vollständige Freiheit gehabt zu lernen, was ich wollte, habe keinen Anlaß zu Nahrungssorgen, also zu Sorgen überhaupt gehabt; Du hast dafür keine Dankbarkeit verlangt, Du kennst »die Dankbarkeit der Kinder«, aber doch wenigstens irgendein Entgegenkommen, Zeichen eines Mitgefühls; statt dessen habe ich mich seit jeher vor Dir verkrochen, in mein Zimmer, zu Büchern, zu verrückten Freunden, zu überspannten Ideen; offen gesprochen habe ich mit Dir niemals, in den Tempel bin ich nicht zu Dir gekommen, in Franzensbad habe ich Dich nie besucht, auch sonst nie Familiensinn gehabt, um das Geschäft und Deine sonstigen Angelegenheiten habe ich mich nicht gekümmert, die Fabrik habe ich Dir aufgehalst und Dich dann verlassen, Ottla habe ich in ihrem Eigensinn unterstützt und während ich für Dich keinen Finger rühre (nicht einmal eine Theaterkarte bringe ich Dir), tue ich für Freunde alles. Faßt Du Dein Urteil über mich zusammen, so ergibt sich, daß Du mir zwar etwas geradezu Unanständiges oder Böses nicht vorwirfst (mit Ausnahme vielleicht meiner letzten Heiratsabsicht), aber Kälte, Fremdheit, Undankbarkeit. Und zwar wirfst Du es mir so vor, als wäre es meine Schuld, als hätte ich etwa mit einer Steuerdrehung das Ganze anders einrichten können, während Du nicht die geringste Schuld daran hast, es wäre denn die, daß Du zu gut zu mir gewesen bist.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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