Briefe 1840 - 1890 - Gottfried Keller - E-Book

Briefe 1840 - 1890 E-Book

Gottfried Keller

0,0

Beschreibung

Kellers gesammelte Briefe an seine Mutter und seine Freunde und Kollegen finden sich hier in diesem Band.

Das E-Book Briefe 1840 - 1890 wird angeboten von Jazzybee Verlag und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 131

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Briefe

Gottfried Keller

Inhalt:

Gottfried Keller – Biografie und Bibliografie

München 1840-1842

An die Mutter

An die Mutter

An die Mutter

An die Mutter

An die Mutter

Zürich 1843-1847

An Rudolf Leemann

An Johann Salomon Hegi

An Luise Rieter

An Frau Orelli-Breitinger

Heidelberg 1848-1850

An Eduard Dößekel

An Mutter und Schwester

An Mutter und Schwester

An Johanna Kapp

Berlin 1850-1855

An Ferdinand Freiligrath

An Wilhelm Baumgartner

An Mutter und Schwester

An die Mutter

An Hermann Hettner

An Hermann Hettner

Zürich 1856-1890

An Lina Duncker

An Ludmilla Assing

An Regula Keller

An Marie Erner

An Adolf Exner

An Marie Exner

An Jakob Baechtold

An Marie von Frisch geb. Exner

An Adolf Exner

An Paul Heyse

An Theodor Storm

An Theodor Storm

An Theodor Storm

An Eduard Münch in Neuyork

An Marie von Frisch

An Paul Heyse

An Wilhelm Petersen

An Marie von Frisch

An Marie Melos

An Wilhelm Petersen

An Wilhelm Petersen

An Marie von Frisch

An Theodor Storm

An Adolf Erner

An Marie von Frisch

An Wilhelm Petersen

An Theodor Storm

An Wilhelm Petersen

An Theodor Storm

An Maria Knopf

An Ferdinand Weibert

An Marie von Frisch

An Marie von Frisch

An Marie Melos

An I. Schweizer-Labhart

An Maria Knopf

An Ida Freiligrath

An Marie von Frisch

Briefe, Gottfried Keller

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

Loschberg 9

86450 Altenmünster

ISBN: 9783849618414

www.jazzybee-verlag.de

[email protected]

Frontcover: © Vladislav Gansovsky - Fotolia.com

Gottfried Keller – Biografie und Bibliografie

Hervorragender Dichter, geb. 19. Juli 1819 in Zürich, gest. daselbst 16. Juli 1890, widmete sich zuerst der Landschaftsmalerei und verweilte zu seiner künstlerischen Ausbildung 1840–42 in München; von bitterer Not gezwungen, kehrte er in die Heimat zurück, wo er sich bald darüber klar wurde, daß er mehr zur Poesie als zur Malerei begabt war. Die erste Sammlung seiner »Gedichte« (Heidelb. 1846) fand den Beifall berufenster Kenner, wie Varnhagen, und mit Hilfe eines Züricher Staatsstipendiums konnte K. 1848 für mehrere Jahre nach Heidelberg gehen, um an der Universität und im Verkehr mit Ludwig Feuerbach, Hermann Hettner u. a. seine Bildung zu ergänzen und zu vollenden. 1850 zog er nach Berlin, zunächst um seine Kenntnis des Theaters zu bereichern, denn er wollte Dramatiker werden. Er blieb daselbst bis Dezember 1855, gewann allerdings viel Einsicht in die dramatische Kunst, vollendete aber keinen seiner dramatischen Entwürfe; dagegen gelangen ihm zahlreiche lyrische Erzeugnisse, die er in einer zweiten Sammlung: »Neue Gedichte« (Braunschw. 1851), vereinigte, und vor allem der große autobiographische Roman: »Der grüne Heinrich« (das. 1854–55, 4 Bde.; neue Bearbeitung, Stuttg. 1879–80), mit dem er sich in die vorderste Reihe der deutschen Dichter stellte. Er hat darin die Geschichte seines eignen Irrtums in der Berufswahl sowie seiner künstlerischen und religiösen Entwickelung in ungemein gedankenreicher Weise und poetischer Fülle dargestellt. Bald darauf erschien der erste Band seiner Erzählungen »Die Leute von Seldwyla« (Braunschw. 1856; mit den Meisterstücken: »Romeo und Julia auf dem Dorfe«, »Die drei gerechten Kammacher«), die wegen der Anmut ihres Humors, der Tiefe ihrer Poesie und der Kraft der Gestaltung die Bewunderung aller Einsichtigen errangen, aber nur sehr langsam den Weg zum großen Publikum fanden. 1861 wurde K. zum ersten Staatsschreiber des Kantons Zürich ernannt und blieb es bis 1876 in so reger amtlicher Tätigkeit, daß ihm dichterisches Schaffen kaum möglich war. Erst nach seinem Rücktritt konnte er alte und neue poetische Pläne ausführen, und nun erst kam die Blütezeit seines literarischen Ruhmes. Noch kurz vorher waren die reich vermehrte 2. Auflage seiner »Leute von Seldwyla« (Stuttg. 1873–74, 4 Bde.; 36. Aufl. 1904) sowie die höchst anmutigen und geistvoll heitern »Sieben Legenden« (das. 1872, 28. Aufl. 1903) erschienen, in denen ein ganz neuer Ton der Ironie gegen die Kirche angeschlagen war. Nun schrieb K. die oben erwähnte Neubearbeitung seines »Grünen Heinrich« (29. Aufl. 1903), dessen erster tragischer Schluß einem tröstlichern, kontemplativen Ende weichen mußte (vgl. Leppmann, G. Kellers »Grüner Heinrich« von 1854/55 u. 1879/80, Berliner Diss., 1902), und eine neue Sammlung: »Züricher Novellen« (Stuttg. 1878, 2 Bde.; 32. Aufl. 1903), darin die Meisterwerke: »Der Landvogt von Greifensee« und »Das Fähnlein der sieben Aufrechten«. In dem folgenden Novellenzyklus »Das Sinngedicht« (Berl. 1882, 28. Aufl. 1903) fand jene lebensfreudige Gesinnung des Dichters, die allen seinen Werken eigentümlich ist, erhöhten Ausdruck; und gegen die unerfreulichen Auswüchse der Zeit schwang er die Geißel des satirischen Humors in dem Roman »Martin Salander« (das. 1886, 24. Aufl. 1903), der sich durch Klarheit der Komposition und Schönheit der Gestaltung auszeichnet. Eine mit den im Laufe der Jahre entstandenen neuen Versen vermehrte Ausgabe seiner Lyrik veranstaltete K. in den »Gesammelten Gedichten« (Berl. 1883; 17. Aufl. 1903, 2 Bde.); hier erschien er als ein männlich herber, zur Satire geneigter, aber inniger Sänger ganz eigner Art. Kellers Poesie wurzelt tief im heimisch schweizerischen Volkscharakter, den er stets mit glühender Liebe umfaßte, auch seine Sprache behielt die schweizerische Färbung bei. Er ist ausgezeichnet durch echt männliche ideale Gesinnung, kernigen Humor, anschauliche und originelle Phantasie und durch ein großartiges Darstellungsvermögen. Als epischer Dichter gehört er zu den ersten Meistern des Jahrhunderts. Sein Bildnis s. Tafel »Deutsche Klassiker des 19. Jahrhunderts« (in Band 11). Die Ausgabe seiner »Gesammelten Werke« (Berl. 1889–90, 10 Bde.; seitdem mehrfach aufgelegt, zuletzt Stuttg. 1904), besorgte K. noch selbst. Nach seinem Tod erschienen: »Nachgelassene Schriften und Dichtungen« (Berl. 1893) und »Gottfried Kellers Leben. Seine Briefe und Tagebücher«, herausgegeben von Jakob Bächtold (Berl. 1892–96, 3 Bde. in mehreren Auflagen; dazu als Nachtrag die »Gottfried Keller-Bibliographie«, das. 1897; kleine Ausgabe der Biographie, ohne die Briefe und Tagebücher, das. 1898); den »Briefwechsel zwischen Theodor Storm und Gottfried K.« veröffentlichte Köster (das. 1904). Vgl. F. Th. Vischer, Altes und Neues, Heft 2 (Stuttg. 1881); Brahm, Gottfried K. (Leipz. 1883); Brenning, Gottfried K. nach seinem Leben und Dichten (Brem. 1891); Kambli, Gottfried K. nach seiner Stellung zu Religion und Christentum etc. (St. Gallen 1892); Frey, Erinnerungen an Gottfried K. (2. Aufl., Leipz. 1893); Brun, Gottfried K. als Maler (Zürich 1894); E. v. Berlepsch, Gottfried K. als Maler (Leipz. 1894); H. v. Treitschke in Bd. 4 seiner »Historischen und politischen Aufsätze« (das. 1897); A. Köster, Gottfried K., sieben Vorlesungen (das. 1899); F. Baldensperger, G. K., sa vie et ses œuvres (Par. 1899); Ricarda Huch, Gottfried K. (6. Aufl., Berl. 1904).

München 1840-1842

An die Mutter

München, den 18. Mai 1840.

Liebe Mutter!

Endlich bin ich angekommen in dem gelobten Lande. Nachdem ich den Paß erhalten hatte, führte mich Müller in einer Chaise nach Konstanz, wo ich aber wegen neuer Unannehmlichkeiten mit dem Gepäck vier Tage warten mußte. Sonntags vor acht Tagen fuhren wir endlich, Steffen und ich, mit dem Dampfschiff nach Lindau oder wollten vielmehr nur; denn in Rorschach zerbrach die Maschine, und wir mußten dort wieder übernachten; indessen lud uns ein katholischer Kaplan zum Essen ein. Von Lindau aus fuhren wir mit einer Retourkutsche für neun Gulden bis nach München, mußten aber mehr übernachten als mit der Post, so dass es am Ende beinahe gleich herauskam, nur dass ich für die Effekten nichts zahlen mußte. So bin ich denn hier angekommen und, nachdem ich drei Tage im Gasthof logierte, im nämlichen Zimmer, welches Müller bewohnte, einquartiert.

Es ist mitten in der Stadt und ganz bequem mit Sofa, gutem Bett, Kommode und zwei Tischen; die Stühle sind gepolstert; dennoch kostet es nur vier Gulden Zürichgeld, wobei mir noch die Stiefel und Kleider geputzt werden. Steffen hat ein kleines Dachstübchen in einer abgelegenen Gegend für den gleichen Preis, die meisten Zimmer kosten sonst sechs, sieben bis acht Gulden monatlich ... Ich befinde mich sehr wohl hier. Man kann über die Straße gehen, ohne dass man von allen Seiten begafft und für stolz ausgeschrieen wird. Kein Mensch achtet auf den andern; alles geht bunt durcheinander. Kommt man aber mit den Leuten in Berührung, so sind sie höflich und gefällig, nur die Weibsbilder von der bürgerlichen Klasse sind ungemein roh. Sie fluchen und schimpfen wie bei uns die Stallknechte und sitzen alle Abend in der Kneipe und saufen Bier. Sogar die nobelsten Damen gehen ins Kaffeehaus und trinken da - nicht Kaffee, sondern so zum Spaß eine Maß Bier bis zwei ...

Die Reise und alle Ausgaben (ich mußte Staffelei, Leinwand, Farben usf. kaufen) haben mich mehr gekostet, als ich glaubte, z. B. mußte ich für die Aufenthaltskarte einen halben Gulden bezahlen, einen Gulden ins Krankenhaus für ein halbes Jahr, und so noch vieles; die Reisenden werden fürchterlich ausgesogen allenthalben. Jetzt habe ich mich aber eingerichtet und werde von nun an Hausen. Ich nehme gar nichts zu mir bis zum Mittagessen, obgleich ich im Anfang manchmal noch Hunger bekomme. Dann gehe ich ins Speisehaus und bekomme für sieben Kreuzer Suppe, Fleisch und Gemüse, nach Verlangen zugerichtet; mit Bier kostet es zehn Kreuzer. Manchmal esse ich zu Nacht und manchmal nicht. Ich bin schon mit vielen Künstlern bekannt geworden und habe gesehen, daß selbst die mittelmäßigen sich gut durchbringen ... - Ich grüße Regula tausendmal und verbleibe Euer Sohn und Bruder

Gottfried Keller.

Gott sei mit Euch! - Laß doch meine Briefe nicht so herumliegen, wie gewöhnlich! Was das Geld betrifft, so mache, daß Du es bald schickst, oder sonst einrichtest, denn in zwei Wochen gehe ich aufs Land, und da möchte ich es vorher gesichert wissen. Es tut mir leid, daß Du so viel Mühe hast.

An die Mutter

München, den 19. Oktober 1840.

Liebe Mutter!

Daß Ihr zu Hause mich für fähig gehalten habt, eine Krankheit zu erlügen, um Geld zu erhalten, war mir eben keine große Erquickung, da ich eben damals, als ich den Brief erhielt, kaum noch auf den Beinen stehen konnte. Ich lag vier ganze Wochen im Bett und bekam nichts als Fleischbrühe und Wasser zu saufen, so daß Dein Traum ziemlich erfüllt war; denn ich war so abgemagert und schwach, als ich wieder ausgehen konnte, daß ich vor mir selbst erschrak, als ich in den Spiegel schaute. - Doch werde ich in Zukunft nichts mehr von dergleichen Sachen schreiben, es mag mir gehen, wie es will, da man zu allem Elend noch glaubt, ich lüge. Was das viele Geldbrauchen betrifft, so weiß ich am besten, für was ich es ausgebe; auf jeden Fall nicht fürs Lumpen. Auch gehe ich nicht mit Lumpen, sondern einzig und allein mit Hegi von Zürich, welcher mein bester Freund hier ist, und wir sitzen meistens ganz allein beieinander. Du wirst Dich wahrscheinlich wundern, daß die letzten vier Louisdor bereits wieder gebraucht sind, wenn Du nicht bedenkst, daß ich dem Doktor 16 Gulden, dem Apotheker 8 Gulden, der Magd, welche alle Nächte bei mir gewacht und mich sonst gut gepflegt hat, einen Taler und obendrein den Mietzins bezahlen mußte. Dazu mußte ich, als ich wieder essen und ausgehen durfte, feinere und kräftigere Speisen nehmen und eine Zeit lang Rheinwein trinken, um wieder zu Kräften zu kommen. Auch schaffte ich mir ein Flanellleibchen, Unterhosen und Überschuhe an, weil das Wetter hier immer naß und kalt ist und ich mich vorzüglich auf den Winter warm halten muß. Du wirst mir vielleicht indessen auch wieder nicht glauben, daß der Doktor an meinem Aufkommen gezweifelt hat. Du wirst aus allem also einsehen, daß ich das übrige Geld noch brauche; weil ich wenigstens zwei Monat Zeit haben muß, um etwas zu machen, das ich verkaufen kann. Nachher trage keine Sorge mehr für mich! Was Deine Meinung im vorletzten Briefe betrifft, daß ich nämlich wieder nach Haus kommen sollte, so traust Du mir da nicht viel Charakter zu. Die Leute würden ein schönes Gelächter haben. Ich habe einmal meine Bahn angetreten und werde sie auch vollenden, und müßte ich Katzen fressen in München. Fischer ist schon über zwei Wochen hier. Wir müssen nächstens Holz kaufen, denn es ist abscheulich kalt; und was mich betrifft, so muß ich den ganzen Tag essen, so ausgehungert bin ich durch die Krankheit worden.

Grüße alle!

Dein Sohn Gottfried Keller.

An die Mutter

München, den 9. September 1841.

Liebe Mutter!

Ich melde Dir hiermit den Empfang des Geldes sowohl, als Deines werten Briefes, und muß Dir gestehn, daß ich das Paket nur mit Angst eröffnete, weil ich wußte, daß nur durch liebevolle Aufopferung und Entbehrung von Deiner Seite die Sendung dieses Geldes möglich geworden war. Desto unerwarteter und befremdender mußten mich Deine Berichte von Herrn Vogel und Frau Schinz berühren, und wirklich sind solche Aussprüche von Leuten, die sonst mehr Kenntnis besitzen, hart zu verdauen. Daß Hr. Vogel ungern in die Sache einging, sie sogar ablehnte, mag daher kommen, daß Du zu ihm gegangen bist, ohne daß er etwas von mir gesehen hat. Er urteilte halt nur nach Steiger etc. und vermutet wahrscheinlich in mir einen der gewöhnlichen Koloristenlehrjungen, welche derselbe sonst zu halten pflegt. Daß er sich meiner nicht erinnerte, ist merkwürdig, indem er mich doch durch Kaspar Rordorf in seinem letzten Briefe grüßen ließ. Die Gründe und Ansichten des Herrn Vogel, das schwere Auskommen, die nötigen Talente usw. betreffend sind mir ebenso oft schon von Anfang an von allen Leuten vorgeleiert worden und werden jedem jungen Menschen gesagt, daß es eigentlich gar keine Künstler mehr gäbe, wenn jeder darauf horchen wollte. Es ist nur die Frage, welche auch Du mir stellst und welche ich deswegen jetzt frisch wieder reiflich überdenke, ob ich wirklich zum Maler geschaffen sei und die nötigen Talente habe oder nicht. Hier muß ich nun bemerken, daß mir von allen Leuten, Kennern und Nichtkennern, weder in Zürich noch hier gesagt worden ist, ich tauge nichts dazu. Frau Dekan Schinz selbst hat mich nur immer aufgemuntert und gelobt, wenn ich zu ihr kam; und worauf sie nun ihren jetzigen Ausspruch gründet, ist mir nicht recht klar. Wenn man in Zürich nun sagt, ich werde nichts, so kann ich wiederum die Stimme meiner jetzigen Umgebung, die eben nicht aus Mistfinken besteht, auch nicht verachten, und welche mich nur aufmuntert. Wenn ich nun meinen Eifer und die einzige Neigung zur Landschaftsmalerei dazu rechne, welche ich immer gehegt, und daß ich mir gar keinen Beruf denken kann, bei dem ich mich besser finden würde, so denke ich, die Frage ist nicht schwer zu entscheiden. Daß Herr Vogel sagt, er könnte mit seinem Verdienst seine Familie nicht ernähren, benimmt mir eben das Zutrauen an seine anderen Aussagen; denn, wenn er wollte, so konnte er sechs Familien, wie seine, ernähren. Daß er sich nicht nach anderen Leuten zu richten braucht und seine Gemälde selbst zu behalten vermag, ist kein Grund zu seinen Ansichten.

Dem sei nun, wie es will, ich werd in den nächsten Wochen zwei entworfene und leicht gemalte Landschaften heimschicken und dem Ausspruche unterwerfen; Herrn Vogel werde ich natürlich seinem Wunsche gemäß nicht schreiben; wenn Du meinst, er werde einige Augenblicke zum Ansehen der Bilder verwenden, so kannst Du ihn ja dazu noch bitten. Hingegen werde ich einen Brief an Herrn Ulrich mitschicken und ihn bitten, die Sachen anzusehen.