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In den 1870er Jahren treibt der gelernte Färber Carl Biebighäuser (03.12.1842 - 18.05.1900) sein Unwesen im Tal der Wupper. Von Elberfeld bis Barmen, zwischen Schwelm, Neviges und Altena gilt er als "Robin Hood" oder "Schinderhannes" des Bergischen Landes, und ist der "Star" seiner Zeit. In der Nacht des 30. März 1874 wird Biebighäuser durch Verrat in einer Höhle am Mirker Busch überrascht und verhaftet. Der durch zahllose Tumulte gestörte Prozess (24.-29. Juli 1874) endete erst nach der Räumung des Gerichtsgebäudes und der angrenzenden Strassen am 29. Juli 1874 um 1 Uhr nachts. Doch Wuppertaler hängen keinen, sie hätten ihn denn. Nur zwölf Tage später gelingt Biebighäuser die Flucht. Postwendend schreibt er der Barmer Zeitung und diese veröffentlicht prompt sein Schmähgedicht. Der Elberfelder Born Verlag gibt sogar einen Epos über "den argen Bösewicht" heraus. Schließlich wird Biebighäuser mit seiner Bande bei einem seiner zahlreichen Wirtshausbesuche erkannt und erneut verhaftet und endgültig für zehn Jahre eingesperrt. Nach langen Jahren im Gefängnis und der Rückkehr ins Tal macht Biebighäuser mit einem Streifenpolizisten bekanntschaft, pikanterweise in einem "Etablissement An der Fuhr", dem heutigen Islandufer. Das führt zur erneuten Verhaftung Biebighäusers. Er gilt als nicht mehr resozialisierbar und wird nach Amerika abgeschoben. Kurze Zeit später aber ist Carl Biebighäuser wieder da. Er behauptet, sie hätten ihn in Amerika gar nicht erst einreisen lassen und ihn direkt wieder zurückgeschickt: "En Amerika hatten se schleite Völker genoch, do konnten se meck nit bruken". Wieder im Wuppertal eröffnet Biebighäuser in der Parlamentsstrasse 7 eine Gemüsehandlung, die er dann bis zum Ende seiner Tage betreibt. Der Wuppertaler Olaf Reitz ist als Schauspieler, Sprecher, Regisseur und Theatermacher über die Landesgrenzen hinweg aktiv.
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