Celebrate Visibility - Transsexualität - Ein Coming-out - Thomas Mehrhof - E-Book

Celebrate Visibility - Transsexualität - Ein Coming-out E-Book

Thomas Mehrhof

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Beschreibung

Mein inneres Outing als transsexueller Mensch, Frau zu Mann, habe ich 2018 in einem Moment tiefer Stille erlebt. Dem ging eine lebenslange Sehnsucht nach einer sichtbaren Identität im „richtigen“ Geschlecht voraus, welche nur zeitweise in Nischen existieren durfte. Diese Nischen waren ausgewählte Lederpartys oder besondere Beziehungskonstellationen, die ihre räumliche und zeitliche Begrenzung hatten. So wurde ich ein sehnsuchtsvoller Suchender mit vielen Namen: Robert, Demian … Chris. Aber wo war Thomas? Thomas, der Name, den ich als kleines Kind schon im Herzen trug. Der Name, den alle meine Regenwürmer, Forellen und schließlich auch mein grau getigerter Kater Tommy trug! Thomas kam zu mir. Nachdem mein Leben an einem Tiefpunkt war. In großer Ruhe und Stille. So sollen auch die Texte und Bilder dieses Werkes die Betrachter*innen einladen, sich die Ruhe und die Zeit zu nehmen, um in einen Dialog zu treten, der bestenfalls einen Perspektivenwechsel zur Folge hat. Abseits von lautmalerischen Definitionen oder oberflächlichen Klischeebildern. Eine Reise durch europäische Städte und Länder der etwas anderen Art. --- During my outing as a transsexual person (female-to-male) in 2018, I experienced a moment of deep silence with my inner self. This was preceded by a lifelong yearning for a visible identity of the „right“ gender, an identity which was only allowed to exist temporarily in niche groups. These niche groups were leather parties or special relationship constellations that had spatial and temporal limitations. So I became a longing seeker with many names: Robert, Demian ... Chris. But where was Thomas? Thomas, the name I held in my heart as a small child. The name that all my earthworms, trout and finally also my gray tabby cat Tommy carried! Thomas came to me as my life was at a low point. In great peace and quiet. The texts and pictures of this book invite the reader to take their time in a moment of silence to enter this written dialogue, which in the best case should result in a change of perspective; away from onomatopoeic definitions or superficial cliché images: A journey through European cities and countries of a somewhat different kind.

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Celebrate Visibility

Transsexualität - Ein Coming-out

Kunstbuch mit Fotos aus europäischen Städten und Landschaften mit lyrischen Texten

Thomas Mehrhof

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Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet - www.herzsprung-verlag.de

© 2023 – Herzsprung-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Alle Rechte vorbehalten. Hardcoverauflage erschienen 2021.

Lektorat + Herstellung: CATcreativ – www.cat-creativ.at

Englische Übersetzung: Ursula Young

Erläuterungen zum mit * versehenen Texten finden sich im Glossar am Endes des Buches.

Fotos und Collagen: T. Mehrhof; Interview: Martina Meier MA

Cover Background: © sweasy - Stock Adobe lizenziert

ISBN: 978-3-96074-730-7

*

Inhalt

Vorwort

Preface

Aus schwindeligen Höhen

The dizzy heights

Bienenvolk

Bee colony

Der Anker

The anchor

Die große Tochter

The elder daughter

Der Schamane

The shaman

Du Vater

Thou Father

Fünf Stämme ... Fünf Gedanken

Five tribes ... Five thoughts

Nischen

Niches

Transzendenz

Transcendence

Details

Details

Geniale Freundin

My genius girlfriend

Freiheit

Freedom

Kopfstand

Headstand

Krista Beinstein / Fotografin

Krista Beinstein / Photographer

Lass den Löwen raus

Let the lion out

Raphael Lebensfreund

Raphael Guardian

Licht und Stille

Light and Silence

Ökonomie

Economics

Solidarität

Solidarity

Technik und Aufbruch

Technology and new beginnings

Durchbruch

Breakthrough

Farben des Lebens

Colours of life

Hirnstruktur pur

Pure brain structure

Macchina volante

Flying Machine

Papa,

Papa,

Boccaccios Ringparabel

Boccaccio’s Parable of the Ring

Welt aus Pappe

A world of cardboard

Navigation

Navigation

Vaterschaft

Fatherhood

Heute Abend bin ich Demian

Tonight I’m Demian

Schritt für Schritt

Step by Step

Wort und Schwert

The Word and the Sword

Kerzenlicht

Candlelight

Kinderträume

Childrens dreams

Pride and Rock’n Roll

Pride and Rock’n Roll

Interview

Interview

Glossar

Glossary

Der Autor

The author

*

Vorwort

Welcher Mensch kennt nicht die Zerrissenheit, wenn Träume und Sehnsüchte, die man nicht einzuordnen vermag, so groß werden, dass sie in die Seele schneiden und so heftig schmerzen, dass sie innerlich fest und sicher verschlossen werden müssen?

Jeder Mensch kennt das.

Die ursächlichen Beweggründe mögen unterschiedlich sein. Es ist die Selbstwahrnehmung unserer inneren Wirklichkeit in all ihren Farben. Sie unterscheidet uns voneinander. Kann uns trennen oder miteinander verbinden.

Eine Laune der Natur, so umschrieb mein Frauenarzt 1993 das Phänomen der Transsexualität. Im Hinblick auf die erwähnte Thematik kann diese Andersartigkeit einen Menschen in eine Nischenexistenz zwingen, in der er oder sie für eine kurze Weile diesem Schatten entkommen kann, in dem man sozial existieren muss. Immer der Gefahr einer Abhängigkeit ausgesetzt, emotional, wirtschaftlich oder in Substanzen flüchtend.

Menschliche Vielfalt kann zugelassen werden, wenn der Raum dafür aufgemacht wird. Gesellschaftliche, politische und rechtliche Anerkennung fördert die öffentliche Sichtbarkeit. Sie befreit Menschen aus einer Gefahrenzone, in der für sie als Konsequenz Depression droht, bis hin zum Suizid.

Sichtbarkeit und Emotionen

Wir können Emotionen und Wirklichkeiten in Worte fassen, in Aktionen oder in Bildern. Für eine zwischenmenschliche Kommunikation bedarf es eines Mediums, das an Engramme anknüpft, um im Denkprozess Assoziationen entstehen zu lassen. Zwischen Text und Bild, die sich in diesem Kunstbuch gegenüberstehen, entwickelt sich ein Dialog. Die BetrachterInnen können sich darauf einlassen, um einen eigenen subjektiven Konsens zu finden.

Wozu an Engramme anknüpfen? Wissenschaftlich neurologischen Erkenntnissen zufolge bildet das menschliche Gehirn im Laufe der Entwicklung Denkprozesse aus, in denen die äußere Wirklichkeit immer wieder abgeglichen werden muss. Das bedeutet: Menschen lernen. Eine Auseinandersetzung mit Themen fordert uns heraus. Wir bilden neue Engramme – wir lernen etwas über unsere Mitmenschen. Indem wir etwas über sie erfahren, mit ihnen kommunizieren, kann Empathie und Mitgefühl entstehen, die Grundlagen der Nächstenliebe.

Sichtbarkeit beginnt nicht erst mit der Phänomenologie männlich oder weiblich. Sie beginnt viel früher.

BILDER und WORTE

Prozesshaft und aus verschiedenen Blickwinkeln heraus benutze ich das Medium Fotografie in bildgestalterischer Weise und lasse diese auf den Betrachter/die Betrachterin wirken. Um Aspekte der Bilder zu verfeinern, wurden sie teilweise digital bearbeitet, damit in einer surrealen und imaginären Dimension eine autonome Sprache entstehen kann. Die inneren Dialoge, die die Fotografien transportieren, beschreiben meine Transsexualität, die sich ihren dornigen und schweren Weg in die äußere Welt bahnt, die soziale Umwelt.

Lyrische Texte in deutscher und englischer Sprache und in unterschiedlichen Formen wie Alltagsgedicht, Prosa, Akrostichon oder Blackmail Poem sind wie Schlüssel zu einer anderen Welt, die die Bildsprache dolmetschen, ohne sie zu übertönen. Es ist die Einladung an eine Welt, die nicht so bleiben muss wie sie ist, die wir gestalten können. Miteinander, respektvoll und in bunter Vielfalt.

Die Reise durch Europa – Stimmungen, Farben und Texte

Die Bilder neben den lyrischen Texten beinhalten einen ganz eigenen Aufforderungscharakter. Sie bewegen sich in unterschiedlichen Zeiten, verwandeln die Farben in eine bedeutsame, der Thematik Transsexualität zugewandte Stimmung, ohne zu laut zu werden.

Zum Beispiel das Foto mit der Thematik der Vielfalt, es deutet exemplarisch auf eine gewisse Oberflächlichkeit hin, die konsumiert und Tiefe nicht lebt, aber dennoch spiegelt sich darin die Ernsthaftigkeit des inneren Geschehens wieder (christlich-religiös die weiße Taube). Gerne bediente ich mich hier eines großen Geistes: Gotthold Ephraim Lessing. In einer pluralistischen Gesellschaft, die so offen ist wie nie zuvor, verbirgt sich auch die Gefahr der Oberflächlichkeit. Lessings Hommage an Gleichheit und Toleranz in seinem bekanntesten Werk „Nathan der Weise“ zitiere ich an einer markanten Stelle. Ein in der Peterskirche in Rom aufgenommenes Bild, das ich als Liebe zu den Menschen deuten würde, das Heiligkeit in sich trägt und gleichzeitig auch ein Bild der Hoffnung und Toleranz ist, steht im Widerspruch zu Konsum und Werteverfall. Digital bearbeitet habe ich es auf eine Art, die diesen Spannungsbogen abbildet. Warum in diesem Kontext solches Vorgehen? Weil auch das Thema Transsexualität erstens nicht assimiliert, also von einer konsumierenden Gesellschaft geschluckt werden darf, ja davor beschützt werden muss, um betroffenen Menschen mit ernsthaften Respekt und Verständnis zu begegnen. Und zweitens, weil ich selbst mit dem Thema Transsexualität sträflich oberflächlich umgegangen bin. Um nicht zu sagen: ausgewichen bin! Eine entwaffnende Reflexion, die eine folgenreiche Selbsterkenntnis mit sich führt(e).

In europäischen Großstädten wie London, Rom, Wien und Hamburg erfasste mich oft eine tiefe Sehnsucht. Aber ganz besonders die letzten Jahre zwischen 2017 und 2019 waren prägend. Seit meinem Coming-out als Transmann bin ich sehr feinfühlig für farbliche Nuancen und die Atmosphäre eines Augenblickes geworden. Sowohl für Vergangenes als auch für die Gegenwart. Durch die Möglichkeit, Fotografien digital zu bearbeiten, aus einem Raw Picture ein kunstvolles Bild zu entwickeln, kann so ein dramatischer Moment festgehalten werden. Im Zusammenspiel mit Prosatexten oder lyrischer Dichtung wird eine Sprache gegossen, die tiefere Schichten des Bewusstseins berühren will. Es soll Neues entstehen, indem das Alte analysiert, transformiert und neu bewertet wird.

So entstanden, unter anderem in Rom in einem angesagten alternativen Stadtteil, der so lebensfroh und gleichzeitig so arm ist, Bilder, die diese kraftvolle Strömung einfingen. Dort entstand auch die Idee, den Blick mit der Kamera auf Menschen, die mich schon lange kennen, zu lenken. Sie werden im Bildformat mit der Thematik „Lebensfreund Raphael“ erwähnt. Die Kamera fragt: „Was macht einen Menschen majestätisch?“ Ja, wieso springt der Hirsch kraftvoll durch die graue Mauer? Und das in der Mitte des Bildbandes! In der Realität eigentlich mitten in einem römischen Stadtteil!

Es ist demnach ein zentrales Thema: FreundInnen, Familie, KollegenInnen, der Arbeitsplatz usw. ... ein wohlwollendes, supportives Umfeld ist von unbezahlbar großer Bedeutung während der Transition. Abgesehen davon, wie der Umstand der Transsexualität überhaupt mitgeteilt werden soll, braucht es Menschen, die an der Seite transsexueller Männer und Frauen kämpfen. Es ist nicht genug, transsexueller Realität Aufmerksamkeit zu schenken. Was es wirklich braucht, sind davidinische Kräfte wie Mut, Loyalität und das Vertrauen auf eine geradezu hermeneutische Umkehrung alter Vorstellungen in ein neues Leben. Unsere Goliaths sind starre Bürokratie, Intoleranz und verstaubte Kleingeistigkeit.

WIEN steht Kopf

„Kopfstand“, der Titel einer digital bearbeiteten Fotografie, beleuchtet differenziert in Farbe und Gegenstand eines der Themen, die auf dem Weg der Transition mehr als unangenehm sind: der seelische Strip, sich Behörden, ÄrztInnen, PsychaterInnen ständig erklären und offenbaren zu müssen. Da entsteht schon mal Hilflosigkeit, Vulnerabilität. Schlimmstenfalls Verzweiflung.

Der Gegenstand: ein Baum, der durch Bildbearbeitung „auf dem Kopf“ steht. Es scheint, als sei eine Person nackt, als habe sie uriniert ... erzeugt Scham und Ekel. Vielleicht auch Selbstekel?

In der Zeit, in der dieses Bild entstand, wartete ich auf die Indikation. Konfrontiert mit meiner Vergangenheit in den psychologischen Sitzungen im Universitätskrankenhaus Eppendorf fühlte ich mich gelegentlich durchaus ausgeliefert. Gewiss ist es wichtig, sich Aspekten vergangener Erlebnisse zu stellen, noch mal und noch mal genau hinzusehen. Die Therapeutin ist sehr aufmerksam. Sie weiß, was noch kommen wird auf meinem Weg. Die Zeit, wenn die Operationen beginnen, wird sehr anstrengend werden für Körper und Geist! Sie will sich sicher sein, dass ich sicher bin. Sie ist ein Profi!

Der Spaziergang durch Wien wird ein Spaziergang durch eine vergangene Zeit, als hätte ich damals Atlantis gesucht und es heute, im Jahr 2019, eben erst gefunden. In den Jahren zwischen 2005 bis 2008 habe ich in Wien gelebt und gearbeitet. Damals lebte ich schwulen Sex mit einer schwulen Frau, die ich 2004 in der Berliner Lederszene kennengelernt hatte. Zu dieser Zeit hatte ich selbst schon lange Sex- und Lederpartys in Hamburg organisiert. Schwule Lederjungs aus der BDSM-Szene hatten mich 1996 in ihre Kreise eingeweiht. Es folgten Kooperationen mit anderen Freigeistern. Aber es war eine Nischenexistenz. Und auch davon sprechen die Fotografien.

Der „Kopfstand“ ist ein Gestern, bezogen auf das Heute, das nicht mehr Kopfstehen will.

Die Protagonisten

Alle in diesem Buch vorkommenden Menschen sind UnterstützerInnen auf dem Weg in mein wahres Geschlecht. Sie stellen Fragen, sie begleiten mich und sie schützen mich vor Einsamkeit, Mutlosigkeit und Selbstzweifeln. Es sind langjährige FreundInnen, alte und neue KollegInnen und WegbegleiterInnen. Eine solche Solidarität habe ich noch nie erlebt. Sie muss gewürdigt werden in diesem Kunstbuch, denn sie ist ein Teil des Outings, das mit dem Coming-out erst beginnen sollte ...

Einige Bilder erfassen daher die Eigenschaften von Personen, sie werden abgebildet und subtil erfasst. In Gegenständen, Szenerien oder Momenten treten sie mit dem/der BetrachterIn in Kontakt und erzählen zusammen mit den lyrischen Texten von menschlicher Transzendenz. Denn: die Menschen um mich herum transistieren mit! Die farbliche Korrespondenz unterstreicht die gestalterische Aussage der Fotografien und lässt die Kraft spüren, die Solidarität im Allgemeinen mit sich bringt.

Zielgruppe

Dieser Bildband kann einem breiten Publikum angeboten werden, da es sich um eine Thematik handelt, die nicht allein der Community vorbehalten ist und auch möglichst viele Menschen ansprechen soll. Da in diesem Buch keine explizit sexuellen Handlungen gezeigt werden, kann es auch jungen Menschen zugeführt werden, sollte jedoch durch einen Erwachsenen erklärt werden. Die Altersgruppe würde ich ab 16 Lebensjahren wählen.

Intension

Heraus damit! Das ist der Konsens in diesem Buch. Und gleichzeitig auch die Intension, einen Bildband mit Texten zu veröffentlichen. Und zwar zweisprachig. Analytisches Deutsch und gefühlvolles Englisch. Früher hab ich oft gedacht, dass Englisch die Sprache der Liebe und der Gefühle sei. Ein bisschen sehe ich das heute noch so.

Abgesehen von der Arbeit an diesem Buch, die mir enorm viel Freude bereitet hat, war es sehr befreiend, sich dem Thema meiner Transsexualität auf künstlerische Weise zu stellen und die Prozesshaftigkeit in unterschiedlichen Dimensionen festzustellen und zuzulassen! Viel liegt mir daran, Empathie und Verständnis für den Teil des Outings im Prozesses der Transition in anderen Menschen hervorzurufen.

Last, but not least: Mit den Bildern und Texten möchte ich eine Sichtbarkeit transsexueller Menschen erzeugen. Der Betrachter/die Betrachterin soll subjektiv im Dialog mit der Kunst ein Bild für sich entwickeln und somit eine innere Grenze verschieben können.

*

Preface

Who among us does not know the inner conflict when dreams and longings that cannot be classified become so great that they cut into the soul and hurt so badly that they are firmly and securely locked in one part of the soul? Every human being knows this feeling. The reasons and motives may be different. It is self-perception of our inner reality in all colours. It distinguishes us from each other. It can separate or connect us.

A whim of nature, this is how my gynaecologist described the phenomenon of transsexuality in 1993. With regard to this topic, this otherness can force a person into a niche existence in which he or she can escape the shadow of social existence for a short while. The person is then always at risk of emotional and economic dependence, or escape by the use of substances.

Human diversity can be allowed if the space is opened up for it. Social, political and legal recognition promotes public visibility and helps people out of the danger zone, into which they can be lead as a consequence of depression, which can even cause suicide.

Visibility and emotions

We can express emotions and realities in words, actions or images. For interpersonal communication, a medium is needed that forms engrams in order to create associations in the thought process. A dialogue develops between texts and images, which are related to one another in this art book, allowing the reader to be involved in order to find his or her own subjective consensus.

Why connect this with engrams? According to scientific neurological research, the human brain develops thought processes in the course of its development that must constantly reconcile external reality. This allows people to learn. A confrontation with topics challenges us. We form new engrams, which in turn let us learn something about our fellow human beings. Through learning something about them and communicating with them, empathy and compassion, the foundations of charity, can develop.

Visibility does not only begin with male or female phenomenology. It begins much earlier.

Pictures and Words

I use the medium of photography in a processual way and from different angles in order to create images that have an effect on the viewer. To refine aspects of the pictures, they were partially digitally processed so that an autonomous language can emerge in a surreal and imaginary dimension. The inner dialogue that the photographs illustrate describes my transsexuality, which makes its delicate and difficult entrance into the outer world and its social environment. Lyrical texts, in German and English, and in various forms such as everyday poems, prose, acrostic or blackmail poems, are like keys to another world that interpret the visual language without drowning it out.

It is an invitation into a world that does not have to stay the way it is, that we can shape together, respectfully and in colourful diversity.

A journey through Europe – moods, colours and texts

The images, accompanying the lyrical texts, have a very special purpose. They move in different times, transforming the colours into a meaningful ambiance, one that is transsexual, without being too overbearing. The photo with the theme of diversity, for example, points exemplarily to a certain superficiality that consumes us and does not live in depth, but nevertheless it reflects the seriousness of inner events (for example the Christian religious white dove). I gladly used a great spirit for inspiration here: Gotthold Ephraim Lessing. In a pluralistic society that is more open than ever before, there is also the danger of superficiality. I quote Lessing’s homage to equality and tolerance in his best-known work „Nathan the Wise“ in a prominent passage. A picture taken in St. Peter’s Church in Rome that I would interpret as love for people, carries holiness in itself, and at the same time it is also a picture of hope and tolerance. It contradicts consumption and a decline in values. I have digitally processed it in a way that depicts this chipboard sheet. Why use such an approach in this context? Firstly, because the subject of transsexuality must not be assimilated, i.e. swallowed by a consuming society, and must even be protected from it in order to meet the people concerned with serious respect and understanding. And secondly, because I myself have too superficially dealt with the subject of transsexuality. I avoided it! A disarming reflection that lead to momentous self-awareness.

In major European cities such as London, Rome, Vienna and Hamburg, I often felt a deep longing. But the last few years between 2017 and 2019 were particularly influential for me. Since my coming out as a transman, I have become very sensitive to colour nuances and the atmosphere of the moment, in the past and in the present. Through the possibility to digitally process photographs, and to develop an artistic picture from a raw picture, a dramatic moment can be captured. In interaction with prose texts or lyrical poetry, a language is formed that touches deeper layers of consciousness. The aim is to create something new by analysing, transforming and re-evaluating the old.

This is how in Rome, in a trendy alternative district that is so lively and at the same time so poor, images were created that captured this powerful current.

It was there that the idea was born to direct the camera’s gaze to the people who had known me for a long time. They are mentioned in the picture format with the theme „Lifelong friend Raphael“. The camera asks: „What makes a person majestic? Why does the stag jump powerfully through the grey wall? And all of this in the middle of an illustrated book! In the middle of an Italian neighbourhood!

Friends, family, colleagues, the workplace, etc. are therefore a central theme in the book. A benevolent supportive environment is of priceless importance during one’s transition. Regardless of how the circumstance of transsexuality should be communicated, there are people who fight alongside transsexual men and women. It is not enough to pay attention to transsexual reality. What it really needs are Davidic forces like such as courage, loyalty and trust in a downright Hermeneutic reversal of old ideas in a new life. Our Goliaths are rigid bureaucracy, intolerance and dusty small-mindedness.

VIENNA is upside down

„Headstand“, the title of a digitally edited photograph, illuminates one of the themes that are more than unpleasant on the path of transition: the mental divulgence that authorities, doctors and psychiatrists must constantly explain themselves to reveal. This can lead to helplessness and vulnerability. At worst, despair.

The object: a tree that stands the other way round due to image processing. It seems as if a person is naked, as if they have urinated... it produces shame and disgust. Maybe also self-loathing?

In the time in which this picture was created, I waited for an indication. Confronted with my past during the psychological sessions at the Eppendorf University Hospital, I occasionally felt at the mercy of others. Surely it is important to face aspects of past experiences, to look again and again, ever so carefully. The therapist is very attentive. She knows what still awaits me. The time when the operations begin will be a very exhausting time for my body and mind! She wants to be sure that I am sure. She is a professional!

The walk through Vienna will be a walk through a bygone era, as if I had looked for Atlantis then and found it today, in 2019. In the years between 2005 and 2008 I had lived and worked in Vienna. At that time, I had gay sex with a gay woman whom I had met in the Berlin leather scene in 2004. At that time, I had already organized sex and leather parties in Hamburg for a long time. Gay leather boys from the BDSM scene had initiated me into their circles in 1996. Cooperation with other freethinkers followed. But it was a niche existence. And that’s also what the photographs speak of.

„Headstand“ is a yesterday, related to the today that doesn’t want to stand on its head anymore.

The protagonists

All the people in this book are supporters on the way to my true gender. They ask questions, they accompany me and they protect me from loneliness, hopelessness and self-doubt. They are long-standing friends, old and new colleagues and companions. I have never experienced such solidarity before. It needs to be appreciated in this art book, because it is part of the outing that should only begin with the coming out ...

Some pictures therefore capture the characteristics of a person, they are depicted and subtly captured. They come into contact with the viewer and, together with lyrical texts, tell of human transcendence in objects, scenes or moments. This is because the people around me transit with me! The colourful correspondence underlines the creative statement of the photographs and allows us to feel the power of solidarity in general.

Target audience

This illustrated book can be read by a wide audience, because it is a topic that is not reserved for the community alone and should also appeal to as many people as possible. Since this book does not explicitly show sexual acts, it can also be given to young people, but should be explained by an adult. I find it suitable for an age group from 16 years onwards.

Intention

Let it out!

---ENDE DER LESEPROBE---