Clans in der Hauptstadt - Walter Brendel - E-Book

Clans in der Hauptstadt E-Book

Walter Brendel

0,0
3,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Clans in der deutschen Hauptstadt sind oft eine abgeschottete Gemeinschaft und verüben immer wieder spektakuläre Straftaten. Es ist eine Parallelgesellschaft, in der eigene Regeln und Gesetze herrschen. Getragen von patriarchalen Strukturen, sind einige dieser Großfamilien mafiaähnlich organsiert: Ihr kriminelles Repertoire reicht vom Drogen- und Waffenhandel über Geldwäsche bis hin zum Auftragsmord. Doch wie sieht das Leben innerhalb der Clans wirklich aus, auch fernab der Kriminalität? Das Buch gewährt exklusive Einblicke in eine verborgene Welt: Ein Familienoberhaupt, einer der KaDeWe-Räuber und ein Vermittler, der die Deals einfädelt, zeigen ihren Alltag. Auch völlig unbescholtene Familienmitglieder kommen zu Wort. Was bedeutet es für junge Menschen, in einer solchen Familie aufzuwachsen, nicht selten hin- und hergerissen zwischen eigener Persönlichkeit und familiärer Beistandspflicht? Für manche ist der Nachname sogar so etwas wie ein Fluch, der das ganze Leben bestimmt. Das Buch hat die Arbeit der Ermittler einer Sondereinheit begleitet und wirft einen Blick hinter die Kulissen einer echten Parallelgesellschaft, die mit kriminellen Aktivitäten immer wieder von sich reden macht.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 57

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Walter Brendel

Clans in der Hauptstadt

Impressum

 

Texte:             © Copyright by Walter Brendel

Umschlag:       © Copyright by Walter Brendel

Verlag:

Das historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag

Gunter Pirntke

Mühlsdorfer Weg 25

01257 Dresden

[email protected]

Inhalt

Einführung

Erster Teil: Kampf gegen das Verbrechen

Zweiter Teil: Die abgeschottete Gesellschaft

Dritter Teil: Familie, Ehre, Kriminalität

Quellen

Einführung

Clans in der deutschen Hauptstadt sind oft eine abgeschottete Gemeinschaft und verüben immer wieder spektakuläre Straftaten. Es ist eine Parallelgesellschaft, in der eigene Regeln und Gesetze herrschen. Getragen von patriarchalen Strukturen, sind einige dieser Großfamilien mafiaähnlich organsiert: Ihr kriminelles Repertoire reicht vom Drogen- und Waffenhandel über Geldwäsche bis hin zum Auftragsmord.

Doch wie sieht das Leben innerhalb der Clans wirklich aus, auch fernab der Kriminalität? Das Buch gewährt exklusive Einblicke in eine verborgene Welt: Ein Familienoberhaupt, einer der KaDeWe-Räuber und ein Vermittler, der die Deals einfädelt, zeigen ihren Alltag. Auch völlig unbescholtene Familienmitglieder kommen zu Wort. Was bedeutet es für junge Menschen, in einer solchen Familie aufzuwachsen, nicht selten hin- und hergerissen zwischen eigener Persönlichkeit und familiärer Beistandspflicht? Für manche ist der Nachname sogar so etwas wie ein Fluch, der das ganze Leben bestimmt.

Das Buch hat die Arbeit der Ermittler einer Sondereinheit begleitet und wirft einen Blick hinter die Kulissen einer echten Parallelgesellschaft, die mit kriminellen Aktivitäten immer wieder von sich reden macht. Aber zeigen die Schlagzeilen das ganze Bild? Das dreiteilige Buchbeleuchtet Herkunft, Zusammenhalt und Einstellungen der Clans in der deutschen Hauptstadt.

Die Araber in Berlin bilden nach den Türken in Berlin die zweitgrößte ethnische Minderheitengruppe in der Stadt. Die meisten Araber in Berlin sind Flüchtlinge. Sie kamen vor allem nach 1975 während des libanesischen Bürgerkriegs und nach der Machtübernahme durch Saddam Hussein im Irak im Jahr 1979 als Asylbewerber in die Bundesrepublik Deutschland. Die Einreise erfolgte zumeist illegal über Ostberlin; die Flüchtlinge erhielten am Flughafen Schönefeld ein Transitvisum für die DDR und fuhren mit Zügen nach West-Berlin weiter, wo sie einen Asylantrag stellten. Die deutschen Behörden kontrollierten die Grenzen aufgrund des Berliner Sonderstatus nicht. In den Statistiken wurden auch verfolgte Kurden als „Staatsbürger des Irak“ erfasst, so dass sich aus ihnen nicht ergibt, wie viele Araber aus dem Irak flohen.

In den 2000er Jahren während der Besetzung des Irak sowie aufgrund des seit 2011 andauernden syrischen Bürgerkriegs und des seit 2014 andauernden irakischen Bürgerkriegs kamen weitere irakische und syrische Flüchtlinge nach Berlin. Die anderen Araber sind von der Herkunft her zumeist Marokkaner, Algerier, Tunesier und Ägypter.

Ende Juni 2019 lebten 150.705 Personen mit einem arabischen Migrationshintergrund in der Stadt, die 4,0 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Die meisten Berliner mit einem arabischen Migrationshintergrund stammen aus Syrien (43.304 Personen), gefolgt von Libanon (29.561 Personen). Ende Juni 2019 hatten 53.906 in Berlin lebende Deutsche einen arabischen Migrationshintergrund, 96.799 Berliner sind Staatsangehörige eines Mitgliedslands der Arabischen Liga. Araber in Berlin sind keine homogene Gruppe. Sie stammen aus über 20 Ländern und leben vor allem in den Stadtteilen (Nord-)Neukölln, Schöneberg, Moabit, Wedding, Gesundbrunnen und Kreuzberg. Ähnlich wie die türkische Gemeinde sind die Araber vor allem in den innerstädtischen Vierteln West-Berlins konzentriert.

Erster Teil: Kampf gegen das Verbrechen

Mit spektakulären Verbrechen sorgen sie immer wieder für Schlagzeilen, die sogenannten arabischen Clans. Von langer Hand geplanten Raubüberfällen und Einbrüchen mit Millionenbeute. Der Raub einer 100 Kilogramm schweren Goldmünze der Goldmünze im Bode-Museum hat allein einen geschätzten Wert von 3,3 Millionen Euro. Laut des Urteils vom Landgericht Berlin im Februar 2020, was vom BGH im Juli 2021 bestätigt wurde, müssen die Remmo-Cousins 3,3 Millionen Euro Strafe zahlen. Die Täter, die zur Tatzeit 18 und 20 Jahre alt waren, wurden wegen Diebstahls in besonders schwerem Fall zu einer Jugendstrafe von jeweils viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Ein Ex-Wachmann, der nach Überzeugung des Gerichts das Museum auskundschaftete, bekam drei Jahre und vier Monate Gefängnis. Der Wachmann, der mit den beiden laut Gericht befreundet sein soll, soll demnach 100.000 Euro zurückzahlen. Dies war laut Gericht sein Anteil an der Beute.

Exklusiv spricht ein Clanmitglied über seinen größten Coup: „Wegen des KaDeWE-Raubs 2014 habe ich zwei Jahre und neun Monate bekommen.“ Jetzt muss er erneut vor Gericht. Die Ermittler erhöhen den Druck. Das Geschäft mit den Drogen. Insider packen aus. „Sie werden mich umbringen, wenn sie wissen, dass ich das bin.“ Über Monate wird die Arbeit der Ermittler begleitet, im Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Eine Großrazzia in Berlin.

Das Landeskriminalamt Dezernat 73 in Berlin. Die Ermittler führen ihren Kampf gegen kriminelle Clans im 7. Stock des Gebäudes. Der Chef einer Sondereinheit gibt Einblicke in seine Arbeit. Bei der morgendlichen Einsatzbesprechung werden die Vorkommnisse der Nacht ausgewertet und geprüft, ob ein Clanbezug gegeben ist.

Das besondere an der 2019 geschaffenen Ermittlungseinheit ist, dass die Ermittler nicht einzelne Straftaten verfolgen, sondern analysiert Familienstrukturen und Bewegungsmuster, um Zusammenhänge zwischen verschiedenen Taten erkennen. Die Polizeidirektionen in den Bezirken erhalten die gewonnen Erkenntnisse, um dann die konkreten Ermittlungen weiter zuführen.

Eine besondere Herausforderung im Kontext Clankriminalität ist, Verbindungen herzustellen um zu wissen wer die Hintermänner sind, bei den Delikten wie z.B. bei Betrugstaten, wer steckt da wirklich dahinter und wer arbeitet mit wem zusammen“, sagt Adham Charaby, der Leiter des Analysezentrums Clankriminalität beim LKA Berlin.

Um das herauszufinden bereiten mehrere Berliner Behörden einen Schlag gegen die kriminelle Clanszene vor. Bei dem Einsatz im Juli 2022 werden 15 Objekte gleichzeitig durchsucht. Ungünstig wäre es, wenn man zu viel Zeit verlöre, um in die Objekte hinein zukommen, um dann festzustellen, dass die Beweismittel vielleicht schon vernichtet sind. Weiter Schwierigkeiten sind, wenn es Hinweise gibt, dass sich in den Wohnungen auch Kinder aufhalten, die durch den Einsatz gefährdet werden können.

In Berlin wird jede siebte Straftat im Bereich der organisierten Kriminalität den Clan-Familien zugerechnet. Der Rest geht zurück auf Rocker und aus Russland oder Albanien stammenden Gruppierungen. Raub, Drogenhandel und Schutzgelder-pressungen sind nur einige dieser Straftaten. Ein Millionengeschäft, große Herausforderungen für die Ermittler.

Das ist ja leider so die traurige Wahrheit, die man über diese kriminellen Clans akzeptieren muss, dass diese tatsächlich ein eigenes Norm- und Regelverständnis haben und dazu gehört es leider, dass alles, was dazu führt, dass die Familie der Clans mehr Macht, mehr Geld, mehr Vermögen und Einfluss erlangt, dass wir gut geheißen und wird auch mit allen Mitteln durchgesetzt. Im Wesentlichen gehört das zu diesen Normverständnis dazu, dass diese Interessen mit Kriminalität ausgeübt werden.

An einen dieser spektakulären Verbrechen war er beteiligt: Hamza Al-Zein., Mitglied einer berüchtigten Clanfamilie.

Hamza Al-Zein