Club der roten Dichter:innen -  - E-Book

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Beschreibung

Das Projekt "Club der roten Dichter:innen" ist eine seit 2021 wöchentlich stattfindende Schreibwerkstatt für (junge) Erwachsene von 12 bis 120 Jahren. Der thematische Fokus lag im Jahr 2023 auf dem von den Teilneher:innen selbst gewählten Schwerpunkt der Frauenrechte und Frauenliteratur. Die Autor:innen dieser Werksammlung haben sich mit aktuellen politischen Konflikten wie der Frauenrechtsbewegung im Iran, mit Literatur politisch verfolgter Frauen sowie Literatur von Frauen allgemein auseinander gesetzt. Auch aktuelle politische Unruhen und Ereignisse wurden thematisch verarbeitet. Die Autor:innen haben Texte gelesen, interpretiert und uns von ihnen zu eigenen literarischen Werken wie Gedichten, Poetry Slam Beiträgen oder Filmen inspirieren lassen.

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Inhalt

Vorwort

Der Club der roten Dichter:innen

Helene Berndt

Claudia Brüggemann

Clara Ehrke

Ronja Fischer

Lea Sophie Gottschalk

Christin Grube

Nanette Hojdyssek

Sophie Kamann

Rike Kisten

Angelina Lange

Irina Maslennikova

Melissa Neumann

Tabea Sachtleber

Anna Sonntag

Julia Waldhauer

Der Club der roten Dichter:innen und seine Freund:innen

Projektdokumentation

Vorwort

Der Club der roten Dichter:innen

Das Projekt "Club der roten Dichter:innen" ist eine seit 2021 wöchentlich stattfindende Schreibwerkstatt für (junge) Erwachsene von 12 bis 120 Jahren. Der thematische Fokus lag im Jahr 2023 auf dem von den Teilneher:innen selbst gewählten Schwerpunkt der Frauenrechte und Frauenliteratur. Die Autor:innen dieser Werksammlung haben sich mit aktuellen politischen Konflikten wie der Frauenrechtsbewegung im Iran, mit Literatur politisch verfolgter Frauen sowie Literatur von Frauen allgemein auseinander gesetzt. Auch aktuelle politische Unruhen und Ereignisse wurden thematisch verarbeitet. Die Autor:innen haben Texte gelesen, interpretiert und uns von ihnen zu eigenen literarischen Werken wie Gedichten, Poetry Slam Beiträgen oder Filmen inspirieren lassen. Das Projekt wird unter der Leitung der Medienpädagogin Claudia Brüggemann durch den STATTwerke e.V. durchgeführt und gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Interessierte Autor:innen sind herzlich eingeladen, mitzumachen. Weitere Infos auf Instagram @club.der.roten.dichter.innen

Hinweis: Texte, die mit einem Kamerasymbol gekennzeichnet sind, wurden als Film umgesetzt und können untervimeo.com/clubderrotendichter angesehen werden. Der nebenstehende QR-Code führt direkt zu den Filmen.

Helene Berndt

Dich verloren

Du warst immer für mich da

Und ich für dich

Haben zusammen gelacht und geweint

Uns gut verstanden und missverstanden

Wir waren beide stark und klein

Haben das getan was uns vor ein paar Jahren unmöglich

erschien

Wir waren wie Pech und Schwefel.

Doch beide Stoffe sind nicht harmlos

Ich hab dich lieb

Aber du mich auch

Bin ich ersetzbar oder die, die du

im Notfall brauchst.

Du hast mir nichts von deinen neuen Freunden

oder deinem Freund erzählt

Willst du mich in deiner neuen Welt überhaupt?

Ich will dich nicht verlieren!

Aber wenn du mir aus dem Weg gehst?

Was bleibt dann?

Gefangen

Ich gehe hinein

Dort!

Die ersten traurigen Augen.

Auslaugen und aussaugen

Leere Seelen sitzen hinter dem eisernen Gitter.

Ihre einst eisernen Willen gebrochen.

Ein Fuß vor den anderen bis an die nächste graue, kalte

Wand.

Und wieder den Spuren folgend,

die sie selbst in den Boden eingebrannt.

Alte Gedanken in ihrem Kopf

Geräusche, Gerüche, die sie ewig nicht mehr vernommen

Und wieder die genau zehn Meter Beton.

Sie haben hier doch Schutz gewonnen.

Schutz vor dem wahren Verderben

in der wahren Welt.

Schutz die Freiheit zu spüren?

Keine Zäune, keine Gitter, keine Mauern,...

Nur die Möglichkeit, frei zu sein.

Sie nennen es Artenschutz.

Doch ist es Schutz oder werden sie doch nur gestuzt?

Artenschutz in weiter Entfernung ihrer Klimazone?

Der König des Urwalds ohne seine Krone?

MACHT ist das Zauberwort

MACHT über alle an diesem Ort.

Schlüssel

Mein Kopf ist leer.

Nein er ist voll.

Nein leer.

Nein voll.

Ich weiß es nicht.

Da ist Alles und Nichts.

Alles außer Wurzeln und die Französische Revolution.

Alles, was ich nie aussprechen und niemandem sagen kann.

Dieser Käfig für den ich den Schlüssel nicht hab.

Mir geht es doch gut, oder?

In diesem goldenen Käfig ohne den goldenen Schlüssel

dazu.

Doch dieser Käfig ist auch das Nichts.

Ich sehe nichts.

Mein Blick schafft es nicht weiter als bis zu den

Gitterstäben

Es ist alles verschwommen.

Ich will hier raus!

Will sagen was ich denke!

Meine eigene Meinung haben!

Einfach ICH sein!

Doch wo ist der Schlüssel?

Foto

Ich schwelge in Erinnerung.

Die Bilder fliegen an mir vorbei.

Mit all der Veränderung

In der vergangenen Zeit.

Die gleichen Gefühle wie damals

steigen in mir auf.

Wir waren gut drauf.