Come on baby, drive my car -  - E-Book

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Beschreibung

Autos sind Rückzugsort, bieten uns Freiheit und sind Ausdruck eines ganz bestimmten Lebensgefühls. Sie dienen als Liebeshotel und als mobiler Beobachtungsplatz für das Leben um uns herum. Das, was die Autos für uns bedeuten und ausmachen, spiegelt sich in den hier versammelten Gedichten wider. Ein Blick in die Welt aus den Fensterscheiben der Autos, unseren mobilen Lebens- und Liebesbegleitern.

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Seitenzahl: 26

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Inhalt

Peter Salomon

:

Ende der 50er

Reinhard Bernhof

:

Homo automobilis

Beat Brechbühl

:

In meinem Wagen lieben sich unbekannte Geschwister

Charles Bukowski

:

Unterwegs mit Ludwig

Hugo Dittberner

:

Ode an vorbeifahrende Frauen

Rüdiger Stüwe

:

Beziehungskiste

Heinrich Dachs

:

Der Dieselmotor

Richard Brautigan

:

Der Galiläa-Tramper

Reinhard Bernhof

:

Homo automobilis

Serge Ehrensperger

:

Der Jaguar

Jürgen Theobaldy

:

Gelb

Allen Ginsberg

:

Das grüne Automobil

Ted Berrigan

:

Nach Southampton

Iwan Goll

:

Die Automammuts

Ferdinand Hardekopf

:

Rapidität

Alfred Lichtenstein

:

Schwärmerei

Raymond Carver

:

Trinken beim Autofahren

Seamus Heaney

:

Nachtfahrt

Stan Lafleur

:

In Muttis Fuszraum

Ron Padgett

:

Fiat!

Walle Sayer

:

Im Freien

Wilhelm Stolzenburg

:

Neu York: Cars auf Brooklyn Bridge

F. T. Marinetti

:

An das Rennautomobil

Roman Ritter

:

Einen Fremden im Postamt umarmen

Tom Schulz

:

Nach Hause zittern

Reimar Lenz

:

Mercedes

Otto Jägersberg

:

Mädchen aus Lörrach

Dirk von Petersdorff

:

Ford-Transit-Song

Joannes Marijnen

:

Sportwagen

Otto Jägersberg

:

Mädchen meiner Jugend

Autoren- und Quellenverzeichnis

Peter Salomon

Ende der 50er

Wir durften noch nicht fahren

Aber jeder wollte hinter dem Lenkrad sitzen.

Mein Stammplatz war der Beifahrersitz

Da konnte ich das Radio bedienen

Und die Lautstärke hochdrehen.

Es war der schwarze Opel Rekord der Mutter

Der meistens in der Garage stand. Wenn

Die Eltern zum Tennisspielen waren, kaperten

Wir ihr Auto und gingen auf große Fahrt.

Hell war es nicht in der Garage, gut zum Träumen.

Eng war es im Wagen, wenn fünf Jungen

Aufgeregt Faxen machten. Gustav lenkte aber immer sicher.

Ich war die frühe Verkörperung eines Discjockeys.

Peter Kraus »Sugar Baby«, Louis Prima »Buona Sera«

Und »Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu Strandbikini«

Kamen immer gut an. Wir hopsten in den Sitzen und

Beschmierten sie mit Schokolade und Spucke.

Die Eltern blieben lange weg, manchmal

Bis zum frühen Morgen des nächsten Tages. Die liebe

Hilde half mir bei der Innenreinigung –

Reinhard Bernhof

Homo automobilis

Mit dem Zeige-, Mittelfinger

den Gummistreifen entlangfahren

Chrom beklopfen, das Blech drücken

Türen streicheln

Der Geruch der Plaste

des frischen Lacks, des Polsters

Sitze ausprobiert, die Lehne

das Lenkrad bewegt, die Bespannung des Stoffs

übern Kopf gefühlt

nahtlos

wie Christi Gewand

In schockfarbener Chitinkarosse

Teil deiner selbst

wie das Geschlecht, die Zähne

Nerven

von Scheinwerfern bis zu Schlußlicht

Das Hirn eilt voraus, zerteilt Ströme

Langsamfahrender

Homo automobilis:

vierrädrig

mit zeitweiliger Sucht

zum nomadenhaften Umtrieb

Beat Brechbühl

In meinem Wagen lieben sich unbekannte Geschwister

Ich weiß doch es ist ziemlich

eng, hat keine Vorhänge, der Schalthebel

ist immer im Weg leicht reißt man Kabel

aus, zumindest haben die Sitze Abflußrinnen, das Dach ist abwaschbar auch Türen und

Fenster, das Radio funktioniert im

Stehen, der Rückspiegel ist stumm.

Jeden Tag diese straffe

Beanspruchung, ich denke

bald will das Auto gar nicht mehr

fahren.

Charles Bukowski

Unterwegs mit Ludwig

Ich fahre die Wilton Avenue

hinunter, da macht dieses

Girl von etwa 15 Jahren einen

Schritt auf die Fahrbahn, in