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Sabine Langenbach ist Dankbarkeitsbotschafterin. In ihrem Buch "Dankbar? Am liebsten immer!" zeigt Sabine Langenbach überzeugend, dass Dankbarkeit das Leben positiv verändert. Die Mutter einer behinderten Tochter ist überzeugt: Mit einer dankbaren Haltung kommt man besser durchs Leben — vor allem glücklicher und zufriedener. Während des Corona Lockdowns hat Sabine Langenbach damit begonnen, Dankbarkeitsimpulse auf ihrem YouTube Kanal zu veröffentlichen. Es sind alltägliche Situationen und Schlagzeilen aus den Nachrichten, aus denen sie Dankbarkeitsgeschichten macht. Ihr ist es wichtig, dass Dankbarkeit immer auch ein Gegenüber hat, deshalb ist "Gott sei Dank" für sie keine Floskel, sondern Lebensmotto, das ihr Leben zufriedener macht.
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Seitenzahl: 86
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Sabine Langenbach
ALLTAGSERLEBNISSE
Sabine Langenbach, Jahrgang 1967, ist Radio/TV-Moderatorin, Referentin und Autorin. Sie ist verheiratet, Mutter von zwei erwachsenen Kindern und lebt mit ihrer Familie in Altena/Westfalen. Als die „Dankbarkeitsbotschafterin“ präsentiert sie seit 2020 den „Montagsimpuls“ auf ihrem YouTube-Kanal und in ihrem Podcast. Damit möchte sie sensibel machen für die kleinen und großen „Gott sei Dank“-Momente, die oft übersehen werden.
Inspiration findet die Autorin mitten im Alltag und auch durch ihre mehrfachbehinderte, blinde Tochter. Seit 2022 schreibt sie wöchentlich die Kolumne „Das find ich gut“ für das christliche Medienmagazin Pro.
Mehr auf www.sabine-langenbach.de.
Die Autorin steht für Lesungen zur Verfügung.
© 2022 Brunnen Verlag GmbH, Gießen
Lektorat: Stefan Loß
Umschlagfoto und Illustrationen: Adobe Stock
Umschlaggestaltung: Jonathan Maul
ISBN Buch 978-3-7655-3657-1
ISBN E-Book 978-3-7655-7667-6
www.brunnen-verlag.de
Nichts ist erfunden, alles erlebt
Die Macht der Gedanken
Herzensfreunde
Dachboden-Fundstücke
Friseurbesuch mit Orientierungshilfe
Worte prägen
Speicher voll
Mein Sorgen-Kümmerer
Heute ist ein guter Tag
Welttag des Glücks
Nörgeln statt dankbar sein
Angst? Was mir hilft
Der Mach-alles-gut-Button
Nein, danke
Das größte Comeback aller Zeiten
Weltuntergangsstimmung
Abenteuer Leben
Punkte merken
Putz-Gedanken
Maßvoll bleiben
Tanze mit mir in den Himmel hinein
Mit dem Herzen sehen
Wenn Eltern dem Mörder ihres Sohnes vergeben
Poesiealbum-Erinnerungen
Wenn Tore keine Rolle mehr spielen
Aus Gedanken wird danken
Zuckertütchen-Botschaft
Ein ultrakurzes Gebet
Bitte lächeln!
Echt Schaf!
Ohne geht’s nicht
Zufall oder der Draht nach oben?
Gebetshelden
Warum, Gott?
Der perfekte Moment
Eine ungewöhnliche Bedingung
Fluchtgedanken am Küchentisch
Welttag der Dankbarkeit
Vom Ende her gedacht
Das besondere Hand-Tattoo
Verwirrtheit genießen
Knoten im Taschentuch
Imbiss-Werbung
Happy End ohne Max
Nicht nach Plan
Meine Todesanzeige
Bye, bye, Everybody’s Darling
Genieße den Augenblick
Verrückt vor Liebe
Zahnprobleme
Jeder ist willkommen
Feuerwerk der Dankbarkeit
Das auch noch
Danke
Quellennachweise und Anmerkungen
Wer dankbar durchs Leben geht, dem geht es besser. Studien belegen: Dankbare Menschen haben weniger Angst, Ärger, Stress, Schlafstörungen und Depressionen. Dafür mehr Wohlbefinden und Zufriedenheit.
Ich bin fasziniert, was Dankbarkeit alles bewirkt. Nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch. Die Kraft der Dankbarkeit habe ich durch eine schwere Lebensphase für mich entdeckt.
Im April 1998, knapp anderthalb Jahre nach der Geburt unseres Sohnes Niklas, kam unsere Birte mehrfachbehindert und blind auf die Welt. Das wirbelte unser Familienleben kräftig durcheinander. Vieles wurde ganz anders, als wir es geplant hatten. Inmitten von Ängsten, Sorgen und Fragen entdeckte ich, dass es trotzdem viele Gründe gibt, dankbar zu sein.
Von meinen kleinen und großen Gott-sei-Dank-Momenten habe ich zunächst im Montagsimpuls auf meinem Kanal Die Dankbarkeitsbotschafterin bei YouTube erzählt und später im Podcast. Aus diesen alltäglichen Erlebnissen entstand dieses Buch.
Ich wünsche Ihnen viel Gewinn beim Lesen und dass Sie staunen, wie viele Gründe es gibt, Gott sei Dank zu sagen.
Ihre
Sabine Langenbach
Die Dankbarkeitsbotschafterin
Der erste Gedanke, wenn ich morgens wach werde, prägt meinen ganzen Tag. Manchmal ist es meine To-do-Liste für den Tag. Das setzt mich sofort unter Druck und ich versuche an etwas anderes zu denken.
Viel schöner ist es, wenn mir beim Aufwachen ein Lied durch den Kopf geht. Wie neulich. „Dies ist der Tag, den der Herr gemacht! Drum lasst uns freuen und Gott dankbar sein!“
Das ist ein guter Start: Gott steht über allem. Ich kann dankbar sein. Diese Gedanken begleiten mich den ganzen Tag, geben mir Hoffnung.
Alles, worüber ich nachdenke, beeinflusst mich, ob positiv oder negativ. Doch ich kann entscheiden, in welche Richtung meine Gedanken wandern. Führen sie mich vorwärts oder treiben sie mich zurück?
Eine alte Erzählung, die auf ein Volk in Nordamerika zurückgeht, unterstreicht das: Ein weiser Großvater weiht seinen Enkel in die Geheimnisse des Lebens ein. Er erzählt, dass in jedem Menschen ständig zwei Wölfe miteinander kämpfen. Der eine ist schwarz und steht für das Böse und alles, was zerstörerisch ist. Der andere ist weiß und symbolisiert das Gute und alles, was Hoffnung, Freude und Dankbarkeit schenkt. Der Enkel fragt seinen Opa: „Welcher Wolf gewinnt?“
Der Großvater antwortet: „Der, den du am meisten fütterst!“
Diese Weisheit wird von der Bibel bestätigt.
In den Sprüchen heißt es: „Das, was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben.“ (Sprüche 4, 23)
Ich habe immer die Wahl, welchen Gedanken ich Raum gebe. Deshalb will ich darauf achten, womit ich diesen Raum fülle. Wenn ich vor lauter Problemen keine Lösungen finde, halte ich mir vor Augen, dass meine Grenzen nicht Gottes Grenzen sind. Ich vertraue darauf, dass Gott meine Not sieht und helfen wird – zu seiner Zeit und auf seine Weise.
„Für Gott ist alles möglich!“, sagt Jesus (Markus 10, 27). Er ist der Sohn Gottes – und der muss es wissen!
Wenn ich merke, dass mein Denken nur noch darum kreist, was mich nervt und aufregt, reiße ich innerlich ein Stoppschild hoch. Ich überlege, wofür ich Gott sei Dank sagen kann. Manchmal wollen sich die schlechten Gedanken wieder in den Vordergrund schieben, dann singe ich und gute Gedanken gewinnen wieder Raum in mir. Für mich steht fest: Hoffnung und Zuversicht sollen mein Leben prägen, deshalb füttere ich meinen weißen Wolf und das am besten schon morgens beim Aufstehen.
Was haben die Comedian Harmonists, Elton John, Dionne Warwick und die Toten Hosen gemeinsam? Der Musikstil ist es nicht. Alle haben Lieder gesungen über Freunde und Freundschaft. Freunde sind wichtig für unser Leben und das Normalste von der Welt – aber nicht für mich.
Als Kind hatte ich keine Freunde. Ich war nie im Kindergarten, denn unsere Mutter war zu Hause und immer für mich und meine Schwester da. Das war einerseits schön, aber andererseits habe ich so keine Gleichaltrigen kennengelernt. In der Nachbarschaft waren wenige Kinder und auch in der Grundschule wurde ich selten zu Geburtstagen eingeladen.
Vielleicht lag das daran, dass ich irgendwie anders war als meine Klassenkameradinnen. In den Pausen spielte ich lieber mit den Jungs Fußball, als mit den Mädchen zusammenzustehen. Ich war pummelig, mein Kleidungsstil unterschied sich von dem, was die anderen trugen. Statt Markenjeans griff ich zur Cordhose und die meisten Oberteile hatte meine Mutter gestrickt oder gehäkelt. Ich trug das freiwillig, denn ich fühlte mich darin wohl und die aktuelle Mode war mir ziemlich egal.
Als ich elf Jahre alt war, zogen wir von Berlin nach Dortmund. In der Straße, in der wir wohnten, gab es Jungs und Mädchen in meinem Alter. Eines Tages klingelte die Clique bei uns und fragte, ob ich mit ihnen Räuber und Gendarm spielen wollte. Natürlich bin ich gleich rausgestürmt. Auf einmal war ich nicht mehr die Außenseiterin, sondern mittendrin.
Die Draußen-mit-Freunden-spielen-Phase hörte naturgemäß als Teenager auf und wurde nachmittags vom Konfirmandenunterricht abgelöst. Dadurch kam ich in Kontakt zum CVJM, dem Christlichen Verein Junger Menschen. Schnell fand ich Freunde! Doch das war nicht der einzige Grund, warum ich mich im CVJM so wohlfühlte. Hier hörte ich mehr über den christlichen Glauben. Dass jeder Mensch von Gott einzigartig geschaffen ist. Dass er jeden liebt. Mir wurde damals klar: Kein ungewöhnlicher Kleidungsstil, kein Gramm mehr oder weniger auf den Hüften kann daran etwas ändern. Von da an wusste ich, dass ich wertvoll bin. Mit diesem Selbstwertgefühl konnte ich auf andere zugehen und seitdem bin ich alles andere als kontaktscheu.
Heute kenne ich sehr viele Menschen. Das finde ich klasse! Mit manchen bin ich bekannt, mit anderen befreundet und dann gibt es noch meine Herzensfreunde. Vor ihnen kann ich laut denken und erzählen, was mich bewegt. Sie waschen mir, wenn es nötig ist, auch mal den Kopf – natürlich ganz liebevoll.
Meine Herzensfreunde bereichern mein Leben und gehören zu mir. Mittlerweile ist das für mich fast selbstverständlich. Doch dass es früher anders war, vergesse ich nicht. Ich weiß: Gute Freunde sind ein Geschenk Gottes!
Mein Mann und ich haben unseren Dachboden ausgemistet. Das war dringend nötig. Jahrelang habe ich aussortiertes Spielzeug, Kuscheltiere, Kinderbücher und Schulhefte von unserem Sohn aufbewahrt. In Koffern und Taschen lagerten außerdem die alten Baby- und Kinderklamotten. Bisher hatte ich es nicht übers Herz gebracht zu schauen, was noch brauchbar war und was entsorgt werden musste. Jetzt war die Zeit reif! Jedes Kleidungsstück nahm ich in die Hand und mit jedem kamen Erinnerungen hoch.
Da war das Jäckchen, das unser Niklas getragen hat, als wir aus dem Krankenhaus nach Hause gefahren sind. Was waren wir damals glücklich, dass unser Kinderwunsch endlich in Erfüllung gegangen war.
Als Birte dieses Babykleidchen trug, war die Freude über unser Überraschungskind groß. Nie hätten wir gedacht, dass ich nach dem langen Warten auf Niklas so schnell wieder schwanger werden würde.
Neben dem Glück, jetzt zu viert zu sein, waren da Sorge und Angst. Die Ärzte hatten festgestellt, dass Birte ohne Augäpfel auf die Welt gekommen ist. Ob sie außer der Blindheit noch weitere Handicaps hatte, konnte uns damals keiner sagen.
Diese Spannung mussten wir aushalten. Es war nicht einfach, mit den vielen Fragezeichen glücklich zu sein.
Ohne meinen Glauben an Gott hätte ich das nicht geschafft. Ich wusste, dass jeder Mensch ein Gedanke Gottes ist, einmalig, geliebt und unendlich wertvoll. Daran kann eine Behinderung nichts ändern!
Auf diese alten Aussagen der Bibel wollte ich vertrauen. Das gab mir Halt und Hoffnung. Meistens jedenfalls. Manchmal haben mich Zweifel an Gottes Fürsorge durchgeschüttelt, dann fiel mir das Beten schwer. Ich wusste, dass andere für uns als Familie gebetet haben. Das ist für mich eine Erklärung, warum meine hoffnungslosen Phasen selten und kurz waren.
Diese Gefühle und Gedanken wurden lebendig, als ich die Strampler und Babyshirts in meinen Händen hielt. Zugleich breitete sich eine tiefe Dankbarkeit in mir aus – wie wunderbar hat sich alles entwickelt! Niklas ist ein tougher junger Mann, der genau weiß, was er will. Birte ist eine lebensfrohe junge Frau, die mittlerweile zwei Zuhause hat: eins bei uns in Altena und eins im Wohnheim des Blindenwerkes Westfalen.
Mein Vertrauen auf Gott, den liebenden Vater im Himmel, ist nicht enttäuscht worden und ich bin dankbar, dass unsere Dachboden-Aufräum-Aktion mich wieder an Gottes Fürsorge erinnert hat.
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