Das Buch von der Wahrheit und vom Gegensatz - Tony Soild - E-Book

Das Buch von der Wahrheit und vom Gegensatz E-Book

Tony Soild

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Beschreibung

Was haben eine SMS und eine Mütze gemeinsam? Beides führt euch in ein Abenteuer, und lässt euch neue Freundschaften schließen! Solange zumindest, man es nicht nur als das betrachtet, wonach es auf den ersten Blick erscheint. Das ist die Geschichte von zunächst vier Fremden, die sich auf Geheiß eines mächtigen Mannes, oder war es doch der Ruf des Universums? ; zusammenfinden. Es gilt ein grauenvolles Unheil abzuwenden. Gaia die Erde selbst liegt im Sterben. Alt überlieferte Prophezeiungen geben den Lebenden hinweise was zu tun ist. Auf ihrem Abenteuer begegnen die vier einigen Widerständen, neuen Erfahrungen sowie einzigartigen Orten, die ihrem Auge bis dato noch verschlossen waren. Erst langsam müssen sie herausfinden wo es sie als nächstes hinzieht. Auf ihrer Reise lernen sie den Facettenreichtum des Lebens kennen und müssen sich dessen Gefahren stellen. Eine schöne Geschichte, geeignet für die Ohren junger Leser und auch für solche die einem humorvollen kindlichen Abenteuer nicht abgeneigt sind.

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Seitenzahl: 92

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhaltsverzeichnis

Eine seltsame Nachricht

Derweilen in einem weit entfernten Verwaltungsbüro

Der Beginn einer Reise

Die Hütte ohne Wände

Die Bedenklichkeit der Tat und der Spiegel des Einfalls

Ein Einblick in das Geschehen des neu Entstandenen Planeten Erde

Miojan

Flammen im Dunkeln

Die Stadt der tausend Treppen

Westlicher Standrand

Gaia

Das große Fest

Die Entstehung der Stadt

Eine seltsame Nachricht

In das Zimmer drang durch die kleinen Löcher des Rollladens bloß fahles Mondlicht. Um 3 Uhr 32 leuchtete eine Nachricht auf dem am Kopfende des Bettes liegenden Handys auf. Eine ungewöhnliche Nummer erschien auf dem Absender: 4X736. Bei der Nachricht handelte es sich um einen Standort, als einziger Kommentar war eine Uhrzeit: 16:00Uhr und ein Datum: 08.08 beigefügt. Der Empfänger schlief zum Zeitpunkt des Eintreffens noch tief und fest.

Jimi wachte am Morgen nichts ahnend auf: „So gut habe ich lange nicht mehr geschlafen“, dachte er sich. „10uhr“, sah er auf der Anzeige seines Weckers. „Und so lange“, ergänzte er leise zu sich selbst. Das zweite, was er tat, nachdem er sich die buschigen Haare aus dem Gesicht wischte, war auf sein Handy zu schauen. Merklich erstaunt über die Nachricht las er sie: „16 Uhr, 08. August, das ist in zwei Tagen“, stellte er mit einem Fragezeichen in seinen Gedanken fest. „Was ist das bloß für eine sonderbare Nummer?“, er legte sein Handy zu Seite und richtete sich auf. An der Bettkante sitzend schaute er in seinem Zimmer umher. Der Raum ist quadratisch, in jeder Ecke ist eines seiner vier Möbelstücke: das Bett, ein Schreibtisch, ein Schrank und eine Kommode aus Ebenholz, die ihm ganz besonders am Herzen lag.

„Hier werde ich wohl bald einige Zeit drin verbringen“, dachte er. Dies war der erste Tag der Sommerferien, seiner letzten. Die meisten seiner Klassenkameraden hatten einen Plan, oder gaben zumindest vor einen zu haben; Reisen, danach studieren oder eine Ausbildung anfangen. „Ich weiß nicht, was ich möchte. Ich fühle mich noch nicht bereit die Schule zu verlassen. Woher soll ich wissen, was ich möchte?“, mit diesen Gedanken im Kopf zog er sich rasch an und ging aus seinem Zimmer. Ein lieblicher Duft stieg ihm in die Nase und verbesserte seine Laune augenblicklich. Seine Mutter, eine sehr liebende und fürsorgliche Frau, stellte einen Teller wohlriechender Pfannkuchen auf den Tisch und lächelte ihn an: „Guten Morgen, gut geschlafen?“ „Ja“, murmelte er, während sein Bauch ein noch lauteres Murmeln von sich gab.

„Mira wird morgen zu Besuch kommen und einige Wochen bei uns bleiben“, teilte die Mutter ihm mit. Mira ist eine Freundin aus Kindertagen. Die Familien der beiden standen sich sehr nahe, bis Mira‘s Vater vor 4 Jahren ein Jobangebot in China annahm. Seitdem sahen sich die Familien viel seltener, pflegten aber trotz der Entfernung stets Kontakt. Jimi freute sich, dies war ihm jedoch nicht anzusehen, denn er hatte den Mund voller Essen, auf dem er genüsslich schmatzend herum kaute.

„Du tust gar so als hättest du seit Tagen nichts mehr gegessen“, setze sie sich zu ihm an den Tisch. Nach dem Frühstück half er seiner Mutter den Tisch abzuräumen und verschwand danach in seinem Zimmer. Beim Betreten des Raums fiel ihm die ominöse Nachricht wieder ins Gedächtnis. Er setze sich auf sein Bett und öffnete sie. Er tatschte auf das kleine Rechteck mit der Karte und sie vergrößerte sich augenblicklich über den gesamten Bildschirm. Der rote Pin, der das Ziel markierte, befand sich inmitten einer grünen Fläche. „Das ist ja Mitten im Wald. Was soll denn da bloß sein?“, Jimi ließ sich die schnellste Route von seinem Zuhause aus generieren: 43 Minuten mit dem Fahrrad. Zögerlich tippte er auf die Nummer des Absenders und rief schließlich an. Es klingelte nicht einmal, der Anruf wurde auf der Stelle abgebrochen, „Bei so einer seltsamen Nummer auch nicht verwunderlich.“ Gerade als er sein Handy beiseitelegen und die ganze Sache als ein Missverständnis abtun wollte, erhielt er eben dieselbe Uhrzeit und dasselbe Datum erneut: „Wer ist da?“, antwortete er diesmal in schriftlicher Form. Ein Haken, die Nachricht wurde gesendet. Wenige Sekunden später ein zweiter Haken. Der Absender hat seine Nachricht tatsächlich erhalten, doch keine Antwort.

Derweilen in einem weit entfernten Verwaltungsbüro

Zahlreich und hektisch schwirren die Mitarbeiter in der Gegend umher. Hier und da fliegen Aktenstapel durch die Luft. Ständig dringt das Klingeln eines Anrufes oder das Piepen eines Signaltons, dass das Eintreffen neuer Nachrichten verkündet, ans Ohr. Hinter einer Glaswand, abgetrennt von dem Chaos, sitzt ein kleiner Mann in grauem Anzug an einem für ihn viel zu großen Schreibtisch und tippt während dem Ausstoß eines zufriedenen Seufzers, in sein Protokoll: Erste Begegnung arrangiert.

Am folgenden Morgen schien die Sonne und die Vögel begrüßten mit munterem Gezwitscher den Tag. „So gehört es sich für die Sommermonate“, freute sich die Mutter, als sie über die Türschwelle ins Freie trat. „Bist du fertig, Jimi?“, fragte sie ihn, „Der Flieger dürfte in einer halben Stunde landen, wir wollen Mira nach so einer anstrengenden Reise nicht warten lassen“ „Ja, ich muss mir nur noch meine Schuhe anziehen“. „Na dann Hopp! Zum Flughafen brauchen wir mindestens 30 Minuten“.

Das Flugzeug landete ohne Verspätungen und der Flug verlief ohne Turbulenzen. Mira wartete gerade am Gepäckband, als sie eine SMS bekam: „Sind am Flughafen, warten am Terminal auf dich.“ Sie freute sich ungemein wieder zu Hause zu sein. Zwar fühlte sie sich in China sehr wohl und hatte einen stabilen Freundeskreis, doch das Gefühl, dort zu sein, wo man aufgewachsen ist, an dem Ort, an dem so viele schöne Kindheitserinnerungen haften, das ist unverkennbar. Zwei Jahre ist es her, dass sie mit ihrer Familie die Sander‘s besucht hatten, „Ob sich viel verändert hat?“ Am Flughafen tummelten sich die wartenden Menschen. Vereinzelt hielten einige Schilder hoch, auf denen Namen standen, wie „Siemer“ oder „Violet“. Das Ankunftsgate wurde mit einer großen elektrischen Schiebetür von dem öffentlichen Bereich des Flughafens getrennt. Jeden Augenblick könnte sie sich öffnen. Mira trat mit einem riesigen Koffer im Schlepptau aus der sich öffnenden Tür. Die Freude über das Wiedersehen aller Beteiligten war groß. „Hey, schön dich zu sehen. Lass dich mal drücken! Woow, bist du gewachsen. Jimi! Bist du auch so groß geworden? Bei dir habe ich es gar nicht so mitbekommen. Echt der Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht!“ „Mama, lass sie doch mal ankommen.“, Jimi schob seine Mutter zur Seite und begrüßte Mira mit einer kräftigen Umarmung.

Am Abend, nachdem Mira vollkommen angekommen war und die wichtigsten Neuigkeiten ausgetauscht wurden, fragte sie Jimi: „Was können wir morgen machen?“, Jimi, der sich noch keine Gedanken über die Planung der nächsten Zeit gemacht hatte, fiel die ominöse Nachricht wieder ein: „Ich habe da so eine Nachricht erhalten, ein Datum, eine Uhrzeit und ein Standort. Keine Ahnung was das zu bedeuten hat. Die Angaben zielen aber auf den morgigen Tag ab, wir könnten dem auf die Spur gehen und sehen was morgen dort passiert.“ „Klar, für ein kleines Abenteuer bin ich zu haben“, zwinkerte Mira Jimi an; bevor sie im Gästezimmer verschwand. Der 08.August war ein sonniger Sonntag, perfekt für eine Fahrradtour. „Du hast wirklich keine Ahnung, von wem die Nachricht sein könnte?“ „Nein, wirklich keinen Schimmer“ „Hast du dich mal bei irgendeinem Real Life Adventure Game oder Geo-Caching angemeldet, und die Nachricht kommt von da?“ „Daran würde ich mich erinnern“, winkte Jimi diese Möglichkeit ab. Bevor sich Mira aufs Fahrrad schwingen konnte, hielt Jimi Mira andächtig am Arm: “Steck das in deine Tasche.“ Er überreichte ihr eine Taschenlampe und ein Taschenmesser: „Wir können nicht wissen, was uns erwartet.“ Mira lachte kurz auf: „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.“

Die beiden starteten, mit dem Ziel, dass durch die Karte in der Nachricht vorgegeben wurde. Der Weg war eben und es dauerte nicht lange, bis sie den Asphalt der Stadt verließen. Ihre Räder rollten mittlerweile auf dem steinig staubigen Boden eines Waldweges. Im Wald war es stiller und kühler als in der Stadt. Umgefallene Bäume und abgetrennte Äste machten ein durchkommen mit dem Fahrrad abseits der Wege unmöglich.

„Den letzten Kilometer müssen wir laufen“, sagte Jimi als sein Handy ihn mitten in den Wald navigierte, „Stell dein Fahrrad zu meinem hier an den Baum“, Jimi schloss die Räder mit einem Faltschloss aneinander. „Dir ist auch nichts aufgefallen während der Fahrt, mh?“ „Nope, niemand Auffälligen gesehen oder gehört; aber ab jetzt müssen wir durchs Unterholz. Ich halte die Augen auf jeden Fall offen.“

Die beiden stapften die letzte Wegstrecke durch das Gestrüpp, bis Jimi‘s Handy ihre Ankunft bekannt gab: „Sie haben ihr Ziel erreicht.“ Die beiden befanden sich mitten im Wald. Der Ort unterschied sich durch keine merkliche Besonderheit von irgendeinem anderen Ort mitten im Unterholz. „Es ist 10 vor 16 Uhr.“ „Immer noch nichts entdeckt, oder?“ „Nein! – warten wir mal bis 16 Uhr ab.“

Als auch um 16:30 Uhr noch nichts passiert war, beschlossen Jimi und Mira wieder umzukehren: „Eine schöne Fahrradtour war es auf jeden Fall“, sagte Mira halb erleichtert und halb entrüstet über das ausbleibende Abenteuer. „Wir nehmen einfach denselben Weg wieder zurück.“ Sie waren schon 5 Minuten im Unterholz gelaufen, als sich in der Ferne eine Lichtung zu erkennen gab. Auf der Lichtung stand ein riesiges Baugerüst, welches bis weit in den Himmel ragte. „Was ist das denn?“ „Seit wann steht so etwas hier im Wald?“ „Vorhin war es noch nicht da, das wäre uns aufgefallen.“ Äußerst verwundert näherten sich die beiden der Lichtung. Hinter dem Baugerüst befand sich ein altes Schwimmbecken. Weiße rustikale Wände umringten die Wassermassen. Zu einer Seite hin war es geöffnet und das Wasser verlor sich in einer Wand aus Büschen und Blättern. Ganz sonderbare Pflanzen wuchsen am Beckenrand, sie unterschieden sich massiv von der Vegetation des restlichen Waldes. „Lass es uns näher heran gehen.“ schlug Jimi vor. „Ja“, erwiderte Mira. Sie bewegten sich zu dem Baugerüst und als sie an dessen Fuße standen, blickten sie an ihm hoch. Es war viel höher als die Bäume. „Es ist unlogisch, dass das Wasser sich im Becken sammelt, fließt es doch auf der einen Seite in den Urwald hinein.”, stellte Mira fest. “Es ist auch unlogisch, dass das ganze hier auf einmal existiert.“, stichelte Jimi. „Hörst du auch das dumpfe Klopfen?“, fragte Mira nun ganz verunsichert. “Ja“ sagte Jimi leise, fast schon flüsternd. Sie hörten eine Zeit lang in die Stille, denn still war es, bis auf das dumpfe leise Klopfen. „Von dem Wald da geht irgendetwas aus.“ „Ich fühle es auch“, bestätigte Jimi. Ein Gefühl von Ungewissheit, Unwohlsein und Neugierde breitete sich in den beiden aus.

Geistesabwesend stiegen die beiden vom Rand des Beckens ins Wasser und steuerten auf den Urwald zu. Je näher sie dem Urwald kamen, desto lauter wurde das Klopfen. Das hüfttiefe Wasser war klar, etwas kühler als Lufttemperatur. Hier und da schwirrten kleine Blätter um Mira und Jimi herum. Jimi erreichte als erstes den Urwald, sein Ohr streifte ein Blatt. Für kurze Zeit war das Klopfen lauter zu