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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem ägyptischen Autor Sayyid Qutb und seinem Werk "Zeichen auf dem Weg“, welches in Gefangenschaft geschrieben und 1964 (zwei Jahre vor seiner Hinrichtung) veröffentlicht wurde. Qutb gilt als Vordenker des militanten Islam in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die „Zeichen auf dem Weg“ gelten als sein radikalstes und folgenschwerstes Werk. Es mag aus westlicher Anschauung zunächst paradox wirken, doch die Intention, die sich hinter seiner letzten Abhandlung verbirgt, ist letztlich die Sehnsucht nach Freiheit und Gerechtigkeit. Unter Freiheit versteht Qutb allerdings die Abwesenheit menschlicher Herrschaft und Knechtschaft, seine Antwort auf die Frage nach einer gerechten, harmonischen und menschlichen Gesellschaftsordnung ist der Islam als System. Diesem System steht die Jahiliyya im Weg, quasi als Antagonist. Im Folgenden soll analysiert werden, wie Sayyid Qutb die Welt in Jahiliyya und Islam dichotomisiert, welche Vorstellungen er über die ideale Zukunft hat und welche weitreichenden Konsequenzen seinem dichotomen Denken immanent sind. Ist der Dschihad die radikale Konsequenz des Qutb´schen Denken? Eine Dichotomie bezeichnet im Allgemeinen eine Zweigliedrigkeit. Wendet man diese Zweigliedrigkeit auf die Welt an, so erhält man zwei Teile oder Sphären, zwischen denen keine Schnittmenge vorgesehen ist. Qutbs „Zeichen auf dem Weg“ verfolgen ein klares Ziel, nämlich die Etablierung eines islamischen Systems, und richten sich primär an eine bestimmte Gruppe von Adressaten, nämlich die Avantgarde, die dieses System errichten soll. Vor diesem Hintergrund muss das Ziel als alternativlos und richtig dargestellt werden, um kritisches Hinterfragen grundsätzlich auszuschließen und zu verhindern. Qutbs Denken und Schriften sind geprägt von klaren ideologischen Trennlinien und einem strengen Schwarz-Weiß-Denken, die Trennung zwischen „gut/ schlecht“, beziehungsweise vielmehr „gläubig/ ungläubig“ ist strikt und kompromisslos. Damit wird die eigentlich komplexe Welt heruntergebrochen auf die ungläubige Ordnung, die von der gläubigen Ordnung abgeschafft werden soll und muss. Dem Leser wird Orientierung und ontologische Rollensicherheit geboten, denn Qutb arbeitet sein propagiertes islamisches System als das einzig Richtige und Autorisierte aus und formuliert in der notwendigen Begründung dieses Systems einen klaren Handlungsimperativ.
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