Das Geheimnis von Neukloster - Herold zu Moschdehner - E-Book

Das Geheimnis von Neukloster E-Book

Herold zu Moschdehner

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Beschreibung

Im kleinen Städtchen Neukloster ranken sich seit Jahrhunderten düstere Legenden um den geheimnisvollen Hexenstein im tiefen Wald. Als die besten Freunde Lilly und Ben den uralten Stein zufällig entdecken, ahnen sie noch nicht, dass sie sich auf ein Abenteuer einlassen, das ihr Leben für immer verändern wird. Durch geheime Prüfungen und flüsternde Stimmen werden sie in eine verborgene Welt der Magie gezogen - und bald wird klar, dass der Hexenstein ein Opfer fordert. Doch als Lilly für immer verschwindet, bleibt Ben zurück, gebrochen und allein. Aus seinem Schmerz wächst ein wilder Dornenbusch am Hexenstein, dessen stachelige Zweige die Braven und Neugierigen stechen, die sich den Geheimnissen von Neukloster nähern. Der Hexenstein und die Dornenwächter werden zur Legende, eine Mahnung an all jene, die den Mut haben, das Unbekannte zu suchen. Eine Geschichte über Mut, Freundschaft und das dunkle Erbe, das manchmal tief im Verborgenen ruht.

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EPUB
MOBI

Seitenzahl: 50

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Kapitel 1: Das Geheimnis im Wald

Kapitel 2: Die Sage vom Hexenstein

Kapitel 3: Der unheimliche Vollmond

Kapitel 4: Das leise Flüstern

Kapitel 5: Die Spuren der Hexen

Kapitel 6: Der Schlüssel im Stein

Kapitel 7: Die Falle der Hexen

Kapitel 8: Die Wahrheit über den Hexenstein

Kapitel 9: Die Prüfung der Hexen

Kapitel 10: Das Opfer der Wächter

Epilog: Der Dornenbusch

Vorwort

Es gibt Orte, die selbst den mutigsten Entdeckern ein leises Schaudern über den Rücken jagen. Der alte Wald bei Neukloster ist ein solcher Ort, umgeben von Geschichten und Geheimnissen, die die Menschen dort seit Generationen flüstern. Einer dieser geheimnisvollen Orte ist der Hexenstein – ein riesiger, seltsam gezeichneter Findling, der sich im Dickicht des Waldes verbirgt und angeblich die Spuren längst vergangener Magie in sich trägt. Manche sagen, dass er von Hexen verflucht wurde, andere, dass er einen verborgenen Schatz birgt. Doch niemand weiß genau, was an diesen Geschichten wahr ist – oder wahr sein könnte.

In dieser Geschichte begegnen wir zwei Kindern, Lilly und Ben, die eines Tages diesen Hexenstein entdecken und von der Magie und dem Abenteuer angezogen werden, das er verspricht. Neugierig und mutig wagen sie sich auf eine Reise, die sie tief in das Herz der Sage führt. Doch manchmal bergen selbst die schönsten Abenteuer auch Gefahren, die wir nicht vorhersehen können.

Dies ist ein Märchen über Neugier, Mut und das Unheimliche, das manchmal näher ist, als wir glauben. Begleite Lilly und Ben in den Wald von Neukloster, aber vergiss nicht: Manche Geheimnisse sollten vielleicht besser verborgen bleiben.

Kapitel 1: Das Geheimnis im Wald

Die Sonne neigte sich über die kleine Stadt Neukloster und schickte ihre letzten, warmen Strahlen über die Dächer. Die Straßen leuchteten in goldenem Licht, und die Schatten der Bäume am Waldrand wurden immer länger. In diesem geheimnisvollen Abendlicht machten sich Lilly und Ben auf den Weg. Die beiden waren seit dem Kindergarten die besten Freunde, und obwohl sie jetzt schon zehn Jahre alt waren, liebten sie es immer noch, sich Abenteuer auszudenken und auf Entdeckungsreisen zu gehen.

„Heute, Lilly,“ hatte Ben ihr an der Schule versprochen, „heute gehen wir in den Wald, bis wir etwas Spannendes finden. Vielleicht einen alten Schatz oder sogar eine Höhle! Hast du nicht Lust?“

Lilly hatte Lust, und so standen sie jetzt, mit aufgeregtem Kribbeln im Bauch, am Waldrand und schauten auf die dichten Bäume, die sich im Abendwind leicht hin und her bewegten. Der Wald war dunkel und geheimnisvoll. Niemand wusste so genau, was sich tief im Inneren verbarg, und Gerüchte kursierten über seltsame Ereignisse, die hier manchmal in der Dunkelheit stattfanden. Schon oft hatte man ihnen erzählt, dass der Wald angeblich von alten Geistern oder gar Hexen heimgesucht wurde.

„Ben, meinst du wirklich, dass wir heute etwas finden?“ fragte Lilly und blickte Ben mit großen Augen an. Ihre Hände waren leicht verschwitzt vor Nervosität.

„Na klar!“ Ben nickte energisch. „Vielleicht nicht gleich eine echte Hexe, aber irgendetwas gibt es hier bestimmt. Man muss nur lange genug suchen! Vielleicht haben die Hexen ja etwas zurückgelassen, einen vergrabenen Schatz oder eine verzauberte Münze.“

Lilly grinste und versuchte, ihre Nervosität zu verbergen. Ein Teil von ihr war neugierig, der andere jedoch ein bisschen ängstlich. Doch gemeinsam mit Ben fühlte sie sich sicherer, und so traten die beiden mutig in den Wald. Die dichten Äste schienen sich über ihnen zu schließen, als würden die Bäume sie in ihr Geheimnis einhüllen.

Die Blätter raschelten leise, und ein paar Vögel zwitscherten noch in der Ferne, als ob sie die Ankunft der beiden Freunde beobachteten.

Während sie tiefer in den Wald liefen, bemerkten sie, wie das Licht immer schwächer wurde und die Schatten um sie herum dunkler und geheimnisvoller erschienen. Der Waldboden war weich unter ihren Füßen, und hin und wieder knackte ein Zweig, wenn sie darauf traten. Der Duft von feuchtem Moos und harzigen Tannennadeln erfüllte die Luft, und je weiter sie gingen, desto stiller wurde es um sie herum.

Nach einer Weile, als sie beinahe den Mut verlieren wollten, entdeckten sie plötzlich etwas Ungewöhnliches zwischen den Bäumen: Ein großer, grauer Stein, der halb aus dem Boden ragte. Er war mit Moos bewachsen und wirkte, als läge er schon seit Jahrhunderten dort. Das Sonnenlicht brach durch die Baumkronen und schickte letzte Strahlen auf den Stein, sodass seine Oberfläche golden schimmerte.

„Schau mal!“ rief Lilly und zeigte aufgeregt auf den Stein. „Das ist doch kein normaler Stein, oder?“

Ben trat näher und betrachtete den großen Findling mit neugierigen Augen. Seine Oberfläche war übersät mit tiefen Rillen und Kratzspuren, die in unregelmäßigen Mustern verlaufen. Es sah aus, als ob jemand mit langen, scharfen Krallen oder Nägeln über den Stein gefahren wäre. Ein leises Kribbeln lief ihm über den Rücken, und er bekam eine Gänsehaut.

„Vielleicht … vielleicht ist das der Hexenstein,“ flüsterte Ben ehrfürchtig. „Ich hab mal gehört, dass die alten Leute im Dorf von einem großen Stein erzählen, den die Hexen im Wald verflucht haben sollen.“

„Echt?“ Lillys Augen wurden groß, und sie trat einen Schritt näher. Sie fuhr vorsichtig mit den Fingern über die rauen Kratzspuren und spürte die Kälte des Steins unter ihren Fingerspitzen. „Das ist so unheimlich … meinst du, dass hier wirklich Hexen waren?“ Ben nickte, seine Augen funkelten vor Aufregung.

„Ja, das sagen die älteren Leute im Dorf. Sie sagen, dass die Hexen diesen Stein verflucht haben, weil sie hier früher ihre geheimen Rituale durchgeführt haben. Manche behaupten sogar, dass sie bei Vollmond hierher zurückkehren.“

Lilly sah Ben an, und ein Schaudern lief ihr über den Rücken. Der Gedanke, dass dieser Stein ein Hexenstein sein könnte, ein Ort voller Magie und Geheimnisse, war faszinierend und beängstigend zugleich. Aber die Neugier überwog ihre Angst.

Sie wollte mehr über diesen Stein erfahren und sich vorstellen, welche Geschichten und Geheimnisse er in sich tragen mochte.