Das Haus im Walde    eBook - Carl Christian Gudewill - E-Book

Das Haus im Walde eBook E-Book

Carl Christian Gudewill

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Beschreibung

An meine Leser Wird man meine Verse lesen, Sich an meinem Lied erfreu‘n? Oder soll umsonst gewesen, Alle Müh' und Arbeit sein? Hab' geschrieben, hab' gedichtet, Wie's mir eingab mein Gefühl, Hab' verworfen, hab' gesichtet Und gewahrt den strengen Stil. Jedem mög' mein Lied gefallen, Wie es weint und wie es lacht. Allen lieben Lesern, allen, Sei mein Dank hier dargebracht.

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Veröffentlichungsjahr: 2014

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Carl Christian Gudewill

Das Haus im Walde eBook

Eine Lyrik Auswahl von Carl Christian Gudewill Ausgabe 1

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

An meine Leser

 

Wird man meine Verse lesen,

Sich an meinem Lied erfreu'n?

Oder soll umsonst gewesen,

Alle Müh' und Arbeit sein?

 

Hab' geschrieben, hab' gedichtet,

Wie's mir eingab mein Gefühl,

Hab' verworfen, hab' gesichtet

Und gewahrt den strengen Stil.

 

Jedem mög' mein Lied gefallen,

Wie es weint und wie es lacht.

Allen lieben Lesern, allen,

Sei mein Dank hier dargebracht.

Das Haus im Walde

 

Es liegt im Wald ein einsam Haus,

Weit abseits im Versteck;

Da schaut das Glück zum Fenster raus,

Hinaus aus Tür und Heck.

 

S' ist grad' nicht fest, nicht hoch gebaut,

Trägt nur ein kleines Dach

Und dicht daneben plätschert laut

Der munt're Mühlenbach.

 

Sanft weht ein weicher Frühlingswind;

Da tritt die Frau heraus,

Bereitet bei der alten Lind'

Den Platz zum Abendschmaus.

 

Und heiter'n Mutes sieht sie all'

Vereint der weiße Tisch:

Es sinkt die Sonn' ins tiefe Tal,

Die Luft ist kühl und frisch.

 

Sie schenken ein und trinken aus,

Wie froh wird da gelacht!

Und wenn es wieder geht ins Haus,

Wünscht man sich "Gute Nacht"!

 

Hell glänzt der Mond, der Mühlbach rauscht;

Am alten Baum wird's still.

Wie gerne hätt' ich wohl getauscht

Mit solchen Glückes Füll.

Aus meinem Leben

 

Wohl hab ich auf wilder Lebensbahn

Gar manch gefährlichen Schritt getan.

Hab' viel gewonnen und viel gewagt

Und viel verloren und nicht geklagt.

 

Hab gern gemieden der Großen Schwell;

Wo Reichtum wohnt, flieht das Glück gar schnell.

Und gab man sich noch so viele Müh',

Bin mit dem Pöbel gegangen nie.

 

Und wenn ich auf alles blick' zurück,

Dann dank ich Gott für das große Glück.

Und hab nur den einen Wunsch fürwahr:

Er schenk' mir noch ein paar frohe Jahr.

Wahre Kunst

 

Beethovens Töne, zart und wild,

Von Rembrandts Hand ein Meisterbild,

Nehmt noch dazu das Faustgedicht;

Wohl Schön'res schuf die Menschheit nicht.

 

Der Neuen Töne sind nicht rein,

Die Bilder, ach, noch wen'ger fein;

Und was der Dichter heute schreibt,

Am besten ungedruckt verbleibt.

 

Talente tun sich mancherlei

Hervor, gar oft mit viel Geschrei;

Doch wenn man sie betrachtet kaum,

Zerstieben sie wie Seifenschaum.

 

Die wahre Kunst zieht sich zurück,

Sucht buhlend nicht der Menge Blick;

Doch wer ihr schaut ins Herz hinein,

Wird immer, immer glücklich sein.

Da lebt sichs so nett

 

Ein Fäßchen im Keller,

Ein Mädel im Bett,

Ein Huhn auf dem Teller,

Da lebt sichs so nett.

 

Und kommt sie gegangen

Durchs Gäßchen so schön,

Mit blühenden Wangen,

Gar lieblich zu seh'n.

 

Wie wird mir zu Mute?

Da muß ich hinaus,

Da greif' ich zum Hute,

Hält nichts mich im Haus.

 

Und tät'st Du auch wandern

Vorbei an der Tür,

Und schau'n nach 'nem andern

Und nimmer nach mir.

 

Und willst mich nicht sehen,

Hast weg gar geschaut,

Willst nicht mit mir gehen,

Wirst doch meine Braut.

 

Und magst Du mich freien,

Dann komm' ich zu Dir

Im sonnigen Maien

Und führ' Dich zu mir.

 

Ein Fäßchen im Keller,

Wie wird's da so nett,

Ein Huhn auf dem Teller,

Und's Schätzlein im Bett.