Das Kamel am Nordpol - Marion Müller - E-Book

Das Kamel am Nordpol E-Book

Marion Müller

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Beschreibung

Das Kamel am Nordpol ist ein Gedichtband über Gefühle, Lebenssituationen, das Alleinsein, Alltag, Wetter und Tiere. Lustige, ernste und nachdenkliche Gedichte wechseln sich in den Kapiteln ab. Es ist zum mitfühlen, sich verstanden fühlen, sich verlieren und wiederfinden. Themen die jede und jeden jungen Erwachsenen beschäftigen. Diese Gedichte sind für dich. Hauptsächlich sind sie für mich. Das ist das Buch der tausend Gefühle. Und auch von gar keinen. Es ist von allem etwas und auch irgendwie nichts. Sie können dein zu Hause sein, oder dein schlimmster Albtraum. Sie können dich erinnern oder vergessen lassen. Diese Gedichte sind so sehr du. Und mehr sind sie ich. Dieses Buch ist so sehr für mich. Vielleicht ist es auch für dich. Es ist (m)ein GEDICHTBAND. Eine Sammlung von Gedanken, Gefühlen, Wetter, Natur, von Menschen und Engeln. Es ist mein Innerstes. Oder ist es deins? Vielleicht hilft es dir, oder am Schluss mir. In der Hoffnung sie öffnen die Augen. Vielleicht erkennst du dich in ihnen wieder und denkst, ja so geht es mir auch oft. Oder du beginnst andere besser zu verstehen. In der Hoffnung, die Gedichte geben Hoffnung. Oder du denkst, ich bin auch wie sie, ich bin auch wie Marion Müller. Oder eben genau nicht. Diese Gedichte sind so sehr für dich. Geschrieben habe ich sie für mich. Sie sind so sehr ich. Entweder du liebst sie oder nicht.

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Was man fühlt oder hören sollte…

…wenn die Jahreszeiten ändern

…wenn alles zu viel wird

…wenn man im Alltag festsitzt

…wenn man einen Witz braucht

…wenn man sich ungeliebt fühlt

…wenn man Mut braucht

…wenn das Leben einem nur Zitronen geschenkt hat

…wenn alles gut ist (obwohl gut ist eine Cremeschnitte)

…wenn die Welt untergeht (Ja, das tut sie gerade)

…wenn man meine Weisheit wissen will (will man nicht, aber ich sage es trotzdem)

…wenn man in andere Welten eintaucht

Prolog

Diese Gedichte sind für dich.

Hauptsächlich sind sie für mich.

Das ist das Buch der tausend Gefühle.

Und auch von gar keinen.

Es ist von allem etwas

und auch irgendwie nichts.

Sie können dein zu Hause sein,

oder dein schlimmster Albtraum.

Sie können dich erinnern

oder vergessen lassen.

Diese Gedichte sind so sehr du.

Und mehr sind sie ich.

Dieses Buch ist so sehr für mich.

Vielleicht ist es auch für dich.

Es ist (m)ein GEDICHTBAND.

Eine Sammlung von Gedanken,

Gefühlen, Wetter, Natur,

von Menschen und Engeln.

Es ist mein Innerstes.

Oder ist es deins?

Vielleicht hilft es dir,

oder am Schluss mir.

In der Hoffnung sie öffnen die Augen.

Vielleicht erkennst du dich

in ihnen wieder und denkst,

ja so geht es mir auch oft.

Oder du beginnst

andere besser zu verstehen.

In der Hoffnung,

die Gedichte geben Hoffnung.

Oder du denkst,

ich bin auch wie sie,

ich bin auch wie MARION MÜLLER.

Oder eben genau nicht.

Diese Gedichte sind so sehr für dich.

Geschrieben habe ich sie für mich.

Sie sind so sehr ich.

Entweder du liebst sie oder nicht.

Was man fühlt …wenn die Jahreszeiten ändern

Der Baum und das Herz

Wie ein Baum will ich sein

fest verwurzelt und stark

So hat man Halt

damit die Krone - das wilde Herz

frei im Wind sein kann

Rosa, frisches Grün, zartes weiss

Fröhliche Vögelchen singen und tanzen

in seiner mächtigen Krone

Der Frühling lässt Leben spriessen

lockt das Leben an - zum geniessen

Dunkelgrün auf Hellblau

Ist er unglaublich stark und trägt Früchte

kann er sich teilen - das Herz auch

seinen Schatten - seine Früchte

Er ist ein Geschenk

Rotbraun, Orange, Gelb

Er braucht wieder Zeit nur für sich

Zeigt sich vorher noch in prächtigen Farben

Zieht sich zurück und wartet

Bis der nächste Frühling startet

Weiss glitzernd, grau

Wird es kälter - wandelt er sich

Zieht sein weisses Gewand an

Zehrt von Erinnerungen - wirft alte Last ab

Spart Energie und lässt los

Rosa, weiss, lila

Sonnenstrahlen wärmen auf

So nimmt alles wieder seinen Lauf

Auch das Herz wandelt sich wie ein Baum

Und gibt dem Leben neuen Raum

Frühlingserwachen

Wiesen werden grüner

Getupft mit farbigen Blumen

Bäume und Büsche tragen Blüten

Die bald zu Blättern werden

Die erste Biene summt drüber

Es ist auch die Jahreszeit der Jacken

Am Morgen mit ihr ins Büro

Am Abend so warm, dass man sie vergisst

Wiederholt man das, hat man bald

einen Jackenbaum im Büro stehen

Vogelgezwitscher, Schmetterlinge

Der wunderschöne Frühling erwacht

Die ersten Menschen fahren Cabrio

Einige im T-Shirt, andere in Winterjacke

Wieder mehr draussen unterwegs

Das erste Mal dieses Jahr im Baumarkt gewesen

Blumen auf meinem Balkon gepflanzt

Tische und Stühle auf Vordermann gebracht

Und die ersten Seiten draussen gelesen

Das ist der Frühling für mich

Saharastaub

Gelber Himmel, dreckige Autos

Nach tiefstem Winter

Plötzlich warme Luft

Sand aus der Wüste in unserer Luft

Meist der Anfang des Frühlings

Eine staubige Angelegenheit

Würde mich nicht wundern

Liefe eine Karawane durch die Strassen

Und wäre hinter dem Gelb eine Pyramide

Mein einziger Gedanke:

Nachher muss ich mein Auto waschen

Ohne es zu zerkratzen

Hagelsturm

Die Trommel wird geschlagen

Auf verschiedene Materialien

Es klirrt und scheppert

Froh drinnen zu sein

Sehe Menschen unter Dächer rennen

Donnergrollen kommt angerollt

Die Spannung der Blitze in der Luft

Böen zwingen Bäume fast in die Knie

Weisse Kügelchen hüpfen auf den Wiesen

Es geht langsam zu Regen über

Am nächsten Tag

Liegen Blätter und Äste überall

Die Aufregung hat sich gelegt

Die Ruhe nach dem Sturm

Ist die Ruhe vor dem nächsten

Ruhe nach dem Sturm

Die Ruhe nach dem Sturm ist doch das Schönste

Regen plätschert noch etwas vor sich hin

Donner grollt in der Ferne

Die elektrisierende Energie geht über in Entspannung

Der Wind lässt nach

Die rennenden Menschen gehen wieder

Gewaschene Luft dringt in die Wohnung

Vögel beginnen wieder zu zwitschern

Das Gewitter zieht weiter

Oder löst sich auf zu einem Traum

Als wäre es ins Bett gegangen

Gute Nacht liebes Gewitter

Schwiiz

I de Schwiiz säget mir bim wandere Grüezi

Aber me chas nöd pauschalisiere,

weil jede Kanton isch da andersch

Im Tessin seit me Ciao, im Wälschä Salüt

Und die deutschen Touristen hier sagen Hallo

Faschd überall wod bisch gsehsch Bergä

D Schwiiz isch ebe kei Flachwitz

Wenns kei Bergä het, hets Hügel

Und die sind oft na lang obä wiiis vom Schnee

Wenn une scho bade chasch und d Wiise grüen sind

Uf de Wiese hets Öpfelbäum oder Chüäh

Da bisch i de Natur, gsehsch d Katz muuse und Bussarde jage

I de Stadt sinds eher d Tuube und am See d Entä und Schwän

Schnegge im Bünzligarte uf em Bünzlisalot

Und im Winter gsehsch d Spatze nach Chörnli picke

Über Uffahrt oder Ostere fahred viel is Tessin

Da isch üses Mallorca, bloss gmüetlich mit em Camper

D Mensche sind oft sehr verklemmt, usser am Openair

Im Winter redet all über Skifahre und im Summer über

Fuessball (und s Tessin)

Öb ächt d Tessiner id Ostschwiiz flüchtet?

Das isch d Schwiiz, aber ebe i jedem Kanton ischs andersch

Die meiste sind stolz uf ehres Land

I mags vorallem, weil mers teiled mit anderne Mensche

Also herzlich willkomme, au wenn mer biz andersch sind

Und komisch reded, mir sind nett, wenn au nöd ganz alli

Dorfleben

Wenn der Pöstler einem die Briefe beim Bäcker gibt

Man jeden grüsst und fast jeden kennt

Es Geflüster über Leute gibt

So ist man wohl in einem Dorf

Wenn der Bus nur drei Mal am Tag fährt

Der Nachbar dir Zucchini aus seinem Garten bringt

Die Eier vom Bauern lagen im Milchkasten

So bist du wohl in einem Dorf

Wenn es nach Kuhdung riecht

Es mehr Traktoren als Autos gibt

Die Kuhglocken bimmeln auf dem Feld

Es ist wohl wirklich ein Dorf

Eingeladen bei den Nachbarn zum Quartierfest

Erdbeeren direkt vom Erdbeerfeld

Vor fünf Minuten gepflückte Äpfel

So präsentiert sich das Dorf

Grillen

Der Duft von frischen Würsten

Salat wird herumgereicht

Gemischter, Nudel, Reis, Couscous

Es klirren die Bierflaschen

Eine Kräuterbutter vergeht auf saftigem Steak

Der Grillmeister winkt mit der Grillzange

Gelacht wird, der Winter ist vergessen

Das brutzelnde Fleisch wird übertönt

Flaschen und Gläser haben Wasserperlen drauf

Der erste Gang barfuss über die Wiese

In der Dämmerung zirpen die Grillen

Ob jetzt auch die Grillen grillen?

Sommernächte

Sommernacht

Sitze draussen in einer Gartenwirtschaft

Die Sonne geht unter, es dunkelt ein

Drinnen und draussen gleich warm

Als wäre die ganze Welt nun dein Wohnzimmer

Tropennacht

Zu warm um zu schlafen

Das Leben ist draussen angenehm

Klarer Sternenhimmel

Liege in der Wiese und sehe sie funkeln

Vollmondnacht

Laufe die Strasse hinunter zum See

Nackte Füsse auf warmem Asphalt

Flattern flattern um die Laternen herum

Oder in dein Gesicht im Handylicht

Sterne

Ihr fasziniert mich jedes Mal

Wenn ich merke, dass die Welt

Ein Teil von etwas grösserem ist

Wer seid ihr? Ihr weit entfernten Sonnen

Eventuell nur noch Licht

Die Sonne schon längst verglüht

Die Ägypter haben sich schon an euch orientiert

Seefahrer sind nach euren Positionen gefahren

Ihr seid der Kompass

Für mich seid ihr, mein Beweis

Dass es die Unendlichkeit gibt

Mehr Sonnen als man zählen kann

Und so schaue ich bei unbedecktem Himmel

Immer nach oben und staune

Dort glitzern Milliarden Sterne

Sommergewitter

Ein wunderschöner Sommertag

Der Blaue Himmel ist unscheinbar

Bis sich plötzlich Wolken anschleichen

Umschlungen von der Düsterheit

Ein grummeln am Himmel

Wie die Spannung die im Kino ansteigt

Eine leise Vorahnung was gleich passiert

Und dann kracht der Blitz vom Himmel

Wind rüttelt an Bäumen und Ziegeln

Regen platzt vom Himmel hinunter

Der Duft von nassen Strassen

Der Regen spielt seine Melodie

Spüre die Energie und nehme sie auf

Elektrisierend und reinigend

Die Natur ist unglaublich

Und so schnell es kam, geht es auch wieder

Das Sommergewitter

Wind

Ich höre dich wie du tobst

Du Sturm da draussen

Meine Storen erzittern vor dir

Das Unkraut in den Töpfen tanzt

Sehe die Bäume wackeln

Machst die Bäume zum Meer

Wehst den Abfall umher

Doch hier drinnen spüre ich nichts

Ich höre dich nur

Wie du ums Haus pfeifst

Gegen Wände schlägst

Und wenn ich raus gehe

Dann spielst du mit meinem Haar

Wirbelst um mich herum

Machst mich lebendig

Dann flüsterst du irgendwas

Was nur die Bäume verstehen

Und dann wirst du wegwehen

Doch hier drinnen spüre ich nichts

Ich höre dich nur

Lebendigkeit pur

Draussen tobt der Wind

Ob ich dich je wiederfind

Herbstfarben

Nach langen warmen Tagen

Langen Wochen Hitze und Geschwitze

Kühlt ein Wind uns ab

Regen kann vom ausgezehrten Boden

kaum aufgenommen werden

Die Morgen kleiden sich im Nebeltuch

Kühe wie gruselige Schatten auf den Wiesen

Blätter verfärben sich gelb, Rot, Ocker

Meine Lieblingsjahreszeit

So vielseitig, so bunt

Beim Spaziergang raschelt es unter den Füssen

Blätter kleben an Autos vor Wind und Nässe

Regenspaziergänge sind traumhaft schön

Bunte Schirme unter noch bunteren Bäumen

Kein schlechtes Gewissen drinnen zu bleiben

Der Winter kommt

Eichhörnchen vergraben Nüsse

Vögel packen ihre Koffer

Die Welt wird ruhiger und gemütlicher

Willkommen schöner Herbst

Und die Welt verändert sich

Grün wird rot, wird braun

Düster und doch so hübsch

Herbst du zeigst mir

wie schön Veränderung sein kann

Halloween

Gehe mit meinem Plastiksack

in die kühle Herbstluft hinaus

Trage einen spitzen Hexen-Hut

mit künstlichen Haaren dran

Eine unechte Spinne sitzt obendrauf

Unsere Eltern finden uns süss, nicht sauer

und machen ein Foto

Zwei Hexen und ein kleiner Geist

Und so ziehen wir los

In unserem Quartier umher

Süsses oder Saures

Kleine Gespenster und Gauner huschen umher

Nachbarskinder rennen zur nächsten Tür

Erschrecken sich an Skeletten

Ein Kreischen in der Nacht

Kürbisfratzen grinsen leuchtend

Das ist DIE Nacht

Wir durften alleine durch die Strassen ziehen

bei allen Nachbarn klingeln

um Süssigkeiten zu erbeuten

Danach mit unseren Errungenschaften

nach Hause gerannt

Eine Auslegeordnung der Beute gemacht

Jetzt beginnt die Zeit des Naschens

Klebrig der Mund, mit Süssigkeiten ungesund

Räbäliechtliumzug

Ich gah mit miner Laternä

Und mini Laterne mit mir

Am Himmel lüüchtet d Sterne

Da unde lüüchtet mir

Dä Güggel chräht und d Chatz miaut

Eh eh eh, la bimmel la bammel, la bumm.

So het d Stadt für üs s Liecht us gmacht

Demit mir üsi Laternli lüüchte gsehnd

I Zweierreiheli simmer mit üsem Gspänli glofe

Ei Lehrerin vorne und eini als Schlussliechtli

Am Schluss hets i de Schuel na Wienerli geh

Und es Büürli dezue

Hochnebelgefängnis

Am See zu Leben ist schön

Ausser im Herbst

Ist da ein Hindernis

Ein düsteres Geheimnis

Da lebt man im Hochnebelgefängnis

Der Nebel ist so dicht

Da siehst du deinen Nachbarn nicht

Und deine schöne Aussicht

Auch nur grau in grau zu dir spricht

Bist du der Bösewicht in der Geschicht?

Kühe sind nur Schatten

In der Schule keine Tischtennisplatten

Bäume stehen wie Monster da

Wo ist mein Büro? Ah, da ist es ja

Es war doch so nah

Die Strasse geht ins Nirgendwo

Ist in dieser Jahreszeit halt so

Man fühlt sich wie unter einer Decke

Wie Geister hängst du über dem Feld

Wie lange es wohl diesmal anhält?

Erster Schnee

Man stellt sich das immer so romantisch vor

Wie die erste Flocke den Boden berührt

Im Normalfall ist das weniger so

Im Normalfall regnet es

und dann, ganz langsam, merkt man,

wie sich Regen zu Schnee verwandelt

Schneeregen nennt man das

Und auf den Wiesen dann,

bleibt nichts liegen

Pflutsch auf der Strasse

Grüne nasse Wiesen

und ein feines weiss auf den Dächern

Denn im Normalfall ist es nicht romantisch

Winter

Grosse Schneeflocken rieseln vom Himmel

Die Schmetterlinge des Winters

Auf den Strassen ist es ruhig

Grüne Bäume in den Häusern

Weisse glitzernde vor dem Fenster

Bunte Päckchen mit Schleifen

Glänzende Kugeln, tanzendes Kerzenlicht

Der Duft von Plätzchen

Rot leuchtende Wangen

Alles glitzert wie tausend Sterne

Wie die Sonne es im Sommer tut

Wärmen die Lichter die Seelen

Schneemänner mit Rübennasen

Warme Handschuhe und Mützen

Schlittenfahren mit leuchtenden Augen

Wilde Schneeballschlachten

Das ist der Winter

Lebe die Natur

Los - geh nach draussen, egal welches Wetter

Tanze im Regen, spüre die Tropfen

Das Knirschen des Schnees, wie er landet

Wind im Haar macht lebendig, Bäume tanzen

Sauge die frische Luft ein, die nach Schnee riecht

Schliesse am See die Augen und höre den Wellen zu

Oder auf deinem Balkon die Vögel zwitschern

Das Schmatzen der Kühe, wenn sie Gras ausreissen

Geh barfuss über eine Wiese, lasse deine Füsse kitzeln

Bestaune die Sterne, den Mond, den Regenbogen

Strecke dein Gesicht in die Sonne

Die Bienen summen in der Wiese von Blume zu Blume

Die Natur ist wunderschön und wir sind ein Teil davon

Wir sind auch Natur, darum verbinde dich mit ihr

Sie ist die Beziehung die niemals endet

Denn auch wenn du stirbst, bleibst du ein Teil von ihr

Der Bodensee

Im Sommer ist er voller Boote

Schwäne gleiten dahin

Die Sonne glitzert in ihm

Kleine Fische huschen davon

Im Sturm sind die Wellen nervös

Und das Wasser dunkel

Die Bäume beugen sich im Wind

Vögel bleiben am Himmel stehen

Und im Nebel

Sieht er manchmal aus wie ein Meer

Da sieht man Deutschland nicht

Nur Wasser und keinen Horizont

Das ist er, unser Bodensee

Ich bin auch ein Wunder der Natur

Wenn ich ein Wunder wäre

Würde ich mich dann auch so betrachten wie ein Gewitter?

Würde ich mich dann auch bei Sturm bestaunen

Mit allen Launen

Draussen auf dem Balkon?

Wenn ich ein Wunder wäre

Würde ich dann im Regen tanzen

Wenn ich traurig bin, trotzdem das Wetter geniessen

Wenn alles in mir dunkel ist, die Nacht zum Tag machen

Weihnachtsbeleuchtung in mir aufhängen, für mehr Wärme?

Wenn ich ein Wunder wäre

Würde ich dann auch in der Sonne baden

Und dankbar für den kühlenden Regen sein

Alle Wetterphänomene / Gefühle annehmen

Im Einklang mit mir selber sein?

Weil ich auch ein Wunder der Natur bin

kann es nur einen Regenbogen geben

Wenn es regnet und gleichzeitig die Sonne scheint

Und ich irgendwo dazwischen bin

Weil ich ein Wunder bin

Der Mond

Das Himmelsauge leuchtet mich an

Taucht alles in düsteres Licht

Für mich bist du ein Glücksbringer

Ein weisser runder Geist

Wie andere die Sonne lieben

Liebe ich dich mehr

Ich mag alle deine Phasen

Ob du dünn oder rund bist

Ausser bei Leermond - Fühl ich mich leer

Da such ich dich - Such ich dein Licht

In deinem Licht - Sehe ich mich

Wie die schöne Traurigkeit

Du bist da - In dunkelster Nacht

Und schaust zu mir

Wie mein Beschützer

Mein Leuchtturm an Land

Und wenn ich Hoffnung brauche

Und wie immer keine Sternschnuppe da ist

Wünsche ich mir was von dir

Lieber Mond, ich hoffe du hörst mich

Wo d Chüeh lebed

Döt wo d Chüeh lebed

Döt leb au ich

I de schöne Schwiiz

Döt finsch du mich

Du blödi Chueh

Gibs endlich zue

Es gfallt dir doch da

Zwüsched de Bergä z stah

Überall giz was mit Chäs

Fundue, Raclett, find i läss

Und wenn mi chunsch cho bsueche

Denn giz bi üs Rüeblichueche

Du dummi Geiss

Verzell kei Scheiss

Schwiizer Schoggi ischs s gröschti

Süs mach i us dir Röschti

Und machsch e Sauerei uf de Bode druf

Suuge is mit em Brösmelistaubsuuger uf

Ez chunsch drus, odo?

Ja da luegedo, ihr andere Ländo…

Döt wo d Chüeh lebed

Döt leb au ich

I de schöne Schwiiz

Döt finsch du mich

Was man fühlt …wenn alles zu viel wird

Zu laut

Wenn die Umgebung dich übertönt

Deine Gedanken überspielt, dann ist es zu laut

Jemand telefoniert, jemand spricht

Irgendwo ein Glas zerbricht

Das ist das «Ich nerv mich Gedicht»

Der Drucker macht all seine Geräusche

Das Radio rauscht genervt

Zum Glück spielt hier niemand Trompete

Der Alltag im Büro, als wären wir an einer Fete

Und ich leise für Ruhe bete

Einer rennt umher, die andern quatschen

Als wäre man bei den Affen im Zoo

Bis jemand hässig in die Tastatur haut

So ist die ganze Konzentration versaut

Oh mein Gott, es ist einfach zu laut

Die Geräusche dich nach Hause verfolgen

Der Kopf hämmert und schreit

Wie nennt man das? Non-Placebo-Lärm?

Kann bei dem Lärm nicht abschalten

Kann so nicht mehr schlafen

Im Gehirn ist nun ein Kindergarten

Ein Kind schreit, ein Kind heult,

ein Kind schlägt das andere, eines ist komplett verschwunden,

nur eines spielt friedlich in einer Ecke,

obwohl der Kindergarten brennt.

Als wäre da die Zombieapokalypse

Plus Pandemie, plus Erdbeben, plus Alien-Invasion

Mein Hirn ist nur noch Wischiwaschi

Das ist alles viel zu laut