Das Majorat - E.T.A. Hoffmann - E-Book

Das Majorat E-Book

E.T.A. Hoffmann

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Beschreibung

Eine düstere Erzählung von E.T.A. Hoffmann, in der eine dramatische Familiengeschichte dreier Generationen im Mittelpunkt steht. Unheimlicher Geisterspuk und familiäre Konflikte sind garantiert, wenn der Großonkel V. dunkle Geschichten aus der Vergangenheit erzählt... E. T. A. Hoffmann (1776-1822) war nicht nur ein deutscher Schriftsteller der Romantik, sondern auch Jurist, Zeichner, Komponist und Kapellmeister. Schon zu Lebzeiten gehörte er zu den beliebtesten und meistgelesenen deutschen Schriftstellern. Besonders bekannt ist er für die Novelle "Der Sandmann" (1816) sowie für den Roman "Die Elixiere des Teufels" (1815/1816).

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E.T.A. Hoffmann

Das Majorat

 

Saga

Das MajoratCoverbild/Illustration: Shutterstock Copyright © 1817, 2020 E.T.A. Hoffmann und SAGA Egmont All rights reserved ISBN: 9788726619027

 

1. Ebook-Auflage, 2020

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von SAGA Egmont gestattet.

 

SAGA Egmont www.saga-books.com und Lindhardt og Ringhof www.lrforlag.dk

– a part of Egmont www.egmont.com

Das Majorat.

Dem Gestade der Ostsee unfern liegt das Stammschloss der Freiherrlich von R . . schen Familie, R . . sitten genannt. Die Gegend ist rauh und öde, kaum entspriesst hin und wieder ein Grashalm dem bodenlosen Triebsande, und statt des Gartens, wie er sonst das Herrenhaus zu zieren pflegt, schliesst sich an die nackten Mauern nach der Landseite hin ein dürftiger Föhrenwald, dessen ewige, düstre Trauer den bunten Schmuck des Frühlings verschmäht, und in dem statt des fröhlichen Jauchzens der zu neuer Lust erwachten Vögelein nur das schaurige Gekrächze der Raben, das schwirrende Kreischen der sturmverkündenden Möven widerhallt. Eine Viertelstunde davon ändert sich plötzlich die Natur. Wie durch einen Zauberschlag ist man in blühende Felder, üppige Äcker und Wiesen versetzt. Man erblickt das grosse, reiche Dorf mit dem geräumigen Wohnhause des Wirtschaftsinspektors. An der Spitze eines freundlichen Erlenbusches sind die Fundamente eines grossen Schlosses sichtbar, das einer der vormaligen Besitzer aufzubauen im Sinne hatte. Die Nachfolger, auf ihren Gütern in Kurland hausend, liessen den Bau liegen, und auch der Freiherr Roderich von R., der wiederum seinen Wohnsitz auf dem Stammgute nahm, mochte nicht weiterbauen, da seinem finstern, menschenscheuen Wesen der Aufenthalt in dem alten, einsam liegenden Schlosse zusagte: Er liess das verfallene Gebäude, so gut es gehen wollte, herstellen und sperrte sich darin ein mit einem grämlichen Hausverwalter und geringer Dienerschaft. Nur selten sah man ihn im Dorfe, dagegen ging und ritt er oft am Meeresstrande hin und her, und man wollte aus der Ferne bemerkt haben, wie er in die Wellen hineinsprach und dem Brausen und Zischen der Brandung zuhorchte, als vernehme er die antwortende Stimme des Meergeistes. Auf der höchsten Spitze des Wartturms hatte er ein Kabinett einrichten und mit Fernrohren — mit einem vollständigen astronomischen Apparat versehen lassen; da beobachtete er tages, nach dem Meer hinausschauend, die Schiffe, die oft gleich weissbeschwingten Meervögeln am fernen Horizontvorüberflogen. Sternenhelle. Nächte brachte er hin mit astronomischer oder, wie man wissen wollte, mit astrologischer Arbeit, worin ihm der alte Hausverwalter beistand. Überhaupt ging zu seinen Lebzeiten die Sage, dass er geheimer Wissenschaft, der sogenannten schwarzen Kunst, ergeben sei, und dass eine verfehlte Operation, durch die ein hohes Fürstenhaus auf das empfindlichste gekränkt wurde, ihn aus Kurland vertrieben habe. Die leiseste Erinnerung an seinen dortigen Aufenthalt erfüllte ihn mit Entsetzen, aber alles sein Leben Verstörende, was ihm dort geschehen, schrieb er lediglich der Schuld der Vorfahren zu, die die Ahnenburg böslich verliessen. Um für die Zukunft wenigstens das Haupt der Familie an das Stammhaus zu fesseln, bestimmte er es zu einem Majoratsbesitztum. Der Landesherr bestätigte die Stiftung um so lieber, als dadurch eine an ritterlicher Tugend reiche Familie, deren Zweige schon in das Ausland hinüberrankten, für das Vaterland gewonnen werden sollte. Weder Roderichs Sohn, Hubert, noch der jetzige Majoratsherr, wie sein Grossvater Roderich geheissen, mochte indessen in dem Stammschlosse hausen, beide blieben in Kurland. Man musste glauben, dass sie; heitrer und lebenslustiger gesinnt als der düstre Ahnherr, die schaurige Öde des Aufenthalts scheuten. Freiherr Roderich hatte zwei alten, unverheirateten Schwestern seines Vaters, die mager ausgestattet in Dürftigkeit lebten, Wohnung und Unterhalt auf dem Gute geftattet. Diese sassen mit einer bejahrten Dienerin in den kleinen warmen Zimmern des Gebenflügels, und ausser ihnen und dem Koch, der im Erdgeschoss ein grosses Gemach neben der Rüche innehatte, wankte in den hohen Zimmern und Sälen des Hauptgebäudes nur noch ein abgelebter Jäger umher, der zugleich die Dienste des Kastellans versah. Die übrige Dienerschaft wohnte im Dorfe bei dem Wirtschaftsinspektor. Nur in später Herbstzeit, wenn der erste Schnee zu fallen begann und die Wolfs-, die Schweinsjagden aufgingen, wurde das öde, verlassene Schlosslebendig. Dann kam Freiherr Roderich mit seiner Gemahlin, begleitet. von Verwandten, Freunden und zahlreichem Jagdgefolge, herüber aus Kurland. Der benachtbarte Adel, ja selbst jagdlustige Freunde aus der naheliegenden Stadt fanden sich ein, kaum vermochten Hauptgebäude und Nebenflügel die zuströmenden Gäste zu fassen, in allen Öfen und Raminen Knisterten reichlich zugeschürte Feuer, vom grauen Morgen bis in die Nacht hinein schnurrten die Bratenwender, treppauf, treppab liefen hundert lustige Leute, Herren und Diener, dort erklangen angestossene Pokale und fröhliche Jägerlieder, hier die Tritte der nach gellender, Musik Tanzenden, überall lautes Jauchzen und Gelächter, und so glich vier bis sechs Wochen hindurch das Schloss mehr einer prächtigen, an vielbefahrener Landstrasse liegenden Herberge als der Wohnung des Gutsherrn. Freiherr Roderich widmete diese Zeit, so gut es sich nur tun liess, ernstem Geschäfte, indem er, zurückgezogen aus dem Strudel der Gäste, die Pflichten des Majoratsherrn erfüllte. Nicht allein, dass er sich vollständige Rechnung der Einkünfte legen liess, so hörte er auch jeden Vorschlag irgendeiner Verbesserung sowie die kleinste Beschwerde seiner Untertanen an und suchte alles zu ordnen, jedem Unrechten oder Unbilligen zu steuern, wie er es nur vermochte. In diesen Geschäften stand ihm der alte Advokat V., von Vater auf Sohn vererbter Geschäftsträger des R . . schen Hauses und Justitiarius der in P. liegenden Güter, redlich bei, und V. pflegte daher schon acht Tage vor der bestimmten Ankunft des Freiherrn nach dem Majoratsgute abzureisen. Im Jahre 179— war die Zeit gekommen, dass der alte V. nach R . . sitten reisen sollte. So lebenskräftig der Greis von siebzig Jahren sich auch fühlte, musste er doch glauben, das eine hilfreiche Hand im Geschäft ihm wohltun werde. Wie im Scherz sagte er daher eines Tages zu mir: „Vetter!“ (so nannte er mich, seinen Grossneffen, da ich seine Vornamen erhielt) „Vetter! — ich dächte, du liessest dir einmal etwas Seewind um die Ohren sausen und kämst mit mir nach R . . sitten. Ausserdem, dass du mir wacker beistehen kannst in meinem manch mal bösen Geschäft, so magst du dich auch einmal im wilden Jägerleben versuchen und zusehen, wie, nachdem du einen Morgen ein zierliches Protokoll geschrieben, du den andern solch trotzigem Tier, als da ist ein langbehaarter, gräulicher Wolf oder ein zahnfletschender Eber, ins funkelnde Auge zu schauen oder gar es mit einem tüchtigen Büchsenschuss zu erlegen verstehest.“ Nicht so viel Seltsames von der lustigen Jagdzeit in R . . sitten hätte ich schon hören, nicht so mit ganzer Seele dem herrlichen alten Grossonkel anhängen müssen, um nicht hocherfreut zu sein, dass er mich diesmal mitnehmen wolle. Schon ziemlich geübt in derlei Geschäften, wie er sie vorhatte, versprach ich, mit tapferem Fleiss ihm alle Sorge und Mühe abzunehmen. Andern Tages sassen wir, in tüchtige Pelze eingehüllt, im Wagen und fuhren durch dickes, den einbrechenden Winter verkündendes Schneegestöber nach R . . sitten. — Unterwegs erzählte mir der Alte manches Wunderliche von dem Freiherrn Roderich, der das Majorat stiftete und ihn seines, Jünglingsalters ungeachtet zu seinem Justitiarius und Testamentsvollzieherernannte. Er sprach von dem rauhen, wilden Wesen, das der alte Herr gehabt, und das sich auf die ganze Familie zu vererben schiene, da selbst der jetzige majoratsherr, den er als sanftmütigen, beinahe weichlichen Jüngling gekannt, von Jahr zu Jahr mehr davon ergriffen werde. Er schrieb mir vor, wie ich mich keck und unbefangen betragen müsste, um in des Freiherrn Augen was wert zu sein, und kam endlich auf die Wohnung im Schlosse, die er ein für allemal gewählt, da sie warm, bequem und so abgelegen sei, dass. wir uns, wenn und wie wir wollten, dem tollen Getöse der jubilierenden Gesellschaft entziehen könnten. In zweikleinen, mit warmen Tapeten behangenen Zimmern, dicht neben dem grossen Gerichtssaal im Seitenflügel, dem gegenüber, wo die alten Fräuleins wohnten, da wäre ihm jedesmal seine Residenz bereitet. Endlich nach schneller, aber beschwerlicher Fahrt kamen wir in tiefer Nacht nach R . . sitten. Wir fuhren durch das Dorf, es war gerade Sonntag, im Krug Tanzmusik und fröhlicher Jubel, des Wirtschaftsinspektors Haus von unten bis oben erleuchtet, drinnen auch Musik und Gesang; desto schauerlicher wurde die Öde, in die wir nun hineinfuhren. Der Seewind heulte in schneidenden Jammertönen herüber, und als habe er sie aus tiefem Zauberschlaf geweckt, stöhnten die düstern Föhren ihm nach in dumpfer Klage. Die nackten schwarzen Mauern des Schlosses stiegen empor aus dem Schneegrunde, wir hielten an dem verschlossenen Tor. Aber da half kein Rufen, kein Peitschengeknalle, kein Hämmern und Pochen, es war, als sei alles ausgestorben, in keinem Fenster ein Licht sichtbar. Der Alte liess seine starke dröhnende Stimme erschallen: ,,Franz — Franz! — Wo steckt Ihr denn? — Zum Teufel, rührt Euch! — Wir erfrieren hier am Tor! Der Schnee schmeisst einem ja das Gesicht blutrünstig — rührt Euch, zum Teufel.“ Da fing ein Hofhund zu winseln an, ein wandelndes Licht wurde im Erdgeschoss sichtbar, Schlüssel klapperten und bald knarrten die gewichtigen Torflügel auf. „Ei, schön willkommen, schön willkommen, Herr Justitiarius, ei, in dem unsaubern Wetter!“ So rief der alte Franz, indem er die Laterne hoch in die Höhe hob, so dass das volle Licht auf sein verschrumpftes, zum freundlichen Lachen sonderbar verzogenes Gesicht fiel. Der Wagen fuhr in den Hof, wir stiegen aus, und nun gewahrte ich erst ganz des alten Bedienten seltsame, in eine altmodische, weite, mit vielen Schnüren wunderlich ausstaffierte Jägerlivree gehüllte Gestalt, Über die breite weisse Stirn legten sich nur ein paar graue Löckchen, der untere Teil des Gesichts hatte die robuste Jägerfarbe, und unerachtet die verzogenen Muskeln das Gesicht zu einer beinahe abenteuerlichen Maske formten, söhnte doch die etwas dümmliche Gutmütigkeit, die aus den Augen leuchtete und um den Mund spielte, alles wieder aus. „Nun, alter Franz,“ fing der Grossonkel an, indem er sich im Vorsaal den Schnee vom Pelze abklopfte, „nun, alter Franz, ist alles bereitet, sind die Tapeten in meinen Stuben abgestaubt, sind die Betten hineingetragen, ist gestern und heute tüchtig geheizt worden?“ „Nein,“ erwiderte Franz sehr gelassen, „nein, mein wertester Herr Justitiarius, das ist alles nicht geschehen.“ „Herr Gott!“ fuhr der Grossonkel auf, „ich habe ja zeitig genug geschrieben, ich komme ja stets nach dem richtigen Datum; das ist ja eine Tölpelei, nun kann ich in eiskalten Zimmern haufen.“ „Ja, wertester Herr Justitiarius,“ sprach Franz weiter, indem er sehr sorglich mit der Lichtschere von dem Dochte einen glimmenden Räuber abschnippte und ihn mit dem Fusse austrat, „ja sehn Sie, das alles, vorzüglich das Heizen hätte nicht viel geholfen, denn der Wind und Schnee die hausen gar zu sehr hinein, durch die zerbrochenen Fensterscheiben, und da“ — „Was,“ fiel der Grossonkel ihm in die Rede, den Pelz weit auseinanderschlagend und beide Arme in die Seiten stemmend, „was, die Fenster sind zerbrochen, und Ihr, des Hauses Kastellan, habt nichts machen lassen?“ „Ja, wertester Herr Justitiarius,“ fuhr der Alte ruhig und gelassen fort, „man kann nur nicht recht hinzu wegen des vielen Schutts und der vielen Mauersteine, die in den Zimmern herumliegen.“ „Wo zum Tausend Himmel Sapperment kommen Schutt und Steine in meine Zimmer,“ schrie der Grossonkel. ,,Zum beständigen fröhlichen Wohlsein, mein junger Herr!“ rief der Alte, sich höflich bückend, da ich eben nieste, setzte aber gleich hinzu: ,,es sind die Steine und der Kalk von der Mittelwand, die von der grossen Erschütterung einfiel.“ „Habt ihr ein Erdbeben gehabt,“ platzte der Grossonkel zornig heraus. „Das nicht, wertester Herr Justitiarius,“ erwiderte der Alte, mit dem ganzen Gesicht lächelnd, aber vor drei Tagen ist die schwere getäfelte Decke des Gerichtssaals mit gewaltigem Krachen eingestürzt.“ ,,So soll doch das“ — Der Grossonkel wollte, heftig und aufbrausend, wie er war, einen schweren Fluch ausstossen; aber indem er mit der Rechten in die Höhe fuhr und mit der Linken die Fuchsmütze von der Stirn rückte, hielt er plötzlich inne, wandte sich nach mir um und sprach laut auflachend:,,Wahrhaftig, Vetter! wir müssen das Maul halten, wir dürfen nicht weiter fragen, sonst erfahren wir noch ärgeres Unheil, oder das ganze Schloss stürzt uns über den Röpfen zusammen. Aber,“ fuhr er fort, sich nach dem Alten umdrehend, „aber, Franz, konntet Ihr denn nicht so gescheit sein, mir ein anderes Zimmer reinigen und heizen zu lassen? Konntet Ihr nicht irgendeinen Saal im Hauptgebäude schnell einrichten zum Gerichtstage?“ „Dieses ist auch bereits alles geschehen,“ sprach der Alte, indem er freundlich nach der Treppe wies und sofort hinaufzusteigen begann. „Nun seht mir doch den wunderlichen Rauz,“ rief der Onkel, indem wir dem Alten nachschritten. Es ging fort durch lange, hochgewölbte Korridore, Franzens flackerndes Licht warf einen wunderlichen Schein in die dicke Finsternis, Säulen, Kapitäler und bunte Bogen zeigten sich oft wie in den Lüften Schwebend, riesengross schritten unsere Schatten neben uns her, und die seltsamen Gebilde an den Wänden, über die sie wegschlüpften, schienen zu zittern und zu schwanken, und ihre Stimmen wisperten in den dröhnenden Nachhall unserer Tritte hinein: Weckt uns nicht, weckt uns nicht, uns tolles Zaubervolk, das hier in den alten Steinen schläft! — Endlich öffnete Franz, nachdem wir eine Reihe kalter, finstrer Gemächer durchgangen, einen Saal, in dem ein hellaufloderndes Kaminfeuer uns mit seinem lustigen Knistern wie mit heimatlichem Gruss empfing. Mir wurde gleich, sowie ich eintrat, ganz wohl zumute, doch der Grossonkel blieb mitten im Saal stehen, schaute ringsumher und sprach mit sehr ernstem, beinahe feierlichem Ton: ,,Also hier, dies soll der Gerichtssaal sein?“ — franz, in die Höhe leuchtend, so dass an der breiten, dunklen Wand ein heller Fleck, wie eine Tür gross, ins Auge fiel, sprach dumpf und schmerzhaft: „Hier ist ja wohl schon Gericht gehalten worden!“ „Was kommt Euch an, Alter,“ rief der Onkel, indem er den Pelz schnell abwarf und an das Raminfeuer trat. „Es fuhr mir nur so heraus,“ sprach Franz, zündete die Lichter an und öffnete das Nebenzimmer, welches zu unsrer Aufnahme ganz heimlich bereitet war. Nicht lange dauerte es, so stand ein gedeckter Tisch vor dem Kamin, der Alte trug wohlzubereitete Schüsseln auf, denen, wie es uns beiden, dem Grossonkel und mir, recht behaglich war, eine tüchtige Schale nach echt nordischer Art gebrauten Punsches folgte. Ermüdet von der Reise, suchte der Grossonkel, sowie er gegessen, das Bette; das Neue, Seltsame des Aufenthalts, ja selbst der Punsch, hatte aber meine Lebensgeister zu sehr aufgeregt, um an Schlaf zu denken. Franz räumte den Tisch ab, schürte das Kaminfeuer zu und verliess mich mit freundlichen Bücklingen.