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Die schnelle Nummer machen und das für 20 bis 40 €. Die profitable Geschäftsmodell basiert nicht auf freiwilliger Basis, sondern auf der Ausnutzung vorwiegend ausländischer Frauen die durch Menschenhändler nach Deutschland gebracht werden und was sich mittlerweile zum Milliardengeschäft für Menschenhändler, organisierte Verbrechenbanden und Zuhälter entwickelt hat. Die Armut ist der Grund, warum so viele Menschen verzweifelt ihr Land verlassen. Mehr als ¾ machen den Job nicht freiwillig, schätzt die Polizei. Menschenhändlerbanden aus Osteuropa, Asien und Afrika breiten sich seit Jahren massiv in Deutschland aus, denn es ist ein Milliardengeschäft. Die Methoden im Milieu werden immer brutaler. Man kann nicht weglaufen, sich nicht verstecken, man wird gefunden. Mafia-Netzwerke verdienen durch die Zwangsprostitution in Deutschland Milliarden. Experten sprechen von einer neuen Form der Sklaverei. Verfolgen wir die Spuren vom Straßenstrich bis zu den Hintermännern im Ausland. Jedes Jahr schleusen sie tausende von Frauen nach Deutschland ein, um der Nachfrage nach immer billigeren Sex zu bedienen. Sogenannte Geheimbünde aus Nigeria, wie die "Schwarze Axt" treiben immer stärker ihr Unwesen.
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Seitenzahl: 87
Walter Brendel
Das Milliardengeschäft Sex
Texte: © Copyright by Walter Brendel
Umschlag: © Copyright by Gunter Pirntke
Verlag:
Das historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag
Gunter Pirntke
Mühlsdorfer Weg 25
01257 Dresden
Inhalt
Impressum
Einführung
Menschenhandel und Zwangsprostitution
Marktaufteilung durch Rockergruppierungen und Mafiagruppen
Virtuelle Entwicklung und Juju-Priester
In Zürich
In Frankfurt und Bochum
In Nigeria
Netzwerk mit Menschenhandel und Zwangsprostitution
Babyhandel
Fazit
Quellen
„Komm nach Deutschland, da kannst Du mit einem Sportwagen 280 Km/h auf der Autobahn fahren und abends für billiges Geld im Bordell Frau ficken“ heißt es in Webetexten, die im Ausland verteilt werden. Wir haben mittlerweile ein Ruf wie in Thailand, wollen wir das wirklich?
Die schnelle Nummer machen und das für 20 bis 40 €. Die profitable Geschäftsmodell basiert nicht auf freiwilliger Basis, sondern auf der Ausnutzung vorwiegend ausländischer Frauen die durch Menschenhändler nach Deutschland gebracht werden und was sich mittlerweile zum Milliardengeschäft für Menschenhändler, organisierte Verbrechenbanden und Zuhälter entwickelt hat.
Die Armut ist der Grund, warum so viele Menschen verzweifelt ihr Land verlassen. Mehr als ¾ machen den Job nicht freiwillig, schätzt die Polizei. Menschenhändlerbanden aus Osteuropa, Asien und Afrika breiten sich seit Jahren massiv in Deutschland aus, denn es ist ein Milliardengeschäft.
Die Methoden im Milieu werden immer brutaler. Man kann nicht weglaufen, sich nicht verstecken, man wird gefunden. Mafia-Netzwerke verdienen durch die Zwangsprostitution in Deutschland Milliarden. Experten sprechen von einer neuen Form der Sklaverei.
Verfolgen wir die Spuren vom Straßenstrich bis zu den Hintermännern im Ausland. Jedes Jahr schleusen sie tausende von Frauen nach Deutschland ein, um der Nachfrage nach immer billigeren Sex zu bedienen.
Beginnen wir die Spuren des Geldes zu verfolgen und fangen damit am besten im Rotlichtviertel an. Jeden Tag nehmen mehr als eine Millionen Männer sexuelle Dienstleistungen in Anspruch, so das Bundesfamilienministerium. Die Kunden sind Kollegen, Nachbarn und gar der eigene Partner. Reden will darüber kaum jemand. Einer der Freier sagt, „die Dienste werden angeboten, also kann in sie auch unbedenklich in Anspruch nehmen. Bis vor wenigen Jahren war alles noch teurer, jetzt ist es in Dumping-Richtung gegangen, orale Befriedigung kann man schon für 10 € haben, die schnelle Nummer für 20 bis 30 €. Warum soll man das Angebot nicht nutzen? Es ist billiger wie ein Mittagessen im Restaurant.“
Trotz der Dumping-Preise sprudeln die Einnahmen durch Sex in Deutschland. 14 Milliarden Euro werden pro Jahr umgesetzt, so vorläufige Schätzungen.
„Man hat schon das Gefühl, dass es manche Mädchen nicht freiwillig machen, man sieht es ihnen schon im Gesicht an, wenn sie alles über sich ergehen lassen,“ so ein Freier. „Das ist so, war so und wird es auch immer so bleiben.“
Doch ist Sex mit einer Zwangsprostituierten überhaupt legal? Nein, das ist es nicht, und wird seit 2016 als Straftat betrachtet, aber dies wird kaum verfolgt.
Schauen wir uns die Gesetzeslage etwas genauer an, denn es werden einige Punkte der strafrechtlichen Relevanz beleuchtet.
Menschenhandel hat viele Gesichter. Einerseits machen sich Kriminelle die wirtschaftliche und soziale Notlage von Menschen aus sogenannten Schwellen- und Entwicklungsländern und deren Hoffnung auf ein besseres Leben zunutze, indem sie die Betroffenen unter falschen Versprechungen anwerben und durch z. B. Drohung, Gewalt oder Schuldknechtschaft in ein Verhältnis der Abhängigkeit bringen. Andererseits werden Menschen von Kindheit an in ausbeuterischen Systemen groß und werden darauf konditioniert, sich wie ein Sklave ausbeuten zu lassen, da sie nichts anderes kennenlernen.
Menschen werden wie Ware behandelt, sie werden gekauft, verkauft und systematisch ausgebeutet – Menschenhandel ist die moderne Sklaverei. Das Zusatzprotokoll zum Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen die grenzüberschreitende Organisierte Kriminalität zur Verhütung, Bekämpfung und Bestrafung des Menschenhandels, insbesondere des Frauen- und Kinderhandels definiert Menschenhandel wie folgt:
„Der Ausdruck „Menschenhandel“ bezeichnet „die Anwerbung, Beförderung, Verbringung, Beherbergung oder den Empfang von Personen durch die Androhung oder Anwendung von Gewalt oder anderen Formen der Nötigung, durch Entführung, Betrug, Täuschung, Missbrauch von Macht oder Ausnutzung besonderer Hilflosigkeit oder durch Gewährung oder Entgegennahme von Zahlungen oder Vorteilen zur Erlangung des Einverständnisses einer Person, die Gewalt über eine andere Person hat, zum Zweck der Ausbeutung. Ausbeutung umfasst mindestens die Ausnutzung der Prostitution anderer oder andere Formen sexueller Ausbeutung, Zwangsarbeit oder Zwangsdienstbarkeit, Sklaverei oder sklavereiähnliche Praktiken, Leibeigenschaft oder die Entnahme von Körperorganen”.“
Menschenhandel umfasst daher immer drei Komponenten:
Die Handlung: Anwerbung, Beförderung, Verbringung, Beherbergung oder Aufnahme von Personen
Das Mittel: die Androhung oder Anwendung von Gewalt, Betrug, Täuschung, Missbrauch von Macht oder Ausnutzung besonderer Hilflosigkeit
Das Ziel: Gewinn durch Ausbeutung
Der § 232 StGB definiert den Straftatbestand von Menschenhandel in Deutschland. Zwangsprostitution als Form von Menschenhandel wird in § 232a StGB beschrieben. Diese werden strafrechtlich ergänzt durch den § 180a StGB bezüglich der Ausbeutung von Prostituierten sowie dem §181a StGB zu Zuhälterei.
Prostitution ist seit 2002 in Deutschland nicht mehr sittenwidrig, sondern ein anerkannter Beruf. Seit 2017 gibt es das Prostituierten-Schutz-Gesetz. Dieses versucht durch Regelungen rund um das Thema Prostitution einen Schutzrahmen zu gestalten, der Zwang und Ausbeutung verhindern soll und Menschen in Prostitution schützen soll. Im Wesentlichen umfasst es die Pflicht zur Gesundheitsberatung und die Anmeldung als Prostituierte sowie die Erlaubnispflicht zur Führung eines Prostitutionsgewerbes.
Es wird deutlich, dass trotz der gesetzlichen Pflicht zur Anmeldung nur sehr wenige Menschen tatsächlich angemeldet sind und der Bereich von Prostitution eher im Dunkelfeld geschieht.
Das Bundeskriminalamt gibt jährlich ein Lagebild zu den Themen Menschenhandel und Ausbeutung sowie zum Thema Organisierte Kriminalität heraus.
2020 wurde dazu festgestellt:
Ermittlungsverfahren zu Menschenhandel insgesamt: 465 2020 zu MH; wegen sexueller Ausbeutung: 291 Verfahren (+1,4 %)
Ein Drittel der Opfer aus den Ermittlungsverfahren kam aus Deutschland.
42,7 % der Opfer, deren Alter ermittelt werden konnte, waren unter 21 Jahre alt
Jedes fünfte Opfer hatte eine offizielle Anmeldung nach dem Prostituierten-Schutz-Gesetz
Das Bild der freien und selbstbestimmten Sexarbeiterin ist in Deutschland weit verbreitet und dennoch trifft es nur auf eine minimale Zahl an Menschen zu. Der Großteil der betroffenen Personen im Rotlicht erlebt eine andere Welt.
Teils minderjährige junge Frauen werden aus Osteuropa, Afrika, Asien und Südamerika unter falschen Vorstellungen nach Deutschland gebracht, um hier in den Bordellen ausgebeutet zu werden. Aus Armut und Alternativlosigkeit gehen sie auf jedes Angebot ein. Prostitution ist für sie keine Wahl, sondern ein Zeichen ihrer Alternativlosigkeit zum Überleben. Ein Großteil der Frauen in Prostitution in Deutschland stammt aus Bulgarien oder Rumänien. Deutsche Bordelle, die damit werben, dass regelmäßig neue Frauen da seien, sind darauf angewiesen, dass Händler ihnen „frische Ware“ bringen. Viele ausländische und inländische Frauen in der Prostitution wechseln regelmäßig die Orte. Manchmal sind sie nur ein oder zwei Wochen in einer Stadt, bevor es in die nächste geht. Sie haben selbst keine Orientierung mehr, wo sie sich gerade befinden.
Junge Mädchen aus Afrika, besonders aus Nigeria, werden im Rahmen eines Voodoo-Rituals unter Todesandrohung an die Forderungen eines Zuhälters gebunden und zu tausenden nach Europa in die Prostitution geschickt. Sie müssen anschaffen gehen und riesige Summen an die Zuhälter bezahlen, sonst passiert ihnen oder ihrer Familie in der Heimat Schlimmes. Die skrupellosen Zuhälter demonstrieren regelmäßig die Gewalt, die bei Ungehorsam droht. Hilflos sind die Frauen den Forderungen der gewalttätigen Mafia-Gruppierungen ausgesetzt.
Rockergruppierungen und Mafiagruppen aus vielen Nationen haben die Rotlichtbereiche deutscher Städte unter sich aufgeteilt. Die Vorherrschaft über das Milieu ist ihnen wichtig, denn es garantiert hohe Gewinne. Sie kontrollieren die Bordelle und die dort tätigen Personen. Große Teile der Einnahmen gehen an diese Gruppen. Gleichzeitig diktieren sie die Arbeitsbedingungen und erschaffen eine Parallelwelt in dieser Gesellschaft, die eigene Regeln und Gesetze hat. Loyalität und ein absolutes Schweigegebot nach Außen gehören dazu. Gewalt, Hierarchie-Denken und absoluter Gehorsam prägen das Miteinander im Rotlicht.
Auch deutsche Frauen landen in der Prostitution, vielfach sogar minderjährig – angeworben durch einen Loverboy. Junge gutaussehende Männer tarnen sich als Freund und locken die Mädchen in die Prostitution. Mit perfider Manipulation und einer Methode die einer „Zuckerbrot und Peitschen-Taktik“ ähnelt schaffen sie es, dass die Mädchen glauben, es wäre ihre eigene Entscheidung im Rotlichtmilieu anzuschaffen, um damit ihrem Freund aus einer schwierigen finanziellen Lage herauszuhelfen. Dem Loverboy geht es jedoch darum, Frauen (teilweise mehrere gleichzeitig) langfristig in der Prostitution zu halten und sie darin auszubeuten. Die Betroffenen erfahren eine systematische Gehirnwäsche, die den Ausstieg enorm erschwert.
Das Prostituiertenschutzgesetz versucht durch Beratungsangebote und Arbeitsschutzregelungen einen Rahmen für Prostitution zu schaffen, damit dieser ein anerkannter Beruf ist. In der Realität sieht es jedoch so aus, dass die meisten Frauen jeden Tag anschaffen müssen. Bezahlten Urlaub gibt es nicht. Die wenigsten sind krankenversichert, daher gehen sie jeden Tag anschaffen, egal ob sie krank sind oder nicht, egal ob sie schwanger sind oder nicht. Einige Frauen müssen hochschwanger noch anschaffen gehen bis wenige Stunden vor der Geburt. Jede Nacht stehen sie auf dem Straßenstrich, sitzen in ihrem kleinen Bordellzimmer oder warten in ihrem Wohnwagen auf der Landstraße auf den nächsten Freier.
Den Wünschen und Vorstellungen der Freier sind sie hilflos ausgesetzt. Sie sind in ihrer Not abhängig davon, Freierwünsche zu bedienen, weil sie das Geld brauchen – egal wie sehr sie sich davor ekeln. Ein Blick in die Auswahl der „Dienstleistungen“ im Milieu offenbart: Prostitution hat kaum noch etwas mit Geschlechtsverkehr zu tun. Vielmehr handelt es sich um das Ausleben von Macht, Unterdrückung, sexueller Gewalt, Ekel und Perversion. Das Urinieren („Natursekt“) und Koten „(Kaviar“) auf Frauen ist ein Teil gängiger Angebote.
Ein Insider erzählt: „Eddy, der Besitzer, versucht alle rumänischen Frauen zu kontrollieren. Mir wurde später bestätigt, dass sie für ihn arbeiten müssen. Das ist Zuhälterei und habe auch mitbekommen, dass eine Frau geschlagen wurde. Noch dazu war Eddy besoffen, oder hatte was genommen. Mir haben zwei Frauen erzählt, dass sie Angst vor ihm haben, er ihnen droht und sie arbeiten, obwohl sie nicht wollten. Das ist ein Mafia-Laden, wo Mädchen Angst haben. Ich hatte das Tier auch mal gebucht. Die Wohnung stinkt mehr als ein Tierheim. Das Bett ist kaputt und die Verrichtungsmatratze so versifft, dass man sich da alles Mögliche holt. Rasiert – obwohl von mir gefordert – war sie nicht. Sie musste ständig wegen aller Rücksprache mit ihrem Freund/Zuhälter halten.