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Unter den über 90 Meditationen, die in diesem Buch vorgestellt werden, ist für jeden Leser die Richtige dabei. Die oft unorthodoxen Techniken sind einzigartig in ihrer Originalität und Frische. "Meditation ist ein Zustand des Nicht-Wollens, ein Zustand des Nicht-Tuns. Es ist Entspannung. Du lässt dich einfach in dein innerstes Sein hineinfallen, und dieses Sein ist das Sein des Alls. Wenn man sich konzentriert, arbeitet der Verstand, zieht logische Schlüsse; du tust etwas. Konzentration kommt aus der Vergangenheit. Die Meditation kennt keine logischen Schlüsse. Du tust nichts, du bist einfach nur. Laotse spricht von Wei-Wu-Wei: Tun durch Nicht-Tun. Es ist das, wovon die Zen-Meister aller Zeiten gesprochen haben: Du sitzt still da, tust nichts, der Frühling kommt und das Gras wächst von selbst."
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Seitenzahl: 199
Meditationstechniken aus ausgewählten Werken des Autors.
Titel der Originalausgabe: The Orange Book
Ebook-Ausgabe 2019
Übersetzung: Prem Nirvano
Grafische Gestaltung: Bunda S. Watermeier,
www.watermeier.net
Copyright © 1989, Osho International Foundation, Schweiz.
www.osho.com
OSHO® ist eine registrierte Handelsmarke der Osho
International Foundation, Zürich, Schweiz, lizenziert durch diese.
Copyright © 2004 Innenwelt Verlag GmbH, Köln
Alle Rechte vorbehalten
eISBN 978-3-947508-22-8
Das Orangene Buch
Die Osho Meditationen für das 21. Jahrhundert
EINLEITUNG
Was ist Meditation
Meditation ist nicht Konzentration
Welche Meditation für wen?
Schaffe dir einen Platz zum Meditieren
Sei locker und natürlich
MORGENDÄMMERUNG – Lachen, Bewegung, Katharsis
Lachmeditation
Die Meditation des goldenen Lichts
Warten auf den Sonnenaufgang
Hymne an die aufgehende Sonne
Dauerlauf, Jogging und Schwimmen
„Ich habe einen Kniff gefunden“
Osho Dynamische Meditation
Osho Mandala Meditation
Warum Katharsis?
Kissen schlagen
Bellen, Knurren, Atmen
AM MORGEN – Feiern, Spielen, Arbeiten
Musik und Tanz
Tanz Celebration
Osho Nataraj Meditation
Kirtan
Lebe in diesem Augenblick
Techniken für den Alltag
Stopp!
Arbeit als Meditation
Meditation für Vielflieger
Dies ist das Geheimnis: Sei kein Automat
Oshos Raucher-Meditation
Ganz gewöhnlicher Tee – Genieße ihn!
Sitze still und warte
Manchmal kannst du ganz einfach verschwinden
Die Guillotinen-Meditation
„Ich bin das nicht“
Schreibe deine Gedanken nieder
Fratzen schneiden
Schaue in den Himmel
Der Duft einer Blume
Kommuniziere mit der Erde
Entspanne deinen Atem
Friede mit diesem Menschen
Versenke dich ins Gegenteil
„Nicht zwei“
Folge dem Ja
Schließe Freundschaft mit einem Baum
Bist du hier?
AM NACHMITTAG – Sitzen, Schauen, Hören
Meditation hat kein Ziel
Sitzen
Atmen – Das tiefste Mantra
Osho über Vipassana
Neo-Vipassana
Astronaut im inneren All
„Eins“
Das innere Lächeln
Osho
Zazen
Schauen
Zuhören
Die Energiesäule
Fühle die Stille des Mutterleibs
AM ABEND – Schütteln, Tanzen, Singen
Osho Kundalini Meditation
Wiegemeditation
Tanzen
Osho Whirling Meditation
Singen
Mantra
Summen
Osho Nadabrahma Meditation
Osho Nadabrahma Meditation für Paare
Was tun, wenn Moskitos kommen?
IN DER NACHT – Fantasie, Gebet, Liebe
Werde ein hohles Bambusrohr
Meditiere ins Licht
Tratak – die Technik des Starrens
Spiegelstarren
Vertiefe dich in das Wesen des Buddha
Shiva Netra
Lass einen Stern herein
Die Mondsucht-Meditation
Schlafe als Kosmos ein
Fantasie-Spiele
Sei so negativ wie du kannst
„Ja, ja, ja“
Ein kurzes, scharfes Rütteln
Lege deine Rüstung ab
„Oh“
Lebens- und Todesmeditation
Such dir ein Babyfläschchen
Schaue deiner Angst in die Augen
Kehre zurück in den Mutterleib
Lass deine Stimmen raus
Brabbel-Meditation
Gebet
Gebetsmeditation
Latihan
Osho Gourishankar Meditation
Osho Devavani Meditation
Liebe
Strahle Liebe aus
DIE NEUEN MEDITATIONEN
Osho Mystic Rose Meditation
Osho No-Mind-Meditation
DER EINZIGE WEG
Es gibt keine Abkürzung
Mehr als je ein Meister vor ihm hat Osho Techniken entwickelt, die den Menschen zu seiner inneren Natur führen. Das vorliegende Buch mit Meditationstechniken enthält einen wichtigen, wenn auch nur kleinen Teil der Methoden, die er hierbei einsetzt.
Osho hat die einmalige Gabe, ganz alltägliche Lebenssituationen aus Arbeit und Beziehungen zu Schlüsselsituationen zu machen, in denen wir bewusster werden können.
Bei der inneren Begegnung mit einem erleuchteten Meister geschieht eine alchimistische Verwandlung. Eine intuitive Erkenntnis steigt in uns auf: Ja, dieser Mann stellt uns unsere höhere Möglichkeit vor Augen; er ist, was auch wir sein können. So wirkt der Meister als Katalysator, der unser Vertrauen zu uns selbst, zu unserem eigenen Aufblühen weckt. Dieses Vertrauen genügt, um uns auf den Weg zu bringen.
Tatsächlich gibt es nicht nur einen einzigen Weg, obwohl das Ziel gleich ist. Jeder von uns ist einmalig, und für jeden von uns gibt es eine andere Methode, die nach innen führt.
Oshos großer Beitrag ist, dass er von einem umfassenden Verständnis der komplexen Situation des Menschen des 20. Jahrhunderts ausgeht. Er öffnet uns ein Panorama unzähliger Methoden, sodass wir selbst prüfen und wählen können. Für ihn gibt es keinen dogmatischen Rahmen, in den alles gezwängt werden muss. Angewandt wird alles, was funktioniert, was uns bewusster macht – egal, ob es alte Yoga-Übungen sind, moderne humanpsychologische Therapien oder Oshos einmalige, eigens für uns entwickelte Methoden.
In Pune, Indien, und in den Osho Meditationszentren auf er ganzen Welt wird ein großes Spektrum an Seminaren und Kursen der kreativen Wissenschaften angeboten, die alle auf Oshos umwälzenden Erkenntnissen beruhen.
Osho sagt: „Dieses ganze Leben ist eine einzige Wachstumschance, und darin besteht die wahre Religion, aber auch die wahre Psychologie – denn wahre Religion kann nichts anderes sein als wahre Psychologie. Ich nenne diese Art Psychologie ‚Psychologie der Buddhas‘. Die fordert dich entschieden heraus, mehr zu sein, als du bist. Sie gibt dir eine göttliche Unzufriedenheit. Sie entzündet in dir das Verlangen, höher und immer höher zu steigen – nicht über andere, sondern über dich selbst hinaus.“
Dieses Orangene Buch ist eine Sammlung von Meditationstechniken, die uns Osho im Laufe der Jahre mitgegeben hat. Es enthält außerdem Auszüge und Zitate aus seinen Vorträgen, die in den Büchern festgehalten sind.
Einige dieser Techniken – wie z. B. die Neo-Vipassana, Nadabrahma und Whirling Meditation – erfahrenen Meditierern von alters her bekannt, sind jahrhundertealte Meditationsmethoden aus verschiedenen Traditionen. Andere – wie z. B. die Dynamische Meditation, Kundaliniund Gourishankar Meditation – verbinden die Weisheit der alten Traditionen mit den Erkenntnissen der zeitgenössischen Psychologie. Osho verschmilzt diese beiden Elemente und entwickelt so Meditationsformen, die den Bedürfnissen des modernen Menschen entsprechen. Mit diesen modernen Meditationen können wir bis an unsere Grenzen gehen, ins Hier und Jetzt gelangen und zu uns selbst finden.
Wie alle Buddhas vor ihm sagt auch Osho, dass wir erst dann wirklich meditieren, wenn alle unsere Anstrengungen erschöpft sind und all diese Techniken überflüssig geworden sind. Erst dann können wir erkennen, dass dieses so unerreichbar scheinende „Hier und Jetzt“ ganz einfach hier ist, jetzt.
Bis es so weit ist, lieber Leser, reihe dich ein in den Tanz! Lache und singe, renne, hüpfe und schreie, sitze und blicke unbeweglich, lebe und liebe – vom Morgengrauen bis in die Nacht hinein. Sage nicht, du seist zu beschäftigt, du hättest keine Zeit zum Meditieren! Wage den Sprung und probiere es aus.
Osho empfiehlt für bestimmte Meditationen bestimmte Tageszeiten, aber das sind nur Empfehlungen, keine starren Regeln. Es ist immer noch besser, die Dynamische Meditation am Abend zu machen, als überhaupt nicht.
Betrachte das Meditieren als eine Entdeckungsreise – und dieses Orangene Buch als deinen Reiseführer. Es wird dich in nie gekannte Territorien führen – in dein eigenes Inneres.
Zuerst muss man erfahren, was Meditation ist.
Alles andere folgt dann.
Ich kann euch nicht sagen, ihr sollt meditieren, ich kann euch
lediglich erklären, was Meditation ist.
Wenn ihr mich versteht, dann seid ihr in Meditation;
es gibt da kein „sollte“ oder „müsste“.
Wenn ihr mich nicht versteht, dann heißt das,
dass ihr nicht in Meditation seid.
Meditation ist ein Zustand jenseits des Denkens. Meditation ist ein Zustand des reinen Bewusstseins ohne Inhalt. Normalerweise ist euer Bewusstsein von einem Schutthaufen zugedeckt, wie ein Spiegel, den der Staub blind gemacht hat.
Und im Kopf geht es zu wie zur Hauptverkehrszeit: da verkehren Gedanken, da verkehren Sehnsüchte, da verkehren Erinnerungen, da verkehren ehrgeizige Vorstellungen – es herrscht ständiger Verkehr! Tagein, tagaus. Selbst wenn du schläfst läuft der Kopf-Mechanismus weiter, du träumst. Du denkst immer noch; der Verstand produziert immer neue Ängste und Sorgen. Er sorgt sich immer schon um den nächsten Tag, im Untergrund laufen ständig Vorbereitungen.
Dies ist der Zustand ohne Meditation. Meditation ist genau das Gegenteil. Wenn Funkstille im Kopf ist, wenn alles Denken aufgehört hat, kein Gedanke sich regt, kein Verlangen auftaucht, wenn du absolut still bist – diese Stille ist Meditation. Und in dieser Stille erkennt man die Wahrheit und nur in dieser Stille. Meditation ist ein Zustand jenseits des Denkens.
Und den Zustand der Meditation kann man nicht mit Hilfe des Verstandes erreichen. Der Verstand ist zu laut, er ist ein perpetuum mobile, er hält sich selbst in Gang. Meditation erreichst du nur dann, wenn du den Verstand beiseite legst, wenn du gelassen bist, unbeteiligt, nicht mit deinen Gedanken identifiziert; wenn du die Gedanken vorbeiziehen siehst, aber dich nicht mit ihnen identifizierst, wenn du nicht denkst: Ich bin meine Gedanken.
Meditation geschieht, wenn dir klar wird, dass du nicht dein Verstand bist, und wenn dieses Bewusstsein tiefer und tiefer in dich sinkt, dann wirst du allmählich Augenblicke der Stille erleben, Augenblicke reiner Klarheit, Augenblicke der Transparenz, Augenblicke, in denen sich nichts in dir rührt und alles still ist. In diesen stillen Augenblicken wirst du erkennen, wer du bist, und du wirst um das Mysterium dieser Existenz wissen. Und dann kommt ein Tag, ein Tag großer Seligkeit, an dem Meditation dein natürlicher Zustand wird.
Der Verstand ist etwas Unnatürliches; er wird nie dein natürlicher Zustand sein. Aber Meditation ist der natürliche Zustand, den wir verloren haben. Meditation ist das verlorene Paradies, das wir wiederfinden können. Schau in die Augen eines Kindes: und du wirst unermessliche Stille und Unschuld entdecken. Jedes Kind kommt im Zustand der Meditation zur Welt, aber dann wird es in die Gesellschaft eingeführt – sie bringt dem Kind bei, wie man denkt, wie man kalkuliert, wie man vernünftig wird, wie man argumentiert; das Kind lernt Worte, Sprache, Konzepte, und nach und nach verliert es seine ursprüngliche Unschuld. Es wird von der Gesellschaft verseucht, verschmutzt. Es wird zum leistungsfähigen Mechanismus; ein Mensch ist es dann nicht mehr.
Es kommt darauf an, diesen ursprünglichen Zustand wiederzufinden. Du kennst ihn schon, und wenn du zum ersten Mal Meditation erlebst, wirst du erstaunt sein – ein sehr starkes Gefühl wird in dir aufsteigen, das Gefühl, dass du diesen Zustand schon kennst. Und dieses Gefühl stimmt: du kennst ihn schon. Du hast ihn nur vergessen. Der Diamant ist unter dem Schutt verlorengegangen. Aber wenn du diesen Schutt wegräumst, wirst du den Diamant wiederfinden – er gehört dir.
Er kann nicht wirklich verlorengehen – er kann höchstens in Vergessenheit geraten. Wir werden als Meditierer geboren, und dann lernen wir, die Wege des Verstandes zu gehen. Aber unsere wirkliche Natur bleibt irgendwo ganz tief unten verborgen, wie eine unterirdische Strömung. Grabe nach, jedem Tag ein bisschen, und du wirst die Quelle noch lebendig finden, die Quelle frischen Wassers. Es ist die größte Freude im Leben, sie zu finden.
Meditation ist kein Zustand der Konzentration. Bei der Konzentration ist ein Selbst da, das sich konzentriert, und ein Gegenstand, auf den sich das Selbst konzentriert. Es gibt Dualität. Im Zustand der Meditation gibt es niemanden, der innen ist, und nichts, das außen ist. Er ist nicht Konzentration. Es besteht keine Trennung zwischen dem Inneren und dem Äußeren. Das Innere fließt in das Äußere und das Äußere fließt in das Innere, es ist ein ständiges Fließen. Die Einschränkung, die Begrenzung, die Grenzlinie ist nicht mehr vorhanden. Das Innere ist außen und das Äußere ist innen – ungespaltenes Bewusstsein.
Konzentration ist gespaltenes Bewusstsein: deswegen macht Konzentration müde; deshalb fühlst du dich erschöpft, wenn du dich auf etwas konzentriert hast. Und du kannst dich nicht jahrein, jahraus, vierundzwanzig Stunden am Tag konzentrieren. Von Zeit zu Zeit musst du dich ausruhen und Urlaub machen. Konzentration kann niemals zu deiner Natur werden. Meditation macht dich nicht müde, meditieren erschöpft dich nicht. Du kannst vierundzwanzig Stunden am Tag meditieren – tagein, tagaus, jahrein, jahraus – ewig. Meditation ist Entspannung.
Konzentration ist Aktion – eine vom Willen beeinflusste Handlung. Meditation ist ein Zustand des Nicht-Wollens, ein Zustand des Nicht-Tuns. Es ist Entspannung. Du lässt dich einfach in dein innerstes Sein hineinfallen, und dieses Sein ist das Sein des Alls.
Wenn man sich konzentriert, arbeitet der Verstand, zieht logische Schlüsse; du tust etwas. Konzentration kommt aus der Vergangenheit. Die Meditation kennt keine logischen Schlüsse. Du tust nichts, du bist einfach nur. Die Vergangenheit existiert nicht, sie kann diesen Zustand nicht verseuchen. In diesem Zustand gibt es auch keine Zukunft, das Morgen existiert nicht. Laotse spricht von wei-wu-wei: Tun durch Nicht-Tun. Es ist das, wovon die Zen-Meister aller Zeiten gesprochen haben: Du sitzt still da, tust nichts, der Frühling kommt, und das Gras wächst von selbst.
Denke daran: „von selbst“ – nichts wird getan. Du ziehst das Gras nicht aus dem Boden! Der Frühling kommt und das Gras wächst einfach von selbst. Dieser Zustand – wenn du dem Leben seinen freien Lauf lässt, wenn du nicht seine Richtung bestimmen willst, wenn du es nicht kontrollieren willst, wenn du es nicht nach deinen Vorstellungen beeinflussen, ihm keine Regeln aufzwingen willst – dieser Zustand der unbeschränkten, reinen Spontaneität ist Meditation.
Meditation ist in der Gegenwart, es ist die reine Gegenwart. Meditation ist ein unmittelbarer Zustand. Du kannst nicht meditieren, du kannst in Meditation sein. Du kannst nicht in Konzentration sein, du kannst dich konzentrieren. Konzentration ist menschlich, Meditation ist göttlich.
Bevor du zu meditieren beginnst, finde erst einmal die Meditation heraus, die dich am meisten anzieht.
Meditation sollte keine zwanghafte Bemühung sein. Wenn du dich zwingst, ist das ganze von vornherein zum Scheitern verurteilt. Etwas Erzwungenes wird dich nie natürlich machen. Es muss nicht sein, dass du einen Konflikt hervorrufst. Verstehe: Der menschliche Geist hat die natürliche Fähigkeit zu meditieren, wenn man ihm nur Objekte gibt, die einen Reiz auf ihn ausüben.
Wenn du körperorientiert bist, dann gibt es für dich Wege, über deinen Körper zur Göttlichkeit vorzudringen, denn der Körper ist auch ein Teil des Göttlichen. Wenn du fühlst, dass du deinem Herzen näher bist, ist Gebet für dich das Richtige. Wenn du dich mehr intellektuell orientierst, dann ist Meditation dein Weg.
Aber meine Meditationen unterscheiden sich in gewisser Weise von anderen. Ich habe versucht, Methoden zu finden, die von allen drei Typen gleichermaßen angewendet werden können. Jede beansprucht Körper, Herz und Intelligenz gleichermaßen. Sie werden zu einem Ganzen zusammengefügt, und meine Methoden wirken auf jeden anders.
Körper, Herz, Geist – alle meine Methoden bewegen sich auf demselben Weg. Sie fangen mit dem Körper an, sie gehen durch das Herz, erreichen den Geist – und gehen dann über all das hinaus.
Wisse, dass alles, was du mit tiefer Freude erlebst, tief in dich eindringen kann – und nur das. Wenn du dich daran freust, bedeutet das einfach, dass es zu dir passt. Sein Rhythmus passt sich dir an: es besteht eine feine Harmonie zwischen dir und der Methode. Wenn du eine Meditationstechnik gefunden hast, die dir Freude bereitet, werde nicht gierig danach; gehe, so tief du nur kannst, in diese Meditation hinein.
Du kannst sie einmal am Tag oder, wenn es möglich ist, zweimal am Tag machen. Je öfter du sie machst, desto mehr Spaß wird sie dir bereiten. Lass eine Technik erst dann fallen, wenn du keine Freude mehr daran hast; dann ist ihre Aufgabe beendet. Such nach einer neuen Technik. Keine Technik für sich kann dich ans eigentliche Ende führen. Du wirst auf der Reise viele Male die Züge wechseln müssen. Eine bestimmte Methode führt dich in einen bestimmten Zustand. Darüber hinaus ist sie nicht mehr sinnvoll, sie hat ausgedient.
Zweierlei muss also immer bedacht werden: solange du an einer Methode Spaß findest, gehe so tief wie nur möglich hinein, werde aber nie davon abhängig, denn eines Tages wirst du dich auch von ihr trennen müssen. Wenn du zu sehr von ihr abhängig bist, dann wirkt sie wie eine Droge; du kannst nicht mehr ohne sie sein. Du hast keine Freude mehr daran – sie gibt dir nichts mehr – sie ist zu einer Gewohnheit geworden. Du kannst sie zwar weiterhin ausüben, aber du bewegst dich im Kreis; sie kann dich nicht darüber hinausführen.
Auf deine Freude kommt es an. Wenn die Freude da ist, mache weiter, mache bis zum letzten Funken Freude weiter. Quetsche sie vollständig aus. Lasse kein Fünkchen davon zurück … kein einziges Tröpfchen. Und dann lege sie einfach ab. Suche dir eine andere Methode aus, die dir wieder Freude bringt. Man muss oft wechseln. Es ist bei jedem anders, aber es kommt sehr selten vor, dass es eine Methode für die ganze Reise tut.
Du solltest nicht viele verschiedene Meditationstechniken gleichzeitig anwenden, denn das könnte zu Verwirrung führen, zu Widersprüchen, und das tut weh. Wähle höchstens zwei Meditationen aus und bleibe bei ihnen. Ja, ich fände es sogar am besten, wenn du dich für eine einzige entscheiden würdest; das wäre das Beste. Es ist besser, eine Methode, die dir passt, viele Male zu wiederholen. Dann wird sie tiefer und tiefer in dich eindringen. Du probierst vieles aus – an einem Tag dies, am anderen das, und erfindest deine eigene Methode, aber auf diese Weise stiftest du nur Verwirrung. Im Buch des Tantra werden einhundertundzwölf Meditationen aufgezeigt. Da kannst du ja verrückt werden. Und du bist ja schon verrückt!
Meditationen sind kein Jux. Sie können manchmal gefährlich sein. Du spielst dabei mit einem subtilen, sehr feinen Mechanismus des Verstandes.
Manchmal kann eine Kleinigkeit, die du falsch machst, ohne es zu merken, sehr gefährlich werden. Versuche also nie, selbst zu erfinden, und mache nicht deine eigene Misch-Masch-Meditation. Suche dir zwei Meditationen aus und probiere sie einfach mal ein paar Wochen lang.
Wenn du die Möglichkeit hast, dir einen besonderen Platz zu schaffen – einen kleinen Tempel oder eine Ecke zu Hause, wo du jeden Tag meditieren kannst – dann benutze diesen Winkel zu keinem anderen Zweck als diesem, denn alles, was du tust, hat seine ganz eigenen Schwingungen. Nutze diesen Winkel nur zur Meditation, zu nichts anderem. Dann wird er voller meditativer Schwingungen sein und wird jeden Tag auf dich warten. Dein Winkel wird dir helfen, wird eine bestimmte Schwingung erzeugen, eine bestimmte Atmosphäre, in der du mit immer größerer Leichtigkeit immer tiefer gehen kannst. Das ist der Grund, weshalb Tempel, Kirchen und Moscheen geschaffen wurden – einfach um einen Platz zu haben, zu dem man nur zum Beten und Meditieren hingehen kann.
Wenn du eine bestimmte Meditationsstunde am Tag einhalten kannst, zu der du regelmäßig meditierst, so wird dir das auch helfen, denn dein Körper und Geist sind Mechanismen. Wenn du jeden Tag zur selben Zeit zu Mittag isst, dann fängt dein Körper genau zu dieser Zeit an, nach dem Essen zu schreien. Manchmal kannst du ihn sogar austricksen. Wenn du es gewohnt bist, um ein Uhr Mittag zu essen, und die Uhr diese Stunde zeigt, dann bist du automatisch hungrig, egal, ob die Uhr falsch geht und es in Wirklichkeit erst elf oder zwölf ist. Du schaust auf die Uhr, es ist eins, und da spürst du plötzlich den Hunger.
Dein Körper ist ein Mechanismus. Dein Geist ist auch ein Mechanismus. Meditiere jeden Tag am gleichen Ort, zur gleichen Zeit, und so werden dein Körper und dein Geist nach Meditation dürsten. Jeden Tag zu dieser bestimmten Zeit werden dich dein Körper und dein Geist zur Meditation rufen. Es wird sehr hilfreich sein. So gerätst du in einen Zustand, in dem du nach Meditation hungerst und dürstest.
Am Anfang ist dies eine große Hilfe. Solange du Meditation noch nicht als deinen natürlichen Zustand empfindest, wenn du noch nicht überall, an jedem Ort und zu jeder Zeit meditieren kannst, mache dir die mechanischen Eigenschaften von Körper und Geist zunutze.
Und du kannst dir ein besonderes Klima schaffen: Du machst das Licht aus, steckst deine Räucherstäbchen an, trägst ein besonderes Kleid, fühlst dich besonders, setzt dich in einer ganz bestimmten Haltung auf einen besonderen Teppich. Dies alles hilft, aber ruft es nicht hervor. Einen anderen, der genau das gleiche versucht, mag das alles stören. Jeder muss sein eigenes Ritual herausfinden. Ein Ritual hilft dir ganz einfach, dich wohlzufühlen und zu warten. Und wenn du dich behaglich fühlst und wartest, dann geschieht etwas; genauso wie der Schlaf, so kommt Gott zu dir. Genauso wie die Liebe, so kommt Gott zu dir. Du kannst es nicht durch Willenskraft hervorrufen, du kannst es nicht erzwingen.
Meditation ist ein Schlüssel.
Er öffnet die Tür zum Mysterium der Existenz.
Man kann auch auf Meditation versessen sein. Und die Versessenheit ist genau das Problem; du warst auf Geld scharf und jetzt bist du aufs Meditieren scharf. Das Geld ist nicht das Problem, die Versessenheit darauf ist das Problem. Du warst auf Geschäfte aus, jetzt bist du auf Gott aus. Der Marktplatz, die Geschäfte, sind nicht das Problem; das Problem ist die Versessenheit. Man sollte locker und natürlich sein, nicht versessen auf irgendetwas, weder auf Geschäftigkeit noch auf Meditation. Nur dann, wenn du mit nichts beschäftigt bist, wenn du auf nichts versessen bist, wenn du ganz einfach mit dem fließt, was ist, nur dann geschieht dir das Höchste.
Wenn ich sage: meditiert, weiß ich wohl,
dass durch Meditation niemand ans Ziel kommt;
aber durch Meditation gelangst du an den Punkt,
wo Nicht-Meditation möglich wird.
Alle Meditationen sind subtile Methoden,
um euch betrunken zu machen –
um euch zu Trinkern des Göttlichen zu machen.
Als Erstes sollte man am Morgen lachen, denn das gibt den Ausschlag für den Verlauf und die Stimmung des ganzen Tages. Wenn du lachend erwachst, fühlst du, wie absurd das Leben ist. Nichts ist todernst: selbst deine ganzen Enttäuschungen sind lachhaft, sogar deine Schmerzen sind lachhaft, sogar du selbst bist lachhaft.
Räkele und strecke dich jeden Morgen gleich nach dem Aufwachen, noch bevor du die Augen öffnest, wie eine Katze. Dehne jede Faser deines Körpers. Nach drei oder vier Minuten, die Augen immer noch geschlossen, fängst du zu lachen an. Am Anfang wirst du es noch absichtlich machen müssen, aber schon bald wird dich das Erzwungene daran zu wirklichem Lachen reizen. Verliere dich ganz im Lachen. Mag sein, dass es erst nach ein paar Tagen wirklich von selbst passiert; wir sind mit dem Phänomen so wenig vertraut. Aber es wird nicht lange dauern, dann wird das Lachen ganz spontan, und das wird die Stimmung deines ganzen Tages verändern.
Für Leute, die Schwierigkeiten haben, total zu lachen, oder die das Gefühl haben, dass ihr Lachen nicht echt ist, schlägt Osho folgende einfache Methode vor: Ganz früh am Morgen, noch bevor du etwas gegessen hast, trinke eine möglichst große Schüssel Wasser – lauwarm, mit Salz. Trinke es in einem Zug, und zwar schnell, denn sonst kannst du nicht viel trinken. Dann beuge dich vor und gurgle, sodass das Wasser wieder herausfließt. Du erbrichst also das Wasser wieder – und dies reinigt Speiseröhre und Magen. Sonst ist nichts nötig. Du hast dort eine Blockade, die dich am Lachen hindert.
Beim Yoga ist dies eine notwendige und vorgeschriebene Prozedur. Die Yogis nennen es „notwendige Reinigung“. Es reinigt ungeheuer und macht die Wege frei – alle Blockaden werden aufgelöst. Es wird dir angenehm sein und du wirst den ganzen Tag über dieses reine Gefühl behalten. Dein Lachen und deine Tränen und selbst dein Sprechen, alles wird von ganz tief aus deinem Zentrum kommen.
Mache es zehn Tage lang und du wirst der beste Lacher weit und breit sein!
Meditation ist eine Arznei. Es ist die einzige Medizin,
die es gibt. Vergiss also deine Probleme, gehe einfach in
die Meditation hinein.
Dies ist eine einfache Methode, deine Energie umzuwandeln und sie nach oben zu führen. Diese Meditation sollte mindestens zweimal täglich gemacht werden.
Die beste Zeit dafür ist der frühe Morgen, kurz bevor du aufstehst. Sobald du zu dir gekommen und hellwach bist, fange damit an und mache sie zwanzig Minuten lang. Mache sie auf der Stelle, sofort nach dem Aufwachen, denn gerade wenn du aus dem Schlaf kommst bist du sehr sehr empfindsam und aufnahmefähig. Wenn du gerade aus dem Schlaf kommst, bist du ganz frisch, und diese Meditation kann ganz tief wirken. In diesem Zustand gleich nach dem Schlaf bist du weniger denn je in deinem Verstand, und so sind Lücken da, durch die hindurch diese Meditation bis in deinen innersten Kern hineinwirken kann. Und früh am Morgen, wenn du aufwachst und wenn die ganze Welt aufwacht, gibt es eine große Flut von aufsteigender Energie, überall auf der ganzen Welt – nutze diese Flut, lasse dir diese Gelegenheit nicht entgehen.