Das Tagebuch eines Reisenden - Tobias Sagelsdorff - E-Book

Das Tagebuch eines Reisenden E-Book

Tobias Sagelsdorff

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Beschreibung

Gedanken eines Reisenden. Begleiten Sie den Reisenden auf seiner Reise durch die Tage, in denen er von einem Moment zum nächsten lebt und seine tiefsten Überlegungen, die Höhen und Tiefen des Lebens in diesem Tagebuch festhält. Jeder Tag birgt eine neue Facette, eine neue Geschichte, die den Leser:innen einen Einblick in die Seele des Reisenden gewährt. Die Seiten sind gefüllt mit Momenten der Selbstreflexion, Inspiration und persönlichen Erkenntnissen. Eine Einladung, dass Leben als faszinierende Reise zu verstehen, die niemals endet.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 37

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Hallo, du bist genau richtig so.

2022 - 2023

Ich wache auf und finde mich erneut an einem anderen Ort wieder. Die Sonne scheint mir ins Gesicht und das tiefen Blau des Pazifik erstreckt sich hinter der kargen mit Steinen bedeckten Landschaft.

Die Entscheidung, ob ich aufstehen soll oder ob der pochende Schmerz in meinem Kopf lediglich ein Produkt meiner Einbildung ist, fällt mir schwer. Doch als ich langsam aufstehe, wird mir bewusst, dass ich mich in einem beeindruckenden Anwesen befinde.

Auf dem Weg nach unten erblicke ich lediglich meine Wasserflasche, alles ist ordentlich und aufgeräumt. Ich bin alleine in diesem großen fremden Haus, umgeben von Schönheit. Inmitten meines kleinen Besitzes, meiner einen Tasche die ich bei mir habe, eingebettet in den Mauern dieser prachtvollen Villa.

Das Frühstück gestaltet sich wie immer improvisiert. Wasser, Nüsse und das letzte Stück Trockenfleisch, dass noch in meiner Tasche liegt, werden zu meinem bescheidenen Mahl. Der Geschmack wird von der salzigen Meeresluft begleitet, die durch die offenen Fenster weht. Während ich so sitze, frage ich mich wieder, wie ich hier an diesen ungewöhnlichen Ort wohl wieder gelangt bin und was hier los war. Der Blick auf den Pazifik lässt meine Gedanken in die Ferne schweifen und das Rätsel verliert sich für einen Moment in der Schönheit.

Die Sonne steht bereits am Horizont und zeigt sich in ihrer ganzen Pracht, es ist kurz vor halb neun. Ich entscheide mich, nach draußen zu gehen und das Schauspiel zu bewundern. Beim Blick in die Ferne sehe ich die Sonne, wie sie langsam ihren Weg über die Dächer der Stadt und die weiten Felder bahnt. Die Arbeiten haben bereits begonnen, und die Menschen auf diesem Teil der Welt sind ihren unterschiedlichen Tätigkeiten verfallen. Auf den Feldern sind Bauern dabei, ihre Pflanzen zu pflegen, während die Stadt zum Leben erwacht. Ein reges Treiben breitet sich aus, Menschen eilen zur Arbeit, und die Geräusche der Stadt vermischen sich mit dem Rauschen des Pazifik.

Also so wie immer, ich packe meine Sachen, fülle meine Flasche auf, hinterlasse einen Zettel mit immer derselben kurzen Nachricht drauf „Danke“ und ziehe die Tür hinter mir zu. Manchmal sind die einfachen Worte jene, die am meisten bedeuten.

Wenn das Haus, in dem ich nächtige, keinen Schutz bietet und die Algen mir als Kopfkissen dienen, der Sand als Matratze fungiert, dann koste ich gerne von den Früchten, die am Straßenrand wachsen. Es gibt kaum ein wärmeres „Guten Morgen" als die ersten Sonnenstrahlen, die einem die Augen öffnen.

So bin ich wieder unterwegs, auf meinen Beinen und mit meinem Leben auf den Schultern, laufe ich weiter und immer weiter, bis eine gütige Seele mich mitnimmt. Die Straße wird zu meinem Begleiter und die vorbeiziehenden Fahrzeuge werden zu Zeugen meiner Reise. Mal sind es Hunderte, mal Tausende, mal einzelne Fahrzeuge, die an mir vorbeifahren, während ich geduldig vorankomme. Mal laufe ich, mal renne ich und mal warte ich.

Einige davon sind weit weg und scheinen in einer eigenen Welt zu agieren, gefangen in dem Stress ihres Alltags, ihrer Probleme, während andere dicht an mir vorbeiziehen. Jeder Mensch, mich einbezogen, in einer eigenen kleinen Welt.

Ein Leben ohne großen Besitz, ohne tollen Kleiderschrank und doch nicht weniger glücklich. Ein Blick hinter die Oberfläche enthüllt, dass ich inmitten dieser scheinbar bescheidenen Existenz Millionen von Schätzen finde. Es ist ein paradoxes Glück, das sich nicht in materiellen Dingen findet, sondern in den unscheinbaren Momenten des Lebens.

Ich bewohne die größte, luxuriöseste Villa der Welt, doch habe ich nie einen Preis dafür bezahlt oder sie tatsächlich in Besitz genommen. Es ist mein Zuhause und doch bin ich nie ganz dort angekommen. Ein merkwürdiger innerer Konflikt, der in der Abwesenheit eines festen Standorts wurzelt, einer kleinen Ecke in der Villa, die mir allein gehört. Es ist eine Suche nach einem Gefühl von Zugehörigkeit in einer Welt voller Kontraste und Widersprüche.

In jedem neuen Tag liegen mir unzählige Begegnungen voraus und jede einzelne von ihnen, ob positiv oder negativ ist wertvoll.

Die gemeinsame Zeit mit einem gemeinsamen Reisenden, ob alkoholisiert auf der Straße oder im fünf Sterne Hotel, verbirgt immer wieder dasselbe in sich.

Freude und Probleme. Lust und Schmerz. Scham und Selbstbewusstsein.

Es verbindet.

Der einzige Unterschied liegt im Blickwinkel, den wir diesen Begegnungen verleihen. Es ist, als würde man einen Aufzug besteigen und je nach Begegnung, auf unterschiedlichen Etagen