Dein Stiefelchen - Uschi Steffens - E-Book

Dein Stiefelchen E-Book

Uschi Steffens

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Beschreibung

Dein Stiefelchen wurde ein Kosename meiner Uschi, weil Sie gerne Stiefel getragen hatte und hierfür auch die richtigen, ansehnlichen Beine hat. Ursula erschien Ihr und mir zu streng. Daher folgte Stiefelchen....heute kommt Madame dazu.

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Über die Autoren

H.-W. Steffens, geb. 24.09.1946 in Hamburg ist seit 29.09.1967 mit Uschi, genannt »Stiefelchen« verheiratet.

Während der Lehrzeit 1963 kamen wir uns in einer Disco näher und blieben zusammen. Auch Trennungen wie die 4-jährige Marinezeit überlebten wir trotz vieler Unkereien, Anfeindungen und Falschaussagen.

Diese Lebensstory aus Sicht von meinem Stiefelchen beinhaltet alle Höhen und Tiefen, vorerst bis zum 77.Lebensjahr.

Namensgebung

Dein Stiefelchen

Uschi

Ist eine allgemein genutzte Kürzung des Vornamens von Ursula,

aber mein Liebster nannte mich nachdem er mich erstmalig in kleinen

Stiefeletten gesehen hatte Stiefelchen!

Die Ableitung zu diesem »Spitznamen Stiefelchen«

beinhaltet zugleich eine Liebkosung zu meiner weiblichen Person,

die diesen Rufnamen sicherlich auch sehr angenehm empfand,

denn die Heilige Ursula hört sich strenger an als Stiefelchen,

zumal ich gerne Stiefel als High Heels getragen habe,

die meine makellosen Beine gut ins Bild setzten.

Dies war und ist auch die Empfindung von mir….denn wenn ich im Hause mit

meinem Vornamen Ursula gerufen wurde, war oder bestand ein

Problem …..da war und ist mir Uschi oder Stiefelchen schon lieber!!!

Inhalt

Meine Erscheinung

Schwiegereltern in spe???

Mein Mariner

Erste Trennung

Unser erstes Heim

Unser zweiter Wohnsitz

Unser dritter Wohnsitz

Unser vierter Wohnsitz

Ein erneuter Berufsstart

Campingzeit

Einschulung

Wieder im Job

Eigenheimplanung

Auf ein Neues …Fortsetzung der Eigenheimplanung

Verabschiedung vom Campingplatz

Unser neues Heim

Mein Kurbesuch in Bad Oeynhausen

Erste Erfahrungen in unserem neuen Haus

Eigenleistungen

Nach der Kur kam der Kamin

Mein dritter war ein Polo

Stiefelchen nimmt Platz im restaurierten BMW CS

Nach der Richtfeier und Hauseinweihung folgte eine große Familienfeier Michaels Konfirmation 1984

Chanel zog bei uns ein

Ein neuer Mittelpunkt im Hause Steffens

Anke mit Familie aus U.S.A. bei uns zu Besuch

Unser Michael machte sein Abitur

Mein neuer Job und Abschied

Unser Mariner auf ersten Landgang

Urlaubszeiten

Umbaumaßnahmen

Auch als Model fungierte ich, besser gesagt als Hobby-Model

Unser Kadett zur See

Unser 25 jähriger Hochzeitstag

Lebensfreude??!!

Es kam anders als man dachte oder sich erhoffte.

Auch Verlassen muss man hinnehmen

Ein Leben voller Überraschungen mit Höhen und Tiefen

Neue Anforderungen in meinem Job

Männes neuer Job stellte auch neue Anforderungen

Frankreich…….. wir kommen

Unsere Lebensfreude bescherte uns einige Abenteuer

Unser Sohn begann mit seiner Eigenständigkeit

Fahrzeugwechsel

Kleiner Rückblick auf die Hochzeit

Reisen waren unser Programm

Anke und Bill waren sehr gute Gastgeber

Rundreisen in U.S.A.

Millennium, das Wort zum Jahreswechsel 2000

Mit Beginn der beruflichen Ruhephase im April 2004 begann eine neue Ära

Einige Vorlieben

Irgendwann endet auch der schönste Job

Und endlich wurden wir Großeltern

Reiselust

Melanie, Michael und Erik Jesper Steffens

Die neue Familie Steffens

Abschied von einem netten Kerl

Tübingen eine sehr schöne Uni-Stadt am Neckar

Eine neue Zeit

Betreuung unserer Enkel

Männes Cousin wechselte seine Anschrift

Eriks Einschulung

Nach einigen Urlaubszielen durften wir Marlenes Einschulung erleben.

Jahreswechsel

2016 ein Jahr voller Überraschungen

Hüft-Arthrose….Männe hat es erwischt

Unsere Goldene Hochzeit

Mallorca…Du hast uns wieder!!!!!

Mein Schiff 2

Die Norwegen Tour mit der MS Amadea

Auch mit der AIDAPERLA

Unsere nächste Seereise sollte auf MRC Orchestra stattfinden aber dann kam Corona!!!!

Nach meinem Dilemma mit dem Darm folgte Männe mit den Augen

Ein neues Familienmitglied in unserem Haus

Resümee

Unser 52.igster Hochzeitstag bei Tim Mälzer…..

Meine Erscheinung

Am 22.April 1946 kam ich (später genannt Usch und Uschi) in Hamburg zur Welt. Meine Eltern Anneliese, geb. Remer und Herbert Wohlers hatten bereits eine Tochter, Brigitte (genannt Gitte), die war 2 Jahre älter und genoss bis dahin das Leben eines Einzelkindes, nahm mich aber, wie ich später erfuhr, sehr liebevoll und immer beschützend als große Schwester an.

Meine Kleinkindzeit überspringe ich, denn da gab es nicht viel zu berichten. Das konnten eher meine Eltern, denn die Nachkriegsjahre waren sehr hart. Mein Vater war gelernter Schiffszimmerer, zeitweise zur See gefahren und später als Helmtaucher bei einer Bergungsfirma im Hamburger Hafen tätig.

Im Juli 1947 folgte meine jüngere Schwester Ingrid (genannt Ille). Im Jahr 1949 entschied sich mein Vater für die Berufsfeuerwehr in Hamburg.

Wie er später berichtete ging es ihm hauptsächlich um ein geregeltes Einkommen um seine Familie zu ernähren.

Meine Mutter war bei der Post und steuerte damit ihr Einkommen für den Haushalt bei, der leider, wie ich hörte immer sehr knapp war.

Meine Eltern mit Gitte und mir, Icke auf dem Arm von Papa

Hier sind wir schon zu dritt und Papa in Feuerwehr Uniform

Wir wohnten immer in Hamburg-Sasel, von einer Wohnung im Frahmredder zogen wir um in eine sehr schöne Lage direkt an der Alster.

Es war nur ein kleines Steinhaus mit einer Einliegerwohnung, in der eine ältere Dame lebte, dieser wurde wie vielen Obdachlosen und Flüchtlingen zu der Zeit dieser Wohnraum über das Wohnungsamt zugewiesen.

Meine Urlaube die mir meine Eltern ermöglichten vergesse ich nie: 1951 DDR Mitweida, 1952 DDR Chemnitz, 1953 DDR Arendsee.

Diese Urlaube ermöglichte überwiegend meine Mutter durch Freundschaften in der ehemaligen DDR. Was wiederum für meinen Vater der als Berufsfeuerwehrmann und damit Beamter tätig war, beruflich nicht ohne Hindernisse blieb. Seine überragende Leistungen und sein Wissen hätten normalerweise zu einem Übergang in den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst geführt, doch dies wurde Ihm verwehrt.

Im Jahr 1953 begann mein 1. Schuljahr, die Einschulung war sehr festlich und schön organisiert. Meine Eltern planten einen Neubau und hatten das Glück 1955 den Zuschlag für ca. 900 m2 Pacht-land am Saseler Mühlenweg 102 zu erhalten. Hierbei war, wie ich später erfuhr, mein Großvater als Vermittler beteiligt, denn er war in der Saseler Gemeinde u.a. für die Vergabe dieser Immobilien mitverantwortlich. Vitamin B hatte geholfen!

Der Bau unseres zukünftigen Wohnhauses erstreckte sich mit Hilfe vom Bruder meiner Mutter und Feuerwehrkollegen auf rd. 2 Jahre.

Das war eine Klassenreise; Burg in Altena, da durfte ich mal mit!

Abschlussfeier

Die Abschlussfeier war wirklich sehr schön, mein heutiger Schwager Egon, rechts von mir war zu der Zeit mein Freund…..Er berichtete mir von allen Ausflügen und Klassenreisen an denen ich nicht teilnehmen konnte bzw. durfte.

Die Teilnahme an Ausflügen und Klassenreisen waren für mich ein riesen Problem, denn meine Eltern waren immer knapp bei Kasse und andererseits zu Stolz einen Zuschuss über den Schulverein zu beantragen, was derzeit allgemein üblich war für kinderreiche Familien. –

Diese Versäumnisse taten mir sehr weh und sind auch im Nachherein für mich unverständlich, denn es gab Möglichkeiten, aber die wurden aus falscher Scham nicht genutzt.

(Das erzähle mal den heutigen kinderreichen Familien, die können darüber nur lachen!)

Da durfte ich mit!

Das schlimmste aber war der Wechsel in einen Parallelklasse während dieser Zeiträume……

1957 wurde nach einem 3 Mädel Haus endlich ein Sohn geboren, der den Namen seines Onkels, dem Bruder von meinem Vater tragen sollte, also Ocke!!!

Wir drei Schwestern durften von da ab für das Wohlwollen unseres Bruders sorgen, wodurch sich mit der Zeit ein Mini-Tyrann entwickelte, der schnell begriffen hatte wie der Hase läuft! Die Aufsicht am Tage nach der Schule war ja schon ärgerlich, aber auch noch abends wenn man sich mal mit seinen Freunden und Freundinnen treffen wollte war sehr störend. Der Bengel wollte einfach nicht einschlafen und vermieste so manches Treffen, bzw. Date. –

Neben dieser unangenehmen Eigenschaft merkten wir schnell, dass er uns gegenseitig ausspielte und von Mutter auch mit Sonderspeisen verwöhnt wurde. Damit war das Maß voll, jetzt hatte er seine Schwestern gegen sich!!!

Mir gefielen schon lange nicht mehr die gemeinsamen Badeabende, nach dem Motto wer darf zuerst, wer zuletzt. Die Ausstattung des Badezimmers war ja auch nicht so komfortabel wie heute. Das Wasser im Boiler musste über einen Holzofen erwärmt werden damit das Badewasser angenehm warm war, dafür wurde reichlich Holz nachgelegt. Mir reichte per sofort die kalte Wäsche am Becken. –

Unsere Klasse bei der Abschlussfeier

Meine Schulzeit endete 1962 von der mir selbstredend einige Erinnerungen geblieben sind und das war nicht alles Gute!

Von den Unterrichtsthemen war Mathe für mich das grausamste der Stunden, hier half mir manchmal der Blick nach links oder rechts. Auch die Kommunikation nach vorn und hinten klappte hin und wieder. Alle anderen Fächer waren kein großes Problem, wobei für mich der Sport, insbesondere Leichtathletik mein Ding war. Ich konnte sehr weit springen und schnell laufen, diese Leistungen durfte ich bei einem Sportfest an der Ahlhorn Schule in Volksdorf abrufen und unter Beweis stellen.

(An diesem Sportfest nahm auch mein Hansi von der Schule Meiendorf teil, wie ich später von ihm hörte, aber wir waren uns ja noch nicht begegnet und kannten uns auch nicht).

Dagegen war Geräteturnen in der Turnhalle für mich ein Gräuel, ich hasste alle, den Stufenbarren, Kasten und die Ringe. Über den Bock zu springen war kein Problem für mich, aber der wurde nur selten eingesetzt.

In angenehmer Erinnerung bleibt mir eine Klassenreise nach Altena auf eine Burg an der auch eine 8.Klasse der Hauptschule Volksdorf teilnahm. Bei denen war ein unverschämt gut aussehender Asiate, der hatte mir sofort gefallen! Da eine Tante von mir in der Nähe wohnte gab mir mein Schulleiter (der hatte den vorher erkrankten Klassenlehrer vertreten) für einen Tag frei. Der Besuch in Hagen war eine Bereicherung der Fahrt.

Neben einer tollen Faschingsfeier in der 8.Klasse erinnere ich mich noch an einen Kochkursus, bei dem wir ein Gericht vorgeben mussten und danach die erforderlichen Lebensmittel einkaufen durften. Unsere Jungs hatten in der Zeit Werken! Der Rest war Alltag und Familienleben……

Wir vier unterm Weihnachtsbaum, unserem Bruder steht wirklich der Schalk ins Gesicht geschrieben.

Angefangen mit der Möglichkeit des Schulwechsels nach der 4. Klasse in die Wissenschaftliche Oberschule (WO) die nach einer Prüfung für mich kein Problem darstellte, meine Eltern aber vor eine zusätzliche finanzielle Belastung gebracht hätte.

Letztendlich fiel ich hinten runter und blieb auf der Hauptschule. Ab 6. Klasse hätte es noch eine Wechselchance zur Technischen Oberschule (TO) gegeben, die ich aber aus Frust nicht wahrnahm. Den Frust habe ich manchmal noch heute auf die »Privilegierten Gören«….

Egon, mein jetziger Schwager war kurz vor Beendigung der Schulzeit mein Freund geworden und begleitete mich wo er konnte. Zeitweise machte es auch Spaß mit ihm, aber irgendwann, ich war schon im Praktikum und hatte auch andere Jungens kennen gelernt, hörte unsere Freundschaft auf. Er hatte zwischenzeitlich auch meine Geschwister kennen gelernt und ein Auge auf meine Schwester Gitte geworfen, die dann auch eine Beziehung eingingen. –

1962 Urlaub in Holland

Positiv war unser Lehrer zu beurteilen, der hat sich enorm für uns eingesetzt und u.a. dafür gesorgt das alle Schülerinnen und Schüler einen…..

Praktikumsplatz erhielten, um sich für eine Lehre entscheiden zu können. Für mich interessierte sich die Drogerie Haase am Saseler Markt nach meiner Vorstellung.

Es hat geklappt, im Jahr 1962 begann ich meine Lehre als Drogistin. Das war ein Familienunternehmen mit viel Herz und Güte. Meine Ausbildungszeit war sehr anspruchsvoll und erforderte wirklich Leistung von morgens um 08:00 Uhr bis 18:00 Uhr, sonnabends von 08:00 Uhr bis 14:00 Uhr, danach folgte noch die Bestandsaufnahme für Nachbestellungen und die Reinigung. Am meisten hasste ich das Geschäftsfahrrad, es hatte ein kleines Vorderrad und darüber eine Ladefläche vor dem Lenker. Ein Kunde hatte eine Rolle Balatum bestellt und um Anlieferung gebeten. Die Rolle wog gute 10 Kg und passte vom Korb bis zum Sattel, ergo musste ich das Rad schieben von Sasel nach Poppenbüttel einen Berg hinauf. Zurück konnte ich fahren, aber ich war einen halben Tag unterwegs und anschließend Scholle.

Mit dem Rad durfte ich auch täglich die Filiale anliefern und die Bedarfe auffüllen. Ebenso war ich zuständig für das Um- und Abfüllen von Salzsäure, Salmiakgeist und Auffüllen des Giftschranks. Zum Wochenende wurden auch neue Dekorationen für die kommende Woche im Schaufenster geplant und von mir umgesetzt. Mein Chef forderte in der Regel als Bekleidung für die Damen Röcke oder Kleider unterm Kittel und legte Wert auf freundlichen Umgang mit den Kunden. Genau das war mein Ding, die Kundenbetreuung und fachgerechte Beratung machte mir Freude. Das Ehepaar Haase hegte einen sehr freundlichen Umgangsstil bis hin zu Feierlichkeiten im Operettenhaus mit anschließendem Ausklang im Zigeunerkeller auf der Reeperbahn. Anlässlich von bestandenen Prüfungen oder Geburtstagen und Weihnachten gab es immer Präsente für alle. Mehr geht nicht!

Stiefelchen als Drogistin (noch Lehrling) im Einsatz.

Mit Beginn der Lehrzeit gestattete mir mein Vater auch den ersten Ausgang in ein Tanzlokal. Diese neue Freiheit nutzte ich um zu sondieren wo sich die nettesten und attraktivsten Jungens aufhielten.

Also pendelte ich mit meinen Freundinnen zwischen LAURA, TIMMERMANN und LINDENHOF.

Alle drei Tanzlokale lagen im Nahbereich von meinem zuhause und hielten überwiegend Musikbands vor, die zumindest an Wochenenden Live Musik boten. Während bei Timmermann und Laura vorwiegend Swing und flotte Tanzmusik gespielt wurde, war der Lindenhof eher eine Disco mit jungen Bands die vom Rock an Roll bis zum Twist alles drauf hatten.

Der Lindenhof entpuppte sich als Treffer, denn hier lernte ich meine große Liebe kennen!

Neben den vergangenen Schülerfreundschaften und Lieben (an oder ab von…) ergaben sich Urlaubsbekanntschaften, in Erweiterung auch Freundschaften aber keine ernste Liebelei. Meine Lehre in der Drogerie am Saseler Markt erweiterte natürlich meine Bekanntschaften, zumal ich da auch in die Schule ging. Spannend waren immer die Besuche auf dem Jahrmarkt (in Hamburg sagt man Dom) in Poppenbüttel . Das interessanteste Karussell war die Raupe, weil zu der Zeit ein zu klappbares Dach die Einsicht in die Wagen nahm und darunter geknutscht werden konnte ohne dabei gesehen zu werden. Pech war nur wenn einige Flegel noch bei der Anfahrt zusprangen, die man eigentlich nicht leiden mochte. – Da machte dann manches Mädchen seine ersten an- oder auch unangenehmen Erfahrungen, aber der Spaß überwiegte.

Durch die Berufsschule ergaben sich neue Bekanntschaften, eine lockere ergab sich mit einem Exi der eine Vespa fuhr und mich nach der Berufsschule ab und an zu einem Eis eingeladen hatte. Einmal hatte er mich zu einer Jazz-Veranstaltung im Stadtpark mitgenommen, das war so seine Stimmungsmusik, aber nicht meine. Seine Hoffnung auf etwas mehr war irgendwann auffällig, gefiel mir aber nicht…..

Kurze Haare fand ich auch ganz gut….hier träume ich gerade!

Zur damaligen Zeit gab es die Rockertypen mit gegelten Haaren und Elvis Tolle, gepflegten Kurzhaarstufenschnitt Exi-Typ aus besserem Haus, und ganz neu meinen Hansi der sich als Twister in der Disco Lindenhof vorstellte!

Diese Gruppierung war mir zwar unbekannt, aber sympathisch. Er hatte seine eigene Lebensphysiologie und vertrat diese sehr überzeugend. Auch die von mir (und meinen Freundinnen) angesprochene Freundschaft zu einer mir bekannten Schwedin aus meiner Nachbarschaft konnte er sehr glaubwürdig als beendet erklären.

Meine Freundinnen am Tisch waren auch beeindruckt, zumal er mir nach den ersten Tänzen einen »Schwarzen Kater« ausgab, den ich aber für Hansi unbemerkt an eine meiner Freundinnen weitergereicht hatte.

Dieser Abend war der Beginn einer großen Liebe (was wir noch nicht ahnten), aber vielleicht beide schon erhofften. Wir tanzten alle musikalischen Einlagen der Band bis zu ihrer Pause durch und merkten gar nicht wie die Zeit verlief. Als meine Freundinnen sich verabschiedeten war es schon nach 23:00 Uhr, woraufhin auch ich Anstalten machte den Heimweg anzutreten, aber Hansi bat noch um einen Tanz, woraus 3 wurden. Galant half er mir in den Mantel und begleitete mich nach draußen wo ich mich verabschieden wollte, aber das nahm er nicht an, es war für ihn selbstverständlich dass er mich bis nach Hause geleitet.

Meine Überraschung sah er mir an, nahm mich in den Arm….ja, es folgten der erste Kuss und ein ganz langsamer Gang (der Saseler Mühlenweg ist lang!) nach Hause.

An der Straßenecke vor meinem zuhause befinden sich die Bushaltestellen an der ich mich dankend für die schützende Begleitung verabschieden wollte, wollte war gedacht, es dauerte noch 20 Minuten bis der Bus für Hansi kam, diese Zeit nutzten wir indem wir uns küssend aufwärmten und liebkosten.

Dieser Abend war sehr entscheidend für mich als 17-jährige, denn der noch 16-jährige Hansi hatte mich wie ein Kavalier nach Hause gebracht und mir deutlich spürbar sehr eindrucks- und gefühlvoll seine Liebe zu mir gezeigt und erklärt.

Seine Frage beim Abschied (der Bus kam) ob wir zusammen bleiben wollen, war eigentlich für mich überflüssig!

Dass bei uns im Haus der Haussegen zunehmend schief hing, blieb uns Kindern nicht verborgen, aber woran es lag konnten wir uns nicht erklären.

Mein Papa hatte neben dem Schichtdienst bei der Feuerwehr Hamburg noch viele Nebenjobs, er reparierte Autos, versuchte sich mit einem Kollegen durch Ferienhausbau an der Ostsee zu etablieren, was leider schief ging. Genauso half auch meine Mutter durch Nachtdienste bei der Post das Haushaltsgeld aufzubessern. Später übernahm Sie die Zustellung vom Hamburger Abendblatt in unserem Bezirk, das gefiel Ihr natürlich besser als die Nachtschichten. Unsere Urlaube nach Holland waren auch immer klasse, womit ich betone dass wir als Kinder eine schöne Zeit hatten und es im Nachhinein für uns unverständlich war warum es auf einmal zwischen unseren Eltern nicht mehr liebevoll zuging. Zudem war der lang ersehnte Stammhalter geboren, für den in einem 3 Mädel Haus ein Vater sicherlich wichtig gewesen wäre. Aber es zeigte sich im Frühjahr 1963 ab, dass es bald eskalierte.

Eines Abends brachte mich Hansi mit dem Motorrad etwas verspätet gegen 22:10 Uhr bis vor die Haustür, noch während er sich von mir verabschiedete stand mein Vater vor der Haustür und gab mir eine Ohrfeige bevor ich guten Abend sagen konnte, nur weil ich 10 Minuten zu spät kam. Hansi fuhr geschockt nach Hause und tröstete mich am nächsten Abend…..

Nach diesem unangenehmen Vorkommnis stellte sich Hansi bei meiner Mutter vor, wie es sich zu der Zeit gehörte, mit einem schönen Blumenstrauß in der Hand. Da mein Vater nicht im Haus war verlief der Abend mit meiner Mutter und den Geschwistern sehr harmonisch. Hansi war ganz begeistert, denn er hatte auch ein etwas gestörtes Elternhaus und konnte es daher gut nachvollziehen und bewerten.

Neben den Lehrjahren erlaubten wir uns nun fortan jegliche Lebensfreuden, dazu gehörte eine wunderschöne erste intime Zusammenkunft in einem kleinen Gehölz an der Alster, bei herrlichem Wetter. Wir waren aber sehr vorsichtig! Diese glückliche Zusammenkunft schweißte uns bis heute fest zusammen!

(Die Maschine brachte uns überall hin, Ostsee usw.)

Dann ging mein Hansi auf eine Abendschule um sich für ein Ing.-Studium zu qualifizieren, denn er war auch als Hauptschüler mit Abschluss abgegangen und wollte nun über den 2. Bildungsweg weiterkommen.

Drei Mal die Woche Berufsaufbauschule (BAS) von 19:00 Uhr bis 22:00 Uhr, das war hart! Das Interesse für Fortbildung ist aber auch stark abhängig von dem Lehrpersonal und genau daran haperte es heftig, Hansi war nach der Hälfte des 1. Semesters sehr enttäuscht. Letztendlich hat er nach dem 1. Semester hingeschmissen….zu meiner großen Freude, denn diese Trennung war nichts für uns!!!