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Ein verrückter Roman über das Leben als Rockstar. „Würde David Lynch Romane schreiben, hätte er dieses Buch geschrieben!" (Saul Hudson, Greatest Art and Music Magazine) Der Rockstar Thomas A. J. Ratia wurde über Nacht berühmt und versucht seither, den Status der „lebenden Legende" wieder los zu werden. In seiner Autobiografie schreibt er über seine etwas problematische Freundschaft mit dem Regisseur David Lynch, über Begegnungen mit Whitney Houston, seine Reisen rund um den Erdball und die Arbeit als Musiker. Der Journalist Saul Hudson, der Ratia in einem abgelegenen Café zum Interview trifft, erzählt ebenfalls vom Leben des Stars. Im Laufe der Zeit tauchen jedoch immer mehr Widersprüche auf ...
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Seitenzahl: 148
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Die einzelnen Songs des Soundtracks sind im Buch mit einem Notensymbol z gekennzeichnet.
»We create our own slavery, but I’m going to get throughand find out the kind of man I am – or die.« z(Charles Mingus)
Steeeeeeekkkkccchh..........check....tap tapOkay, Leute, hier ist Saul Hudson vom Greatest Art and Music Magazine. Ich melde mich aus British Columbia und sitze gerade in einem Café – und nicht nur in irgendeinem Café, sondern im schrägsten Café der Welt, wie man meinen könnte. Es steht mitten in einem dichten Nadelwald, und die nächste Ortschaft ist etwa zehn Kilometer entfernt. Das Café steht auf zwanzig Meter hohen, wuchtigen Holzpflöcken. Man kommt nur mit einem Lift hoch, was auch sehr spannend war. Alles in allem gibt es hier zehn Tische. Die Südseite ist komplett verglast, und ich sitze direkt an diesem riesigen Fenster an einem Tisch. Die Aussicht raubt einem den Atem. Man sieht über die massiven Bäume hinweg auf einen steilen Hang in einiger Entfernung. Es hat draußen um die minus achtundzwanzig Grad. Alles ist gefroren. Schön, sehr schön. Ich bin der einzige Gast. Der Kellner poliert Gläser hinter der Bar. Es ist kurz vor Mittag und ich warte hier, um das Interview des Jahrzehnts zu machen. Ja, Leute, der Mann heißt Thomas A. J. Ratia. Ihr habt richtig gehört, der Frontman der berühmten Supergroup William S. Burroughs Hurts. Das Interview soll um Punkt zwölf beginnen, also sehr bald. Mr. T. R. hat seit dem Erscheinen des ersten Albums Flat Cat Bonfire kein einziges Interview gegeben. Das ist jetzt ein Jahr her, und jeder brennt darauf zu erfahren, was in der Band läuft. Die ganze Welt wartet. Und ich muss zugeben, dass meine Hände etwas zittern, nicht nur wegen der Hundeschlittenfahrt von der Stadt hierher.
T. R. hat dieses Café zu Ehren seines guten Freundes David Lynch erbauen lassen, damit sie hier ab und zu in Ruhe gemeinsam einen Kaffee trinken können. Dieser Wald war einer der Drehorte von Twin Peaks.
Paris, Texas – diesen Film sah ich mir eines Abends an. Er beginnt mit einem Mann, der inmitten einer Wüste steht und die letzten Tropfen Wasser aus einem Kanister trinkt. Er beginnt zu gehen, und er geht und geht und erreicht ein Dorf, in dem er kollabiert. Es gibt dort einen Arzt, und der findet einen Zettel mit einem Namen und einer Telefonnummer in der Brieftasche des Mannes. Die Nummer ist jene des Bruders aus Los Angeles. Der Bruder fliegt nach Texas, um den Mann abzuholen. Es stellt sich heraus, dass der Mann – er heißt Travis – seit vier Jahren verschwunden war und alle geglaubt hatten, er sei tot. Der Bruder erreicht das Dorf in Texas, aber Travis ist fort. Der Bruder findet ihn irgendwo in der Wüste. Travis hat sich wieder auf den Weg gemacht. Es scheint zunächst, als ob er sich gar nicht an seinen Bruder erinnere. Und er sagt kein Wort. Der Bruder will Travis zurück nach L. A. bringen, aber Travis verschwindet abermals, aus einem Motel, und er geht und geht und geht. Und wieder findet ihn der Bruder irgendwo in der Wüste und setzt ihn in sein Mietauto. Endlich beginnt der bislang stumme Held zu sprechen. Wir erfahren, dass Travis einen achtjährigen Sohn hat, und seit seinem Verschwinden ziehen ihn der Bruder und dessen Frau groß. Die Mutter des Kindes ist ebenso vor vier Jahren spurlos verschwunden, zur selben Zeit wie Travis. Sie erreichen L. A., und Travis sieht seinen Sohn wieder. Das Kind erkennt seinen Vater, aber es hat natürlich einige Schwierigkeiten, mit der Situation umzugehen, nachdem es ihn über die Hälfte seines Lebens nicht mehr gesehen hat. Doch sie kommen sich nach und nach näher. Eines Abends sieht sich die ganze Familie alte Super-8-Filme an, die etwa fünf Jahre zuvor entstanden sind, als sie einen Tag am Strand verbracht haben. Jetzt sehen wir zum ersten Mal die Mutter des Kindes. Es ist Nastassja Kinski. Die Frau des Bruders erzählt Travis, dass sie früher ab und zu anrief. Aber damit hörte sie auf und begann stattdessen Geld für das Kind zu schicken, und zwar am Vierten jedes Monats, von einer Bank in Houston, Texas. Es ist der erste November, und Travis beschließt, nach Houston zu fahren, um am vierten November vor dieser Bank auf seine Frau zu warten. Er nimmt seinen Sohn mit. Sie sitzen im Auto und warten vor der Bank, und tatsächlich: Nastassja Kinski kommt, und sie beginnen, sie mit dem Auto zu verfolgen. Sie fährt in ein Viertel am Rande der Stadt und hält vor einem Bordell, verschwindet darin. Travis sagt dem Kind, es soll im Auto warten und betritt das Gebäude. Die Bar ist noch nicht geöffnet, aber der Manager, John Lurie, weist Travis darauf hin, dass die Kabinen unten offen seien. Travis geht nach unten, findet sich in einem Gang wieder, links und rechts mehrere Kabinen. Er geht in eine hinein und findet einen Stuhl, ein Telefon und ein Fenster vor. Er nimmt Platz, da geht auf der anderen Seite des Fensters das Licht an und eine Frau betritt den Raum. Es handelt sich also um eine dieser Peepshows, in der man mit der Nutte hinter dem Fenster reden kann, während sie strippt. Man kann ihr sagen, was sie tun soll, und sie sieht dich nicht, weil das Fenster auf der anderen Seite kein Fenster ist, sondern ein Spiegel. Die Frau ist jedenfalls nicht Nastassja, also geht Travis raus und in eine andere Kabine. Und da ist sie. Steht da mit ihrem pinken Plüschpullover. – – –
Und da traf es mich wie ein Blitz. Ich habe das schon einmal gesehen, vor ewigen Zeiten. Ich war fünf oder vielleicht sechs Jahre alt. Meine Mutter lieh sich regelmäßig Filme aus der Städtischen Bücherei aus. Und eines Tages, an einem schönen Sommernachmittag, als ich eine kurze Pause vom Spielen in meinem Zimmer machte, ging ich in die Küche, vielleicht um mir etwas zu trinken zu holen. In meinem Elternhaus lagen Küche und Wohnzimmer nebeneinander, die Tür stand immer offen. Da gehe ich also an der Wohnzimmertür vorbei, werfe einen Blick auf den Fernseher, als gerade dieser Mann in einer seltsamen Kabine vor einem Fenster sitzt, hinter dem Nastassja Kinski steht, adjustiert mit einem pinken Plüschpullover. Meine Mutter bemerkt nicht, dass ich zusehe. Und natürlich habe ich überhaupt nicht verstanden, was da los ist. Was machen der Mann und die Frau da in der Kabine? Sie fragt ihn, ob sie ihren Pullover ausziehen soll. Und er sagt: »Nein! Ich möchte nur reden.« Aber dann sagt er nichts. Aber Nastassja beginnt zu reden. Und nach einiger Zeit, Nastassja redet und redet, legt er den Hörer nieder und geht raus, was sie gar nicht bemerkt. Er geht raus und verlässt das Gebäude, und es sieht so aus, als ob er versucht, woanders wieder hineinzukommen, um auf ihre Seite der Kabine zu gelangen, damit sie in einem Raum sind und sich endlich sehen können. Diese Szene war für mich als fünf- oder sechsjähriges Kind irrsinnig intensiv. Sie war es heute wieder. Aber damals scheint sich diese Szene in mein Gehirn gebrannt zu haben. Denn – und plötzlich konnte ich mich wieder daran erinnern – jeden Abend vor dem Einschlafen, wenn ich allein im Bett lag, dachte ich an diese Situation, an diese Szene. Ich stellte mir vor, ich wäre dieser Mann, der der Frau hinter dem Fenster sagt, was sie tun soll. Ich hatte natürlich keine Ahnung von Sex in diesem Alter, aber vielleicht waren das so präpubertäre Fantasien oder etwas dergleichen. Ich erinnere mich daran, wie ich dieser Frau sagte, sie solle sich umdrehen, sich hinknien und mir ihren Arsch zeigen – im Alter von sechs Jahren! Und ich sagte zu ihr: »Beweg dich jetzt nicht, bleib so!« Und dann legte ich den Hörer nieder und versuchte, auf die andere Seite zu gelangen. Aber bevor ich mein Ziel erreichte, war ich jedes Mal schon längst eingeschlafen. Ich hätte sowieso nicht gewusst, was ich mit der Frau hätte anfangen sollen, wäre ich plötzlich im selben Raum mit ihr gestanden.
Also, Paris, Texas, das war der Film, durch den ich meine Unschuld verloren habe, im Jahr 1986, im zarten Alter von sechs Jahren. Und nachdem ich ihn nun zum zweiten Mal gesehen hatte, beschloss ich, nach L. A. zu fliegen, um Wim Wenders zu treffen, den Regisseur des Films. Denn dieser Film war die Ursache all der Dinge, die seither in meinem Leben geschehen sind. Mein ganzes Sexleben fußt auf dieser einen Szene aus Paris, Texas, könnte man sagen.
Ich kam an einem warmen Dezembertag in Hollywood an und hielt Ausschau nach Wim. Ich lief dort herum und irrte von einem Studio ins nächste. Ich wusste nicht einmal, ob Wim überhaupt gerade einen neuen Film machte und in der Gegend war. Aber das war mein erster Gedanke, denn ich kannte seine Privatadresse nicht. Nach einigen Stunden, in denen mir niemand Auskunft über Wim geben konnte, betrat ich ein großes Gebäude, in dem eine grotseke Szenerie aufgebaut war. Es sah dort aus wie in einer riesigen Gaskammer, deren Wände bemalt waren mit dunkelroter Farbe und gelben Punkten. Einige Menschen hingen von der Decke. Sie waren nackt. Und in einer Ecke der Gaskammer kauerte ein Mann, der schwarze Anzughosen trug und ein weißes Hemd, das fast bis zum Bauchnabel aufgeknöpft war. Er trug schwarze Schlangenlederstiefel und hatte eine Gitarre auf seinem Schoß liegen. Auf seinem Kopf saß eine schwarze Mütze aus Kaninchenfell. Jesus Christus, heilige Scheiße, der Typ sah aus wie ich! Ich war nahe dran, meinen Verstand zu verlieren, als plötzlich jemand »CUT!« in ein Megafon schrie, und dann rief dieselbe Stimme in einem zornigen Ton: »Verflucht noch mal, wo ist die Security!? Hab ich nicht gesagt, dass NIEMAND das Studio betreten darf, während wir drehen?«
Der Mann fluchte und schrie herum und stürzte auf mich zu. Er trug schwarze Anzughosen und ein weißes Hemd, das beinahe bis zum Nabel aufgeknöpft war. Sein langes, graues Haar stand wie elektrisiert zu Berge. Es war David Lynch. Er stellte sich vor mich hin und versuchte, sich zu beruhigen. Er sah auf den Schauspieler in der Ecke der Gaskammer, sah mich an, warf dann noch einen Blick auf den Schauspieler und sah wieder mich an. »Wer zum Teufel bist du?«, fragte er mich. »Und warum bist du haargenau gleich angezogen wie der Hauptdarsteller meines neuen Films?«
Und ich antwortete: »Nun, ich hab nicht gewusst, dass dein Hauptdarsteller gleich angezogen ist wie ich. Ich trage diese Kleidung jeden Tag. Also könnte ich ebenso gut fragen, warum dein Schauspieler die gleiche Kleidung wie ich trägt?«
David Lynch stand da wie angewurzelt und dachte nach. Dann sagte er: »Ja, Mann, ich weiß es nicht. Eines Nachts erschien mir ein Mann im Traum. Und er war so angezogen, trug diese Kaninchenfellmütze auf dem Kopf. Und ich wurde dieses Bild nicht mehr los, also habe ich begonnen, dieses Drehbuch zu schreiben, in dem dieser Typ sich in einer Gaskammer wiederfindet und nicht weiß, wie er dort hingekommen ist. Er ist Musiker und lässt all die wirren Bilder, die er im Kopf hat, in seine wunderschönen Songs fließen. Aber diese Songs werden dann immer zu Wirklichkeit ...«
»Das klingt interessant. Ich bin übrigens auch Musiker«, erzählte ich ihm und zog eine CD aus meiner Tasche, das neueste Album meiner Band William S. Burroughs Hurts. Denn ich hab immer ein paar Exemplare bei mir, wenn ich unterwegs bin.
David nahm die CD in die Hand und betrachtete das Cover. »Flat Cat Bonfire, wow ...«, sagte er.
»Jesus Christus, was ist hier überhaupt los? Mir kommt es so vor, als wäre ich in einem deiner Filme!«
David antwortete: »Tja, du bist es, irgendwie ... nicht wahr? Ich meine, jeder ist in meinen Filmen. Mein Ziel ist es, die ganze Welt in einen meiner Filme zu verwandeln ... Meine Güte ...«
Vielleicht war auch er gerade dabei, seinen Verstand zu verlieren. Oder vielleicht hatte er ihn schon verloren. Aber er nahm sich zusammen und rief ins Megafon: »Okay, machen wir eine Stunde Pause!« Er ließ das Megafon sinken und fragte mich, ob ich mit ihm auf einen Drink gehen wolle. Also verließen wir das Studio und gingen in eine Bar, die sich unweit davon befand. David gab dem Barkeeper die CD und fragte ihn, ob er sie spielen könne. Ich denke, das war das erste Mal, das William S. Burroughs Hurts in Hollywood zu hören war.
Wir freundeten uns an. Ich erzählte ihm, wie ich hierhergekommen war, auf der Suche nach Wim.
»Wim ist zurzeit nicht hier«, sagte mir David. »Der besucht seine Eltern in Deutschland und denkt über neue Ideen nach.«
Ab und zu hörte er mitten im Satz auf zu sprechen und hörte der Musik zu. »Das ist wirklich gut«, kommentierte er. »Mal was Neues. Ich hab noch nie etwas dergleichen gehört. Ich könnte das vielleicht für meinen neuen Film verwenden. Er heißt übrigens Gas Music Rabbit Fur. Ich halte diesen langweiligen Scheiß von Angelo sowieso nicht mehr aus.«
Nach dieser ersten Begegnung wurden David und ich enge Freunde. Er verwendet seither eine Vielzahl an William S. Burroughs Hurts-Songs in seinen Filmen und wir reisten viel gemeinsam. Er zeigte mir einige Orte in den U.S.A. und in Kanada, an denen er Teile seiner Filme gedreht hat. Eines Tages waren wir in British Columbia, an einem der Schauplätze von Twin Peaks, und ich verliebte mich auf der Stelle in diese zauberhafte Landschaft. Also beschloss ich, dort, mitten im Wald, ein Café erbauen zu lassen, auf zwanzig Meter hohen Holzpflöcken, wohin ich mich immer wieder zurückziehen kann, um eine Pause von der Zivilisation zu machen und neue Songs zu schreiben. Manchmal taucht auch David auf. Er hat sich sehr verändert, seit wir Freunde sind. Ich habe einen Cartoon gezeichnet, gemeinsam mit Janne R. T. Antonic, einem weiteren Mitglied von William S. Burroughs Hurts. Das Resultat war eine ziemlich seltsame gezeichnete Geschichte über David Lynch und Jim Jarmusch, und David hat das nicht einmal als Beleidigung empfunden. Ja, David kann nun endlich auch über sich selbst lachen!
Immer wenn ich ein paar neue Songs fertig habe, fliege ich nach Finnland, um die Band zu treffen und ein neues Album im Studio aufzunehmen. So haben sich die Dinge entwickelt, seit ich die Kabinenszene aus Paris, Texas das zweite Mal in meinem Leben gesehen habe. Ich bin eigentlich recht zufrieden. Und Wim Wenders ist an allem schuld.
Okay, Leute, soeben sind auf der Hügelkuppe die Umrisse einer Gestalt aufgetaucht, und … ja, der Mann steuert auf das Café zu. Er fährt mit einer Art Schlitten den Hang runter … mit einer enormen Geschwindigkeit, wow!!! Jeeesus, er hat sicher mehr als 80 km/h drauf! …
Okay, ich glaube, er ist jetzt im Lift.
T. R. betritt das Lokal und schüttelt den Schnee von seinen Schultern. Er trägt schwarze Schlangenlederstiefel, schwarze Anzughosen, ein weißes Satinhemd, das fast bis zum Nabel aufgeknöpft ist, eine lange schwarze Samtjacke und natürlich sein Markenzeichen, die schwarze Kaninchenfellmütze.
T. R.: »Jiihaaaaa!!!!! Was für eine Schlittenfahrt, Mann! Sorry, ich habe mich etwas verspätet.«
S. H.: »Yeah. Ziemlich cooler Auftritt, muss ich sagen. Nein, du bist eigentlich nicht zu spät. Es ist zwölf Uhr … und zwar genau … jetzt.«
T. R. schaut mich ein paar Sekunden an, sein Lächeln ist plötzlich einem ziemlich wütenden Blick gewichen. Dann dreht er sich um und geht zur Bar. Er setzt sich auf einen Barhocker, nimmt ein paar Erdnüsse aus einer Schale, die auf dem Tresen steht, und beginnt, damit den Barkeeper zu bewerfen, der versucht, sich zu ducken und den Geschossen auszuweichen. Anschließend schnappt sich T. R. eine Zündholzschachtel, die auch am Tresen lag, und beginnt, ein Zündholz nach dem anderen zu entfachen. Er lässt sie in einem Aschenbecher niederbrennen. Alle fünfzig. Dann steht er auf und kommt wieder zu mir. Er setzt sich an den Tisch.
T. R.: »Hallo. Sorry, ich habe mich etwas verspätet.«
S. H.: »Ja … Okay, kein Problem … «
Ich bin verwirrt. T. R. schweigt. Eine kurze, peinliche Pause entsteht.
S. H.: »Ähm … sollen wir anfangen? Ist das okay für dich?«
T.R.: »Klar, okay. Nein, warte, rufen wir zuerst den Kellner und bestellen Drinks und was zu essen.«
T. R. pfeift unvermittelt so laut, dass es mir fast das Trommelfell zerreißt.
T. R.: »HEY! Arbeitest du, oder lungerst du hier nur rum!!??«
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