Der Dichter und das Phantasieren - Sigmund Freud - E-Book

Der Dichter und das Phantasieren E-Book

Sigmund Freud

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Beschreibung

Der Dichter und das Phantasieren Sigmund Freud - In Der Dichter und das Phantasieren,schreibt buecher-wiki.de, "verglich Freud literarische Texte mit Tagträumen und interpretierte die Kreativität des Dichters wie jede kulturelle Produktivität als Sublimierung eine Art der Triebabwehr, ähnlich der Verdrängung, aber im Gegensatz zu jener die einzige konstruktive, weil die mit dem

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Sigmund Freud
Der Dichter und das Phantasieren

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Anmerkungen zur Transkription:

Der Text stammt aus: Neue Revue. Halbmonatschrift für das öffentliche Leben 1 (1907/08). S. 716–724.

Schreibweise und Interpunktion des Originaltextes wurden übernommen; lediglich offensichtliche Druckfehler wurden korrigiert. Änderungen sind im Text gekennzeichnet, der Originaltext erscheint beim Überfahren mit der Maus.

Der Dichter und das Phantasieren.

Von Prof. Dr. Sigm. Freud (Wien).

Uns Laien hat es immer mächtig gereizt zu wissen, woher diese merkwürdige Persönlichkeit, der Dichter, seine Stoffe nimmt – etwa im Sinne der Frage, die jener Kardinal an den Ariosto richtete –, und wie er es zustande bringt, uns mit ihnen so zu ergreifen, Erregungen in uns hervorzurufen, deren wir uns vielleicht nicht einmal für fähig gehalten hätten. Unser Interesse hierfür wird nur gesteigert durch den Umstand, daß der Dichter selbst, wenn wir ihn befragen, uns keine oder keine befriedigende Auskunft gibt, und wird gar nicht gestört durch unser Wissen, daß die beste Einsicht in die Bedingungen der dichterischen Stoffwahl und in das Wesen der poetischen Gestaltungskunst nichts dazu beitragen würde, uns selbst zu Dichtern zu machen.

Wenn wir wenigstens bei uns oder bei unsergleichen eine dem Dichten irgendwie verwandte Tätigkeit auffinden könnten! Die Untersuchung derselben ließe uns hoffen, eine erste Aufklärung über das Schaffen des Dichters zu gewinnen. Und wirklich, dafür ist Aussicht vorhanden; – die Dichter selbst lieben es ja, den Abstand zwischen ihrer Eigenart und allgemein menschlichem Wesen zu verringern; sie versichern uns so häufig, daß in jedem Menschen ein Dichter stecke; und daß der letzte Dichter erst mit dem letzten Menschen sterben werde.