Der Frühlingsclub - Anna Fredriksson - E-Book

Der Frühlingsclub E-Book

Anna Fredriksson

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Beschreibung

Jahrzehntelang drehte sich Karins Leben nur um ihren Mann Sten und die zwei Kinder. Nach ihren eigenen Bedürfnissen hat nie jemand gefragt - nicht einmal sie selbst. Während Sten sich langsam von seinem Schlaganfall erholt, wird Karin klar, dass es so nicht weitergehen kann. Zur großen Überraschung und auch Missbilligung ihrer Familie und Freunde bucht sie spontan einen sündhaft teuren Kurs bei einem schwedischen Sternekoch - die erste verrückte und gänzlich eigennützige Aktion in ihrem Leben. Doch das ist erst der Anfang. Dort lernt sie außerdem Monika kennen, die genau der Typ Frau ist, der Karin gerne wäre: lebensfroh, mutig, unabhängig. Die beiden gründen zusammen den »Dienstagsklub«, der für Karin der ersehnte Gegenpol zu ihrem langweiligen Alltag wird. Als sich schließlich auch eine neue Liebe anbahnt, schafft es Karin, aus ihrem alten Leben auszubrechen. Sie lässt sich scheiden und gründet zusammen mit Monika ein Cateringunternehmen. Aber zahlt sich ihr Mut zur Veränderung aus?

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Übersetzung aus dem Schwedischen von Wibke KuhnISBN 978-3-8270-7866-7April 2016Deutschsprachige Ausgabe:© Berlin Verlag in der Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2016Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, MünchenCovermotiv: FinePic, MünchenDatenkonvertierung: psb, BerlinSämtliche Inhalte dieses E-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Käufer erwirbt lediglich eine Lizenz für den persönlichen Gebrauch auf eigenen Endgeräten. Urheberrechtsverstöße schaden den Autoren und ihren Werken. Die Weiterverbreitung, Vervielfältigung oder öffentliche Wiedergabe ist ausdrücklich untersagt und kann zivil- und/oder strafrechtliche Folgen haben.In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich der Berlin Verlag die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt.

Zwei Tage hatte es ununterbrochen geschneit, aber gerade hat es aufgehört. Vor dem Küchenfenster ist die Welt in Stille versunken, eingebettet in tiefsten Winter. Die Reihenhausgärtchen sind dunkel, doch die Schwärze dringt trotzdem nicht ganz bis zum Haus vor, denn Karin hat kleine Laternen in den Apfelbaum gehängt und Teelichter darin angezündet. Auf den Zaunpfosten brennen kleine Windlichter.

Sie holt die Keramikschüssel mit dem Salat, die im Flur steht, wo es am kühlsten ist, ohne richtig kalt zu sein. Sie hat nichts Besonderes gekocht, einfach nur für einen ganz normalen Sonntagabend. Sie hebt den Deckel an und wirft einen prüfenden Blick auf den Fleischeintopf, der schon seit drei Stunden auf dem Herd steht und vor sich hin köchelt. Ein herrlicher Duft steigt aus dem Topf, und sie rührt einmal leicht um. Hinter der Glasscheibe des Ofens sieht man die Fächerkartoffeln in der Auflaufform. Sie sind an der Oberseite schön goldbraun gebacken und warten darauf, herausgeholt zu werden.

Der Flickenteppich ist faltig zusammengeknautscht vom Toben der Kinder. Karin zieht ihn im Vorübergehen glatt. Sie mag das bisschen Chaos, das sie jedes Mal stiften, wenn sie zu ihr kommen. Im Frühling, wenn es etwas wärmer geworden ist, werden sie wieder in den Skansen gehen, die ganze Familie. Sie werden sich die Bären anschauen, die gerade aus dem Winterschlaf aufgewacht sind, und die Bärenjungen, die noch ganz kleine weiche Pelzknäuel sind. Und danach gibt es Waffeln. Auch dieses Jahr wird wieder so ein Tag kommen.

Aus dem Wohnzimmer hört man die Stimmen der Familie. Karin stellt sich auf die Schwelle und schaut hinein. Hektor und Valdemar lümmeln auf dem Sofa, die Fernbedienung in der Hand, wie hypnotisiert von den kleinen Männchen, die eine Slalompiste hinunterschießen. Fredrika sitzt vor ihnen auf dem Boden. Das blonde Haar hat sie hochgesteckt, so dass ihr schmaler Nacken zu sehen ist. Sie sieht aus wie ein junges Mädchen, nicht wie die dreiunddreißigjährige Mutter zweier Kinder.

»Na, wie läuft’s?«, fragt Karin, einfach, um etwas zu sagen.

»Gut«, antwortet Valdemar, ohne den Blick vom Bildschirm loszureißen.

Ihre Enkel werden langsam groß, sie sind sechs und vier Jahre alt. Hektor ist hochgewachsen und schlaksig, er ist im Sommer einige Zentimeter in die Höhe geschossen. Seit er im Herbst seine Brille bekommen hat, sieht er noch älter aus. Valdemar ist immer noch das moppelige Nesthäkchen, das gerade mal das Kleinkindstadium verlassen hat. Mit einer Spielkonsole kann er trotzdem problemlos umgehen.

Sten sitzt in seinem Sessel, die Hand mit dem Glas ruht auf der Lehne – zu besonderen Anlässen gönnt er sich immer einen Gin Tonic vor dem Essen, aber nie mehr als einen. Christian sitzt auf dem Sofa. Keiner von ihnen macht mit, aber trotzdem verfolgen alle gespannt das Spiel. Sten macht Scherze mit den Kindern, und Christian johlt jedes Mal los, wenn etwas passiert.

»Essen ist gleich fertig«, sagt Karin.

Sten blickt auf und schaut sie an. Er lächelt ruhig, wie immer, wenn er zufrieden im Kreise der Familie sitzt. Er hat Jeans und ein Jeanshemd an, eine von lauter ähnlichen Uniformen, die er seit den Siebzigerjahren trägt. Die Brille ragt aus seiner Brusttasche.

»Das riecht wirklich herrlich«, sagt er, im gleichen Tonfall wie immer.

Karin antwortet mit einem Lächeln, und Sten wendet sich wieder dem Bildschirm zu. Niemand nimmt mehr Notiz von ihr. Sie bleibt noch einen Augenblick wie ein fremder Zuschauer an der Tür stehen, dann verlässt sie das Wohnzimmer.

In der Küche zündet sie Kerzen an, die in einem schweren Messingkerzenständer auf dem Küchentisch stehen. Eine nach der anderen. Dann legt sie die Streichholzschachtel aufs Fensterbrett und genießt einfach einen Moment das weich gedämpfte Licht. Wenn Sten in die Küche kommt, wird er sagen, dass sie doch die Deckenlampe anmachen soll, weil er sonst nicht sieht, was er isst, und er wird sie darauf hinweisen, dass der elektrische Strom längst erfunden ist. Immer wieder dasselbe zu sagen scheint auch so eine Angewohnheit des Alters zu sein. Sie macht das selbst dauernd, und meistens ist ihr dabei vollauf bewusst, dass das auf andere lächerlich und ein bisschen nervig wirken muss. Ihre eigene Mutter war genauso. Aber diese Marotte hatte auch etwas Gemütliches an sich, obwohl sie nicht recht sagen könnte, warum.

Karin lässt den Blick über den Abendbrottisch schweifen. Sten hat schön eingedeckt. Sechs Teller stehen auf den gewebten Tischsets. Drei beziehungsweise zwei Gedecke an den Längsseiten und eines am Kopfende, wo sie selbst sitzen wird, damit sie leichter aufstehen kann, wenn sie noch etwas holen muss.

»Kann ich dir was helfen?«

Fredrika steht an der Küchentür. Ihre Haut sieht im sanften Licht der Kerzen ganz glatt aus, fast puppenhaft.

»Ja, Papa hat die Wasserkaraffe und die Gläser vergessen, kannst du die noch herbringen?«

»Schon die schönen Gläser, oder?«

»Natürlich.«

Fredrika weiß sehr gut, welche Gläser sie beim Sonntagsessen immer benutzen. Karin wirft einen Seitenblick auf ihre Tochter, während sie die Trittleiter hervorzieht, damit sie die Gläser aus dem höchsten Fach in der Küchenvitrine holen kann. Sie wirkt heute Abend ein bisschen abwesend. Vielleicht hat sie im Job viel um die Ohren, das ist oft so. Vielleicht stört es sie auch, dass die Kinder Computer spielen. Fredrikas Einstellung dazu war von Anfang an negativ. Christian hatte das unselige Ding eines Tages aus einem Karton gezaubert, er war in der Stadt gewesen und hatte beim Schlussverkauf spontan zugeschlagen. Die Kinder waren natürlich glücklich, aber Fredrika findet, dass sie sowieso schon viel zu viel Zeit vor irgendwelchen Bildschirmen verbringen. Erst recht, wenn sie ihren Opa und ihre Oma besuchen, außerdem haben sie sowieso Spielzeug bis zum Abwinken.

Fredrika holt die dünnwandigen Gläser heraus, erst drei, dann noch mal drei, und stellt sie neben die Teller. Sie bewegt sich geschmeidig und mit kerzengeradem Rücken, wie eine Balletttänzerin, und deckt den Tisch mit präzisen Bewegungen. Sie holt die Glaskaraffe aus der Küche, im Wasser klirren die Eiswürfel.

»Und Servietten?«, fragt sie.

»Kannst du aus der untersten Schublade nehmen.«

Fredrika weiß selbstverständlich selbst, wo die Servietten liegen, aber sie kommentiert es nicht, tut nur, worum Karin sie bittet. Dann hält sie auf einmal inne, den weißen Serviettenstapel in der einen Hand, Salzstreuer und Pfeffermühle in der anderen. Sie wirkt total abwesend.

»Was ist los?«

»Nichts.«

Fredrika legt die Servietten auf den Tisch und stellt Salz und Pfeffer in die Mitte. Nebenbei klaubt sie überflüssigerweise ein paar verwelkte Blätter aus einem Blumentopf. Als müsse sie sich dringend beschäftigen.

Karin stellt den Brotkorb auf den Tisch. Die Fächerkartoffeln sind fertig, und sie macht den Backofen auf, um die Form herauszuholen.

»Hier ist es ja stockfinster. Sind wir hier noch im 18. Jahrhundert?«

Lachend stellt Sten sein leeres Glas auf die Spüle. Dann drückt er auf den Lichtschalter, und die Deckenlampe geht an. Sofort verändert sich die ganze Atmosphäre. Er geht zu Karin und tätschelt ihr die Wange. Als er die Hand kurz auf ihrem Gesicht liegen lässt, legt sie ihre darauf. Hält seine Hand ein paar Sekunden fest, bevor sie beide loslassen und sich anlächeln.

»Musst du die Küche immer in einen OP verwandeln?«, fragt Fredrika.

»Es kommt doch nicht auf die Beleuchtung an, oder? Die Gesellschaft macht’s doch.«

Sten versucht, gekränkt dreinzuschauen, aber man sieht die Wärme in seinem Gesicht, als er Fredrika ansieht. Sie antwortet mit einer lustigen Grimasse.

»So, bitte«, sagt Karin. »Setzt euch.«

Sie schaut genau hin, um zu erkennen, ob noch irgendetwas von Fredrikas Nachdenklichkeit zu bemerken ist, die ihr vorhin aufgefallen ist. Schwer zu sagen. Fredrika hat sich abgewandt und ordnet die Tulpen so, dass kein Stängel mehr herunterhängt. Nun sieht sie schon wieder aus wie immer, oder?

Karin hebt den Topfdeckel an. Sie rührt langsam um, fischt mit dem Kochlöffel ein bisschen Soße und ein Stück Fleisch heraus. Das Fleisch ist so mürbe und saftig, dass es fast von selbst zerfällt.

»Kinder! Christian!«, ruft sie. »Essen!«

Christian erscheint an der Tür. Er geht zu Fredrika, doch sie entzieht sich seiner Umarmung, um die Folie von der Schüssel mit den Bohnen zu ziehen, Kristallsalz darüberzustreuen und sie auf den Tisch zu stellen. Nein, ihre bekümmerte Miene ist doch noch nicht verschwunden.

Die beiden Enkel krabbeln aufs Küchensofa. Karin trocknet hastig die Spüle ab – es ist doch immer hübscher, wenn die Küche sauber ist, wenn man sich zum Essen hinsetzt. Sie steckt ein paar gebrauchte Messer und Gabeln in den Korb in der Spülmaschine, mit den spitzen Enden nach unten, wie sie es immer macht.

Sten schaut zu, ohne sich hinzusetzen. Karin verzieht den Mund. Gleich wird er wieder sagen, dass sie das Besteck andersrum einordnen soll, damit es richtig sauber wird.

»Die spitzen Enden nach oben«, sagt er prompt. »Damit sie richtig sauber werden.«

»Ich tu sie aber lieber nach unten, dann kann man sich nicht dran wehtun«, erwidert Karin, wie immer.

Er bleibt noch kurz stehen und deutet mit einem Nicken auf die Spülmaschine, halb im Scherz, halb im Ernst. Karin seufzt leise. Er ist zwar im Unrecht, aber sie dreht das Besteck trotzdem um. Hektor und Valdemar sind ja schon so groß, es ist auch egal. Sten kann seinen Willen haben. Wie immer.

»So, dann wollen wir mal essen«, sagt Sten und wendet sich zum Esstisch. »Wie war denn eure Woche? Also, ich kann euch erzählen …«

Da verstummt er. Im ersten Moment hält Karin es für eine Kunstpause. Doch die Pause dehnt sich zu lang, und sie schaut ihn fragend an.

»Ja?«

Es kommt keine Fortsetzung. Sten ist kreidebleich, seine Augen sind seltsam starr. Er tastet nach Karins Schulter, dann geben die Beine unter ihm nach. Sie versucht, ihn aufzufangen, doch sie ist nicht stark genug, sie kann bloß noch verhindern, dass er mit dem Hinterkopf allzu hart auf den Boden aufkommt, es gibt nur ein dumpfes Geräusch. Dann bleibt er mit offenen Augen auf dem Rücken liegen und blinzelt ein paarmal, ohne etwas zu sagen.

»Sten!«

Karin kniet sich neben ihn und versucht, Augenkontakt mit ihm aufzunehmen, schüttelt ihn leicht an der Schulter. Er antwortet nicht, schließt nur die Augen. Und jetzt sieht sie auch ganz deutlich, dass sein Gesicht auf einer Seite ganz schief und schlaff ist.

Hinter sich und rundherum hört sie Rufe und Schreie, Bewegung überall, Stuhlbeine scharren über den Boden, die anderen stürzen auf sie zu, doch Karin sieht nur ihn. Sie macht ihm den obersten Hemdknopf auf, er ist schwer zu öffnen, und sie muss sich anstrengen, bis er nachgibt, dann tätschelt sie ihm leicht die Wange.

»Sten!«, sagt sie noch einmal, lauter und energischer.

Aber er bleibt einfach leblos auf dem Boden liegen. Karin könnte nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob er eigentlich noch atmet.

»Sten!«

Sie schüttelt ihn noch einmal, aber keine Reaktion. Die Kälte steigt in ihr auf, breitet sich durch alle Glieder aus, und irgendwo in weiter Ferne hört sie Fredrika rufen, dass der Notarzt schon unterwegs ist.

Fredrika hat das Gesicht in den Händen vergraben und schnieft.

»Möchtest du was trinken?« Karin legt den Arm um sie.

Fredrika schüttelt den Kopf, scheint sich aber etwas zu beruhigen.

»Sag Bescheid, wenn du’s dir anders überlegst.«

Schweigend sitzen sie nebeneinander, während die Minuten verstreichen. Das Wartezimmer ist klein und schlicht möbliert. Es gibt bloß ein Sofa mit stabilen Kissen und Holzlehnen, einen kleinen Tisch mit Tischtuch und Topfblume sowie eine einfache Liege an der Wand. Nicht viel, worauf man den Blick ruhen lassen könnte, außer einem Ölbild, auf dem irgendeine anonyme Heidelandschaft zu sehen ist.

Dann geht die Tür auf, und ein Arzt kommt herein. Er ist schmächtig und schaut sie mit ernstem Blick an. Er trägt einen weißen Kittel und Birkenstockschlappen und hat eine Lesebrille in der Hand. Um seinen Hals hängt ein Stethoskop, und aus seiner Brusttasche ragt ein Kugelschreiber.

»Martin Lund, Oberarzt.«

Seine melodische Stimme hat etwas Beruhigendes. Sie geben ihm die Hand und stellen sich ebenfalls vor.

»Wie geht es Papa?«, fragt Fredrika.

»Er hatte einen Schlaganfall. Wir wissen noch nicht, wie ernst es ist.«

»Einen Schlaganfall?«

Karin hält einen Augenblick die Luft an. Der Arzt nickt.

»Ja, er hat ein Blutgerinnsel im Gehirn. Wir haben ein CT gemacht und ein EKG und Blutproben genommen. Er ist immer noch nicht wieder ganz bei sich.«

»Und wie geht es jetzt weiter?«

Fredrika flüstert fast.

»Wenn Sie als Angehörige nichts dagegen haben, glaube ich, würden wir hier zu einem chirurgischen Eingriff tendieren.«

»Und was bedeutet das genau?«

Jetzt schlägt Fredrika diesen sachlichen Ton an, den sie manchmal haben kann, wenn sie ein geschäftliches Telefonat auf dem Handy führt. Karin bekommt keine Silbe heraus.

»Das wäre eine sogenannte Thrombektomie«, sagt der Arzt. »Ein chirurgischer Eingriff, bei dem man durch die Leiste ins Gehirn geht, um das Gerinnsel zu entfernen.«

Karin lehnt sich auf dem harten Sofa zurück. Versucht zu begreifen, was er da sagt.

»Tun Sie, was Sie tun müssen«, sagt Fredrika.

Der Arzt nickt. Seine Augen sind mandelbraun.

»Dann werden wir ihn jetzt in Narkose legen, er ist nämlich ziemlich unruhig. Und davor sind noch einige Narkosevorbereitungen nötig.«

Fredrika wischt sich eine Träne von der Wange, aber es ist sofort wieder die nächste da.

»Dürfen wir ihn sehen?«, fragt sie.

Karins Blick bleibt an dem Stethoskop hängen, das dem Arzt vor der Brust baumelt. Es sieht beruhigend aus. Martin Lund heißt er. Er wird ihnen helfen, für Fälle wie diesen ist er ausgebildet. Er und all die anderen in diesem großen, hell erleuchteten Gebäude voll medizinischer Apparaturen.

Sie werden von einer Schwester mit breitem Gesicht und bernsteinfarbenen Locken in ein Zimmer auf der Intensivstation geführt. Sten liegt reglos in einem Bett, um ihn herum lauter Kabel, ein paar dünne Schläuche sind an seinen Armen befestigt.

Die Hände, die auf dem Laken ruhen. Die Hände, die zu Sten gehören, aber irgendwie doch nicht. Karin nimmt eine Hand, versucht, die Berührung zu empfinden wie immer, aber so weich und schlaff war seine Hand noch nie.

Sie streichelt ihm den Handrücken. Stens Gesicht ist fast unnatürlich ruhig, genauso fremd wie alles andere. Die geschlossenen Augen, das graue Haar auf dem Kissen und die hellgelbe gestrickte Baumwolldecke, die man über ihn gebreitet hat.

»Ist er wach?«, fragt sie.

»Ja, aber nur so halb«, sagt die Schwester. »Nicht wirklich ansprechbar. Er hat sich jetzt beruhigt, aber wir werden ihn zur Sicherheit im künstlichen Koma lassen.«

Karin dreht sich um, als der Arzt das Zimmer betritt.

»Wir haben schon ein paar Testergebnisse zurückbekommen«, sagt er. »Und wir haben beschlossen, die Thrombektomie durchzuführen, über die wir vorhin gesprochen haben.«

Der Arzt schaut Karin an, aber sie schweigt. Sie kann keine einzige Frage und keinen Kommentar beitragen. In ihr ist es nur leer.

Wie aus weiter Ferne hört sie Fredrika Fragen stellen und mit dem Arzt und der Schwester diskutieren. Die Schwester versichert, dass sie nach Hause fahren und morgen früh wiederkommen können, aber Fredrika würde lieber abwechselnd mit ihrer Mutter im Krankenhaus wachen. Sie besteht darauf, die erste Schicht zu übernehmen.

»Was meinst du, Mama? Wollen wir das so machen?«

Auch die Schwester und der Arzt warten auf Karins Antwort. Der ganze Raum ist von ihrem Schweigen erfüllt.

»Wird er Hirnschäden zurückbehalten?«, flüstert sie.

Der Arzt sieht ernst aus. Keine Regung in seinem Gesicht.

»Wir können nichts sagen, bevor wir ihn nicht operiert haben. Tut mir leid.«

Karin schnappt ein paarmal nach Luft. Sie darf jetzt nicht die Selbstkontrolle verlieren. Das Wichtigste ist, dass sie einen klaren Kopf behält.

Martin Lund räuspert sich.

»Haben Sie noch eine Frage?«

»Ja … wir wollten eigentlich verreisen … nicht jetzt, aber im Frühling, und …«

»Mama.«

Unter Fredrikas bestimmtem Blick verstummt sie jäh. Karin spürt, wie ihr Puls am Hals schlägt.

Sten rührt sich nicht. Er liegt nur im Bett wie zuvor, verschlossen und nicht ansprechbar. Karin betrachtet seine Lider. Die dünne Haut, das Auge dahinter, das sich auch nicht bewegt.

Aber vielleicht hört er ja zu. Vielleicht hört er ja, was sie sagen.

Da streckt der Arzt Karin die Hand hin, und sie ergreift sie, während die Krankenschwester mit dem bernsteinfarbenen Haar die Kabel auf Stens Bett ordnet.

»Kann ich mitkommen?«, fragt Fredrika.

»Natürlich, wenn Sie wollen«, sagt die Schwester. »Wir haben dort auch Wartezimmer. Ansonsten rufen wir Sie morgen an, das machen wir immer so. Als Angehöriger über Nacht hierzubleiben hat eigentlich nicht so viel Sinn.«

Fredrika wirkt unschlüssig. Karin schaut die Schwester an, dann wieder Fredrika.

»Willst du nicht doch lieber nach Hause fahren?«, fragt sie. »Wenn es so ist, wie die Schwester meint. Du musst schlafen, zumindest ein bisschen.«

»Und Papa?«

Fredrika wischt sich die Nase ab. Ihr Gesicht ist gerötet, die Augen glänzen.

»Wir kümmern uns um ihn«, sagt der Arzt. »Er wird nicht merken, ob eine von Ihnen hier ist, nicht heute Nacht.«

Fredrika betrachtet Sten. Er liegt genauso da wie vorher. Genauso still.

»Okay«, sagt sie. »Dann machen wir’s so.«

»Ich verstehe, dass es Ihnen schwerfällt«, sagt die Krankenschwester. »Aber es ist besser so.«

»Gut«, sagt Karin, weil Fredrika keine Antwort gibt.

Die Schwester rollt das Bett mit Sten aus dem Zimmer. Lautlos und majestätisch gleitet es über das gebohnerte Linoleum. Fredrika dreht sich zu Karin um, die mit Mantel und Handtasche auf dem Arm hinter ihr steht.

»Ich fahr dich nach Hause.«

Karin geht ans Fenster und schaut auf den Parkplatz. Er liegt dort unten in lebloser Kälte und ist leer bis auf zwei mit Raureif bedeckte Autos. Über fünfunddreißig Jahre war Sten immer an ihrer Seite, so lange sind sie schon zu zweit.

»Mama?«

Karin wischt die Feuchtigkeit von der Fensterscheibe, die von ihrem Atem beschlagen ist. Sie schaut erst Fredrika an, danach den Arzt, und sie drückt ihre Handtasche gegen den Bauch. Dann geht sie langsam auf die Tür zu.

Über dem Waschbecken hängt ein Wandspiegel, in dem sie ihr Gesicht sieht, müde und blass, mit deutlichen Tränensäcken und Falten. Am Morgen vor dem Sonntagsessen hat sie sich die Haare gewaschen und geföhnt, aber die Frisur ist mittlerweile in sich zusammengefallen. Das Haar liegt platt auf ihrem Kopf, und die grau melierte Farbe, mit der sie sich schon lange ausgesöhnt hat und die sie mittlerweile tatsächlich ziemlich hübsch findet, ist einfach nur noch das Grau einer alten Frau.

Karin löst den Sicherheitsgurt, während Fredrika mit dem Auto in der Auffahrt parkt. Die Reihenhäuser sind dunkel, nur hie und da ist noch ein Fenster erleuchtet. Auf den Zaunpfosten stehen die erloschenen Windlichter, die jetzt nur noch rußgeschwärzte, tote Schalen sind.

»Ich komm noch mit rein«, sagt Fredrika.

»Das ist nicht nötig.«

Doch Fredrika stellt trotzdem den Motor ab und steigt aus dem Auto. Karin entdeckt Pia, die in Daunenjacke auf ihrer Vortreppe im Schein der Außenlampe steht und eine Zigarette raucht. Ihr Gesicht ist überschattet, aber Karin sieht, dass sie ihre typische Haltung eingenommen hat, leicht zusammengekauert, die Arme vor der Brust verschränkt.

Ihre beiden Rottweiler laufen wild bellend auf Karin und Fredrika zu. Sie sind bemerkenswert schlecht erzogen, aber trotzdem schön. Der Rüde mit seinem bulligen Kopf und der faltigen Schnauze und die Hündin mit dem schönen, fast menschlichen Gesicht und den schwarz umrandeten großen Augen, die immer zutiefst bekümmert dreinschauen, auch wenn sie mit ihrem Stummelschwanz wedelt.

»AUS!«, schreit Pia.

Sie muss die Veranda verlassen, um die Hunde zurückzuholen und ihr Hinterteil energisch auf den Boden zu drücken, damit sie endlich begreifen, dass sie sich in den Schnee setzen und mit dem Bellen aufhören sollen.

Karin und Fredrika machen das Gartentor auf und gehen über den Kiesweg zur Tür. Pia trabt zum Zaun, der ihre Grundstücke trennt.

»Was ist denn mit Sten passiert? Wir haben den Krankenwagen wegfahren sehen.«

Pias Augen sehen ganz groß aus in ihrem mageren Gesicht. Die feinen Fältchen an den Augenwinkeln, die immer auftauchen, wenn sie lacht, sind jetzt kaum zu sehen, nur ganz unmerkliche Spuren.

»Schlaganfall«, sagt Fredrika. »Wir wissen noch gar nichts. Er wird operiert.«

Man hört, dass sie mit den Tränen kämpft. Hastig schließt sie die Haustür auf und geht hinein. Zieht die Tür hinter sich zu, so dass Karin alleine draußen stehen bleibt. Pia zieht an ihrer Zigarette und hält mit den Armen immer noch fest ihren Oberkörper umschlungen.

»Kann ich irgendwas tun?«, fragt sie. »Außer da sein?«

Karin schüttelt den Kopf. Pia drückt die Zigarettenkippe in dem leeren Blumentopf aus, den sie neben den Zaun gestellt hat und als Aschenbecher benutzt.

»Soll ich ein paar Leute anrufen und ihnen sagen, was los ist?«, bietet sie an und zieht die Daunenjacke fest um ihren Körper. »Helena und Nisse und Alf und Lotta haben sich auch Sorgen gemacht.«

»Gerne. Das wäre nett. Danke.«

»Du musst nur Bescheid sagen, dann komm ich rüber«, sagt Pia. »Ganz egal, wie spät es ist. Das weißt du.«

Karin weiß es. Aber jetzt geht es einfach nicht. In diesem Moment ist sie zu überhaupt nichts in der Lage. Sie nickt Pia nur zu und geht hinein.

Fredrika trocknet die Spüle ab und hängt den Putzlappen über den Wasserhahn. Die ganze Küche ist sauber aufgeräumt, keine Spur mehr vom Sonntagsessen. Der Esstisch ist abgedeckt, das Tischtuch liegt zusammengeknüllt im Wäschekorb. Christian hat sich ums Essen gekümmert, er hat alles in den Kühlschrank gestellt, während sie im Krankenhaus waren. Fredrika hat die Spülmaschine eingeräumt und drei Tüten Müll weggeworfen.

Karin sitzt reglos auf dem Küchensofa. Seit sie hereingekommen ist, sitzt sie da, sie hat keine Kraft, auch nur einen Muskel zu bewegen.

»Danke für deine Hilfe«, sagt sie zu Fredrika. »Komm, fahr nach Hause jetzt.«

Fredrika nimmt die Gießkanne, füllt sie mit Wasser und beginnt, die Blumen zu gießen, eine nach der anderen.

»Die hab ich heute Morgen schon gegossen«, sagt Karin. »Aber trotzdem danke.«

Fredrika stellt die Kanne wieder ab.

»Soll ich eine Weile zu dir ziehen?«, fragt sie. »Damit du nicht so allein bist?«

»Nein, nein. Ich komm prima zurecht.«

»Bestimmt?«

Karin nickt. Ganz sicher.

Am Fenster hängen die neuen Frühlingsgardinen, weiß und zart. Sie hängt sie jedes Jahr um diese Zeit auf, damit das Sonnenlicht ungehindert hereinfallen kann, wenn es denn endlich kommt. Es war so unglaublich tröstlich, als sie letzte Woche auf der Trittleiter stand und den Stoff an den Gardinenringen befestigte.

Karin schaut auf ihre Hände. Sie liegen auf ihrem Schoß. Taub und wie gelähmt.

Sie wandert zwischen den dunklen Zimmern hin und her. Hier und da bleibt sie bei einem Gegenstand stehen, lauscht der Stille. Eine so grenzenlose Stille, wie sie sie noch nie erlebt hat.

Sie geht die Treppe ins Obergeschoss hoch, Stufe für Stufe. Nähert sich dem Schlafzimmer mit vagem Zittern. Dann tritt sie ein und bleibt erst mal auf dem Teppich stehen. Das Doppelbett ist gemacht, der Überwurf glatt, die Kleider hängen im Schrank. Stens Pantoffeln stehen ordentlich neben seinem Bett, wie sie es seit Jahrzehnten tun, ohne dass Karin je darüber nachgedacht hat. Auf dem Stuhl liegen seine abgetragenen Jeans, die Schnalle des braunen Ledergürtels ist zu Boden geglitten. Sein alter blauer Morgenmantel hängt an einem Haken am Fußende. Karin streckt die Hand aus und berührt ihn, streift ihn nur ganz leicht.

Sie kehrt ins Wohnzimmer zurück, wo sie vor dem durchgesessenen Sessel innehält, der genau im richtigen Winkel vorm Fernseher steht. Das Rückenkissen, das schwarze mit der rausgestreckten Rolling-Stones-Zunge, ist eigentlich schon viel zu abgenutzt und müsste längst mal ausgetauscht werden. Es ist schrecklich hässlich, wo sie es jetzt mal genauer betrachtet, so nackt und verlassen. Sten hat es irgendwann Anfang der Achtziger von einem Freund in einer Werbeagentur bekommen, und seitdem liegt es hier auf dem Sessel. Dekorativ war das Ding nicht mal, als es noch neu war, aber Sten liebt die Band eben.

Was macht er jetzt gerade? Kann er nachdenken? Hat er Angst? Hat er Schmerzen? Oder ist es einfach nur schwarz um ihn? Leer wie in einem unendlichen Raum ohne das geringste Geräusch?

Vielleicht kann er nicht mal denken. Karin weiß nicht, was schlimmer ist: dass er nicht klar denken kann oder dass er überhaupt nicht denken kann. Oder die Tatsache, dass sie es nicht weiß.

Sie klopft ein paarmal auf das Rolling-Stones-Kissen, zupft die Decke zurecht, die über der Lehne hängt, obwohl niemand sie angefasst hat, seit sie sie zum letzten Mal glatt gezogen hat. Auf dem einbeinigen Beistelltischchen daneben liegt ein Spionageroman mit einem Lesezeichen in der Mitte, das darauf wartet, dass Sten weiterliest. Im Bücherregal steht der Silberpokal mit der roten Schleife. Der erste Preis im Seniorentennis – auf diesen Sieg war er mächtig stolz, obwohl er sich alle Mühe gab, es sich nicht anmerken zu lassen.

Sten war schon sein Leben lang körperlich fit und durchtrainiert. Aber er hat kein großes Aufheben darum gemacht, es war irgendwie immer selbstverständlich. Stark und elegant, ohne eitel zu wirken.

Karin betrachtet den Pokal. Sie hat ihn zwar heute abgestaubt, bevor die Familie zu Besuch kam, aber jetzt pustet sie trotzdem ein paar kaum sichtbare Staubkörnchen fort und poliert die Fläche leicht mit einem Ärmel.

An den Wänden hängen überall Bilder. Seit ein paar Jahren hat sie kaum mehr darauf geachtet, was sie darstellen. Jetzt schaut sie sie genau an, ebenso wie die ganzen Möbel und Lampen, die ganzen großen und kleinen Dekorationsgegenstände. Manche Möbel sind Erbstücke, andere haben sie vor Jahren gekauft. Auf einmal sieht sie, wie abgenutzt sie schon sind. Darauf hat sie bis jetzt nie geachtet.

Sie stellt sich ans Küchenfenster und schaut hinaus. Der Nachthimmel ist schwarz, es ist kein Mond zu sehen. In der Dunkelheit kann sie die Schneedecke erkennen, die in weichen Wellen und Tälern die Konturen der Pflanzen und Bäume nachzeichnet, und die Schatten, die außerhalb der beleuchteten Bereiche liegen, in den Winkeln neben dem Geräteschuppen und dem Lattenzaun. Diese Stellen sind tiefschwarz.

Die Gedanken bedrängen sie, wollen heraus ans Licht. Doch sie weicht aus, sie will sie nicht mal streifen. Sie schiebt sie von sich und verbannt sie an einen abgetrennten Ort in ihrem Hinterkopf, wo sie ihretwegen erst mal eine ganze Weile bleiben können.

Bis sie sich in der Lage fühlt, sich ihnen zu stellen. Oder bis sie es eben muss.

Karin knipst mit den Fingernägeln ein Blatt von einer Orchidee ab und zerdrückt es in der Hand. Hier stand sie heute Nachmittag, als sie die Kerzen anzündete, kurz bevor ihre Familie sich zu Tisch setzte. Während Sten lachte und scherzte.

Genau hier am Fenster war das.

Karin geht über den Gartenweg. Die Schwere von gestern ist immer noch da, das Bleigewicht in ihrem Körper, das ihre Bewegungen verlangsamt, damit sie nicht kaputtgeht.

Es schneit hartnäckig, und die weiße Decke am Boden ist schon wieder dicker geworden. Sten war gestern draußen und hat Schnee geräumt, vom Tor bis zur Treppe. Davon ist jetzt kaum noch etwas zu sehen. Karin wischt mit der Kante ihres Fäustlings eine Schicht von den Hortensien, um sie von ihrer Last zu befreien, zumindest vorübergehend, und kontrolliert dann, ob noch Futter im Vogelhäuschen ist. Sie will gerade hineingehen und Sten zurufen, dass er doch kurz ein bisschen Schnee schippen soll, da fällt ihr ein, dass das ja gar nicht geht. Sie tritt gegen einen Eisklumpen, so dass er zur beschneiten Kellertreppe schliddert. Die zum Keller hinunterführt, wo unberührt die Schneeschaufel steht.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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