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Sind wir nicht alle ein wenig Rimbach? Männer brauchen Konkurrenz. Wettkampf. Und: einen Plan! Ralf Rimbach, System Administrator mit Bauchansatz, verliebt sich in Julia - eine Frau, die eigentlich eine Nummer zu groß für ihn ist. Um sie zu erobern und sich als ihr Traummann zu inszenieren, ruft er das Projekt "Conquest" ins Leben. An dessen Ende steht eine Hochzeit. Oder ein Halbmarathon. Oder beides. Ein wunderbarer Roman über einen Mann, den eine Frau und der Blick in den Spiegel auf Trab bringen. "Der heutige Mann geht meist den kürzesten Weg von der Geburt bis zur Agonie. Dass er zwischendrin auch ein Leben haben könnte, merkt er erst, wenn eine anstrengende Fee ihn wachküsst. Diese Komödie zeigt seine Verwandlung." Oliver Uschmann ("Wandelgermanen")
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Seitenzahl: 352
Rolf Bläsing
Der Halbmarathon-Mann
Roman
ISBN E-Pub 978-3-8412-0285-7
ISBN PDF 978-3-8412-2285-5
ISBN Printausgabe 978-3-7466-2424-2
Aufbau Digital,
veröffentlicht im Aufbau Verlag, Berlin, 2011
© Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin
Die Originalausgabe erschien 2008 bei Aufbau Taschenbuch;
Aufbau Taschenbuch ist eine Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG
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Umschlaggestaltung capa, Anke Fesel
unter Verwendung eines Fotos von Carla Brno, bobsairport
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Rimbach litt. Er hatte gut zehn Kilo zu viel mit auf die Strecke genommen und keine praktische Erfahrung mit dieser seltsamen Sportart, die »das Laufen« genannt wurde. Angestrengt versuchte er, genügend Luft in seine Lungen zu schaufeln. Schweiß brannte in seinen Augen und Schmerz in seinen Beinen, doch er lief weiter und schaffte es, das Tempo hoch zu halten, selbst dann noch, als er bereits knapp zweihundert Meter zurückgelegt hatte.
Er hätte Zweifel haben können an seiner körperlichen Verfassung, hätte sich fragen müssen, ob er die für ihn geeignete Sportart betrieb, sofern es die überhaupt gab, doch solche Fragen verboten sich von selbst. Dieser Lauf, und alle folgenden, war Teil eines Projekts, das er selbst ins Leben gerufen hatte. Das Projekt hieß »Conquest«, und sein Ziel war die Eroberung der begehrenswertesten Frau, die je seinen Weg gekreuzt hatte.
Eine Woche vorher saß er in einem Büro im dritten Stock der Konzernniederlassung, schaute hinaus auf den Brunnen und hatte noch keine Ahnung von dieser dramatischen Zuspitzung. Er hatte gerade, um erst mal reinzukommen in den Arbeitstag, ein paar »Standards« erledigt und einigen Benutzern neue Programme vom Server installiert. Die Fragen dazu würden nicht lange auf sich warten lassen, aber dazu war Rimbach ja unter anderem da. Support-Mitarbeiter, das hatte entfernt auch etwas mit Unterstützung zu tun. Danach hatte er einige Makros durchgetestet, die bald zur Anwendung kommen sollten, es ging dabei um Formulare, die für alle Mitarbeiter der Niederlassung zentral bereitgestellt wurden.
Die Niederlassung des Konzerns bestand aus drei fünfstöckigen Riegeln, die zusammen ein großes U bildeten. In dem mit Granit ausgelegten Innenhof befand sich ein Brunnen. Er war quadratisch, und aus seinen Ecken ragten etwa einen Meter lange, gebogene Rohre aus Edelstahl. Jedes Rohr spuckte im Wechsel je einen armdicken Strahl aus, der kurz darauf an der gegenüberliegenden Seite des Brunnenquadrats lautlos wieder eintauchte. Wasser, gezielt gelenkt. Das war genau so viel Natur, wie er zwischendurch brauchte.
Wenn Rimbach einen Auftrag erledigt hatte, dann schaute er oft auf den Brunnen, es erleichterte ihm das Umschalten auf ein neues Projekt und löschte unnütz gewordene Überlegungen und Daten aus seinem Arbeitsspeicher.
Sein Job hatte Vorteile. Er bestand hauptsächlich aus dem gutbezahlten Abarbeiten leicht lösbarer Aufträge; ganz angenehm, wenn man bereit war, zwischendurch bei größeren Projekten auch mal ein paar Wochen ohne Rücksicht auf längere Arbeitszeiten durchzuziehen.
Nebenbei fand er noch Zeit, ein bisschen im Konzern herumzulaufen und verzweifelten Anwendern bei kleineren Problemen mit dem Handling beizustehen. Das fiel ihm leichter als einigen seiner Kollegen, denn er hatte die richtige Einstellung dazu gefunden: Wenn man es als naturgegeben hinnahm, dass der gewöhnliche Anwender eine Änderung, und sei sie noch so unbedeutend, auf Anhieb weder begreifen noch akzeptieren würde, erleichterte das die Aufklärungsarbeit. Man musste einfach immer wieder bei null beginnen.
Die Anwender empfanden diese Haltung als Einfühlungsvermögen, und so hatte er einen festen inoffiziellen Kundenstamm, bei dem er sich immer wieder mal blicken ließ. Die Kunden waren allerdings handverlesen, das heißt, bei einigen war er sofort zur Stelle, während es sich bei anderen terminlich einfach nie einrichten ließ.
Angenehm war die fehlende Kleiderordnung im IT-Bereich. Er und seine Kollegen konnten sich frei und in bequemen Klamotten bewegen und darüber spekulieren, warum es einem aus der Buchhaltung möglicherweise leichter fiel, seine Arbeit zu verrichten, wenn er dabei eine Krawatte trug.
»Was ist los? Stellst du dir gerade Julia Jenner nackt im Brunnen vor?«, fragte Krüger, der ihm gegenübersaß.
»Klar«, sagte Rimbach, »zur Inspiration, zur Einstimmung auf den Auftrag. Hab gehört, ihr hättet Kron angefleht, das Projekt mit ihr selbst machen zu dürfen. Aber er hat erkannt, dass ich der Einzige bin, der der Sensibilität dieser Aufgabe gewachsen ist.«
»Wusste nicht, dass du zur Selbstironie fähig bist«, sagte Krüger.
»Das gehört zu wahrer Größe dazu«, meinte Rimbach. »Ich muss jetzt übrigens los zu Frau Jenner. Verbringe den Rest des Tages in der Presseabteilung, vielleicht sogar den Rest der Woche.«
Rimbach nahm den Laptop und machte sich auf den Weg in den Riegel I E. Die Flure des Konzerns waren lang, und die gelegentlichen Dienstgänge in andere Büros waren die weitesten Strecken, die Rimbach zu Fuß zurücklegte. Mit der Selbstironie mochte Krüger übrigens recht haben, die »Anwendung zur Verwaltung von Werbemitteln und zur Lieferüberwachung«, kurz AnWerb, die er für die Presseabteilung entwickeln sollte, versprach nicht gerade das größte Abenteuer seines Lebens zu werden.
Das Theater um Julia Jenner fand er eher übertrieben. Sie war seine Ansprechpartnerin für AnWerb und hatte die Idee dazu gehabt. Sie sah ganz gut aus, keine Frage. Sie war groß und schlank, aber nicht so wie die Frauen, die sich runterhungerten, nur damit sie in Hosengröße 36 passten mit dem Nebeneffekt, dass auch ihre Brüste verschwanden und die Rippen im Sommer den Stoff ihrer enganliegenden Tops zu durchstechen drohten.
Ellen, seine Ex, hatte sich auch immer mehr in diese Richtung entwickelt. Dass sie die für ihre Generation vorschriftsmäßigen Piercings trug, damit hatte er sich abgefunden, aber mit der Rückbildung ihrer Körperformen konnte er sich nur schlecht arrangieren, und manchmal fragte er sich, ob er sich vielleicht nur deshalb ein paar Kilo zuviel angefuttert hatte, damit Ellen einsah, dass es an der Zeit war, die Beziehung wegen optischer Unvereinbarkeit zu beenden. Der Gedanke erschien ihm aber zu gruselig, um ihn weiter zu verfolgen.
Julia Jenner war anders. Bei ihr passte alles zusammen. Sie war die Frau, nach der man sich umdrehte, ohne dass sie es darauf anlegte. Ihre Bewegungen hatten den richtigen Schwung, und ihr Körper auch. »Natürlichkeit« nannte es Krüger in seinen sensibleren Momenten, und das traf es tatsächlich. Die Frau war natürlich.
Aber sie war auch unerreichbar. Diese PR-Leute waren ein Club für sich, mittags traten sie oft im Rudel auf, mit Gästen von anderen Niederlassungen oder von Leuten der Presse, Julia Jenner immer mittendrin, unbefangen und locker, selbst im Business-Look mit Blazer und Nadelstreifen. Wenn Rimbach sie so sah – meist aus der Ferne, denn näher als fünfzehn Meter kam man praktisch nicht an sie ran –, fragte er sich, ob so viel Perfektion nicht auch ein bisschen anstrengend war.
Es gab allerdings etwas, was wohl nur wenige in der Firma wussten, Krüger hatte es ihm mal erzählt: Es war beobachtet worden, dass sie beim Karaoke-Abend im Dubliners, einer Kasseler Szenekneipe, gelegentlich einen filmreifen Auftritt hinlegte. Sie schien ein Faible für so was zu haben, Krüger hatte es mal live erlebt und berichtet: »Du hättest sie sehen sollen. ›I Wanna Dance With Somebody‹, völlig hemmungslos, die lebt da irgendwas aus, was sie hier in der Firma oder im normalen Leben verdrängt.«
Rimbach hatte ein distanziertes Verhältnis zu der Thematik. Er würde es vorziehen, nicht als Freund oder Bekannter einer Person identifiziert zu werden, die im Dubliners einen Karaoke-Auftritt zum Besten gab.
Er hatte jetzt fast den Flur erreicht, in dem ihr Büro lag. Für alltägliche Abläufe interessierte sich keiner in ihrer Abteilung, sie standen irgendwie über oder zumindest neben dem Ganzen. Ab und zu fragte mal jemand nach, wenn ein neues Großprojekt anstand, aber dafür hatten sie dann andere Ansprechpartner. Kron, Rimbachs Chef, zum Beispiel. Alle kannten Julia Jenner, aber sie kannte keine Leute wie Krüger oder ihn, das war ihm klar.
Außerdem war sie mit Tommsen liiert. Tommsen war einer dieser Typen, die immer gut aussahen, egal ob in Anzug oder Jeans oder Turnhosen. Tommsen war höflich und belesen und erfolgreich. Hatte Softwaretechnik studiert und war jetzt Berater und Projektleiter bei einer Consulting-Firma, die den Konzern von Zeit zu Zeit bei der Einführung neuer Systeme unterstützte, daher kannte Rimbach ihn. Und er war Triathlet, das war das Härteste. Zwölf Stunden am Tag arbeiten und dann Training, das war Mike Tommsen.
Eine Maschine. Ein Roboter, programmiert auf Erfolg. Dass er ein Idiot war, konnte nur ein Mann erkennen. Echte Gefühle hatten bei Frauen keine Chance, solange es Typen wie Tommsen gab, so viel stand fest.
Es hatte auch was Gutes. Man konnte einfach hingehen zu Julia Jenner, sie sich ein bisschen anschauen in der Gewissheit, dass man sich bei ihr nicht zum Narren machen musste, und ganz normal das Projekt durchziehen. Die Erkenntnis traf ihn rechtzeitig, denn er war am Ziel. Er atmete noch ein paar Mal durch, der Weg war lang gewesen, und betrat dann in der Gewissheit, von Julia Jenner bisher nicht gekannt worden zu sein, ihr Büro. Er orientierte sich kurz. Das Büro war so groß wie sein eigenes. Zwei Schreibtische standen sich gegenüber, und die Fensterfront zeigte nicht auf den Brunnen, sondern auf den Park.
Sie saß an dem linken Schreibtisch und blickte auf. Dunkelbraune Augen, heller Teint. Ungeschminkt. Er hatte sie noch nie von so nahem gesehen. Es war angenehm, sie von nahem zu sehen. »Ich bin wegen AnWerb hier, Sie haben meine Mail bekommen. Rimbach, Ihr freundlicher IT-Berater«, sagte er. Originell.
»Julia«, sagte sie. »Lass uns du sagen, wir haben die nächsten Tage doch genug miteinander zu tun, ist unkomplizierter.«
»Nichts dagegen«, sagte er. »Gern. Ralf.« Die war nicht schlecht. Jedenfalls nicht unnahbar.
»Der Platz gegenüber ist frei«, sagte sie. »Von mir aus können wir anfangen, hast du schon was vorbereitet?«
»Klar«, sagte Rimbach. Es war eine kleinere Anwendung, er programmierte solche Sachen öfter und erklärte kurz, wie er es sich vorstellte. Automatische Ablage nach Alphabet, Sortiermöglichkeit nach Firmen oder Beträgen und so weiter, natürlich benutzerfreundlich. Rimbach sah sie erwartungsvoll an.
»Nicht schlecht«, sagte sie, doch es klang eher wie: ›Mehr nicht?‹ »Ich hab ein paar zusätzliche Ideen, ich mail dir mal die Visio-Datei, dann weißt du, was ich meine.«
Er hatte es geahnt. Ein ganz normaler Job, jetzt auch noch mit Sonderwünschen. Es war ein ganzer Anforderungskatalog von ihr, er würde sich richtig reinknien müssen, und das Vorgespräch hatte nicht mal drei Minuten gedauert.
Es lief ziemlich professionell ab. Rimbach versuchte, die Vorstellungen von Julia Jenner in die bestehende Anwendung zu integrieren, und meldete sich, wenn er eine Frage hatte. Sie schrieb nebenbei einen Bericht über die strategische Ausrichtung der Inlandsfilialen und erledigte dazu noch eine ganze Reihe andere Dinge, die die im Zwei-Minuten-Abstand klingelnden Anrufer von ihr wollten. Interessiert beobachtete Rimbach, wie sie sich jedes Mal, bevor sie den Hörer aufnahm, mit einer routinierten Bewegung die Haare zur Seite strich. Mittellange, volle Haare, ein dunkles Blond (oder ein helles Braun, er war sich da nicht ganz sicher), das gut zu ihren Augen passte. Wenn sie sich mal bewegte, um zum Fax zu gehen oder ins Nachbarbüro, blickte er kurz auf und würdigte diese unglaubliche Körperspannung.
Kurz vor Mittag wurde es interessant. Ein privater Anruf, der erste an diesem Tag.
»Was gibt’s, Mike?«, sagte sie. Tommsen! Rimbach blickte weiter angestrengt in seinen Laptop und konzentrierte sich auf den Anruf.
»Nein«, sagte sie, und Tommsen erwiderte etwas, das Rimbach natürlich nicht verstehen konnte.
»Nein«, sagte sie noch einmal, und dann unterbrach sie ihn scheinbar mitten im Satz, bevor sie ein weiteres Mal »Nein« sagte und auflegte.
Drei Mal nein. So gut hörte sich das aber nicht an.
Nach der Mittagspause saß er neben Julia Jenner und diskutierte mit ihr gerade das Problem der Anfragenbearbeitung, als er aus dem Augenwinkel bemerkte, dass eine Mail von Tommsen einging. Rimbach schaute taktvoll zur Seite, als Julia sie öffnete und kurz antwortete.
Am Nachmittag musste sie wieder zu einer Besprechung. »Ich lass den Rechner laufen«, sagte sie, »dann kannst du in der Zeit testen, ob die neuen Anwendungen mit meinen Benutzerberechtigungen laufen.«
Weg war sie. Rimbach installierte das Programm, das er vorbereitet hatte, machte einige Tests, änderte ein paar Einstellungen und landete schließlich wieder in ihrem E-Mail-Eingang. Was hatte Tommsen eigentlich gewollt, und was mochte sie ihm geantwortet haben? Es war verlockend. Ein kleiner Klick nur.
»Kann möglicherweise heute Abend doch«, hatte Tommsen gemailt. »Wahrscheinlichkeit über neunzig Prozent. Hast du Zeit?«
»Nein«, hatte sie geantwortet. Zum vierten Mal nein.
Da sie nicht aus der Besprechung zurückkam, schrieb Rimbach ihr gegen Viertel vor sechs noch eine kurze Nachricht über die Fortschritte von AnWerb und beendete seinen Arbeitstag.
Mit der Straßenbahn brauchte er keine zehn Minuten nach Hause, das war das Hauptargument bei der Wahl seiner Wohnung vor sieben Jahren gewesen. Außerdem hatte es nichts zu renovieren gegeben, die Wohnanlage war gerade fertiggestellt worden. Ehemalige Lagerhallen, die den Ansprüchen an das moderne Wohnen angepasst worden waren, schön reißbrettartig angelegt, rundherum ausreichend Parkplätze auf rotem Betonpflaster und ein paar Grünflächen, um sich nicht wie in einer Kaserne zu fühlen. Aus dem Fenster blickte man auf parkende Autos und andere ehemalige Lagerhallen. Und in zehn Minuten war man in der Innenstadt.
Es war Montag, und er hatte nichts Besonderes mehr vor. Rimbach hatte zwei bis drei feste Termine an den Abenden in der Woche, die er meist mit Krüger, Salewski und ein paar anderen Kollegen verbrachte. Dienstags ein paar Guinness und Live-Musik im Dubliners, Donnerstag Afterwork-Party in Joes Garage, wo das 0,3er Weizen nur einen Euro kostete. Ein Muss in Joes Garage waren außerdem die Live-Fußball-Übertragungen, allein schon wegen des Studiums der Fans.
Schließlich Francescos Ristorante, das war Kult. Ein Italiener, der seine Stammgäste per Handschlag begrüßte. Bei Francesco konnte man, selbst wenn man schon um einundzwanzig Uhr fertig mit dem Essen war, bis morgens um eins sitzen bleiben, vorausgesetzt, man hörte nicht auf, Rotwein zu trinken.
Samstags zog es ihn meist in die Nachthallen, wo man irgendwie stilvoller zugedröhnt wurde als in den einschlägigen Großraumdiscos. In den Nachthallen blieb er so lange, dass er sonntags nicht vor zwölf aufstehen musste.
Dass in seiner Freizeit Sport nicht mal als Alibi vorkam, hatte seinen Grund in seiner frühen Kindheit. Er hinkte Gleichaltrigen, was seine motorischen Fähigkeiten und die Koordination betraf, immer ein wenig hinterher, und einige Ereignisse aus dem Sportunterricht gehörten zu seinen schlimmeren Erinnerungen. Es wurde allgemein hingenommen, dass er ungeschickt war oder »sich blöd anstellte«, und das hing ihm lange nach.
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