Der Hundefitness Guide: Mit gezieltem Muskeltraining, Bewegungstraining, Agility-Training und Physiotherapie zu optimaler Gesundheit und mehr Lebensqualität für Ihren Hund - inkl. Trainingsplan - Jens Kortlang - E-Book

Der Hundefitness Guide: Mit gezieltem Muskeltraining, Bewegungstraining, Agility-Training und Physiotherapie zu optimaler Gesundheit und mehr Lebensqualität für Ihren Hund - inkl. Trainingsplan E-Book

Jens Kortlang

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Beschreibung

Hundefitness: Artgerechte, alltagstaugliche und motivierende Trainings-Ideen für topfitte Vierbeiner bis ins hohe Alter Ihr Hund ist eine treue Seele, allerdings auch eine faule? Er liegt gerne auf dem Sofa und bevorzugt gemütliche Spazierrunden? Womöglich schleppt er auch schon das eine oder andere Extrapfund mit sich herum oder leidet sogar an leichten Schmerzen? Dann schnappen Sie sich diesen Ratgeber und bringen Sie Ihren Vierbeiner (wieder) in Topform! Ein Hund gehört heutzutage ganz selbstverständlich zur Familie und als Besitzer wünschen Sie sich, dass Ihre Fellnase ein möglichst langes, angenehmes und schmerzfreies Leben bei Ihnen hat. Dabei wird zwischen züchtungsbedingten Fehlstellungen und -belastungen, stressigem Alltagsleben und nicht ausreichender Bewegung der gezielte Hundesport immer wichtiger, um Übergewicht, Fehlhaltungen, mangelnde Fitness und daraus resultierende Gesundheits- oder gar Verhaltensprobleme zu vermeiden. Die gute Nachricht: Das muss keine Laufband-Quälerei sein, sondern kann ganz im Gegenteil so richtig Spaß machen, und dieses Buch zeigt Ihnen, wie das klappt! Sie erfahren zunächst alles Wichtige rund um Anatomie, Muskelsystem und Trainingsgrundlagen und finden heraus, wie Muskel-, Ausdauer- und Agility-Training beim Vierbeiner funktionieren. Anschließend entdecken Sie eine Vielzahl an genau angeleiteten Übungen, mit denen Sie gezielt bestimmte Fähigkeiten trainieren, für Beweglichkeit, Kraft, Kondition und Koordination sorgen und Ihren Hund so richtig herausfordern können. Ihr Liebling ist noch weit entfernt vom Top-Athleten? Macht nichts! Denn die Übungen beinhalten Fitness vom trägen Anfänger bis hin zum fortgeschrittenen Hundesportler, sodass Sie das Training perfekt an die Bedürfnisse Ihres Vierbeiners anpassen können. Kleiner Trainerschein: Machen Sie sich mit den anatomischen Grundlagen des Hundes vertraut und erfahren Sie kompakt-verständlich das Wichtigste rund um Gesundheit, Fitness und Sicherheitsaspekte. Ausdauer-Sportler: Lauftraining, Wanderungen, Wassersport, Indoor-Übungen – mit präzisen Informationen zu Dauer, Intensität, Techniken und Spielmöglichkeiten steigern Sie die Kondition Ihres besten Freundes. Agility & Kraft: Einfache und hocheffektive Kraft-, Beweglichkeits- und Agility-Übungen mit und ohne Hilfsmittel, im Natur-Parcours oder zuhause machen Ihren Vierbeiner stark, beweglich und geschickt. Physio, Reha & Ernährung: Physiotherapie, Reha-Maßnahmen, Prävention sowie optimal angepasste Ernährung ergänzen das grundsätzliche Fitnesstraining und sorgen für umfassende Hundegesundheit. Mit diesem Ratgeber verwandeln Sie Ihre Couchpotato in einen aktiven Freizeitsportler und legen den Grundstein für ein gesundes, langes und beschwerdefreies Hundeleben. Der zusätzliche 30-Tage-Fitnessplan im Bonusteil hilft Ihnen, gleich so richtig in Ihr Sportprogramm einzusteigen, und sorgt schon bald für beeindruckende Ergebnisse. Also worauf warten Sie noch? Klicken Sie nun auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" und schalten Sie Ihren Vierbeiner mit Spaß und Abwechslung in den Aktiv-Modus!

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Für Fragen und Anregungen:

[email protected]

Auflage 2024

Inhalt

Die Rolle der Hundefitness

Auf den Spuren der Gesundheit: Hundefitness von Anfang an

Schmerzfrei bis ins hohe Hundealter

Gesundheitsvorteile von Hundefitness

Zielgruppen des Hundefitness-Guides

Grundlagen der Hundefitness

Muskeltraining für Ihren Hund

Anatomie und Muskelsystem des Hundes

Sicherheit und Vermeidung von Verletzungen

Muskeltrainingstechniken

Fortgeschrittene Muskeltrainingsmethoden

Bewegungstraining für Hunde

Das richtige Maß an Bewegung

Lauftraining und Ausdauerübungen

Spaziergänge und Wanderungen mit dem Hund

Wassersport und Schwimmen für Hunde

Agility-Training für Hunde

Einführung in den Agility-Sport

Hindernisse und Parcoursaufbau

Grundlagen des Agility-Trainings

Fortgeschrittene Agility-Techniken

Physiotherapie und Rehabilitation für Hunde

Die Bedeutung von Physiotherapie für Hunde

Verletzungen und Erkrankungen bei Hunden

Physiotherapie-Übungen und -Techniken

Langfristige Gesundheitspflege und Prävention

Ernährung und Nahrungsergänzung für Hundefitness

Die Rolle der Ernährung bei der Hundefitness

Geeignete Nahrungsmittel und Diäten

Nahrungsergänzungsmittel für Hundefitness

Ernährungspläne und -tipps

Bonus: Der 30-Tage-Fitnessplan für Ihren Hund

Woche 1–2: Grundlagen legen

Woche 3–4: Steigerung der Intensität

Woche 5–6: Konditionssteigerung

Pfoten in Bewegung!

Quellen und weiterführende Literatur

Die Rolle der Hundefitness

In einer Welt, die sich ständig verändert und nach Verbesserung strebt, hat sich auch die Forschung zu Hunden in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt. Neue Erkenntnisse, Sichtweisen und Methoden im Umgang mit Hunden sind entstanden. Die Haltungsbedingungen haben sich innerhalb weniger Jahre vom Haus- und Hofhund zum engen Familienmitglied verändert, das einen festen Platz in der Familie hat.

Mit diesen Veränderungen kommt es auch zu einem anderen Lebensstil, der sich auf die Bewegung und Ernährung des Hundes auswirkt. Durch gezielte Züchtung sind vermehrt Fehlstellungen und Gelenkerkrankungen im Bewegungsapparat von Hunden entstanden, die ihre Beweglichkeit einschränken. Die meisten Hunde werden nicht mehr für das Hüten einer Schafherde gehalten. Stattdessen schlafen sie im Bett und gehen dreimal am Tag mit ihrem Hundehalter gemütlich spazieren. Im Alltagsstress geht der geliebte Vierbeiner auch mal unter. Als Hundebesitzer sollten Sie sich jedoch bewusst sein, wie wichtig Bewegung und Sport für die Gesundheit und Lebensqualität von Hunden sind. Hundefitness spielt heutzutage eine große Rolle. Es ist nicht nur ein neumodischer Trend, sondern ein Sammelbegriff für die Gesunderhaltung des Hundes in der heutigen Gesellschaft. Gesundheit geht einher mit Fitness und ist ein wichtiger Faktor für ein langes und glückliches Hundeleben.

In diesem Buch werden Sie erfahren, warum Hundefitness wichtig ist, inwiefern Sie Ihren Hund fit halten können und welche Sportarten Sie mit ihm ausführen können. Physiotherapie und die Ernährung sind auch wichtige Faktoren für die Gesundheit von Hunden. Sie erhalten hilfreiche Tipps zur Alltagsgestaltung mit Ihrem Hund und erfahren, worauf Sie beim Sport achten müssen. Durch gezielte Fitnessübungen können Sie Ihrem Hund in kleinen Schritten die Freude an Bewegung und langen Spaziergängen zurückgeben.

Auf den Spuren der Gesundheit: Hundefitness von Anfang an

Schmerzfrei bis ins hohe Hundealter

Mit der Anschaffung eines Hundes wünschen Sie sich, dass das neue Familienmitglied viele Jahre körperlich gesund bleibt und Sie auf Abenteuern begleiten kann. Ebenso übernehmen Sie mit dem Einzug eines Haustieres eine große Verantwortung, ihm ein schönes und schmerzfreies Leben zu bieten. Das Thema Fitness und Sport findet in der Hundewelt immer mehr Aufmerksamkeit. Hundebesitzer sorgen sich um ihre Vierbeiner und möchten, dass es ihnen gut geht. Wünschen Sie sich auch, dass Ihr Hund ein langes und gesundes Leben bei Ihnen führen kann? Sorgen Sie sich um das Wohlbefinden Ihres Hundes? Sie werden in den folgenden Kapiteln erfahren, warum Hundefitness die Lebensqualität Ihres Hundes positiv verändern wird.

Leider können Hunde Ihnen nicht mitteilen, wenn mit ihnen etwas nicht stimmt. Zudem äußern viele Hunde ihre Schmerzen nicht und versuchen, sie zu verbergen. Dieser Schutzmechanismus lässt sich aus den Lebensbedingungen der freien Natur erklären. Sobald ein Tier Schwäche zeigt, wird es zu leichter Beute. Dieser Instinkt ist auch in Hunden noch tief verankert und macht es umso komplizierter, herauszufinden und zu erkennen, dass sie Schmerzen haben und Ihre Hilfe brauchen. Aufgrund dessen erkennen Hundebesitzer erst spät, dass ihr Hund leidet. Häufig bemerken Hundehalter die Schmerzen ihres Hundes erst, wenn sie ein hohes Alter erreicht haben. Deswegen ist es wichtig, die Hundesprache lesen und verstehen zu können und schon im jungen Alter mit Hundefitness anzufangen und nicht erst, wenn es schon zu spät ist. Schmerzfreiheit ist außerdem ein wichtiger Faktor im Hundetraining.

Gedankenexperiment:

Stellen Sie sich vor, Ihr Rücken würde tagelang weh tun und Sie würden nichts dagegen unternehmen. Sie sind schlecht gelaunt, gestresst, verlieren rasch die Nerven und Ihre Aufmerksamkeitsspanne lässt nach.

Genauso geht es Ihrem Hund, wenn er Schmerzen hat. Er kann sich nicht konzentrieren, die Zündschnur reißt und er zeigt schneller unerwünschtes Verhalten. Schmerzen beeinflussen das Verhalten Ihres Hundes und sind häufig der Grund für Verhaltensauffälligkeiten. So kann es sein, dass ein Hund nach einem Menschen schnappt, weil dieser gerade die Stelle am Rücken streichelt, welche dem Hund Schmerzen bereitet. Vor allem plötzliche Verhaltensänderungen bei Hunden können auf Schmerzen zurückgeführt werden.

Hundefitness ist für jeden Hund eine großartige Gelegenheit, mit seinem Menschen Spaß zu haben und gleichzeitig etwas für die Gesundheit zu tun. Sie verbringen qualitative Zeit miteinander und bieten Ihrem Hund eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit. Gemeinsame Unternehmungen und ein Hobby, das Ihnen als Mensch-Hund-Team viel Freude bereitet, kann zudem bindungsfördernd sein und die Gehorsamkeit Ihres Hundes verbessern. Dabei spielt es keine Rolle, ob Ihr Hund alt, jung, gesund, klein, groß, sportlich oder eingeschränkt in der Bewegung ist. Junghunde können spielerisch die Grundlagen für motorische Fähigkeiten erlernen. Ältere Hunde können im Alltag durch eine gestärkte Muskulatur und Gelenkbeweglichkeit entlastet werden. Für erwachsene Hunde bietet Hundefitness sowohl eine mentale als auch eine körperliche Beschäftigung und es fördert die Bindung zu ihren Besitzern. Ängstliche und unsichere Hunde (z. B. aus dem Tierschutz) profitieren insofern, als ihr Selbstbewusstsein und Vertrauen durch das Bewältigen von Hindernissen und Fitnessübungen gestärkt wird. Sporthunde können mithilfe eines gezielten Aufbaus der Muskulatur und der Koordination ihre Leistungsfähigkeiten verbessern. Liegt bei Ihrem Hund bereits ein gesundheitlicher Befund oder eine chronische Krankheit vor, können Sie die Muskel- und Bewegungsdefizite Ihres Hundes durch ein abgestimmtes Fitnessprogramm wieder aufbauen. Mit den richtigen Übungen und einem guten Trainingsplan können Sie die Bewegungen im Alltag Ihres Hundes fördern und die Lebensqualität Ihres Hundes verbessern, damit er bis ins hohe Alter fit bleibt. Indem Sie die Muskulatur stärken, schützen Sie Ihren Hund gleichzeitig vor Verletzungen und Krankheiten und schonen die Gelenke. Mit gezielten Übungen können Sie die Gelenkstabilität und -flexibilität unterstützen, um Zerrungen oder Verstauchungen vorzubeugen. Beim Training sollten die Merkmale der Rasse auf die Übungen angepasst werden.

Hundefitness nimmt mittlerweile einen großen Bereich in der Hundewelt ein und kann auf vielfältige Weise für Sie und Ihren Hund individuell auf den Alltag abgestimmt werden. Derzeit gibt es mehr als 350 anerkannte Hunderassen weltweit. Der Trend zum Mischlings- oder Tierschutzhund steigt. Dennoch sollten Sie beim Hundefitnesstraining auf die typischen Rassemerkmale Ihres Hundes achten. Ein veränderter Körperbau (z. B. durch Qualzucht- und Rassekrankheiten, Altersschwäche, chirurgische Eingriffe) kann die Leistungsfähigkeit Ihres Hundes beeinträchtigen. Sportliche Hunderassen, wie zum Beispiel der Border Collie, der Australien Shepherd, der Jack Russell Terrier oder der Retriever, sind für Freizeitaktivitäten schnell zu begeistern und haben einen starken Bewegungsdrang. Auch wenn Ihr Hund der gemütlichen Seite angehört, gibt es sicher geeignete Fitnessübungen oder Hundesportarten, die Ihrem Hund gefallen. Wenn all diese Faktoren bei der Hundefitness berücksichtigt werden, gibt es für jeden Hund etwas, das ihm Spaß macht und mit dem er seine Gesundheit verbessern kann.

Gesundheitsvorteile von Hundefitness

Ein auf dem Boden purzelnder Mops oder der Labrador, welcher jeden Abend eine Pizza fressen darf und dafür auch noch gefeiert wird – in den sozialen Medien gehen immer mehr Videos viral, welche das Übergewicht von Hunden verharmlosen. Das Erschreckende: Viele Menschen finden es auch noch witzig und teilen die Videos im Netz. In Deutschland leiden laut einer Studie der Ludwig-Maximilians-Universität in München etwa 52 % aller Hunde an Übergewicht. Dies hat beträchtliche gesundheitliche Konsequenzen zur Folge. Es kann zu Gelenkverschleiß, Herzproblemen und Diabetes führen.

Hundefitness bringt zahlreiche Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Hundes mit sich. Ein gut aufgestellter Trainingsplan kann Übergewicht bei Hunden erfolgreich vorbeugen und beim Abnehmen helfen, damit Ihr Hund bis ins hohe Alter gesund bleiben kann. Hundefitness ist ein maßgebender Faktor zur Erhaltung der Gesundheit Ihres Hundes. Sport ist nicht nur für den Menschen, sondern auch für den Hund von großer Bedeutung und wirkt sich positiv auf die Gesundheit und die Lebensqualität aus. Insbesondere für Hunde, bei denen bereits gesundheitliche Befunde vorliegen, kann Hundefitness diese Probleme lindern, die Muskeln stärken und zu einem Hundeleben mit weniger oder sogar ohne Schmerzen führen.

Hundefitness unterstützt den gesamten Bewegungsapparat des Hundes. Die Gelenkbeweglichkeit wird verbessert. Sehnen und Bänder werden gestärkt und Muskulatur wird aufgebaut. Außerdem wird auf eine gleichmäßige Beanspruchung und Belastung der Muskulatur wert gelegt. Dadurch wird das Körpergefühl gefördert und der Hund entwickelt eine bessere Körperwahrnehmung. Dies führt zur Kräftigung von Bewegungsabläufen, Koordination und Motorik, was insbesondere Junghunden hilft, Trittsicherheit und Selbstbewusstsein aufzubauen. Viele Hunde bewegen sich hauptsächlich auf ihren Vorderbeinen und vernachlässigen ihre Hinterhandmuskulatur. Durch verschiedene Übungen, welche im späteren Teil des Buches erläutert werden, können Sie dem Hund ein besseres Gefühl und Bewusstsein für seine Hinterläufe vermitteln. Gelenke werden mithilfe von gut ausgeprägten Muskeln geschont. Schon- und Fehlhaltungen können mithilfe von Hundefitness und Physiotherapie korrigiert werden und zu einem schmerzfreieren Gangbild führen.

Ausreichende und gesunde Bewegung beeinflusst auch das Immunsystem des Hundes. Es kurbelt die Durchblutung und den Stoffwechsel an und verbessert die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Regelmäßiges Training treibt das Blut durch den Körper und setzt Immunzellen und Antikörper in Bewegung, die sich im Blut befinden. Diese schützen den Körper vor Krankheitserregern. Eine hohe Anzahl dieser Immunzellen trägt dazu bei, dass der Hund Krankheiten, Infektionen und Entzündungen besser bekämpfen kann und eine gute Widerstandsfähigkeit im Körper aufbaut. Der Körper kann den Blutdruck, die Sauerstoffversorgung und Atmung besser regulieren. Die Leistungsfähigkeit und die Ausdauer Ihres Hundes werden gesteigert, sodass er zum Beispiel bei längeren Wanderungen mithalten kann.

Stress ist ein bekannter Faktor, der sich auf die Gesundheit negativ auswirken kann. Die Hormone Cortisol und Adrenalin werden ausgeschüttet.

Definition: Cortisol und Adrenalin

Cortisol und Adrenalin sind Stresshormone, die in der Nebenniere gebildet werden. Sie bereiten den Körper auf belastende Situationen und Reize vor. Cortisol speichert Energie und versorgt den Körper in Stresssituationen mit der Energie aus den Reserven. Daher ist Cortisol für länger anhaltenden Stress zuständig. Adrenalin wird vor allem bei Kampf-oder-Flucht-Reaktionen (Fight or Flight) eingesetzt. Die Herzfrequenz und der Blutdruck werden unmittelbar erhöht und die Freisetzung von Glukose wird aktiviert, um möglichst schnell Energie für körperliche Anstrengungen bereitzustellen.

Kommt es dauerhaft zu einer Freisetzung dieser Stresshormone, werden gesundheitsfördernde Zellen beeinträchtigt. Dies wirkt sich auf den ganzen Körper und insbesondere auf die psychische Gesundheit aus. Es kann zu Schlafstörungen und Verhaltensauffälligkeiten kommen. Ruhetage sind für Hunde deswegen von besonderer Bedeutung, um zu regenerieren. Ein gesundes Maß an Sport gibt dem Körper ein Ventil, Stress abzubauen, indem beim Training stressreduzierende Hormone ausgeschüttet werden. Lernen Sie Ihren Hund kennen und probieren Sie aus, wie viele Ruhetage Ihr Hund braucht, wann es zu viel für ihn wird und wie viel Sport ihm guttut.

Wünschen Sie sich, dass Ihr Hund ein langes und gesundes Leben bei Ihnen führen kann? Die soeben erklärten Vorteile der Hundefitness wirken sich positiv auf die Gesundheit Ihres Hundes aus. Gleichzeitig wird die Lebenserwartung verlängert. Indem Sie auf die Gesundheit Ihres Hundes achten und ihm die Möglichkeit bieten, sportlich aktiv zu sein, geben Sie Ihrem Hund die Chance, ein Hundeleben ohne Schmerzen zu führen und mehr Abenteuer mit Ihnen erleben zu können. Darüber hinaus schüttet Sport das Glückshormon Serotonin aus. Hundefitness ist nicht nur für die Gesundheit Ihres Hundes erfolgversprechend, sondern führt gleichermaßen zu einem glücklichen Mensch-Hund-Team.

Zielgruppen des Hundefitness-Guides

Dieses Buch richtet sich an alle Hundehalter, die die Lebensqualität ihres Hundes verbessern und sich um das Wohlbefinden und die Fitness ihres Hundes kümmern möchten. Sind Sie dazu bereit, Zeit und Mühe in die Förderung der Gesundheit Ihres vierbeinigen Freundes zu investieren? Dafür sind keine besonderen Vorkenntnisse erforderlich. Sollten Sie bereits Erfahrungen im Bereich der Hundefitness haben, bietet Ihnen dieses Buch nicht nur eine Auffrischung der Grundlagen, sondern auch spannende und herausfordernde Übungen. So können Sie als Mensch-Hund-Team gemeinsam wachsen und fit bleiben. Wenn dieses Buch für Sie der erste Berührungspunkt mit dem Thema Hundefitness ist, werden Sie in kleinen Schritten an das Thema herangeführt, um die Sicherheit für Ihren Hund zu gewährleisten. Als Neuhundebesitzer oder zukünftiger Hundehalter können Sie das Buch nutzen, um von Anfang an eine gesunde Lebensweise für Ihren neuen Gefährten zu etablieren. Es ist wichtig, dass Sie sich grundlegendes Wissen im Bereich der Hundefitness aneignen. Dazu sollten Sie die folgenden Kapitel lesen. Sie lernen, Ihren Hund richtig einzuschätzen und die Trainingsbedingungen so zu gestalten, dass er weder überfordert noch verletzt wird.

Das Alter Ihres Hundes oder gesundheitliche Einschränkungen sollten kein Hindernis für die Fitness Ihres Hundes sein. Hundefitness kann mit Hunden jeden Alters, jeder Rasse und jeder Größe durchgeführt werden. Alle Hunde profitieren von einem geeigneten und auf das Individuum abgestimmten Trainingsplan. Natürlich müssen Sie die Fähigkeiten, die Bedürfnisse, den Körperbau und den Gesundheitszustand Ihres Hundes berücksichtigen. Hunde mit speziellen gesundheitlichen Bedürfnissen oder rehabilitationsbedürftige Hunde können von Physiotherapie und Rehabilitation profitieren. Für ältere Hunde oder Welpen können einige Übungen zu anstrengend sein. Außerdem gibt es Hunde mit Qualzuchtmerkmalen, auf die beim Training Rücksicht genommen werden muss. Beispiele für Qualzuchtmerkmale bei Hunden sind zu kurze Nasen oder sogenannte brachycephale Hunderassen, die aufgrund ihres Körperbaus Schwierigkeiten mit der Sauerstoffversorgung haben. Weitere Merkmale sind Gendefekte (z. B. Merlesyndrom), Schwanzverkrüppelungen, disproportionierter Zwergwuchs, Hautfalten oder Gelenkerkrankungen wie die Hüftgelenkdysplasie. Hunde, die Qualzuchtmerkmale aufweisen, sind beispielsweise der Dackel, die Französische Bulldogge, der Dobermann, der American Staffordshire Terrier, der Mops, Shar-Pei, Corgis und viele weitere Hunderassen. Passen Sie die Intensität der Übungen auf Ihren Hund an, damit er sie bewältigen kann, oder bauen Sie gegebenenfalls mehr Pausen in die Trainingseinheiten ein. Wenn Sie gerade erst mit dem Training anfangen, sollten Sie die Übungen langsam steigern und einen leichten Schwierigkeitsgrad wählen. Dies hilft Ihrem Hund, die Übungen besser zu verstehen und auszuführen. Es kann sein, dass Ihr Hund bei schwierigen Übungen schnell überfordert und erschöpft ist. Sie haben noch nicht einmal richtig angefangen und schon ist die Frustration groß und der Spaß am Training geht auf beiden Seiten verloren. Beobachten Sie Ihren Hund und erkennen Sie, wenn er durch seine Körpersprache Erschöpfung zeigt oder überfordert wirkt. Dies äußert sich zum Beispiel durch das Kopf- und Blickabwenden, aktives Zurückweichen oder Abwenden von den Übungen, Gähnen, Augenzwinkern oder Lefzenlecken.

Erschöpfung kann sich auch durch die Verringerung der Konzentrationsspanne äußern. Wenn all diese Aspekte beachtet werden, kann Hundefitness für jeden Hund eine große Bereicherung im Alltag sein.

Der vorliegende Hundefitness-Guide kann auch für Besitzer von Arbeits- oder Gebrauchshunden interessant sein. Gebrauchshunde wurden ursprünglich für den Einsatz in verschiedenen Branchen als Hütehunde, Rettungshunde, Suchhunde, Therapiehunde oder Polizeihunde gezüchtet. Arbeitshunderassen erfreuen sich über die Zusammenarbeit mit dem Menschen. Dazu zählen beispielsweise Schäferhund, Rottweiler, Malinois, Border Collie, Dobermann und der Labrador Retriever. Sie können durch das Training Ihren Hund weiter fördern und eine gute Auslastung für Hütehunde und Co. bieten. Viele Hunde kommen mit den modernen Lebensbedingungen nicht gut zurecht und müssen die Aufgabe, für die sie einst gezüchtet wurden, in einer Art und Weise erfüllen, die die Gesellschaft nicht gefährdet. Hundefitness in Form von Wassersport, Agility oder Mantrailing kann Langeweile vorbeugen und eine artgerechte Beschäftigung für Ihren Hund sein.

Definition: Agility

Agility ist eine Hundesportart, die auf der Zusammenarbeit zwischen dem Hundehalter und dessen Hund beruht. Der Hund durchläuft mithilfe von Anweisungen seines Menschen einen Hindernisparcours, bestehend aus Hürden, Tunneln, Wippen, Sprüngen und Slalomstangen. Schnelligkeit, Beweglichkeit und die Geschicklichkeit des Hundes sind hier besonders gefragt. Außerdem können Hundehalter mit ihren Hunden an Wettbewerben teilnehmen, um ihr Können zu präsentieren und das Vertrauensverhältnis zwischen Hund und Mensch zu verbessern.

Definition: Mantrailing

Mantrailing ist eine Hundesportart, bei der Hunde den Geruch einer Person aufnehmen, identifizieren und verfolgen. Mantrailing ist ein spannendes Hobby, das den Hund sowohl mental als auch körperlich auslastet und die Hundenase auf Gerüche schult. Es kann jedoch auch als Vorbereitung für die Such- und Rettungsarbeit dienen, bei der Hunde für die Suche nach vermissten oder verschütteten Personen in Katastrophengebieten eingesetzt werden.

Hundesportler und -enthusiasten finden in diesem Buch Übungen, um die körperliche Leistungsfähigkeit und Fitness ihrer Hunde zu steigern und auf Wettkämpfe vorzubereiten. Hundefitness eignet sich ebenso für Hunde in städtischen Umgebungen. Wenn der Zugang zu Freilaufflächen in der Natur nicht immer gegeben ist, können Sie Ihren Hund durch Hundefitness auslasten. Erkundigen Sie sich bei Hundeschulen und -vereinen in Ihrer Nähe und probieren Sie es einfach mal aus. Bestimmt finden Sie das richtige Hobby für Sie und Ihren Hund.

Dieses Buch eignet sich auch für Tierärztinnen und Tierärzte sowie Trainerinnen und Trainer, die das Thema Hundefitness vermitteln und fördern wollen. Tiergesundheitsexperten können es als Ressource nutzen, um Hundebesitzern fundierte Empfehlungen zur Hundefitness zu geben und sie bei der Erstellung von auf den Hund zugeschnittenen Fitnessplänen zu unterstützen. Schmerzen und Verhaltensauffälligkeiten hängen im Hundetraining oft zusammen. Hundetrainer und -betreuer können von den Informationen in diesem Buch profitieren, um Hunde ganzheitlich zu trainieren und die Ursachen für Verhaltensprobleme zu identifizieren. Daher ist es in der Hundeverhaltensberatung von großer Bedeutung, Kenntnisse über schmerzlindernde Übungen und Aktivitäten zu haben, die den Muskelaufbau und die Gelenkunterstützung fördern. Während eines Tierarztbesuchs oder einer Trainingsstunde erhalten Hundebesitzer so viele Informationen, dass es unmöglich ist, sich alles merken zu können. Ein Hundefitness-Guide kann Hundebesitzern helfen, sich an die erklärten Übungen zu erinnern und das Training zu erleichtern. Kundinnen und Kunden können so die Grundlagen, die Theorie und die Praxis der Hundefitness vertiefen und wirksamer anwenden.

Grundlagen der Hundefitness

Hundefitness bedeutet, dass die körperliche Gesundheit und Fitness von Hunden gezielt gefördert wird. Dazu gehören regelmäßige körperliche Bewegung und geistige Auslastung, die Prävention von Verletzungen, die Stärkung von Muskulatur und Ausdauer sowie eine ausgewogene Ernährung. Bevor Sie sich nun in die Welt der Hundefitness stürzen, sollten Sie dies vorab mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt besprechen. Die meisten Übungen sind grundsätzlich für gesunde Hunde geeignet. Wenn bei Ihrem Hund gesundheitliche Beeinträchtigungen bekannt sind, sollten die Fitnessübungen und deren Belastungsgrad am besten in Zusammenarbeit mit Ihrer Tierarzt- oder Physiopraxis an Ihren Hund angepasst werden. So können Sie sicherstellen, dass die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes berücksichtigt werden und kein Verletzungsrisiko besteht.

Die Bedeutung von Aufwärm- und Abkühlübungen

In der Hundesportwelt ist es inzwischen allgemein bekannt, dass Aufwärm- und Abkühlübungen zum Training gehören. Auch für Hunde, die keinen Sport ausüben, sollte ein Warm-up fester Bestandteil in ihrem Alltag sein. Bedenken Sie, mit welchem körperlichen Einsatz Hunde miteinander spielen oder einem Ball hinterherjagen. Bevor eine sportliche Aktivität ansteht, sollten Sie Ihren Hund dementsprechend aufwärmen. Ohne gut durchgeführte Aufwärmübungen kann sich Ihr Hund schnell eine Zerrung, eine Verstauchung oder einen Bänderriss zuziehen. Das Aufwärmen bereitet Ihren Hund auf das bevorstehende Training vor und aktiviert seine Muskeln, die Gelenke und den Kreislauf. Die Muskeln werden warm und elastisch, was die Beweglichkeit während der Übungen fördert und somit das Verletzungsrisiko verringert. Gezieltes Aufwärmen regt die Durchblutung und das Herz-Kreislauf-System an. Darüber hinaus werden das Nervensystem und der gesamte Körper stimuliert. Dadurch erhält Ihr Hund die Information, dass er sich nun körperlich anstrengen wird und Konzentration gefragt ist. Achten Sie im Winter auf die Außentemperatur. Je kälter es ist, desto länger sollten Sie Ihren Hund aufwärmen.

DieAbkühlübungen nach dem Training werden oft vernachlässigt, obwohl das Cool-down mindestens genauso wichtig ist wie das Aufwärmen. Nachdem der Körper auf Hochtouren gearbeitet hat, sollte er sich langsam erholen und in den Ruhezustand zurückkehren. Während des Trainings befindet sich Ihr Hund schließlich im Leistungsmodus. Die Puls- und Atemfrequenz sowie der Stoffwechsel werden beschleunigt. Es kann für Ihren Hund gefährlich sein, wenn Sie das Training abrupt abbrechen, da die Verletzungsgefahr steigt. Mithilfe von Abkühlübungen wird die Körpertemperatur allmählich gesenkt und das Blut aus den Muskeln wird im Körper verteilt. Dadurch wird das Herz-Kreislauf-System wieder ins Gleichgewicht gebracht und der Körper Ihres Hundes normalisiert sich. Damit Sie langfristige Trainingserfolge erzielen können, empfiehlt es sich, Dehnübungen während des Abkühlens durchzuführen. Die Flexibilität der Muskulatur bleibt erhalten und die Muskeln versteifen sich nicht. Ruhe ist ein wichtiger Bestandteil des Hundefitness-Trainings und in der Hundeerziehung. Daher sollten Aufwärm- und Abkühlübungen in Ruhe durchgeführt werden, ohne den Hund zu sehr anzustacheln. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für das Aufwärmen und Abkühlen. Andernfalls kann es schnell passieren, dass der Hund in eine hohe Erregungslage gerät und sich nicht mehr ausreichend auf das Training konzentrieren kann oder nach dem Training nicht mehr zur Ruhe kommt. Geben Sie Ihrem Hund die Möglichkeit zur Beruhigung und zum Stressabbau. Ihr Hund wird sich nach einer gewissen Zeit schneller regenerieren und erholen können, was sich positiv auf das Training auswirkt.

Körperliche Fitness vs. mentale Fitness

Hundefitness kann grundsätzlich in zwei Bereiche eingeteilt werden: körperliche Fitness und mentale Fitness. Beide Fitnessarten sind wichtig für ein glückliches Hundeleben und sollten nicht vernachlässigt werden. Ein Mangel an körperlicher und mentaler Auslastung kann zu Verhaltensauffälligkeiten und Problemen führen. Dazu zählen Langeweile, Frust, Zerstörungswut, Orientierungslosigkeit, übermäßiges Bellen, Übergewicht, Krankheiten und Hyperaktivität.

Körperliche Fitness bezeichnet den physischen Gesundheitszustand und die Leistungsfähigkeit des Körpers. Sie umfasst die fünf motorischen Fähigkeiten: Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit, Koordination und Schnelligkeit. Sie können Ihren Hund in allen Kategorien fördern und mit vielfältigen, fähigkeitsspezifischen Übungen trainieren.

Für die Ausdauer ist das kardiovaskuläre System, also das Herz-Kreislauf-System, entscheidend. Es besteht aus Blutgefäßen und transportiert diese im gesamten Körper. Das kardiovaskuläre System versorgt den Körper außerdem mit Sauerstoff. Durch das Ausdauertraining Ihres Hundes kann Sauerstoff effizienter transportiert und verwendet werden. Ihr Hund hält das Training oder gemeinsame Wanderungen länger aus und ermüdet nicht so schnell.

Die Stärkung der Muskelkraftist für Hunde besonders wichtig, um Gelenke, Sehnen und Bänder zu unterstützen. Bei gesundheitlichen Problemen wie Hüftgelenkdysplasie oder Patellaluxation kann eine gut ausgebildete Muskulatur Schmerzen lindern und alltägliche Bewegungen erleichtern. Auch nach chirurgischen Eingriffen oder Verletzungen sollte die Muskulatur des Hundes wieder aufgebaut werden, um die ursprüngliche Funktionalität wiederherzustellen und das Risiko weiterer Verletzungen oder Komplikationen zu verringern.

Eine geschmeidige Muskulatur und flexible Gelenke verringern insbesondere bei Hunden, die sehr viel springen, das Verletzungsrisiko. Die Erhaltung der Beweglichkeit und Flexibilität der Gelenke beugt unter anderem Steifheit sowie Gelenk- und Rückenproblemen vor.

Hatte Ihr Hund schon einmal Angst vor unbekannten Oberflächen oder Hindernissen im Alltag? Die Koordination begleitet Ihren Hund von Welpenalter an. Es gibt Hunde, die ein großes Selbstbewusstsein und eine gute Körperwahrnehmung haben und daher ungewohnte Bewegungsabläufe und Hindernisse problemlos bewältigen können. Eine ausreichend geförderte Koordination hilft Hunden dabei, Brücken zu überqueren oder Ausflüge auf nicht vertrautem Boden zu meistern. Sie haben keine Angst davor, auf Baumstämmen zu balancieren oder den nächsten großen Stein von oben zu erkunden. Der gezielte Einsatz der Muskulatur unterstützt den reibungslosen Ablauf koordinierter Gelenkbewegungen. Diese Koordination und die Gelenkbeweglichkeit sind z. B. bei abenteuerlichen Wanderungen oder beim Agility wichtig. Enge Wanderwege mit Stolperfallen und vielen herumliegenden Ästen sind für Hunde ohne eine gute Koordination nur schwer zu überwinden und das Verletzungsrisiko steigt durch Ungelenkigkeit.

Schnelligkeit ist vor allem für aktive Hundehalter im Hundesport interessant. Insbesondere für Sportarten wie Agility oder Wassersport muss der Hund lernen, Bewegungen in kurzer Zeit durchzuführen. Dafür benötigt er eine hohe Reaktions- und Bewegungsschnelligkeit. Mithilfe der Reaktionsschnelligkeit wird die Reaktion der Muskelbewegung auf bestimmte Signale gefördert. Die Beweglichkeit wird z. B. bei Slalomübungen trainiert. Die Optimierung der Schnelligkeit ist jedoch nicht für jeden Hund geeignet. Aufgrund genetischer und anatomischer Bedingungen können Sprintübungen für bestimmte Rassen (z. B. Mops, Dackel, Französische Bulldogge) eine hohe Belastung darstellen. Hunderassen wie der Border Collie, Australian Shepherd, Rhodesian Ridgeback oder Jack Russell Terrier sind für Extremsportarten beispielsweise gut geeignet, sofern keine gesundheitlichen Befunde vorliegen.

Der zweite Bereich der Hundefitness ist die mentale Fitness. Sie verweist auf die geistige Gesundheit. Hier werden kognitive Fähigkeiten wie Lern- und Denkfähigkeiten, Problemlösungskompetenz und emotionale Stabilität geschult. Hunde sind hochintelligente Tiere. Zum Beispiel können Sie Ihrem Hund beibringen, Geld zu suchen oder Türen zu öffnen. Hunde verfügen über bemerkenswerte Problemlösungsfähigkeiten, die Sie auch bei Hundefitnessübungen anwenden können. Mittlerweile gibt es auch viele Intelligenzspielzeuge auf dem Markt, die die geistigen Fähigkeiten Ihres Hundes fördern. Neben den zahlreichen Vorteilen für die Gesundheit Ihres Hundes lernen Sie Ihren Hund noch einmal aus einem anderen Blickwinkel kennen. Hunde besitzen erstaunliche kognitive Fähigkeiten, die Sie gemeinsam entdecken und trainieren können. Zeit mit dem Hund zu verbringen und neue Fähigkeiten zu erlernen macht nicht nur Spaß, sondern stärkt auch die Bindung zwischen Hund und Mensch und kann sich positiv auf das Verhalten des Hundes auswirken.

Körperliche und mentale Fitness lassen sich jedoch nicht strikt voneinander trennen. Sie bedingen und beeinflussen sich gegenseitig. Eine ausgewogene körperliche Gesundheit verbessert die geistige Fitness und umgekehrt. Um eine gute Konzentrationsfähigkeit bei Ihrem Hund aufzubauen, sollten Sie ihn von Anfang an geistig beschäftigen. Ihr Hund muss lernen, sein „Köpfchen“ zu benutzen, damit er sich in Ruhe auf die Hundefitnessübungen konzentrieren und lernen kann, mit Frust umzugehen. Hunde, die in ihrer mentalen Fitness nie gefördert wurden, verlieren schnell den Fokus, werden unruhig und sind bereits bei einfachen Aufgaben überfordert und geben auf. Stecken Sie nun nicht den Kopf in den Sand. Es ist nie zu spät, die geistige Fitness Ihres Hundes zu verbessern. Hunde lernen schließlich ihr ganzes Leben lang, auch wenn sie schon erwachsen oder etwas älter sind. Kopfarbeit ist für Hunde sehr anstrengend und stellt eine gute Auslastung und Beschäftigung für Ihren Hund dar. Denksport ist außerdem eine gute Alternative für regnerische Tage, denn es lässt sich leicht in der Wohnung durchführen. Mithilfe von einfachen Denk- und Suchspielen bringen Sie Spaß und Abwechslung in den Alltag Ihres Hundes und verbessern gleichzeitig die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners. Darüber hinaus ist mentale Fitness eine Grundvoraussetzung für das Erlernen von Fitness-, Physio- und Sportübungen.

Planung und Umsetzung eines Fitnessprogramms für Ihren Hund

Die Planung und Durchführung eines Fitnessprogramms für Ihren Hund kann auf den ersten Blick überwältigend erscheinen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Übungen, welche die Fitness Ihres Hundes verbessern. Allerdings ist nicht jede Übung für alle Hunde geeignet. Sie müssen Aspekte wie Rasse, Alter, Gesundheit und Fitnesslevel beachten. Für Hunde mit gesundheitlichen Problemen ist eine tierärztliche Überwachung und Begleitung sinnvoll. Sprechen Sie sich mit Ihrem Tierarzt oder Physiotherapeuten ab. Dieser kann Ihnen Empfehlungen geben und passende Übungen zeigen. Für gesunde Hunde sollte das Training kein Problem darstellen. Dennoch ist es wichtig, auf individuelle Bedürfnisse zu achten und Anzeichen von Müdigkeit, Erschöpfung und Schmerzen frühzeitig zu erkennen. Grundsätzlich gilt: Lieber langsamer und vorsichtiger an die Übungen herangehen, als den Hund zu überfordern oder ihm sogar noch mehr Schmerzen zuzufügen.

Nach einer Beratung durch Ihren Tierarzt können klare Trainingsziele festgelegt werden. Idealerweise kennen Sie Ihren Hund am besten und können einschätzen, welche Übungen er meistern kann. Wählen Sie für den Anfang Fitnessübungen, die Ihrem Hund leichtfallen. Andernfalls sind Sie und Ihr Hund schnell frustriert. Haben Sie keine Angst, sich in der Hundesportwelt auszuprobieren. Es ist empfehlenswert, verschiedene Fitnessübungen und Sportarten zu testen, solange Sie Ihren Hund nicht überfordern und auf seine Sicherheit achten. Beobachten Sie, welche Sportart Ihrem Hund Freude bereitet. Erfolge im Hundetraining und in der Hundefitness motivieren und geben Ihrem Hund eine positive Bestätigung. Daher sollten Sie erst einmal klein anfangen und Ihr Training progressiv steigern.

Sobald Sie herausgefunden haben, was Ihrem Hund Spaß macht, können Sie Übungen aus diesen Bereichen wählen. Im Laufe der Zeit können Sie den Schwierigkeitsgrad der Übungen steigern und Variationen in den Fitnessplan einbauen oder auch motorische Fähigkeiten verbessern, die Ihrem Hund möglicherweise nicht so leichtfallen. Wenn Ihr Trainingsziel darin besteht, das Gewicht Ihres Hundes zu reduzieren, muss er zunächst seine Ausdauer verbessern, um schwierige Übungen zur Gewichtsreduktion zu meistern. Außerdem ist es wichtig, beim Gewichtsmanagement auf die Ernährung des Hundes zu achten. Eine ganzheitliche Betrachtung der Hundefitness ist entscheidend, um Ihr Trainingsziel zu erreichen. Suchen Sie sich jeweils eine oder zwei Übungen aus den fünf Bereichen der körperlichen und mentalen Fitness aus. Mit Balancetraining fördern Sie die Koordination und stärken die Muskeln. Ausdauer können Sie mit Laufen, Joggen oder Steh-Platz-Steh-Übungen trainieren. Im Verlauf des Buches werden Ihnen diese und weitere Fitnessübungen vorgestellt. Ein Fitnessplan sollte ebenso Übungen für die mentale Fitness beinhalten. So stellen Sie sicher, dass eine Vielzahl von Übungen in Ihr Programm integriert wird, von denen Ihr Hund ganzheitlich profitieren kann. Gehorsamsübungen, Apportieren und andere Denk- und Suchspiele sorgen für Abwechslung und fördern verschiedene Fähigkeiten. Die Einbeziehung von abwechslungsreichen Übungen in Ihrem Fitnessprogramm aktiviert die nötige Konzentrationsfähigkeit und Motivation Ihres Hundes.

Ein Zeitplan mit Routinen und festgelegten Abläufen ist eine wichtige Stütze für Ihren Hund. Es gibt ihm Sicherheit, da er weiß, was auf ihn zukommt und passieren wird. Dadurch kann sich Ihr Hund gut auf die bevorstehende Trainingseinheit vorbereiten. Festgelegte Aufwärm- und Abkühlübungen stellen beispielsweise eine gute Routine in Ihrem Trainingsprogramm dar. Es ist empfehlenswert, nicht jeden Tag dieselben Muskeln des Hundes zu beanspruchen, da sie Zeit zur Regeneration brauchen. Ein Wochenplan eignet sich gut, um Ziele festzulegen, Pausentage einzuplanen und täglich verschiedene Fähigkeiten und Muskelgruppen zu trainieren. Wie ein solcher Plan auch für einen ganzen Monat aussehen kann, erfahren Sie im Bonus dieses Buches.

Ein gut strukturiertes Fitnessprogramm beinhaltet eine Vielzahl von Übungen, um die körperliche und mentale Fitness zu fördern. Damit Ihr Hund die Übungen versteht und ausführen kann, benötigt er ein zuverlässiges Belohnungssystem. Ohne positive Verstärkung weiß Ihr Hund nicht, was von ihm erwartet wird.

Definition: Positive Verstärkung