Der kleine Drache Kokosnuss – Abenteuer & Wissen - Altes Ägypten - Ingo Siegner - E-Book

Der kleine Drache Kokosnuss – Abenteuer & Wissen - Altes Ägypten E-Book

Ingo Siegner

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Beschreibung

Doppelband mit Abenteuer und Sachwissen zum Thema »Ägypten« für alle Kokosnuss-Fans

Ein spannendes Kokosnuss-Abenteuer, das im Alten Ägypten spielt. Viel Sachwissen zum Thema gibt es hier in einem Band!
Seit Professor Champignon zum ersten Mal die Drachenschule besucht und von Mumien und Pyramiden erzählt hat, sind Kokosnuss, Matilda und Oskar begeisterte Hobby-Archäologen. Immer wieder begleiten sie die den berühmten Wissenschaftler nach Ägypten, lösen das Rätsel einer bisher unentdeckten Grabkammer und erfahren viel Wissenswertes über das Leben der alten Ägypter.

Der Doppelband enthält »Der kleine Drache Kokosnuss und das Geheimnis der Mumie« und »Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht das alte Ägypten«.

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Seitenzahl: 77

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© dieser Ausgabe 2023 cbj Kinder- und Jugendbuchverlag in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 MünchenAlle Rechte dieser Sonderausgabe vorbehalten.Dieser Doppelband besteht aus:Der kleine Drache Kokosnuss und das Geheimnis der Mumieerstmals erschienen 2013 unter der ISBN 978-3-570-13703-1Text und Illustrationen: Ingo SiegnerAlles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht das Alte Ägyptenerstmals erschienen 2019 unter der ISBN 978-3-570-17275-9Text: Anna Taube, Bad RodachArtwork & Design: Alfred Dieler, Darmstadthf · Herstellung: AWSatz und Reproduktion: Lorenz+Zeller GmbH, Inning a.A.ISBN 978-3-641-30065-4V001

www.cbj-verlag.dewww.drache-kokosnuss.dewww.youtube.com/drachekokosnuss

Ein Doppeldecker und ein Fressdrache

Heute ist ein heißer Tag auf der Dracheninsel. Der kleine Feuerdrache Kokosnuss und sein Freund Oskar der Fressdrache dösen in der Hängematte.

»So heiß war es ja noch nie«, stöhnt Kokosnuss.

»Wie in einem Backofen«, sagt Oskar.

Da läuft das Stachelschwein Matilda herbei und ruft: »Ratet, was ich gerade gesehen habe!«

»Matilda«, brummt Kokosnuss. »Wie kannst du bei der Hitze nur so rennen!«

»Nun ratet schon, ihr Faulpelze!«

»Ein riesiges Waffeleis?«, sagt Oskar.

»Mit Erdbeeren«, sagt Kokosnuss.

»Nein, nein«, erwidert Matilda und muss plötzlich niesen. »Hapschü!«

»Bist du erkältet?«, fragt Kokosnuss.

»Leider«, antwortet Matilda und schnäuzt in ihr Taschentuch. »Also, es fängt mit D an, ist rot und fliegt durch die Luft.«

»Ein roter Drachenpopel?«, sagt Kokosnuss.

»Quatsch!«, entgegnet Matilda beleidigt und brummt: »Dann gucke ich mir den Doppeldecker eben alleine an.«

»Ein Doppeldecker?«, fragt Kokosnuss.

»Wenn ich es doch sage!«, versichert Matilda. »Er flog genau über mich hinweg in Richtung Fressdrachen-Gebiet.«

»Was ist denn ein Doppeldecker?«, fragt Oskar.

»Das ist ein Flugzeug mit je zwei Tragflächen übereinander«, erklärt Kokosnuss, springt aus der Hängematte und ruft: »Das will ich sehen!«

»Ich auch!«, stimmt Oskar ein.

Sie überqueren die kleine Schlucht und folgen dem Pfad durch das dichte Grün am Fuße der Fressdrachen-Berge.

»Da hinten ist etwas«, flüstert Kokosnuss.

Leise schleichen sie zu einer kleinen Lichtung. Dort steht tatsächlich ein Doppeldecker!

Etwas weiter unten, am Ufer eines Baches, sehen sie einen kleinen Mann mit einer Brille auf der Nase. Er sitzt auf einem Erdhaufen, der neben einer Grube aufgeschichtet ist. Er trägt einen Tropenhelm, eine Weste mit allerlei Taschen, eine kurze Hose und festes Schuhwerk. Neben ihm liegt eine Schaufel. Der kleine Mann hält eine alte Steintafel in den Händen und betrachtet diese neugierig.

Kokosnuss reibt sich die Augen.

»Wisst ihr, wer das ist? Das ist Professor Champignon, ein berühmter Forscher!«

»Woher weißt du denn das?«, fragt Matilda.

»Ich kenne sein Foto aus den Büchern über die Pyramiden.«

»Stimmt ja«, sagt Matilda. »Du liest ja immer diese Schinken über das alte Ägypten.«

»Das sind keine Schinken, sondern spannende Bücher!«, protestiert Kokosnuss. »Und sag nichts gegen das alte Ägypten. Die Pyramiden sind das Geheimnisvollste, was es gibt!«

»Pff, diese ollen Steinhaufen«, sagt Matilda.

»Hast du eine Ahnung!«, entgegnet Kokosnuss. »Da gibt es geheime Gänge und Kammern, die noch gar nicht entdeckt sind. Die sind viele Tausend Jahre alt! Und wer weiß, was darin alles versteckt ist!«

»Pssst!«, zischt Oskar. »Da kommt jemand!«

Die anderen spitzen die Ohren. Schwere Schritte nähern sich dem Bachlauf. Die Freunde halten den Atem an: ein Fressdrache!

»Auweia«, flüstert Oskar. »Der üble Udo!«

Der Professor ist so sehr mit der Steintafel beschäftigt, dass er den Fressdrachen noch nicht bemerkt hat.

Udo räuspert sich: »Ähem!«

Der Professor hält inne. Als er den Fressdrachen erblickt, hüpft er mit einem Schrei in die Grube.

»Gleich«, flüstert Oskar, »wird der Professor gefressen. Happs und weg.«

»Das geht aber nicht!«, protestiert Kokosnuss leise. »Wir müssen ihn retten!«

»Wartet, ich versuche mal etwas«, sagt Oskar. »Mir wird Udo schon nichts tun.«

Flink läuft der kleine Fressdrache zur Grube hinüber.

»Hallo, Udo!«, ruft er. »Wie geht’s?«

»Gut«, brummt Udo. »Außer, dass ich hungrig bin. Zum Glück habe ich gerade dieses Hühnchen in der Grube gefunden.«

Da meldet sich der Professor: »Hühnchen? Ich bin doch kein Hühnchen!«

»Nicht?«, sagt Udo verblüfft.

»Wenn ich ein Hühnchen wäre, dann hätte ich einen Schnabel und zwei Flügel.«

»Von hier oben siehst du aus wie ein Hühnchen. Ist ja auch egal, Hauptsache lecker.«

»Genau deswegen wollte ich mit dir sprechen«, sagt Oskar schnell. »Das Hühnchen ist nämlich ein Mensch. Und zwar ein ziemlich alter Mensch.«

»Jawohl«, sagt der Professor. »Schon über siebzig!«

»Das ist doch nicht alt«, dröhnt Udo. »Das ist doch ein knackiges Alter, um gefressen zu werden!«

»Für Menschen ist siebzig aber alt«, erklärt Oskar. »Mein Papa sagt, so alte Menschen soll man nicht fressen, weil man die nicht so gut verträgt. Davon kriegt man Blasen an den Füßen.«

»Blasen an den Füßen?«, fragt Udo verblüfft. »Von Hühnchen?«

»Ich bin kein Hühnchen!«, protestiert der Professor wieder.

»Halt den Schnabel!«, befiehlt Udo.

»Aber ich habe doch gar keinen Schnabel«, sagt der Professor.

»Quassle nicht dauernd dazwischen!«, brummt Udo wütend. »Außerdem ist mir der Appetit vergangen. Blasen an den Füßen, so was! Dann suche ich mir eben etwas anderes zum Fressen! Auf Wiedersehen!«

Mit diesen Worten stapft der große Fressdrache missmutig von dannen.

Der Drachenstein

»Vielen Dank, kleiner Drache, du hast mir das Leben gerettet!«, sagt der Professor.

»Och, keine Ursache. Das habe ich gern getan. Mein Freund Kokosnuss nämlich, der …«

In diesem Moment kommen Kokosnuss und Matilda aus ihrem Versteck. Erschrocken duckt sich der Professor.

»Nur keine Angst, Herr Professor Champignon!«, sagt Kokosnuss. »Wir kommen als Freunde!«

Der Professor lugt hervor: »Du kennst meinen Namen?«

»Aber ja«, sagt Kokosnuss. »Ich habe Ihre Bücher über die Große Pyramide gelesen!«

Da blickt sich Professor Champignon verstohlen um und flüstert: »Genau deswegen bin ich hier!«

Er holt die Steintafel hervor. Jetzt sehen die Freunde, dass sie die Form eines Drachen hat.

»Dieser Drachenstein«, erklärt der Professor, »war hier vergraben. Die Stelle habe ich auf einem alten Papyrus1 entdeckt. Der Stein führt…« Und nun spricht er noch leiser. »…zur verborgenen Kammer der Mumie mit der Goldenen Maske.«

Kokosnuss traut seinen Ohren nicht.

»Die Mumie mit der Goldenen Maske?«

»Pscht!«, raunt Professor Champignon. »Nicht so laut!« Und wieder schaut er sich ängstlich um.

»Was ist denn eine Mumie?«, flüstert Matilda.

»Im alten Ägypten«, erklärt Kokosnuss, »regierten mächtige Könige. Sie wurden Pharaonen genannt. Wenn ein Pharao gestorben war, wurde sein Körper getrocknet, eingeölt und in Leinentücher gewickelt. Das nennt man Mumie. In der trockenen Wüstenluft bleibt eine Mumie viele Tausend Jahre lang haltbar. Manche Pharaonen ließen riesige Pyramiden bauen, um sich nach ihrem Tod darin beisetzen zu lassen, mit all ihren Schätzen und anderen Dingen, die sie für das Jenseits brauchten.«

»Aha«, meldet sich Oskar. »Zum Beispiel eine goldene Maske.«

»Psst!«, sagt der Professor wieder. »Es könnte sein, dass jemand mithört. Stellt euch vor: Zwei Räuber haben versucht, mich zu entführen! Sie wollen durch mich an die Goldene Maske kommen und sie stehlen.« Leise fügt er hinzu: »Sie haben Gewehre!«

Die Freunde zucken zusammen. Vorsichtig schauen sie sich um. Doch nirgends sind Räuber zu sehen, nicht einmal die Spitze eines Räuberhutes.

»Wie sollten zwei Räuber auf die Dracheninsel gelangen?«, fragt Kokosnuss.

Der Professor flüstert: »Sie haben Kamele!«

»Oh!«, raunen die Freunde.

»Aber«, bemerkt Matilda, »Kamele können doch nicht bis zur Dracheninsel fliegen.«

Da meldet sich Oskar: »Kamele können eigentlich überhaupt nicht fliegen.«

Der Professor überlegt. »Genau betrachtet, habt ihr recht.« Erleichtert stellt er fest: »Dann können die Räuber also gar nicht hier sein.«

»Diese Goldene Maske…«, fragt Matilda, »…ist die denn so wertvoll?«

»Sie ist aus purem Gold«, erklärt Kokosnuss. »Es heißt, wer sie stiehlt, den trifft der Fluch der Mumie. Niemand weiß, was der Fluch bedeutet, nur, dass es etwas ganz Schlimmes ist.«

»Ich sehe, kleiner Drache«, sagt Professor Champignon und nickt Kokosnuss anerkennend zu, »du bist ein Experte!«

»Herr Professor«, sagt Matilda, »wenn Sie die Maske finden, trifft Sie dann nicht auch dieser Fluch?«

Der Professor lacht. »Ich will die Maske ja nicht stehlen, sondern nur untersuchen. Aber jetzt, meine jungen Freunde, muss ich mich auf den Weg machen!«

Mit diesen Worten kramt er eine Fernbedienung aus seiner Tasche und betätigt einen Schalter. Kurz darauf fliegt der Doppeldecker herbei.

»Meine Erfindung!«, sagt Professor Champignon stolz. »Ein Doppeldecker, der senkrecht starten kann.«

Kokosnuss staunt. »Wie ein Hubschrauber!«

Der Professor verstaut die Schaufel und den Drachenstein im Laderaum und steigt hinter das Steuer.

Traurig schauen die Freunde zu. Wie gern würden sie mitfliegen! Sie waren noch nie bei den Pyramiden!

»Herr Professor«, sagt der kleine Drache, »wir könnten Sie doch begleiten. Wir sind erfahrene Abenteurer.«

Der Professor überlegt. »Hm, Hilfe könnte ich schon gebrauchen. Wenn eure Eltern einverstanden sind, hätte ich nichts dagegen.«

Mit einem berühmten Forscher nach Ägypten reisen? Die Eltern sind einverstanden, sogar die von Oskar2