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Eine märchenhafte Welt – erzählt vom großen Geschichtenerzähler Paul Maar. Der kleine Troll Tojok lebt mit seinen Eltern in einem Haus am Hang eines Berges. Obwohl das Haus etwas wild aussieht, ist es eingerichtet wie ein Menschenhaus. Nur dass alles etwas kleiner ist. Die Sessel im Wohnzimmer bestehen z. B. aus Weidenzweigen, mit einem Baumstumpf als Tisch. Tojok spielt am liebsten draußen im Wald vor dem Haus mit seinem besten Freund, dem Wildkater. Zusammen erleben sie immer wieder kleine Abenteuer. Der kleine Troll Tojok ist die ideale Identifikationsfigur für Kinder, denn er ist genauso neugierig und unternehmungslustig wie sie und sieht die Welt mit Kinderaugen.
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Ganz tief versteckt im Wald steht ein kleines Steinhaus. Oft kann man auf seinem Strohdach einen Wildkater, einen Raben und einen Jungen mit grünem Haar und spitzen Ohren entdecken – den kleinen Troll Tojok! Wenn Tojok nicht gerade auf dem Dach sitzt und etwas ausheckt, streift er mit seinen Freunden durch den Wald. Doch bald wird ihm der vertraute Trollwald zu klein, und er macht sich auf, um sein erstes großes Abenteuer zu erleben. Bei seiner Wanderung lernt Tojok nicht nur in verborgenes Tal kennen, sondern auch das Trollmädchen Smilla. Der Abschied von seiner neuen Freundin fällt Tojok schwer, und da ist es ein Glück, dass schon bald darauf der Rabe kommt und ihm einen besonderen Besuch ankündigt …
Wunderbarer Vorlesespaß mit vielen Trollwald-Liedern vom großen Geschichtenerzähler und Sprachkünstler Paul Maar
Als der kleine Troll Tojok Geburtstag hatte, haben seine Eltern ein Lied gedichtet und es ihm vorgesungen. Der kleine Troll hat sich sehr darüber gefreut. Das Lied geht so:
Das Troll-Lied
Du bist mutig, du bist witzig,
Haare hast du grün wie Gras.
Deine Ohren, die sind spitzig,
und am liebsten machst du Spaß.
Du bist bekannt im ganzen Wald
bei Groß und bei Klein.
Ein Kater ist dein bester Freund.
Weißt du, wen ich mein?
Tojok, Tojok, kleiner Troll!
Tojok, Tojok, du bist toll!
Der Wald ist dein Revier,
dort kennst du jeden Baum,
dort kennst du jedes Tier!
Tojok, Tojok, kleiner Troll!
Tojok, du bist wirklich toll!
Ganz hinten im tiefen Wald steht ein Trollhaus. Darin wohnt Tojok, der kleine Troll, mit seinen Eltern.
Obwohl das Haus von außen ein bisschen wild aussieht mit seinen Mauern aus dicken Steinen, mit den Balken aus Holz und dem Dach aus Stroh, ist es eingerichtet wie ein Menschenhaus. Nur dass alles ein bisschen kleiner ist.
Da gibt es ein gemütliches Wohnzimmer mit drei Sesseln aus Weidenzweigen und einem dicken Baumstumpf als Tisch.
Natürlich gibt es auch eine große, gut eingerichtete Küche, in der mal die Mutter, mal der Vater kochen darf. Tojoks Mutter kann zwar viel mehr Gerichte als ihr Mann, aber der Sauerampfer-Salat mit jungen Löwenzahn-Blättern und kleinen Ringelblumen in Haselnussöl von Tojoks Vater ist wirklich sehr lecker.
Neben der Küche sind das Schlafzimmer der Eltern mit einem riesigen Doppelbett und daneben Tojoks Kinderzimmer.
Tojok ist ein ganz normaler Trolljunge. Das bedeutet, dass er lange, spitze Ohren hat, eine runde Nase und hochstehende grüne Haare.
Sein Vater versucht oft, Tojoks Haare zu kämmen, und macht sie sogar nass, um sie zu bändigen. Dann hängen sie links und rechts an seinem Kopf herunter.
Aber nach fünf Minuten, wenn die Haare trocken sind, sieht Tojok aus wie immer.
Am liebsten spielt Tojok draußen im Wald vor dem Haus. Manchmal allein, meistens aber zusammen mit dem Kater Mommo. Trolle können nämlich die Sprache der Tiere verstehen.
Mommo ist ein Wildkater, darauf ist er mächtig stolz. Seine Mutter ist eine echte Wildkatze.
Tojok und Mommo spielen oft Ich sehe was, was du nicht siehst. Weil wilde Katzen schärfere Augen haben als Trolle, gewinnt fast immer der Kater.
Kein Wunder, dass Tojok manchmal keine Lust mehr dazu hat. Dann schlägt er meistens vor: »Wir spielen lieber Ich höre was, was du nicht hörst!« Weil Trolle so große Ohren haben, kann Tojok genauso gut hören wie Mommo. Dieses Spiel geht meistens unentschieden aus.
Ab und zu schlägt Tojok auch vor, dass sie Buchstaben-Raten spielen. Dabei muss der eine den Buchstaben mit einem Stock in den Sandboden schreiben, und der andere muss sagen, wie der Buchstabe heißt. Tojok gewinnt fast immer. Er kennt immerhin schon elf Buchstaben.
Manchmal kommt der kleine Bär Bobo vorbei, mit dem Tojok auch ein bisschen befreundet ist. Er fragt dann: »Tokjo, darf ich mitspielen?« Oder er behauptet: »Kotjo, ich kenne mehr Buchstaben als du!« Das ist aber reine Angeberei. Er kennt nämlich gerade mal sieben.
Tojok ärgert sich jedes Mal ein bisschen, weil Bobo ständig seinen Vornamen verdreht.
»Du darfst mitspielen, wenn du endlich meinen Namen richtig aussprichst!«, sagt er deshalb.
Bobo antwortet dann so was wie: »Kein Problem, Tokok! Ich darf anfangen, ja?«
Der Kater Mommo kennt nur das M und das O. Das sind die beiden Buchstaben, aus denen sein Name besteht.
Das M erkennt er, weil er findet, dass es wie zwei Katzenohren aussieht. Das O erinnert ihn an ein Vogelei. Er frisst nämlich manchmal Vogeleier, auch wenn er das nicht gerne zugibt.
Heute spielt Tojok nicht mit seinen beiden Freunden. Heute hilft er seinem Vater beim Packen.
»Wie lange wirst du weg sein, Papa?«, fragt Tojok, als sie fertig sind.
»Mindestens zwei Wochen. Vielleicht sogar vier«, sagt Tojoks Vater. »Ich treffe mich mit ein paar Trollen aus dem Nachbarwald. Sie haben in den Bergen einen tiefen Schacht entdeckt. Da wollen wir nach Edelsteinen graben.«
»Darf ich mit?«, fragt Tojok.
»Leider nicht«, sagt sein Vater. »Viel zu gefährlich. Außerdem musst du deiner Mutter beistehen, wenn ich weg bin.«